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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Öffnungsvorrichtung einer Ausziehführung, insbesondere
für Schubkästen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Ausziehführung.
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Gattungsgemäße Öffnungsvorrichtungen
für Ausziehführungen
sind in zahlreichen Ausführungen aus
dem Stand der Technik bekannt. Bei sogenannten „Push to open”-Öffnungsvorrichtungen
wird eine Rastklinke, die entlang einer an einem Führungsgehäuse angeformten
Führung
verschiebbar ist, mit einem in einem Rastmechanismus angeordneten Kraftspeicher
derart gekoppelt, dass durch Drücken des
Schubkastens in Richtung des Möbelkorpus
der Rastmechanismus die Rastklinke freigibt und der vorgespannte
Kraftspeicher den Schubkasten in Öffnungsrichtung drückt. Wird
der Schubkasten anschließend
wieder in den Möbelkorpus
hineingeschoben, wird der Kraftspeicher wieder vorgespannt und die
Rastklinke über
den Rastmechanismus in einer den Kraftspeicher vorspannenden Schließstellung verrastet.
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Nachteilig
bei diesen bekannten Öffnungsvorrichtungen
ist, dass bei auftretenden hohen Impulsen, beispielsweise durch
starkes Anstoßen
des Schubkastens in Schließrichtung,
die Bauteile des Rastmechanismus sehr stark beansprucht werden. Besonders
stark ist die Belastung, wenn aufgrund schwerer Schubkastenbeladung auch
hohe Rückstoßimpulse
aufgrund eines kraftvollen Anstoßes des Schubkastens in Schließrichtung
auftreten. Sämtliche
Belastungen müssen
von den starr gelagerten Bauteilen des Rastmechanismus, insbesondere
dem Gehäuse,
einer darin angeordneten Steuerkurve und einem mit der Rastklinke
gekoppelten Steuerelement, das entlang der Steuerkurve verfahrbar
und durch das die Rastklinke in einer Schließposition der Ausziehführung gegen
die Kraft des Kraftspeichers fixierbar ist, aufgenommen werden.
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Zur
Lösung
dieses Problems wurde bisher die Dimensionierung der Bauteile so
ausgelegt, dass diese den auftretenden hohen Impulsen Stand halten können. Dies
führt allerdings
zu Bauraumeinschränkungen
im gesamten System.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Öffnungsvorrichtung einer Ausziehführung bereit
zu stellen, die auftretenden hohen Impulsen Stand halten kann, ohne
die Bauteile des Rastmechanismus materialverstärkt auszubilden.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Öffnungsvorrichtung
einer Ausziehführung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Ausziehführung mit
den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist die
Steuerkurve des Rastmechanismus federbelastet in dem Gehäuse des
Rastmechanismus festgelegt. Beim schnellen Einschieben eines Schubkastens
in den Möbelkorpus
wird der in dem Gehäuse
des Rastmechanismus festgelegte Kraftspeicher so stark belastet,
dass er das Steuerelement mit großer Kraft in die Steuerkurve
drückt.
Durch die Federbelastung der Steuerkurve kann diese dem Druck des
Steuerelements in einem vorbestimmten Maß nachgeben und anschließend wieder
in die Ausgangsposition zurückfedern.
Dadurch werden die im normalen Gebrauch auftretenden Impulsspitzen
wirkungsvoll aufgenommen und vernichtet, und die betroffenen Bauteile
somit spürbar
entlastet.
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Gemäß einer
Ausführungsvariante
der Erfindung ist die Steuerkurve an einem anderen Gehäuse des
Rastmechanismus in Verschieberichtung der Ausziehführung verschiebbar
angeordneten Bauteil angeformt. Dadurch kann die Bewegungsrichtung der
Steuerkurve beim Abfedern der Impulsspitze in einfacher Weise gesteuert
werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsvariante ist
in dem Gehäuse
des Rastmechanismus ein zweiter Kraftspeicher festgelegt, der das
Bauteil in einer auf das Gehäuse
aufgeschobenen Endstellung hält, wobei
die von dem zweiten Kraftspeicher auf das Bauteil ausgeübte Kraft
stärker
ist als die von dem ersten Kraftspeicher in der Schließposition
der Ausziehführung
auf das Bauteil ausgeübte
Kraft. Dadurch werden Impulsspitzen wirkungsvoll abgefedert, ohne
die Wirkung des ersten Kraftspeichers beim Ausstoßen des
Schubkastens zu beeinträchtigen.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische perspektivische Darstellung einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Ausziehführung,
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2 eine
schematische perspektivische Darstellung einer Ausführungsform
einer an der Ausziehführung
angeordneten Öffnungsvorrichtung,
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3a bis
d unterschiedliche Draufsichten auf die Öffnungsvorrichtung aus 2,
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4 eine
schematische perspektivische Explosionsdarstellung der Öffnungsvorrichtung
aus 2 und
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5a bis
h eine schematische Darstellung des Bewegungsablaufes bei einem
Vorspannen bzw. Entspannen der Öffnungsvorrichtung.
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In 1 ist
mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt eine Ausführungsvariante
einer erfindungsgemäßen Ausziehführung mit
einer daran angeordneten Öffnungsvorrichtung
gezeigt, welche bei beweglich an einem Möbelkorpus angeordneten Möbelteilen,
insbesondere Schubkästen
und dergleichen eingesetzt wird. Die Ausziehführung 1 besteht aus
einer an einem Möbelkorpus
festgelegten Führungsschiene 2,
an der die Öffnungsvorrichtung 3 befestigt
ist sowie einer auf der Führungsschiene 2 verfahrbaren Laufschiene 4,
an der ein Aktivator 5 befestigt ist, mit dem die Öffnungsvorrichtung 3 während eines Schließ- oder Öffnungsvorgangs
des beweglichen Möbelteils
aktivierbar ist. Die Ausziehführung 1 mit der
daran angeordneten Öffnungsvorrichtung 3 dient der
Lagerung von Schubkästen,
ist aber auch für
andere verschiebbare Elemente wie Schiebehalter, Ablagen oder dergleichen
einsetzbar. Um einen Vollauszug zu ermöglichen, kann bei der Auszugsführung zwischen
der Führungsschiene 2 und
der Laufschiene 4 eine auszugsverlängernde Mittelschiene angeordnet
sein.
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Die
in den 2 bis 4 im Detail gezeigte Öffnungsvorrichtung 3 weist
ein Führungsgehäuse 6 auf,
das an der Führungsschiene 2,
wie in 1 gezeigt ist, befestigt ist. An dem Führungsgehäuse 6 ist eine
Führung 14 in
Form einer kulissenförmigen
Aussparung ausgebildet. In dieser Führung 14 ist eine Rastklinke 8 verschiebbar
geführt.
Die Rastklinke 8 weist eine Aufnahme 19 für den an
der bewegbaren Laufschiene 4 befestigten Aktivator 5 auf.
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Die Öffnungsvorrichtung 3 weist
des Weiteren ein Gehäuse 7 mit
einem Rastmechanismus auf, um die Rastklinke 8 in zwei
voneinander beabstandeten Positionen zu fixieren. In einer ersten Öffnungsposition
ist die Rastklinke 8 durch Einfahren der Rastklinke 8 in
einem von dem Gehäuse 7 entfernten Ende
der Führung 14 eingefahren
und verrastet, wobei das von dem Gehäuse 7 entfernte Ende
der Führung 14 L-förmig geformt
ist, so dass die Rastklinke 8 beim Einfahren in das kurze
L-Stück
der Führung 14 quer
zur Bewegungsrichtung der Laufschiene 4 und somit quer
zur Bewegungsrichtung des Aktivators 5 wegkippt und dadurch
den Aktivator 5 freigibt. Dadurch kann die Laufschiene 4 weiter
in ihre Öffnungsendstellung
verschoben werden.
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Die
zweite fixierte Position der Rastklinke 8 ist die Schließposition,
bei der die Rastklinke 8 gegen die Kraft eines Kraftspeichers 12 verrastet.
Die Rastklinke 8 ist dabei über eine Stange 11 mit
dem Kraftspeicher 12 und über ein Steuerelement 13 mit
dem Rastmechanismus in dem Gehäuse 7 gekoppelt.
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Der
Rastmechanismus weist, wie insbesondere in 4 zu erkennen
ist, neben dem Gehäuse 7 und
dem in dem Gehäuse 7 mit
einem Ende festgelegten Kraftspeicher 12, der bevorzugt
als Druckfeder ausgebildet ist, das mit der Rastklinke 8 gekoppelte
Steuerelement 13 auf, das entlang einer Steuerkurve 15 verfahrbar
ist und durch das die Rastklinke 8 in einer Schließposition
der Ausziehführung 1 gegen
die Kraft des Kraftspeichers 12 fixierbar ist.
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Die
Steuerkurve 15 ist dabei bevorzugt an einem an dem Gehäuse 7 in
Verschieberichtung der Ausziehführung 1 verschiebbar
angeordneten Bauteil 9 angeformt. Dazu sind vorzugsweise
an dem Gehäuse 7,
das bevorzugt zylinderförmig
ausgebildet ist, Stege mit Ausnehmungen 20, 21 angeformt,
in die seitlich an dem Bauteil 9 angeformte Nasen 22 bzw.
ein Überstand 23 einschiebbar
sind, so dass das Bauteil 9 parallel zur Verschieberichtung
der Stange 11 verschiebbar an dem Gehäuse 7 festlegbar ist.
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Des
Weiteren ist an dem Gehäuse 7 ein zweiter
Kraftspeicher 10 festgelegt, der das Bauteil 9 in
einer auf das Gehäuse 7 aufgeschobenen
Endstellung hält.
Der zweite Kraftspeicher 10 ist dabei bevorzugt als Druck-
oder Zugfeder ausgebildet, je nachdem ob der Kraftspeicher 10 an
einem von dem Führungsgehäuse 6 entfernten
oder einem dem Führungsgehäuse 6 nahen
Ende des Gehäuses 7 festgelegt
ist. In der hier gezeigten Ausführungsvariante
ist der zweite Kraftspeicher als Zugfeder ausgebildet, die an einem
von dem Führungsgehäuse 6 entfernten
Ende des Gehäuses 7 festgelegt
ist und an einem dem Führungsgehäuse 6 zugewandten
Ende einen Haken aufweist, der in eine an dem Bauteil 9 angeformten Öse 16 eingreift
und so das Bauteil in der auf das Gehäuse 7 aufgeschobenen
Endstellung hält. Eine
Ausbildung des Kraftspeichers 10 als massives Gummiteil
ist ebenfalls denkbar.
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Die
Funktionsweise des Rastmechanismus wird nachfolgend mit Bezug auf
die 5a bis 5h näher erläutert.
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In
der in 5a gezeigten Position ist die Rastklinke 8 außer Eingriff
mit dem Aktivator 5. In dieser Position befindet sich das
bewegliche Möbelteil
in der geöffneten
Position. Sobald das bewegliche Möbelteil wieder verschlossen
wird, koppelt zunächst der
Aktivator 5 wieder an die Rastklinke 8 an und
bewegt damit die Rastklinke 8 in Richtung des Gehäuses 7 des
Rastmechanismus. Dabei wird die Druckfeder 12 über die
Stange 11, die mit einem Ende 17 in der Druckfeder 12 einliegt
und über
ein Ringstück 18,
dessen Durchmesser größer ist
als der Durchmesser der Druckfeder 12, gegen die Druckfeder
gedrückt,
und so für
den nächsten
Ausstoßvorgang
vorgespannt ist. Außerdem
wird während
der Bewegung der Rastklinke 8 in Richtung des Gehäuses 7 das Steuerelement 13 innerhalb
der Steuerkurve 15 bewegt. Eine Zwischenposition auf dem
Weg in die vollständig
eingefahrene Position des beweglichen Möbelteils ist in 5B gezeigt.
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5c zeigt
die Stellung des Steuerelements 13, bei der das bewegliche
Möbelteil
bis zum Anschlag in den Möbelkorpus
eingefahren ist. Durch die Kraft des ersten Kraftspeichers 12 wird
anschließend
die Rastklinke 8 ein kurzes Stück zurück in Öffnungsrichtung bewegt, wodurch
das Steuerelement 13 in einen der Schließposition
des beweglichen Möbelteils
entsprechenden Knick in der Steuerkurve 15 einfährt und
dort gehalten wird.
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Wird
das bewegliche Möbelteil
mit großer Wucht
in den Möbelkorpus
eingefahren, so geht dies mit einer übermäßigen Komprimierung der Druckfeder 12 einher,
so dass diese infolgedessen nach Erreichen der maximalen Schließposition
mit großer Kraft
die Rastklinke 8 in Öffnungsrichtung
drückt
und dabei das Steuerelement 13 verstärkt gegen die Steuerkurve 15 drückt. Dadurch
wird der hier als Zugfeder ausgebildete zweite Kraftspeicher 10,
wie in 5e gezeigt, ausgelenkt und federt
diesen Kraftstoß ab.
Die Federkonstante des zweiten Kraftspeichers 10 ist dabei
stärker
als die Federkraft des ersten Kraftspeichers 12 ausgebildet,
so dass der zweite Kraftspeicher 10, wie in 5f gezeigt,
das Bauteil 9 mit der Steuerkurve 15 nach erfolgter
Auslenkung wieder zurück
in die Ausgangsposition des Bauteils 9 an dem Gehäuse 7 entgegen
der Federkraft des ersten Kraftspeichers 12 zurückzieht.
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Soll
das bewegliche Möbelteil
anschließend wieder
aus dem Möbelkorpus
ausgefahren werden, so wird durch Drücken des beweglichen Möbelteils
in Richtung des Möbelkorpus
das Steuerelement 13 in die in 5g gezeigte
Position gedrückt.
Dadurch wird die Rastklinke 8 aus der Rastposition freigegeben
und durch den ersten Kraftspeicher 12 in Öffnungsrichtung
des beweglichen Möbelteils aus
dem Gehäuse 7 des
Rastmechanismus herausgedrückt. Wie
in 5h verdeutlicht, wird dadurch der Aktivator 5 und
damit auch die mit diesem gekoppelte Laufschiene 4 zusammen
mit der Rastklinke 8 in Öffnungsrichtung aus dem Möbelkorpus
herausgeschoben.
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- 1
- Ausziehführung
- 2
- Führungsschiene
- 3
- Öffnungsvorrichtung
- 4
- Laufschiene
- 5
- Aktivator
- 6
- Führungsgehäuse
- 7
- Gehäuse
- 8
- Rastklinke
- 9
- Bauteil
- 10
- Kraftspeicher
- 11
- Stange
- 12
- Kraftspeicher
- 13
- Steuerelement
- 14
- Führung
- 15
- Steuerkurve
- 16
- Öse
- 17
- Ende
- 18
- Ringstück
- 19
- Aufnahme
- 20
- Ausnehmung
- 21
- Ausnehmung
- 22
- Nase
- 23
- Überstand