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Die
Erfindung betrifft einen Türgriff
zur Anbringung an der Außenseite
einer Fahrzeugtür,
wobei der Türgriff
eine Betätigungseinrichtung
aufweist, mit der im an der Fahrzeugtür angebrachten Zustand des Türgriffs
ein Türschloss
der Fahrzeugtür
entriegelbar ist. Derartige Türgriffe
besitzen oftmals einen länglichen
Griffabschnitt, der an seinen gegenüberliegenden Enden jeweils
in einen Lagerabschnitt übergeht. Mit
den Lagerabschnitten wird der Türgriff
an der Außenhaut
einer Automobiltür
befestigt, insbesondere verschraubt. Für die Verschraubung sind entsprechende
Bohrungen durch die Außenhaut
der Tür
geführt.
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Die
Türgriffe
dienen zum Entriegeln des Türschlosses
und zum anschließenden
Aufziehen der Tür.
Dazu besitzen sie eine Betätigungseinrichtung, mit
der das Türschloss
entriegelt wird. Bekannt ist beispielsweise eine mechanische Entriegelung
des Türschlosses über ein
durch den Türgriff
betätigtes Drahtseil.
Dazu sind bekannte Türgriffe
oftmals schwenkbar an der Außenseite
der Tür
gelagert. Werden sie von der Fahrzeugtür weggeschwenkt, wird das Drahtseil
betätigt
und dadurch das Türschloss
entriegelt. Auch bekannt sind Türgriffe,
die relativ zu der Fahrzeugtür
nicht bewegbar sind. Sie besitzen stattdessen einen Betätigungsschalter,
bei dessen Betätigung
eine von dem Türgriff
durch die Tür
zu einer an dem Türschloss
vorgesehenen Entriegelungseinrichtung geführte elektrische Leitung ein
Entriegelungssignal überträgt. Wird
dieses Signal von der Entriegelungseinrichtung empfangen, entriegelt
diese das Türschloss.
Sowohl für
das Drahtseil als auch für
die elektrische Leitung sind wiederum ausgehend von dem Türgriff entsprechende
Bohrungen durch die Außenhaut
der Fahrzeugtür
vorzusehen.
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Die
bekannten Türgriffe
bzw. Fahrzeugtüren sind
hinsichtlich ihrer Herstellung und Montage verhältnismäßig aufwendig. Hinzu kommt
eine beträchtliche
Korrosionsgefahr durch die durch die Außenhaut der Tür geführten Bohrungen.
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Ausgehend
von dem erläuterten
Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen
Türgriff
der eingangs genannten Art bereitzustellen, der hinsichtlich seiner
Herstellung und Montage weniger aufwendig ist, wobei gleichzeitig
Korrosionsprobleme minimiert sind.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe durch die Gegenstände
der Ansprüche
1 und 7. Vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen, der
Beschreibung und den Figuren.
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Für einen
Türgriff
der eingangs genannten Art löst
die Erfindung die Aufgabe dadurch, dass die Betätigungseinrichtung einen an
der Außenseite
des Türgriffs
angeordneten manuell zu betätigenden
Betätigungsschalter
und eine Sendeeinrichtung aufweist, wobei durch den Betätigungsschalter
die Sendeeinrichtung betätigbar
ist, so dass durch die Sendeeinrichtung ein Entriegelungssignal
drahtlos an eine dem Türschloss
zugeordnete Empfangseinrichtung übertragbar
ist.
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Die
Fahrzeugtür
kann eine Automobiltür sein.
An ihrer Außenseite
wird der erfindungsgemäße Türgriff befestigt.
An dem Türgriff
ist ein Betätigungsschalter
vorgesehen. Er wird von einem Benutzer betätigt und löst dadurch das drahtlose Senden des
Entriegelungssignals durch die Entriegelungseinrichtung aus. Das
Entriegelungssignal wird von der beispielsweise an der Fahrzeugtür und insbesondere
an dem Türschloss
vorgesehenen Empfangseinrichtung empfangen, woraufhin diese das
Türschloss
entriegelt. Dazu kann sie beispielsweise eine dem Türschloss
ebenfalls zugeordnete Entriegelungseinrichtung ansteuern, die dann
das Türschloss entriegelt.
Die Tür
kann dann geöffnet
werden. Wird der Griff anschließend
losgelassen, bewegt sich der Schalter selbsttätig in seine Ruhestellung zurück. Er ist
also ein Taster. Die Empfangs- und Entriegelungseinrichtungen können auch
als eine integrierte Einrichtung ausgebildet sein. Beim Schließen der
Tür verriegelt
das Türschloss
wieder an der Fahrzeugkarosserie.
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Aufgrund
der erfindungsgemäßen drahtlosen Übertragung
des Entriegelungssignals von der an dem Türgriff angeordneten Sendeeinrichtung
zu der an dem Türschloss
vorgesehenen Empfangseinrichtung muss keine elektrische Leitung
von dem Türgriff
durch die Tür
zu dem Türschloss
geführt
werden. Entsprechend muss dazu auch keine Bohrung durch die Türaußenhaut
vorgesehen werden. Die Korrosionsgefahr ist dadurch verringert und
gleichzeitig die Herstellung und Montage des Türgriffs bzw. der Fahrzeugtür weniger
aufwendig.
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Nach
einer Ausgestaltung kann der Türgriff weiterhin
ein Piezoelement aufweisen, welches durch eine Betätigung des
Betätigungsschalters elastisch
verformt wird und dadurch die Sendeeinrichtung mit elektrischer
Energie versorgt, so dass die Sendeeinrichtung das Senden des Entriegelungssignals
auslöst.
Wird der Betätigungsschalter zur
Betätigung
von einem Benutzer eingedrückt, komprimiert
er dabei das piezoelektrische Element. Dies bewirkt aufgrund des
Piezoeffekts die Abgabe von elektrischer Energie an die Sendeeinrichtung, beispielsweise
die Abgabe einer elektrischen Spannung an die Sendeeinrichtung.
Aufgrund und/oder mit dieser elektrischen Energie bzw. Spannung
sendet die Entriegelungseinrichtung drahtlos das Entriegelungssignal
ab. Sobald sich der Betätigungsschalter
in seine Ruhestellung bewegt, bewegt sich auch das elastisch verformte
Piezoelement in seine Ursprungsform zurück. Das Piezoelement und/oder
die Sendeeinrichtung können
innerhalb des Türgriffs
angeordnet sein.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen
sein, dass der Türgriff
im an der Fahrzeugtür
angebrachten Zustand nicht relativ zu der Fahrzeugtür bewegbar
ist. Der Türgriff
sitzt also fest an der Tür
und ist insbesondere nicht schwenkbar an dieser gelagert. Der Türgriff kann
weiterhin einen länglichen
Griffabschnitt aufweisen, der an einem Ende in einen ersten Lagerabschnitt
mündet
und der an einem anderen Ende in einen zweiten Lagerabschnitt mündet, wobei der
Türgriff
mit den Lagerabschnitten an der Außenseite der Fahrzeugtür befestigbar
ist. Der Betätigungstaster
kann dann z. B. an der der Fahrzeugtür im montierten Zustand zugewandten
(Rück-)Seite des
länglichen
Griffabschnitts vorgesehen sein. Dies ist besonders ergonomisch,
da er von einem Benutzer bei einem Umgreifen des Griffabschnitts
in einfacher Weise eingedrückt
werden kann. Gleichzeitig ist er von außen nicht sichtbar.
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Der
Türgriff
kann nach einer weiteren Ausgestaltung mittels eines Klebemittels
an der Fahrzeugtür
verklebt sein. Insbesondere kann der Türgriff dabei ausschließlich durch
Verkleben an der Tür
befestigt sein. Weitere Befestigungsmittel sind nicht erforderlich.
Entsprechend müssen
auch für
die Befestigung des Türgriffs
an der Tür
keine Bohrungen durch die Außenhaut
der Tür
vorgesehen sein. Es kann also bei dieser Ausgestaltung für den Türgriff auf
jegliche Bohrungen durch die Außenhaut
der Tür
verzichtet werden. Eine Korrosion ist dann insoweit ausgeschlossen.
Zudem ist die Montage des Türgriffs
bei dieser Ausgestaltung weiter vereinfacht. Der Türgriff kann
dann in besonders praxisgemäßer Weise
mit seinen Lagerabschnitten mittels des Klebemittels an der Fahrzeugtür verklebt
sein. Bei dem Klebemittel kann es sich um ein Klebeband oder eine
Klebepaste oder ähnliches
handeln.
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Die
Erfindung löst
die Aufgabe auch durch eine Fahrzeugtür, insbesondere eine Automobiltür, umfassend
ein Türschloss,
mit dem die Fahrzeugtür an
einer Fahrzeugkarosserie verriegelbar ist, einen an der Außenseite
der Fahrzeugtür
angebrachten erfindungsgemäßen Türgriff,
eine dem Türschloss
zugeordnete Empfangs einrichtung und eine ebenfalls dem Türschloss
zugeordnete Entriegelungseinrichtung, wobei die Empfangseinrichtung
bei Empfang eines von der Sendeeinrichtung drahtlos gesendeten Entriegelungssignals
die Entriegelungseinrichtung so ansteuert, dass diese das Türschloss
entriegelt. Wie bereits erwähnt,
können
die Empfangs- und
die Entriegelungseinrichtung selbstverständlich auch als eine integrierte
Einrichtung ausgebildet sein.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert. Es zeigen
schematisch:
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1 eine
erfindungsgemäße Fahrzeugtür in einer
Ansicht von ihrer Außenseite,
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2 einen
an der in 1 gezeigten Fahrzeugtür angebrachten
Türgriff
in einer vergrößerten Darstellung
von seiner Oberseite, und
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3 den
Türgriff
aus 2 in einer teilweise aufgeschnittenen perspektivischen
Ansicht.
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Soweit
nichts anders angegeben ist, bezeichnen in den Figuren gleiche Bezugszeichen
gleiche Gegenstände.
In 1 ist eine erfindungsgemäße Fahrzeugtür 10 in
einer seitlichen Ansicht und auf ihre Außenseite gezeigt. Die Fahrzeugtür 10 besitzt einen
Grundkörper 12,
der an seinem oberen Ende in einen Fensterrahmen 14 übergeht,
in dem ein Fenster 16 beweglich geführt ist. Die Fahrzeugtür 10 besitzt
weiterhin an ihrem vorderen Ende eine Aufhängeeinrichtung 18,
vorliegend ein Scharnier 18, mit dem sie an einer nicht
dargestellten Karosserie eines Automobils um eine vertikale Achse
schwenkbar gelagert wird. An ihrer der Aufhängeeinrichtung 18 gegenüberliegenden
Seite besitzt die Fahrzeugtür 10 ein
Türschloss 20,
mit dem sie im geschlossenen Zustand an der Fahrzeugkarosserie verriegelbar
ist. Dem Türschloss 20 zugeordnet
und an diesem angeordnet ist eine integrierte Empfangs- und Entriegelungseinrichtung 22.
Darüber
hinaus besitzt die Fahrzeugtür 10 im
Bereich ihres Grundkörpers 12 eine
in ihre Außenhaut
eingelassene Mulde 24, die von einem an der Außenseite
der Tür 10 befestigten
Türgriff 26 überspannt
wird.
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In 2 ist
der Türgriff 26 vergrößert und
in einer Ansicht von oben gezeigt. Zu erkennen ist, dass der Griff 26 einen
länglichen
Griffabschnitt 28 besitzt, der an seinen beiden gegenüberliegenden
Enden jeweils in einen Lagerabschnitt 30, 32 übergeht.
Mit den Lagerabschnitten 30, 32 ist der Türgriff 26 in
dem dargestellten Beispiel an der Außenhaut der Fahrzeugtür 10 befestigt.
In dem gezeigten Beispiel besitzen die Lagerabschnitte 30, 32 Anlageflächen 34, 36, mit
denen sie bündig
an die Außenhaut
der Tür 10 angesetzt
werden können.
In dem gezeigten Beispiel sind die Anlageflächen 34, 36 über ein
Klebemittel 38, beispielsweise ein Klebeband oder eine
Klebepaste, jeweils mit der Außenhaut
der Fahrzeugtür 10 verklebt.
Auf diese Weise ist der Türgriff 26 an
der Außenseite
der Fahrzeugtür 10 befestigt.
Weitere Befestigungsmittel sind nicht vorgesehen. Entsprechend sind
auch keine Bohrungen für
die Befestigung des Türgriffs 26 durch
die Außenhaut
der Tür 10 vorgesehen.
Wie in 2 zu erkennen ist, ist der Türgriff 26 mit seinen
Lagerabschnitten 30, 32 am Rand der Mulde 24 verklebt,
so dass der längliche
Griffabschnitt 28 die Mulde 24 überspannt.
Er kann somit von einem Benutzer mit der Hand umgriffen werden. Der
Fahrzeugriff 26 ist dabei nicht relativ zu der Fahrzeugtür 10 bewegbar.
An der im montierten Zustand der Fahrzeugtür 10 zugewandten Innenseite
besitzt der längliche
Griffabschnitt 28 darüber
hinaus einen Betätigungstaster 40,
der aus der in 2 gezeigten Ruhestellung nach
innen in Richtung des länglichen Griffabschnitts 28 eingedrückt werden
kann. Bei Kräftefreiheit
bewegt sich der Betätigungstaster 40 aus
dieser eingedrückten
Position selbsttätig
wieder in die Ruhestellung zurück.
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In 3 ist
der in 2 gezeigte Türgriff 10 in
einer perspektivischen Ansicht gezeigt, wobei der längliche
Griffabschnitt 28 zur Veranschaulichung aufgeschnitten dargestellt
ist. Zu erkennen ist, dass der Betätigungstaster 40 in
Kontakt steht mit einem piezoelektrischen Element 42. Das
Piezoelement 42 steht in elektrischem Kontakt mit einer
Sendeeinrichtung 44. Sowohl das Piezoelement 42 als
auch die Sendeeinrichtung 44 sind innerhalb des länglichen Griffabschnitts 28 des
Türgriffs 26 angeordnet.
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Wird
von einem Benutzer der Betätigungsschalter 40 in
Richtung des länglichen
Griffabschnitts 28 eingedrückt, wird dadurch das Piezoelement 42 elastisch
komprimiert. Aufgrund dieser elastischen Verformung gibt es eine
elektrische Spannung an die Sendeeinrichtung 44 ab, die
daraufhin drahtlos ein Entriegelungssignal aussendet. Dies ist schematisch bei
dem Bezugszeichen 46 dargestellt. Das Entriegelungssignal 46 wird
ebenfalls drahtlos von der kombinierten Empfangs- und Entriegelungseinrichtung 22 an
dem Türschloss 20 empfangen.
Gesteuert durch das Entriegelungssignal entriegelt die Empfangs- und
Entriegelungseinrichtung 22 daraufhin das Türschloss 20,
so dass die Fahrzeugtür 10 um
die durch das Scharnier 18 verlaufende vertikale Schwenkachse
nach außen
aufgeschwenkt werden kann. Wird die Fahrzeugtür 10 anschließend wieder
in ihre geschlossene Position verschwenkt, verriegelt das Türschloss 20 wieder
an der Fahrzeugkarosserie. Wird der Türgriff 26 von dem
Benutzer losgelassen, bewegt sich der Betätigungstaster 40 selbsttätig wieder in
die in 2 gezeigte Ruhestellung zurück. Auch das Piezoelement 42 bewegt
sich dann in seine Ursprungsform zurück.
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Die
erfindungsgemäße Fahrzeugtür 10 bzw. der
erfindungsgemäße Türgriff 26 zeichnen
sich durch eine schnelle und einfache Montage aus. Darüber hinaus
sind für
den Türgriff 26 keinerlei
Bohrungen durch die Außenhaut
der Fahrzeugtür 10 vorgesehen.
Dies minimiert die Korrosionsgefahr.