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Die
Erfindung betrifft ein Hinweis- und Hilfesystem für ein unübersichtliches
Gebäude
oder Gelände,
insbesondere mit auf Anforderung individuelle Information wiedergebende
Hinweistafeln gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruches.
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In
unübersichtlichen
Gebäuden,
wie es z. B. viele Behördengebäude und
Krankenhäuser
sind, sind eine Vielzahl von Hinweistafeln an Gängen, Treppenaufgängen und
dgl. aufgestellt, die einen Hilfesuchenden zu einem bestimmten Raum
leiten sollen, den er in dem unübersichtlichen
Gebäude
sucht. Aufgrund der Vielzahl der darzustellenden Information sind
diese Hinweistafeln selbst unübersichtlich und
insbesondere für ältere Personen
oder Personen mit nachlassender Sehkraft schwer auszuwerten. Zudem
wird die dort gegebene Information meist noch weitere Information über den
Aufbau des Gebäudes voraussetzen, über die
viele Hilfesuchende nicht verfügen.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, einem Hilfesuchenden einfache nachvollziehbare
Information zu geben, wie er von seinem momentanen Ort aus am besten
zu dem von ihm gewünschten
Ort aus kommt. Eine derartige Information, die von einem Menschen
natürlich
in einfachen Worten wiedergegeben werden kann, ist bisher nicht
durch ein Hinweissystem erlangbar.
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Andererseits
gibt es bereits die Technologie der RFID-Chips, die beispielsweise
Pakete in Paketstationen identifiziert und es einem Transportsystem ermöglicht,
ein Paket zu einem vorbestimmten Ort zu bringen.
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Jedoch
ist das zwangsweise Versehen eines Menschen mit einem Identifikationschip
ein Eingriff in seine Persönlichkeitsrechte,
insbesondere möchte der
Mensch sich nicht mit seinem Aufenthaltsort protokollierbar in der
Umgebung bewegen. Er ist jedoch – sofern er „fragt” – bereit
seinen Zielort anzugeben.
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Die
Erfindung schlägt
daher vor, einen RFID-Chip zu nutzen, der eben nicht kontinuierlich
im gesamten Gebäude
oder stets beim Passieren von z. B. Toren ausgelesen werden kann,
sondern vom Benutzer aktiviert wird, entweder indem er durch eine Handbewegung
in die Nähe
eines Leseterminals gebracht wird oder indem der Chip durch einen
beispielsweise im Bereich eines Schlüsselanhängers angeordneten Aktivierungsknopf
mit Strom versorgt wird.
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Durch
Aktivierung werden dann bevorzugt im Nahbereich befindliche Hinweistafeln
den Chip auslesen können
und aktiviert werden. Durch die Vergabe solcher Art ausgestatteter
Handeinrichtungen bereits am Eingang eines unübersichtlichen Gebäudes an
die Hilfesuchenden, wobei je nach Art der Hilfe die in dem Gebäude gesucht
wird bzw. des Ortes, der aufgesucht werden soll, eine individuelle
Information in die RFID-Chips eingelesen wird bzw. auf diese Information
voreingeprägte
Chips entsprechend anonym an die Hilfesuchenden verteilt werden
ist es möglich,
den Suchenden große
persönliche
Autonomität
zu gewähren
und trotzdem alle Hinweisangebote zukommen zu lassen.
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Die
Vergabe kann an Suchende von einem Pförtner, oder aus einem Automaten,
ggf. auch einfach mit einem Informationsblatt oder Prospekt erfolgen.
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Durch
Rechnermitteln, die an Hinweisstationen vorgesehen sind und mit
entsprechend großen Anzeigetafeln
oder Bildschirmen versehen sind, und die ihren eigenen Standort
in Relation zu der Weginformation in dem unübersichtlichen Gebäude kennen,
kann dem Benutzer, der vor dem Bildschirm steht, Information vermittelt
werden. So kann beispielsweise durch einen nach links weisenden
Pfeil in diese Richtung gelenkt werden, durch eine als Piktogramm
dargetsellte Treppe ihm angedeutet werden, dass er ein Stockwerk
höher gehen
soll oder auch mittels einer Sprachausgabe mitgeteilt werden, dass er
einen beispielsweise linken Gang bis zur dritten Tür noch zu
gehen hätte.
Ist das Display so angebracht, dass man von oben draufschauen muss,
um die Richtungsangabe abzulesen, können alle Pfeilrichtungen (d.
h., in 360° rundum)
dargestellt werden.
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In
einer bevorzugten Variante wird mit Hilfe einer außen auf
dem RFID-Chip befindlichen Aufdruck, die in dem RFID-Chip befindliche
Information, beispielsweise Zimmer Nr. 3333 angezeigt, oder auch
eine mit dem Chip verkoppelte Wortangabe (akustisch oder visuell)
wie beispielsweise „Zahlstelle”.
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Auf
diese Weise kann dem Benutzer jede Angst vor der eigenen Identifizierbarkeit
genommen werden, da klar wird, dass der Chip lediglich dazu dient,
ihm das Eintippen seines Hilfewunsches in eine Hinweisstation zu
ersparen und andererseits ihm eine einfache Merkhilfe zu geben,
wohin in dem Gebäude
er überhaupt
von den Hinweistafeln „geschickt” wird.
Gleichzeitig ist eine Redundanz vorgesehen für den Fall, dass der RFID-Chip
versagen sollte.
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In
diesem Fall kann durch das manuelle Ablesen der Benutzer eines solchen
Hilfesystems nach wie vor zu seinem Ort kommen, auch wenn der elektronische
gewiesene Weg nicht mehr möglich
ist.
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Schließlich kann
das System aber auch dahingehend erweitert werden, dass es eine
Seriennummer jedes Handgerätes
mit auswertet und so feststellen kann, ob sich der jeweilige RFID-Chip noch auf dem
Weg zu einem bestimmten Zimmer befindet oder bereits auf dem Weg
zurück.
Auf diese Weise kann dann eine andersartige Information, nämlich der
schnellste Weg wieder heraus aus dem Gebäude für den Rückweg angezeigt werden. Dies macht
es beispielsweise für
Museen möglich,
auch ganze Wegstrecken (z. B. nur impressionistische Künstler)
vorzugeben und bei einem Abweichen zu warnen oder auch ggf. andersartig
Entgelt zu verlangen.
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Für den Fall,
dass wenigstens eine Taste an dem Handgerät vorgesehen ist, kann eine – vielleicht auch
eine zweite – Taste
für „Ausgang” ebenfalls
vorgesehen werden. Diese würde
auch für
den Fall, dass beispielsweise in einem Notfall ein schneller Ausgang
aus einem unübersichtlichen
Gebäude
wie beispielsweise einem Krankenhaus gesucht wird, sehr hilfreich
sein.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus einer nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiel anhand der beigefügten Zeichnungen.
In der
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1 wird
der Stand der Technik mit einer Vielzahl von Information auf einem
Hinweisschild verdeutlicht,
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2 zeigt
eine zweite Situation, in der eine mündliche Information von einem
Pförtner übermittelt wird,
die dann verstanden umgesetzt und nicht zuletzt auch in ihrer Komplexität im Gedächtnis bleiben muss,
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3 zeigt
das Beispiel des erfindungsgemäßen Systems,
bei dem ein Handgerät,
das mit einer Schlaufe für
das Handgerät
versehen ist, in den Bereich einer Ablesemöglichkeit eines Sensors gebracht
wird und dann auf der Tafel entsprechende Information abgelesen
werden kann, und
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4 und 5 beispielhafte
Darstellungen bei Benutzung des erfindungsgemäßen Systems.
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Während im
Stand der Technik, also wie in 1 und 2 eine
Vielzahl von Information auf einem Hinweisschild verdeutlicht wird,
oder eine mündliche
Information von einem Pförtner übermittelt
wird, die dann verstanden umgesetzt und nicht zuletzt auch in ihrer
Komplexität
im Gedächtnis
bleiben muss, wird beim erfindungsgemäßen System, bei dem ein Handgerät, das mit
einer Schlaufe für
das Handgerät
versehen ist, in den Bereich einer Ablesemöglichkeit eines Sensors gebracht
wird und dann auf der Tafel entsprechende Information abgelesen werden
kann.
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Es
wird also ein Hinweis- und Hilfesystem für ein unübersichtliches Gebäude oder
Gelände
mit auf Anforderung individuelle Information wiedergebenden Hinweistafeln
geschaffen, das jeweils ein RFID-Lesegerät an einer Mehrzahl von in
dem unübersichtlichen
Gebäude
oder Gelände
verteilt angeordneten Hinweisstationen umfasst, und für die unterschiedlichen
Hilfesuchenden eine Mehrzahl voneinander unterschiedlicher jeweils
wenigstens einen RFID-Chip enthaltende, an die potentiellen Hilfesuchenden
am Gebäudeeingang
zugewiesene Handeinrichtungen, wobei der Informationsgehalt der RFID-Chips
wenigstens je einem spezifischen Ort in den unübersichtlichen Gebäude oder
Gelände
zugewiesen ist, und die diesen Informationsgehalt mit Rechnermitteln
erkennenden Hinweisstationen weitere Anzeigemittel umfassen zur
Angabe einer Richtung, eines Weges oder der Visualisierung eines Wegstreckeninformation
zu diesem Ort jeweils vom vorbekannten jeweiligen Standort der Hinweisstation.
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Gegenüber einer
Anzeige auf dem Handgerät,
wie es beispielsweise auf Navigationsgeräten schon möglich ist, ergibt sich durch
die fest installierten Tafeln die Gewissheit, dass die Pfeile oder
dgl. stets entsprechend der Raumausrichtung der Hinweistafeln schon
korrekt ausgerichtet sind, während Hinweise,
die auf Handgeräten
ausgegeben werden, stets das Problem haben, dass die momentane Richtung,
die insbesondere ein Fußgänger einnimmt, nicht
ohne weiteres erkannt werden können.
Zudem sind weniger kostenträchtige
Recheneinrichtungen nötig
und nur wenige Anzeigemittel.
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In
der 4 ist ein Beispiel dargestellt, das neben einem
bisherigen Hinweisschild eine erfindungsgemäße Hinweistafel zeigt, die,
solange der Benutzer noch nicht sein Handgerät auf eine Ablagefläche gelegt
hat, keine Anzeige zeigt. Erst wenn der Benutzer, wie in der 5,
sein Handgerät
dicht an die Auflagefläche
bringt, wird die Hinweistafel aktiviert. Dies hat den Vorteil, dass
beispielsweise, wenn eine Vielzahl von Personen vor der Hinweistafel
stehen, stets die Information angezeigt wird, von demjenigen, der
sein Handgerät
gerade auf die Ablagefläche
auflegt. Durch die Ablagefläche
ist eine einfache ohne Erklärungen
erkennbare Zuordnung eines bestimmten Gerätes zu einer bestimmten Richtungsinformation
für nicht
nur den Benutzer selbst, sondern auch Umstehende erkennbar.