DE202009002356U1 - Arbeitsmaschine, insbesondere Draht- oder Bandbiegemaschine - Google Patents

Arbeitsmaschine, insbesondere Draht- oder Bandbiegemaschine Download PDF

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Abstract

Arbeitsmaschine, insbesondere Draht- oder Bandbiegemaschine, zur Bearbeitung eines durchlaufenden Werkstücks (12), mit wenigstens einem Werkzeugmodul (18), wobei das Werkzeugmodul (18) umfasst:
eine bezüglich der Arbeitsmaschine (10) linear geführte Werkzeughaltevorrichtung (20), die mittels einer jeweiligen dem Werkzeugmodul (20) zugeordneten Antriebsvorrichtung (22) zwischen einer Freigabestellung und einer Bearbeitungsstellung linear beweglich ist, so dass das Werkstück (12) in der Bearbeitungsstellung in Durchlaufrichtung (D) fixiert ist und in der Freigabestellung um ein vorbestimmtes Maß in Durchlaufrichtung (D) bewegbar ist, und
ein an der Werkzeughaltevorrichtung (20) angebrachtes, der gleichen Linearbewegung unterliegendes, Bearbeitungsschritte ausführendes Werkzeug (44) zum Umformen oder Halten des die Arbeitsmaschine (10) durchlaufenden Werkstücks (12),
dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsmaschine (10) wenigstens zwei Werkzeugmodule (18-1, 18-2, 18-3, 18-4) umfasst, deren Werkzeughaltevorrichtungen (20-1, 20-2, 20-3, 20-4) in unterschiedlichen, insbesondere zueinander parallelen Bewegungsebenen (BE) linear beweglich sind und durch die wenigstens zwei Bearbeitungschritte an quer zur Durchlaufrichtung (D) voneinander entfernten Stellen oder/und an...

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Arbeitsmaschine, insbesondere Draht- oder Bandbiegemaschine, zur Bearbeitung eines durchlaufenden Werkstücks, mit wenigstens einem Werkzeugmodul, wobei das Werkzeugmodul umfasst: eine bezüglich der Arbeitsmaschine linear geführte Werkzeughaltevorrichtung, die mittels einer jeweiligen dem Werkzeugmodul zugeordneten Antriebsvorrichtung zwischen einer Freigabestellung und einer Bearbeitungsstellung linear beweglich ist, so dass das Werkstück in der Bearbeitungsstellung in Durchlaufrichtung fixiert ist und in der Freigabestellung um ein vorbestimmtes Maß in Durchlaufrichtung bewegbar ist, und ein an der Werkzeughaltevorrichtung angebrachtes, der gleichen Linearbewegung unterliegendes, Bearbeitungsschritte ausführendes Werkzeug zum Umformen oder Halten des die Arbeitsmaschine durchlaufenden Werkstücks.
  • Derartige Arbeitsmaschinen weisen bisher in Durchlaufrichtung hintereinander angeordnete Werkzeughaltevorrichtungen auf, wobei jede Werkzeughaltevorrichtung eine Antriebsvorrichtung umfasst zur Linearbewegung eines einzelnen, der jeweiligen Werkzeughaltevorrichtung zugeordneten Werkzeugs. Dabei stehen sich in der Regel zwei Werkzeughaltevorrichtungen orthogonal zur Durchlaufebene des Werkstücks gegenüber, so dass ein Werkzeug im Wesentlichen vertikal von oben und das andere vertikal von unten bezogen auf die Durchlaufebene des Werkstücks auf das Werkstück einwirkt. Dabei wird in der Regel aus der einen Richtung, beispielsweise von unten, das Werkstück gehalten und aus der anderen Richtung, beispielsweise von oben, das Werkstück dann mittels des entsprechenden Werkzeugs umgeformt. Nachteilig an einer derartigen Anordnung ist, dass für komplexe umgeformte Endprodukte viele einzelne Werkzeugmodule hintereinander angeordnet werden müssen, was aufgrund der jeweils zugehörigen Antriebsvorrichtungen sehr Platz raubend sein kann, insbesondere in Durchlaufrich tung des Werkstücks. Ferner führt die Anordnung einer Vielzahl von Antriebsvorrichtungen dicht nebeneinander zu einer starken Wärmeentwicklung, was zu einer insgesamten Erwärmung der Arbeitsmaschine führt und sich ggf. nachteilig auf die Präzision bei der Herstellung des Endprodukts auswirken kann.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Arbeitsmaschine derart weiterzubilden, dass eine Platz sparende Bearbeitung von Werkstücken ermöglicht ist.
  • Hierzu schlägt die Erfindung in einem ersten Aspekt vor, dass die Arbeitsmaschine wenigstens zwei Werkzeugmodule umfasst, deren Werkzeughaltevorrichtungen in unterschiedlichen, insbesondere zueinander parallelen Bewegungsebenen linear beweglich sind und durch die wenigstens zwei Bearbeitungschritte an quer zur Durchlaufrichtung voneinander entfernten Stellen oder/und an in Durchlaufrichtung voneinander entfernten Stellen des Werkstücks durchführbar sind.
  • Bei einer derartigen Anordnung von zwei Werkzeugmodulen ist es möglich, dass zwei Bearbeitungsschritte aus der gleichen Richtung am Werkstück ausgeführt werden, beispielsweise kann mit einem ersten Werkzeug das Werkstück von oben gegen einen feststehenden Block gehalten werden und mit einem zweiten vorzugsweise in einer dazu parallelen Ebene angeordneten Werkzeug kann das Werkstück auch von oben bearbeitet werden, insbesondere umgebogen, geprägt, gepresst, gestanzt oder dergleichen.
  • Vorzugsweise sind in jeder der Bewegungsebenen zwei bezogen auf die Durchlaufebene des Werkstücks zueinander entgegengesetzt linear bewegliche Werkzeughaltevorrichtungen vorgesehen, so dass in der jeweiligen Bewegungsebene ein jeweiliges Werkzeughaltevorrichtungspaar gebildet ist. Bei einer derartigen Anordnung ist es dann möglich, mit wenigstens vier Werkzeugen, beispielsweise zwei von oben und zwei von unten bezogen auf die Durchlaufebene des Werkstücks, Bearbeitungsschritte durchzuführen, insbesondere Halten und/oder Umformen des Werkstücks.
  • Im Vergleich zu den bekannten Arbeitsmaschinen ergeben sich hierdurch Erweiterungsmöglichkeiten durch die Anbringung von weiteren Werkzeugmodulen, ohne dass hierdurch aber die Länge in Durchlaufrichtung vergrößert wird, wie dies der Fall wäre, wenn in herkömmlicher Weise weitere Einzelwerkzeugmodule hintereinander angeordnet werden müssten.
  • Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung, aber auch als eigenständiger weiterer Aspekt der Erfindung wird vorgeschlagen, dass an der Werkzeughaltevorrichtung wenigstens zwei Werkzeuge angebracht sind, derart, dass mittels der jeweiligen der Werkzeughaltevorrichtung zugeordneten Antriebsvorrichtung wenigstens zwei Bearbeitungschritte im Wesentlichen synchron an in Durchlaufrichtung voneinander entfernten Stellen oder/und an quer zur Durchlaufrichtung voneinander entfernten Stellen des Werkstücks durchführbar sind.
  • Wenn an einer Werkzeughaltevorrichtung wenigstens zwei Werkzeuge angebracht sind, erfolgt eine Bearbeitung des Werkstücks an zwei unterschiedlichen Stellen mittels einer einzigen Antriebsvorrichtung. Denkbar ist es auch, mehr als zwei Werkzeuge an einer Werkzeughaltevorrichtung anzubringen, so dass mittels einer einzelnen Antriebsvorrichtung beispielsweise drei oder mehr Bearbeitungsschritte durchführbar sind am Werkstück. Wenn die Anbringung von mehreren Werkzeugen an der Werkzeughaltevorrichtung kombiniert wird mit der Anordnung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung, nämlich dass Werkzeughaltevorrichtungen von wenigstens zwei Werkzeugmodulen in unterschiedlichen Bewegungsebenen linear beweglich sind, ergibt sich die Möglichkeit, an ein und demselben Werkstück wenigstens vier Bearbeitungsschritte aus der gleichen Richtung, also beispielsweise von vertikal oben bzw. unten bezogen auf die Durchlaufrichtung des Werkstücks, durchzuführen, wobei hierfür nur zwei Antriebsvorrichtungen erforderlich sind. Durch eine derartige Reduzierung der Antriebsvorrichtungen bezogen auf die hierdurch betätigten Werkzeuge ist es möglich, die zuvor erwähnte starke Erwärmung einzuschränken, da eben nicht für jedes einzelne Werkzeug eine einzelne, Wärme abstrahlende Antriebsvorrichtung vorgesehen werden muss. Ferner können Werkzeuge entlang einer jeweiligen Werkzeughaltevorrichtung näher nebeneinander angeordnet werden, als dies der Fall ist, wenn jedes Werkzeug eine einzelne Antriebsvorrichtung aufweist, was insgesamt zu einer weiteren Verkürzung der gesamten Durchlaufstrecke des Werkstücks führen kann.
  • Bevorzugt ist die Bewegungsebene, in der sich die Werkzeughaltevorrichtungen bzw. Werkzeuge bewegen, senkrecht oder parallel zur Durchlaufebene des Werkstücks ausgerichtet. Dies sind bei derartigen Arbeitsmaschinen, insbesondere bei Biegemaschinen, die üblichen Anordnungen, um das Werkstück insbesondere senkrecht zur Durchlaufebene bearbeiten zu können und parallel zur Durchlaufebene fertige Werkstücke beispielsweise ausstoßen zu können. Allerdings ist es durchaus denkbar, dass auch Werkzeugmodule vorgesehen sind, deren Werkzeughaltevorrichtung und somit auch deren Werkzeuge in einer zur Durchlaufebene geneigten Bewegungsebene linear beweglich sind.
  • Weiterbildend wird vorgeschlagen, dass Werkzeughaltevorrichtungen der gleichen Bewegungsebene, insbesondere ein jeweiliges Werkzeughaltevorrichtungspaar, gleichartige Bearbeitungsschritte durchführen, insbesondere Festhalten des Werkstücks oder Umformen des Werkstücks. Hierdurch wird ermöglicht, dass beispielsweise ein Werkzeughaltevorrichtungspaar einer ersten vertikalen Ebene das Werkstück von oben bzw. unten an entsprechenden Stellen festhält und dann die Werkzeuge von Werkzeughaltevorrichtungen einer benachbarten Bewegungsebene das Werkstück an gewünschten Stellen von oben bzw. unten umformt.
  • Es wird ferner vorgeschlagen, dass an einer Werkzeughaltevorrichtung wenigstens ein Werkzeug mittels eines Adapterstücks derart anbringbar ist, dass ein dem Werkzeug zugeordneter Bearbeitungschritt in einer anderen, vorzugsweise parallelen, insbesondere der benachbarten Bewegungsebene einer weiteren, insbesondere der benachbarten Werkzeughaltevorrichtung durchführbar ist. Die Anbringung eines Werkzeugs mittels eines derartigen Adapterstücks ermöglicht es, dass das Werkstück mittels einer Werkzeughaltevorrichtung einer ersten Bewegungsebene an einer Stelle festgehalten bzw. bearbeitet wird, welche normalerweise durch ein Werkzeug einer zweiten Bewegungsebene bearbeitet werden müsste. Eine derartige Anordnung kann beispielsweise dann von Vorteil sein, wenn in der ersten Bewegungsebene bereits umgeformte Teilstücke des Werkstücks vorliegen, auf die kein Werkzeug mehr einwirken soll.
  • Es ist noch anzumerken, dass zum Halten des Werkstücks entweder ein Werkzeug das Werkstück gegen einen festen, an der Arbeitsmaschine fixierten Block presst oder dass zwei insbesondere in der gleichen Bewegungsebene liegende Werkzeuge von entgegengesetzten Seiten das Werkstück zwischen sich aufnehmen und festklemmen. Die Variante des Festklemmens des Werkstücks zwischen zwei Werkzeugen ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das Werkstück schon so weit umgeformt worden ist, dass es schwierig wird, dieses Werkstück an einem an der Arbeitsmaschine fixierten Halteblock vorbeizuführen. Dadurch, dass die Haltewerkzeuge vom Werkstück wieder wegbewegt werden können, entsteht ein größerer Zwischenraum, in welchem das Werkstück durch die Arbeitsmaschine hindurchbewegt werden kann.
  • Vorzugsweise ist eine jeweilige Antriebsvorrichtung durch ein Kraftübertragungsmittel mit der Werkzeughaltevorrichtung des jeweiligen Werkzeugmoduls verbunden, wobei es bevorzugt ist, dass das Kraftübertragungsmittel wenigstens ein zur linearen Bewegungsrichtung der jeweiligen Werkzeughaltevorrichtung im Wesentlichen orthogonal bewegliches Übertragungselement umfasst. Eine derartige Übertragung der Antriebskräfte mittels Kraftübertragungsmittel und Übertragungselement auf die jeweilige Werkzeughaltevorrichtung ermöglicht es, dass über entsprechende Gelenksverbindungen und dgl. eine optimale Kraftübertragung auf die Werkzeughaltevorrichtung und somit auf die Werkzeuge erfolgt, so dass durch diese An ordnung ausreichende Druckkräfte mittels einer einzelnen Antriebsvorrichtung auf die mehreren Werkzeuge an einer Werkzeughaltevorrichtung ausgeübt werden können.
  • Vorzugsweise umfasst das Kraftübertragungsmittel einen in einer Gelenkspfanne der Werkzeughaltevorrichtung aufgenommenen Pleuel, der mit dem Übertragungselement gelenkig verbunden ist. Alternativ ist es auch möglich, dass das Kraftübertragungsmittel ein mit der Werkzeughaltevorrichtung verbundenes Kniegelenk umfasst, das mit dem Übertragungselement gelenkig verbunden ist. Weiter ist es denkbar, dass das Kraftübertragungsmittel wenigstens eine mit der Werkzeughaltevorrichtung zusammenwirkende Keilfläche umfasst, wobei die Keilfläche vorzugsweise am Übertragungselement ausgebildet ist. Alle diese unterschiedlichen Anordnungen dienen dazu, die beispielsweise im Wesentlichen horizontale Bewegung des Übertragungselements in eine vertikale Bewegung der Werkzeughaltevorrichtung bzw. der daran angebrachten Werkzeuge zu übersetzen, wobei die genannten Beispiele von Kraftübertragungsmitteln eine Übertragung von relativ hohen Kräften ermöglichen, so dass auch der durch mehrere Werkzeuge gleichzeitig auszuübende Druck auf das Werkstück erzielbar ist.
  • Das Übertragungselement ist vorzugsweise mit der Antriebsvorrichtung derart gekoppelt, dass eine Drehbewegung der Antriebsvorrichtung in eine lineare Bewegung des Übertragungselelements übersetzt wird. Dabei kann die Antriebsvorrichtung eines jeweiligen Werkzeugmoduls eine Kurvenscheibe oder/und einen Exzenter oder/und einen Servomotor oder/und einen hydraulischen Antrieb umfassen.
  • Um eine kontinuierliche und optimierte Bearbeitung des Werkstücks zu erreichen, wird vorgeschlagen, dass die Werkzeugmodule derart ansteuerbar sind, dass die Werkzeughaltevorrichtungen während einer vorbestimmten Zeitdauer zur Durchführung der zugeordneten Bearbeitungsschritte synchron oder asynchron zwischen der Freigabestellung und der Bearbeitungsstellung hin- und herbeweglich sind, wobei vorzugsweise Werkzeughaltevor richtungen zum Halten die Bearbeitungsstellung früher erreichen als Werkzeughaltevorrichtungen zum Bearbeiten und die anschließende Freigabestellung später erreichen als die Werkzeughaltevorrichtungen zur Bearbeitung.
  • Durch eine derartige Ansteuerung wird somit gewährleistet, dass das Werkstück auf der gesamten Länge, welche durch ein Werkzeugmodul bearbeitbar ist, mittels der mehreren Werkzeuge zuerst fixiert wird und danach die entsprechenden Umformungsschritte durchgeführt werden. Anschließend erfolgt dann das Vorrücken des Werkstücks in Durchlaufrichtung um einen vorbestimmten Betrag, so dass eine kontinuierliche Fertigung erreicht wird.
  • Beim Werkstück kann es sich insbesondere um endlose Werkstücke handeln, insbesondere Metallbänder oder -drähte, welche von einer Rolle der Arbeitsmaschine zugeführt werden, und wobei das Werkstück durch Stanzen und weitere Umformungsschritte hergestellt wird, bis es vom Rest des Bandes abgetrennt und ausgeworfen werden kann. Selbstverständlich ist der Begriff ”endlos” dahingehend zu verstehen, dass es sich um ein Band bzw. einen Draht einer bestimmten, relativ großen Länge von mehreren 10 oder 100 Metern handelt, welcher aber selbstverständlich nicht unendlich lang ist.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer nicht einschränkenden Ausführungsform unter Bezugnahme auf die anliegenden Figuren beschrieben.
  • 1 zeigt eine schematisierte Frontansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Arbeitsmaschine.
  • 2 zeigt eine ebenfalls schematische Seitenansicht aus der Richtung des Pfeils II der 1.
  • 3 zeigt in perspektivischer, schematischer Darstellung Werkzeughaltevorrichtungen und Werkzeuge in unterschiedlichen Bewegungsebenen.
  • 4a zeigt in schematischer und vergrößerter Darstellung die Kopplung zwischen einer Werkzeughakevorrichtung, einem Kraftübertragungselement und einem mit einer Antriebsvorrichtung verbundenen Übertragungselement.
  • 4b zeigt eine Anordnung mit Keilen zur Kraftübertragung.
  • 5 zeigt ein vereinfachtes Diagramm an, in welchem ein Bearbeitungszyklus der verschiedenen Werkzeugmodule schematisch dargestellt ist.
  • 6 zeigt in perspektivischer, schematischer Darstellung eine Anordnung ähnlich der 3, jedoch mit weiteren Werkzeughaltevorrichtungen in zur Durchlaufebene parallelen Bearbeitungsebenen.
  • 7 zeigt ein vereinfachtes Diagramm ähnlich zu 5 ergänzt mit den möglichen Bewegungen von weiteren Werkzeughaltevorrichtungen gemäß 6.
  • 1 zeigt eine stark vereinfachte schematische und nicht maßstabsgetreue Frontansicht einer Arbeitsmaschine 10 zur Bearbeitung eines in diesem Falle endlosen Werkstücks 12, das in Durchlaufrichtung D über die Arbeitsmaschine 10 hindurchläuft. Beim Werkstück 12 kann es sich insbesondere um ein Metallband, einen Draht oder dgl. handeln. Ausgehend von einer Einzugsvorrichtung 14, welche beispielsweise als Radialzangenvorschub ausgebildet ist, erreicht das Werkstück 12 zunächst eine Presse 16, in welcher aus dem Band Rohformen des aus dem Werkstück 12 herzustellenden Endprodukts gestanzt werden. Anschließend durchlaufen die mit dem Band noch verbundenen gestanzten Stücke bzw. Rohformen den eigentlichen Umformungs- bzw. Biegebereich der Arbeitsmaschine 10.
  • In der vorliegenden Ausführungsform weist die Arbeitsmaschine 10 vier Werkzeugmodule 18-1, 18-2, 18-3 und 18-4 auf, welche jeweilige Werkzeughaltevorrichtungen 20-1, 20-2, 20-3 und 20-4 aufweisen. Die Werkzeugmodule 18-1 bis 18-4 umfassen jeweilige Antriebsvorrichtungen 22-1 bis 22-4, durch welche die Werkzeughaltevorrichtungen 20-1 bis 20-4 in vertikaler Richtung V relativ zum im Wesentlichen horizontal durch die Arbeitsmaschine 10 durchlaufenden Werkstück 12 bewegt werden können. Es wird darauf hingewiesen, dass die Werkzeughaltevorrichtungen 20-1 bis 20-4 in Vertikalrichtung V linear geführt sind, so dass sie sich nur in dieser Vertikalrichtung V hin- und herbewegen können zwischen einer Freigabestellung und einer Bearbeitungsstellung. Beispielhaft ist die Freigabestellung strichpunktiert beim Werkzeugmodul 18-3 mit dem Antrieb 22-3 und der Werkzeughaltevorrichtung 22-3 angedeutet, in welcher die Werkzeughaltevorrichtung 22-3 in vertikaler Richtung weiter entfernt ist vom Werkstück 12 als in der durchgezogenen Darstellung der Bearbeitungsstellung der Werkzeughaltevorrichtung 20-3. Ebenfalls in seiner Freigabestellung aber in durchgezogener Linie ist das Werkzeugmodul 18-4 dargestellt.
  • Die Werkzeughaltevorrichtungen 20-1 bis 20-4 sind über gelenkig gelagerte Kraftübertragungsmittel 24-1 bis 24-4 mit einem jeweiligen Übertragungselement 26-1 bis 26-4 verbunden. Dabei führen die Übertragungselemente 26-1 bis 26-4 aufgrund des Antriebs durch die als Kurvenscheiben ausgebildeten Antriebsvorrichtungen 22-1 bis 22-4 eine in horizontaler Richtung geführte Linearbewegung aus, welche mittels der Kraftübertragungselemente 24-1 bis 24-4 auf die Werkzeughaltevorrichtungen 20-1 bis 20-4 übertragen werden, so dass die Drehbewegung der Kurvenscheiben 22-1 bis 22-4 in eine vertikale Bewegung der Werkzeughaltevorrichtung 20-1 bis 20-4 übersetzt wird. Die Kurvenscheiben 22-1 bis 22-4 der Antriebsvorrichtungen weisen eine Umfangskontur auf, welche von einem jeweiligen, mit dem Übertragungselement 26-1 bis 26-3 gelenkig verbundenen Mitnehmer 28-1 bis 28-4 beaufschlagt wird, so dass der Konturverlauf in eine im Wesentlichen horizontale Hin- und Herbewegung der Übertragungselemente 26-1 bis 26-4 übertragen bzw. übersetzt wird.
  • Der Antrieb der Presse 16 zum Ausstanzen von Rohformen am Werkstück 12 kann beispielsweise als Exzenterpresse ausgebildet sein. Denkbar ist aber auch ein Antrieb durch eine Hydraulik-Kolben-Zylinder-Anordnung oder über eine elektrische Stellmotoranordnung. Der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass in 1 noch eine weitere der Presse 16 gegenüberliegende Werkzeughaltevorrichtung 30 dargestellt ist, welche mit einem Linearantrieb 32 mittels Übertragungselement 34 und Gelenkanordnung 36 verbunden ist, und die als Haltevorrichtung für die Presse 16 gedacht ist.
  • Die Durchlaufebene in der vorliegenden Ausführungsform enthält das horizontal verlaufende Werkstück 12 und ist zur Papierebene der 1 orthogonal. Die Bewegungsebenen der einzelnen Werkzeughaltevorrichtungen 20-1 bis 20-4 liegen orthogonal zur Durchlaufebene und parallel zur Papierebene der 1.
  • 2 zeigt die Arbeitsmaschine 10 in einer Seitenansicht entsprechend dem Pfeil II der 1, wobei hier ein Sockel 38 dargestellt ist, auf welchem die Arbeitsmaschine 10 abgestützt ist. Ferner ist ersichtlich, dass die Werkzeugmodule 18-1 bis 18-4 an einer vertikal auf dem Sockel 38 befestigten Grundplatte 40 befestigt sind, welche in einem mittleren Bereich eine Öffnung 42 aufweist, durch welche entweder das Werkstück 12 hindurchgeführt werden kann, um es auf der anderen Seite der Grundplatte 40 weiterzubearbeiten, oder durch welche weitere Werkzeugmodule 18-5 und 18-6 in Bewegungsebenen parallel zur Durchlaufebene DE auf das Werkstück einwirken können.
  • Die Bauteile Werkzeughaltevorrichtung, Kraftübertragungsmittel und Übertragungselement sind in der 2 mit den gleichen Bezugszeichen wie in 1 bezeichnet. Nicht dargestellt sind mit den Übertragungselementen 26-1 bis 26-4 gekoppelte Antriebsvorrichtungen 22-1 bis 22-4 (s. 1).
  • In vereinfachter und schematischer Art und Weise sind an den Werkzeug haltevorrichtungen 20-1 bis 20-4 jeweilige Werkzeuge 44-1 bis 44-4 dargestellt. Aus der Darstellung der 2 sind auch unterschiedliche Bewegungsebenen BE ersichtlich, entlang welchen die Werkzeughaltevorrichtungen 20-1 bis 20-4 in vertikaler Richtung V auf- und abbewegt werden. Während die Werkzeuge 44-2, 44-3 und 44-4 unmittelbar an ihrer jeweiligen Werkzeughaltevorrichtung 20-2, 20-4 und 20-4 angebracht sind, ist das Werkzeug 44-1 über einen Adapter 46-1 an der Werkzeughaltevorrichtung 20-1 befestigt. Durch den Adapter 46-1 wird das Werkzeug 44-1 in eine Bewegungsebene des Werkzeugs 44-3 verschoben, so dass die beiden Werkzeuge 44-1 und 44-3 in der gleichen bzw. in nahezu der gleichen Bewegungsebene in Vertikalrichtung V bewegt werden und am Werkstück 12 in Durchlaufrichtung D an verschiedenen Stellen Bearbeitungsschritte durchführen.
  • 3 zeigt die Anordnung von Werkzeughaltevorrichtungen 20-1 bis 20-4 und daran angebrachter Werkzeuge 44-1 bis 44-8 in einer schematischen Ausschnittsdarstellung losgelöst von der Arbeitsmaschine 10. In dieser Perspektivdarstellung ist gestrichelt die Durchlaufebene DE angedeutet, in welcher ein Werkstück 12 in Durchlaufrichtung D durch die Arbeitsmaschine hindurchläuft. Die Werkzeughaltevorrichtungen 20-1 und 20-2 sind auf gegenüberliegenden Seiten der Durchlaufebene DE in einer gemeinsamen vertikalen Bewegungsebene BE-1 angeordnet, in welcher sie sich in Vertikalrichtung V auf- und abbewegen, um das Werkstück 12 zu halten bzw. zu bearbeiten und freizugeben. Die Werkzeughaltevorrichtungen 20-3 und 20-4 bewegen sich in einer zur Bewegungsebene BE-1 parallelen Bewegungsebene BE-2 und sind ebenfalls auf gegenüberliegenden Seiten, d. h. oberhalb und unterhalb der Durchlaufebene DE angeordnet. Die Bewegungsebene BE-1 befindet sich in der perspektivischen Darstellung der 3 somit etwas hinter der Bewegungsebene BE-2. Die Werkzeuge 44-1 und 44-5 sind mittels unterschiedlich dimensionierter Adapter 46-1 und 46-5 an der Werkzeughaltevorrichtung 20-1 angebracht, so dass die Werkzeuge 44-1 und 44-5 bezogen auf die Bewegungsebene BE-1 an unterschiedlichen Stellen quer zur Durchlaufrichtung D auf das Werkstück 12 einwirken können. Beim Werkzeug 44-5 ist ein an der Arbeitsmaschine befestigter Halteblock 50 angedeutet, auf dessen Oberseite 52 das Werkstück 12 aufliegt und mittels des Werkzeugs 44-5 festgehalten wird. Eine ähnliche Anordnung ist bei der Werkzeughaltevorrichtung 20-2, dem Werkzeug 44-2 und dem Adapter 46-2 zu sehen, wobei das Werkzeug 44-2 gegen eine Unterseite 52a eines weiteren Halteblocks 50a gepresst wird, um das Werkstück 12 festzuhalten. Die Werkzeuge 44-3, 44-7, 44-4 und 44-8 bewegen sich in der Bewegungsebene BE-2, da sie unmittelbar an ihrer jeweiligen Werkzeughaltevorrichtung 20-3 und 20-4 angebracht sind, ohne einen dazwischenliegenden Adapter. Die Werkzeuge 44-3, 44-4, 44-7 und 44-8 dienen zum Umformen des Werkstücks 12, das jeweils durch die Werkzeuge 44-1, 44-2, 44-5, 44-6 ggf. im Zusammenwirken mit einem Halteblock 50, 50a festgehalten werden. Der Adapter 46-1 des Werkzeugs 44-1 ist derart bemessen, dass das Werkzeug 44-1 in der Bewegungsebene BE-2 arbeitet und zusammen mit dem Werkzeug 44-6 das Werkstück 12 zum Halten festklemmt, so dass mittels einer Bewegung nach oben des Werkzeugs 44-8 ein Umbiegen des nicht eingeklemmten Endes des Werkstücks 12 nach oben ermöglicht wird.
  • In der 3 sind zur vereinfachten Darstellung an den verschiedenen zusammenwirkenden Werkzeugen, beispielsweise 44-4 mit 44-5 oder 44-1 mit 44-6 und 44-8 einzelne Werkstücke 12 dargestellt und kein gesamtes Werkstückband, das bei solchen Arbeitsmaschinen normalerweise in Durchlaufrichtung hindurchläuft.
  • Die Werkzeughaltevorrichtungen 20-1 und 20-2 liegen, wie bereits ausgeführt, in der Bewegungsebene BE-1 und bilden ein Werkzeughaltevorrichtungspaar, wobei die beiden Haltevorrichtungen 20-1 und 20-2 die gleiche Funktion aufweisen, nämlich das Festhalten bzw. Fixieren des Werkstücks 12 mittels der Werkzeuge 44-1, 44-2, 44-5, 44-6 und 44-9 und ggf. der Halteblöcke 50 und 50a. Die Werkzeughaltevorrichtungen 20-3 und 20-4 bilden ein Werkzeughaltevorrichtungspaar in der Bewegungsebene BE-2 und weisen beide die Funktion des Umformens, insbesondere des Umbiegens des Werkstücks 12 auf. Hierbei erfolgt durch das Werkzeug 44-3 ein Umbiegen des Werkstücks 12 quer zur Durchlaufrichtung nach unten, durch das Werk zeug 44-4 ein Umbiegen des Werkstücks 12 längs zur Durchlaufrichtung D nach oben, durch das Werkzeug 44-7 ein Umbiegen des Werkstücks 12 längs zur Durchlaufrichtung D nach unten und durch das Werkzeug 44-8 ein Umbiegen des Werkstücks 12 quer zur Durchlaufrichtung D nach oben.
  • Durch die Anordnung von Werkzeughaltevorrichtungen 20-1 bis 20-4 in unterschiedlichen Bewegungsebenen BE-1 und BE-2 sowie durch die Anordnung von mehreren Werkzeugen 44-1 bis 44-9 an den Werkzeughaltevorrichtungen 20-1 bis 20-4 kann auf einer kurzen Strecke in Durchlaufrichtung D eine komplexe Umformung des Werkstücks 12 erreicht werden. Dabei wird die Flexibilität durch die Verwendung von Adaptern 46-1, 46-2, 46-5, 46-6 und 46-9 erhöht, durch welche unterschiedliche Haltepunkte bezogen auf die Bewegungsebene BE-1 durch die jeweiligen Werkzeuge erreicht werden können. Aus der Darstellung gemäß 3 ist auch ersichtlich, dass an den Werkzeughaltevorrichtungen 20-1 bis 20-4 jeweils mehrere Bohrungen 54 vorgesehen sind, an denen weitere Werkzeuge befestigt werden können.
  • 4a zeigt schematisch eine Ausführungsform der gelenkigen Verbindung zwischen einer Werkzeughaltevorrichtung 20 und einem zugehörigen Übertragungselement 26 mittels eines Pleuels 24, welcher in entsprechenden Ausnehmungen 21 bzw. 27 aufgenommen ist. Die Ausnehmungen 21 und 27 sind dabei wie eine Gelenkpfanne ausgebildet, so dass durch eine Bewegung des Übertragungselements 26 in horizontaler Richtung H die Werkzeughaltevorrichtung 20 in vertikaler Richtung V bewegt wird. Dabei kann ein derartiger Pleuel 24 hohe Druckkräfte auf die Werkzeughaltevorrichtung 20 und ggf. daran angebrachte Werkzeuge übertragen, so dass mittels einer Antriebsvorrichtung (nicht dargestellt) mehrere Werkzeuge der Werkzeughaltevorrichtung 20 zwecks Halten oder/und Umformen des Werkstücks auf dieses gepresst werden können. In der Darstellung der 4a sind die Werkzeughaltevorrichtung 20, der Pleuel 24 und das Übertragungselement 26 in Freigabestellung der Werkzeughaltevorrichtung 20 gestrichelt dargestellt und in der Bearbeitungsstellung in durchgezogener Linie.
  • 4b zeigt eine alternative Kraftübersetzung zwischen dem Übertragungselement 126 und der Werkzeughaltevorrichtung 120. Das Übertragungselement 126 weist an seiner Unterseite zwei keilartige Flächen 160 auf, welche mit korrespondierenden Keilflächen 162 an der Werkzeughaltevorrichtung 120 zusammenwirken, so dass aufgrund der geneigten Kontaktflächen eine Horizontalbewegung des Übertragungselements 126 in eine Vertikalbewegung der Werkzeughaltevorrichtung 120 übersetzt wird. Auch in diesem Falle stellt die gestrichelte Darstellung die Freigabestellung und die durchgezogene Linie die Bearbeitungsstellung der Werkzeughaltevorrichtung 120 dar.
  • Es wird darauf hingewiesen, dass das Übertragungselement 26 bzw. 126 nur in Horizontalrichtung H verschieblich ist und in Vertikalrichtung V unbeweglich ist. Die Werkzeughaltevorrichtung 120 ist in Vertikalrichtung V linear beweglich und in Horizontalrichtung H unverschieblich gehalten. Selbstverständlich können zwischen der Werkzeughaltevorrichtung und dem Übertragungselement auch andere Kraftübertragungselemente vorgesehen sein, wie beispielsweise ein Kniegelenk oder dergleichen.
  • 5 zeigt exemplarisch einen Bearbeitungszyklus der Arbeitsmaschine 10, wobei in der ersten Spalte beispielhaft die Bezugszeichen der wirkenden Elemente gemäß 1 eingesetzt sind.
  • Zu Beginn eines Bearbeitungszyklus werden bei 0° die Werkzeughaltevorrichtungen 20-1 und 20-2 aus der Freigabestellung in Vertikalrichtung V zur Durchlaufebene bzw. dem Werkstück 12 bewegt, um dieses festzuhalten. Dabei erreichen die Werkzeughaltevorrichtungen 20-1 und 20-2 bei etwa 30° ihre Bearbeitungsstellung, in welcher sie bis etwa 170° gehalten werden. Für die Presse 16 sind zwei unterschiedliche Verläufe 16 bzw. 16' dargestellt, wobei in den Zeilen mit den Bezugszeichen 16 ein Verlauf mit einer Exzenterpresse, also ein sinuider Wegverlauf dargestellt ist und beim Bezugszeichen 16' eine Presse ohne Exzenter, beispielsweise angetrieben durch einen Hydraulikzylinder oder dergleichen. Bezugszeichen 30 bzw. 30' zeigt die Betätigung der Werkzeughaltevorrichtung 30 zum Halten des Werkstücks 12 vor dem Stanzvorgang durch die Presse 16, wobei im Falle des sinuiden Verlaufs die Werkzeughaltevorrichtung 30 vor dem Stanzvorgang angesteuert wird. Die Werkzeughaltevorrichtungen 20-3 und 20-4, welche die zum Umformen vorgesehenen Werkzeuge aufweisen, werden ab etwa 30° von ihrer Freigabestellung in ihre Bearbeitungsstellung bewegt, welche sie bei etwa 90° erreichen. Danach werden sie wieder in ihre Freigabestellung bewegt, die sie bei etwa 170° erreichen. Aus der Darstellung gemäß 5 wird ersichtlich, dass die zum Halten vorgesehenen Werkzeughaltevorrichtungen 20-1 und 20-2 mit ihren daran angebrachten Werkzeugen ihre Bearbeitungsstellung früher erreichen als die Werkzeughaltevorrichtungen 20-3 und 20-4, welche den Umformvorgang durchführen. Die Werkzeughaltevorrichtungen 20-1 und 20-2 werden auch länger in der Bearbeitungsstellung gehalten als die Werkzeughaltevorrichtungen 20-3 und 20-4, insbesondere werden die Werkzeughaltevorrichtungen 20-1 und 20-2 erst dann aus der das Werkstück fixierenden Bearbeitungsstellung gelöst, wenn die Werkzeughaltevorrichtungen 20-3 und 20-4 bei ungefähr 170° wieder ihre Freigabestellung erreicht haben. Der Einzug 14 ist von ungefähr 250° bis ungefähr 320° aktiv und schiebt das Werkstück, insbesondere ein endloses Metallband oder einen Draht, um einen vorbestimmten Betrag in Durchlaufrichtung vorwärts, wobei das Werkstück während dieses Zyklusabschnitts frei beweglich ist. Grundsätzlich ist die Aktivierung des Einzugs frei wählbar in der Größenordnung zwischen 60 und 300°, je nach Ausgestaltung der Arbeitsmaschine und der durch diese durchzuführenden Umformschritte.
  • 6 zeigt in schematischer perspektivischer Darstellung eine Anordnung ähnlich zu derjenigen der 3, wobei zwei weitere Werkzeughalter 20-5 und 20-6 vorgesehen sind, welche sich in Bewegungsebenen BE-3 und BE-4 bewegen entsprechend dem Pfeil BE-3/4. Die Bewegung der Werkzeughalter 20-5 und 20-6 erfolgt parallel zur Durchlaufebene DE und orthogonal zu den Bewegungsebenen BE-1 und BE-2 der Werkzeughalter 20-1 bis 20-4. Die in Durchlaufrichtung D zuvorderst und zuhinterst liegenden zu sammenwirkenden Werkzeugpaare 44-3 und 44-9 bzw. 44-4 und 44-5 sind identisch mit den gleich bezeichneten Werkzeugpaaren in der Anordnung gemäß 3. Ein im Wesentlichen horizontal bewegliches Werkzeug 44-10, welches an der Werkzeughaltevorrichtung 20-6 befestigt ist, dient als Fixierung des Werkstücks 12 zusammen mit dem Werkzeug 44-6, so dass das Werkstück 12 zwischen diesen beiden Werkzeugen 44-6 und 44-9 festgeklemmt ist und durch das Werkzeug 44-8 nach oben umgebogen werden kann. Dabei dient das Werkzeug 44-10 als Umbiegekante und Anlagefläche für das umgebogene Werkstück, also als Biegekern. Somit ersetzt in dieser Anordnung das Werkzeug 44-10 das Werkzeug 44-1 der 3. Ein Werkzeug 44-11, welches mittels eines Adapters 46-11 an der Werkzeughaltevorrichtung 20-5 angebracht ist, dient dem Festhalten des Werkstücks 12 im Zusammenwirken mit dem Werkzeug 44-12, so dass mittels des Werkzeugs 44-7 eine Umformung des Werkstücks 12 (Umbiegen nach unten) entlang einer Stirnseite des Werkzeugs 44-11 erfolgen kann. Auch hier wirkt das Werkzeug 44-11 als Biegekern. In dieser Anordnung ersetzen die Werkzeuge 44-11 und 44-12 das als Biegekern vorgesehene Werkzeug 44-2 und den festen Halteblock 50a der 3.
  • Neben derartigen Haltefunktionen der in den horizontalen Bewegungsebenen BE-3 und BE-4 arbeitenden Werkzeuge 44-10 und 44-11 können derartig angeordnete Werkzeuge auch als Umformwerkzeuge (Biegestempel) ausgebildet sein oder fertig bearbeitete Werkstücke aus der Bearbeitungsstraße ausstoßen. Wie aus der Anordnung der 6 ersichtlich, können durch die Anordnung und Verwendung von Werkzeugen 44-10 und 44-11, die in den Bewegungsebenen BE-3 und BE-4 arbeiten, gleichartige Arbeiten verglichen mit 3 durchgeführt werden, wobei sich durch die weiteren horizontalen Bewegungsebenen BE-3 bzw. BE-4 größere Freiheiten und mehr Flexibilität bei der Ausgestaltung der Maschine ergeben. Insbesondere ist es auch interessant, dass durch ein horizontal angeordnetes Werkzeug 44-11 ein fest angeordneter Block 50a (3) ersetzt werden kann. Selbstverständlich sind die Werkzeughaltevorrichtungen 20-5 und 20-6 mit entsprechenden, nicht dargestellten Antriebsvorrichtungen verbunden analog zu den Antriebsvorrichtungen 22-1 bis 22-4 der 1.
  • 7 zeigt ein zur 5 ähnliches Diagramm, wobei für die Beschreibung der ersten neun Zeilen (Einträge 14 bis 20-2) auf die zur 5 gegebene Beschreibung hingewiesen wird. In der Zeile X ist die zeitliche Ansteuerung der Bewegung der Werkzeughaltevorrichtungen 20-5 und 20-6 für eine Anordnung gemäß 6 dargestellt, in welcher die entsprechenden Werkzeuge 44-10 und 44-11 als Halterungen bzw. Abstützungen (Biegekerne) für das Werkstück 12 dienen. Dabei werden die Werkzeughaltevorrichtungen 20-5 und 20-6 bereits sehr früh von ihrer Freigabestellung in ihre Bearbeitungsstellung bewegt und auch länger in dieser Bearbeitungsstellung gehalten (von ungefähr 10° bis 190°), da sie als Abstützung des Werkstücks 12 dienen beim Festklemmen durch Werkzeuge, welche an den Werkzeughaltern 20-2 bzw. 20-1 angebracht sind.
  • Wie bereits oben erwähnt, könnten an den Werkzeughaltevorrichtungen 20-5 bzw. 20-6 angebrachte Werkzeuge auch dazu verwendet werden, fertig umgeformte Werkstücke aus der Bearbeitungsstraße auszustoßen. Dies ist in der Zeile XI dargestellt, wobei die Bewegung des Auswerfens unmittelbar zu Beginn des Vorschubs mittels der Einzugsvorrichtung 14 (1) erfolgt. Die Werkzeughaltevorrichtungen 20-5 bzw. 20-6 erreichen in diesem Falle ihre Bearbeitungsstellung bei etwa 250° und werden umgehend wieder in ihre Freigabestellung zurückbewegt. Schließlich ist in Zeile XII der Fall dargestellt, bei welchem an der Werkzeughaltevorrichtung 20-5 bzw. 20-6 ein Werkzeug angebracht ist, das eine Umformung des Werkstücks durchführt, also als Biegestempel wirkt. Selbstverständlich erreicht dann die Werkzeughaltevorrichtung 20-5 bzw. 20-6 ihre Bearbeitungsstellung in dem Zeitraum, in welchem das Werkstück durch die Werkzeughaltevorrichtungen 20-1 bzw. 20-2 und ggf. 20-5 bzw. 20-6 festgehalten wird. Dieser Umformvorgang durch Werkzeuge an den Werkzeughaltevorrichtungen 20-5 bzw. 20-6 erfolgt ähnlich wie bei den Werkzeughaltevorrichtungen 20-3 bzw. 20-4 in einem Bereich um 90° herum, wobei in 7 die Bearbeitungsstellung bei etwa 100° angedeutet ist. Es wird darauf hingewiesen, dass die im Dia gramm gemäß 7 Zeilen X bis XII angedeuteten Funktionen alternativ oder in Kombination miteinander vorgesehen werden können je nachdem, welcher Arbeitsvorgang mittels der an den Werkzeughaltevorrichtungen 20-5 bzw. 20-6 angebrachten Werkzeuge erreicht werden sollen (Halten bzw. Biegekern, Umformen bzw. Biegestempel, Auswerfen).

Claims (14)

  1. Arbeitsmaschine, insbesondere Draht- oder Bandbiegemaschine, zur Bearbeitung eines durchlaufenden Werkstücks (12), mit wenigstens einem Werkzeugmodul (18), wobei das Werkzeugmodul (18) umfasst: eine bezüglich der Arbeitsmaschine (10) linear geführte Werkzeughaltevorrichtung (20), die mittels einer jeweiligen dem Werkzeugmodul (20) zugeordneten Antriebsvorrichtung (22) zwischen einer Freigabestellung und einer Bearbeitungsstellung linear beweglich ist, so dass das Werkstück (12) in der Bearbeitungsstellung in Durchlaufrichtung (D) fixiert ist und in der Freigabestellung um ein vorbestimmtes Maß in Durchlaufrichtung (D) bewegbar ist, und ein an der Werkzeughaltevorrichtung (20) angebrachtes, der gleichen Linearbewegung unterliegendes, Bearbeitungsschritte ausführendes Werkzeug (44) zum Umformen oder Halten des die Arbeitsmaschine (10) durchlaufenden Werkstücks (12), dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsmaschine (10) wenigstens zwei Werkzeugmodule (18-1, 18-2, 18-3, 18-4) umfasst, deren Werkzeughaltevorrichtungen (20-1, 20-2, 20-3, 20-4) in unterschiedlichen, insbesondere zueinander parallelen Bewegungsebenen (BE) linear beweglich sind und durch die wenigstens zwei Bearbeitungschritte an quer zur Durchlaufrichtung (D) voneinander entfernten Stellen oder/und an in Durchlaufrichtung (D) voneinander entfernten Stellen des Werkstücks (12) durchführbar sind.
  2. Arbeitsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in jeder der Bewegungsebenen (BE-1; BE-2) zwei bezogen auf die Durchlaufebene (D) des Werkstücks (12) zueinander entgegengesetzt linear bewegliche Werkzeughaltevorrichtungen (20-1, 20-2, 20-3, 20-4) vorgesehen sind, so dass in der jeweiligen Bewegungsebene (BE-1; BE-2) ein jeweiliges Werkzeughaltevorrichtungspaar gebildet ist.
  3. Arbeitsmaschine nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 oder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der Werkzeughaltevorrichtung (20-1, 20-2, 20-3, 20-4) wenigstens zwei Werkzeuge (44-1...44-9) angebracht sind, derart, dass mittels der jeweiligen der Werkzeughaltevorrichtung (20-1, 20-2, 20-3, 20-4) zugeordneten Antriebsvorrichtung (22-1, 22-2, 22-3, 22-4) wenigstens zwei Bearbeitungschritte im Wesentlichen synchron an in Durchlaufrichtung (D) voneinander entfernten Stellen oder/und an quer zur Durchlaufrichtung (D) voneinander entfernten Stellen des Werkstücks (12) durchführbar sind.
  4. Arbeitsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsebene (BE) senkrecht oder parallel zur Durchlaufebene (DE) des Werkstücks (12) ausgerichtet ist.
  5. Arbeitsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Werkzeughaltevorrichtungen (20-1, 20-2, 20-3, 20-4) der gleichen Bewegungsebene (BE-1; BE-2), insbesondere ein jeweiliges Werkzeughaltevorrichtungspaar gleichartige Bearbeitungsschritte durchführen, insbesondere Festhalten des Werkstücks oder Umformen des Werkstücks (12).
  6. Arbeitsmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Werkzeughaltevorrichtung (20-1) wenigstens ein Werkzeug (44-1) mittels eines Adapterstücks (46-1) derart anbringbar ist, dass ein dem Werkzeug (44-1) zugeordneter Bearbeitungschritt in einer anderen, vorzugsweise parallelen, insbesondere der benachbarten Bewegungsebene (BE-2) einer weiteren, insbesondere der benachbarten Werkzeughaltevorrichtung (20-3) durchführbar ist.
  7. Arbeitsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine jeweilige Antriebsvorrichtung (22-1...22-4) durch ein Kraftübertragungsmittel (24-1...24-4) mit der Werkzeughaltevorrichtung (20-1...20-4) des jeweiligen Werkzeugmoduls (18-1...18-4) verbunden ist.
  8. Arbeitsmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungsmittel (24-1...24-4) wenigstens ein zur linearen Bewegungsrichtung (V) der jeweiligen Werkzeughaltevorrichtung (20-1...20-4) im Wesentlichen orthogonal bewegliches Übertragungselement (26-1...26-4) umfasst.
  9. Arbeitsmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungsmittel einen in einer Gelenkspfanne (21) der Werkzeughaltevorrichtung (20) aufgenommenen Pleuel (24) umfasst, der mit dem Übertragungselement (26) gelenkig verbunden ist.
  10. Arbeitsmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungsmittel ein mit der Werkzeughaltevorrichtung verbundenes Kniegelenk umfasst, das mit dem Übertragungselement gelenkig verbunden ist.
  11. Arbeitsmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungsmittel wenigstens eine mit der Werkzeughaltevorrichtung (120) zusammenwirkende Keilfläche (160, 162) umfasst, wobei die Keilfläche (160) vorzugsweise am Übertragungselement (126) ausgebildet ist.
  12. Arbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungselement (26-1...26-4) mit der Antriebsvorrichtung (22-1...22-4) gekoppelt ist, derart, dass eine Drehbewegung der Antriebsvorrichtung (22-1...22-4) in eine lineare Bewegung des Übertragungselelements (26-1...26.4) übersetzt wird.
  13. Arbeitsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeugmodule (18-1...18-4) derart ansteuerbar sind, dass die Werkzeughaltevorrichtungen (20-1...20-4) während einer vorbestimmten Zeitdauer zur Durchführung der zugeordneten Bearbeitungsschritte synchron oder asynchron zwischen der Freigabestellung und der Bearbeitungsstellung hin- und herbeweglich sind, wobei vorzugsweise Werkzeughaltevorrichtungen (20-1, 20-2) zum Halten die Bearbeitungsstellung früher erreichen als Werkzeughaltevorrichtungen (20-3, 20-4) zum Bearbeiten und die anschließende Freigabestellung später erreichen als die Werkzeughaltevorrichtungen (20-3, 20-4) zur Bearbeitung.
  14. Arbeitsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung eines jeweiligen Werkzeugmoduls eine Kurvenscheibe (22-1...22-4) oder/und einen Exzenter oder/und einen Servomotor oder/und einen hydraulischen Antrieb umfasst.
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