DE202009010149U9 - Prüfflüssigkeit zum Reinigungseffizienz-Test - Google Patents
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Abstract
Prüfflüssigkeit bzw. Prüfmedium zur Feststellung von Spritzschatten und zur Prüfung der Reinigungseffizienz bei der automatischen Reinigung von Maschinen und Anlagen sowie Behältnissen und Tanks der Lebensmittelindustrie (Molkerei-, Brauerei- und Getränkeindustrie) sowie in der Pharmazie. dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfflüssigkeit aus 1 bis 50% destilliertem Wasser, hier bevorzugt 32%, 50 bis 99% Alkohol, hier bevorzugt 65%, 0,1 bis 30% haftende, in Alkohol gelöste Cellulosederivate, Carrageene (in seinen verschiedenen Formen), Agar-Agar sowie andere, lebensmittelrechtlich verwendbare filmbildende Substanzen in verschiedenen Zusammensetzungen und Molgewichten, hier bevorzugt Hydroxypropylzellulose, Handelsbezeichnung Klucel E, 2,5%, und 0,1–10% alle zugelassenen Lebensmittelfarben sowie Flourescein, hier bevorzugt Azorubin (E 122) 0,5% besteht.
Description
- I. Bezeichnung der Erfindung
- Bei der Erfindung handelt es sich um eine Prüfflüssigkeit zur Feststellung von Spritzschatten und zur Prüfung der Reinigungseffizienz innerhalb und an industriellen Maschinen, Anlagen und Tank,s insbesondere der Lebensmittelindustrie und hier vor allem der Molkerei-, Brauerei- u. Getränkeindustrie sowie der Pharmazie.
- Kernpunkt der Erfindung ist die Verwendung von haftender, in Alkohol gelöster Cellulose als filmbildende Substanz in der aufzubringenden Testlösung.
- II. Rezeptur
- Die Prüfflüssigkeit setzt sich zusammen aus:
- – 1 bis 50% Wasser, hier bevorzugt 32%
- – 50 bis 99% Alkohol, hier bevorzugt 65%
- – 0,1 bis 30% haftender, in Alkohol gelöster Cellulosederivate, Carrageene (in seinen verschiedenen Formen), Agar-Agar sowie andere filmbildende Substanzen in verschiedenen Zusammensetzungen und Molgewichten, hier bevorzugt Hydroxypropylzellulose, Handelsbezeichnung Klucel E, 2,5%
- – 0,1 bis 10% alle zugelassene Lebensmittelfarben sowie Flourescein, hier bevorzugt Azorubin (E 122) 0,5% sowie folgende weitere Lebensmittelfarben: Allurarot AC (E 129) Aluminium (E 173) Amaranth (Farbstoff)/Amaranth (E 123) Anthocyane (E 163) Azoruein (E 122) Betanin (E 162) Braun FK (E 154) Braun HT (E 155) Brillantblau FCF (E 133) Billantschwarz BN (E 151) Calziumcarbonat (E 170) Canthaxanthin (E 161g) Carotin (E 160a) Annatto (E 160b) Capsanthin (E 160c) Lycopin (E 160d) 8'-Apo-β-caroten-8'-al (E 160e) Ethyl-8'-apo-β-caroten-8'-oat (E 160f) Chinolingelb (E 104) Chlorophyll (E 140) Cochenillerot A (E 124) Curcumin (E 100) Eisenoxidpigment/Eisenoxid (E 172) Erythrosin (E 127) Gelborange (E 110) Gold (E 175) Grün S (E 142) Indigotin (E 132) Karmin/Koschenille (E 120) Kupferhaltige Komplexe der Chlorophylle und Chlorophylline (E 141) Lactoflavin (E 101) Litholrubin BK (E 180) Lutein (E 161b) Patentblau V (E 131) Pflanzenkohle ((E 153) Riboflavin (Vitamin B2) (E 101) Riboflavin-5-phosphat (E 101a) Saflor Silber (E 174) Tartrazin (E 102) Titandioxid (E 171) Zuckerkulör (E 150a) Sulfitlaugen-Zuckerkulör (E 150b) Ammoniak-Zuckerkulör (E 150c) Ammonsulfit-Zuckerkulör (E 150d) Fluorescein (C. I. 45350)
- III. Anwendung
- Die Anwendung und Auftragung der Prüfflüssigkeit erfolgt nach den selben Verfahren, wie auch andere Prüfflüssigkeiten zur Feststellung von Spritzschatten bei der Reinigung sowie Prüfung der Reinigungseffizienz angewandt werden:
In der Lebensmittelindustrie ist maximale Hygiene und Keimfreiheit in Maschinen und Räumen geboten, in denen Lebensmittel hergestellt, verarbeitet und verpackt werden. Aus dem Produktionsprozess heraus gefallene Lebensmittelreste bzw. Getränkemengen stellen einen Nährboden für Bakterien und Keime aller Art dar. - Die entsprechenden Maschinen, Behältnisse und Räumlichkeiten müssen deshalb gereinigt, desinfiziert und sterilisiert werden. Dies geschieht durch in und an der Maschine oder Tanks verbaute Düsen, die eine Reinigungsflüssigkeit und Desinfektionsmittel versprühen bzw. auftragen. Eine effektive Rehygienisierung setzt voraus, dass sämtliche Stellen und Oberflächen einer Maschine erreicht werden und keine Spritzschatten entstehen, demnach also keine Zonen, die vom Reinigungsmittel nicht erreicht werden. Diese Forderung entspricht den a. a. R. d. T. und gilt sowohl für klassische Abfüll- und Verpackungsanlagen, wie auch für UltraClean und Aseptische Abfüllanlagen.
- Die Prüfflüssigkeit dient der Feststellung dieser Spritzschatten und der Prüfung, wie intensiv die Reinigung ist (Reinigungsineffizienz).
- Angewandt wird die Prüfflüssigkeit, indem sie auf den Maschinenteilen bzw. im Raum aufgetragen wird und dann antrocknet. Die Flüssigkeit hebt sich optisch durch ihre Einfärbung ab. Sodann wird das Reinigungsprogramm gestartet.
- Nachdem das Reinigungsprogramm durchgelaufen ist, wird untersucht, ob und wo noch Reste der eingetrockneten, an ihrer Farbe erkennbaren Prüfflüssigkeit vorhanden sind. Anhand der Intensität der Anhaftung kann daher festgestellt werden, welche Maschinenteile von dem Reinigungsmittel nicht erreicht werden (Spritzschatten) und es kann festgestellt werden, welche Teile vom Reinigungsmittel zwar erreicht, aber nicht hinreichend effizient gesäubert werden.
- Anhand des Prüfergebnisses besteht die Möglichkeit, das Reinigungssystem der Maschine neu auszurichten oder zu überarbeiten, bis hygienische Reinheit erreicht wird.
- IV. Neuheit
- Neu ist die Verwendung von haftender, in Alkohol gelöster Cellulose.
- Herkömmliche Prüfmittel zur Feststellung von Spritzschatten und Prüfung der Reinigungseffizienz enthielten entweder abrasive Stoffe (z. B. Kieselgur oder Perlite), die keine Lebensmittelqualität haben oder sie enthalten Zucker oder Zuckerderivate, so dass die Prüfflüssigkeit ihrerseits bei nicht vollständiger Entfernung zur Keimbildung führen kann.
- Die Erfindung der Antragstellerin vermeidet beide Nachteile. Zum einen hat sie aufgrund der Verwendung von in Lebensmitteln erlaubter Cellulose Lebensmittelqualität, so dass es nicht zu Gesundheitsgefährdungen kommen kann, sofern das Prüfmittel nicht vollständig entfernt wird. Zugleich bietet Cellulose bzw. Cellulosederivate schädlichen Mikroorganismen keine direkt verwertbaren Substanzen, so dass ein Keimwachstum de facto nicht möglich ist.
- Neu ist insoweit, dass Cellulose bzw. Cellulosederivate verwendet werden, die in Alkohol löslich bzw. gelöst sind.
- Durch die Lösung der Cellulose in Alkohol hat das Prüfmittel weiterhin den Vorteil, dass es keimfrei und beim Auftragen wie ein Desinfektionsmittel wirkt.
- Es wird demnach kein Nährsubstrat auf die zu überprüfenden Maschinen und Anlagen- bzw. Tank und Behälteroberflächen aufgebracht. Reinfektionen wie bei der Auftragung von anderen organischen Substanzen sind damit ausgeschlossen.
- Neu ist desweiteren, dass es sich um haftende Cellulose handelt. Die bislang bei derartigen Verfahren angewandte Cellulose wie etwa Riboflavin haftet dagegen nicht.
Claims (2)
- Prüfflüssigkeit bzw. Prüfmedium zur Feststellung von Spritzschatten und zur Prüfung der Reinigungseffizienz bei der automatischen Reinigung von Maschinen und Anlagen sowie Behältnissen und Tanks der Lebensmittelindustrie (Molkerei-, Brauerei- und Getränkeindustrie) sowie in der Pharmazie. dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfflüssigkeit aus 1 bis 50% destilliertem Wasser, hier bevorzugt 32%, 50 bis 99% Alkohol, hier bevorzugt 65%, 0,1 bis 30% haftende, in Alkohol gelöste Cellulosederivate, Carrageene (in seinen verschiedenen Formen), Agar-Agar sowie andere, lebensmittelrechtlich verwendbare filmbildende Substanzen in verschiedenen Zusammensetzungen und Molgewichten, hier bevorzugt Hydroxypropylzellulose, Handelsbezeichnung Klucel E, 2,5%, und 0,1–10% alle zugelassenen Lebensmittelfarben sowie Flourescein, hier bevorzugt Azorubin (E 122) 0,5% besteht.
- Prüfflüssigkeit bzw. Prüfmedium wie vor dadurch gekennzeichnet, dass eine filmbildende Substanz aus haftender, in Alkohol gelöster Cellulose bzw. Cellulosederivaten statt abrasiven Stoffen, wie Kieselgur oder Perlite sowie Zucker bzw. Zuckerderivate verwendet wird.
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