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Die
Erfindung betrifft ein vorgefertigtes Wand- oder Dachelement nach
dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Im
Zuge der immer strenger werdenden Dämmvorschriften, wird
beim Hausbau heute hauptsächlich eine Außendämmung
verwendet. Auf diese Weise kann ein Haus komplett in eine Wärme
dämmende Schicht eingebettet werden, ohne dass Kältebrücken
bestehen bleiben. Derartige Außendämmsysteme werden
sowohl bei Gebäuden verwendet, die vor Ort gemauert oder
betoniert werden, als auch bei Gebäuden, die aus vorgefertigten
Teilen vor Ort nur noch zusammengesetzt werden. In beiden Fällen ist
die Außendämmung ein relativ aufwändiges
und daher teueres Verfahren, da die Außendämmung
immer in einem separaten Schritt auf das bereits stehende Gebäude
aufgebracht werden muss.
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Bei
diesen bisher bekannten Verfahren für die Außendämmung
wurde immer der tragende Teil eines Gebäudes, der praktisch
keine Dämmwirkung aufweist, komplettiert und erst dann
die Dämmschicht, die wiederum keine tragende Funktion innehat,
aufgebracht. Es sind in letzter Zeit jedoch auch Fertigbausysteme
bekannt geworden, bei denen die tragende Funktion und die Dämmfunktion
in einem Fertigteil gemeinsam realisiert sind. Bei diesen Systemen
können die Fertigteile, die sowohl die tragende als auch
die dämmende Funktion in sich vereinen, zwar komplett im
Werk vorgefertigt werden, so dass auf der Baustelle nur noch ein
geringer Montageaufwand zu bewerkstelligen ist, trotzdem verbilligt
sich ein Gebäude durch dieses Verfahren nicht erheblich, da
der Aufwand zur Herstellung der Fertigteile relativ hoch ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wand- oder Dachelement
für den Fertigbau von Gebäuden zu schaffen, das
kostengünstig vorgefertigt werden kann und bereits die
tragende, wie auch die Dämmfunktion in sich integriert,
so dass auf der Baustelle das Gebäude nur noch aus diesen
Fertigteilen zusammenzusetzen ist. Ein zusätzlicher Schritt zur
Aufbringung einer Außendämmung auf das fertige
Gebäude soll nicht mehr erfolgen.
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Gelöst
wird die Aufgabe gemäß der Erfindung durch ein
vorgefertigtes Wand- oder Dachelement mit den Merkmalen von Anspruch
1. Durch die Verbindung eines separat gefertigten äußeren
Dämmelements, welches Dämmeigenschaften aufweist und
Querkräfte aufnimmt, mit einem inneren Statikelement, welches
die erforderlichen Normalkräfte aufnimmt, können
die beiden unterschiedlichen Funktionen auf kostengünstige
Weise in zwei speziell auf diese Funktionen ausgerichtete Bauteile
verteilt werden, wobei das Wand- oder Dachelement, welches beide
Funktionen in sich vereint, trotzdem komplett im Werk fertiggestellt
werden kann. Das Dämmelement wirkt hier auch als Aussteifung
für das innere Statikelement, da es senkrecht zur Dämmelementfläche
wirkende Kräfte aufnehmen kann. Das innere Statikelement
kann daher besonders schlank ausgeführt werden.
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Diese
neuartigen Wand- oder Dachelemente gewährleisten eine ausreichende
Stabilität und hohe Dämmwerte auf engstem Raum.
Die Wandstärke lässt sich auf diese Weise unter
Einhaltung der gängigen Bauvorschriften auf ein Minimum
reduzieren. Es ergibt sich so ein größerer nutzbarer
Innenraum bei gleichen Außenmaßen. Auch dieser
Aspekt trägt dazu bei, die Baukosten – unter Einbeziehung
der Grundstückskosten – abzusenken.
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Vorteilhaft
weist das Dämmelement zwei Deckplatten mit einem dazwischen
angebrachten mäanderförmigen Steg auf. Der mäanderförmig
verlaufende Steg verbindet die beiden Deckplatten und gewährleistet,
dass das Dämmelement Querkräfte aufnehmen kann.
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In
vorteilhafter Weise ist der Steg so mit den Deckplatten verbunden,
dass in Richtung der Normalkräfte verlaufende Kammern mit
trapezförmigem Querschnitt entstehen. Der trapezförmige
Querschnitt ist dabei stark an einen dreieckigen Querschnitt angenähert,
wobei der kürzeste Schenkel des Trapez gerade so lang ist,
dass eine sichere Verbindung zwischen dem Steg und den Deckplatten
gewährleistet werden kann.
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Um
eine möglichst hohe Stabilität des Dämmelements
zu erreichen, schneiden sich die Mittelebenen zweier aufeinander
zulaufender Steg-Schenkel auf der Mittelebene einer Deckplatte.
Auf diese Weise ergeben zumindest die Mittelebenen der Deckplatten
zusammen mit der Mittelebene des Stegs eine äußerst
stabile Dreieckskonstruktion.
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Besonders
vorteilhaft sind die Deckplatten und der Steg aus OSB gefertigt.
Durch OSB wird ein preiswert erhältliches, nachwachsendes
und trotzdem stabiles Material zur Verfügung gestellt.
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Um
die Dämmelemente kostengünstig mit möglichst
geringem Materialeinsatz herstellen zu können, weisen die
Deckplatten eine Stärke von 12–25 mm und der Steg
eine Stärke von weniger als 10 mm auf.
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Da
der Materialeinsatz so gering wie möglich gehalten werden
soll, aber trotzdem die erforderliche Stabilität erreicht
werden soll, werden die in Richtung der Normalkräfte verlaufenden
Kammern der Dämmplatten mit einem porösen, formstabilen
und raumbeständigen Material gefüllt. Da diese
formbeständige Füllung insbesondere ein Ausbiegen
des Stegs verhindert, kann dieser relativ dünn dimensioniert
werden.
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Um
auch hier einen nachwachsenden Rohstoff zu verwenden, enthält
das poröse Material als Hauptbestandteil einen aufgeschlossenen
Holzwerkstoff. Hier kann es sich um speziell aufbereitetes Abfallholz
handeln, welches ebenfalls sehr preiswert verfügbar ist.
Das Aufschließen des Holzwerkstoffes erfolgt beispielsweise
durch mechanische Behandlung, also Zermahlen oder Zerhacken des
Holzes, durch Zugabe von Säure oder Lauge, sowie durch Behandlung
mit Dampf oder durch Verkochen. Die Größe der
eingesetzten Holzpartikel ist mitbestimmend für die erreichbare
Porösität des Füllmaterials.
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Die
Form- und Raumbeständigkeit des porösen Materials
wird besonders vorteilhaft durch holzeigene Klebstoffe, insbesondere
durch Lignin erreicht, das beim Aufschließen des Holzwerkstoffes
freigesetzt wird. Ebenso können zusätzliche ligninhaltige Stoffe,
wie sie bei der Celluloseproduktion als Abfallprodukt anfallen,
zugesetzt werden. Das Lignin bewirkt dabei eine Verbindung des Füllmaterials
in sich, aber auch die Verbindung mit dem Steg und den Deckplatten.
Genauso ist es jedoch möglich, zusätzlich oder
anstatt der holzeigenen Klebstoffe chemische Kleber, beispielsweise
auf der Basis von Isocyanid oder Formaldehyd, zuzumischen und auf
diese Weise die Aushärtung des Füllmaterials zu
erreichen.
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Bei
einem ersten Ausführungsbeispiel besteht das innere Statikelement
aus Massivholz und/oder aus Schichtholz. Unter Massivholz wird hier gewachsenes
Holz verstanden, das aber an den Stirnseiten gefügt sein
kann. Unter Schichtholz soll jede Art von Verbundholz verstanden
werden, dass mehrere massive Holzschichten aufweist. Es spielt dabei
keine Rolle, ob die Schichten miteinander verleimt sind oder formschlüssig,
z. B. durch Holznägel, miteinander verbunden wurden. Da
das Dämmelement Querkräfte aufnehmen kann und
das innere Statikelement nur die Normalkräfte aufnehmen muss,
kann das innere Statikelement – je nach Einsatzzweck – relativ
dünn dimensioniert werden.
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Das
Dämmelement kann mit einem äußeren Statikelement
verbunden sein, welches an der dem inneren Statikelement gegenüber
liegenden Seite des Dämmelements angeordnet ist. Solche
Elemente eignen sich insbesondere für schräg stehende Wände
oder als Dachelemente. Da hier die Normalkräfte in einem
anderen Winkel auf das Wand- oder Dachelement auftreffen, treten
erhöhte Biegekräfte auf, die die Elementaußenflächen
mit Druck- und Zugkräften beanspruchen. Das äußere
Statikelement ist vorgesehen, um die auftretenden Druckkräfte
aufnehmen zu können.
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Das äußere
Statikelement weist vorteilhaft eine druckstabile Holzwerkstoffplatte
auf. Da hier Druck- aber keinerlei Zugkräfte auftreten,
ist eine sehr preisgünstige Pressspanplatte vollkommen
ausreichend.
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Die
Verbindung zwischen Statikelement und Dämmelement kann
beispielsweise über eine Verleimung oder über
Nägel erfolgen. In vorteilhafter Weise wird das Statikelement
oder werden die Statikelemente aber mit dem Dämmelement
verschraubt.
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Um
eine gute und stabile Verbindung zwischen Statikelement und Dämmelement
zu erreichen, sind die Schrauben vorteilhaft an Stellen gesetzt,
an denen der Steg mit einer Deckplatte verbunden ist. Auf diese
Weise finden die Schrauben sowohl in der Deckplatte als auch in
dem Steg Halt und müssen nicht in dem porösen
Füllmaterial verankert werden. Gleichzeitig unterstützen
die Schrauben noch die Verbindung zwischen dem Steg und den Deckplatten
des Dämmelements.
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In
einem zweiten Ausführungsbeispiel ist das Statikelement
aus bewehrtem Beton gefertigt. Das so entstehende Wand- oder Dachelement
widersteht weitaus höheren Belastungen und eignet sich
daher zur Erstellung größerer, mehrstöckiger
Gebäude.
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Eine
sehr kostengünstige Herstellung lässt sich erreichen,
wenn das Statikelement direkt auf die Deckplatte des Dämmelements
vergossen ist. Das Dämmelement wird auf diese Weise als
verlorene Schalung verwendet.
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Um
die sichere Verbindung zwischen Dämmelement und Statikelement
gewährleisten zu können, sind Vergussanker an
dem Dämmelement vorgesehen, die sich an Stellen befinden,
an denen die Deckplatte mit dem Steg verbunden ist. Auch hier lässt
sich ein Vergussanker an diesen Stellen wiederum mit der größtmöglichen
Stabilität befestigen. Auch die Vergussanker können
eingeschraubt werden, so dass damit eine zusätzliche Verbindung
zwischen Deckplatte und Steg des Dämmelements bewerkstelligt
wird.
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Vorteilhaft
kann das Dämmelement mit einem Außenelement verbunden
sein, das an der dem inneren Statikelement abgewandten Seite des
Dämmelements angeordnet ist. Dieses Außenelement kann
vorgesehen werden, um beispielsweise den Wetterschutz zu verbessern
oder auch um bereits im Werk vor der Lieferung des Wand- oder Dachelements
zur Baustelle die endgültige Fassadengestaltung abschließen
zu können.
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Insbesondere
besteht das Außenelement jedoch aus einem Baustoff, der
Brandschutzeigenschaften aufweist. Besonders vorteilhaft erfüllt
der verwendete Baustoff die Brandschutzklasse F 60 der DIN
4102 oder die Brandschutzklasse REI 60 der entsprechenden DIN
EN 13501-2. Auf diese Weise kann das Wand- oder Dachelement
im Hochbau verwendet werden, ohne dass nach der Montage auf der Baustelle
noch weitere Brandschutzmaßnahmen vorgenommen werden müssen.
Dies bedeutet eine weitere Verbilligung der Baumaßnahme.
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Das
Außenelement besteht vorteilhaft aus einem zementhaltigen
Baustoff. Als Beispiel kann hier Beton oder ein mineralischer Faserzement
genannt werden. Auch dieser zementhaltige Baustoff wird direkt auf
das mit Vergussankern ausgestattete Dämmelement vergossen,
so dass hier nur wenige zusätzlich Schalelemente benötigt
werden und keine nachgeordneten Verbindungsmaßnahmen mehr durchgeführt
werden müssen.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
im Zusammenhang mit der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels,
das anhand der Zeichnung eingehend erläutert wird.
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Es
zeigt:
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1 eine
schematische Ansicht des Aufbaus eines ersten Wand- oder Deckenelements,
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2 eine
schematische Ansicht des Aufbaus eines zweiten Wand- oder Deckenelements,
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3 zwei
Wandelemente als Eckverbund,
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4 eine
Detailansicht eines Ausschnitts aus 3 und
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5 eine
Ortgangkonstruktion mit einem erfindungsgemäßen
Wandelement und einem erfindungsgemäßen Deckenelement.
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In 1 ist
schematisch der Aufbau eines ersten erfindungsgemäßen
Wand- oder Deckenelements 1 dargestellt. Das Wand- und
Deckenelement besteht aus einem Dämmelement 2 und
einem inneren Statikelement, das von einer Massivholzplatte 3 gebildet
wird.
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Die
Stärke der Massivholzplatte 3 kann hier rein nach
den auftretenden Normalkräften ausgelegt werden, da die
Querkräfte von dem Dämmelement 2 aufgenommen
werden. Für die Wandkonstruktion eines üblichen
Einfamilienhauses ist hier im Allgemeinen eine Stärke von
25 mm ausreichend.
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Das
Dämmelement 2 weist einen mäanderförmig
verlaufenden Steg 6 auf, der zwischen einer inneren Deckplatte 4 und
einer äußeren Deckplatte 5 aufgespannt
ist. In jedem Teilabschnitt des Dämmelements 2 befinden
sich zwei lange Schenkel 7 und zwei kurze Schenkel 8 des
Stegs 6. Zwei lange Schenkel 7 werden jeweils
durch einen kurzen Schenkel 8 miteinander verbunden. Der
kurze Schenkel 8 ist so dimensioniert, dass sich die Mittelebenen 10 der
langen Schenkel 7 in einer Kreuzungslinie 11 der
Mittelebene 9 einer der Deckplatten 4 oder 5 schneiden.
Die Mittelebenen 9 der beiden Deckplatten 4 bzw. 5 und
die Mittelebene 10 der langen Schenkel 7 bilden
auf diese Weise eine Anzahl nebeneinander liegender Dreiecke und
ergeben so eine äußerst stabile Konstruktion.
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Sowohl
die Deckplatten 4 und 5, als auch der Steg 6 sind
aus OSB (oriented strand bzw. structural board) hergestellt. Der
Steg 6 kann beispielsweise bereits bei der Herstellung
durch eine entsprechend geformte Walze in die benötigte
Form gebracht werden. Für die Verbindung zwischen Steg 6 und
Deckplatten 4 bzw. 5 können Kleber, wie
beispielsweise PU-Kleber eingesetzt werden.
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Es
ist aber auch möglich hierzu holzeigene Klebstoffe zu verwenden.
Zu diesem Zweck müssen die Holzfasern an den entsprechenden
Stellen aufgeschlossen werden, so dass die holzeigenen Klebstoffe
frei werden, oder es müssen solche holzeigenen Klebstoffe
aus der Zellulose-Produktion zugefügt werden. Aber auch
eine Verbindung durch Nägel oder Schrauben ist möglich.
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Durch
die Verbindung der kurzen Schenkel 8 des Stegs 6 mit
der inneren 4 und der äußeren Deckplatte 5 entstehen
Kammern 12 mit trapezförmigem Querschnitt. Die
Längsachse dieser Kammern 12 verläuft
parallel zu den Normalkräften, die von dem Wand- oder Deckenelement 1 aufzunehmen
sind.
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Die
Kammern 12 sind vollständig mit einem form- und
raumbeständigen, porösen Material gefüllt, das
in der Zeichnung aus Übersichtlichkeitsgründen nicht
sichtbar ist. Das Füllmaterial ist so beschaffen, dass
es fest mit den Deckplatten 4 und 5 sowie mit dem
Steg 6 verklebt. Es entsteht dadurch ein stabiler Verbund,
der ein Ausbauchen des Stegs 6 und der Deckplatten 4 und 5 verhindert.
Das Füllmaterial kann beispielsweise über Lanzen
in die Kammern 12 eingebracht und dort ausgehärtet
werden.
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Das
Füllmaterial enthält als Hauptbestandteil einen
aufgeschlossenen Holzwerkstoff. Meist wird Abfallholz – z.
B. aus der Furnierindustrie – verwendet, welches sehr preiswert
verfügbar ist. Das Aufschließen des Holzwerkstoffes
erfolgt beispielsweise durch mechanische Behandlung, also Zermahlen des
Holzes, durch Zugabe von Säure oder Lauge, aber auch durch
Behandlung mit Dampf. Auch beim Verkochen wird der Holzwerkstoff entsprechend
aufgeschlossen. Um hier möglichst sparsam mit Energie umzugehen,
kann wird primär Abwärme aus der OSB-Produktion
eingesetzt. Die einzelnen Holpartikel dürfen nicht zu klein
sein, ansonsten nach dem Aushärten ein Füllmaterial
mit wenig Porösität entsteht und so keine ausreichende
Wärmedämmung gewährleistet ist. Aber
auch der Einsatz von zu großen Holzpartikeln ist von Nachteil,
da hierdurch die Festigkeit des Füllmaterials leiden kann.
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Die
Form- und Raumbeständigkeit des Füllmaterials
wird besonders vorteilhaft durch holzeigene Klebstoffe, insbesondere
durch Lignin erreicht, das beim Aufschließen des Holzwerkstoffes
freigesetzt wird. Sollte die so erzielbare Festigkeit in Abhängigkeit
von der eingesetzten Holzsorte jedoch nicht ausreichen, können
auch zusätzliche ligninhaltige Stoffe, wie sie bei der
Zellulose-Produktion als Abfallprodukt anfallen, zugesetzt werden.
In beiden Fällen bewirkt das Lignin eine Verbindung des
Füllmaterials in sich, aber auch die Verbindung mit dem Steg 6 und
den Deckplatten 4 und 5. Genauso ist es jedoch
möglich, zusätzlich oder anstatt der holzeigenen
Klebstoffe auf chemische Kleber, beispielsweise auf der Basis von
Isocyanid oder Formaldehyd, zurückzugreifen und auf diese
Weise die Aushärtung des Füllmaterials zu erreichen.
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Eine
widerstandsfähige Verbindung zwischen dem Dämmelement 2 und
der Massivholzplatte 3 wird bei diesem Ausführungsbeispiel
durch Schrauben 14 erreicht. Um den Schraubenkopf 15 nicht über
die Oberfläche der Massivholzplatte herausstehen zu lassen,
ist in der dem Dämmelement 2 abgewandten Seite
eine Vertiefung 13 vorgesehen, in die der Schraubenkopf 15 versenkt
werden kann. Die Schraube 14 wird mit ihrem Gewindestift 16 durch
die Massivholzplatte 3 in eine der Deckplatten 4 oder 5 und
den Steg 6 eingedreht. Neben einer festen Verbindung zwischen
der Massivholzplatte 3 und dem Dämmelement 2 entsteht
auf diese Weise noch eine zusätzliche Fixierung zwischen
einer der Deckplatten 4 oder 5 und dem Steg 6.
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In 2 ist
ein Wand- oder Dachelement 17, insbesondere für
den mehrgeschoßigen Hausbau, dargestellt. Da hier höhere
Normalkräfte auftreten, müsste eine Massiv- oder
Schichtholzplatte so dick ausgelegt werden, dass eine wirtschaftliche
Planung nicht mehr möglich wäre.
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Die
Massiv- oder Schichtholzplatte wird in diesem Fall deshalb von einer
bewehrten inneren Betonplatte 18 ersetzt. Die Bewehrung
kann entsprechend der auftretenden Normalkräfte unterschiedlich ausgestaltet
sein. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wurde eine
geflochtene Eisenmatte 19 verwendet. In eine entsprechend
aufgebaute Betonplatte lassen sich höhere Normalkräfte
einleiten als in eine Massivholzplatte gleicher Stärke,
wobei aber die Herstellungskosten wesentlich geringer ausfallen.
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Die
innere Betonplatte 18 ist über große
Vergussanker 20 mit dem Dämmelement 2 verbunden. Die
großen Vergussanker 20 sind hier als einfache Schraubbolzen
ausgebildet und werden an den Verbindungsstellen zwischen Steg 6 und
innerer Deckplatte 4 in das Dämmelement 2 eingeschraubt.
Das Eindrehen erfolgt bis die Spitze des Vergussankers durch den
Steg 6 hindurchgetreten ist, so dass gleichzeitig eine
zusätzliche Verschraubung zwischen Steg 6 und
innerer Deckplatte 4 erfolgt. Der große Vergussanker 20 hat
an dieser Stelle den besten Halt, da hier die größte
Materialstärke vorhanden ist.
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Die
innere Betonplatte 18 wird nach dem Eindrehen der großen
Vergussanker 20 direkt auf dem Dämmelement 2 vergossen.
Hierfür ist nur eine Seitenschalung notwendig, da das Dämmelement 2 selbst
als verlorene Schalung dient. Nach dem Aushärten des Betons
ist die innere Betonplatte 18 über die eingegossenen
großen Vergussanker 20 fest mit dem Dämmelement 2 verbunden.
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Bei
dem in 2 dargestellten Wand- oder Dachelement 17 ist
an der Außenseite noch eine äußere Betonplatte 21 vorgesehen,
die unterschiedlichen Zwecken dienen kann. Wird das Element 17 beispielsweise
als Dachelement eingesetzt, kann die äußere Betonplatte 21 zusätzliche
statische Aufgaben wahrnehmen und z. B. Druckbelastungen aufnehmen.
Bei einem Einsatz als Wandelement können dem Beton mineralische
feuerbeständige Faserstoffe zugesetzt werden, so dass ein
mit dieser äußeren Betonplatte 21 versehenes
Wandelement 17 eine bestimmte Feuerschutzklasse erfüllt.
Ob nun für die äußere Platte 21 Beton,
Faserzement oder ein anderes feuerhemmendes Material verwendet wird,
richtet sich nach den geltenden örtlichen Brandschutzvorschriften.
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Die äußere
Betonplatte 21 wird in gleicher Weise wie die innere Betonplatte
vergossen und an dem Dämmelement 2 befestigt.
Die hier verwendeten kleinen Vergussanker 22 sind an die
Dicke der äußeren Betonplatte 21 angepasst.
Auch diese äußere Betonplatte 21 wird
direkt auf das Dämmelement 2 vergossen, indem
die äußere Deckplatte 5 als verlorene
Schalung verwendet wird. Ob auch hier eine Bewehrung notwendig ist,
hängt vom verwendeten Material, von der Materialstärke
und von den baurechtlichen Vorschriften ab.
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3 zeigt
eine Eckkonstruktion aus zwei Wandelementen. Bei den hier verwendeten
Dämmelementen 2 wurden die Deckplatten 4 und 5 mit
dem Steg 6 über Nägel 23 verbunden.
Das in dem gestrichelten Kreis gezeigte Detail ist in 4 vergrößert dargestellt.
Der Nagelschaft 25 wurde so lang gewählt, dass
gleichzeitig die Massivholzplatte 3 mit dem Dämmelement 2 verbunden
werden kann. Auch an der Außenseite steht der Nagelschaft 25 über
die Oberfläche der äußeren Deckplatte über,
so dass noch eine hier nicht gezeigte Fassadenverkleidung befestigt
werden kann. Der Nagelkopf 24 ist so ausgeformt, dass er
an die Kontur des Stegs 6 an dieser Stelle angepasst ist.
Selbstverständlich können anstatt der Nägel 23 auch
entsprechend geformte Schrauben verwendet werden.
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Die
Wandelemente sind in ihrem Eckbereich so abgelängt, dass
der kurze Schenkel 8 des Stegs 6 an der Stelle,
an der er mit der äußeren Deckplatte verbunden
ist, an dem Wandelement verbleibt. Zwischen dem verbleibenden kurzen
Schenkel 8 und der inneren Deckplatte 4 kann auf
diese Weise eine Abdeckplatte 26 eingefügt werden.
Der kurze Schenkel 8 und die äußere Deckplatte 5 des
einen Wandelements bleiben so lang, dass sie über die Abdeckplatte 26 hinausstehen
und die innere Deckplatte 4 des anderen Wandelements überlappen.
Um auch die äußere Schnittkante dieses anderen
Wandelements abzudecken ist eine Absperrplatte 27 vorgesehen, die
im Eckbereich die Außenfassade des Gebäudes bildet.
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Die
Innenwand ist über Vorbauplatten 29 realisiert,
die im Eckbereich stumpf aufeinanderstoßen. Zu diesem Zweck
werden an den Massivholzplatten 3 vertikal verlaufende
Holzleisten 28 befestig, die wiederum als Gerüst
für die Vorbauplatten 29 dienen. Zwischen den
Massivholzplatten 3 und den Vorbauplatten 29 ergibt
sich so ein Zwischenraum, in dem sowohl die Sanitär- als
auch die Elektroinstallation verlegt werden kann. Als Vorbauplatten 29 können
beispielsweise handelsübliche Gipskartonplatten verwendet
werden.
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In 5 ist
eine Ortgangkonstruktion 30 dargestellt. Das hier verwendete
Dachelement weist ein Dämmelement 2, eine Dreischichtplatte 38 und
eine Pressspanplatte 31 auf. Die Pressspanplatte 31 hat nur
Druckkräfte aufzunehmen, während auf die Dreischichtplatte 38 nur
Zugkräfte wirken. Das Dachelement ist wiederum so abgelängt,
dass eine Abdeckplatte 26 wie bei der Eckkonstruktion in 3 eingesetzt
werden kann. Die innere Deckplatte 4 und die Dreischichtplatte 38 sind
schräg geschnitten.
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An
dem verwendeten Wandelement ist bereits eine Putzplatte 32 angebracht,
so dass die Außenfassade nach der Montage der Elemente
bereits fertig gestaltet ist. Die oberen Öffnungen der
mit dem porösen Füllmaterial gefüllten
vertikal ausgerichteten Kammern sind mit einem Deckel 33 verschlossen.
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Die
Verbindung zwischen Wandelement und Dachelement erfolgt über
eine Winkelschiene 34, die an der Massivholzplatte 3 des
Wandelements und an der Dreischichtplatte 38 des Dachelements
verschraubt ist, sowie über eine Stützwand 35,
die die Innenseite des kurzen Schenkels 8 des Stegs 6 des Dachelements
abstützt und auf der Massivholzplatte 3 des Wandelements
aufsteht. Weiterhin ist noch eine Ausgleichsplatte 36 vorgesehen,
die das Niveau zwischen der Innenseite des Stegs 6 und
der Außenseite der Pressspanplatte 31 von dem
wandseitigen Ende des Dachelements bis zur Kante des Dachüberstands
ausgleichen soll.
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Oberhalb
der Pressspanplatte 31 und – in deren Verlängerung – oberhalb
der Ausgleichsplatte 36 ist ein üblicher Dachaufbau 37 aufgesetzt,
der hier nicht näher beschrieben werden soll.
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Bei
einem Aufbau des Dachelements mit einer 25 mm starken Dreischichtplatte 38,
einem Dämmelement 2 mit einer Stärke
von 260 mm und einer 35 mm starken Pressspanplatte 31 lässt
sich eine freie Spannweite in Richtung der Kammern von etwa 4 m
erreichen. Das bedeutet, dass ein Dachelement, welches mit einer
Seite auf einer Giebelwand aufliegt, erst nach 4 m einen Stützbalken
benötigt. Bei einer Firstlänge von 12 m werden
auf diese Weise auf jeder Dachseite nur jeweils zwei Stützbalken
benötigt. Die Dachkonstruktion lässt sich daher
ebenfalls wesentlich preisgünstiger ausführen
als bei einer üblichen Pfetten- oder Zangenkonstruktion.
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In
das erfindungsgemäße Wand- oder Dachelement lassen
sich in üblicher Weise Öffnungen für Türen
und Fenster schneiden. Ob hierfür Statik erhaltende Maßnahmen
ergriffen werden müssen, hängt von der Größe
der Öffnungen ab.
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- 1
- erstes
Wandelement
- 2
- Dämmelement
- 3
- Massivholzplatte
- 4
- innere
Deckplatte
- 5
- äußere
Deckplatte
- 6
- Steg
- 7
- langer
Schenkel
- 8
- kurzer
Schenkel
- 9
- Mittelebene
der Deckplatte
- 10
- Mittelebene
des Stegs
- 11
- Kreuzungslinie
der Mittelebenen
- 12
- Kammer
- 13
- Vertiefung
- 14
- Schraube
- 15
- Schraubenkopf
- 16
- Gewindestift
- 17
- zweites
Wandelement
- 18
- innere
Betonplatte
- 19
- Bewehrungsmatte
- 20
- großer
Vergussanker
- 21
- äußere
Betonplatte
- 22
- kleiner
Vergussanker
- 23
- Nagel
- 24
- Nagelkopf
- 25
- Nagelschaft
- 26
- Abdeckplatte
- 27
- Absperrplatte
- 28
- Holzleisten
- 29
- Vorbauplatte
- 30
- Ortgangkonstruktion
- 31
- Pressspanplatte
- 32
- Putzplatte
- 33
- Deckel
- 34
- Winkelschiene
- 35
- Stützwand
- 36
- Ausgleichsplatte
- 37
- Dachaufbau
- 38
- Dreischichtplatte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN 4102 [0024]
- - DIN EN 13501-2 [0024]