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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Auszugsführung für einen Möbelauszug eines Möbels mit
einer an einem Möbelkorpus
festlegbaren Führungsschiene,
einer mit einem Möbelauszug
koppelbaren Laufschiene und einem Kraftspeicher in Form einer Feder,
wobei der Kraftspeicher dazu bestimmt ist, in Auszugsrichtung und/oder
in Einzugsrichtung wirksame Kräfte
auf die Laufschiene aufzubringen.
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Auszugsführungen
der gattungsgemäßen Art
sind an sich bekannt und bieten ganz allgemein den Vorteil, dass
durch die Kraftspeicher in Form von Federn die Einzugs- und/oder
Ausschubbewegung eines Möbelauszuges
unterstützt
werden, so dass eine komfortable Handhabung gewährleistet ist.
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Bei
den bekannten Auszugsführungen
bestehen die Kraftspeicher aus als Zugfedern wirkenden Schraubenfedern,
deren Charakteristikum u. a. darin besteht, dass die Federkennlinie
einen linearen Anstieg aufweist, so dass mit zunehmender Auszugslänge auch
die Federkraft ständig
ansteigt. Daraus resultiert, dass am Hubende eine recht hohe Kraft
anliegt, die im Anwendungsfalle für Möbelauszugsführungen häufig nicht benötigt wird
und vom Anwender als unangenehm empfunden wird.
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Außerdem ist
der Platzbedarf derartiger Federn relativ hoch aufgrund der Bauweise
als Schraubenfeder.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Auszugsführung der
gattungsgemäßen Art
zu schaffen, bei der die Kräfte
in Einzugs- oder in Auszugsrichtung weitestgehend unabhängig vom
jeweiligen Verschiebeweg eines Möbelauszuges
sind.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass als Kraftspeicher wirkende Feder mindestens eine Rollfeder
vorgesehen ist.
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Die
Verwendung mindestens einer Rollfeder bietet den Vorteil, dass sich
ein nahezu konstanter Kraft-Weg-Verlauf beim Herausziehen oder beim
Einziehen eines Möbelauszuges
ergibt, was insbesondere vom Anwender als sehr angenehm empfunden wird.
Ein derartiger konstanter Kraft-Weg-Verlauf bzw. an die Position
angepasster Kraft-Weg-Verlauf kann durch Verwendung von Rollfedern
auch über längere Wegstrecken
beim Herausziehen oder beim Einziehen eines Möbelauszuges erzielt werden.
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Mit
Rollfedern sind auch Anwendungsfälle für Auszugsführungen
für Möbelauszüge denkbar, die
mit herkömmlichen
Schraubenfedern nicht oder nur sehr schwer realisierbar sind. Entsprechende Ausführungsbeispiele
sind u. a. in der Beschreibung erläutert und darüber hinaus
auch Gegenstand von Unteransprüchen.
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In
den beigefügten
Zeichnungen sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt, die im Folgenden näher
beschrieben werden.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Perspektivdarstellung eines Möbelauszuges mit einer erfindungsgemäßen Auszugsführung
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2 eine
perspektivische Teildarstellung der Auszugsführung nach 1 von
der Vorderseite des Möbelauszugs
her gesehen
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3 eine
perspektivische Teildarstellung der Auszugsführung von der Rückseite
her gesehen
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4 und 5 verschiedene
perspektivische Teildarstellungen der Auszugsführung nach den 1 bis 3 im
ausgezogenen Zustand
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6 eine
perspektivische Teildarstellung einer Auszugsführung nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung
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7 eine
perspektivische Teildarstellung einer Auszugsführung nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung
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8 und 9 perspektivische
Teildarstellungen einer erfindungsgemäßen Auszugsführung im eingeschobenen
bzw. im ausgezogenen Zustand
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10 und 11 perspektivische
Teildarstellungen einer Auszugsführung
nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung sowohl im eingeschobenen wie auch im ausgezogenen
Zustand
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12 und 13 perspektivische
Teildarstellungen einer Auszugsführung
gemäß vorliegender
Erfindung in verschiedenen Verschiebepositionen
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14 und 15 verschiedene
Perspektivdarstellungen einer Auszugsführung nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung im eingeschobenen Zustand
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16 und 17 perspektivische
Teildarstellungen der Auszugsführungen
gemäß den 14 und 15 in
einer Verschiebe-Zwischenposition
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18 eine
Teilansicht der Auszugsführung gemäß den 14 bis 17 im
ausgezogenen Zustand
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19 und 20 Teildarstellungen
einer Auszugsführung
nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung im eingeschobenen Zustand
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21 und 22 den 19 und 20 entsprechende
Teildarstellungen der Auszugsführung
in einer Verschiebe-Zwischenposition
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23 und 24 verschiedene
perspektivische Teildarstellungen einer Auszugsführung nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung im eingeschobenen Zustand
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25 und 26 perspektivische
Teildarstellungen der Auszugsführung
nach den 23 und 24 in
einer Verschiebe-Zwischenposition
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27 eine
Teilansicht der Auszugsführung in
der Position gemäß den 23 und 24
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28 und 29 verschiedene
perspektivische Teildarstellungen einer Auszugsführung nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung in unterschiedlichen Verschiebepositionen
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30 und 31 perspektivische
Teildarstellungen einer Auszugsführung
nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung in unterschiedlichen Verschiebepositionen
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32 bis 38 perspektivische
Teildarstellungen eines weiteren Ausführungsbeispieles der Erfindung
in verschiedenen Verschiebepositionen
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39 bis 42 verschiedene
perspektivische Teildarstellungen einer Auszugsführung nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung in unterschiedlichen Auszugspositionen.
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In 1 ist – stellvertretend
für unterschiedlichste
Möbelauszüge eines
Möbels – ein Schubkasten 1 in
etwas vereinfachter Form dargestellt, der im Bereich seiner Längsseiten 2 mit
Auszugsführungen 3 versehen
ist, von denen allerdings lediglich diejenige auf der linken Seite
angebrachte Auszugsführung 3 gezeigt
ist.
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Eine
entsprechende Auszugsführung 3 ist
im fertig montierten Zustand natürlich
auch auf der rechten Seite des Schubkastens 1 angeordnet.
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Die
wesentlichsten Bestandteile einer derartigen Auszugsführung 3 umfassen
eine Führungsschiene 4,
eine Laufschiene 5 und gegebenenfalls eine dazwischen angeordnete,
auszugsverlängernde Mittelschiene 60.
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Die
Führungsschiene 4 ist
ortsfest an einem Möbelkorpus
montierbar und die Laufschiene 5 ist mit dem Schubkasten 1 kuppelbar.
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Dadurch
kann der Schubkasten 1 – oder ein beliebiger anderer
Möbelauszug – gemeinsam
mit der Laufschiene 5 relativ zur ortsfesten Führungsschiene 4 aus
einem Möbelkorpus
herausgezogen oder in diesen eingefahren werden.
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Durch
die Anordnung einer auszugsverlängernden
Mittelschiene 60 ist es möglich, die gesamte Auszugslänge der
Auszugsführung 3 zu
vergrößern, so
dass der Schubkasten 1 nahezu vollständig aus einem Möbelkorpus
herausgezogen werden kann.
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Der
vorstehend beschriebene, grundsätzliche
Aufbau der Auszugsführung 3 ist
bei allen folgenden Ausführungsbeispielen
im Prinzip gleich.
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Auf
das Vorhandensein einer Mittelschiene 60 wird bei den noch
zu beschreibenden Ausführungsbeispielen
lediglich dann speziell eingegangen, wenn dieses für die jeweilige
Konstruktion von Bedeutung ist.
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Beim
Ausführungsbeispiel
der Erfindung nach den 1 bis 5 ist an
der Laufschiene 5 ein Halter 6 für die Drehachse 7 und
den darauf aufgewickelten Wickel 8 einer Rollfeder 9 befestigt.
Das freie Ende 10 dieser Rollfeder 9 ist fest
mit der Führungsschiene 4 gekoppelt.
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In
den 2 und 3 ist die Auszugsführung 3 in
einer Verschiebeposition gezeigt, die sich ergibt, wenn ein Möbelauszug,
beispielsweise ein Schubkasten 1, vollständig in
den Möbelkorpus
eines Möbels
eingefahren ist, d. h., wenn sich der Möbelauszug in Schließstellung
befindet. Wird aus dieser Position heraus der Möbelauszug aus dem Möbelkorpus
herausgezogen, was in den 4 und 5 gezeigt
ist, wird die Rollfeder 9 vom Wickel 8 abgewickelt,
wodurch eine in Schließrichtung
auf die Laufschiene 5 wirkende Einzugskraft aufgebracht
wird.
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Je
nach Auslegung der Rollfeder 9 kann diese Einzugskraft
so groß sein,
dass ein Möbelauszug selbsttätig in Schließstellung
zurückgefahren
wird, sobald die in Auszugsrichtung wirkende Auszugskraft aufgehoben
ist. Sollte also ein Möbelauszugsteil über einen
längeren
Zeitraum hinweg in Öffnungsstellung
gehalten werden, wäre
es entweder erforderlich, dass eine Bedienungsperson ständig das Möbelauszugsteil
in Auszugsrichtung belastet oder dass in einer Öffnungsstellung eine Verrastung
erfolgt, die ein selbstständiges
oder selbsttätiges
Einziehen des Möbelauszugsteiles
in den Möbelkorpus zurück verhindert.
Empfehlenswert wäre
hier eine Verrastung, damit eine Bedienungsperson nicht ständig das
Möbelauszugsteil
in Auszugsrichtung belasten muss. Des Weiteren kann eine Rollfeder
mit verschiedenen Federkennlinien auf verschiedenen Abschnitten
versehen werden.
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Ist
die in Einzugsrichtung wirkende Kraft der Rollfeder 9 hingegen
kleiner als oben beschrieben, kann diese kleinere Einzugskraft eine
unterstützende Wirkung
beim Schließen
oder Einfahren eines Möbelauszuges
aufbringen, so dass der Schließvorgang als
besonders leichtgängig
und angenehm empfunden wird.
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In 6 ist
ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung gezeigt, bei denen mehrere Rollfedern 9 parallel
nebeneinander geschaltet sind, um die Einzugskraft zu erhöhen.
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Auch 7 zeigt
ein Ausführungsbeispiel, bei
dem durch mehrere Rollfedern 9 die Einzugskraft erhöht werden
kann, wobei in diesem Falle die Rollfedern 9 hintereinander
angeordnet sind.
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Bei
den bislang beschriebenen Ausführungsbeispielen
wird durch mindestens eine Rollfeder 9 eine in Schließrichtung
wirkende Einzugskraft auf die jeweilige Laufschiene 5 aufgebracht,
um die Einfahrbewegung eines Möbelauszuges
zu unterstützen oder
selbsttätig
zu bewirken.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach den 8 und 9 hingegen
wird durch eine Rollfeder 9 eine Kraft auf die Laufschiene 5 aufgebracht,
die in Ausfahrrichtung eines Möbelauszuges
wirkt.
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Dies
wird dadurch erreicht, dass der Halter 6, welches die Drehachse 7 und
den Wickel 8 aufnimmt, an der ortsfesten Führungsschiene 4 und
das freie Ende 10 der Rollfeder 9 an der Laufschiene 5 angeschlossen
ist. Dabei ist das Tragteil 6 mit dem Wickel 8 der
Rollfeder 9 im vorderen Endbereich der Auszugsführung 3 und
das freie Ende 10 der Rollfeder 9 im hinteren
Endbereich der Laufschiene 5 angeschlossen. Dies bedeutet,
dass bei eingefahrener Laufschiene 5 die Rollfeder 9 weitestgehend
vom Wickel 8 abgewickelt und somit vorgespannt ist. Je nach
Auslegung der Rollfeder 9 kann nun wiederum der Öffnungsvorgang
alleine durch die Kraft der Rollfeder 9 bewirkt werden
oder eine Unterstützung
der Öffnungsbewegung
erfolgen. Bei dem in den 8 und 9 gezeigten
Ausführungsbeispiel
ist es so, dass durch die Rollfeder 9 derart hohe Kräfte aufgebracht
werden können,
dass ein Möbelauszug
ohne das Aufbringen zusätzlicher
Auszugskräfte
aus dem Möbelkorpus
herausgefahren werden kann. Um ein ungewolltes Öffnen oder Herausziehen eines
Möbelauszuges
zu verhindern, ist dementsprechend eine herzför mige Steuerkurve 11,
vorzugsweise unmittelbar am Tragteil 6 vorgesehen, in die
ein mit der Laufschiene 5 verfahrbarer Steuernocken 12 eingreifen kann.
Wird die Laufschiene 5 in Schließrichtung bis zu einem Anschlag
verfahren, liegt der Steuernocken 12 unter Blockierung
der Laufschiene 5 in einer Einkerbung 13 der herzförmigen Steuerkurve 11.
Um die Laufschiene 5 frei zu geben, genügt es, die Laufschiene 5 geringfügig weiter
in Einschubrichtung zu verschieben, um den Steuernocken 12 aus
der Einkerbung 13 herauszuführen. Der Steuernocken 12 kann
dann in Öffnungsrichtung
längs der
Steuerkurve 11 behinderungsfrei ablaufen, so dass die Laufschiene 5 durch
die Kraft der Rollfeder 9 ausgefahren wird.
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In
den 10 und 11 ist
ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung gezeigt, bei dem die Anordnung einer Mittelschiene 60 zwischen
der ortsfesten Führungsschiene 4 und
der Laufschiene 5 von Bedeutung ist. Bei einer derartigen
Anordnung kann es von Wichtigkeit sein, dass die Mittelschiene 60 beim
Verschieben der Laufschiene 5 gegenüber der Führungsschiene 4 stets
um eine bestimmte Wegstrecke im Sinne einer parallelen, synchronen
Relativverschiebung mit verschoben wird. Man spricht in diesem Falle
von einer Ablaufsteuerung.
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Dies
wird im vorliegenden Falle durch zwei Rollfedern 9 bewirkt,
die gleichsinnig auf einem Wickel 8 aufgewickelt sind,
wobei der Wickel 8 bzw. dessen Drehachse 7 an
der Mittelschiene 60 befestigt ist, wohingegen die freien
Enden 10 der gegensinnig wirkenden Rollfedern 9 einerseits
an der Laufschiene 5 und andererseits an der Führungsschiene 4 angeschlossen
sind. Durch diese Maßnahme
wird sichergestellt, dass beim Ausfahren der Laufschiene 5 gleichzeitig
auch das Ausfahren der Mittelschiene 60 in Auszugsrichtung
bewirkt wird, so dass die Laufschiene 5 stets eine maximale
Unterstützung
durch die Mittelschiene 60 erhält.
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Die 12 und 13 zeigen,
dass dieses Prinzip auch dadurch verwirklicht werden kann, dass eine
Rollfeder 9 verwendet wird, die an ihren gegenüberliegenden
Enden jeweils zu einem Wickel 8 mit unterschiedlicher Wickelrichtung
aufgewickelt wird, wobei die beiden Wickel 8 wiederum einerseits
an der Laufschiene 5 und andererseits an der Führungsschiene 4 angeschlossen
sind, während
die Rollfeder 9, die in diesem Falle insgesamt eine Einheit
bildet, in ihrem mittleren Bereich 10a an der Mittelschiene 60 fest
angeschlossen ist.
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Die 14 bis 18 zeigen
ein Ausführungsbeispiel
einer Auszugsführung 3,
bei der wiederum unter Verwendung einer Rollfeder 9 auf
einfache Art und Weise eine Selbsteinzugsvorrichtung verwirklicht
ist.
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Wie
die genannten Figuren deutlich machen, ist hierbei der Wickel 8 der
Rollfeder 9 bei eingeschobener Laufschiene 5 in
einem mit der Laufschiene 5 verbundenen Halter 6 gelagert,
was die 14 und 15 besonders
anschaulich zeigen. Das freie Ende 10 der Rollfeder 9 ist
an einer mit ihren offenen Seite dem Wickel 8 zugewandten,
U-förmigen
Führungsschiene 120 befestigt,
die ihrerseits fest mit der ortsfesten Führungsschiene 4 verbunden
ist. Wird nun aus der in den 14 und 15 gezeigten Schließlage der
Laufschiene 5 diese Laufschiene 5 in Öffnungsrichtung
verschoben, wird die Rollfeder 9 bis zum vorderen Ende
der Führungsschiene 120 zwangsweise
mitgenommen durch den Halter 6, so wie dies die 16 und 17 zeigen.
Im Übergangsbereich
zum vorderen stirnseitigen Ende der Führungsschiene 120 kann
der Halter 6 vom Wickel 8 bzw. von dessen Drehachse 7 getrennt
werden und die Drehachse 7 stützt sich am vorderen stimseitigen Ende
der Führungsschiene 120 ab,
so dass die vorgespannte Rollfeder 9 in dieser Position
verbleibt. Die Laufschiene 5 kann nun weiter ausgefahren
werden bis zu einer endgültigen Öffnungsposition,
wie beispielsweise in 18 dargestellt. Wird nun die Laufschiene 5 wieder
in Schließrichtung
zurückgefahren,
gelangt der Halter 6 wiederum in den Bereich des Wickels 8 mit
der Drehachse 7, wobei durch eine in dem Halter 6 vorgesehene
Kulissenführung 6a die Drehachse 7 wieder
in diese Kulissenführung 6a eingeführt und
nach oben angehoben wird, so dass die Drehachse 7 wieder
auf der Oberseite der Führungsschiene 120 ablaufen
kann. Gleichzeitig ist dadurch die Rollfeder 9 hinsichtlich
ihres Ablaufes frei gegeben, so dass die vorgespannte Kraft als
Einzugskraft für
den Selbsteinzug eines Möbelauszuges
genutzt werden kann.
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Eine
andere Verwirklichung eines Selbsteinzuges mittels einer Rollfeder 9 ist
in den 19 bis 22 gezeigt.
Hier ist der Wickel 8 der Rollfeder 9 an einem
Formteil 130 gelagert, welche mit einer Ausklinkung 14 versehen
ist, in die ein Mitnehmer 15 eingreifen kann, der fest
an der Laufschiene 5 angeschlossen ist. Die Drehachse 7 des
Wickels 8 läuft wiederum
auf der Oberseite einer U-förmigen
Führungsschiene 120 ab,
die mit ihrer offenen Seite dem Wickel 8 zugewandt ist.
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An
ihrem vorderen stirnseitigen Ende ist die Führungsschiene 120 mit
einer Abschrägung 160 versehen.
Gelangt der Wickel 8 der Rollfeder 9 mit seiner
Drehachse 7 in den Bereich dieser Abschrägung 160,
kann das Formteil 130 insgesamt um die Drehachse 7 des
Wickels 8 nach unten abkippen, wodurch der Mitnehmer 15 außer Eingriff
zu der Ausklinkung 14 innerhalb des Formteiles 130 kommt.
Dadurch wird einerseits eine weitere Verschiebung der Laufschiene 5 in Öffnungsrichtung
ermöglicht,
ohne die Rollfeder 9 weiter vorzuspannen, gleichzeitig
wird aber die Rollfeder 9 gegen ungewolltes Aufwickeln gesichert,
da das Formteil 130 auf der Abschrägung 160 aufliegt.
Durch ein Sperrelement an der Laufschiene 5 (nicht dargestellt)
wird ein zurückbewegen des
Wickels 8 der Rollfeder 9 verhindert. Erst dann, wenn
die Laufschiene 5 in Einschubrichtung zurückbewegt
wird und der Mitnehmer 15 der Laufschiene 5 in
die Ausklinkung 14 des Formteiles 130 eingreift, wird
das Formteil 130 wieder in seine horizontale Lage nach
oben verschwenkt, so dass nun die Rollfeder 9 bzw. deren
Wickel 8 frei auf der Oberseite der Führungsschiene 120 in
Schließrichtung
ablaufen kann. Dadurch wird die der Rollfeder 9 innewohnende
Kraft wieder als Einzugskraft für
einen Selbsteinzug genutzt.
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Eine
weitere Form für
einen Selbsteinzug einer Auszugsführung 3 mit einer
Rollfeder 9 zeigen die 23 bis 27.
Hier ist die Rollfeder 9 als ein in sich geschlossenes
Gebilde ausgestaltet, welches nach Art eines umlaufenden Bandes
um zwei Umlenkrollen 16 geführt ist, wobei diese Umlenkrollen 16 an einer
Mittelschiene 60 der Auszugsführung 3 gelagert sind.
Wie 23 und die 27 deutlich
zeigen, ist der untere Trum der bandartigen Rollfeder 9 bei eingeschobener
Laufschiene 5 in ihrem mittleren Bereich gegenüber der
Führungsschiene 4 fixiert.
Hierzu ist an der Rollfeder 9 an deren unteren Trum ein Ausleger 17 befestigt,
der in eine Aussparung eines Halteblocks 18 eingreift.
Der Halteblock 18 ist fest an der Führungsschiene 4 angeschlossen.
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Ebenfalls
bei eingeschobener Laufschiene 5 ist der obere Trum der
bandförmigen
Rollfeder 9 in seinem hinteren Endbereich mit einem Mitnehmer 19 gekoppelt,
der fest an der Laufschiene 5 angeschlossen ist. Die Koppelung
erfolgt über
ein mit dem oberen Trum der Rollfeder 9 fest verbundenen
Ausleger 20, der in eine Nut 21 des Mitnehmers 19 hineinragt. Wie
insbesondere 26 deutlich zeigt, ist die Nut 21 des
Mitnehmers 19 in ihrem Öffnungsbereich
mit Abschrägungen 22 ausgestattet.
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Die
Rollfeder 9 ist im vorliegenden Fall bei ihrer Herstellung
mit unterschiedlich starken Krümmungsbereichen
ausgestattet worden, wobei – bezogen
auf die Ausgangsposition nach den 23 und 24 sowie 27 jeweils
eine starke Krümmung des
oberen Trums der Rollfeder 9 im Bereich A der vorderen
Umlenkrolle 16 und eine ebenso starke Krümmung im
Bereich C des unteren Trums benachbart der hinteren Umlenkrolle 16 vorgesehen
sind. Der in dieser besagten Ausgangsposition liegende mittlere
Bereich B der Rollfeder 9 weist hingegen eine vergleichsweise
geringe oder gar keine Krümmung
auf. Die innere Spannung im Material der Rollfeder wird durch Vorkrümmung erzielt.
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Wird
nun aus der Ausgangsposition gemäß den 23, 24 und 27 die
Laufschiene 5 in Öffnungsrichtung
bewegt, wird der obere Trum der Rollfeder 9 solange in
Auszugsrichtung mitgenommen, bis – wie in den 25 und 26 gezeigt – der Ausleger 20 außer Eingriff
zu dem Mitnehmer 19 kommt. Die zuvor erwähnten stark
gekrümmten
Bereiche der Rollfeder 9 sind dabei um die jeweiligen Umlenkrollen 16 herumgeführt worden.
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Wird
nun bei einer Schließbewegung
der Laufschiene 5 der Mitnehmer 19 wieder in Kontakt gebracht
mit dem Ausleger 20, wird die Rollfeder 9 entgegen
der Umlaufrichtung beim Öffnen
in gegensinnige Richtung bewegt. Dabei wird die den oben beschriebenen
gekrümmten
Bereichen innewohnende Federkraft genutzt, um einen Selbsteinzug
der Laufschiene 5 und damit eines Möbelauszuges zu erzielen.
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Die 28 und 29 zeigen,
dass parallel zum Wickel 8 einer Rollfeder 9 ein
mit einer Zahnstange 23 kämmendes Ritzel 24 vorgesehen
sein kann, wobei dieses Ritzel 24 mit einer integrierten Rotationsbremse
mit einem eingebauten Freilauf ausgestattet ist. Hierdurch ist es
möglich,
beim Spannen der Rollfeder 9 ohne zusätzliche Belastung entsprechende
Federkräfte
aufzubauen, die aber beim Einziehen ei ner Laufschiene 5 in
Schließrichtung durch
das Ritzel 24 mit der Rotationsbremse entsprechend gedämpft werden
können.
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Die 30 und 31 zeigen
ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung, bei dem eine Verrastung des geöffneten Zustandes der Laufschiene 5 entgegen
der Einzugskräfte
der gespannten Rollfeder 9 erfolgt. Es wurde weiter oben
schon einmal daraufhingewiesen, dass eine derartige Verrastung immer dann
sinnvoll ist, wenn die Einzugskräfte
der gespannten Rollfeder 9 so groß sind, dass die Gefahr besteht,
dass die Laufschiene 5 und damit auch ein Möbelauszug
immer dann wieder in Einzugsrichtung zurückfahren würde, wenn die Auszugskräfte aufgehoben
werden.
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Zurückkommend
auf die 30 und 31 ist
festzustellen, dass an der Laufschiene 5 eine Führungsschiene 120 befestigt
ist, an der wiederum das freie Ende 10 der Rollfeder 9 befestigt
ist. An dieser Führungsschiene 120 ist
ein Aktivator 12a angeformt.
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An
der Führungsschiene 4,
an der auch der Wickel 8 der Rollfeder 9 angeschlossen
ist, ist in einem Lagerteil 25 ein im Verschiebeweg des
Aktivators 12a liegender und in Richtung des Aktivators 12a offener
Mitnehmer 26 angeordnet, der unter der Wirkung einer herkömmlichen
Zugfeder 27 steht und den Mitnehmer 26 in Auszugsrichtung
der Laufschiene 5 ständig
belastet.
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Bei
vollständig
eingeschobener Laufschiene 5, so wie in 30 gezeigt,
ist der Mitnehmer 26 über eine
nicht weiter dargestellte Steuerkurve oder dergleichen in eine blockierte
Stellung abgekippt und kann somit nicht durch die Zugfeder 27 in
Auszugsrichtung gezogen werden. Erst dann, wenn die Laufschiene 5 ausgezogen
und damit der Aktivator 12a in den Bereich des Mitnehmers 26 bewegt
wird, kann durch den Aktivator 12a der Mitnehmer 26 aus
seiner abgekippten Position in eine horizontale Lage verschwenkt
werden, in der eine Verschiebung dieses Mitnehmers 26 durch
die von außen
aufgebrachten Auszugskräfte
und durch die Zugfeder 27 erfolgt. Hervorzuheben ist, dass
die Zugkräfte
der Zugfeder 27 größer sein
sollen als die Einzugskräfte
der Rollfeder 9, so dass in der vollkommen ausgezogenen Position
der Laufschiene 5, wie in 31 gezeigt,
ein unbeabsichtigtes Zurückfahren
der Laufschiene 5 aufgrund der Federkräfte der Rollfeder 9 verhindert ist.
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Es
müssen
also zusätzliche
Einschubkräfte aufgebracht
werden, um den Mitnehmer 26 entgegen der Wirkung der Zugfeder 27 in
seine Position gemäß 30 zurückzubewegen,
wobei dann der Aktivator 12a außer Eingriff zum Mitnehmer 26 gelangt
und durch die Wirkung der Rollfeder 9 die Laufschiene 5 und
damit auch ein Möbelauszugsteil
selbsttätig
in einen Möbelkorpus
zurückgezogen
werden können.
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Die 32 bis 38 zeigen
ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung, bei dem eine Auszugsführung 3 mit einer
an sich bekannten Selbsteinzugsvorrichtung 28 mit Dämpfungseinrichtung 29 versehen
ist. Dabei besteht der Kraftspeicher für die Selbsteinzugsvorrichtung 28 erfindungsgemäß aus einer
Rollfeder 9.
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Aufbau
und Funktionsweise von Selbsteinzugsvorrichtungen 28 sind
an sich bekannt und müssen
deshalb an dieser Stelle nicht detailliert beschrieben werden, es
sollte für
das Verständnis
des Ausführungsbeispieles
nach den 32 bis 38 ausreichend
sein, wenn die Wirkungsweise einer derartigen Selbsteinzugsvorrichtung 28 kurz
erläutert
wird. Die Selbsteinzugsvorrichtung 28 ist vorrangig an
der ortsfesten Führungsschiene 4 montiert,
eine Befestigung an der Mittelschiene 60 oder anderen Teilen
der Auszugsführung
ist ebenfalls denkbar. Über
einen an der Laufschiene 5 befestigten Aktivator wird beim
Herausziehen eines Möbelauszuges
aus einer Schließlage
heraus über
einen Mitnehmer der Selbsteinzugsvorrichtung 28 der Kraftspeicher,
hier die Rollfeder 9, gespannt. Ab einer bestimmten Auszugslänge wird
der Mitnehmer in eine Blockierstellung bewegt und der Aktivator
wird dabei vom Mitnehmer getrennt. Somit kann die Laufschiene 5 vollkommen
in ihrer Auszugsstellung bewegt werden, wobei der Kraftspeicher
in seiner vorgespannten Lage verbleibt. Wird die Laufschiene 5 wieder
in Schließrichtung
bewegt, gelangt der Aktivator wieder in den Bereich des Mitnehmers,
bewegt diesen aus der Blockadestellung heraus und dadurch kann durch
die Wirkung des Kraftspeichers, hier der Rollfeder 9, die Laufschiene 5 und
ein damit gekoppelter Möbelauszug
selbsttätig
in Schließlage
zurückgezogen
werden. Durch die Dämpfungseinrichtung 29 werden
dabei Endanschlaggeräusche
und zu hohe Einfahrgeschwindigkeiten gedämpft bzw. gebremst.
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In
den 39 bis 42 ist
wiederum eine Auszugsführung 3 mit
einer Selbsteinzugsvorrichtung 28 mit Dämpfungseinrichtung 29 dargestellt, wobei
die Besonderheit dieser Ausführungsform
darin besteht, dass aufgrund der über die Auszugslänge der
Rollfeder 9 hinweg nahezu gleichbleibenden Kräfte eine
Dämpfungseinrichtung 29 Verwendung finden
kann, die einen relativ einfachen und preiswerten Aufbau aufweist,
da eben durch die Charakteristik der Rollfeder 9 mit gleichbleibender
Einzugskraft, keine unterschiedlich hohe Dämpfungswirkung in verschiedenen
Verschiebestellungen erforderlich ist.
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Die
zahlreichen Ausführungsbeispiele
belegen, dass durch die Verwendung mindestens einer Rollfeder 9 eine
Auszugsführung 3 in
vielfältiger
Weise so gestaltet werden kann, dass Auszugs- oder Einzugskräfte auf
die Laufschiene 5, oder andere bewegliche Teile wie z.
B. die Mittelschiene 60 ausgeübt werden können, wobei gegenüber der
bislang üblichen
Verwendung von Schraubenfedern ein geringerer Platzbedarf gegeben
ist und darüber
hinaus auch noch der Vorteil erzielt wird, dass die angesprochenen
Kräfte über den
nahezu gesamten Federweg hinweg gleichbleibend sind. Weiterhin kann
bei Rollfedern im Produktionsprozess die Ferderrate/Federkennlinie
abschnittsweise variiert werden. Dadurch ist es möglich, eine
Rollfeder so zu gestalten, dass diese bei völlig ausgezogenem Auszugsteil
keine oder nur geringe Einzugskräfte
auf das Auszugsteil ausübt,
wohingegen bei schon teilweise eingefahrenem Auszugsteil die Einzugsbewegung
unterstützende
oder sogar einen Selbsteinzug bewirkende höhere Kräfte auf das Auszugsteil aufgebracht
werden.
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- 1
- Schubkasten
- 2
- Längsseite
- 3
- Auszugsführung
- 4
- Führungsschiene
- 5
- Laufschiene
- 6
- Halter
- 6a
- Kulissenführung
- 7
- Drehachse
- 8
- Wickel
- 9
- Rollfeder
- 10
- freies
Ende
- 10a
- mittlerer
Bereich
- 11
- Steuerkurve
- 12
- Steuernocken
- 12a
- Aktivator
- 13
- Einkerbung
- 14
- Ausklinkung
- 15
- Mitnehmer
- 16
- Umlenkrolle
- 17
- Ausleger
- 18
- Halteblock
- 19
- Mitnehmer
- 20
- Ausleger
- 21
- Nut
- 22
- Abschrägung
- 23
- Zahnstange
- 24
- Ritzel
- 25
- Lagerteil
- 26
- Mitnehmer
- 27
- Zugfeder
- 28
- Selbsteinzugsvorrichtung
- 29
- Dämpfungseinrichtung
- 60
- Mittelschiene
- 120
- Führungsschiene
- 130
- Formteil
- 160
- Abschrägung
- A
- Bereich
starker Krümmung
- B
- Bereich
ohne Krümmung
- C
- Bereich
starker Krümmung