DE202009003666U1 - Vorrichtung zur Bearbeitung, insbesondere zum Stanzen eines Werkstücks, insbesondere eines Bandmaterials - Google Patents

Vorrichtung zur Bearbeitung, insbesondere zum Stanzen eines Werkstücks, insbesondere eines Bandmaterials Download PDF

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Abstract

Vorrichtung zur Bearbeitung, insbesondere zum Stanzen, eines Werkstücks, insbesondere eines Bandmaterials (BM), die mindestens ein zyklisch druckbeaufschlagbares Oberwerkzeug (2) aufweist, dass in einer Halteplatte (4) angeordnet und in einer Führungsplatte (5) verschiebbar geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberwerkzeug (2) verschiebbar in der Halteplatte (4) angeordnet ist, dass die Vorrichtung (1; 100) eine Steuereinrichtung (10; 110) aufweist, durch die nach Beendigung des Bearbeitungsvorgangs eine Entkopplung des Oberwerkzeugs (2) gegenüber der Abwärtsbewegung der Halteplatte (4) auslösbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bearbeitung, insbesondere zum Stanzen, eines Werkstücks, insbesondere eines Bandmaterials, die mindestens ein zyklisch druckbeaufschlagbares Oberwerkzeug aufweist, das in einer Halteplatte angeordnet und in einer Führungsplatte verschiebbar geführt ist.
  • Eine derartige Vorrichtung ist bekannt und wird weitverbreitet zur Herstellung von Bauteilen, insbesondere Präzisionsbauteilen, aus einem Bandmaterial, insbeson dere durch Stanzen, verwendet. Stanzvorrichtungen und Stanzverfahren gehören zum Bereich der klassischen Blechbearbeitung, wobei der Begriff „Stanzen” ein Trennverfahren bezeichnet, bei dem durch einen Hub einer Stanzmaschine oder Presse ein Blech durchtrennt wird. Das Stanzen kann ein Lochen oder Ausstanzen im Sinne von Scherschneiden umfassen, bei dem sich das Blech zwischen zwei Werkzeugschneiden befindet, die sich parallel aneinander vorbeibewegen und dabei das Blech durchtrennen. Das Oberwerkzeug (Stanzstempel) taucht dabei soweit in das Unterwerkzeug (Stanzeinsatz oder Matrize) ein, dass das Blech durchstanzt wird. Zum Stanzen gehört je nach Werkzeug aber auch ein Umformen, bei dem das Werkstück plastisch verformt wird. Die Stanzvorrichtung stanzt in schneller Hubfolge die gewünschten Teile aus dem Werkstück. Hierbei ist es zur Erzielung einer hohen Stanzqualität wünschenswert, dass die Geschwindigkeit des Stanzwerkzeugs beim Stanzvorgang möglichst hoch ist. Bei der bekannten Vorrichtung und dem bekannten Verfahren erfolgt aber der Stanzvorgang am Ende eines Abwärtshubs des Stanzwerkzeugs kurz vor seinem unteren Totpunkt, in dem die Geschwindigkeit des Stanzwerkzeugs aber gering ist, da am unteren Totpunkt eine Umkehr der Bewegungsrichtung des Stanzwerkzeugs erfolgt.
  • Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart zu bilden, dass eine erhöhte Bearbeitungsgeschwindigkeit gegeben ist.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die erfindungsgemäße Vorrichtung vor, dass das Oberwerkzeug verschiebbar in der Halteplatte angeordnet ist, und dass die Vorrichtung eine Steuereinrichtung aufweist, durch die nach Beendigung des Bearbeitungsvorgangs eine Entkopplung des Oberwerkzeugs von der Abwärtsbewegung der Halteplatte auslösbar ist.
  • Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird in vorteilhafter Art und Weise eine Vorrichtung ausgebildet, welche sich dadurch auszeichnet, dass der Bearbei tungsvorgang des Werkstücks, insbesondere ein Stanzvorgang, mit einer deutlich größeren Geschwindigkeit des Oberwerkzeugs durchgeführt wird, als dies bei den bekannten Verfahren und Vorrichtungen der Fall ist. Indem nun erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass das Oberwerkzeug nach der Beendigung des von ihm am Werkstück durchzuführenden Bearbeitungsvorgangs, gesteuert von der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung, von der das Oberwerkzeug druckbeaufschlagenden Halteplatte entkoppelt wird, ist es in vorteilhafter Art und Weise möglich, dass der Bearbeitungsvorgang des Werkstücks durch das Oberwerkzeug deutlich früher beginnt als bei konventionellen, zyklisch angetriebenen Vorrichtungen, bei denen – wie bereits vorstehend erwähnt – der Bearbeitungsvorgang im Wesentlichen erst kurz vor Ende des Abwärtshubs erfolgen kann. Das Oberwerkzeug der erfindungsgemäßen Vorrichtung beaufschlagt also das zu bearbeitende Werkstück mit einer hohen Geschwindigkeit. Bei einem derartigen Hochgeschwindigkeitsschneiden des Werkstücks, insbesondere von Flachmaterial und Rohren, tritt das physikalische Phänomen der Scherbandbildung auf. Dieses ist durch einen kurzzeitigen, extremen Temperaturanstieg in einem sehr schmalen Werkstoffbereich gekennzeichnet, so dass kein Abfließen der entstehenden Wärme in die Umgebung der Prozesszone möglich ist. Hierdurch wird eine starke Zunahme der Werkstoffduktilität infolge der dadurch erreichten adiabatischen Erweichung erzielt, die zu einer scharfen Werkstofftrennung führt und in einer hohen Schnittqualität resultiert. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und dem erfindungsgemäßen Verfahren sind somit gratarme, ebene Schnittflächen herstellbar, die sich durch eine feinstrukturierte Oberfläche und eine geringe Bauteildeformation auszeichnen. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahmen besteht darin, dass keine Grenzen bei der Produktionsgeschwindigkeit gegeben sind. Z. B. ist es durchaus möglich, mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Werkstück mit mehr als 1000 Hüben pro Minute zu bearbeiten.
  • Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Steuereinrichtung ein erstes Steuerelement aufweist, durch dessen Bewegung ein zweites Steuer element von einer Druckstellung der Steuereinrichtung, in der das zweite Steuerelement das Oberwerkzeug druckbeaufschlagt, in eine Freigabestellung, in der das Oberwerkzeug entgegen der Richtung der Druckbeaufschlagung verschiebbar ist, bewegbar ist. Eine derartige Maßnahme besitzt den Vorteil, dass hierdurch in besonders einfacher Art und Weise eine Steuereinrichtung ausgebildet wird, die einfach in ihrem mechanisch-konstruktiven Aufbau und zuverlässig in ihrer Arbeitsweise ist.
  • Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Halteplatte der Vorrichtung und die Führungsplatte durch das fest mit der Führungsplatte verbundene und verschiebbar in der Halteplatte geführte erste Steuerelement der Steuereinrichtung verbunden sind. Setzt nun die Führungsplatte auf einer das zu bearbeitende Werkstück tragenden Schnittplatte auf, so wird infolge der Verschieblichkeit des ersten Steuerelements in der Halteplatte der Abstand zwischen Führungsplatte und Halteplatte verringert, während das entkoppelte, also freigegebene Oberwerkzeug gegenüber der Vorschubbewegung der Halteplatte zurückbleibt. Eine derartige Maßnahme besitzt den Vorteil, dass eine derart konstruierte Vorrichtung in einer bekannten Antriebseinrichtung wie z. B. einer Stanzpresse, ohne Modifikation derselben eingesetzt werden kann, da sämtliche konstruktiven Maßnahmen, die zur Erzielung der Rückweichbewegung des Oberwerkzeugs erforderlich sind, vorrichtungsintern ablaufen. Es bedarf somit keiner speziellen Antriebstechnologie, insbesondere keiner speziellen Pressentechnologie, um die erfindungsgemäße Vorrichtung anzutreiben, sondern es können in vorteilhafter Art und Weise standardisierte mechanische Pressen verwendet werden.
  • Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass eine Sicherungseinrichtung vorgesehen ist, durch die ein unkontrolliertes Zurückweichen des Oberwerkzeugs, während sich die Steuereinrichtung in ihrer Freigabestellung befindet, oder die Gefahr eines derartigen Vorgangs reduziert wird.
  • Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das erste Steuerelement der Steuereinrichtung als ein fest mit der Führungsplatte verbundener Steuerstab ausgebildet ist, der mindestens einen Steuernocken aufweist, der in Wirkeingriff mit einer ersten Steuerschräge des zweiten Steuerelements tritt. Eine derartige Maßnahme besitzt den Vorteil, dass hierdurch in besonders einfacher Art und Weise eine zuverlässig arbeitende und einfach aufgebaute Steuereinrichtung ausgebildet wird.
  • Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das zweite Steuerelement der Steuereinrichtung als ein quer zur Bewegungsrichtung des ersten Steuerelements verschieblich in der Halteplatte angeordneter Schieber ausgebildet ist, der eine Durchtrittsöffnung aufweist, durch die in der Freigabestellung der Steuereinrichtung ein oberer Bereich des Oberwerkzeugs eintretbar ist.
  • Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das zweite Steuerelement der Steuereinrichtung rechenartig angeordnete Vorsprünge aufweist, die in der Vorrichtung dem Oberwerkzeug zugewandt angeordnet sind, und dass das Oberwerkzeug in seinem oberen Bereich mit einem rechenartig ausgebildeten dritten Steuerelement der Steuereinrichtung fest verbunden ist, dessen rechenartig angeordnete Vorsprünge dem zweiten Steuerelement zugewandt angeordnet sind, so dass in der Freigabestellung der Steuereinrichtung die rechenartig angeordneten Vorsprünge des dritten Steuerelements in die zwischen den rechenartig angeordneten Vorsprüngen des zweiten Steuerelements vorhandenen Zwischenräume eintreten können.
  • Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind den Ausführungsbeispielen zu entnehmen, die im Folgenden anhand der Figuren beschrieben werden. Es zeigen:
  • 15: ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung in unterschiedlichen Bearbeitungspositionen,
  • 1a5a: eine Draufsicht auf das zweite Steuerelement in unterschiedlichen Bearbeitungspositionen,
  • 1b5b: eine vergrößerte Darstellung des Bereichs X der jeweiligen Figur,
  • 6: ein Ablaufdiagramm der beschriebenen Vorrichtung,
  • 7: ein Ablaufdiagramm einer bekannten Vorrichtung, und
  • 812: ein zweites Ausführungsbeispiel der Vorrichtung in unterschiedlichen Bearbeitungspositionen.
  • In den 1 bis 5 ist ein Ausführungsbeispiel einer allgemein mit 1 bezeichneten Vorrichtung, insbesondere einer Stanzvorrichtung, dargestellt, die ein Oberwerkzeug 2, insbesondere ein Stanzwerkzeug, und ein Unterwerkzeug 3 aufweist. Das Oberwerkzeug 2 ist in einer Halteplatte 4 aufgenommen und sein unterer Bereich 2a wird in einer Führungsplatte 5 geführt. Das Unterwerkzeug 3 ist in einer Schnittplatte 7 angeordnet. Die Halteplatte 4 und somit das Oberwerkzeug 2 werden von einer Druckplatte 6 beaufschlagt, welche eine zyklische Hubbewegung durchführt. Eine derartige Vorrichtung 1 ist bekannt und muß daher nicht mehr näher beschrieben werden.
  • Der nachfolgenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels der Vorrichtung 1 soll nun der einfacheren Erläuterung halber die Beschreibung des Ablaufs eines Stanzvorgangs mit einer bekannten Stanzvorrichtung anhand des Ablaufdiagramms der 7 vorangestellt werden. Dieses Ablaufdiagramm ist typisch für eine Stanzvorrichtung, die einen Hub von 25 mm und eine Arbeitsfrequenz von 800 Hz aufweist. Dem Fachmann ist aber klar ersichtlich, dass die vorgenannten Werte nur beispielhaften Charakter besitzen und die Allgemeinheit der nachfolgenden Überlegungen nicht beeinträchtigen.
  • Zu Beginn eines Stanzzyklusses befindet sich das Oberwerkzeug 2 an seinem oberen Totpunkt OT. Im darauffolgenden Abwärtshub wird das Oberwerkzeug 2 durch die Bewegung der Druckplatte 6 nach unten bewegt, wobei dessen Geschwindigkeit vom oberen Totpunkt OT bis zur Position MV zunimmt und dann während des zweiten Teils des Abwärtshubs abnimmt und beim unteren Totpunkt UT Null wird, da am unteren Totpunkt UT eine Umkehr der Bewegungsrichtung stattfindet. Im darauffolgenden Aufwärtshub des Oberwerkzeugs 2 nimmt nun – spielbildlich zum Abwärtshub – dessen Geschwindigkeit in der ersten Hälfte des Aufwärtshubs vom unteren Totpunkt OT bis zum Punkt MV' zu und nimmt dann in der zweiten Hälfte des Aufwärtshubs bis zum oberen Totpunkt OT ab, da am oberen Totpunkt OT eine Umkehr der Bewegungsrichtung erfolgt. Im Punkt B des Ablaufdiagramms der 6 setzt die Führungsplatte 5 auf dem auf der Schnittplatte 7 liegenden Werkstück auf und arretiert dieses. Das Oberwerkzeug 2 bewegt sich weiter nach unten. Im Punkt C des Ablaufdiagramms beginnt der Bearbeitungsvorgang und ist im unteren Totpunkt UT beendet. Geht man nun von oben genannten Werten (Hub 25 mm, Arbeitsfrequenz 800 Hübe pro Minute) aus und legt eine Dicke des Werkstücks von 0,4 mm zugrunde, so ergibt sich dann, dass der Bearbeitungsvorgang bei einer Phasenlage von ca. 165° beginnt und mit einer Schnittgeschwindigkeit von ca. 0,14 Meter pro Sekunde erfolgt, welche relativ gering ist.
  • Um nun die Schnittgeschwindigkeit zu erhöhen und damit die bereits eingangs beschriebenen Vorteile zu erzielen, ist nun bei der beschriebenen Vorrichtung 1 vorgesehen, dass das Oberwerkzeug 2 derart in der Vorrichtung 1 angeordnet ist, dass es nach Beendigung des Bearbeitungsvorgangs, hier also des Stanzvorgangs, von dem Vorschub der Halteplatte 4 entkoppelt ist. Eine derartige Maß nahme ermöglicht es in vorteilhafter Weise, dass der Bearbeitungsvorgang zu einem früheren Zeitpunkt beginnen kann. Ein früherer Zeitpunkt ist – wie vorstehend erläutert – gleichbedeutend mit einer höheren Bearbeitungsgeschwindigkeit, so dass es die beschriebene Vorrichtung 1 in vorteilhafter Art und Weise ermöglicht, ein Werkstück BM, insbesondere ein Rohr oder Flachmaterial, mit einer größeren Geschwindigkeit des Oberwerkzeugs 2 zu beaufschlagen und dadurch den Bearbeitungsvorgang, insbesondere den Stanzvorgang, mit einer größeren Geschwindigkeit durchzuführen, als dies bei der bekannten Vorrichtung der Fall ist. Dies besitzt den Vorteil, dass hierdurch in einfacher Art und Weise eine deutlich erhöhte Präzision der Stanzteile erzielbar ist.
  • Um diese Maßnahme konstruktiv umzusetzen, ist bei der beschriebenen Vorrichtung eine Steuereinrichtung 10 vorgesehen, die ein zwischen der Führungsplatte 5 und der Halteplatte 4 angeordnetes vertikales Steuerelement 11 aufweist, welches in der Halteplatte 4 verschieblich geführt und mit der Führungsplatte 5 form- und/oder kraftschlüssig, also nicht verschiebbar, verbunden ist. Das vertikale Steuerelement 11 beaufschlagt ein in der Halteplatte 4 verschieblich geführtes horizontales Steuerelement 12, welches durch das vertikale Steuerelement 11 von einer Druckstellung, in der das horizontale Steuerelement 12 das Oberwerkzeug 2 beaufschlagt (siehe dazu 13) in eine Freigabestellung (hierzu 4 und 5) bewegbar ist, welche ein Zurückbleiben des Oberwerkzeugs 2 in bezug auf die Haltplatte 4 erlaubt. Konkret ist hier das vertikale Steuerelement 10 als ein Steuerstab ausgebildet, der zwei Steuernocken 11a, 11b aufweist, die in Wirkeingriff mit entsprechend ausgebildeten Steuerschrägen 12a, 12b des horizontalen Steuerelements 12 treten. Durch die dadurch auslösbare Verschiebung des horizontalen Steuerelements 12 – welche nachstehend noch beschrieben wird – wird eine Durchtrittsöffnung 15 des Steuerelements 12 derart verschoben, dass in der Druckstellung der Steuereinrichtung 10 das horizontale Steuerelement 12 das Oberwerkzeug 2 weiterhin druckbeaufschlagt wird, während in der Freigabestellung das Oberwerkzeug 2 in die Durchtrittsöffnung 15 eintauchen kann, womit die vorstehend beschriebene Entkopplung desselben ermöglicht wird. Die Funktionsweise der Vorrichtung 1 wird nun anhand der 1 bis 5 unter Zuhilfenahme des Ablaufdiagramms der 6 erläutert.
  • Die 1 zeigt die Anordnung der vorgenannten Bauteile der Vorrichtung 1 im oberen Totpunkt OT der 6, die 1a eine Draufsicht auf das horizontale Steuerelement 12 in seiner in 1 gezeigten Position und die 1c eine vergrößerte Darstellung des Bereichs X der 1. Man erkennt aus den 1 bis 1c, dass ein oberer Bereich 2b des Oberwerkzeugs 2 nicht in die Durchtrittsöffnung 15 des horizontalen Steuerelements 12 eintreten kann, da der obere Bereich 2b des Oberwerkzeugs 2 und die Durchtrittsöffnung 15 noch nicht fluchtend ausgerichtet sind. Das horizontale Steuerelement 12 befindet sich in seiner Druckstellung, in der es das Oberwerkzeug 2 beaufschlagt.
  • Wie am besten aus den 1, 1b ersichtlich ist, weist der obere Bereich 2b des Oberwerkzeugs 2 in seiner Längsrichtung verlaufende und durch Zwischenräume 2b'' getrennte Vorsprünge 2b' auf, während in der Durchtrittsöffnung 15 entsprechende, in Hubrichtung verlaufende Vorsprünge 12' angeordnet sind, die durch Zwischenräume 12'' getrennt sind. In der Druckstellung der Steuereinrichtung 10 und somit des horizontalen Steuerelements 12 befinden sich – wie am besten aus der 1b ersichtlich ist – die Vorsprünge 2b' des Oberwerkzeugs 2 und die Vorsprünge 12' in der Durchtrittsöffnung 15 des vertikalen Steuerelements 12 in einer Position, in der die Vorsprünge 12' die mit ihnen zusammenwirkenden Vorsprünge 2b' beaufschlagen, so dass durch das horizontale Steuerelement 12 der Steuereinrichtung 10 eine Druckbeaufschlagung des Oberwerkzeugs 2 bewirkt wird.
  • Durch einen entsprechenden Antrieb der Druckplatte mittels einer Antriebseinrichtung der Vorrichtung 1 oder mittels einer vorrichtungsexternen Antriebseinrichtung, beispielsweise einer Stanzpresse, wird der Abwärtshub der Vorrichtung 1 eingeleitet, während dessen sich die Druckplatte 6 und somit die mit ihr verbun dene Halteplatte 4 und die mit der Halteplatte 4 über das vertikale Steuerelement 11 verbundene Führungsplatte 5 nach unten bewegen.
  • An der Position B des Ablaufdiagramms der 6 setzt – wie aus 2 ersichtlich – die Führungsplatte 5 auf der Schnittplatte 7 auf und klemmt derart das zu bearbeitende Werkstück BM. Das Oberwerkzeug 2 setzt auf der Oberfläche des Werkstücks BM auf und der Bearbeitungsvorgang beginnt. Die 2a bzw. 2b zeigen – wie auch später die 3a bzw. 3b5a bzw. 5b – eine Draufsicht auf das horizontale Steuerelement 12 in seiner in der jeweiligen Figur gezeigten Position sowie eine vergrößerte Darstellung des Bereichs X dieser Figur. Man erkennt insbesondere aus den 2a und 2b, dass sich die Steuereinrichtung 10 zu diesem Zeitpunkt noch in ihrer Druckstellung befindet, da die Vorsprünge 12' des zweiten Steuerelements 12 die mit ihr zusammenwirkenden Vorsprünge 2b' des oberen Bereichs 2b des Oberwerkzeugs 2 druckbeaufschlagen. Wie aus einem Vergleich der Ablaufdiagramme der 6 und 7 leicht ersichtlich ist, ist der Zeitpunkt des Aufsetzens der Führungsplatte 5 auf der Schnittplatte 7 und somit der Beginn des Bearbeitungsvorgangs deutlich früher als bei den bekannten Vorrichtungen. Das bedeutet, dass das sich im Abwärtshub eines Bearbeitungszyklusses nach unten bewegende Oberwerkzeug 2 mit einer viel größeren Geschwindigkeit auf das Werkstück BM auftrifft als dies bei bekannten Vorrichtungen der Fall ist. Das Oberwerkzeug 2 schneidet somit mit einer äußerst großen Geschwindigkeit.
  • Im Ablaufdiagramm der 6 wurden wieder die gleichen Parameter wie in der 7 (Hub 25 mm, 800 Hübe pro Minute, Dicke des Werkstücks 0,4 mm) zugrundegelegt: Daraus ergibt sich dann bei der beschriebenen Vorrichtung 1 eine Schnittgeschwindigkeit von ca. 1 m pro Sekunde, also das siebenfache derjenigen einer bekannten Vorrichtung bei gleichen Rahmenbedingungen. Bei derartig hohen Schnittgeschwindigkeiten entsteht nun das Phänomen der adiabatischen Trennung und der damit einhergehenden Scherbandbildung, welches das Ergebnis eines kurzzeitigen extremen Temperaturanstiegs (typischerweise weniger als 100 μs) in einem schmalen Werkstoffbereich (typischerweise kleiner als 100 μs) ist. Die durch die Beaufschlagung des Werkstücks BM mit dem Oberwerkzeug 2 entstehende Wärme hat aufgrund der hohen Geschwindigkeit des Oberwerkzeugs 2 daher keine Zeit, in die Umgebung der Prozesszone, also in das Werkzeug und/oder Werkstück, abzufließen. Diese „adiabatische Erweichung” führt zu einer Zunahme der Werkstoffduktilität und zu einer sehr „scharfen” Werkstofftrennung und somit letztendlich zu der erheblich verbesserten Schnittqualität im Vergleich zum konventionellen Schneiden.
  • Nachdem das Oberwerkzeug 2 einen Hubweg, der im wesentlichen die Dicke des Werkstücks BM und die Eintauchtiefe des Oberwerkzeugs 2 in das Unterwerkzeug 3 beträgt, durchläuft, gelangt es im Punkt C des Ablaufdiagramms der 6 in die in den 33b dargestellte Position, in der der Schnittvorgang beendet und eine weitere Abwärtsbewegung des Oberwerkzeugs 2 nicht mehr möglich ist, ohne eine gravierende Beschädigung des Unterwerkzeugs 3 hervorzurufen. In dieser Position C muß aber die Druckplatte 6 noch einen weiteren Hubweg durchlaufen, um am unteren Totpunkt UT zum Ende des Abwärtshubs des Bearbeitungszyklusses zu gelangen. Bei der beschriebenen Vorrichtung ist daher in vorteilhafter Weise vorgesehen, dass – wie bereits vorstehend prinzipiell erläutert – das Oberwerkzeug 2 in dieser Phase relativ zur Halteplatte 4 und Druckplatte 6 zurückbleibt, um es diesen zu erlauben, den verbleibenden Weg des Abwärtshubs zu durchlaufen. Wie ein Vergleich der 2 und 3 zeigt, setzt das vertikale Steuerelement 11 gleichzeitig mit der Führungsplatte 5 auf der Schnittplatte 7 auf. Da das vertikale Steuerelement 11 verschieblich in der mit der Druckplatte 6 verbundenen Halteplatte 4 geführt ist, bewirkt eine weitere Absenkung der Halteplatte 4, dass sich der Abstand zwischen der Halteplatte 4 und der Führungsplatte 5 verringert, so dass sich das in der Führungsplatte 5 fixierte, aber in der Halteplatte 4 verschieblich angeordnete vertikale Steuerelement 11 relativ zur Halteplatte 4 verschiebt und in eine Ausnehmung 16 der Druckplatte 6 eintritt. Diese Relativbewegung des vertikalen Steuerelements 11 bewirkt, dass – wie in 3 dargestellt – dessen erster Steuernocken 11a mit der entsprechenden Steuer schräge 12a des horizontalen Steuerelements 12 in Wirkeingriff tritt, welches – da dieses nur querverschieblich in der Halteplatte 4 angeordnet – weiterhin deren Abwärtsbewegung folgt. Hierdurch wird – wie am besten ein Vergleich der 3 und 4 zeigt – das horizontale Steuerelement 12 quer zur Vorschubrichtung des Oberwerkzeugs 2 in der Halteplatte 4 verschoben, so dass im Punkt D des Ablaufdiagramms der 6 – wie in den 44b gezeigt – das Oberwerkzeug 2 in die Durchtrittsöffnung 15 zurückweichen kann, wenn sich das horizontale Steuerelement 12 in seiner Freigabestellung befindet.
  • Man kann aus den 3a und 4a bzw. 3b und 4b, dass durch die Verschiebung des zweiten Steuerelements 12 dessen Vorsprünge 12' derart verschoben werden, dass in seiner Freigabestellung die Vorsprünge 2b' in die zwischen den Vorsprüngen 12' des zweiten Steuerelements 12 befindlichen Zwischenräume 12'' eintreten können, so dass in der Freigabestellung der Steuereinrichtung 10 eine Zurückweichbewegung des Oberwerkzeugs 2 ermöglicht wird.
  • Die 55a zeigen nun die Vorrichtung 1 am unteren Totpunkt UT des Ablaufdiagramms der 6. Man erkennt aus diesen Figuren, dass das Oberwerkzeug 2 im wesentlichen vollständig in die Durchtrittsöffnung 15 des horizontalen Steuerelements 12 eingetreten ist, wobei – wie insbesondere aus der 5b ersichtlich ist – die Vorsprünge 2b' des oberen Bereichs 2b des Oberwerkzeug 2 in den Zwischenräumen zwischen den Vorsprüngen 12' des zweiten Steuerelements 12 liegen.
  • Im darauffolgenden Aufwärtshub bewegt sich dann die Druckplatte 6 samt Halteplatte 4 nach oben, bis sie im oberen Totpunkt OT wiederum die in 1 gezeigte Stellung einnimmt. Die Führungsplatte 5 wird durch eine entsprechende Kraftbeaufschlagung, insbesondere durch elastische Rückstellmittel wie eine Feder 19, relativ zur Halteplatte 4 zurückbewegt, so dass die Führungsplatte 5 sich entlang des vertikalen Steuerelements 11 nach unten bewegt. Der zweite Steuernocken 11b des vertikalen Steuerelements 11 tritt in Wirkeingriff mit der zweiten Steuerschräge 12b des horizontalen Steuerelements 12, so dass dieses von seiner Freigabeposition in seine in 1 dargestellte Druckposition bewegt wird, in der das Oberwerkzeug 2 wiederum vom horizontalen Steuerelement 12 druckbeaufschlagt wird.
  • Der darauffolgende Bearbeitungszyklus verläuft dann genauso wie der vorstehend beschriebene.
  • Die Vorrichtung 1 weist neben der Steuereinrichtung 10 eine Sicherungseinrichtung 20 auf, welche dazu dient, eine unkontrollierte Bewegung des Oberwerkzeugs 2 in der Freigabestellung der Steuereinrichtung 10 zu verhindern oder zumindest zu erschweren. Hierzu besitzt die dargestellte Sicherungseinrichtung 20 ein vertikales Sicherungselement 21 und ein horizontales Sicherungselement 22, wobei das horizontale Sicherungselement 22 quer zur Hubrichtung des Oberwerkzeugs 2 verschiebbar in der Führungsplatte 5 gelagert ist. Das vertikale Sicherungselement 21 ist form- und/oder kraftschlüssig mit der Halteplatte 4 verbunden, so dass es deren Bewegung folgt. Das Oberwerkzeug 2 weist eine Vertiefung 23 auf, in welche ein vorderes Ende 22' des hier als Sicherungsschieber ausgebildeten horizontalen Sicherungselements 22 eintreten kann.
  • Die Funktion dieser Sicherungseinrichtung 20 ergibt sich wiederum aus den 1 bis 5. In der Stellung der 1, in der sich die Druckplatte 6, die Halteplatte 4 und die Führungsplatte 5 in ihrer obersten Position befinden, befindet sich das horizontale Sicherungselement 22 in seiner in 1 dargestellten Freigabestellung, in der kein Wirkeingriff seines vorderen Bereichs 22' mit dem Oberwerkzeug 2 gegeben ist. Setzt nun die Führungsplatte 5 auf die Schnittplatte 7 auf und senkt sich somit nicht weiter ab, während sich die Halteplatte 4 weiterhin nach unten bewegt, so führt dies zu einer Relativbewegung zwischen dem fest mit der Halteplatte 4 verbundenen vertikalen Sicherungselement 21 und dem quer verschieblich in der Führungsplatte 5 gelagerten horizontalen Sicherungselement 22. Dies bewirkt, dass ein Steuernocken 21a des vertikalen Sicherungselementes 21 in Wirkgriff mit einer Sicherungsschräge 22a tritt. Die weitere Verschiebung des vertikalen Sicherungselements 21 bewirkt nun, dass das horizontale Sicherungselement 22 in seine Arretierstellung bewegt wird, in welcher – wie aus 5 ersichtlich – dessen vorderer Bereich 22' in die Vertiefung 23 des Oberwerkzeugs 2 eintritt und dieses dadurch relativ zur Führungsplatte 5 festgelegt wird. Hierdurch wird ein unkontrolliertes Zurückweichen des Oberwerkzeugs 2 verhindert.
  • Im Aufwärtshub vom unteren Totpunkt UT bis zum oberen Totpunkt OT bewegt sich dann das vertikale Sicherungselement 21 in entgegengesetzer Richtung relativ zur Führungsplatte 5, so dass dann ein zweiter Sicherungsnocken 21b an einer komplementären Sicherungsschräge 22b des horizontalen Sicherungselements 22 angreift, wodurch dieses aus seiner Arretierstellung in seine Freigabestellung zurückbewegt wird.
  • Bei der vorstehenden Beschreibung wurde davon ausgegangen, dass die Rückbewegung des horizontalen Steuerelements 12 und des horizontalen Sicherungselements 22 durch die Wirkung des Steuernockens 11b bzw. des Sicherungsnockens 21b erfolgt. Dies ist nicht zwingend. Dem Fachmann ist klar ersichtlich, dass eine Verstellung des horizontalen Steuerelements 12 und/oder des horizontalen Sicherungselements 22 auch durch entsprechende Rückstellmittel, z. B. durch Federn, erzielt werden kann.
  • Bei der obigen Beschreibung wurde des Weiteren davon ausgegangen, dass die Druckplatte 6 und die Halteplatte 4 als getrennte Bauteile ausgeführt sind. Dies besitzt zwar den Vorteil, dass dadurch die Funktion des Haltens des Oberwerkzeugs 2 und die Druckbeaufschlagung desselben getrennt sind. Dies ist aber nicht zwingend. Es ist auch möglich, dass die Halteplatte 4 und die Druckplatte 6 als ein Bauteil ausgeführt sind.
  • In den 8 bis 12 ist nun ein zweites Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 100 dargestellt, deren Grundaufbau im wesentlichen demjenigen der Vorrichtung 1 des ersten Ausführungsbeispiels entspricht, so dass einander entsprechende Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen und nicht mehr näher beschrieben werden. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Vorrichtungen 1, 100 besteht in der Ausbildung der Steuereinrichtung: Die der Steuereinrichtung 10 des ersten Ausführungsbeispiels entsprechende Steuereinrichtung 110 weist ein vertikales Steuerelement 111 auf, das im hier gezeigten Ausführungsbeispiel wiederum als ein Steuerstab mit Steuernocken 111a, 111b ausgebildet ist, besitzt aber ein andersartig ausgebildetes horizontales Steuerelement 112 sowie ein mit diesem zusammenwirkendes weiteres Steuerelement 113.
  • Bevor jedoch die Funktionsweise der Steuereinrichtung 110 im Detail beschrieben wird, soll der einfachen Erläuterung halber dieser eine kurze Beschreibung des weiteren Aufbaus der Vorrichtung 100 vorangestellt werden. Wie aus den 8 bis 12 ersichtlich, weist die Vorrichtung 100 zwei seitliche, klammerartig ausgebildete Halteelemente 121a, 121b auf, die an ihrem oberen Ende fest mit der Haltplatte 4, die hier auch die Funktion der Druckplatte 6 erfüllt, verbunden sind und an ihrem unteren Ende Stufen 122a, 122b aufweisen, auf denen Vorsprünge 123a, 123b der Führungsplatte 5 der Vorrichtung 100 aufsetzen, so dass die Führungsplatte 5 verschieblich in den Halteelementen 121a, 121b und an Führungselementen 121a', 121b' gelagert ist. Das vertikale Steuerelement 111 ist – wie beim ersten Ausführungsbeispiel – fest mit der Führungsplatte 5 verbunden und verschieblich in der Haltplatte 4 gelagert. Die Vorrichtung 100 weist ein zweites Paar von klammerartig ausgebildeten Halteelementen 124a, 124b auf, welche dazu dienen, das weitere Steuerelement 113 der Steuereinrichtung 110 in Verbindung mit weiteren Führungselementen 121a'', 121b'' verschieblich zu führen. Vorsprünge 125a, 125b des weiteren Steuerelements 113 setzen in der in 8 gezeigten Bearbeitungsposition der Vorrichtung 100 auf entsprechenden Stufen 126a, 126b der weiteren Halteelemente 122a, 122b auf, so dass hierdurch das weitere Steuerelement 113 in der Druckposition der Steuereinrichtung 110 in einer definierten Lage gehalten ist. Die Führungsplatte 5 weist an ihrem der Schnittplatte 7 abgewandeten Ende eine Ausnehmung 105 auf, in der das weitere Steuerelement 113 gelagert ist, so dass eine sichere Führung des Steuerelements 113 während jeder Phase des Bearbeitungsvorgangs gewährleistet ist und ist mit dem oberen Bereich 2b des Oberwerkzeugs 2 fest verbunden.
  • Das horizontale Steuerelement 112 ist nun rechenartig ausgebildet und weist mehrere Vorsprünge 112' auf, die durch Zwischenräume 112'' voneinander getrennt sind. Das komplementär zum zweiten Steuerelement 112 ausgebildete weitere Steuerelement 113 weist wiederum Vorsprünge 113' auf, die durch Zwischenräume 113'' voneinander getrennt sind.
  • Die 8 zeigt nun die Vorrichtung 100 in ihrem oberen Totpunkt OT, in der sich die Steuereinrichtung 110 in einer Druckstellung befindet, in der die Vorsprünge 112' des zweiten Steuerelements 112 auf den Vorsprüngen 113' des mit dem Oberwerkzeugs 2 verbunden weiteren Steuerelement 113 aufsetzen, so dass das Oberwerkzeug 2 druckbeaufschlagt ist.
  • Die 9 zeigt nun die Vorrichtung 100 in einer der 2 der Vorrichtung 1 entsprechenden Position, also in einer dem Punkt B des Ablaufdiagramms der 6 entsprechenden Bearbeitungsposition, in der die Führungsplatte 5 auf die Schnittplatte 7 aufsetzt. Man erkennt aus der 9, dass sich in dieser Position die Steuereinrichtung 110 – wie auch die Steuereinrichtung 10 beim ersten Ausführungsbeispiel – in ihrer Druckstellung befindet, da die Vorsprünge 113' des weiteren Steuerelements 113 von den Vorsprüngen 112' des horizontalen Steuerelements 112 beaufschlagt werden. In dieser Position trifft wiederum das Oberwerkzeug 2 mit einer großen Geschwindigkeit auf das Werkstück auf.
  • Die 10 und 11 zeigen nun die Vorrichtung 100 in einer der 3 des ersten Ausführungsbeispiels entsprechenden Position, d. h., die Vorrichtung 100 befindet sich im Punkt C bzw. D des Ablaufdiagramms der 6, in der der Schnittvorgang beendet und eine weitere Abwärtsbewegung des Oberwerkzeugs 2 nicht mehr möglich ist. Damit nun auch dem zweiten Ausführungsbeispiel 100 die kombinierte Druck/Halteplatte 4 noch ihren weiteren Hubweg bis zu ihrem unteren Totpunkt UT durchlaufen kann, muss nun die Steuereinrichtung 110 eine Freigabe des Oberwerkzeugs 2 bewirken, damit dieses gegenüber der Abwärtsbewegung der Halteplatte 4 zurückbleiben kann. Dies wird wiederum dadurch bewirkt, dass zu diesem Zeitpunkt das vertikale Steuerelement 111 mit dem Steuerelement 112 in Wirkeingriff tritt und dieses quer zur Hubrichtung verschiebt, indem ein erster Steuernocken 111a mit einer entsprechenden Steuerschräge 112a in Wirkeingriff tritt, so dass durch eine Bewegung des vertikalen Steuerelements 111 relativ zum horizontalen Steuerelement 112 dieses in 9 nach links bewegt wird. Wie ein Vergleich der 8 und 9 zeigt, wird dadurch die Relativposition zwischen den Vorsprüngen 112' und 113' verändert, so dass nach einer entsprechenden Verschiebung die Vorsprünge 113' in die Zwischenräume 112'' zwischen den Vorsprüngen 112 des horizontalen Steuerelements 112 eintreten können. Diese Situation ist dann in der 12 dargestellt.
  • Nachdem die Vorrichtung 100 in ihren Totpunkt UT durchlaufen hat, erfolgt wiederum eine Rückstellbewegung der Führungsplatte 5 durch geeignete, hier nicht gezeigte Mittel. Dies bewirkt, dass sich das vertikale Steuerelement 111 in Abwärtsrichtung bewegt, wodurch ein zweiter Steuernocken 111b des vertikalen Steuerelements 111 mit einer zweiten Steuerschräge 112b des horizontalen Steuerelements 112 in Wirkeingriff tritt und dadurch dieses in den Figuren nach rechts bewegt wird, bis es wieder seine Druckstellung erreicht.
  • Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch die beschriebenen Maßnahmen eine Vorrichtung 1, 100 zur Bearbeitung eines Werkstücks BM geschaffen wird, welche sich dadurch auszeichnen, dass sie in einfacher Art und Weise einen Bearbeitungsvorgang, insbesondere einen Stanz- oder Schnittvorgang, mit einer hohen Geschwindigkeit ermöglichen.

Claims (15)

  1. Vorrichtung zur Bearbeitung, insbesondere zum Stanzen, eines Werkstücks, insbesondere eines Bandmaterials (BM), die mindestens ein zyklisch druckbeaufschlagbares Oberwerkzeug (2) aufweist, dass in einer Halteplatte (4) angeordnet und in einer Führungsplatte (5) verschiebbar geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberwerkzeug (2) verschiebbar in der Halteplatte (4) angeordnet ist, dass die Vorrichtung (1; 100) eine Steuereinrichtung (10; 110) aufweist, durch die nach Beendigung des Bearbeitungsvorgangs eine Entkopplung des Oberwerkzeugs (2) gegenüber der Abwärtsbewegung der Halteplatte (4) auslösbar ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (10; 110) ein erstes Steuerelement (11; 111) aufweist, durch dessen Bewegung ein zweites Steuerelement (12; 112) von einer Druckstellung der Steuereinrichtung (10; 110), in der das zweite Steuerelement (12; 112) das Oberwerkzeug (2) druckbeaufschlagt, in eine Freigabestellung, in der das Oberwerkzeug (2) von der Druckbeaufschlagung entkoppelt ist, bewegbar ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Steuerelement (11; 111) der Steuereinrichtung (10; 110) fest mit der Führungsplatte (5) verbunden und verschiebbar in der Halteplatte (4) geführt ist.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Steuerelement (12; 112) querverschieblich zum ersten Steuerelement (11; 111) in der Halteplatte (4) angeordnet ist.
  5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Steuerelement (11; 111) einen ersten Steuernocken (11a; 111a) und das zweite Steuerelement (12; 112) eine erste Steuerschräge (12a; 112a) aufweist, die vom ersten Steuernocken (11a; 111a) des ersten Steuerelements (11; 111) zur Bewegung des zweiten Steuerelements (12) aus seiner Druckstellung in seine Freigabestellung beaufschlagbar ist.
  6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Steuerelement (11; 111) einen zweiten Steuernocken (11b; 111b) und das zweite Steuerelement (12; 112) eine zweite Steuerschräge (12b; 112b) aufweist, die vom zweiten Steuernocken (11b; 111b) des ersten Steuerelements (11; 111) zur Bewegung des zweiten Steuerelements (12; 112) aus seiner Freigabestellung in seiner Druckstellung beaufschlagbar ist.
  7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Steuerelement (12) eine Durchtrittsöffnung (15) aufweist, in die in der Freigabestellung der Steuereinrichtung (10) ein oberer Bereich (2b) des Oberwerkzeugs (2) eintretbar ist.
  8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Steuerelement (12) durch Zwischenräume (12'') getrennte Vorsprünge (12') aufweist, und dass das Oberwerkzeug (2) in seinem oberen Bereich (2b) komplementär hierzu ausgebildete Vorsprünge (2b') besitzt, welche in der Freigabestellung der Steuereinrichtung (10) in die Zwischenräume (12'') zwischen den Vorsprüngen (12') des zweiten Steuerelements (12) eintreten
  9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (110) ein mit einem Oberwerkzeug (2) verbundenes drittes Steuerelement (113) aufweist, das vom zweiten Steuerelement (112) beaufschlagbar ist.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Steuerelement (112) und das weitere Steuerelement (113) der Steuereinrichtung (110) rechenartig ausgebildet sind, und dass in der Freigabestellung der Steuereinrichtung (110) Vorsprünge (113') des weiteren Steuerelements (113) in Zwischenräume (112'') zwischen den Vorsprüngen (112') des zweiten Steuerelements (112) eintreten.
  11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) ein auf die Führungsplatte (5) einwirkendes und diese während des Aufwärtshubs zurückstellendes Rückstellmittel (19) aufweist.
  12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) eine auf das Oberwerkzeug (2) einwirkende Sicherungseinrichtung (20) aufweist, durch welche das Zurückweichen des Oberwerkzeugs (2) in der Freigabestellung der Steuerungseinrichtung (10) begrenzbar ist.
  13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungseinrichtung (20) ein erstes Sicherungselement (21) aufweist, dass fest mit der Halteplatte (4) verbunden und verschieblich in der Führungsplatte (5) geführt ist.
  14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungseinrichtung (20) ein zweites Sicherungselement (22) aufweist, dass in der Führungsplatte (5) beweglich angeordnet und von einer Freigabestellung in eine Sicherungsstellung bewegbar ist, in welcher das zweite Sicherungselement (22) das Oberwerkzeug (2) beaufschlagt.
  15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberwerkzeug (2) eine Aufnahme (23) aufweist, in der ein vorderes Ende (22') des zweiten Sicherungselements (22) eingreifbar ist.
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DE102014000299B3 (de) * 2014-01-15 2015-07-16 Rixen Wolfgang Verfahren zur Erzeugung von Durchgängen in einem metallischen Körper mittels Hochgeschwindigkeitsscherschneiden sowie dessen Verwendung

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