DE102009048896A1 - Interaktives System zur Beratung und individuellen Wegführung - Google Patents

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Abstract

Ein interaktives System (1) zur Bereitstellung von Informationen weist zumindest ein von einem Teilnehmer zu nutzendes Endgerät (2), insbesondere ein Videokonferenzterminal, sowie zumindest ein mit dem Endgerät (2) kommunizierendes Kommunikationsterminal (3) auf. Das Endgerät (2) enthält mehrere physische Interaktionsmittel, über welche das Eingeben kundenspezifischer Informationen bzw. Wünsche sowie das Ausgeben von Informationen bzw. Informationsmitteln ermöglicht ist.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein interaktives System zur persönlichen Beratung und individuellen Wegführung in größeren Anlagen, Gebäuden und/oder Gebäudekomplexen. Ein bevorzugtes Anwendungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist ein Informations- und Navigationssystem zur Beratung und Wegführung von Reisenden an Verkehrsflughäfen.
  • In größeren Gebäuden oder Gebäudekomplexen, welche der Öffentlichkeit zugänglich sind, werden oftmals verschiedenste Serviceleistungen zur Verfügung gestellt, wobei diese Leistungen an unterschiedlichen Orten des Gebäudekomplexes in Anspruch genommen werden können. Auch wenn mit Hilfe von Anzeigen oder Beschilderungen versucht wird, die Orientierung zu erleichtern, so fällt es oftmals insbesondere älteren Personen oder Personen, die sich zum ersten Mal in dem Gebäude bzw. der Anlage befinden, verhältnismäßig schwer, sich zu Recht zu finden bzw. zu orientieren. Insbesondere dann, wenn mehrere Serviceleistungen nacheinander in Anspruch genommen werden sollen, führt eine mangelnde Ortskenntnis oftmals dazu, dass Wegstrecken mehrfach zurückgelegt werden.
  • Ein typisches Beispiel eines derartigen Szenarios sind größere Verkehrsflughäfen, an denen eine Vielzahl unterschiedlichster Leistungen an unterschiedlichsten Orten angeboten wird. Möchte beispielsweise ein Reisender kurz vor dem Abflug noch bestimmte Sachen einkaufen und zusätzlich auch noch Geld wechseln, so kann dies im Falle einer mangelnden Ortskenntnis bzw. nicht optimaler Wegführung oftmals zu einer gewissen Zeitnot führen, da auf Grund der vorgegebenen Abflugzeiten der zur Verfügung stehende Zeitraum begrenzt ist.
  • Zwar wird oftmals mit Hilfe persönlicher Beratungsstellen versucht, Hilfesuchenden möglichst umgehend eine individuelle Beratung zukommen zu lassen, die Möglichkeiten hierfür sind allerdings verhältnismäßig begrenzt, da derartige Beratungsstellen selbstverständlich nicht in beliebig großer Anzahl zur Verfügung gestellt werden können. Bislang sind allerdings keine alternativen Möglichkeiten zur individuellen Beratung bekannt, welche ausreichend detailliert auf die Bedürfnisse einzelner Teilnehmer eingehen können.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, ein neues Konzept zur individuellen Beratung und Wegführung zur Verfügung zu stellen. Dabei soll die Transparenz über angebotene Leistungen erhöht und eine Verbesserung der Servicequalität der Beratung erreicht werden.
  • Die Aufgabe wird durch ein Benutzerterminal bzw. System sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst.
  • Erfindungsgemäß wird ein völlig neuartiges Konzept zur persönlichen Beratung und individuellen Wegführung vorgeschlagen, mit dessen Hilfe beispielsweise Reisenden an Verkehrsflughäfen in äußerst komfortabler und effektiver Weise Informationen und weitere Hilfsmittel zur Verfügung gestellt werden. Das erfindungsgemäße System beruht auf dem Einsatz von interaktiven Serviceterminals sowie von Anzeigeeinrichtungen, welche auf den Benutzer abgestimmte Informationen zur Verfügung stellen. Diese Einheiten sind derart ausgebildet, dass der Benutzer das System zu jeder Zeit ohne zusätzliche Hilfe bedienen kann. Mit Hilfe dieser Serviceterminals und Anzeigeeinrichtungen werden – wie nachfolgend beschrieben – Teilnehmern beispielsweise Informationen zur Verfügung gestellt, welche davon abhängig sind, welche Serviceleistungen der Teilnehmer tatsächlich in Anspruch nehmen möchte. Das gesamte System zeichnet sich dabei durch seine äußerst hohe Flexibilität aus, so dass es jederzeit an sich verändernde Situationen angepasst werden kann. Ferner wird eine persönliche Beratung auch an entlegenen Orten ermöglicht.
  • Nachfolgend soll die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung der verschiedenen Komponenten des erfindungsgemäßen Systems;
  • 2 die Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines interaktiven Servicemoduls;
  • 3 eine schematische Darstellung der einzelnen Komponenten des Servicemoduls;
  • 4 die schematische Ansicht eines sog. Agents;
  • 5 Ansichten eines interaktiven Wegweisers und
  • 6 eine schematische Darstellung der Komponenten des interaktiven Wegweisers.
  • Das erfindungsgemäße System wird nachfolgend anhand der Hilfestellung für einen Reisenden an einem Flughafen erläutert. Vorab sei allerdings darauf hingewiesen, dass das System gemäß der vorliegenden Erfindung keinesfalls auf dieses besondere Anwendungsgebiet beschränkt ist. Grundsätzlich kann das Konzept immer dann zum Einsatz kommen, wenn eine persönliche Beratung und/oder individuelle Wegführung zur Verfügung gestellt werden soll. So wäre ohne Weiteres der Einsatz des erfindungsgemäßen Systems auch in großen Bahnhöfen analog zu der Anwendung im Flughafen realisierbar. Auch an anderen Einsatzorten wie Einkaufszentren oder Messegeländen wäre eine Nutzung des Systems äußerst sinnvoll. Schließlich könnte insbesondere das nachfolgend näher beschriebene interaktive Servicemodul darüber hinaus auch im Touristiksektor bei Stadtrundfahrten, Touristik-Informationsbüros oder in Hotels zum Einsatz kommen.
  • Die schematische Darstellung in 1 zeigt die wesentlichen Komponenten des allgemein mit dem Bezugszeichen 1 versehenen erfindungsgemäßen Systems. Bei diesen Komponenten handelt es sich zunächst um die als Endgeräte genutzten interaktiven Informationsterminals 2, im Folgenden auch als Counter bezeichnet. Diese können an verschiedensten Stellen des Flughafens positioniert werden und dienen dazu, dem Teilnehmer des Systems 1 Informationen zur Verfügung zu stellen bzw. das Zurverfügungstellen von Informationen zu initiieren. Mit Hilfe eines Counters 2 kann der Teilnehmer dabei mit einem Informationsmitarbeiter in Kontakt treten, der seinerseits an einem Kommunikationsterminal, dem sogenannten Agent 3 arbeitet. Wie später noch ausführlich erläutert wird, eröffnen die verschiedenen physischen Ein- und Ausgabeoptionen des Counters 2 und des Agents 3 unterschiedliche Möglichkeiten, dem Teilnehmer Informationsmittel zur Verfügung zu stellen. Diese können dann beispielsweise später dazu genutzt werden, an einzelnen Anzeigeeinrichtungen, den sogenannten UDS-Wegweisern 4, weitere Informationen abzurufen.
  • Ergänzend weist das erfindungsgemäße System 1 auch weitere Komponenten auf, durch welche der Gesamtablauf der Informationsübermittlung unterstützt bzw. eine übergeordnete Verwaltung des Systems 1 ermöglicht wird. Den Kern des Systems 1 bilden dabei Server 6, 7, mit installierter Datenbank und zur Routing-Berechnung. Auf diese Server 6, 7 greifen die verschiedenen Bestandteile des Systems 1 zu.
  • Schnittstellen zum Kunden sind dabei die bereits erwähnten Counter 2, sowie die Info- und Routing-Displays (UDS-Wegweiser) 4. Die Agent-Arbeitsplätze befinden sich in einer Telefonzentrale oder direkt an einer der herkömmlichen Informationsstellen. Ein Supervisor-Display 5 gibt in der Telefonzentrale eine Übersicht über die aktuellen Kundenanfragen. Im Datenpflegemodul werden die Plane, POI und Agents gepflegt.
  • Die Benutzung des erfindungsgemäßen Systems durch einen Reisenden an einem Flughafen stellt sich dann beispielsweise wie folgt dar.
  • Der Reisende zeigt einer Mitarbeiterin der Flughafeninformation seine Bordkarte oder schildert ihr mündlich sein Anliegen. Zu diesem Zweck muß er sich nunmehr allerdings nicht zu einem der personenbesetzten Informationsschalter begeben, sondern kann eines der an sehr vielen Orten des Flughafen stehenden Videokonferenzterminals, also einen Counter 2 in seiner unmittelbaren Nähe nutzen.
  • Dieses Terminal 2 erfordert keinerlei technische Bedienung – ein Druck auf die beispielsweise einer Concierge-Glocke nachempfundene Ruftaste auf der Theke genügt, um mit einem Informationsmitarbeiter verbunden zu werden. Dieser erscheint – vorzugsweise in Lebensgröße in High-Definition-Qualität – am Display des Counters 2 und kann sowohl mitgebrachte Unterlagen in Papierform, Bordkarten wie auch andere Ausweise lesen. Zusätzlich kann er dort Kundenkarten ausstellen und Unterlagen ausdrucken.
  • Im Gegensatz zu einem klassischen ,Seif-Service'-Counter bedient erfindungsgemäß der ,Agent' das System, der Kunde muss lediglich ,Läuten', also durch Betätigen der Ruftaste eine Kommunikation initiieren. Im Gegensatz zu einem klassischen Videokonferenzsystem sind allerdings hierbei die Kameras permanent aktiv und es gibt sehr viele physische Interaktionsmöglichkeiten, die insgesamt einen virtuellen Schalter bilden.
  • Die erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden und in den 2 und 3 dargestellten Videokonferenzterminals, die Counter 2, zeichnen sich also durch ihre besonders einfache Handhabung aus. Um die Verbindung zu einem Agent zu initiieren, genügt – wie zuvor beschrieben – ein einfaches Läuten, wobei ergänzend auch die Möglichkeit der Sprachvorauswahl besteht, um mit einem Mitarbeiter mit geeigneten Sprachkenntnissen in Kontakt zu treten, sofern dies gewünscht bzw. erforderlich ist. Im Falle einer derartigen mehrsprachigen Auskunft werden dabei vorzugsweise zu Beginn auf dem Display des Counters 2 die zur Verfügung stehenden Sprachen angezeigt. Nach entsprechender Auswahl der gewünschten Sprache wird dann der Counter 2 automatisch mit dem entsprechenden Agent 3, beispielsweise einem Mitarbeiter aus der Telefonzentrale verbunden. Ergänzend kann auch eine Eingabe über Tasten bzw. einen Touchscreen erfolgen. Die Live-Aufschaltung bzw. Darstellung des Informationsmitarbeiters erfolgt dabei wie bereits erwähnt vorzugsweise in Lebensgröße, um eine besonders angenehme Kommunikation zu ermöglichen.
  • Die von dem Reisenden mitgebrachten Unterlagen sind dabei möglichst umfangreich verwendbar. Mit Hilfe der verschiedenen Einrichtungen besteht für den Agent 3 bzw. Informationsmitarbeiter die Möglichkeit, diese Unterlagen zu sehen und gegebenenfalls entsprechende 2D-Barcodes, die sich beispielsweise auf Bordkarten oder mobilen Endgeräten befinden, zu lesen. Hierfür können insbesondere hochauflösende Kameras verwendet werden, mit deren Hilfe der Counter 2 bzw. ein Ablagebereich des Counters 2, auf dem die entsprechenden Objekte abgelegt werden können, beobachtet wird. Durch die Möglichkeit, die mit Hilfe der Kameras erfaßten und/oder anderweitig gescannen Unterlagen digital weiterzuverwenden und wieder – ggf. farbig – auszudrucken, besteht ferner auch die Möglichkeit, einzelne Erläuterungen in kopierte Unterlagen zu skizzieren. Auch ermöglicht die Ausgabe an den Counter 2 den Ausdruck vorhandener Broschuren oder den Ausdruck von Handskizzen sowie eines Plans mit einer für den Reisenden optimierten Route. Schließlich können auch dem Teilnehmer zur Verfügung stehende Kundenkarten in das System integriert werden, wobei einerseits bereits vorhandene Karten ausgelesen werden oder auch neue Karten ausgestellt werden können.
  • Der erfindungsgemäße Counter 2 ermöglicht also einen direkten Kontakt zu einem Informationsmitarbeiter im Rahmen eines persönlichen Gesprächs über lebensgroße Videodarstellung in High-Definition-Qualität, wobei eine intuitive Bedienung gewährleistet ist. Eine hohe Servicequalität ist dabei durch eine Vielzahl von Interaktionsmöglichkeiten gewährleistet.
  • Der Agent-Arbeitsplatz (siehe 4) ist ferner vorzugsweise derart ausgelegt, dass eine übersichtliche und einfache Bedienung für den Informationsmitarbeiter ermöglicht ist. So kann eine Anmeldung über entsprechende Mitarbeiter-Ausweise erfolgen und ein Abruf der Hauptfunktionen ist über entsprechende Knöpfe vorgesehen. Diesen Agents 3 übergeordnet kann – wie in 1 dargestellt – ferner ein sogenannter „Supervisor-Arbeitsplatz” 5 zugeordnet sein, über den eine optimierte Arbeitsweise bzw. eine Verwaltung des Systems 1 vorgenommen werden kann. Dieser Arbeitsplatz 5 ermöglicht die Überwachung von Statusanzeigen sowie die Administration der einzelnen Arbeitsplätze, um das System möglichst effektiv nutzen zu können.
  • Die zuvor beschriebene Kombination bestehend aus Counter 2 und Agent 3 ermöglicht es also, Informationen unterschiedlichster Art in einfacher und komfortabler Weise zur Verfügung zu stellen. Insbesondere können die Counter 2 allerdings auch dazu genutzt werden, das nachfolgend näher beschriebene erfindungsgemäße Verfahren zur individuellen Wegführung zu initiieren.
  • Der Benutzer nutzt hierbei den Counter 2 dazu, dem System 1 bestimmte Dienstleistungen mitzuteilen, die er – z. B. bis zum seinem Abflug – nutzen möchte. Es kann sich hierbei um die unterschiedlichsten Ziele handeln, wobei alle wesentlichen sog. Points-of-Interest (POI) am Flughafen per Navigation erreichbar sein sollen (Shops, Gastronomie, Gates, C/I-Schalter, ÖPNV, Toiletten, Dienstleister). Dieser sog. Wegewunsch des Teilnehmers wird dann von dem System 1 genutzt, um eine geeignete Route durch den Flughafen zu ermitteln. Ferner wird dem Benutzer ein Identifizierungshilfsmittel zur Verfügung gestellt, wobei es sich hierbei beispielsweise um eine Kundenkarte oder einen Schein handelt, der einen Strichcode aufweist.
  • Diese an dem Counter 2 erhaltene Kundenkarte ermöglicht dann die Nutzung der 'intelligenten Wegweiser' (UDS-Wegweiser) 4, die in großer Anzahl an verschiedensten Orten des Flughafens, insbesondere an Weggabelungen, positioniert sind. Es handelt sich um fest installierte Displays, die als Orientierungs- und Wegeinformationspunkte dienen. An diesen Displays wird dem Teilnehmer nach dessen Identifizierung, die beispielsweise durch einfaches Auflegen der Karte erfolgen kann, seine individuelle Route angezeigt, wobei die Darstellung vom Ort das Displays und der gewünschten Route abhängig ist. Ferner können beispielsweise die weitere Ziele und deren Reihenfolge, die geschätzte Gehzeit sowie die noch zur Verfügung stehende Zeit bis zum Boarding angezeigt werden. Auch eventuelle Gate-Changes oder Delays können automatisch berücksichtigt und als Warnmitteilungen ausgegeben werden.
  • Diese dargestellte Route führt den Benutzer dann also beispielsweise entsprechend seinem Wegewunsch über die nächstgelegene Apotheke und ein Restaurant bis hin zu seinem Abfluggate. So kann er alle gewünschten Dienstleistungen auf dem kürzesten Weg stressfrei erreichen. Die mit Hilfe des Systems ermittelten Routen können also auf Basis von Artikeln/Dienstleistungen berechnet werden, der Endpunkt ,Gate' ist dynamisch. Es ist kein spezielles Gerät in den Händen des Teilnehmers notwendig, lediglich eine Identifikation des Teilnehmers (z. B. durch RFID, Papier oder Biometrie).
  • Die UDS-Wegweiser 4 (5 und 6) sind dabei für eine besonders einfache Handhabung durch den Teilnehmer ausgelegt. Durch ein einfaches Auflegen der Karte können hierbei grundlegende Informationen abgerufen werden, wobei weitere Details dann mit Hilfe spezieller Eingabeelemente, beispielsweise von Tasten abrufbar sind.
  • Eine Besonderheit des Systems 1 besteht dabei darin, dass insbesondere die zur Verfügung stehende Zeit berücksichtig wird. Dieses Zeitmanagement ermöglicht es, individuell Alarmmeldungen auszugeben, falls dem Teilnehmer beispielsweise nur noch wenig Zeit zur Verfügung steht, um seinen Flug zu erreichen. Beispielsweise könnte dann die Information „Direkter Weg zum Gate” angezeigt werden.
  • Vorzugsweise sind unterschiedliche Darstellstellungsformen wählbar, da einige Nutzer Textdarstellungen bevorzugen, während hingegen von anderen Nutzern eine grafische Übersicht bevorzugt wird. Beide Ansichten stehen parallel zur Verfügung und können jeweils individuell ausgewählt werden.
  • Die anfänglich an dem Counter 2 ausgewählten Routen können dabei an den einzelnen Wegweisern 4 nochmals – sofern gewünscht – verändert werden. So besteht die Möglichkeit, Ziele zu löschen oder wieder in die Route aufzunehmen. Das System 1 kann dabei derart ausgelegt sein, dass sich die Routen selbständig bei stark veränderten Standorten oder einem knappen Zeitbudget ändern.
  • Anzumerken ist, dass anstelle der zuvor beschriebenen Kundenkarte mit Strichkode auch andere Mittel genutzt werden könnten, welche eine Identifizierung des Teilnehmers an den Wegweisern ermöglichen. So können beispielsweise auch auf RFID und/oder Bluetooth-Technologie basierende Identifikationsmittel, Magnetkarten oder dergleichen verwendet werden. Insbesondere könnten also auch bereits dem Teilnehmer zur Verfügung stehende Kredit- oder Kundenbindungskarten eingesetzt werden. Ferner könnte das System auch auf mobile Endgeräte wie Handys und PDAs über die Schnittstelle zum Routingserver erweitert werden. Die Ortung dieser Geräte kann dabei über WLAN, GPS, NFC oder Bluetooth erfolgen.
  • Ferner könnte das Initiieren der erfindungsgemäßen Wegführung auch unabhängig von dem eingangs beschriebenen Counter 2 erfolgen. So könnte z. B. eine gewünschte Route auch an einem personenbesetzten Informationsschalter, durch ein klassisches PC-Terminal oder bereits vorab über das Internet festgelegt werden. In allen Fällen werden die gewünschten Ziele in der Datenbank des Systems in Verbindung mit einem eindeutigen Schlüssel bzw. einer Nutzerkennung des verwendeten Identifikationsmittels gespeichert, um dem Teilnehmer auf Wunsch die geeignete, individuelle Route anzeigen zu können.
  • Das vorstehend beschriebene System kann ferner wie folgt ergänzt bzw. modifiziert werden:
  • Messaging
  • Bei ,Auflegen' der Benutzerkarte an einem UDS-Wegweiser kann eine individuell oder an eine Gruppe adressierte Nachricht übermittelt werden. Es besteht beispielsweise auch die Möglichkeit der Übermittlung von Information über und Quittierung von Wartungs-/Reinigungsaufträgen ohne die Verwendung mobiler Geräte.
  • Landmarks – ,UDS light'
  • Kleine Bauformen erlauben ein ,Merken' des Standortes (z. B. Nähe abgestelltes Auto im Parkhaus oder auf einem Messeparkplatz). Dieser Standort 9 kann dann wiedergefunden werden, bzw. eine Gruppe kann dort zusammengeführt werden. Weitere ,Landmarks' können in Läden positioniert sein – durch ,Auflegen' der Benutzerkarte kann der Besuch im Laden bestätigt werden und ggf. gleich Routinginformationen für den nächsten Laden auf der ,Agenda' erhalten werden. In WCs könnten z. B. Reinigungsarbeiten dokumentiert werden, ebenso wie auch Inspektionsgänge.
  • Shops
  • Es wäre die Einbindung von Kassensystemen 8 denkbar, so dass bei Bezahlung automatisch die Information über das nächste Ziel auf der Route angezeigt wird. Auch die Einbindung von ,Shopfronts' und ,Landmarks' in die 3-D-Anzeige (,Vermietung virtueller Werbeflächen') wäre möglich.
  • Shopfinder
  • Ergänzend zu der oben beschriebenen individuellen Wegeführung können die Wegeweiser auch zur Realisierung eines Auskunfts- und Wegeführungs-Systems „Shopfinder” genutzt werden. Der Passagier kann beispielsweise selbst Informationen zu POIs an den Displays abrufen (Speisekarten, Sonderaktionen, Beschreibungen, Öffnungszeiten) und sich den Weg dorthin anzeigen lassen und auf einer Karte abspeichern, die ihm dann wie oben erwähnt, wieder zur Wegeführung dient.
  • Sensoren
  • Der Einsatz von Bluetooth und Bildauswertungs-Systemen würde noch mehr Informationen über die Bewegung eines Nutzers liefern. Insbesondere könnten zumindest einige der Counter und/oder Wegweiser, die ein PC-Endgerät beinhalten, mit einem Bluetooth-Empfänger als Sensor 10 ausgestattet werden. Durch Differenzberechnung kann dann die Wartezeit in Warteschlangen z. B. vor dem Security-Check gemessen werden. Die aktuellen Wartezeiten werden in einer Datenbank gespeichert und stehen für das System selbst (zur Bestimmung der aktuellen Wegezeit bis zum Ziel) zur Verfügung. Informationen über Wartezeiten könnten also in die Zeitbudgetplanung, Routenführung und auch in die Disposition einfließen.
  • Datennutzung
  • Das System ermöglicht eine vielfältige Nutzung der gewonnenen Daten. So können airlineübergreifende Flug- und Einkaufsprofile erhalten werden. Um entsprechende Erkenntnisse über das Bewegungsverhalten und die Verweildauer in bestimmen Bereichen zu gewinnen, können beispielsweise alle Wegeführungs-Ereignisse protokolliert werden und stehen dann später zur Auswertung für Marketing und Marktforschungszwecke zur Verfügung. Durch eine Kombination mit weiteren Kundendaten, die z. B. aus Kundenbindungsprogrammen stammen, können die Auswertungen vertieft werden. Hierzu ist ein Export der Daten in das System des Kundenbindungsprogramms notwendig. Über die eindeutige ID der Karte kann dann eine Verknüpfung zu den oben genannten Daten erfolgen.
  • Sicherheitsdienste/Pförtner, Airlines, Kliniken, Großveranstaltungen
  • Ferner wäre auch die Anwendung in Umgebungen wie z. B. einem Klinikum oder (mit ggf. transportablen ,Kiosken') für Großveranstaltungen/Kongresse (Standorte in Hotels, Stadien, Tagungsorten) zum Routing von Teilnehmern, Sprechern, Presse, Support für Airline-Ticketing/Support/Umbuchungen, als Ersatz für einen Pförtner in abgelegenen Gebieten (ggf. mit ergänzender Schaltfunktion für Türen etc.) möglich.
  • (Reise-)gruppen
  • Jeder Teilnehmer erhält bei der Buchung eine Karte mit gespeichertem Treffpunkt und Flug, der Reiseleiter eine Spezialkarte, mit deren Hilfe er die letzten Standorte aller Gruppenmitglieder ermitteln kann.
  • Letztendlich wird also ein völlig neuartiges System zur Verfügung gestellt, welches einem Teilnehmer die Möglichkeit eröffnet, in komfortabler Weise eine persönliche Beratung und individuell gewünschte Informationen zu erhalten. Das System zur individuellen Wegeführung ermöglicht dabei in komfortabler Weise eine Navigation auch innerhalb geschlossener Gebäude bzw. Anlagen.

Claims (12)

  1. Interaktives System (1) zur Bereitstellung von Informationen, welches zumindest ein von einem Teilnehmer zu nutzendes Endgerät (2), insbesondere ein Videokonferenzterminal, sowie zumindest ein mit dem Endgerät (2) kommunizierendes Kommunikationsterminal (3) aufweist, wobei das Endgerät (2) mehrere physische Interaktionsmittel aufweist, über welche das Eingeben kundenspezifischer Informationen bzw. Wünsche sowie das Ausgeben von Informationen bzw. Informationshilfsmitteln ermöglicht ist.
  2. Interaktives System gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen bzw. Informationshilfsmittel von dem Endgerät (2) in Papierform ausgegeben werden.
  3. Interaktives System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen bzw. Informationshilfsmittel von dem Endgerät (2) in Form eines RFID-Tags ausgegeben werden.
  4. Interaktives System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das System (1) weiterhin zumindest eine Anzeigeeinrichtung (4) aufweist, über welche mit Hilfe der von dem Endgerät (2) ausgegebenen Informationshilfsmitteln Informationen abrufbar sind.
  5. Interaktives System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinrichtung (4) Mittel zum Auslesen einer in den Informationshilfsmitteln hinterlegten Nutzerkennung aufweisen.
  6. Interaktives System nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Anzeigeeinrichtung (4) zur Verfügung gestellten Informationen von dem Ort der Anzeigeeinrichtung (4) und/oder dem aktuellen Zeitpunkt abhängig sind.
  7. Interaktives System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Verfügung gestellten Informationen eine Wegführung beinhalten.
  8. Benutzerendgerät (2) zur Verwendung in einem interaktiven System (1) zur Bereitstellung von Informationen, wobei das Endgerät (2) mehrere physische Interaktionsmittel aufweist, über welche das Eingeben kundenspezifischer Informationen bzw. Wünsche sowie das Ausgeben von Informationen bzw. Informationshilfsmitteln ermöglicht ist, und wobei das Endgerät (2) in der Lage ist, mit einem Kommunikationsterminal (3) zu kommunizieren.
  9. Benutzerendgerät gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein Videokonferenzterminal handelt.
  10. Interaktives System (1) zur individuellen Wegführung mit mehreren Anzeigeeinrichtungen (4), welche jeweils Mittel zur Erkennung eines einem Benutzer zugeordneten Identifikationsmittels aufweisen, wobei die Anzeigeeinrichtungen (4) dazu ausgebildet sind, nach Erkennen des Identifikationsmittels eine dem Benutzer individuell zugeordnete Wegführungsinformation auszugeben.
  11. Interaktives System nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die von den Anzeigeeinrichtungen (4) ausgegebene Wegführungsinformation zusätzliche eine zeitliche Information beinhaltet.
  12. Interaktives System nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Identifikationsmittel ein auslesbares Speicherelement oder einen von den Anzeigeeinrichtungen (4) identifizierbaren Strichcode aufweist.
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