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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Reaktor sowie einen Satz von
Reaktoren, bestehend aus einem Basisreaktor und einem Zielreaktor,
die jeweils vorzugsweise vom Typ eines Mikroreaktors, wie er z.
B. in der in
EP 1 839
739 A1 offenbart ist, sind, in dem eine Mehrzahl von Edukten
in einem kontinuierlichen Strömungsprozess in ein Produkt
oder eine Mehrzahl von Produkten umgewandelt wird. Derartige Reaktoren
werden nachfolgend auch als Durchflussreaktoren bezeichnet.
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Ein
Reaktor, wie er in der genannten
EP 1 839 739 A1 beschrieben ist, ist eine
Reaktionseinrichtung, in der eine Mehrzahl von Edukten gemischt
werden und zu einem Produkt oder mehreren Produkten reagieren, wobei
durch geregelte Erwärmung, Abkühlung und thermische
Isolierung vor, während und/oder nach dem Mischvorgang
optimale Reaktionsbedingungen einstellbar sind. Für das
Verständnis der vorliegenden Erfindung dienlich sind ferner
solche, die z. B. aus der
EP-A-0688242 ,
der
EP-A-1031375 ,
der
WO-A-2004/045761 und
der
US-A-2004/0109798 bekannt
sind.
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Chemische
Reaktionen, die in solchen Reaktoren durchgeführt werden
können, können nach verschiedenen Reaktionstypen
klassifiziert werden. Ein Reaktor gemäß der vorliegenden
Erfindung ist vorzugsweise zur Ausführung von so genannten
Typ-B-Reaktionen ausgelegt. Typ-B-Reaktionen wie zum Beispiel Wittig-Reaktionen
oder Acetoacylierungen aromatischer Amine mit Dikten sind schnelle
und temperaturempfindliche Reaktionen mit typischen Reaktionszeiten
in der Größenordnung von 1 s bis 10 min. Wichtig
für Typ-B-Reaktionen ist die Reaktionstemperatur oder das
Temperaturregime. Daher müssen die Volumina von Misch-
und Verweilzonen so an die Strömungsgeschwindigkeit angepasst
sein, dass die Recktanten während einer wohl definierten
Zeitspanne unter wohl definierten Bedingungen, z. B. Temperaturregimes,
in dem Reaktor bleiben.
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Bei
der Entwicklung eines solchen Reaktors müssen folgende
Fragen beantworten werden: (i) Welche chemischen Reaktionen sollen
in dem Reaktor ausgeführt werden? – (ii) Welche
Menge an Produkt(en) pro Zeiteinheit (Strömungsrate) soll
erzeugt werden? – (iii) Welches prinzipielle Design (Aufbau)
soll der Reaktor haben? – Frage (iii) und teilweise auch
Frage (i) sind oben bereits beantwortet: Der erfindungsgemäße
Reaktor ist ein Durchflussreaktor mit einem mäanderförmiger
Kanalsystem, und die vorzugsweise darin durchzuführenden
Reaktionen sind kontinuierliche Reaktionen vom B-Typ. Die genaue
Beantwortung von Frage (i) sowie die Beantwortung der Frage (ii)
ergeben mindestens die zwei folgenden Varianten.
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Variante
I: Ein bereits verfügbarer Durchflussreaktor mit einem
mäanderförmigen Kanalsystem liefert in einer ersten
chemischen Reaktion aus einer Mehrzahl erster Edukte ein erstes
Produkt mit einer ersten Strömungsrate f1.
Der Reaktor soll unter Beibehaltung seiner grundsätzlichen
Struktur (Frage (iii)) darüber hinaus in einer zweiten
chemischen Reaktion aus einer Mehrzahl zweiter Edukte ein zweites
Produkt mit einer zweiten Strömungsrate f2 mit
f2 = k·f1 (k > 1) erzeugen.
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Hierzu
gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten. (1)
Der Reaktor umfasst ein in seinen maßgeblichen Abmessungen
gleich großes zweites Kanalsystem für die zweite
chemische Reaktion, und die Menge pro Zeiteinheit (~ zur Einströmgeschwindigkeit)
der in das zweite Kanalsystem eingeleiteten zweiten Edukte wird
erhöht. Dieses Verfahren ist jedoch zum Beispiel hinsichtlich
des Mischverhaltens, der Wärmeentwicklung, einer möglichen
Sedimentation und Emulgierung nachteilig, und zwar insbesondere,
wenn die erste und die zweite Reaktion verschieden sind, doch auch,
wenn sie identisch sind (d. h. wenn das zweite Kanalsystem das gleiche Produkt
wie das erste Kanalsystem, jedoch in größerer
Menge liefert). Durch die Wahl von k kann z. B. ein vorbestimmtes
stöchiometrisches Verhältnis zwischen dem ersten
und dem zweiten Produkt bestimmt werden. (2) Statt die Einströmgeschwindigkeit
der zweiten Edukte zu erhöhen, wird die Größe
des verwendeten Reaktors an die zweite Strömungsrate f2 angepasst. Dies kann jedoch nicht einfach
dadurch geschehen, dass der Reaktor (d. h. deren Strömungskanalsystem)
quasi „gestreckt” wird, da dies aufgrund der chaotischen
Verhältnisse, insbesondere in den so genannten Mischzonen,
eine veränderte Fluiddynamik und somit veränderte
Reaktionsbedingungen zur Folge hätte. Im Folgenden werden
für eine Ver größerung des Reaktors mit
dem Ziel der Durchflusserhöhung bei äquivalenten
Reaktionsbedingungen auch der in der deutschen Terminologie übliche
englische Ausdruck „scale-up” verwendet.
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Variante
II: Ein bereits verfügbarer Durchflussreaktor (Basisreaktor)
mit einem mäanderförmigen Kanalsystem liefert
in einer darin stattfindenden chemischen Reaktion aus einer Mehrzahl
von Edukten ein Produkt mit einer ersten Strömungsrate
f1. Ein zweiter Reaktor (Zielreaktor) mit
gleicher grundsätzlicher Struktur (Frage (iii)) wie der
Basisreaktor soll unabhängig von dem Basisreaktor das Edukt
mit einer zweiten Strömungsrate f2 =
k·f1 (k > 1) liefern. Anwendungsgebiet dieser Variante
ist z. B. die Entwicklung/Produktion von Medikamenten in den gesetzlich
vorgeschriebenen Phasen I–III, wo von Phase I bis Phase
III die Anzahl von Probanden und damit die Menge des jeweils zu
testenden Medikaments zunimmt.
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Zu
den unter der ersten Variante genannten Möglichkeiten (1)
und (2) kommt hier aufgrund der fehlenden Einschränkung
auf einen einzigen Reaktor noch die Möglichkeit (3), die
Anzahl der Reaktoren zu erhöhen. Dies erfordert jedoch
aufgrund der nie exakt gleichen Stöchiometrie der gekoppelten
Reaktoren eine anspruchsvolle Regelung der Reaktionsparameter jedes
einzelnen Reaktors, deren „Reaktionskanäle” physikalisch
getrennt und daher voneinander unabhängig sind. Darüber
hinaus wächst der Aufwand zur Reinigung der Reaktoren mit
deren Anzahl, und die jeweiligen Zeitpunkte hierfür sind
verschieden und schwierig zu ermitteln.
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Es
ist eine aus den obigen Überlegungen folgende Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, einen Reaktor, ein Reaktorsystem bzw. einen
Reaktorensatz bereitzustellen, die jeweils ein Basis-Kanalsystem
und ein Ziel-Kanalsystem enthalten, wobei die Abmessungen des Ziel-Kanalsystems
so aus denjenigen des Basis-Kanalsystems ableitbar sein sollen,
das im stationären Betrieb in beiden äquivalente
Reaktionsbedingungen herrschen.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 11 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
definiert.
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Gemäß der
vorliegenden Erfindung (Anspruch 1) sind in einem Reaktor zwei voneinander
räumlich getrennte Kanalsysteme vereint. Die Kanalsysteme
dienen jeweils dazu, einen Raum für kontinuierlich ablaufende
chemische Reaktionen bereitzustellen, wobei eine Mehrzahl von in
das jeweilige Kanalsystem einströmender (fluider) Edukte
gemischt werden und miteinander zu einem (fluiden) Produkt reagieren,
das mit einer wohl definierten Strömungsrate = Fluidmenge
pro Zeiteinheit aus dem Kanalsystem ausströmt. Obwohl die
beiden Fluide strömungstechnisch unabhängig sind,
besteht erfindungsgemäß im stationären
Betrieb des Reaktors eine Proportionalität zwischen ihren
Strömungsraten: f2~f1,
wobei der Proportionalitätsfaktor, der hier mit α bezeichnet
ist, von der Geometrie des Kanalsystems des Reaktors abhängt
und wobei zwar der triviale Fall α = 1 oder auch der Fall α < 1 nicht ausgeschlossen,
nachfolgend aber α > 1
angenommen ist. Es gilt somit f2 = αf1 mit α > 1. Die in den Kanalsystemen erzeugten
Produkte können hierbei identisch oder verschieden sein.
Der erste Fall identischer Produkte kann zum Beispiel dadurch erreicht
werden, dass gleiche Edukte und äquivalente Reaktionsbedingungen
vorgegeben werden. Die Äquivalenz der Reaktionsbedingungen
muss für alle Fälle durch experimentelle oder
theoretische Bestimmung von α berücksichtigt werden.
Es ist jedoch auch möglich, identische Produkte zu erhalten,
wenn z. B. die Konzentration eines oder mehrere Edukte geändert oder
einem der Edukte ein Lösungsmittel zugefügt wird.
Im zweiten Fall verschiedener Produkte ergibt sich im stationären
Betrieb zwar ebenfalls eine Proportionalität zwischen beiden
Strömungsraten, doch muss α in diesem Fall keine
bestimmten Werte annehmen. Mit anderen Worten, im ersten Fall ist α nicht
beliebig, denn im ersten Fall ist es das Ziel, eines der beiden
Kanalsysteme so auszulegen, α also so zu bestimmen, dass
in dem weiteren Kanalsystem äquivalente Reaktionsbedingungen
(Temperatur, Mischungseffizienz etc.) bei erhöhter Strömungsrate
vorliegen; es besteht hier also eine konstruktive Abhängigkeit
beider Kanalsysteme, sie müssen konstruktive Gemeinsamkeiten
aufweisen. Im zweiten Fall verschiedener Produkte folgt α aus
der Vorgabe der Strömungsraten, doch die Kanalsysteme können
unabhängig voneinander optimiert und verändert
werden. Die Kanalsysteme können verschieden aufgebaut sein.
Die Kanalsysteme gemäß der vorliegenden Erfindung können
jeweils durch folgende Merkmale charakterisiert werden, die sie
jedoch nicht alle aufweisen müssen: (1) Das Kanalsystem
erstreckt sich im Wesentlichen in zwei Dimensionen. (2) Das Kanalsystem
umfasst: (a) wenigstens einen Zuführkanal für
jeden der Mehrzahl von Edukten, die die Mehrzahl der Edukte zur Reaktion zusammenführen,
(b) mäanderförmige angeordnete Kanäle,
(c) wenigstens einen Abführkanal zum Abführen des
herzustellenden Produkts, und (d) externe Verbindungen zu Pumpen,
die die Edukte in den Reaktor befördern, etc. und gegebenenfalls
interne Verbindungen zur Herstellung eines internen Strömungsflusses.
(3) Die Form und Größe der mäanderförmigen
Struktur ist derart, dass die Kanäle des Kanalsystems wenigstens zwei
Zonentypen umfassen: wenigstens eine Mischzone, die dazu geeignet
ist, eine turbulente Strömung zu erzeugen, um die Edukte
zu Mischen und so eine Reaktion zwischen ihnen herbeizuführen
(die Reynolds-Zahl Re liegt hier im Bereich
zwischen 200 und 2000), und wenigstens eine Verweilzone, in der
sich eine laminare Strömung ausbilden kann. Obgleich auch
in der Verweilzone Mischvorgänge stattfinden, die dort
als sekundäres Mischen bezeichnet werden, besteht deren
wesentliche Aufgabe in der Wärmeübertragung und
Bereitstellung eines Nachreaktionsvolumens.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 2 der vorliegenden Erfindung
ist α eine Funktion der kleinsten hydraulischen Durchmesser
dh1 und dh2 des
ersten bzw. zweiten Kanalsystems. Sie betrifft somit den oben beschriebenen
ersten Fall identischer Produkte, denn α = α(f1, f2). Der hydraulische
Durchmesser dh ist eine aus dem Strömungsquerschnitt
A einer Leitung beliebigen Querschnitts und dem von einem darin
strömenden Fluid benetzten Umfang U abgeleitete Größe,
mit deren Hilfe die Berechnung nichtkreisförmiger Leitungsquerschnitte
auf kreisförmige zurückgeführt werden
kann. Es gilt dh = 4A/U. Die Brücke
zu der oben genannten Reynolds-Zahl Re kann
geschlagen werden, indem die Definition von Re herangezogen wird: Re
:= ρvdh/μ, wobei ρ die
Dichte des Fluids (Edukts), v die Strömungsrate und μ die
dynamische Zähigkeit ist. In Durchflussreaktoren gemäß der
vorliegenden Erfindung ist jedes Kanalsystem aus einer Aneinanderreihung von
unterschiedlich gestalteten Kanalabschnitten gebildet, die dazu
geeignet sind, eine korrespondierende vorbestimmte Abfolge von turbulenten
und laminaren Strömungsbereichen zu erzeugen, wie es oben
bereits angesprochen ist. Der hydraulische Durchmesser eines solchen
Kanalsystems befindet sich in der Regel im Bereich turbulenter Strömung,
d. h. in der Mischzone, in der mehrere Edukte gemischt und zur Reaktion
geführt werden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 3 der vorliegenden Erfindung
wird die Äquivalenz der Reaktionsbedingungen dadurch erreicht,
dass die ge nannte Abfolge laminarer und turbulenter Strömungsbereiche
in beiden Kanalsystemen gleich ist und α gegeben ist durch α =
(dh2/dh1)7/3. Es ist zu beachten, dass in diesem Fall
die internen Strukturen des Reaktors, die in dem jeweiligen Kanalsystem
entweder turbulente oder laminare Bereiche erzeugen, nicht an der
gleichen Stelle in dem einen und dem anderen Kanalsystem angeordnet
sind, die entsprechenden internen Strukturen sich also in ihren
Abmessungen (Kanalquerschnitt, Länge, Form) unterscheiden.
Bezeichnet „1” das erste oder Basiskanalsystem
und „2” das zweite oder Zielkanalsystem, so wird
durch die in Anspruch 4 definierte Beziehung eine Vergrößerung
1 → 2 der Strömungsrate erreicht; die umgekehrte
Beziehung liefert entsprechend eine Verkleinerung.
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Gemäß vorteilhaften
Ausgestaltungen nach den Ansprüchen 5 und 6 der vorliegenden
Erfindung können die Kanalsysteme in räumlich
getrennten Reaktionseinheiten bzw. in einer einzigen Reaktionseinheit
angeordnet sein. Die erste Variante ist von der Handhabung schwieriger,
obwohl sich bei entsprechenden räumlichen Gegebenheiten
hierdurch auch ein Vorteil ergeben kann. Der wesentliche Vorteil
aber liegt in der Möglichkeit, bei unterschiedlichen Reaktionen
in den zwei Kanalsystemen für jede von ihnen optimale Bedingungen
schaffen zu können, was nicht in dieser Qualität
möglich ist, wenn sich die Kanalsysteme in thermischem Kontakt
miteinander befinden. Die zweite Variante hat einleuchtende Vorteile
aufgrund seiner kompakten Bauweise.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 7 umfasst der Reaktor
wenigstens ein plattenartiges Kanalsystemmodul für jedes
Kanalsystem, durch das die jeweiligen Edukte und das daraus gebildete
Produkt strömen, und wenigstens ein plattenartiges Wärmeträgermodul,
durch das ein Wärmeträgerfluid strömt
und das in thermischem Kontakt mit wenigstens einem der Kanalsystemmodule
ist, wobei alle Module zu einem kompakten Reaktorkörper,
vorzugsweise in Form eines Zylinders, idealerweise in Form eines
geraden Zylinders, gestapelt sind. Dies bedeutet im Einzelnen: (a)
Jedes der beiden Kanalsysteme kann aus einem Kanalsystemmodul oder
aus mehreren Kanalsystemmodulen gebildet sein, wobei im Falle mehrerer
Kanalsystemmodule diese innerhalb oder außerhalb des Reaktorkörpers
miteinander verbunden sind. (b) Das Wärmeträgermodul
dient der Temperaturregelung durch Zufuhr oder Abfuhr von Wärme über
das Wärmeträgerfluid, das eine Flüssigkeit
oder ein Gas sein kann. (c) Unter schiedliche Temperaturregimes in
den beiden Kanalsystemen erfordern wenigstens zwei Temperaturmodule.
(d) Der in Anspruch 7 definierte Reaktorkörper entspricht in
dessen Bezug auf die Ansprüche 5 und 6 einer Reaktionseinheit,
d. h., jede der Reaktionseinheiten für sich kann aus plattenartigen
Modulen aufgebaut sein. (e) Anordnung, Größe und
interner Aufbau der zu einer Reaktionseinheit zusammengefassten
Module unterliegen grundsätzlich keinen Beschränkungen,
außer solchen, die optimale Reaktionsbedingungen in beiden
Kanalsystemen gewährleisten. (f) Die Anzahl der Module
beider Modultypen, die die jeweiligen Kanalsysteme bilden, kann
gleich oder verschieden sein. Ferner können die Modultypen
beider Kanalsysteme (regelmäßig) abwechselnd in
dem Stapel angeordnet sein. Das heißt, theoretisch können
in einer Reaktionseinheit n1 erste Kanalsystemmodule,
n2 zweite Kanalsystemmodul mit zugehörigen
n3 ersten bzw. n4 zweiten
Thermomodulen auf (n1 + n2 +
n3 + n4)! Möglichkeiten
angeordnet sein. Die Eigenschaften (a)–(f) haben den Vorteil,
dass der erfindungsgemäße Reaktor durch sein modulares
Konzept an die darin durchzuführenden chemischen Reaktionen,
die Strömungsrate und die geplante Anwendung optimal angepasst
werden kann.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung nach den Ansprüchen 8 und 9
der vorliegenden Erfindung lassen sich mehrere Kanalsysteme bzw.
mehrere Reaktoren strömungsmäßig verbinden,
so dass die Produkte von zwei Kanalsystemen bzw. Reaktoren die Edukte
eines nachfolgenden Reaktors bilden. Erfindungsgemäß ist
die Anzahl der verbundenen Kanalsysteme bzw. Reaktoren natürlich
nicht auf die in den Ansprüchen genannte begrenzt. Allgemein
können z. B. die n Produkte von n parallel geschalteten
Kanalsystemen n Edukte für ein zu diesen n Kanalsystemen
in Reihe geschaltetes Kanalsystem bilden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 10 der vorliegenden Erfindung
ist der Reaktor ein Mikroreaktor. Dies hat Vorteile hinsichtlich
der Handhabung und Transport, insbesondere für kleinere und
mittlere Labore, die Entwicklungsarbeit mit geringen Substanzmengen
leisten.
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Gemäß der
vorliegenden Erfindung (Anspruch 11) umfasst ein Reaktorensatz einen
Basisreaktor und einen Zielreaktor, die hinsichtlich ihrer Edukte,
Produkte, Reakti onsbedingungen und Abfolgen aus turbulenten und
laminare Bereichen übereinstimmen, deren Strömungsraten,
die Basis-Strömungsrate f
1 bzw.
die Ziel-Strömungsrate f
2, aufgrund
ihrer unterschiedlichen kleinsten hydraulischen Durchmesser dh
1 bzw. dh
2 jedoch
verschieden sind. Insbesondere definiert Anspruch 11 ebenso wie
Anspruch 1 einen Geometriefaktor α, der zwei Kanalsysteme – das
erste des Basisreaktors und das zweite des Zielreaktors – hinsichtlich
einer geometrischen Größe in Beziehung setzt.
Insbesondere gilt wie in Anspruch 1: f
2 = αf
1. Man könnte zunächst
geneigt sein, die oben definierten getrennten Reaktoreinheiten dem
hier definierten Basisreaktor bzw. Zielreaktor gleichzusetzen. Der
wesentliche Unterschied besteht jedoch, dass der Basisreaktor mit
dem Zielreaktor nur einen „Satz”, keine funktionale
Einheit insofern bildet, als die Strömungsraten f
1 und f
2 hier nicht
gleichzeitig erzeugt werden. Vielmehr ist in dem Reaktorensatz das
oben erwähnte Scale-up-Konzept hypostasiert, wonach zunächst
mit dem Basisreaktor eine geringe Produktmenge einer Substanz, z.
B. eines Medikaments, produziert wird, die dann zu einem späteren
Zeitpunkt in möglichst unveränderter Qualität,
jedoch in veränderter, vorzugsweise größerer,
Menge mit Hilfe des Zielreaktors erzeugt werden soll. Der Wert α erlaubt
hierbei die oben maßgebliche geometrische Größe
des Zielreaktors aus der entsprechenden des Basisreaktors zu berechnen.
Das dem Scale-up-Konzept zugrunde liegende Kriterium ist der Energieeintrag
pro Volumeneinheit. D. h., bei höheren Strömungsraten
wird ergibt sich der hydraulische Durchmesser bezüglich
dieses Energieeintrags aus der Gleichung:
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Ein
höherer Energieverlust tritt bei einem höheren
Druckabfall auf. Verantwortlich für den Energieverlust
ist im Wesentlichen die Mischzone. Daher kommt diesem Bereich beim
Betrieb eines (Mikro-)Reaktors bei hohen Strömungsraten
eine entscheidende Rolle zu. Zum Beispiel sollte beim Übergang
von einer Strömungsrate von 100 ml/min zu einer Strömungsrate
von 200 ml/min der hydraulische Durchmesser der Mischzone um einen
Faktor von 1,34 vergrößert werden um nach der
Mischzone, bzw. nach passieren des engsten hydraulischen Durchmessers,
in beiden Fällen den gleichen Druckabfall bezüglich
des Ausgangsdruckes zu erhalten. Anders verhält es sich
in der Verweilzone. Hier ist es möglich, die gleiche Geometrie
der Kanäle (Breite × Höhe) aufrecht zu
erhalten, jedoch müssen die Kanäle verlängert
werden, was für den Fachmann unmittelbar einsichtig ist.
Da die Hauptaufgabe der Verweilzone, wie es oben erwähnt
ist, nicht darin besteht, die Edukte zu mischen, sondern für
eine optimale Wärmeübertragung zu sorgen und dem
Reaktionsgemisch ein Nachreaktionsvolumen unter kontrollierten Bedingungen
zur Verfügung zu stellen, ist das maßgebliche
Scale-up-Kriterium für die Verweilzone nicht der hydraulische
Durchmesser, sondern die Konstanz der Kanalgeometrie. In bestimmten
Situationen kann es jedoch günstig sein, bei unveränderter
Kanalbreite den Kanal bei größeren Flussraten
höher zu dimensionieren, so dass sich z. B. ein Kanalquerschnitt
von 0,5 × 5 mm
2, 0,5 × 8
mm
2 oder 0,5 × 10 mm
2 ergibt.
Da die Wärmeübertragung eine kritische Größe
ist, ist die Kanalbreite in dieser Zone der entscheidende Scale-up-Faktor
und wird von einem kleinen Reaktor zu einem großen Reaktor
konstant gehalten. Die Idee der vorliegenden Erfindung gemäß Anspruch
11 – Scale-up-Konzept – ist es, einen Satz aus
einem Basisreaktor und einem Zielreaktor bereitzustellen, deren
Strömungsraten f
1 bzw. f
2 proportional sind, wobei der Proportionalitätsfaktor α eine
Beziehung zwischen einer geometrischen Größe des
Basisreaktors und einer entsprechenden geometrischen Größe
des Zielreaktors darstellt. Wie es bereits erwähnt ist,
sei an dieser Stelle nur der Fall f
2 > f
1 (Scale-up)
weiter diskutiert, obgleich der umgekehrte Fall f
1 > f
2 gemäß der
obigen Gleichung selbstredend ebenso möglich ist. Die Idee
der vorliegenden Erfindung gemäß Anspruch 11 besteht mit
anderen Worten darin, eine Parallelschaltung von Reaktoren, ein
so genanntes „Numbering-up”, zu vermeiden, wenn
die Strömungsrate f
1 eines verfügbaren
oder bekannten Reaktors auf eine Ziel-Strömungsrate f
2 erhöht werden soll. Letztere wird
somit nicht durch mehrere „Basisreaktoren”, sondern
durch einen einzigen, aus diesem konstruktiv ableitbaren „Zielreaktor” geliefert.
Wie es oben bereits erwähnt ist, ist es der Druckabfall,
gegeben durch die Strömungsrate und die Geometrie der Mischzone,
zwischen dem Eingang und dem Ausgang der Mischzone, und nicht der
Absolutwert des Eingangsdrucks, der durch Pumpen aufgebracht wird, der
die entscheidende physikalische Größe ist, die
den Mischungswirkungsgrad oder die Mischungseffizienz zwischen den
Edukten bestimmt. Tatsächlich ist es dieser Druckabfall,
der – sowohl physikalisch als auch terminologisch – mit
einem Spannungsabfall eines Widerstandes in der Elektronik ist,
welcher ein Maß für die auf das System (die Edukte) übertragene
Energie und somit ein Maß für den Mischungswirkungsgrad
ist. Insbesondere liegt die Energieübertragung in das Gemisch
aus Edukten bei etwa 70%, während ein entsprechender Wert für
die Verweilzone etwa 25% oder weniger beträgt. Die restliche
Energie wird auf die Verbindungen und Anschlüsse übertragen.
Durch entsprechende Geometrien der Verbindungen und Anschlüsse
kann das Verhältnis noch mehr in Richtung der Mischzonen
beeinflusst werden. Dies hat zur Folge, dass das „Scale-up” immer
besser vorhersagbar wird. Vorteilhafterweise kann der Druckabfall
innerhalb der entscheidenden Zonen entlang der Strömung,
d. h. die Mischzone(n) leicht gemessen werden. Abgesehen von dem
oben beschriebenen Kanalsystem unterliegt der erfindungsgemäße
Basisreaktor keinen Beschränkungen, er kann vom modularen
oder vom nicht modularen Typ sein. Im Falle eines modularen Reaktors,
kann das Kanalsystem aus plattenförmigen Prozessmodulen
in einem in der
EP
1 839 739 A1 offenbarten Mikroreaktor sein.
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Die
vorteilhaften Ausgestaltungen nach den Ansprüchen 12 bis
14 der vorliegenden Erfindung entsprechen denjenigen der Ansprüche
2 bis 4. Insbesondere ist nach Anspruch 12 der Geometriefaktor ein
Verhältnis der kleinsten hydraulischen Durchmesser d
h1 und d
h2 des jeweiligen
Kanalsystems, wobei sich im Gegensatz zu dem Reaktor gemäß Anspruch
1 der vorliegenden Erfindung d
h1 und d
h2 auf zwei Reaktoren, den Basisreaktor bzw.
den Zielreaktor, beziehen. Der Exponent „7/3” ist
nur für eine bestimmte Kanalgeometrie, ein bestimmtes Strömungsregime
(bestimmt durch die Reynolds-Zahl R
e, das
Verhältnis zwischen (Strömungsrate × hydraulischem
Durchmesser) und der kinematischen Zähigkeit, die größer
als 100, vorzugsweise größer als 300 sein sollte)
und dem Druckabfall gültig. Es ist zu beachten, dass Gleichung
(1) nur für eine turbulente Strömung gültig
ist, eine Randbedingung, die in den für das Scale-up entscheidenden
Mischzonen des in der
EP 1 839
739 offenbarten Mikroreaktors sowie dessen Modifikationen
gegeben ist. Obwohl das grundsätzliche Design beim Scale-up
von dem Basisreaktor zu dem Zielreaktor unverändert ist,
gibt es einige physikalische Variable, von denen der Fachmann weiß,
dass sie an eine Änderung der Strömungsrate von
der des Basisreaktors zu der des Zielreaktors angepasst werden können.
Vorteilhafterweise ändert sich beim Scale-up von einer gegebenen
Größe zu der nächst größeren
Größe gemäß der vorliegenden
Erfindung, was zum Beispiel einem Übergang von einer wirksamen
Plattengröße von DIN A5 zu einer wirksamen Plattengröße
von DIN A4 entspricht, der Druckabfall an der Mischzone um einen
Faktor im Bereich von 1/3 bis 1/7, während die Breite und die
Höhe der Mischzone jedes Mal um einen Faktor von 1,3 bis
1,4 zunimmt. Allgemein gibt es eine minimale Verweilzeit, die in
dem Scale-up-Prozess nicht unterschritten werden soll. Weitere Veränderliche
sind die Anzahl der „Windungen” der mäanderförmigen
Struktur, die „Amplitude” dieser Windungen sowie
deren Breite und Höhe, das Volumen der Verweilzone, die
z. B. als Folge einer Erhöhung des Durchflusses vergrößert
werden muss. Hinsichtlich der Änderung der Verweilzone
ist zu beachten, dass die Verringerung des Druckabfalls keine lineare
Funktion der Vergrößerung der Verweilzone ist,
da auch die Einlässe einen endlichen und bei gleich bleibender
Anzahl der Anschlüsse mehr oder weniger konstanten Beitrag
zum Druckabfall liefern.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 15 der vorliegenden Erfindung
bietet der Basisreaktor die Möglichkeit, den darin ausgebildeten
Kanal wenigstens teilweise von außen einzusehen. Dies hat
den Vorteil, dass die tatsächlich stattfindenden Strömungsverhältnisse
beobachtet und mit simulierten Strömungsverhältnissen
verglichen werden können. Insbesondere können
die experimentell gewonnenen Erkenntnisse hilfreich bei der Weiterentwicklung
von Algorithmen zur Simulation sein. Alternativ oder zusätzlich kann
natürlich auch der Zielreaktor eine solche Möglichkeit
bieten.
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Die
obigen und weitere Aufgaben, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden
Erfindung sind aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung,
die unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung gemacht
wurde, deutlicher ersichtlich. In den Zeichnungen sind:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines bekannten Mikroreaktorsystems;
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2 eine
um 180° gedrehte perspektivische Ansicht des in 1 gezeigten
Mikroreaktorsystems;
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3 eine
Ansicht eines Längsschnitts des in 1 gezeigten
Mikroreaktors;
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4 eine
Ansicht eines Längsschnitts eines Temperaturregulierungsmoduls
(im Folgenden weiterhin „Temperaturmodul”);
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5 eine
Ansicht von links des Temperaturmoduls von 4;
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6 eine
Ansicht eines Längsschnitts eines Mischmoduls des Mikroreaktorsystems
von 1;
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7 eine
vergrößerte Ansicht einer oberen linken Ecke in 6;
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8A und 8B ein
Beispiel eines Prozess-/Mischmoduls eines Basisreaktors der Größe
2 (8A) und eines vergrößerten Zielreaktors
der Größe 3 (8B);
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9 drei
unterschiedlich ausgebildete Kanalabschnitte von Prozessmodulen
eines Basisreaktors, eines vergrößerten (scaled-up)
und eines verkleinerten (scaled-down) Zielreaktors; und
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10 schematisch
unterschiedliche Mischerformen, angewendet auf die vorliegende Erfindung.
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Nachfolgend
ist mit Bezug auf den in der
EP 1 839 739 A1 beschriebenen Mikroreaktor
derselben Anmelderin als Beispiel für einen erfindungsgemäßen
Basisreaktor ein Verfahren beschrieben, wie aus der Struktur eines
Basisreaktors, insbesondere dessen Kanalsystem, ein Zielreaktor
mit einem Kanalsystem von prinzipiell gleichem Aufbau, jedoch veränderter – größerer
oder kleinerer – Strömungsrate abgeleitet werden
kann. Das resultierende Paar aus dem Basisreaktor und dem Zielreaktor
bildet den erfindungsgemäßen Reaktorensatz (vgl.
Anspruch 11), während das Verfahren nicht Gegenstand dieser
Anmeldung ist. Das Verfahren ist ferner auf jeden anderen Reaktor übertragbar,
dessen Fluiddynamik der das Kanalsystem durchströmenden
Fluide durch die gleichen Parameter wie die des oben genannten Mikroreaktors
bestimmt werden kann.
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Grundsätzlich
kann in dem Verfahren der Basisreaktor im Sinne der vorliegenden
Erfindung – z. B. der in der
EP 1 839 739 A1 beschriebene Durchflussreaktor,
der wenigstens einen Abschnitt, in dem im stationären Betriebszustand
eine turbulente Strömung ausgebildet ist (im Folgenden
als „turbulenter Abschnitt” bezeichnet) und wenigstens
einen Abschnitt, in dem im stationären Betriebszustand
eine laminare Strömung ausgebildet ist (im Folgenden als „laminarer
Abschnitt” bezeichnet) –, der das damit zu erzeugende
Produkt zwar in der erforderlichen Qualität, jedoch nicht
in der gewünschten Menge zu erzeugen vermag, bereits vorhanden oder
das Ergebnis eines zielgerichteten Entwicklungsprozesses zur Erzeugung
des Produkts sein. Ausgangspunkt eines solchen Entwicklungsprozesses
kann zum Beispiel ein Reaktorprototyp sein, dessen Weiterentwicklung
zu dem Basisreaktor das Ziel verfolgt, dass letzterer die zur Erzeugung
des Produkts in der gewünschten Qualität durch
Mischung und Reaktion von Edukten geeigneten Eigenschaften besitzt.
Diese Eigenschaften sind konstruktiver Art und betreffen im Falle
eines Durchströmungsreaktors insbesondere dessen Kanalsystem.
Mit anderen Worten, ein Hauptaspekt eines solchen zielgerichteten
Prozesses ist es, einen Basisreaktor herzustellen, der dazu geeignet
ist, das gewünschte chemische Produkt – wenn auch
nicht in der letztlich geplanten Menge – herzustellen,
und aus konstruktiven oder strömungstechnischen Größen
dieses Basisreaktors korrespondierende Größen
eines Zielreaktors abzuleiten, der die grundlegende Kanalstruktur des
Basisreaktors bewahrt, jedoch leistungsfähiger ist.
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Als
Beispiel eines erfindungsgemäßen Basisreaktors,
der Ausgangspunkt für das Verfahren zur Herstellung eines
geeigneten Zielreaktors darstellt, der zusammen mit dem Basisreaktor
den erfindungsgemäßen Reaktorensatz bildet, ist
nachfolgend der in der
EP
1 839 739 A1 offenbarte Mikroreaktor zumindest soweit beschrieben,
dass der erfinderische Gedanke der vorliegenden Erfindung verständlich
ist. Die
1 bis
3 entsprechen
dabei den
1,
2 und
17 der
EP 1 839 739 A1 und zeigen die modulare Struktur
des Mikroreaktor, und die
4 bis
7 entsprechend
den
3 bis
6 der
EP 1 839 739 A1 und zeigen
ein Temperaturmodul
1 und ein Mischmodul
2 als
Beispiele von Prozessmodulen des Mikroreaktors.
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Der
in den 1, 2 und 3 gezeigte
Mikroreaktor umfasst – in dieser Reihenfolge – ein
erstes Rahmenelement 10, ein erstes Wärmetauschmodul 7,
ein Temperaturmodul 1 als ein Prozessmodul, ein zweites
Wärmetauschmodul 8, ein Mischmodul 2 als
ein weiteres Prozessmodul, ein weiteres erstes Wärmetauschmodul 7,
ein Verweilmodul 3 als ein weiteres Prozessmodul, ein weiteres
zweites Wärmetauschmodul 8, weitere Verweilmodule 4, 5 und 6,
die jeweils zwischen zwei Wärmetauschmodule 7, 8 angeordnet
sind, und ein zweites Rahmenelement 9. Somit sind zwischen
dem ersten und dem zweiten Rahmenelement 10, 9 erste und
zweite Wärmetauschmodule 7, 8 und Prozessmodule 1–6 abwechselnd
angeordnet. Wie es in den 1 und 2 gezeigt
ist, drücken zwei Zuganker 13 das erste und das
zweite Rahmenelement 10, 9 gegeneinander, wodurch
die gestapelten Wärmetauschmodule 7, 8 und
Prozessmodule 1–6 gegeneinander gedrückt werden.
Dadurch, dass die Zuganker 13 am Umfang des Mikroreaktors
angeordnet sind und ein Hohlraum (vgl. 3) in der
Mitte der Oberflächen der Rahmenelemente 10, 9,
die mit den Wärmetauschmodulen 7, 8 in
Kontakt sind, vorgesehen ist, kann ein hoher Druck am Umfang des
Mikroreaktors erzeugt werden.
-
Das
in den 4 und 5 gezeigte Temperaturmodul 1 ist
als das erste Prozessmodul vorgesehen. Das Temperaturmodul 1 umfasst
eine erste Reaktionsfluid-Durchführung 1A, die
mit einem ersten Reaktionsfluid-Einlass 1C und einem ersten
Reaktionsfluid-Auslass 1F verbunden ist, und eine zweite
Reaktionsfluid-Durchführung 1B, die mit einem
zweiten Reaktionsfluid-Einlass 1D und einem zweiten Reaktionsfluid-Auslass 1E verbunden
ist. Der ersten Reaktionsfluid-Durchführung 1A wird
durch den ersten Reaktionsfluid-Einlass 1C ein erstes Reaktionsfluid
zugeführt. Der zweiten Reaktionsfluid-Durchführung 1B wird
durch den zweiten Reaktionsfluid-Einlass 1D ein zweites
Reaktionsfluid zugeführt. Das Temperaturmodul 1 umfasst
ferner eine erste und eine zweite Platte 1M, 1N (vgl. 5),
die durch Löten oder dergleichen miteinander verbunden sind.
In die Kontaktoberflächen der ersten und/oder zweiten Platte 1M, 1N sind
die sinusförmigen Reaktionsfluid-Durchführungen 1A, 1B durch Ätzen,
Fräsen oder dergleichen eingearbeitet. Während
das erste Reaktionsfluid durch die erste Reaktionsfluid-Durchführung 1A zu
dem ersten Reaktionsfluid-Auslass 1F strömt, wird dessen
Temperatur durch die zwei Wärmetauschmodule 7, 8,
zwischen denen das Temperaturmodul 1 angeordnet ist, eingestellt.
Hierzu führt ein Wärmetauschfluid, das durch die
Wärmetauschmodule 7, 8 strömt,
durch Wärmeleitung über die Platten 7N, 8M (vgl. 14, 16) der
Wärmetauschmodule 7, 8, die mit den Platten 1M, 1N des
Temperaturmoduls 1 in Kontakt sind, dem ersten Reaktionsfluid
Wärme zu oder von diesem ab.
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Das
in den 6 und 7 gezeigte Mischmodul 2 ist
als ein zweites Prozessmodul vorgesehen. Obwohl es nicht detailliert
gezeigt ist, umfasst das Mischmodul 2 eine erste und eine
zweite Platte, die ebenso ausgebildet sind wie im Falle des oben
beschriebenen Temperaturmoduls 1. In dem Mischmodul 2 ist
eine Reaktionsfluid-Durchführung 2A ausgebildet,
die einen Mischabschnitt 2G und einen ersten Verweilabschnitt 2I umfasst.
Ein erster Reaktionsfluid-Einlass 2C, der mit der Reaktionsfluid-Durchführung 2A verbunden
ist, ist extern mit dem ersten Reaktionsfluid-Auslass 1F des
Temperaturmoduls 1 verbunden (nicht gezeigt). Ein zweiter
Reaktionsfluid-Einlass 2D, der ebenfalls mit der Reaktionsfluid-Durchführung 2A verbunden
ist, ist entsprechend mit dem zweiten Reaktionsfluid-Auslass 1E des
Temperaturmoduls 1 verbunden. Somit strömen das erste
und das zweite Reaktionsfluid, nachdem sie durch das Temperaturmodul 1 geströmt
sind, in den Mischabschnitt 2G der Durchführung 2A in
dem Mischmodul 2, wo die beiden Reaktionsfluide miteinander
gemischt werden. Die Geometrie des Mischabschnitts 2G kann,
wie es in der vergrößerten Ansicht in 7 gezeigt
ist, in geeigneter Weise gewählt werden, um die Reaktionsfluide
optimal zu mischen. Nachdem sie gemischt sind, strömt das
resultierende Prozessfluid in den ersten Verweilabschnitt 2I der
Reaktionsfluid-Durchführung 2A, die im Wesentlichen
als ein flacher Kanal ausgebildet ist, so dass die Prozessfluide
im Wesentlichen laminar strömen. Während des Mischens
und Verweilens in dem Mischabschnitt 2G und dem ersten
Verweilabschnitt 2I kann die Temperatur der chemischen
Reaktion durch die zwei Wärmetauschmodule 7, 8,
zwischen denen das Mischmodul 2 angeordnet ist, geregelt
werden.
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Das
Prozessfluid, das die Reaktionsfluid-Durchführung 2A durch
einen Reaktionsfluid-Auslass 2E verlässt, tritt
in verschiedene Verweilmodule 3–6 ein,
in denen die Temperatur des Prozessfluids durch zwei der Wärmetauschmodule 7, 8,
die an die jeweiligen Verweilmodule angrenzen, geregelt wird, wie
es oben für das Temperaturmodul 1 und das Mischmodule 2 beschrieben
ist. Auf diese Weise kann das Reaktionsfluid durch alle aufeinander
folgenden Verweilmodule 4–6 strömen,
bevor es den Mikroreaktor durch den Auslass 6D des letzten
Prozessmoduls verlässt.
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Die
Verweilzeit innerhalb eines jeden Verweilmoduls 3–6 ist
durch das Verweilvolumen definiert, d. h. durch das Produkt aus
der Querschnittsfläche (Breite × Höhe)
und der Länge der Durchführung 3A–6A,
die das Prozessfluid aufnimmt, geteilt durch das Produkt aus der
Querschnittsfläche und der Strömungsgeschwindigkeit.
Somit können unterschiedliche Verweilzeiten gewonnen werden,
indem unterschiedliche Breiten, Längen und/oder Höhen
der einzelnen Durchführungen gewählt werden. Durch
eine Kom bination unterschiedlicher Verweilmodule mit unterschiedlichen
Durchführungsgeometrien kann somit die Verweilzeit nahezu
beliebig vorbestimmt werden.
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Die
Reaktionsfluid-Durchführungen in den Prozessmodulen 1–6 bilden
eine durch Ätzen, Fräsen oder dergleichen erzeugte
Mikrostruktur. Da die Wärmetauschmodule 7, 8 separat
hergestellt werden, können sie ohne diese Mikrostruktur
ausgebildet werden, so dass die Kosten reduziert sind. Ferner müssen
die Wärmetauschmodule 7, 8, da sie weder
mit den Edukten noch mit dem Produkt in Kontakt kommen, nicht korrosionsbeständig
sein oder hohen Drücken standhalten können, was
die Verwendung von für den Wärmetransport optimierter
Materialien erlaubt.
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Der
oben beschriebene Mikroreaktor bietet aufgrund seiner modularen
Struktur eine hohe Flexibilität und erlaubt die Kombination
unterschiedlicher Kanalgeometrien mit unterschiedlichen Verweilmodulen,
wodurch nahezu beliebige Verweilzeiten, insbesondere für
Typ-B-Reaktionen, eingestellt werden können. Jedes der
Prozessmodule 1–6 wird durch zwei angrenzende
Wärmetauschmodule 7, 8 temperaturgeregelt.
Da eine Wärmeübertragung nur durch Wärmeleitung über
die Platten 1M–8M, 1N–8N der
Wärmetauschmodule 7, 8 und Prozessmodule 1–6 realisiert
ist, ist keine Abdichtung erforderlich. Ferner können die
Prozessmodule 1–6 vorzugsweise hinsichtlich
der darin aufgenommenen Edukte optimiert werden, so zum Beispiel
korrosions- und druckbeständig sein, während gleichzeitig
die Wärmetauschmodule 7, 8, die mit den
Edukten nicht in Kontakt kommen, hinsichtlich Wärmeübertragung
und/oder Dichtungseigenschaften optimiert werden können.
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Für
einen Mikroreaktor, dessen Platten jeweils eine Oberfläche
haben, die in etwa der Größe DIN A5 entspricht
(im Folgenden kurz als „DIN A5 Mikroreaktor” bezeichnet),
konnten in Tests bei einer gegebenen Strömungsrate von
100 ml/min, einer Länge der Durchführung des Prozessmoduls
von etwa 1844 mm, einer Durchführungshöhe von
10 mm und einer Durchführungsbreite von etwa 0,5 bis 2
mm Verweilzeiten von 6–22 s pro Modul erreicht werden.
In weiteren Tests konnten Gesamtverweilzeiten bis zu 30 min realisiert
werden. Im Übrigen kann durch Ausfräsen des vorhandenen
Kanalsystems und Ändern der Abmessungen der Mischzone mit
dem ursprünglichen DIN A5 Mikroreaktor ein DIN A4 Mikroreaktor
simuliert werden, d. h. bei unveränderter Kantenlänge.
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Bezüglich
der technischen Einzelheiten der Konstruktion etc. des oben beschriebenen
Mikroreaktors sei auf die
EP
1 839 739 A1 verwiesen.
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Allgemein,
wie es oben dargelegt ist, weist der Basisreaktor, der als Ausgangspunkt
zur Herstellung des Zielreaktors, der eine Ziel-Strömungsrate
eines gewünschten Produkts liefert, verwendet wird, ein
Kanalsystem auf, in dem eine Mehrzahl von Edukten, die in den Basisreaktor
einströmen, gemischt werden und zu einem gewünschten
Produkt reagieren, das mit einer Strömungsrate f
1 aus dem Basisreaktor ausströmt.
Die (maximale) Strömungsrate f
1 hängt
von mehreren strömungsrelevanten Größen
sowohl des Kanalsystems (kleinster hydraulischer Durchmesser, Länge
des Kanalsystems, Druck, Druckabfall, Temperaturregime) als auch
der Edukte (Viskosität, Reaktivität) ab. Bezug
nehmend auf den in der
EP
1 839 739 A1 offenbarten Mikroreaktor würde ein
solches Kanalsystem Fluiddurchführungen
1A und
1B des
in den
4 und
5 gezeigten Temperaturmoduls
1 und
Fluiddurchführungen
2G,
2A und
2I des
in den
6 und
7 gezeigten Mischmoduls umfassen.
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Ausgehend
von einem solchen Basisreaktor, der dazu geeignet ist, ein Produkt
in einer gewünschten Qualität und mit gewünschten
Eigenschaften herzustellen, der jedoch (nur) eine Strömungsrate
f
1 erzeugt, die von einer Ziel-Strömungrate
f
2 verschieden ist, kann ein Zielreaktor
hergestellt werden, der dazu geeignet ist, die Ziel-Strömungsrate
f
2 des gleichen Produkts herzustellen. Beide
Reaktoren, der Basisreaktor und der Zielreaktor bilden den erfindungsgemäßen
Reaktorensatz. Die Strömungsrate f
1 des
Basisreaktors kann zum Beispiel durch Messung oder Berechnung bestimmt
werden. In einem Fall, in dem der Basisreaktor der in der
EP 1 839 739 A1 offenbarte
modulare Mikroreaktor ist, der aus einer Kombination von n Prozessmodulen
gebildet ist, die jeweils ein Teilsystem des gesamten Kanalsystems
enthalten, ist der kleinste hydraulische Durchmesser d
hges des
gesamten Kanalsystems der kleinste aller kleinsten hydraulischen
Durchmesser d
hi der n Teilsysteme: d
hges = min {d
h1 ...
d
hn}.
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Das
den beiden Reaktoren des erfindungsgemäßen Reaktorensatzes
zugrundeliegende, selbst nicht zu der vorliegenden Erfindung gehörende
Verfahren, durch das sich der Zielreaktor aus dem Basisreaktor konstruktiv
ableiten lässt, besagt, dass der kleinste hydraulische
Durchmesser dh
1 des (gesamten) Kanalsystems des
Basisreaktors zum Beispiel durch Messung oder Berechnung bestimmt
wird, und dass der entsprechende kleinste hydraulische Durchmesser
dh
2 des Zielreaktors auf der Grundlage einer
wohl definierten Beziehung zwischen dem kleinsten hydraulischen
Durchmesser dh
1 des Basisreaktors, der Basis-Strömungsrate
f
1 des Basisreaktors und der Ziel-Strömungsrate
f
2 des Zielreaktors berechnet wird:
-
Durch
Auflösung nach f2/f1 := α folgt
hieraus die oben angegebene Gleichung (1), worin α ein
Geometriefaktor ist, der sich aus der Struktur beider Kanalsystem
ergibt. Insbesondere ist gemäß der vorliegenden Erfindung α =
(dh2/dh1)7/3.
-
Ist
dh2 bestimmt, können die restlichen
Konstruktionsparameter des Kanalsystems des Zielreaktors wie etwa
Länge, Form etc. durch den Fachmann auf dem Gebiet leicht
entsprechend den jeweiligen Anforderungen bestimmt werden. Die äußeren
Abmessungen des Zielreaktors können im Vergleich zu denjenigen
des Basisreaktors variieren.
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Die
8A und
8B widerspiegeln
die dem genannten Verfahren zugrunde liegende Idee. Insbesondere
zeigen die
8A und
8B als
Beispiele von plattenförmigen Prozessmodulen eines Basisreaktors
und eines Zielreaktors zwei Mischmodule unterschiedlicher Größe
(unterschiedlichen äußeren Abmessungen), die sich
voneinander im Wesentlichen in der Form, z. B. dem Verlauf und der
Länge, des entsprechenden Kanalsystems und deren jeweiliger
Vergrößerung (scale-up) oder Verkleinerung (scale-down)
unterscheiden. Während das in
8A gezeigte
Mischmodul als eines aufgefasst werden kann, das einen Basisreaktor
repräsentiert, kann das in
8B gezeigte
Mischmodul als eines aufgefasst werden, dass einen Zielreaktor repräsentiert.
Trotz der Unterschiede bezüglich der Form des entsprechenden
Kanalsystems und den äußeren Abmessungen der plattenförmigen
Prozessmodule ist das diesen Prozessmodulen zugrunde liegende allgemeine
Konstruktionsprinzip das gleiche. Wie es oben in Bezug auf die
4 bis
6 beschrieben
ist, ist jedes der in den
8A und
8B gezeigten
Mo dule aus zwei Plattenelementen gebildet, die ein Kanalsystem – oder
in der obigen Terminologie „Teilsystem” – aufweisen.
Die
8A und
8B zeigen,
dass sich die mäanderförmigen Strukturen in der
Projektionsebene erstrecken, die zum Beispiel im Falle eines modularen
Reaktors die Ebene ist, in der sich das entsprechende Modul erstreckt.
Die in den
8A und
8B gezeigten Mischmodule
können statt des oben beschriebenen Mischmoduls
1 Teil
des in der
EP 1 839
739 A1 offenbarten Mikroreaktors sein.
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Die
8A und
8B zeigen
die Mikroreaktoren der Größe 2 bzw. 3 in korrektem
Größenverhältnis (jedoch nicht maßstäblich,
was einem Verhältnis äquivalent wirksamer Reaktorflächen
von DIN A6:DIN A5 entspräche). In jedem Fall deutlich zu
sehen sind eine Mischzone
10 mit turbulenter Strömung
und eine Verweilzone
20 mit laminarer Strömung.
Deutlich zu erkennen ist, dass die grundsätzliche Struktur
des Kanalsystems, das die Mischzone
10 mit turbulenter
Strömung und die Verweilzone
20 mit laminarer
Strömung umfasst, identisch ist, obwohl die Anzahl der
Windungen
30 und die Amplituden
40 der mäanderförmigen
Struktur unterschiedlich sind. Es ist zu beachten, dass die in den
8A und
8B eingezeichneten
Zahlenwerte Bezugszeichen und keine Maßangaben sind. Was
die strukturellen Einzelheiten anbelangt, so sei auf die
EP 1 839 739 A1 verwiesen.
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9 zeigt
Abschnitte von Mischzonen unterschiedlicher Teilsysteme, wobei die
Kreise in jedem Fall Querschnitte von gegebenenfalls verzerrt zylindrischen
Mischeinheiten sind, die beispielsweise durch Einströmdüsen,
Prallkörper und Schwellen den Übergang einer laminaren
in eine turbulente Strömung ermöglichen. Derartige
Mischeinheiten sind hier in Analogie zum englischen Sprachgebrauch
als turboid bezeichnet. Die Beispiele der ersten Spalte umfassen
nur turboide Mischelemente, die der zweiten Spalte eine Mischung aus
turboiden und SL-Mischelementen und die letzte Spalte eine Mischung
aus turboiden und SZ-Mischelementen. Die Ausdrücke „SL” und „SZ” sind
phänomenologisch, d. h. die jeweilige Struktur ist derjenigen
einer Kombination aus den entsprechenden Großbuchstaben ähnlich.
Allen hier und im Folgenden besprochenen Mischern ist zu eigen,
dass sie eine turbulente Strömung erzeugen. Diese und weitere
Mischformen sind in
10 gezeigt, wo die Fign. a)
bis f) T-Mischer, Y-Mischer, Tangentialmischer, Biegung, SZ-Mischer
bzw. LZ-Mischer genannt werden. Insbesondere zeigt
9 Beispielstrukturen
von Kanalabschnitten von Prozessmodulen von verschiedenen Mikroreaktoren
der Größe 1, 2, 3 und 4 in der ersten bis vierten
Reihe, und zwar mit den Parametern „Mischungsbreite”, „Mischungshöhe”, „Verweilhöhe” und „Verweiltiefe” gemäß der
nachstehenden Tabelle 1, wobei Größe 3 als eine
Größe aufgefasst werden kann, die einen Basisreaktor
repräsentiert, und die Größen 1 und 2
eine diesbezügliche Verkleinerung (scale-down) und die
Größe 4 eine diesbezügliche Vergrößerung
(scale-up) darstellen. Ist Größe 2 die Größe
des Basisreaktors, so bedeutet die Größe 1 eine
Verkleinerung und bedeuten die Größen 3 und 4
eine Vergrößerung. Tabelle 1
Strömungsrate [ml/min] | Reaktorgröße | Mischungsbreite | Mischungshöhe | Verweilbreite | Verweilhöhe |
1–10 | 1 | 0.2 | 0.5 | 5 | 0.3/0.5/1.5 |
50–150 | 2 | 0.5 | 1.2 | 5 | 0.5/1.0/2.0 |
100–300 | 3 | 0.7 | 1.75 | 10 | 0.5/1.0/2.0 |
200–1000 | 4 | 1.0 | 2.2 | 10/20 | 0.5/1.0/2.0 |
-
Wie
es oben beschrieben ist, kann der Zielreaktor unter Verwendung des
Basisreaktors als Beispiel, das das allgemeine Konstruktionsprinzip
verkörpert, hergestellt werden, sobald der kleinste hydraulische Durchmesser
dh2 des Kanalsystems des Zielreaktors berechnet
worden ist. Der Zielreaktor unterscheidet sich von dem Basisreaktor
im Wesentlichen nur in der Geometrie der Mischzone, die auf dem
kleinsten hydraulischen Durchmesser basiert. Die Geometrie der Verweilzone
kann angepasst werden.
-
Wie
es in den 8A und 8B oder 9 gezeigt
ist, wird sich, wenn ein Zielreaktor ausgehend von einem Basisreaktor
hergestellt werden soll, nicht nur der hydraulische Durchmesser ändern,
sondern auch die Länge des Kanalsystems, obwohl, wie schon
mehrfach betont, der grundlegende Aufbau identisch ist. Unter Berücksichtigung
der Tatsache, dass die Strömungsrate des Zielreaktors größer
oder kleiner im Vergleich zu der Strömungsrate des Basisreaktors
ist, können weitere konstruktiven Parameter des Kanalsystems
des Zielreaktors wie etwa die Länge, die Anzahl der Windungen
sowie alle weiteren Parameter mit Ausnahme des kleinsten hydraulischen
Durchmessers angepasst werden, um eine geeignete Strömungscharakteristik
des Zielreaktors zu realisie ren. Die endgültigen Außenabmessungen,
d. h. die Größe des Zielreaktors ist das Ergebnis
der Anpassung aller konstruktiven Merkmale des Kanalsystems des
Zielreaktors.
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Die
obigen Darlegungen betreffen das Scale-up-Konzept gemäß Anspruch
11 der vorliegenden Erfindung. Der in Anspruch 1 der vorliegenden
Erfindung definierte Gegenstand lässt sich insbesondere
für einen modularen Mikroreaktor daraus leicht ableiten,
indem darin die Prozessmodule in zwei Gruppen von Modulen mit zwei
unterschiedlich großen Kanalsystemen unterteilt sind. Beide
Kanalsysteme sind durch ihren jeweiligen kleinsten hydraulischen
Durchmesser gekennzeichnet, wobei das Verhältnis beider
zueinander den Geometriefaktor α ergibt, sowie durch ihre
Strömungsraten definiert.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1839739
A1 [0001, 0002, 0019, 0033, 0034, 0035, 0035, 0035, 0044, 0045, 0046, 0050, 0051]
- - EP 0688242 A [0002]
- - EP 1031375 A [0002]
- - WO 2004/045761 A [0002]
- - US 2004/0109798 A [0002]
- - EP 1839739 [0020]