DE202008017086U1

DE202008017086U1 - Bewegungsstuhl

Info

Publication number: DE202008017086U1
Application number: DE202008017086U
Authority: DE
Original assignee: BECKER KG FRITZ; FRITZ BECKER KG
Current assignee: MOIZI MOEBEL GMBH, DE
Priority date: 2008-12-24
Filing date: 2008-12-24
Publication date: 2009-03-05
Anticipated expiration: 2018-12-25

Abstract

Bewegungsstuhl mit einem Fußgestell (10), einer auf dem Fußgestell befestigten dämpfenden Pendelvorrichtung (12), die eine pendelnde Säule (13) trägt, und einem Sitz, dadurch gekennzeichnet, dass die Pendelvorrichtung (12) ein Gehäuse (16) aus einem Topf (17) und einem Deckel (18) aufweist, in welchem zwischen zwei Elastomerkissen (20, 21) eine Basisplatte (22) der Säule (13) enthalten ist, die derart von den Elastomerkörpern gehalten ist, dass sie Kippbewegungen in sämtlichen Richtungen in einer horizontalen 360°-Ebene ausführen kann.

Description

Die Erfindung betrifft einen Bewegungsstuhl mit einem Fußgestell, einer auf dem Fußgestell befestigten dämpfenden Pendelvorrichtung, die eine pendelnde Säule trägt, und einem Sitz.
Bekannt sind Arbeits- und Bürostühle, die als Bewegungsstuhl ausgebildet sind. Unter einem Bewegungsstuhl wird ein Stuhl verstanden, dessen Säule von dem auf dem Stuhl sitzenden Benutzer pendelnd bewegt werden kann, so dass der Benutzer durch Gewichtsverlagerung unterschiedliche Sitzpositionen einnehmen kann. Ein solcher Bewegungsstuhl ist in orthopädischer Hinsicht günstig für die Wirbelsäule. Wichtig ist, dass beim Sitzen häufiger die Sitzposition gewechselt wird, so dass die Belastungszustände der Wirbelsäule wechseln. Dadurch werden einseitige Überbelastungen und Abnutzungen sowie Verspannungen des Muskelgewebes vermieden.
Es gibt zahlreiche Arten von Bewegungsstühlen. Beispiele hierfür sind DE 42 44 657 C2 und DE 20 2005 001 741 U1 . In allen Fällen ist an einem Fußgestell eine pendelnde Säule befestigt, die elastisch in sämtlichen Richtungen einer horizontalen 360°-Ebene gekippt werden kann. Die Pendelmechanismen sind zum Teil sehr komplex und aufwändig zu fertigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bewegungsstuhl zu schaffen, der von einfachem konstruktiven Aufbau ist und kostengünstig hergestellt werden kann.
Der erfindungsgemäße Bewegungsstuhl ist durch den Anspruch 1 bezeichnet. Er ist dadurch gekennzeichnet, dass die Pendelvorrichtung ein Gehäuse aus einem Topf und einem Deckel aufweist, in welchem zwischen zwei Elastomerkissen eine Basisplatte der Säule enthalten ist, die von den Elastomerkissen derart gehalten ist, dass sie Kippbewegungen in sämtlichen Richtungen in einer horizontalen 360°-Ebene ausführen kann.
Der erfindungsgemäße Bewegungsstuhl hat ein zweiteiliges Gehäuse, das fest mit dem Fußgestell verbunden ist und eine Kapsel bildet, die die Elastomerkissen enthält. Die Elastomerkissen sind somit gegen äußere Einwirkungen, wie mechanische Beschädigungen und chemische Aggression, geschützt untergebracht. Die Pendelvorrichtung ist kompakt und hat somit geringe Abmessungen. Dies liegt daran, dass das Gehäuse mit hoher Packungsdichte mit den Elastomerkissen und der Basisplatte gefüllt ist. Die leichte Herstellbarkeit ergibt sich daraus, dass die Pendelvorrichtung aus wenig Teilen besteht, die in einfacher Weise montiert werden können.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Basisplatte einen Durchmesser hat, der annähernd gleich dem Innendurchmesser des Gehäuses ist. Dadurch wird eine gute Ausnutzung der Elastomerkissen erreicht. Wegen der großformatigen Basisplatte ist die örtliche Flächenpressung der Elastomerkissen relativ niedrig. Außerdem entsteht durch den großen Durchmesser der Basisplatte ein relativ großes Moment auf die Kippbewegung der Säule. Die Elastomerkissen werden jeweils ausschließlich auf Druck beansprucht, d. h. sie sind keinen zerstörerischen Zugspannungen ausgesetzt.
Der Deckel kann eine zentrische Öffnung aufweisen, deren Durchmesser um so vieles größer ist als derjenige der durch sie hindurchgehenden Säule, dass die Säule relativ zu dem Gehäuse um mindestens 15° pendeln kann. Vorzugsweise ist die zentrische Öffnung die einzige Öffnung des an sich gekapselten Gehäuses der Pendelvorrichtung.
Die Elastomerkissen und die Basisplatte füllen zweckmäßigerweise den Innenraum des Gehäuses im Wesentlichen hohlraumfrei aus.
Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
1 ein Explosionsbild und
2 einen Längsschnitt der Pendelvorrichtung.
Der Bewegungsstuhl weist ein Fußgestell 10 auf, welches im vorliegenden Fall aus einem sechsarmigen Fußkreuz besteht, das mit Rollen 11 auf dem Boden steht. In dem Sternpunkt des Fußgestells 10 ist die Pendelvorrichtung 12 befestigt. Von der Pendelvorrichtung 12 ragt eine Säule 13 auf, die hier als Teleskopsäule ausgeführt ist und eine axial wirkende Dämpfung enthält. An dem oberen Ende der Säule 13 ist der Sitz 14 als Sitzschale oder Einzelsitz befestigt. Gemäß 2 kann die Säule 13 pendeln, und zwar in sämtlichen Richtungen einer horizontalen 360°-Ebene. Der Drehpunkt der Pendelbewegung liegt im Fußgestell 10.
Die erfindungsgemäße Pendelvorrichtung 12 weist ein Gehäuse 16 auf, welches aus einem Topf 17 und einem Deckel 18 besteht. Der Topf 17 ist im Fußgestell 10 ausgeformt und der Deckel 18 ist durch Bolzen 25 fest mit dem Topf 17 verankert. Der Topf 17 ist becherförmig gestaltet. Er hat einen Boden 30 und eine davon aufragende umlaufende zylindrische Seitenwand 31. Der Deckel 18 wird von der Seitenwand 31 umgriffen. Der Deckel und der Topf bilden das im Wesentlichen geschlossene Gehäuse 16 der Pendelvorrichtung 12. Die Stirnwand des Deckels 18 enthält eine zentrische Öffnung 19, durch die die Säule 13 hindurchgeht. Das Übermaß der Öffnung 19 gegenüber dem Außendurchmesser der Säule 13 ist so groß, dass die Säule nach allen Seiten um mindestens 15° gekippt werden kann, vorzugsweise um mindestens 20°. Im Ruhezustand ragt die Säule 13 senkrecht auf.
In dem Gehäuse 16 ist ein erstes Elastomerkissen 20 und ein zweites Elastomerkissen 21 angeordnet. Beide Elastomerkissen sind Scheiben aus Elastomermaterial. Die Elastomerkissen weisen jeweils eine Mittelöffnung für den Durchgang der Säule auf. Zwischen den beiden Elastomerkissen 20 und 21 befindet sich eine Basisplatte 22, die Bestandteil der Säule 13 ist und radial von dem Säulenschaft absteht. Die Elastomerkissen 20 und 21 und die Basisplatte 22 füllen den Innenraum des Gehäuses 16 im Wesentlichen aus.
1 zeigt ein Explosionsbild der Pendelvorrichtung 12. Der Topf 17 und der Deckel 18 sind durch Bolzen 25 verbunden. Diese gehen durch Löcher 26 der Elastomerkissen 20, 21 hindurch. Auch die Basisplatte 22 enthält derartige Löcher 27. Die Löcher 27 in der starren Basisplatte 22 haben gegenüber den Bolzen 25 ein erhebliches Übermaß, so dass die Basisplatte 22 in Bezug auf die Bolzen 25 kippen kann. Die Bolzen 25 sind mit Köpfen 28 an dem Deckel 18 verankert und mit Muttern 29 an dem Topf 17 befestigt, so dass Topf 17 und Deckel 18 untereinander durch die als Zugbolzen wirkenden Bolzen 25 verbunden sind, welche die Schichtstruktur aus den Elastomerkissen 20, 21 und der Basisplatte 22 unter axialer Spannung halten.
Wie 2 zeigt, ermöglicht die Pendelvorrichtung 12 ein elastisches Pendeln der Säule 13, wobei sie jeweils eine Rückstellkraft auf die Säule ausübt, die bestrebt ist, die Säule in den Ruhezustand zurückzuversetzen. Die Rückstellkraft ist umso größer, je größer die Auslenkung der Säule ist.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 4244657 C2 [0003]
- DE 202005001741 U1 [0003]

Claims

Bewegungsstuhl mit einem Fußgestell (10), einer auf dem Fußgestell befestigten dämpfenden Pendelvorrichtung (12), die eine pendelnde Säule (13) trägt, und einem Sitz, dadurch gekennzeichnet, dass die Pendelvorrichtung (12) ein Gehäuse (16) aus einem Topf (17) und einem Deckel (18) aufweist, in welchem zwischen zwei Elastomerkissen (20, 21) eine Basisplatte (22) der Säule (13) enthalten ist, die derart von den Elastomerkörpern gehalten ist, dass sie Kippbewegungen in sämtlichen Richtungen in einer horizontalen 360°-Ebene ausführen kann.
Bewegungsstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Topf (17) in das Fußgestell (10) integriert ist und einen Boden (30) und eine Seitenwand (31) aufweist.
Bewegungsstuhl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisplatte (22) einen Durchmesser hat, der annähernd gleich dem Innendurchmesser des Gehäuses (16) ist.
Bewegungsstuhl nach einem der Ansprüche 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (18) eine zentrische Öffnung (19) aufweist, deren Durchmesser um so vieles größer ist als derjenige der durch sie hindurchgehenden Säule (13), dass die Säule relativ zu dem Gehäuse (16) um mindestens 15° pendeln kann.
Bewegungsstuhl nach einem der Ansprüche 1–4, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastomerkissen (20, 21) und die Basisplatte (22) den Innenraum des Gehäuses (16) im Wesentlichen hohlraumfrei ausfüllen.
Bewegungsstuhl nach einem der Ansprüche 1–5, dadurch gekennzeichnet, dass der Topf (17) und der Deckel (18) durch Bolzen (25) verbunden sind, die durch Löcher der Basisplatte (22) hindurchgehen.
Bewegungsstuhl nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bolzen (25) auch durch Löcher (26) der Elastomerkissen (20, 21) hindurchgehen.