-
Die
Erfindung betrifft eine Stangenverriegelung für eine wenigstens
ein Türblatt aufweisende Tür, insbesondere Glastür,
mit einem am Türblatt befestigten Schloss mit einem Schließmechanismus, wenigstens
einer über den Schließmechanismus betätigbaren
Verriegelungsstange, einem am oberen Rahmen befestigten elektrischen
Türöffner, dessen Öffnerfalle zum Hintergreifen
des freien Endes der Verriegelungsstange dient.
-
An
Türen angebrachte Stangenverriegelungen sind allgemein
bekannt. Sie dienen dazu, dass die Tür nicht nur über
einen im Schloss vorgesehenen Riegel verriegelbar ist, sondern auch
mittels einer Verriegelungsstange z. B. mit der Decke und/oder dem
Boden. Außerdem können mit einer Stangenverriegelung
Türen verriegelt werden, an denen kein oder nur schwierig
ein Schloss angebracht werden kann, z. B. Glastüren.
-
Außerdem
sind z. B. aus der
DE
10 2005 028 957 B4 , der
US 2002/0145292 A1 oder der
DE 1 653 978 elektrische Türöffner
bekannt, mit denen das Türblatt gehalten, verriegelt und
frei gegeben werden kann. Im Falle einer Glastür besteht
hierbei aber die große Gefahr, dass das aus Glas bestehende
Türblatt beschädigt wird. Ein weiterer Nachteil
wird darin gesehen, dass, wenn derartige Glastüren mit
einer Oben- und/oder Bodenverriegelung ausgestattet sind, diese
Verriegelung umständlich z. B. mittels eines Schlüssels
oben und/oder unten an der Verriegelung betätigt werden
muss. Wird die Tür z. B. zum Schließen eines Ladengeschäftes
mittels der Oben- oder Bodenverriegelung verriegelt, dann muss die Verriegelung
jedes mal entriegelt und anschließend wieder verriegelt
werden, um Kunden auszulassen, die sich noch im Ladengeschäft
befinden. Ein elektrischer Türöffner schafft hierbei
Abhilfe. Die Tür ist aber in diesem Fall nicht permanent
verriegelbar.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Stangenverriegelung
bereit zu stellen, die auch für Glastüren verwendet
werden kann und die auch permanent verriegelbar ist.
-
Diese
Aufgabe wird mit einer Stangenverriegelung der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, dass der Schließmechanismus
eine erste Schließstellung aufweist, in welcher das freie
Ende der Verriegelungsstange die Öffnerfalle hintergreift,
und eine zweite Schließstellung aufweist, in welcher das
freie Ende der Verriegelungsstange in einen Bereich eingreift, in
welchem die Öffnerfalle unwirksam ist.
-
Mit
einer derartigen erfindungsgemäßen Stangenverriegelung
kann der Schließmechanismus der Tür in eine erste
Schließstellung gebracht werden, in der die Verriegelungsstange
mittels des elektrischen Türöffners freigebbar
ist. Es können also z. B. sich noch im Ladengeschäft
befindliche Kunden durch die Tür ausgelassen werden, indem
die Verriegelung der Tür über den elektrischen
Türöffner freigegeben wird. Soll die Tür
dann endgültig verriegelt werden, dann wird der Schließmechanismus
in die zweite Schließstellung gebracht. In dieser Schließstellung
befindet sich die Verriegelungsstange in einer Stellung, in der
der elektrische Türöffner oder dessen Öffnerfalle
unwirksam ist. Da die Verriegelung nicht am Türblatt sondern
an der Verriegelungsstange angreift, kann das Türblatt
nicht beschädigt werden.
-
Bei
bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung sind das die Öffnerfalle
hintergreifende Ende und das in den Bereich, in welchem die Öffnerfalle unwirksam
ist, eingreifende Ende auf der gleichen Seite oder auf einander
gegenüberliegenden Seiten der Verriegelungsstange vorgesehen.
Bei einer Variante erstreckt sich die Verriegelungsstange also vom Schloss
in eine Richtung, z. B. zur Decke, und dient einer Obenverriegelung
mit dem Rahmen der Tür oder mit der Decke. Bei einer anderen
Variante ist die Verriegelungsstange zweiteilig, und es erstrecken sich
die beiden Stangenteile beidseits des Schlosses, so dass ein Stangenteil
für die Obenverriegelung und ein Stangenteil für
die Bodenverriegelung verwendet wird. Dabei befindet sich der elektrische
Türöffner mit seiner Öffnerfalle bevorzugt
oben, so dass die nach oben abragende Verriegelungsstange oder der
nach oben abragende Stangenteil hinter die Öffnerfalle
greifen kann.
-
Erfindungsgemäß ist
das die Öffnerfalle hintergreifende Ende der Verriegelungsstange
als Falle ausgebildet. Diese Ausgestaltung hat den wesentlichen
Vorteil, dass bei in der ersten Schließstellung sich befindender
Verriegelungsstange ein Schließen der Tür problemlos
möglich ist, indem die Verriegelungsstange oder der die
Falle aufweisende Abschnitt zurückgedrückt wird,
da sie eine oder mehrere Fallenschrägen aufweist.
-
Gemäß bevorzugter
Ausführungsformen der Erfindung erstreckt sich die Fallenschräge über
die Verschiebelänge der ersten Schließstellung
oder über die Summe der Verschiebelängen der ersten und
zweiten Schließstellung. Bei der ersten Variante kann die
Tür nur dann geschlossen werden, wenn die Verriegelungsstange
sich in der Offenstellung oder in der ersten Schließstellung
befindet. Bei der zweiten Variante kann die Tür auch dann
geschlossen werden, wenn die Verriegelungsstange sich in der zweiten
Schließstellung befindet. Ein Öffnen ist aber
nicht mehr möglich, da der Türöffner
die Verriegelungssange nicht mehr freigeben kann bzw. die Öffnerfalle
unwirksam ist.
-
Weiterbildungen
der Erfindung sehen vor, dass die Falle als separates Bauteil auf
einem Endabschnitt der Verriegelungsstange entgegen einer Federkraft
axial verschieblich gelagert oder einseitig abklappbar ist. Auf
diese Weise kann die Tür geschlossen werden, auch wenn
sich die Verriegelungsstange in der Schließstellung befindet.
-
Abhängig
davon, wo der elektrische Türöffner montiert wird
und/oder ob ein in Verschieberichtung der Verriegelungsstange ein
hinter der Öffnerfalle liegender, das freie Ende der Verriegelungsstange in
der zweiten Schließstellung aufnehmender Aufnahmeraum erforderlich
ist, liegt die Achse der Öffnerfalle waagerecht oder senkrecht.
Insbesondere bei senkrecht liegender Achse kann die Verriegelungsstange
an der Öffnerfalle vorbei verschoben werden, wenn sie von
der ersten in die zweite Schließstellung verlagert wird.
So kann z. B. ein in Verschieberichtung der Verriegelungsstange
hinter der Öffnerfalle liegender, das freie Ende der Verriegelungsstange
in der zweiten Schließstellung aufnehmender Aufnahmeraum
vorgesehen sein, in den das Ende der Verriegelungsstange eintreten
kann, so dass sie dort gefangen ist. Ein Öffnen der Tür
ist dann nicht mehr möglich
-
Vorzugsweise
ist das Schloss auf Drückerhöhe am Türblatt
befestigt und ist insbesondere der Schließmechanismus ein
Profilzylinder. Bei Verriegeln der Tür muss dann nicht
mehr der Schließmechanismus am Boden oder an der Decke
betätigt werden, sondern es kann einfach, und wie bei herkömmlichen
Schlössern gewohnt, auf Drückerhöhe ein
einziger Profilzylinder betätigt werden.
-
Erfindungsgemäß ist
die Stangenverriegelung derart ausgestaltet, dass sie nur oben verriegelnd
oder oben- und bodenverriegelnd ist. Das Türblatt wird
dann entweder nur an einem Punkt oder aber an zwei Punkten verriegelt,
wodurch die Sicherheit erhöht wird.
-
Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung,
in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele
im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in der
Zeichnung dargestellten sowie in der Beschreibung und in den Ansprüchen
erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder
in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
-
In
der Zeichnung zeigen:
-
1 eine
Draufsicht auf eine Glastür mit Oberlicht mit einem Stangenverschluss
gemäß einer ersten Ausführungsform;
-
2 eine
Ansicht in Richtung des Pfeils II gemäß 1;
-
3 eine
vergrößerte Wiedergabe des Ausschnitts III gemäß 2;
-
4 eine
vergrößerte Wiedergabe des Ausschnitts IV gemäß 1;
-
5 eine
vergrößerte Wiedergabe des Ausschnitts IV gemäß 1 mit
einem Stangenverschluss gemäß einer zweiten Ausführungsform
in der Grundstellung;
-
6 die
Ansicht gemäß 5 mit dem Stangenverschluss
in der ersten Schließstellung;
-
7 die
Ansicht gemäß 5 mit dem Stangenverschluss
in der zweiten Schließstellung; und
-
8 einen
Schnitt VIII-VIII gemäß 7.
-
Die 1 zeigt
eine Draufsicht auf eine Glastür 10 und ein Oberlicht 12,
wobei die Glastür 10 links angeschlagen ist und
auf ihrer rechten Seite einen Handgriff 14 und ein Schloss 16 aufweist.
Im Schloss 16 befindet sich ein Profilzylinder 18,
mit dem eine insgesamt mit 20 bezeichnete Stangenverriegelung
betätigbar ist. An Stelle des Profilzylinders 18 kann
als Schließmechanismus 22 auch eine andere Vorrichtung,
z. B. ein Drücker oder dergleichen dienen.
-
Die
Stangenverriegelung 20 weist ein Abdeckprofil 24 z.
B. aus Edelstahl auf, welches an der Innenseite des Türblatts 26 befestigt
ist und eine Verriegelungsstange 28 übergreift
und abdeckt. Diese Verriegelungsstange 28 kann einteilig,
d. h. mit einem vom Schloss 16 nach oben sich erstreckenden
Stangenabschnitt 30, oder zweiteilig, d. h. mit einem vom Schloss 16 nach
oben sich erstreckenden Stangenabschnitt 30 und mit einem
vom Schloss 16 nach unten sich erstreckenden Stangenabschnitt,
ausgeführt sein. Beim in den 1 bis 4 dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die Verriegelungsstange 28 zweiteilig
und beim Ausführungsbeispiel der 5 bis 8 einteilig
ausgeführt.
-
In
der Grund- oder Offenstellung des Schlosses 16 und des
Profilzylinders 18 befindet sich die Verriegelungsstange 28 in
einer Grundstellung, in der das freie obere Ende 32 und
das freie untere Ende 54 hinter dem Abdeckprofil 24 liegen.
Das Türblatt 26 kann verschwenkt und die Tür 10 geöffnet
werden.
-
In
der ersten Schließstellung des Schlosses 16, in
der der zweitourige Profilzylinder 18 um eine Tour gedreht
wurde, wird die Verriegelungsstange 28 derart verschoben,
dass beide Stangenabschnitte 32 um einen ersten Hub H1 von z. B. 17 mm verlagert werden. Das freie
Ende 32 des nach oben sich erstreckenden Stangenabschnitts 30 wird über
das Abdeckprofil 24 hinausgefahren und hintergreift, wie
in 3 mit dem Bezugszeichen 32' erkennbar,
eine Öffnerfalle 34 eines elektrischen Türöffners 36,
der am Oberlicht 12 befestigt ist. Das freie untere Ende des
unteren Stangenabschnitts verbleibt hinter dem Abdeckprofil 24.
Die Tür 10 ist nunmehr verriegelt, kann aber durch
Betätigung des elektrischen Türöffners 36 und
Entriegeln der Öffnerfalle 34 geöffnet werden.
Ein Schließen der Tür 10 ist möglich,
da das obere freie Ende 32 des oberen Stangenabschnitts 30 als
separates Bauteil ausgebildet ist und gegen die Kraft einer Wendelfeder 38 in
axialer Richtung zurückgedrückt werden kann, wenn
die Auflaufschräge 40 an der Öffnerfalle 34 anschägt.
-
In
der zweiten Schließstellung des Schlosses 16,
in der der zweitourige Profilzylinder 18 um eine weitere
Tour gedreht wurde, wird die Verriegelungsstange 28 derart
verschoben, dass beide Stangenabschnitte 32 um einen weiteren
Hub zu einem Gesamthub H2 von z. B. 34 mm
verlagert werden. Der nach oben sich erstreckende Stangenabschnitt 30 wird
weiter nach oben hinausgefahren, so dass die Wendelfeder 38 weiter
komprimiert wird oder der Stangenabschnitt 32 greift tiefer,
z. B. hinter die Drehachse der Öffnerfalle 34.
Dies hat zur Folge, dass die Tür 10 nunmehr verriegelt
ist. Das freie untere Ende des unteren Stangenabschnitts tritt nun
hinter dem Abdeckprofil 24 hervor und greift in eine Bodenbuchse 54.
Die Tür 10 ist verriegelt und kann nicht geöffnet
werden.
-
Die 5 bis 8 zeigen
ein zweites Ausführungsbeispiel, bei dem gleiche Bauteile
mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist die Verriegelungsstange 28 einteilig ausgebildet und
weist lediglich den nach oben sich erstreckenden Stangenabschnitt 30 auf.
Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ragt der nach oben sich
erstreckende Stangenabschnitt 30 in seiner Grundstellung
nicht über das Abdeckprofil 24 hervor, wie es
die 5 zeigt.
-
In
der ersten Schließstellung tritt der nach oben sich erstreckende
Stangenabschnitt 30 über das Abdeckprofil 24 hervor
(siehe 6) und greift in den Türöffner 36 ein.
Das freie obere Ende 32 hintergreift die Öffnerfalle 34.
Die Tür 10 ist nunmehr verriegelt, kann aber durch
Betätigung des elektrischen Türöffners 36 und
Entriegeln der Öffnerfalle 34 geöffnet
werden. Die Öffnerfalle 34 wird dabei um eine vertikale
Achse 46 gedreht. Ein Schließen der Tür 10 ist
möglich, da das obere freie Ende 32 des oberen Stangenabschnitts 30 nach
Art einer Falle 58 ausgebildet ist und gegen die Kraft
einer Rückstellfeder 44 in Richtung des Pfeils 42 verlagert
werden kann, wenn beim Zuschwenken des Türblatts 26 die
Auflaufschräge 40 an der Öffnerfalle 34 anschlägt.
Die Rückstellfeder 44, greift, wie in 7 dargestellt,
an einer Hülse 56 an, in welcher die Verriegelungsstange 28 und
insbesondere der obere Stangenabschnitt 30 in vertikaler
Richtung geführt ist. Dieser obere Stangenabschnitt 30 kann
nun gegen die Federkraft ausweichen. Außerdem ist in 7 erkennbar,
dass die Falle 58 zusätzlich zu der seitlichen
Auflaufschräge 40 noch eine obere Auflaufschräge 60 und
eine untere Auflaufschräge 62 aufweist.
-
In
der zweiten Schließstellung des Schlosses 16 wird
die Verriegelungsstange 28 derart verschoben, dass der
Stangenabschnitt 32 das Abdeckprofil 24 um den
Gesamthub H2 überragt. Dabei greift das
freie Ende 32 axial hinter den Ausschnitt 48 eines oberen
Abdeckprofils 50 in einen vom Profil 50 überdeckten
Bereich 52, so dass das freie Ende 32 gefangen
ist. Die Tür 10 ist verriegelt und kann nicht
geöffnet werden. Ein unterer Stangenabschnitt ist bei dieser
Ausführungsform nicht notwendig, erhöht aber die
Sicherheit. Dieser untere Stangenabschnitt wird, wie oben zum ersten
Ausführungsbeispiel beschieben, ausgefahren.
-
Die
obere Auflaufschräge 60 dient dazu, dass die Falle 58 problemlos
von unten in den Bereich 52 eintreten kann. Die untere
Auflaufschräge 62 ist für den Fall vorgesehen,
dass die Falle 58 bei einer seitenvertauscht angeschlagenen
Tür 10 gedreht werden kann, so dass diese Auflaufschräge 62 dann oben
ist.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102005028957
B4 [0003]
- - US 2002/0145292 A1 [0003]
- - DE 1653978 [0003]