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Die Erfindung betrifft ein Fassadenelement zum Verkleiden der Außenwand eines Gebäudes. Das Fassadenelement umfasst zwei übereinander angeordnete Querträger sowie eine Mehrzahl von Verbindungsstangen, die sich zwischen den Querträgern erstrecken.
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An der Außenseite eines Gebäudes ist heute vielfach nicht mehr die tragende Struktur des Gebäudes sichtbar, sondern es sind an der Außenwand aufgehängte Fassadenelemente, die den äußeren Eindruck bestimmen. Die Fassadenelemente können alleine den Zweck haben, den optischen Eindruck zu verändern. Sie können auch vielfältige Funktionen darüber hinaus haben, indem sie beispielsweise helfen, den Lichteinfall oder die Luftzufuhr zu regulieren.
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Bei Fassadenelementen wird bislang in erster Linie Wert darauf gelegt, dass die verwendeten Materialien ein geringes Gewicht haben. Verbreitet ist beispielsweise die Verwendung von Holz oder von Hohlprofilen aus Aluminium. In manchen Baulagen ist es jedoch nicht erwünscht, dass der äußere Eindruck eines Gebäudes durch Holz oder Aluminium bestimmt wird. Wird etwa ein neues Bürogebäude zwischen zwei klassischen Rotklinkergebäuden errichtet, so ist eine Verkleidung der Fassade mit Holz oder Aluminium unpassend.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Alternative zu den bekannten Fassadenelementen vorzustellen. Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Danach sind Klinkersteine auf die Verbindungsstangen aufgefädelt, und die Klinkersteine sind jeweils in einem Abstand zueinander angeordnet. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
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Zunächst werden einige Begriffe erläutert. Ein Fassadenelement wird als separates Bauteil an der bereits errichteten Fassade eines Gebäudes befestigt. Der Begriff Klinkerstein umfasst den bekannten aus Tonmaterialien gebrannten Baustein. Im Rahmen der Erfindung soll der Begriff Klinkerstein jedoch keine Beschränkung auf ein bestimmtes Material oder ein bestimmtes Herstellungsverfahren beinhalten.
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In dem erfindungsgemäßen Fassadenelement sind mehrere Aspekte auf elegante Weise miteinander kombiniert. Indem die Klinkersteine auf die Verbindungsstangen aufgefädelt sind, sind sie trotz ihres hohen Gewichts sicher befestigt. Indem die Klinkersteine auf den Verbindungsstangen einen Abstand zueinander haben, wird sichergestellt, dass das Gewicht des Fassadenelements insgesamt nicht zu groß wird. Schließlich kann wegen des Freiraums zwischen den Klinkersteinen Licht durch das Fassadenelement hindurch treten und ein Luftaustausch stattfinden.
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Von der Erfindung umfasst ist der Gedanke, dass die Verbindungsstangen mit den Klinkersteinen zugleich eine tragende Funktion in dem Fassadenelement einnehmen, dass die Querträger also ausschließlich über die Verbindungsstangen miteinander verbunden sind. Vorzugsweise sind zusätzlich zu den Verbindungsstangen Längsträger vorgesehen, die dem Fassadenelement Stabilität verleihen. Die Verbindungsstangen können dann dünner ausgeführt sein, so dass das Fassadenelement insgesamt leichter wirkt.
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Das Fassadenelement soll möglichst nicht nur in Frontalansicht leicht wirken, sondern auch, wenn es schräg oder von der Seite betrachtet wird. Erreicht werden kann dies, indem der seitliche Abschluss des Fassadenelements von den Klinkersteinen gebildet wird anstatt von einem sich durchgehend erstreckenden Träger.
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Vorzugsweise sind die Längsträger deswegen jeweils zwischen zwei Verbindungsstangen angeordnet.
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Die Verbindungsstangen treten an einer Stelle in den Klinkerstein ein, erstrecken sich durch den Klinkerstein hindurch und treten an der anderen Seite wieder aus dem Klinkerstein aus. Das Fassadenelement kann so gestaltet sein, dass die Klinkersteine abgesehen von den Austrittsstellen der Verbindungsstangen in ihrer gesamten Kontur frei schwebend sind. Da die Verbindungsstangen im Querschnitt klein sind relativ zu den Klinkersteinen, trägt dies weiter dazu bei, dass das Fassadenelement leicht wirkt.
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An den Querträgern können Befestigungselemente vorgesehen sein, über die das Fassadenelement an der Fassade aufgehängt wird. Die Fassadenelemente erstrecken sich typischerweise über ein Geschoss des Gebäudes. Sie sind mit ihrem oberen Ende an der Decke des Geschosses und mit ihrem unteren Ende an dem Boden des Geschosses befestigt. Um die Befestigung zu erleichtern, kann vorgesehen sein, dass der obere Abschluss und der untere Abschluss des Fassadenelements durch Querträger gebildet werden. Zwischen diesen Querträgern können weitere Querträger angeordnet sein. Von der Erfindung umfasst sind auch Fassadenelemente, bei denen nicht der obere und der untere Abschluss durch Querträger gebildet ist, sondern bei denen alle Querträger zwischen Klinkersteinen angeordnet sind. Vorzugsweise sind die Klinkersteine so angeordnet, dass der vertikale Abstand zwischen ihnen gleich ist unabhängig davon, ob sich ein Querträger zwischen ihnen erstreckt oder nicht.
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Möglich ist es, dass sich durch jeden Klinkerstein nur eine einzelne Verbindungsstange hindurch erstreckt. Es müssen dann geeignete Maßnahmen vorgesehen werden, um zu verhindern, dass sich die Klinkersteine relativ zu den Verbindungsstangen verdrehen. Von alleine in der richtigen Ausrichtung zueinander bleiben die Klinkersteine, wenn sich durch jeden Klinkerstein zwei Verbindungsstangen hindurch erstrecken.
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Um die Klinkersteine auf den Verbindungsstangen im richtigen Abstand zueinander zu halten, können Abstandshalter zwischen den Klinkersteinen vorgesehen sein. Die Abstandshalter können so ausgebildet sein, dass jeder Klinkerstein über den Abstandshalter auf dem jeweils nächst unteren Klinkerstein aufliegt. Eine zusätzliche Fixierung der Klinkersteine in vertikaler Richtung ist dann nicht unbedingt erforderlich.
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Vorzugsweise ist eine Fixierung in vertikaler Richtung vorgesehen. Beispielsweise können die Verbindungsstangen als Gewindestangen ausgeführt sein und die Klinkersteine mithilfe von Muttern fixiert sein. Ausreichend kann es sein, nur an den Enden der Verbindungsstangen Muttern vorzusehen und alle dazwischen liegenden Klinkersteine zusammen einzuspannen. Eine größere Stabilität wird erreicht, wenn die Klinkersteine einzeln zwischen Muttern eingeklemmt werden. Möglich ist es auch, die Klinkersteine durch Vergießen an den Verbindungsstangen zu befestigen. Dazu wird ein aushärtender Stoff in den Zwischenraum eingegossen, der in der Bohrung des Klinkersteins neben der Verbindungsstange bleibt. Nach dem Aushärten des Stoffs ist der Klinkerstein in dieser Stellung fixiert.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen anhand einer vorteilhaften Ausführungsform beispielhaft beschrieben. Es zeigen:
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1: ein erfindungsgemäßes Fassadenelement; und
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2: einen Ausschnitt aus dem Fassadenelement in Frontalansicht.
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Ein in 1 gezeigtes erfindungsgemäßes Fassadenelement umfasst eine Trägerstruktur 10, die sich aus vier Querträgern 11 und zwei Längsträgern 12 zusammensetzt. Die Querträger 11 und die Längsträger 12 sind Stahlprofile, die jeweils parallel zueinander angeordnet sind und rechtwinklig miteinander verschweißt sind. Der obere und untere Abschluss des Fassadenelements wird von Querträgern 11 gebildet. Die Längsträger 12 sind im Zentrum des Fassadenelements angeordnet, die Querträger 11 ragen also zu beiden Seiten hin über die Längsträger 12 hinaus. Die Trägerstruktur 10 bildet auf diese Weise eine Mehrzahl von Aufnahmefeldern. Die mittleren Aufnahmefelder sind nach oben und nach unten durch Querträger 11 sowie zu beiden Seiten durch Längsträger 12 begrenzt. Die am seitlichen Rand der Trägerstruktur 10 gebildeten Aufnahmefelder sind nach oben und unten durch Querträger 11, jedoch nur zu einer Seite durch einen Längsträger 12 begrenzt. Jedes Aufnahmefeld dient dazu, eine Mehrzahl von Klinkersteinen 14 aufzunehmen.
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In den Querträgern 11 ist eine Mehrzahl von Bohrungen 15 ausgebildet, so dass in jedem Aufnahmefeld oben und unten jeweils zwei Bohrungen 15 münden. Die Bohrungen 15 sind so zueinander ausgerichtet, dass eine durch die Bohrungen 15 eingeführte Verbindungsstange 16 sich parallel zu den Längsträgern 12 durch eine Mehrzahl von Aufnahmefeldern erstreckt.
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Die Klinkersteine 14 sind auf die Verbindungsstangen 16 aufgefädelt. Jeder Klinkerstein 14 weist dazu zwei Bohrungen 17 auf, die den gleichen Abstand zueinander haben wie die Bohrungen 15 in den Querträgern 11. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind in jedem Aufnahmefeld vier Klinkersteine 14 angeordnet, die in 1 jedoch nur teilweise dargestellt sind. Allgemein bestimmen sich die Abmessungen des erfindungsgemäßen Fassadenelements nach der Fassade, an der das Element verwendet werden soll. Die Anzahl der Aufnahmefelder und die Anzahl der Klinkersteine pro Aufnahmefeld wird jeweils geeignet gewählt.
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Die Klinkersteine 14 werden ausschließlich über die Verbindungsstangen 16 gehalten. Abgesehen von den Austrittstellen der Verbindungsstangen 16 sind die Klinkersteine 14 frei in ihrer Kontur. Die Klinkersteine 14 haben also jeweils einen Abstand zu benachbarten Klinkersteinen 14 sowie zu den Querträgern 11 und den Längsträgern 12.
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Um die Klinkersteine 14 in der richtigen Position auf den Verbindungsstangen 16 zu halten, sind Abstandshalter 18 vorgesehen, die in 2 auf der linken Seite angedeutet sind. Die Abstandshalter 18 haben einen größeren Durchmesser als die in 2 auf der rechten Seite gezeigten Verbindungsstangen 16. Die Verbindungsstangen 16 passen in die Bohrungen 15 der Querträgern 11 und in die Bohrungen 17 der Klinkersteine 14. Um einen Toleranzausgleich zu ermöglichen, sind die Bohrungen 17 in den Klikersteinen 14 etwas größer als der Durchmesser der Verbindungsstangen 16.
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Die Abstandshalter 18 sind so ausgebildet, dass die Klinkersteine 14 in vertikaler Richtung alle den gleichen Abstand zueinander haben. Dies gilt auch dann, wenn sich zwischen zwei Klinkersteinen 14 ein Querträger 11 erstreckt. Ein Abstandshalter 18, der zusammen mit einem Querträger 11 zwischen zwei Klinkersteinen 14 angeordnet ist, hat entsprechend kleinere Abmessungen.
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Die Abstandhalter 18 in 2 können einfache Hülsen sein, die auf die Verbindungsstangen 16 aufgesteckt sind. Wenn die Verbindungsstangen 16 relativ zu den Querträgern 11 fixiert sind, reicht dies für die Positionierung der Klinkersteine 14 aus. Sobald das Fassedenelement senkrecht an einer Fassade aufgehängt ist, nehmen die Klinkersteine allein unter dem Einfluss der Schwerkraft eine eindeutig definierte Position ein.
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In vielen Fällen vorzuziehen ist es, die Klinkersteine 14 direkt gegenüber den Verbindungsstangen 16 zu fixieren. Dazu können beispielsweise die Verbindungsstangen 16 als Gewindestangen und die Abstandshalter 18 als zu den Gewindestangen passende Muttern ausgebildet sein. Wenn die Muttern auf den Gewindestangen gegen benachbarte Klinkersteine 14 gespannt werden, sind die Klinkersteine 14 in dieser Position fixiert. Eine andere Möglichkeit kann darin bestehen, die Klinkersteine 14 mit den Verbindungsstangen 16 zu verkleben, indem der Zwischenraum zwischen der Bohrung 17 in den Klinkersteinen 14 und der Verbindungsstange 16 mit einem Material ausgegossen wird, das in dem Zwischenraum aushärtet und die Klinkersteine 14 dadurch fixiert.
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In seiner vertikalen Ausdehnung ist das Fassadenelement vorzugsweise so bemessen, dass es sich über ein Geschoss eines Gebäudes erstreckt. Über geeignete Befestigungselemente wird der oberste Querträger 11 an der Decke des Geschosses und der unterste Querträger 11 an dem Boden des Geschosses aufgehängt. Das Fassadenelement verkleidet dann den entsprechenden Teil der Fassade.
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Hinter dem Fassadenelement kann beispielsweise ein Fenster angeordnet sein. Durch die Klinkersteine 14 ist das Fenster vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt. Trotzdem gibt es noch einen gewissen Lichteinfall durch die Freiräume zwischen den Klinkersteinen 14. Außerdem kann durch die Freiräume zwischen den Klinkersteinen 14 auch ein Luftaustausch stattfinden, so dass das Gebäude durch das hinter dem Fassadenelement angeordnete Fenster belüftet werden kann. Blickt man schräg von der Seite auf das Fassadenelement, so wird der Eindruck durch die in einem Abstand zueinander angeordneten Klinkersteine 14 bestimmt. Dieser optische Eindruck ist leichter, als wenn sich an der Seite ein durchgehender Träger von oben nach unten erstrecken würde.