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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herausziehen
eines ersten Körpers aus einem zweiten Körper,
insbesondere eines Dübels aus einer Wand oder einem ähnlichen,
größeren, den Dübel umfassenden Gegenstand.
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Insbesondere
beim Innenausbau gibt es häufig das Problem, dass ein in
eine Wand eingebrachter Dübel aufgrund unpassender Dübelgröße oder
auch wegen einer Beeinträchtigung des optischen Eindruckes
der Wand wieder aus der Wand entfernt werden muss. Aufgrund von
Hinterschnitt- und/oder Rastelementen am Dübel ist dabei
eine Entfernung des Dübels aus der Wand problematisch. Entweder
sind zuwenig Formelemente außerhalb der Wand verfügbar,
an denen ausreichend große Kräfte zum Herausziehen
des Dübels eingeleitet werden können, oder die
Zugkräfte von einem in den Dübel eingeschraubten
Bolzen (bei der damit verbundenen Aufspreizung des Dübels)
sind nicht ausreichend groß, um den Dübel aus
der Wand herausziehen zu können. Bei Anwendung roher Gewalt
zum Herausziehen des Dübels aus der Wand sind entsprechende Abstützkräfte
in die Wand einzuleiten, die gegebenenfalls zu Beschädigungen
oder Beeinträchtigungen des optischen Erscheinungsbildes
der Wand führen könnten.
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Aus
dem Stand der Technik sind zur Lösung des Problems unterschiedliche
Ansätze bekannt, wie zum Beispiel in dem deutschen Gebrauchsmuster
G 92 16 176 dargestellt.
In diesem Dokument wird mittels eines Stiftziehers ein Stift aus
einem größeren Körper herausgezogen.
Zu diesem Zweck wird ein Bolzen in ein Innengewinde des Stiftes
eingeschraubt und anschließend mittels eines Gewichtes ein
oder mehrere Impulse auf den Stift in Zugrichtung aufgebracht. Nachteilig
an dieser Einrichtung ist der relativ hohe manuelle Aufwand, bedingt
durch die unterschiedlichen durchzuführenden Operationen
wie Einschrauben, Arretieren und Schlagen.
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Aus
der
DE 20 2008
014 090 U1 ist eine Vorrichtung zur Entfernung von in der
Wand verbliebener Dübel offenbart, bei der ebenfalls ein
Gewindestück in den Dübel eingeschraubt wird und
anschließend Impulse in Herausziehrichtung auf den Dübel
bewirkt werden. Auch zur Benutzung dieser Vorrichtung sind mehrere
unterschiedliche manuelle Operationen wie Einschrauben, Positionieren
und Schlagen erforderlich, um den Dübel aus der Wand zu
entfernen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zur Verfügung zu stellen, mit der in einfacher, zeitsparender
und materialschonender Weise ein erster Körper aus einem zweiten
Körper herausgezogen werden kann. Dabei ist die Vorrichtung
insbesondere dazu auszulegen, Dübel aus Beton-, Holz-,
Gips- oder Verbundwänden herauszuziehen. Die Erfindung
soll dabei allerdings nicht auf diesen Verwendungszweck eingeschränkt sein,
sondern die Erfindung soll auch dazu dienen können, zum
Beispiel Passstifte aus Werkstücken oder auch Weinkorken
aus Weinflaschen entfernen zu können.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Vorrichtung
zum Herausziehen nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Vorrichtung sind in den Unteransprüchen 2 bis 8 angegeben.
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Erfindungsgemäß wird
eine Vorrichtung zum Herausziehen eines ersten Körpers
aus einer Öffnung eines zweiten Körpers zur Verfügung
gestellt, wobei die Vorrichtung ein Werkzeug zum Einschrauben in
den ersten Körper umfasst, welches mit einer Gewindespindel
mechanisch gekoppelt ist, deren Außengewinde mit einem
in einer die Gewindespindel zumindest abschnittsweise umgebenden
Hülse angeordneten Innengewinde zusammenwirkt, so dass bei
Einleitung eines Drehmomentes in die Gewindespindel diese rotatorisch
und translatorisch bewegt wird, wobei zwischen dem Werkzeug und
der Gewindespindel eine nur in eine Drehrichtung der Gewindespindel
wirkende Mitnahmekupplung angeordnet ist, so dass das Werkzeug bei
Drehung der Spindel in eine erste Drehrichtung ebenfalls rotatorisch
und translatorisch bewegt wird und bei Drehung der Gewindespindel
in die entgegengesetzte Richtung lediglich translatorisch bewegt
wird. Die Kupplung bewirkt somit einen Freilauf bei Drehung der
Gewindespindel in die zweite Drehrichtung. Bei einer Drehung der
Gewindespindel in die erste Richtung erfolgt ein Einschrauben und
die Übertragung des Drehmomentes auf das Werkzeug. Dadurch
erfolgt ein Einschrauben des Werkzeuges in den ersten Körper
beziehungsweise in einen Dübel. Bei Drehung der Gewindespindel
in die zweite, entgegengesetzte Drehrichtung erfolgt ein Ausschrauben
der Gewindespindel aus der Hülse, wobei aufgrund des Freilaufes
der Kupplung keine Rotation des Werkzeuges bewirkt wird, sondern
lediglich Translation des Werkzeuges.
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Vorteilhafterweise
ist vorgesehen, dass das Werkzeug, ein Bohrer, insbesondere ein
Aufbohrer, ist und der erste Körper ein Dübel
und der zweite Körper eine Wand oder ein ähnlicher,
großer und den Dübel umgebender Gegenstand ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist somit geeignet
zum Herausziehen eines Dübels aus einer Wand. Dabei ist
die Erfindung nicht nur auf diesen Verwendungszweck eingeschränkt,
sondern sie kann auch genutzt werden, um Passstifte aus Gegenständen
oder auch Weinkorken aus Flaschen herauszuziehen.
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Vorteilhafterweise
ist vorgesehen, dass das Werkzeug an einer Aufnahme befestigt ist,
deren Außendurchmesser derart komplementär zum
Innendurchmesser der Hülse gestaltet ist, dass die Aufnahme
in der Hülse rotatorisch und translatorisch unter Einhaltung
eines geringen Ringspaltes bewegbar ist. Die Hülse bildet
somit eine Führung für das Werkzeug aus.
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Zur
Realisierung der Kupplung ist vorgesehen, dass diese mittels wenigstens
eines fest an der Gewindespindel angeordneten ersten Mitnahmeelementes
von wenigstens eines an einem Kupplungsteil fest angeordneten zweiten
Mitnahmeelementes realisiert ist, wobei das erste und das zweite
Mitnahmeelement derart ausgestaltet sind, dass sie formschlüssig
ineinander greifen können. Das Kupplungsteil ist dabei
fest mit der Aufnahme verbunden.
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In
dieser Ausgestaltung bietet es sich an, dass die feste Verbindung
zwischen der Aufnahme und dem Kupplungsteil mittels wenigstens einer Schraubverbindung
realisiert ist.
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Die
Erfindung vorteilhaft ausgestaltend ist außerdem vorgesehen,
dass das Kupplungsteil auf der Gewindespindel bereichsweise translatorisch verschiebbar
ist und zwischen der Aufnahme und der Gewindespindel wenigstens
eine Druckfeder angeordnet ist, deren Druckfederkraft derart wirkt,
dass die Aufnahme von der Gewindespindel weggedrückt wird.
Der Vorteil dieser Ausgestaltung besteht darin, dass die Kupplung
im unbelasteten Zustand bestrebt ist zu Öffnen, so zum
Beispiel beim Herausziehen des Dübels aufgrund einer Kraft,
die einer Einschraubkraft entgegengesetzt ist.
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Es
ist weiterhin vorteilhafterweise vorgesehen, dass am werkzeugseitigen
Gewindespindelende ein erster Absatz mit einem größeren
Durchmesser als das Gewinde der Gewindespindel angeordnet ist, der
bei der von der Gewindespindel beim Herausziehen wirkenden Zugkraft
am zweiten Absatz am Kupplungsteil zur Anlage bringbar ist und somit
eine von der Gewindespindel bewirkte Zugkraft auf das Kupplungsteil
und damit das Werkzeug aufbringbar ist.
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Außerdem
ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass am werkzeugseitigen Ende
der Hülse ein zur Längsachse der Hülse
gerichteter Absatz angeordnet ist. Dieser Absatz dient zum Gegendrücken
der Aufnahme, nachdem der erste Körper beziehungsweise
der Dübel aus dem zweiten Körper beziehungsweise
der Wand herausgezogen wurde, um die Aufnahme zu fixieren und den
Dübel leichter vom Werkzeug entfernen zu können.
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Die
Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnungen erläutert.
Es zeigen dabei
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1 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung in Ansicht von der
Seite;
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2, 4 bis 7 Schnittdarstellungen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß des Schnittes
A-A in 3;
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8 das
Kupplungsteil in unterschiedlichen Ansichten.
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Aus 1 ist
ersichtlich, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung
von außen betrachtet im Wesentlichen eine Hülse 2 umfasst,
an die sich in Richtung der zentralen Längsachse eine Gewindespindel 4 mit
einem daran angeordneten Ansatzelement 9 anschließt.
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Aus 2 ist
der konkrete Aufbau der Vorrichtung ersichtlich, wobei erkennbar
ist, dass in der Hülse 2 die Gewindespindel 4 gelagert
ist, und zwar mittels eines Innengewindes 16, welches in
dem an der Hülse 2 angeordneten Deckel 3 angeordnet
ist. Dieses Innengewinde 16 im Deckel 3 wirkt
mit dem Außengewinde 5 der Gewindespindel 4 zusammen. Bei
Einleitung eines Drehmomentes in die Gewindespindel 4,
insbesondere am Ansatzelement 9, lässt sich somit
die Gewindespindel 4 rotatorisch und aufgrund der Gewindesteigung
auch translatorisch in der Hülse 2 verschieben.
Am gegenüberliegenden Ende weist die Gewindespindel 4 einen
Absatz 8 auf, sowie auf dem Schaft der Gewindespindel 4 angeordnet
das Kupplungsteil 10. Dieses Kupplungsteil 10 ist
wiederum mit einer Schraubverbindung mit der Aufnahme 12 mechanisch
verbunden. In die Aufnahme 12 ist das Werkzeug 13 eingeschraubt.
Die Hülse 2 ist auf der werkzeugseitigen Seite
mit dem Abstützteil 1 ausgestaltet.
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Am
Kupplungsteil 10 sind zwei Nasen 17 angeordnet,
deren Form derart ausgestaltet ist, dass sie einen durch den Schaft
der Gewindespindel 4 führenden Mitnahmestift 7 abschnittsweise
umgreifen können.
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Zwischen
dem Absatz 8 und der Gewindespindel 4 sowie der
Aufnahme 12 ist eine Druckfeder 11 angeordnet.
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Im
Folgenden wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Vorrichtung anhand der 4 bis 7 beschrieben.
In 4 ist dargestellt, dass die erfindungsgemäße
Vorrichtung an einem zweiten Körper 15 beziehungsweise
an einer Wand angesetzt ist, so dass das Werkzeug 13 zentral
zu einem ersten Körper 15 beziehungsweise Dübel 14 ausgerichtet
ist. Ausgehend von dieser Position erfolgt eine Einleitung eines
Drehmomentes in die Gewindespindel 4, bevorzugt am Ansatzelement 9.
Dies bewirkt ein Einschrauben der Gewindespindel 4 in die
Hülse 2 so lange, bis eine Kontaktierung des Dübels 14 mit dem
Werkzeug 13 eine entsprechende Gegenkraft auf das Werkzeug 13 und
damit auf die Gewindespindel 4 bewirkt. Die Folge davon
ist ein Zusammendrücken der Druckfeder 11, so
dass sich der Abstand zwischen dem Absatz 8 und der Aufnahme 12 verringert.
Aufgrund dieser Abstandsverringerung gelangt der Mitnahmestift 7 in
den Bereich der Nasen 17, wodurch eine formschlüssige
Mitnahme des Kupplungsteils 10 bei der Drehbewegung der
Gewindespindel 4 bewirkt wird. Diese Mitnahme bewirkt die Übertragung
des Drehmomentes auf das Werkzeug 13, so dass dieses wie
in 5 in den Dübel 14 eingeschraubt
wird. 5 dargestellt zeigt dabei die Vorrichtung im vollständig
eingeschraubten Zustand.
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Anschließend
wird die Drehrichtung des in die Gewindespindel 4 eingeleiteten
Drehmomentes umgekehrt, so dass die Gewindespindel wieder aus der
Hülse 2 herausgefahren wird. Die Folge davon ist,
dass sich aufgrund der Formgebung der Nasen 17 der Mitnahmestift 7 aus
den Nasen 17 löst und somit die Kupplung zwischen
Gewindespindel 4 und Kupplungsteil 10 gelöst
wird. Unterstützt wird dies durch die Druckkraft der Druckfeder 11.
Das heißt, dass beim Herausfahren der Gewindespindel 4 nur noch
eine translatorisch wirkende Zugkraft auf das Kupplungsteil 10 und
somit auf das Werkzeug 13 ausgeübt wird und keine
Drehbewegung mehr auf das Werkzeug 13 übertragen
wird. Somit wird lediglich eine Zuglast in den ersten Körper
beziehungsweise Dübel 14 eingeleitet, so dass
dieser aus dem zweiten Körper beziehungsweise der Wand 15 herausgezogen
wird.
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Anschließend
lässt sich wiederum ein Drehmoment in erster Drehrichtung
in die Gewindespindel 4 einleiten, so dass die Aufnahme 12 derart
verfahren wird, dass sie am Abstützteil 1 zur
Anlage kommt. In dieser Position lässt sich der Dübel 14 leicht
vom Werkzeug 13 entfernen.
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In 8 ist
in unterschiedlichen Ansichten das Kupplungsteil 10 dargestellt,
wobei deutlich ersichtlich die Formgebung der Nasen 17 ist.
Es ist erkennbar, dass diese abschnittsweise durch eine Bohrung 19 geformt
sind, die derart ausgestaltet ist, dass sie komplementär
zum Außendurchmesser des Mitnahmestiftes 7 geformt
ist. Die Nasen 17 umfassen dabei einen Hakenbereich sowie
einen Auslaufbereich, der sich vorteilhafterweise in einem Winkel 20 erstreckt,
der zwischen 45° und 70° beträgt. Der
eigentliche Hakenbereich bewirkt damit bei Drehung in einer ersten
Richtung die Mitnahme des Mitnahmestiftes 7 und bei entgegengesetzter
Drehung aufgrund des Auslaufes im Winkelbereich 20 ein
Herüberrutschen über den Mitnahmestift 7,
so dass bei dieser Drehrichtung keine Momentenübertragung
erfolgen kann.
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Das
Ansatzelement 9 kann dabei geeignet sein, in einer Bohrmaschine,
Akkuschrauber oder Schlagschrauber aufgenommen zu werden und/oder kann
mit einer Schlüsselfläche zum Ansatz eines Maul-
oder Gabelschlüssels oder einer Ratsche sowie einer Zange
oder Schraubendrehers mit Biteinsatz ausgestaltet sein.
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Das
Abstützteil 1 lässt sich an eine Wand, Platte
oder Flasche anlegen. Durch die Flächenvergrößerung
wird eine Beschädigung der Wand beziehungsweise Platte
oder Flasche vermieden.
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Der
Vorteil der Vorrichtung besteht insbesondere darin, dass bei Anschluss
der Vorrichtung zum Beispiel an eine Handbohrmaschine oder Akkuschrauber
diese lediglich in einer ersten Drehrichtung betätigt werden
muss und anschließend in einer zweiten Drehrichtung, um
den Dübel aus der Wand zu entfernen. Das heißt,
dass an manuellen Operationen lediglich das Ansetzen der Vorrichtung,
die Einschaltung einer ersten Drehrichtung, die Einschaltung einer
zweiten Drehrichtung und das Wegnehmen der Vorrichtung zur Entfernung
des Dübels erforderlich ist.
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- 1
- Abstützteil
- 2
- Hülse
- 3
- Deckel
- 4
- Gewindespindel
- 5
- Außengewinde
- 7
- Mitnahmestift
- 8
- Absatz
- 9
- Ansatzelement
- 10
- Kupplungsteil
- 11
- Druckfeder
- 12
- Aufnahme
- 13
- Werkzeug
- 14
- Dübel
- 15
- Körper
- 16
- Innengewinde
- 17
- Nase
- 19
- Bohrung
- 20
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 9216176
U [0003]
- - DE 202008014090 U1 [0004]