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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ernten von stehendem
Holzgut, wie Bäumen, Buschwerk oder dergleichen, mit einem Rahmen,
einer mit dem Rahmen verbundenen Schneidschere mit mindestens zwei
schwenkbar gelagerten Schneidblättern und einer über
der Schneidschere angeordneten Greifschere mit mindestens zwei schwenkbar
gelagerten Greifarmen, wobei die Schneidblätter und Greifarme über
Antriebsmittel betätigt werden.
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Derartige
Vorrichtungen, bei denen mit Hilfe einer Greifschere das zu schneidende
Holzgut festgeklemmt wird, während mit einer Schneidschere
an der gewünschten Stelle geschnitten wird, sind aus dem
Stand der Technik bekannt. So beschreibt
DE 4002950 A1 eine derartige
Vorrichtung, die jedoch den Nachteil hat, dass beispielsweise die
Greifschere bei uneben gewachsenem Holzgut, wie beispielsweise uneben
gewachsenen Baumstämmen, das Holzgut nicht optimal greifen
kann, da nicht beide Greifarme festen Kontakt mit dem Holzgut haben. Dadurch
kann es beispielsweise passieren, dass ein abgeschnittenes Holzgut
beim weiteren Transportieren aus der Greifschere gleitet.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Ernten von stehendem Holzgut zur Verfügung zu stellen,
die die Nachteile der Vorrichtungen aus dem Stand der Technik überwindet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art gelöst, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass die Antriebsmittel derart miteinander gekoppelt sind,
dass die Schneidblätter und/oder Greifarme beim Schneiden beziehungsweise
Greifen des Holzgutes zur Anpassung an unterschiedliche Formen und
Ungleichmäßigkeiten des Holzgutes unterschiedlich
stark nach innen (aufeinander zu) verschwenkt werden können.
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Durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung können
beispielsweise uneben gewachsene Baumstämme mit beiden
Greifarmen der Greifschere mit gleicher Intensität kontaktiert
werden. Dadurch kann das Holzgut unabhängig von dessen
Form sicher gegriffen werden.
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Um
die Schneidblätter und/oder Greifarme beim Schneiden beziehungsweise
Greifen des Holzguts zur Anpassung an unterschiedliche Formen und Ungleichmäßigkeiten
des Holzgutes unterschiedlich stark nach innen verschwenken zu können,
sind die Antriebsmittel in der Regel über eine Steuerung
miteinander gekoppelt. Hat beispielsweise beim Greifen eines Baumstammes
einer der beiden Greifarme bereits Kontakt mit dem Stamm während
der andere noch ohne Kontakt ist, wird über das Antriebsmittel, welches
mit dem Greifarm verbunden ist, der noch keinen Kontakt mit dem
Stamm hat, ein weiteres Verschwenken dieses Greifarmes in Richtung
auf den Stamm bewerkstelligt, bis auch dieser Greifarm festen Kontakt
mit dem Stamm hat. Der andere Greifarm wird dagegen nicht weiter
nach innen verschwenkt, um ein Beschädigen der Greifschere
zu vermeiden.
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Die
Antriebsmittel können beispielsweise Pneumatikzylinder
sein. Vorzugsweise sind die Antriebsmittel jedoch Hydraulikzylinder,
da sich Hydraulikzylinder besonders gut nach obigem Prinzip steuern
lassen.
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Mit
Vorteil sind die Hydraulikzylinder über einen einzigen
Hydraulikkreislauf miteinander gekoppelt. Dies vereinfacht zum einen
die gesamte Konstruktion und fördert zum anderen ein perfektes
Zusammenspiel der einzelnen Hydraulikzylinder.
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Bei
einer bestimmten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist jedem Greifarm und jedem Schneidblatt ein Antriebsmittel,
insbesondere Hydraulikzylinder zugeordnet.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist den mindestens zwei Greifarmen ein einziges Antriebsmittel,
insbesondere ein einziger Hydraulikzylinder, der zwischen den beiden
Greifarmen angeordnet ist, zugeordnet.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist den mindestens zwei Schneidblättern ein
einziges Antriebsmittel, insbesondere ein einziger Hydraulikzylinder,
der zwischen den beiden Schneidblättern angeordnet ist, zugeordnet.
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Vorzugsweise
sind die Schneidblätter an zwei verschiedenen, nebeneinander
angeordneten Schwenkachsen gelagert, wobei die darüberliegenden
Greifarme vorzugsweise gemeinsam an einer Schwenkachse gelagert
sind. In der Regel sind sämtliche Schneidblätter
und Greifarme unabhängig voneinander schwenkbar. Die oberhalb
der Schwenkachsen der Schneidblätter angeordnete Schwenkachse
der Greifarme ist vorzugsweise im Wesentlichen mittig zwischen den
Schwenkachsen der Schneidblätter angeordnet. Insbesondere
durch das Vorsehen von zwei unabhängigen, nebeneinander angeordneten
Schwenkachsen für die Schneidblätter wird verhindert,
dass das Holzgut beim Schließen der Schneidblätter
beim Schneidvorgang nach vorne und damit aus der Schneidschere hinausgedrückt
wird. Vielmehr wird das Holzgut beim Schneidvorgang zum Kraftmittelpunkt
(Schneidzentrum) der Schneidschere gezogen. Die Schwenkachsen liegen
in der Regel als Drehbolzen oder Drehzapfen vor, mit deren Hilfe
die Schneidblätter beziehungsweise die Greifarme auch am
Rahmen der Vorrichtung befestigt sind.
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung in
Verbindung mit den Zeichnungen und den Unteransprüchen.
Hierbei können die einzelnen Merkmale für sich
allein oder in Kombination miteinander verwirklicht sein.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1:
eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung;
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2:
eine Seitenansicht der Vorrichtung von 1;
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3:
einen Schaltplan der Hydraulikanlage der Vorrichtung von 1.
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1 zeigt
eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 mit
einem Rahmen 2, einer mit dem Rahmen verbundenen Schneidschere 3 sowie
einer über der Schneidschere 3 angeordneten Greifschere 4.
Die Schneidschere 3 umfasst zwei Schneidblätter 5a, 5b,
die versetzt zueinander in zwei übereinander liegenden
Ebenen angeordnet sind. Die Schneidblätter 5a und 5b sind
schwenkbar an zwei nebeneinander abgeordneten Schwenkzapfen getrennt
voneinander gelagert. Die Schneidblätter 5a und 5b werden
durch jeweils einen Hydraulikzylinder 6a und 6b betätigt.
Die Schneidblätter 5a und 5b stehen dabei
mit den jeweiligen Kolbenstangen der Hydraulikzylinder 6a und 6b in
Verbindung.
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Die
Greifschere 4 umfasst zwei Greifarme 7a und 7b,
die an einem gemeinsamen Schwenkzapfen 8 schwenkbar gelagert
sind. Die Greifarme 7a und 7b stehen mit Hydraulikzylindern 9a und 9b in
Verbindung und werden durch diese betätigt. Die Hydraulikzylinder 6a, 6b sowie 9a und 9b sind
derart gekoppelt und über einen Steuerblock gesteuert,
dass sich beim Schließvorgang zunächst die Greifschere 4 mit einer
voreingestellten Schließkraft schließt. Erst im Anschluss
daran schließt die Schneidschere 3 zur Durchführung
des Schneidakts.
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Die
Greifarme 7a und 7b sind beim Greifen eines Holzgutes
zur Anpassung an unterschiedliche Formen und Ungleichmäßigkeiten
des Holzgutes unterschiedlich stark nach innen auf das Holzgut zu
verschwenkbar. Bei der vorliegenden Ausführungsform wird
dies durch die Kopplung und Steuerung der einzelnen Hydraulikzylinder
erreicht.
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Am
Rahmen 2 der Vorrichtung ist ferner eine Anschlussvorrichtung 10 vorgesehen,
an der ein Anschluss an einen Träger, zum Beispiel Ausleger
eines Baggers, Schleppers, etc. möglich ist. Die Anschlussvorrichtung 10 ist
schwenkbar mit dem Rahmen 2 verbunden. Zwischen dem Rahmen 2 und
der Anschlussvorrichtung 10 ist ein Hydraulikzylinder 11 angeordnet,
der die Verschwenkung der Gesamtvorrichtung 1 in ihrer
Längsachse bewerkstelligt. Der Hydraulikzylinder 11 ist
nicht in den Hydraulikkreislauf der übrigen Hydraulikzylinder 6a, 6b, 9a und 9b eingebunden.
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In
den 1 und 2 sind die Hydraulikleitungen
der Übersicht halber nicht eingezeichnet. Der Schaltplan
des Hydraulikkreislaufs ist in 3 wiedergegeben.
Wie in diesem Schaltplan zu ersehen ist, ist der Hydraulikkreislauf
für die Betätigung der Schneidblätter
(Schneiden 1, 2) sowie der Greifarme (Greifer 1, 2) unabhängig
vom Hydraulikkreislauf für die Betätigung des
Hydraulikzylinders 11 und steht mit diesem nicht in Verbindung.
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Für
die Betätigung der Schneidschere beziehungsweise Greifschere
wird zunächst Druck über die Leitung 1 aufgebaut.
Nun werden zunächst die Hydraulikzylinder 9a und 9b der
Greifschere 4 aktiviert, sodass die Greifschere 4 schließt.
Bei Erreichen eines am Steuerglied eingestellten Drucks schaltet
das Steuerglied durch, sodass nun die Hydraulikzylinder 6a und 6b aktiviert
werden, um die Schneidschere 3 durch Verschwenken der Schneidblätter 5a und 5b zu
schließen. Ist der Schneidvorgang beendet, wird die Leitung 1 drucklos
geschaltet und die Leitung 2 wird nun mit Druck beaufschlagt. Der
Verteilerblock versorgt nun die Greifer und die Schneiden. Dies
führt zur Öffnung der Schneidschere 3 als
auch der Greifschere 4. Dann kann der Vorgang von vorne
beginnen.
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Beim
Greifen eines unebenen Holzgutes, wie beispielsweise eines unebenen
Baumstammes, werden die Greifarme 7a und 7b der
Greifschere 4 zunächst beide gleichzeitig nach
innen auf das Holzgut zu bewegt. Trifft nun einer der beiden Greifarme 7a oder 7b auf
Widerstand, wohingegen der andere Greifarm noch ohne Kontakt zum
Holzgut ist, wird nur noch der Greifarm, der noch keinen Kontakt
zum Holzgut hat, nach innen verschwenkt, bis auch dieser Kontakt
zum Holzgut hat. Die Intensität der Verschwenkung und damit
der Greifintensität ist abhängig vom vorher am
Steuerglied eingestellten Druck.
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Rahmen
- 3
- Schneidschere
- 4
- Greifschere
- 5a,
b
- Schneidblätter
- 6a,
b
- Hydraulikzylinder
- 7a,
b
- Greifarme
- 8
- Schwenkzapfen
- 9a,
b
- Hydraulikzylinder
- 10
- Anschlussvorrichtung
- 11
- Hydraulikzylinder
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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