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Die
Erfindung betrifft eine Zielgerätehalterung für
eine Schusswaffe mit einer ein Visierblatt aufweisenden Visiereinrichtung
zur Befestigung eines Zielfernrohres oder eines anderen Zielgerätes auf
elektronischer oder Laserbasis. Die Erfindung betrifft insbesondere
eine Zielgerätehalterung für eine Waffe des Typs
Mauser K98.
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Zielgerätehalterungen
zur Befestigung von Zielfernrohren oder anderen Zielgeräten
an Schusswaffen sind aus dem Stand der Technik bekannt.
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So
ist bereits in der
DE
348 744 C ein Halterung für eine Visiervorrichtung
für ein Gewehr beschreiben, bei der ein Fuß mit
um den Gewehrschaft greifenden Spannbändern gegen den Gewehrlauf gepresst
und dadurch am Gewehrlauf gehalten wird. Der Fuß ist quer
zu seiner Längsrichtung gewölbt ausgebildet und
liegt mit dieser Einwölbung auf dem Gewehrlauf auf. An
einer Seite des Fußes ist eine exzentrisch gelagerte Rolle
angebracht, die den Fuß an dieser Seite gegen den Gewehrlauf
abstützt. An der gegenüberliegenden Seite des
Fußes sind Justierschrauben angeordnet, mit denen der Abstand
dieser Seite des Fußes gegen den Gewehrlauf eingestellt werden
kann. Je nach der Drehwinkelstellung der Rolle sowie der Einschraubtiefe
der Justierschrauben kann die Winkelstellung der Längsachse
des Fußes gegenüber der Längsachse des
Gewehrlaufes verändert werden. Die Visiervorrichtung ist
am Fuß fest angeschraubt. Nachteilig bei dieser Lösung
ist die unzureichende Stabilität und Sicherheit der Befestigung
des Fußes am Gewehrlauf. Hinzu kommt, dass um den Schaft
greifende Spannbänder die Handhabung der Waffe stören.
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Das
DE 201 01 903 U1 und
das
DE 203 13 331
U1 offenbaren zwei Zielgerätehalterungen, bei denen
Befestigungsmittel wie Spannhebel und Bolzen in eine in den Lauf
einer Waffe eingearbeitete Bohrung sowie eine gegenüberliegende
Vertiefung eingreifen, wodurch der Grundkörper der Halterung an
den Lauf geklemmt gehalten wird. Der Grundkörper ist so
ausgebildet dass an ihm durch korrespondierende Haltemittel ein
Zielfernrohr oder eine andere Visiereinrichtung lagesicher angebracht
werden kann. Nachteilig hierbei ist, dass der Lauf eine Bohrung
und eine gegenüberliegende Vertiefung aufweisen muss. Dies
bedeutet entweder eine Einschränkung der Verwendungsmöglichkeit
dieser Zielgerätehalterung auf Waffen, deren Läufe
diese Merkmale aufweisen, oder der Lauf der Waffe muss dauerhaft verändert
werden, indem eine Bohrung und eine gegenü berliegende Vertiefung
eingearbeitet werden. Letzteres ist bei einer Vielzahl von Waffen
unerwünscht.
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Im
DE 20 2006 01 52
136 U1 wird eine Lösung beschrieben, bei der eine
Befestigungsvorrichtung für eine Zieleinrichtung oder ein
anderes Zusatzteil am Lauf einer Waffe durch beidseitig anliegende Klemmbacken
montiert wird. Die Befestigungsvorrichtung verfügt dann
ihrerseits über Mittel zum Klemmen der Halterung einer
Visiereinrichtung. Auch diese Lösung weist eine unzureichende
Stabilität und Sicherheit der Befestigung der Vorrichtung
am Lauf der Waffe auf.
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Schließlich
offenbart das
DE
20 2004 014 372 U1 eine Zielfernrohrmontage, bei der beidseitig an
den Kolbenhals der Waffe Befestigungsplatten angeschraubt werden,
an denen das Zielgerät montiert wird. Nachteilig hierbei
ist die dauerhafte Veränderung der Waffe in Form des Einbringens
von Bohrungen, speziell Gewindebohrungen in den Kolbenhals zum Anschrauben
der Befestigungsplatten.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der Erfindung, eine
Zielgerätehalterung für eine Schusswaffe mit einer
ein Visierblatt aufweisenden Visiereinrichtung zur Befestigung eines
Zielfernrohres oder eines anderen Zielgerätes auf elektronischer
oder Laserbasis zu schaffen, die ohne eine dauerhafte Veränderung
an der Waffe auskommt und dabei einen stabilen und sicheren Halt des
Zielgerätes gewährleistet. Insbesondere ist es die
Aufgabe der Erfindung, eine Zielgerätehalterung für
eine Waffe des Typs Mauser K98 zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Zielgerätehalterung dem 1. Anspruch
gemäß gelöst. Die abhängigen
Ansprüche 2 bis 6 beschreiben vorteilhafte Ausgestaltungen
der erfindungsgemäßen Zielgerätehalterung.
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Die
Erfindung sieht vor, eine ebene, langgestreckte Grundplatte so auszubilden,
dass sie dem Visierblatt einer Visiereinrichtung entsprechende Haltemittel
in Form von an einem Ende der Grundplatte jeweils an beiden Längsseiten
angeordneten Zapfen aufweist, mittels derer die Grundplatte anstelle
des Visierblattes in die Visiereinrichtung einsetzbar ist und dass
die Grundplatte eine Durchgangsbohrung aufweist, durch die sie mit
der Visierhülse verschraubbar ist. Die Grundplatte weist
erfindungsgemäß außerdem Mittel zur Positionierung
und Befestigung eines Zielgerätes an der Grundplatte auf.
Diese Mittel können je nach Zielgerät beispielsweise
eine Weaver- oder Prismenschiene, Zapfen zum Eingriff in Ausnehmungen
im Zielgerätegehäuse und/oder Bohrungen mit oder
ohne Gewinde zum Verschrauben des Zielgerätes mit der Grundplatte
sein. Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die
vorstehend genannten Mittel eingeschränkt.
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Der
besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Zielgerätehalterung
stabil und sicher an einer Schusswaffe mit einer ein Visierblatt
aufweisenden Visiereinrichtung angebracht werden kann, ohne dass
es dazu einer dauerhaften Veränderung an der Schusswaffe
bedarf. Erfindungsgemäß wird die seit langem bestehende
Aufgabe der Anordnung eines Zielfernrohres oder eines anderen Zielgerätes an
einer Schusswaffe auf einfache Weise dadurch gelöst, dass
die Grundplatte der Zielgerätehalterung anstelle des Visierblattes
in die Visiereinrichtung eingehängt und mit dieser verschraubt
wird. Die Grundplatte ist dadurch stabil und sicher mit der Visiereinrichtung
und damit der Schusswaffe verbunden. Die Grundplatte kann selbst
als Aufnahmemittel für ein Zielgerät ausgebildet
sein oder ein entsprechendes Aufnahmemittel für ein Zielgerät
kann an der Grundplatte befestigt werden. Die Aufnahmemittel können für
unterschiedlichste Zielgeräte ausgebildet sein, so dass
eine breite Palette an Zielgeräten an einer Schusswaffe
angebracht werden können.
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Es
können entweder unterschiedliche Aufnahmemittel je nach
Bedarf an einer Grundplatte angebracht, d. h. gegeneinander ausgetauscht,
werden, um so unterschiedliche Zielgeräte mittels einer Zielgerätehalterung
an einer Schusswaffe anzubringen, es ist natürlich auch
möglich, ein spezielles Aufnahmemittel mit der Grundplatte
dauerhaft zu verbinden oder die Grundplatte selbst als ein spezielles Aufnahmemittel
auszubilden, wodurch die Zielgerätehalterung für
die Anbringung eines speziellen Zielgerätes an einer Schusswaffe
ausgebildet ist.
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Die
Montage der Zielgerätehalterung an einer Schusswaffe mit
einer ein Visierblatt aufweisenden Visiereinrichtung ist auf einfache
Weise durch einen Schützen selbst in kurzer Zeit möglich.
Es bedarf dazu keiner speziellen Kenntnisse oder Fertigkeiten.
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Die
Erfindung soll im nachfolgenden Ausführungsbeispiel näher
erläutert werden. Die zugehörenden Zeichnungen
zeigen in den
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1A+1B:
eine Prinzipdarstellung einer Visiereinrichtung einer Mauser K98,
in den
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2A–2C:
eine Grundplatte einer Zielgerätehalterung mit einer Weaverschiene
zur Positionierung und Befestigung eines Zielgerätes, in
den
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3A–3C:
eine Grundplatte einer Zielgerätehalterung mit einer Prismenschiene
zur Positionierung und Befestigung eines Zielgerätes, in
den
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4A+4B eine
Prinzipdarstellung einer Zielgerätehalterung mit einer
Visiereinrichtung einer Mauser K98 und in der
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5 die
Teilansicht einer Schusswaffe mit einer Zielgerätehalterung
und einem positionierten und befestigten Zielfernrohr.
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Die
durch 1A veranschaulichte Visiereinrichtung 1 einer
Mauser K98 umfasst eine Visierhülse 2, ein Visierblatt 3 mit
einem Visierschieber 4, ein Visierkurvenstück 5 und
eine Visierfeder 6. Das Visierkurvenstück 5 und
die Visierfeder 6 werden durch ein Klemmstück 7,
das mit einer Schraube 8 mit der Visierhülse 2 verschraubt
ist, gehalten. An einem Ende des Visierblattes 3 sind an
beiden Längsseiten je ein Zapfen 9 angebracht.
Die Visierhülse 2 weist zwei über ihren
Grundkörper hinausragende parallel zueinander angeordnete
Aufnahmeelemente 10 mit je einer eingearbeiteten Führungsnut
in der Art einer Kulissenführung auf, in welche die Zapfen 9 des Visierblattes 3 eingehängt
und bis zu einer stabilen Endposition, in der das Visierblatt 3 dann
durch die Visierfeder 6 gehalten wird, geschoben werden. 1B zeigt
die Visiereinrichtung 1 mit ausgehängtem Visierblatt 3,
wobei der Pfeil 11 den Weg veranschaulicht, entlang dessen
das Visierblatt 3 zum Aushängen bewegt wird. Bei
der Bewegung des Visierblattes 3 in Richtung des Grundkörpers
der Visiereinrichtung 1 ist zunächst die Kraft
der Visierfeder 6 zu überwinden.
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Die 2A bis 2C zeigen
die Draufsicht sowie die beiden Seitenansichten einer Zielgerätehalterung 12 mit
einer Weaverschiene 13 als Mittel zur Positionierung und
Befestigung eines Zielgerätes. Die Zielgerätehalterung 12 besitzt
eine ebene, langgestreckte Grundplatte 14, an deren einem
Ende jeweils an den Längsseiten je ein Zapfen 15 angeordnet
ist. Die Zapfen 15 sind aus dem Material der Grundplatte 14 durch
spanende Bearbeitung herausgearbeitet. Die Anordnung und die Größe
der Zapfen 15 entspricht den Zapfen 9 des Visierblattes 3.
Die Grundplatte 14 weist darüber hinaus in Längsrichtung
beabstandet zu dem Ende, an dem die Zapfen 15 angeordnet
sind, eine Durchgangsbohrung 16 auf. Der vorgenannte Abstand
zwischen dem Ende der Grundplatte 14, an dem die Zapfen 15 angeordnet
sind, und der Durchgangsbohrung 16 wird durch die Visiereinrichtung 1 bestimmt,
in die die Zielgerätehalterung 12 eingebaut werden
soll, und zwar derart, dass bei in die Aufnahmeelemente 10 der
Visierhülse 2 eingehängter Grundplatte 14 der
Zielgerätehalterung 12 die Durchgangsbohrung 16 über
der Bohrung durch das Klemmstück 7 positioniert
ist. Der dem Ende der Grundplatte 14 an dem die Zapfen 15 angeordnet
sind, gegenüberliegende Endbereich der Grundplatte 14 ist
als Weaverschiene 13 zur Positionierung und Befestigung
eines Zielgerätes ausgebildet.
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Die 3A bis 3C zeigen
die Draufsicht sowie die beiden Seitenansichten einer im Wesentlichen
baugleichen Zielgerätehalterung 12 wie in den 2A bis 2C dargestellt,
jedoch mit dem Unterschied, dass eine Prismenschiene 17 als
Mittel zur Positionierung und Befestigung eines Zielgerätes
an der Grundplatte 14 der Zielgerätehalterung 12 angeordnet
ist.
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Der
Einbau einer Zielgerätehalterung 12 in eine Visiereinrichtung 1 einer
Mauser K98 wird durch die 4A und 4B veranschaulicht.
Die 4A zeigt eine Visiereinrichtung 1 aus
der das Visierblatt 3 ausgehängt und aus der die
das Klemmstück 7 haltende Schraube 8 herausgedreht
wurde. Die Zielgerätehalterung 12 wird entlang
des durch den Pfeil 18 veranschaulichten Weges in Visiereinrichtung 1 eingehängt,
wobei die Zapfen 15 an der Grundplatte 14 in die
Führungsnuten der Aufnahmeelemente 10 eingreifen
und entlang der Nut bewegt werden, bis sie die stabile Endposition
erreicht haben. Beim Einsetzen der Zielgerätehalterung 12 kommt
die Grundplatte 14 zur Anlage an die Visierfeder 6,
gegen deren Federkraft sie zunächst soweit bewegt wird,
bis die Zapfen 15 in die Führungsnuten der Aufnahmeelemente 10 eingreifen.
Nach Erreichen der stabilen Endposition der Zapfen 15 in
den Führungsnuten wird die Zielgerätehalterung 12 durch
die Kraftwirkung der Visierfeder 6 in dieser Endposition
gehalten. Außerdem wird die Grundplatte 14 durch
die Durchgangsbohrung 16 und das Klemmstück 7 mit
der Visierhülse 2 verschraubt. Die Zielgerätehalterung 12 ist
damit sicher und fest mit der Visiereinrichtung 1 und damit
der Schusswaffe verbunden. 4B zeigt die
mit der Visiereinrichtung 1 verbundene Zielgerätehalterung 12.
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Die
in den 4A und 4B dargestellte Zielgerätehalterung 12 weist
als Mittel zur Positionierung und Befestigung eines Zielgerätes
Zapfen 19 sowie eine Durchgangsbohrung 20 auf,
durch welche ein Zielgerät mit der Zielgerätehalterung 12 verschraubt
werden kann.
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5 zeigt
die Teilansicht einer Schusswaffe Mauser K98 mit einer erfindungsgemäßen
Zielgerätehalterung 12 an der Visiereinrichtung 1 und
einem an die Zielgerätehalterung 12 angebrachtem
Zielfernrohr 21.
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- 1
- Visiereinrichtung
- 2
- Visierhülse
- 3
- Visierblatt
- 4
- Visierschieber
- 5
- Visierkurvenstück
- 6
- Visierfeder
- 7
- Klemmstück
- 8
- Schraube
- 9
- Zapfen
am Visierblatt
- 10
- Aufnahmeelemente
an der Visierhülse
- 11
- Pfeil
zur Veranschaulichung des Weges zum Aushängen des Visierblattes
- 12
- Zielgerätehalterung
- 13
- Weaverschiene
- 14
- Grundplatte
- 15
- Zapfen
an der Grundplatte 14 der Zielgerätehalterung 12
- 16
- Durchgangsbohrung
- 17
- Prismenschiene
- 18
- Pfeil
zur Veranschaulichung des Weges zum Einsetzen der Zielgerätehalterung
- 19
- Zapfen
- 20
- Durchgangsbohrung
- 21
- Zielfernrohr
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 348744
C [0003]
- - DE 20101903 U1 [0004]
- - DE 20313331 U1 [0004]
- - DE 2020060152136 U1 [0005]
- - DE 202004014372 U1 [0006]