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Die
Erfindung betrifft eine Abstreiferanordnung für einen entlang
einer Führungsschiene bewegbaren Führungswagen
sowie einen Längsabstreifer und einen Stirnabstreifer für
eine derartige Abstreiferanordnung.
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Bei
modernen Werkzeugmaschinen werden zur Führung der Komponenten
hydrostatisch geschmierte Führungswagen eingesetzt, mit
denen höchste Verfahrgeschwindigkeiten bei minimaler Reibung
realisierbar sind. Die Abdichtung der hydrostatischen Führungswagen
erfolgt über Abstreiferanordnungen mit stirnseitigen Abstreifern,
wie sie beispielsweise aus der
DE 10 2004 055 714 A1 der Anmelderin bekannt
sind. In Längsrichtung, d. h. in Richtung einer Führungsschiene
sind Längsabstreifer vorgesehen. Bei den herkömmlichen
Lösungen werden die Längs- und Stirnabstreifer
mit den Führungswagen verschraubt, wobei bei einem Verschleiß der
Abstreifer der Führungswagen demontiert und die genannten
Abstreifer ausgewechselt werden. Eine derartige Vorgehensweise ist
nachteilig, da zum einen das Servicepersonal einen erheblichen Aufwand
betreiben muss und zum anderen die Stillstandszeit der Maschine
erheblich vergrößert wird, so dass deren Produktivität
in nicht hinnehmbarem Maße verringert wird.
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Demgegenüber
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine einfach zu montierende
Abstreiferanordnung zu schaffen. Der Erfindung liegt des Weiteren
die Aufgabe zugrunde, geeignete Längs- und Stirnabstreifer
auszubilden.
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Diese
Aufgabe wird im Hinblick auf die Abstreiferanordnung durch die Merkmalskombination des
Anspruches 1, bezüglich des Längsabstreifers durch
die Merkmale des Anspruches 8 und bezüglich des Stirnabstreifers
durch die Merkmale des Anspruches 9 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist
die Abstreiferanordnung für einen entlang einer Führungsschiene
bewegbaren Führungswagen mit zwei stirnseitig angeordneten
Stirnabstreifern und zwei dazwischen liegenden Längsabstreifern
ausgeführt, wobei die Längsabstreifer reibschlüssig
in eine Führungsnut des Führungswagens eingesetzt
sind und in Axialrichtung durch die beiden Stirnabstreifer lagefixiert sind.
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Dementsprechend
ist ein erfindungsgemäßer Längsabstreifer
mit einem Stützblech ausgeführt, wobei die Dicke
des Längsabstreifers so gewählt ist, dass er mit
Presspassung ohne sonstige Hilfsmittel in die genannte Führungsnut
einsetzbar ist.
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Der
Stirnabstreifer wird vorzugsweise mit einer Tasche zur lösbaren
Aufnahme eines Einlegeblechs ausgeführt.
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Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung der Abstreiferanordnung,
des Längsabstreifers und des Stirnabstreifers ermöglicht
es, diese Elemente auszuwechseln, ohne den Führungswagen
von der Führungsschiene zu nehmen.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei
einer Variante sind die Längsabstreifer jeweils mit einem
Stützblech versehen. Dabei wird es bevorzugt, wenn Stützblech
und Längsabstreifer vulkanisiert sind.
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Die
Stirnabstreifer sind jeweils mit einer stirnseitig ausgebildeten
taschenförmigen Aufnahme für das Einlegeblech
ausgeführt. Dieses Einlegeblech wird jedoch lediglich eingelegt
und nicht – wie bei herkömmlichen Abstreifern – vulkanisiert
oder fest mit dem Stirnabstreifer verbunden.
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Die
Befestigung des Abstreifers und des Einlegeblechs an der jeweiligen
Stirnfläche des Führungswagens erfolgt vorzugsweise
durch Verschrauben.
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Die
Abdichtung des Öls im hydrostatisch geschmierten Führungswagen
ist optimal, wenn zumindest der Stirnabstreifer mit einer Doppellippe
ausgeführt ist.
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Dabei
können die Lippenabschnitte des Stirnabstreifers V-förmig
schräg zueinander angestellt sein.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden
anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Teildarstellung eines Führungswagens mit der erfindungsgemäßen
Abstreiferanordnung;
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2 die
Abstreiferanordnung aus 1 in Einzeldarstellung;
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3 eine
Explosionsdarstellung eines Stirnabstreifers;
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4 eine
Schnittdarstellung des Stirnabstreifers;
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5 einen
Teil des Führungswagens mit dem Längsabstreifer;
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6 einen
Schnitt durch eine Linearführung und
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7 den
Längsabstreifer gemäß den 5 und 6.
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Die
im Folgenden beschriebene Abstreiferanordnung wird bei Linearführungen
von Werkzeugmaschinen oder sonstigen Maschinen eingesetzt. Bei derartigen
Linearführungen ist ein vorzugsweise hydrostatisch geschmierter
Führungswagen entlang einer Führungsschiene verfahrbar.
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1 zeigt
eine Teildarstellung eines derartigen Führungswagens 1,
der entlang einer strichpunktiert angedeuteten Führungsschiene 2 (siehe auch 6)
verfahrbar ist. Der Führungswagen 1 ist in bekannter
Weise als hydrostatisch geschmierter Führungswagen ausgebildet,
wobei im Inneren ein Ölreservoir aufgenommen ist, das durch
eine Abstreiferanordnung nach außen hin abgedichtet ist. Diese
Abstreiferanordnung besteht im Prinzip aus zwei an den Stirnseiten
des Führungswagens angeordneten Stirnabstreifern 4, 6 und
zwei dazwischen liegenden Längsabstreifern 8, 10,
von denen in 1 lediglich der Längsabstreifer 8 sichtbar
ist. Diese Abstreifer 4, 6, 8, 10 liegen
dichtend an den Umfangsflächen der Führungsschiene 2 an,
so dass Leckageverluste der hyd rostatischen Schmierung minimiert sind.
Die beiden Stirnabstreifer haben einen etwa Ω-förmige
Kontur, die die Führungsschiene 2 abschnittsweise
umgreift. Diese Kontur ist beispielsweise in der eingangs genannten
Druckschrift dargestellt. Jede der Stirnabstreifer 4, 6 ist
in eine entsprechend ausgestaltete Tasche 12 an der jeweiligen Stirnfläche
des Führungswagens 1 eingesetzt. In entsprechender
Weise sind die Längsabstreifer 8, 10 jeweils
in eine Führungsnut 14, 16 (Führungsnut 16 siehe 6)
eingesetzt. Eine Besonderheit der Erfindung liegt darin, dass die
Längsabstreifer 8, 10 nicht – wie
bei herkömmlichen Lösungen – mit den
Führungswagen verschraubt sind sondern reibschlüssig in
die jeweiligen Führungsnuten 14, 16 eingesetzt sind
und in Axialrichtung, d. h. in Verfahrrichtung des Führungswagens 1 durch
die beiden stirnseitig aufgesetzten Stirnabstreifer 4, 6 lagefixiert
sind. Eine Längsabstreiferlippe 18 steht dabei
aus der jeweiligen Führungsnut 14 hervor und liegt
dichtend an der Führungsschiene 2 an.
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2 zeigt
die Relativpositionierung der Abstreiferanordnung 20 mit
den beiden stirnseitig angeordneten Stirnabstreifern 4, 6 und
den dazwischen liegenden, hier lediglich schematisch angedeuteten Längsabstreifern 8, 10 mit
ihren Abstreiferlippen 18, 20. Wie im Folgenden
noch näher erläutert wird, sind die beiden Stirnabstreifer 4, 6 jeweils
mit einer Doppellippe 22, 24 ausgeführt.
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3 zeigt
eine Explosionsdarstellung des Stirnabstreifers 4. Man
erkennt deutlich die Ω-förmige Kontur des Stirnabstreifers 4 mit
der an der Führungsschiene 2 anliegenden Doppellippe,
die in 4 in der Schnittdarstellung gezeigt ist. An der vom
Führungswagen entfernten Großfläche des Stirnabstreifers 4 ist
eine taschenförmige Aufnahme 26 ausgebildet, die
nach innen, zur Führungsschiene hin durch die umlaufende
Doppellippe 22 und zum Außenumfang hin durch eine
zum Betrachter hin vorspringende Umfangswandung 28 begrenzt
ist. In diese Aufnahme 26 ist ein entsprechend omegaförmig ausgebildetes
Einlegeblech 30 eingesetzt. Im Unterschied zum Stand der
Technik wird dieses Einlegeblech 30 nicht durch Vulkanisieren
oder auf sonstige Weise mit dem Stirnabstreifer verbunden sondern
ist lösbar in die Aufnahme 26 eingesetzt. Im Stirnabstreifer 4 und
im Einlegeblech 30 sind eine Vielzahl von Durchbrüchen
oder Bohrungen 32 ausgebildet, durch die hindurch sich
Befestigungsschrauben zum Befestigen am Führungswagen 1 erstrecken.
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3 zeigt
einen Schnitt entlang der Linie A-A durch den in den Führungswagen 1 eingesetzten Abstreifer 4.
Demgemäß ist dieser in die Tasche 12 eingesetzt,
wobei die Doppellippe 22 zur Führungsschiene hin
aus dieser Tasche 12 auskragt. Die Doppellippe 22 ist
durch zwei V-förmig zueinander angestellte Lippen 34, 36 gebildet,
wobei die Lippe 36 aus der Stirnseite des Führungswagens 1 hervorsteht, während
die etwas kleiner ausgebildete Lippe 34 sich nach innen,
in den vom Führungswagen 1 umgriffenen Bereich
erstreckt. Der Anstellwinkel der beiden Lippen 34, 36 mit
Bezug zur Horizontalen in 4 ist wesentlich
geringer als 45° gewählt.
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Gemäß der
Darstellung in 4 ist das Einlegeblech 30 bündig
in der Aufnahme 26 aufgenommen und schließt mit
der Stirnfläche des Führungswagens 1 ab.
Die nicht dargestellten Befestigungsschrauben durchsetzen die einander
fluchtenden Bohrungen 32 im Einlegeblech 30 im
Stirnabstreifer 4 und stehen in Gewindeeingriff mit entsprechenden Gewindebohrungen 38 des
Führungswagens 1.
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5 zeigt
eine Teildarstellung des Führungswagens 1 aus 1,
wobei der Stirnabstreifer 4 weggelassen ist, so dass der
Längsabstreifer 8 deutlicher sichtbar ist. Man
erkennt in 5 Bereiche der Tasche 12 und
die Gewindebohrungen 38 zum Festlegen des Stirnabstreifers 4.
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Der
Längsabstreifer 8 ist reibschlüssig,
vorzugsweise mit Presssitz in die Führungsnut 14 des Wagens 1 eingesetzt,
wobei die Längsabstreiferlippe 18 aus der Führungsnut 14 hervorsteht
und sich in der Darstellung gemäß den 5 und 6 schräg nach
oben hin erstreckt. Der Längsabstreifer 8 ist durch
ein Stützblech 40 verstärkt, das durch
Vulkanisieren mit dem Längsabstreifer 8 (10)
verbunden ist. 6 zeigt eine Vorderansicht eines 5 entsprechenden
Teils des Führungswagens 1, der die doppel-T-förmige
Führungsschiene 2 abschnittsweise umgreift, wobei
in der Darstellung gemäß 6 nur der
untere Teil des Führungswagens dargestellt ist und wiederum
der Stirnabstreifer 4 weggelassen ist.
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Wie
aus den 5 und 6 ersichtlich
ist, ist das Stützblech 40 abschnittsweise vom
Gummikörper des Längsabstreifers 8, 10 umgriffen.
Die Breite B (6) der Längsab streifer 8, 10 ist
geringfügig größer als die entsprechende
Breite der Führungsnut 14, 16 ausgebildet,
so dass der Abstreifer 8, 10 mit Presssitz in
die jeweilige Führungsnut 14, 16 eingesetzt
werden kann. Sonstige Befestigungsmittel sind nicht vorgesehen.
Die Ausgestaltung des Presssitzes ist besonders einfach, wenn der
Gummiprofilkörper der Längsabstreifer 8, 10 etwas über
die in 6 oben liegende Großfläche des
Stützblechs 40 hinaus ragt, so dass der Abstreifer 8, 10 beim
Einsetzen in die jeweilige Führungsnut 14, 16 elastisch
verformt wird und somit in die Führungsnut 14, 16 eingeklemmt
ist. Wie erläutert, liegt die Längsabstreiferlippe 18 der
Längsabstreifer 8, 10 seitlich an der
Führungsschiene 2 an und erstreckt sich in der
Darstellung 5, 6 schräg nach oben hin,
wobei der Anstellwinkel mit Bezug zur Vertikalen weniger als 45° beträgt.
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Gemäß der
Darstellung in 2 erfolgt die Lagefixierung
der Längsabstreifer 8, 10 in Führungsrichtung
durch die beiden auf den Führungswagen aufgesetzten Stirnabstreifer 4, 6,
die die in 5 und 6 sichtbaren
Stirnflächen der Längsabstreifer 8, 10 überdecken.
Wie insbesondere in 5 erkennbar ist, kann die Abstreiferlippe 18 gegenüber
dem bündig mit einem Boden 42 der Tasche 12 verlaufenden
Stirnfläche 44 der Längsabstreifer 8, 10 nach
innen zurückgesetzt sein, so dass sich eine Stufe 46 ergibt.
Durch diese in Führungsrichtung zurückgesetzte
Abstreiferlippe 18 wird die Elastizität der Abstreiferlippe 18 im
Bereich der Stirnabstreifer 4, 6 gewährleistet.
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7 zeigt
eine Einzeldarstellung eines Abstreifers 8, 10 mit
dem Stützblech 40 und der nach oben, zum Betrachter
hin vorspringenden Längsabstreiferlippe 18. Diese
Längsabstreifer 8, 10 können mit
einer erheblichen Länge, als vorgefertigte Profilteile
angeliefert und dann werksseitig abgelängt werden. Das
Auswechseln der Längsabstreifer 8, 10 kann
ohne Lösen der Stirnabstreifer 4, 6 erfolgen, wobei
diese lediglich aus der Führungsnut 14, 16 heraus
gezogen werden müssen und der neue Längsabstreifer 8, 10 in
entsprechender Weise in die Führungsnut 14, 16 eingepresst
wird. Auch das Auswechseln der Stirnabstreifer 4, 6 kann
ohne Demontage des Führungswagens 1 erfolgen,
da lediglich die Verschraubung gelöst werden muss und nach
Abnahme des Einlegeblechs 30 der Stirnabstreifer 4, 6 ohne
Weiteres aus der Tasche 12 des Führungswagens 1 entnommen
werden kann.
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Offenbart
ist eine Abstreiferanordnung für einen Führungswagen
einer Linearführung mit zwei Stirnabstreifern und zwei
dazwischen liegenden Längsabstreifern, die reibschlüssig
in eine Führungsnut eingesetzt und durch die Stirnabstreifer
lagefixiert sind. Offenbart sind des Weiteren ein Längsabstreifer und
ein Stirnabstreifer, insbesondere für eine derartige Abstreiferanordnung.
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- 1
- Führungswagen
- 2
- Führungsschiene
- 4
- Stirnabstreifer
- 6
- Stirnabstreifer
- 8
- Längsabstreifer
- 10
- Längsabstreifer
- 12
- Tasche
- 14
- Führungsnut
- 16
- Führungsnut
- 18
- Längsabstreiferlippe
- 20
- Längsabstreiferlippe
- 22
- Doppellippe
- 24
- Doppellippe
- 26
- Aufnahme
- 28
- Umfangswandung
- 30
- Einlegeblech
- 32
- Bohrung
- 34
- Lippe
- 36
- Lippe
- 38
- Gewindebohrung
- 40
- Stützblech
- 42
- Boden
- 44
- Stirnfläche
- 46
- Stufe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004055714
A1 [0002]