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Die
Erfindung betrifft ein Taschenfalzwerk für eine Falzmaschine
nach dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
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Aus
der
DE 92 11 016 U1 ist
ein Taschenfalzwerk für eine Falzmaschine bekannt, die
wenigstens eine Falztasche aufweist, vor deren Einlauf drei Falzwalzen
angeordnet sind, durch die zwei Falzwalzenpaare gebildet werden.
In der Falztasche ist eine Anschlagschiene verschiebbar angeordnet,
die auf ihrer dem Falztascheneinlauf zugekehrten Seite mehrere Anschlagfinger
aufweist, deren vordere Stirnflächen in einer gemeinsamen
Ebene liegend innerhalb der Falztasche gemeinsam als Papieranschlag
dienen, wenn sich die Anschlagfinger in einer Anschlagposition befinden.
Wenn durch die Falztasche keine Falzung eines Bogens stattfinden
soll, werden die Anschlagfinger in Richtung der Falzwalzen in eine
Weichenstellung verschoben, so dass sich ihr Kopfabschnitt in dem
Raum zwischen den Falzwalzen befindet. Der Kopfabschnitt weist einen konkav
gekrümmten Nasenabschnitt auf, der sich in die Nähe
des Walzenspaltes zwischen dem nachfolgenden zweiten Falzwalzenpaar
erstreckt. Wenn ein Bogen durch das erste Falzwalzenpaar in Richtung des
Einlaufes der Falztasche befördert wird, wird er durch
die gekrümmte Stirnfläche des Kopfabschnitts umgelenkt
und mittels des Nasenabschnittes in den Walzenspalt zwischen dem
zweiten Falzwalzenpaar geführt. Wenn der Anschlagfinger
aus der Weichenstellung zurück in die Anschlagstellung
bewegt wird, gleitet der Nasenabschnitt über das untere
Einlaufblech der Falztasche, das tangential über der letzten Falzwalze
liegt. Aufgrund dieser Bewegung wird das vordere Ende des Anschlagfingers
nach oben bewegt. Der Kopfabschnitt des Anschlagfingers muss daher
in seiner Höhe begrenzt werden, damit er bei dieser Bewegung
nicht mit der oberen Falzwalze kollidiert. Hierdurch wird die Führungsfläche
des Kopfabschnittes des Anschlagfingers in ihrer Länge
begrenzt.
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Das
hat zur Folge, dass der Nasenendabschnitt in einer entfernten Position über
dem nachfolgenden Walzenspalt steht, wodurch der Bogen nicht exakt
in den Walzenspalt geführt wird, sondern vorher auf die
letzte Falzwalze springt. Dabei entsteht einerseits Lärm
und anderer seits können Perforations- und Schneidabweichungen
in den nachfolgenden Messerwellen auftreten.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Taschenfalzwerk zu schaffen,
dessen Anschlagfinger so ausgebildet sind, dass sichergestellt ist, dass
ein Bogen exakt in den Walzenspalt eines nachfolgenden Falzwalzenpaares
mit geringer Lärmerzeugung umgelenkt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Taschenfalzwerk
mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Taschenfalzwerks
sind Gegenstand der Schutzansprüche 2 bis 5.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Taschenfalzwerk ist der
Nasenendabschnitt der Stirnfläche elastisch ausgebildet.
Hierdurch wird es ermöglicht, dass der Nasenendabschnitt
sich bei dem Vorschieben der Anschlagfinger aus der Anschlag- in
die Weichenstellung und bei dem Zurückziehen der Anschlagfinger
aus der Weichenstellung in die Anschlagstellung nach oben verbiegen
kann, wenn er über das untere Einlaufblech gleitet. Die
Anschlagfinger selbst müssen nicht oder nur wenig nach
oben verschwenkt werden, so dass es zu keiner Kollision mit der
oberen Falzwalze kommt. Hierdurch wird es insgesamt ermöglicht,
die Führungsfläche an der Stirnfläche
des Kopfabschnitts zu verlängern, wodurch der Nasenendabschnitt
näher an den Walzenspalt des nachfolgenden Walzenpaares
gebracht werden kann.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform wird die Stirnfläche
von einem Blattfederelement gebildet, das am Kopfabschnitt des Anschlagfingers
angebracht ist. Der Kopfabschnitt des Anschlagfingers weist an seiner
Stirnfläche bevorzugt eine Anschlagfläche auf,
die auf Höhe einer voreilenden Kante eines in die Falztasche
einlaufenden Bogens angeordnet ist, wenn sich der Anschlagfinger
in der Anschlagstellung befindet, wobei das Blattfederelement an
der Anschlagfläche anliegt. Das Blattfederelement wird hierdurch
an der Anschlagfläche abgestützt und kann sich
in dem Anschlagbereich bei Auftreffen eines Bogens nicht elastisch
verformen.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Blattfederelement
mit einem Endabschnitt an der Oberseite des Kopfabschnitts befestigt
und liegt mit seinem anderen, freien Endabschnitt an einer nach
hinten schräg nach oben verlaufenden Gleitfläche
an der Unterseite des Kopfabschnitts an. Die Gleitfläche
wird durch eine Anschlagkante für einen Anschlag des freien
Endes des Blattfederelements begrenzt. Durch die Anschlagkante wird
das Blattfederelement bei einer Bewegung des Anschlagfingers aus
der Anschlagstellung in die Weichenstellung stabilisiert, wodurch
ein Verbiegen des Blattfederelements nach hinten gegen die Bewegung
verhindert wird.
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Je
nach Breite der Falztasche sind mehrere Anschlagfinger parallel
im Abstand zueinander angeordnet, deren hintere Enden zur Bildung
einer Kammbogenweiche miteinander verbunden sind.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand
der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 schematisch
eine perspektivische Darstellung eines Taschenfalzwerks im Bereich
des Tascheneinlaufs,
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2 eine
Seitenansicht eines Anschlagfingers in einer Anschlagstellung in
der Falztasche,
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3 schematisch
in einer geschnittenen Seitenansicht das Taschenfalzwerk von 1,
wobei sich der Anschlagfinger in einer Weichenstellung befindet,
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4 das
Taschenfalzwerk von 3, wobei sich der Anschlagfinger
in einer ersten Rückzugsstellung befindet,
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5 das
Taschenfalzwerk von 3, wobei sich der Anschlagfinger
in einer zweiten Rückzugsstellung befindet,
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6 das
Taschenfalzwerk von 3, wobei sich der Anschlagfinger
in einer Anschlagstellung befindet.
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In 1 ist
ein Taschenfalzwerk 10 einer Falzmaschine schematisch in
einer perspektivischen Darstellung gezeigt, wobei nur die für
einen Bogeneinlauf bzw. für eine Bogenumlenkung wesentlichen Elemente
gezeigt sind.
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Das
Taschenfalzwerk 10 weist eine Falztasche 11 auf,
die mehrere obere, parallel zueinander im Abstand angeordnete obere
Taschenstäbe 12 umfasst, unter denen jeweils ein
unterer Taschenstab 14 im Abstand angeordnet ist, wodurch
ein Taschenspalt 13 zwischen den Taschen stäben 12 und 14 gebildet
wird. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist jeweils
nur ein oberer Taschenstab 12 und ein unterer Taschenstab 14 gezeigt.
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Vor
dem einlaufseitigen Ende der Falztasche 11 sind drei Falzwalzen 24, 26, 28 angeordnet,
die zwei Falzwalzenpaare 24, 26 bzw. 26, 28 bilden.
Die Falzwalzen 24, 28 sind übereinander
angeordnet, während sich die Falzwalze 26 zwischen
den Falzwalzen 24, 28 befindet, wobei die Mittelachse
der Falzwalze 26 bezüglich der Ebene durch die
Mittelachsen der Falzwalzen 24, 28 seitlich von
der Falztasche 11 weg versetzt ist. Zwischen den Falzwalzen 24, 26 bzw. 26, 28 der
jeweiligen Falzwalzenpaare ist ein in den Zeichnungen nicht zu erkennender
Walzenspalt vorhanden, dessen Dicke abhängig von der Dicke
der zu falzenden Bogen ist.
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Am
einlaufseitigen Ende der Falztasche 11 ist oberhalb der
oberen Taschenstäbe 12 eine quer zu diesen verlaufende
Mundstückleiste 16 vorgesehen, an der einlaufseitig
mehrere Mundstücke 18 parallel im Abstand zueinander
jeweils vor den Taschenstäben 12, 14 angeordnet
sind, die in den Raum 17 zwischen den Falzwalzen 24, 26, 28 eingreifen.
Die Mundstücke 18 sind am einlaufseitigen Ende
gekrümmt und dienen dazu, dass ein durch die Falzwalzen 24, 26 eingeführter
Bogen exakt in den Taschenspalt 13 zwischen den Taschenstäben 12, 14 geleitet
wird, wenn sich ein Anschlagfinger 20 in einer Anschlagstellung
(6) befindet. Unterhalb der Mundstücke 18 ist
ein unteres Einlaufblech 22 angeordnet, das einen ersten
parallel zur Ebene der Taschenstäbe 12 bzw. 14 verlaufenden
Leitabschnitt 56 und einen daran anschließenden,
zweiten schräg dazu nach unten verlaufenden Schrägabschnitt 58 aufweist.
Der Leitabschnitt 56 ist im Wesentlichen tangential zur
unteren Falzwalze 28 angeordnet und erstreckt sich in den
Raum 17.
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Zwischen
den Mundstücken 18 und zwischen den jeweiligen
nebeneinander angeordneten Taschenstäben 12 bzw. 14 sind
in dem Taschenspalt 13 mehrere nebeneinander parallel zueinander
angeordnete Anschlagfinger 20 zusammen in Längsrichtung
der Taschenstäbe 12, 14 verschiebbar
angeordnet. Die Anschlagfinger 20 sind an ihrem hinteren Ende
mit einer gemeinsamen Querleiste (nicht gezeigt) zu einer Kammbogenweiche
verbunden. Die Anschlagfinger 20 können aus der
in 3 gezeigten Weichenstellung, in der sie einen
durch die Falzwalzen 24, 26 gefalzten Bogen ohne
Falzung in den Walzenspalt zwischen den Falzwalzen 26, 28 umlenken, in
die in 6 gezeigte Anschlagstellung bewegt werden. In
dieser Anschlagstellung wird ein durch die Falzwalzen 24, 26 in
den Raum 17 beförderter Bogen mittels der Mundstücke 18 und
des unteren Einlaufblechs 22 so weit in den Taschenspalt 13 befördert, bis
er an dem Anschlagfinger 20 anschlägt, wonach der
Bogen in dem Raum 17 eine Schlaufe bildet und anschließend
im Bereich der Schlaufe durch den Walzenspalt zwischen den Falzwalzen 26, 28 geführt wird,
wodurch die Falzung gebildet wird.
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Die
Ausbildung des einlaufseitigen Endes der Anschlagfinger 20 ist
in 2 im Detail gezeigt. Der Anschlagfinger 20 weist
einen leistenförmigen Grundkörper 30 auf,
an dessen einlaufseitigem Ende ein Kopfabschnitt 32 ausgebildet
ist. Der Kopfabschnitt 32 weist einlaufseitig am Ende des
Grundkörpers 30 auf seiner Oberseite eine Vertiefung 34 mit ebenem
Boden auf, die einlaufseitig über eine rechtwinklige Stufe
in einen sich nach oben erstreckenden rechteckigen Vorsprung 36 übergeht.
An der einlaufseitigen Stirnfläche des Vorsprungs 36 ist
eine in der Anschlagstellung im Wesentlichen senkrecht zur Einlaufrichtung
EL eines Bogens verlaufende Anschlagfläche 38 vorgesehen,
die unterhalb des Taschenspaltes 13 leicht nach hinten,
d. h. in Einlaufrichtung EL geneigt ist und am unteren Ende einen konvex
gekrümmten Abschnitt 40 aufweist, der nach hinten
in einen schräg nach oben verlaufenden geraden Gleitflächenabschnitt 42 übergeht,
der durch eine sich nach unten erstreckende Anschlagkante 44 begrenzt
wird.
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Am
Kopfabschnitt 32 ist ein bandförmiges Federelement 46 aus
Blattstahl befestigt. Das Federelement 46 weist einen oberen
geraden Endabschnitt 49 auf, der auf dem Boden der Vertiefung 34 aufliegt, und
in der Vertiefung 34 mittels einer Schraube 35 befestigt
ist. Anschließend an den Endabschnitt 49 umläuft
das Federelement 46 eng den Vorsprung 36 und mit
einem Anschlagabschnitt 48 die Anschlagfläche 38 bis
zu der Stelle, an der die Anschlagfläche 38 in
den gekrümmten Abschnitt 40 übergeht.
An dieser Stelle geht das Federelement 46 in einen gegen
die Einlaufrichtung EL zweidimensional konkav gekrümmten
Abschnitt 50 über, der einen Nasenendabschnitt 47 bildet,
der in einer gekrümmten Nasenspitze 52 endet,
die dann nach hinten in einen geradlinigen Flachabschnitt 54 übergeht,
dessen Ende auf dem Gleitflächenabschnitt 42 gleitet.
Am hinteren Ende ist der Flachabschnitt 54 nach unten senkrecht zu
einem Schenkel 56 gekrümmt, der zum Anschlag an
die Anschlagkante 44 zur Begrenzung der Bewegung des Federelements 46 in
Einlaufrichtung EL dient. Die Oberfläche des Federelements 46 ist durchgehend
parallel zu den Mittelachsen der Falzwalzen 24, 26, 28.
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In 3 ist
der Anschlagfinger 20 in seiner Weichenstellung gezeigt.
In dieser Weichenstellung befindet sich das obere Ende des Anschlagabschnitts 38 auf
Höhe des oberen einlaufseitigen Eckbereichs des Mundstücks 18.
Die Stelle des Übergangs zwischen dem Anschlagabschnitt 48 und
dem gekrümmten Bereich 50 des Blattfederelements
befindet sich genau in dem Bereich, in dem ein durch die Falzwalzen 24, 26 in
den Falzraum eingeführter Bogen auf das Federelement 46 auftrifft.
Die Nasenspitze 52 ist so nahe an dem Walzenspalt zwischen den
Falzwalzen 26, 28 angeordnet, dass ein durch den
gekrümmten Bereich des Federelements 46 umgelenkter
Bogen exakt zwischen die Falzwalzen 26, 28 eingeführt
wird. In diesem Fall befindet sich die Nasenspitze 52 unterhalb
des Leitabschnitts 56 des Leitbleches 22.
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Die 4 bis 6 zeigen
die Bewegung des Anschlagfingers 20 aus der in 3 gezeigten Weichenstellung
in die Anschlagstellung (6). Dabei gleitet der Nasenendabschnitt 47 mit
der Nasenspitze 52 zunächst auf dem Leitabschnitt 56 des
unteren Einlaufbleches 22, wobei er sich durch seine Elastizität
nach oben verformt. Anschließend gleitet der Nasenendabschnitt 47 auf
dem Schrägabschnitt 58, wodurch sich der Anschlagfinger 20 leicht
nach unten verschwenken kann, bis der Anschlagabschnitt 48 senkrecht
zur Einlaufrichtung verläuft. Anschließend wird
der Anschlagfinger 20 linear in Einlaufrichtung EL so weit
verschoben, bis eine gewünschte Länge des Taschenspaltes 13 erreicht
ist.
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Bei
einer Bewegung des Anschlagfingers 20 aus der Anschlagstellung
(6) in die Weichenstellung (3) gleitet
der Nasenendabschnitt 47 zunächst auf dem Schrägabschnitt 58 und
dann auf dem Leitabschnitt 56 des unteren Einlaufblechs 22, bis
er schließlich die in 3 gezeigte
Position erreicht. Um zu verhindern, dass sich der Nasenendabschnitt 47 zu
weit in Einlaufrichtung verbiegt, wenn er auf den Schrägabschnitt 58 auftrifft,
wird die Bewegung des Nasenendabschnitts 47 durch den Anschlag
des Schenkels 56 an der Anschlagkante 44 begrenzt.
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Die
Bewegung der die Anschlagfinger 20 umfassenden Kammbogenweiche
wird manuell oder durch einen Elektromotor bewirkt, der mit einer
Steuereinrichtung in Verbindung steht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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