DE202008016948U1

DE202008016948U1 - Mehrlagig aufgebaute Saugmatte

Info

Publication number: DE202008016948U1
Application number: DE200820016948
Authority: DE
Original assignee: McAirlaid's Vliesstoffe GmbH and Co KG
Current assignee: Mcairlaid's Vliesstoffe De GmbH
Priority date: 2008-12-20
Filing date: 2008-12-20
Publication date: 2009-04-02
Anticipated expiration: 2018-12-21

Abstract

Mehrlagig aufgebaute Saugmatte (1) mit einer für Flüssigkeiten undurchlässigen Basisschicht (2), einer Schicht (4) aus einem absorbierenden Material und einer zur Schicht (5) benachbarten Schicht, die ein Highloft Material aufweist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine mehrlagig aufgebaute Saugmatte mit einer für Flüssigkeiten undurchlässigen Basisschicht und einer Schicht aus einem absorbierenden Material sowie die Verwendung dieser Saugmatte als hygienischer Artikel, insbesondere als Krankenunterlage.
Mehrlagig aufgebaute Saugmatten der oben bezeichneten Art finden im Lebensmittelbereich und auch im Hygienebereich vielfach Anwendung. So werden diese Saugmatten häufig in Lebensmittelverpackungen als Saugunterlagen verwendet, um insbesondere bei Fleischprodukten austretende Flüssigkeit aufzunehmen. Absorbierende hygienische Artikel auf dem Gebiet der Hygiene und der Medizin umfassen Wickeltischauflagen, Krankenunterlagen, Kopf- und Schuhschutzauflagen und dergleichen. Diesen Artikeln ist gemeinsam, dass sie Flüssigkeit aufnehmen und zu binden vermögen. Auf dem Gebiet der Hygiene und der Medizin werden häufig Unterlagen eingesetzt, die relativ große Abmessungen aufweisen. Krankenbetten werden regelmäßig mit so genannten Krankenunterlagen ausgestattet, die Flüssigkeiten einschließlich Urin und Wundsekret aufnehmen sollen.
Der Trend bei adsorbierenden Artikeln im Hygienebereich, wie etwa bei Krankenunterlagen, geht gegenwärtig in Richtung immer dünnerer Produkte. Dabei wird auch von diesen sehr dünnen Unterlagen trotz des geringeren Materialeinsatzes ein hohes Absorptions- sowie Retentionsvermögen gefordert. Überdies wird im Allgemeinen gefordert, dass auch der Komfort der bettlägerigen Patienten nicht beeinträchtigt wird, selbst von sehr dünnen absorbierenden Produkten, die häufig stark komprimiert und entsprechend fest sind, in dem Bett eine komfortable Unterlage bieten.
Für das Absorptions- und Retentionsverhalten kommt dem Kern eine besondere Bedeutung zu, dieser bestimmt nicht nur die Dicke sondern auch das Absorptionspotential. Für Unterlagen, die bei Inkontinenz verwendet werden, ist es ferner wichtig, dass relativ große Mengen Flüssigkeit in kurzer Zeit von der Unterlage aufgenommen, über die gesamte Unterlage verteilt und gleichmäßig adsorbiert werden.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine für den Einsatz als Krankenunterlage geeignete Unterlage zur Verfügung zu stellen, die Körperflüssigkeit, wie Urin oder Wundsekret, schnell aufnimmt und für den Patienten gleichzeitig einen guten Liegekomfort bietet.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgemäß eine mehrlagig aufgebaute Saugmatte mit einer für Flüssigkeiten undurchlässigen Basisschicht, einer Schicht aus einem absorbierenden Material und einer zur Schicht benachbarten Schicht, die ein Nonvoven Material aufweist.
Die erfindungsgemäße Saugmatte zeigt durch die besondere Kombination aus absorbierendem Material und High-Loft Material die Eigenschaft, dass die Körperflüssigkeit über das High-Loft Material schnell über große Teile der Saugmatte verteilt und vom adsorbierenden Material aufgenommen wird. Das adsorbierende Material hat für die aufgenommen Körperflüssigkeit ein ausreichendes Retentionsverhalten, dass die Flüssigkeit bei Druck nicht sofort wieder freigesetzt wird. Der Patient kommt so nicht dauerhaft mit der Körperflüssigkeit in Kontakt. Das High-loft Material hat ferner den Vorteil, dass es auf Grund seines Volumens dem liegenden Patienten das Gefühl gibt, weich und komfortabel zu liegen. Die Dicke der erfindungsgemäßen Saugmatte liegt üblicherweise zwischen 1,5 und 6 mm.
High-Loft-Material ist ein dem Fachmann gut bekanntes Fasermaterial, Novwoven, das sich durch eine geringe Dichte, d. h. hohes Volumen und niedriges Gewicht, auszeichnet.
Die für Flüssigkeiten undurchlässige Schicht ist in der Regel die unterste Lage und liegt auf der zu schützenden Unterlage, zum Beispiel dem Krankenbett, auf. Vorzugsweise ist diese Basisschicht eine auf künstlichen Polymeren oder Biopolmeren basierende Folie.
Das die zweite bildende absorbierende Material kann ein beliebiges Material sein, das dazu in der Lage ist, Flüssigkeiten, insbesondere Wundsekrete und Urin, aufzusaugen. Geeignete Absorptionsmaterialien sind insbesondere Materialien auf Zellulosebasis, wie Papier, Zellstofffaserlagen (Vliese) sowie Superabsorber (SAP, SAF) enthaltende Materialien. Diese können auf verschiedene Weise hergestellt sein, z. B. Laminierung von Papier, als Airlaid oder verpressen von Zellstoff. Als besonders geeignet hat sich ein Saugkern als Absorptionsmaterial erwiesen, das gemäß dem in dem europäischen Patent 1 032 342 B1 beschriebenen Verfahren hergestellt wird. Der Saugkern kann zusätzlich noch mit einem Wundheilenden Stoff versehen sein. Das Flüssigkeitsretentionsverhalten des absorbierenden Materials sollte derart ausgelegt sein, dass diese Schicht in der Lage ist, bei Anwendung von Druck einen Teil an absorbierter Gesamtmenge der Flüssigkeit im absorbierenden Kern zu behalten. Vorzugsweise sollte das Retentionsverhalten des absorbierenden Materials mindestens das zwölffache des Trockengewichts desselben aufweisen.
Die zur absorbierenden Schicht benachbarte Schicht wird durch ein Highloft Material gebildet. Die Highloft Materialien sind sog. Nonwoven, d. h. Vliese aus ungerichteten Polymerfasern, insbesondere Hohlfasern, wie Polyesterfasern, ins. Die Highloft Materialien zeichnen sich durch eine geringe Dichte und ein geringes Flächengewicht aus, wodurch die Auflage Volumen ohne wesentliche Gewichtszunahme erhält. Die Dichte des Highloft Materials liegt vorzugsweise unter 0,01 g/cm³, das Basisgewicht liegt in dem Bereich zwischen 10 und 90 g/m². Über dem Highloft Material ist optional eine weitere Schicht aus standard Nonwoven aufgebracht (z. B. PP-Nonwoven), um ein Zerfasern des relativ losen Highloft zu verhindern.
Um die Flüssigkeitsaufnahme, insbesondere bei wässerigen Flüssigkeiten, zu beschleunigen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn diese Deckschicht aus einem hydrophilisiertem Material, vorzugsweise hydrophilisiertem Polymermaterial, besteht. Das hydrophillisierte Material erleichtert das Hindurchtreten von wässerigen Flüssigkeiten und somit die Aufnahme dieser Flüssigkeit durch das absorbierende Material. Dieses Material kann zusätzlich noch antibakteriell wirkende Stoffe, die eine Keimvermehrung behindern, enthalten, z. B. durch eine Bedampfung mit Metallen wie Silber oder Aluminium.
Die beigefügten Figuren sollen den Gegenstand der vorliegenden Erfindung näher erläutern.
Es zeigen
1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Saugmatte
2 einen stark vergrößerten Teilschnitt durch die Saugmatte.
In 1 ist eine erfindungsgemäße Saugmatte 1 mit einer für Flüssigkeiten undurchlässigen Basisschicht 2 einer für Flüssigkeiten durchlässigen Deckschicht 3 und den zwischen der Basisschicht und der Deckschicht angeordneten Schichten aus einem absorbierendem Material 4 und Highloft Material 5 dargestellt.
1 zeigt in einer Ansicht von schräg oben die beim Ausführungsbeispiel aus insgesamt vier Schichten oder Lagen 1, 2, 3 und 4 zusammengesetzte Matte. Alle Lagen weisen dieselben Abmessungen auf und sind paßgenau übereinander angeordnet. Denkbar sind jedoch auch Ausführungsformen, bei denen die mittleren Schichten 2 und 3 in ihren Abmaßen kleiner als die Schichten 1, 3 ist, deren Außenkonturen dann geformt sein können, um die absorbierende Schicht zu umgreifen.
Als unterste Lage dient eine für Flüssigkeiten undurchlässige Basisschicht 1. Die Basisschicht 1 ist eine auf künstlichen Polymeren oder Biopolymeren basierende Folie. Denkbar ist auch eine Ausgestaltung, bei der die Basisschicht 1 eine behandelte Papieroberfläche aufweist.
In der in 1 dargestellten Ausführungsform weist die Saugmatte einen so genannten Auslaufschutz aus, der dadurch gestaltet wird, dass an zumindest einem Rand, hier an den beiden zueinander abgewandten Rändern die Basisschicht 2 über die Absorptionsschicht 4 hinaus erstreckt und um die Ränder 6a, 6b der darüber liegenden Schichten 3, 4 und 5 herumgeschlagen ist. Auf diese Weise wird vermieden, dass absorbierte Flüssigkeit über die Ränder austreten kann. Für den Fachmann ist es offensichtlich, dass auch die hier nicht dargestellten jeweils anderen Ränder mit einer derartigen Auslaufsperre versehen werden können.
Über der für Flüssigkeiten undurchlässigen Basisschicht 1 befindet sich, vollflächig mit der Basisfolie verbunden, eine Schicht 2 aus Zellstofffasern, die mit einem superabsorbierenden Polymer (SAP) ausgerüstet sein kann. Diese Schicht zeichnet sich durch ein hohes Absorptionsvermögen für Flüssigkeiten aus. Sie ist an ihrer Oberseite vollflächig mit einer Lage 3 aus Highloft Material bedeckt. Über das HighLoft Material wird die Flüssigkeit über die Fläche der Saugmatte verteilt und von der Zellstoffschicht 2 absorbiert.
In der hier dargestellten Ausführungsform ist die Schicht aus 3 an ihrer Oberseite vollflächig mit einer Deckschicht 4 bedeckt. Die Deckschicht 4 wird aus einer für Körperflüssigkeit durchlässigen Folie oder einem Vlies gebildet, vorzugsweise aus einem hydrophilen Nonwoven. Über die Deckschicht 4 wird die Körperflüssigkeit von der Saugmatte 1 aufgenommen, über die Schicht 3 verteilt und von der Schicht 2 absorbiert.
Der Aufbau der einzelnen Schichten ist stark vergrößert in 2 dargestellt. Die das Absorptionsverhalten für Schmutzflüssigkeit bestimmende Schicht 2 besteht aus Zellstofffasern mit integriertem SAP. Die Zellstofffasern sind in dem Prägebereich 7 verdichtet und auf diese Weise miteinander fusioniert. Die Prägebereiche 7 liegen sich auf der Ober- und Unterseite einander gegenüber, so dass im jeweiligen Prägebereich 7 ein nur noch schmaler Steg miteinander verbundener Zellstoffmasse verbleibt. Die übrigen, zwischen den Prägebereichen 7 angeordneten Bereiche der Schicht 4 weisen eine lockere Zellstoffschichtung auf. Eine innige Verbindung zwischen den Zellstofffasern besteht in diesen Bereichen nicht.
Die Prägebereiche 7 haben in der hier dargestellten Ausführungsform die Gestalt von Pyramidenstümpfen oder Kegelstümpfen, wobei der Winkel der hierdurch gebildeten Schrägen zwischen 10° und 45° liegen sollte.
Als Zellulosematerial für die Schicht 4 lässt sich preiswert zur Verfügung stehendes Massenmaterial einsetzen. Vorzugsweise wird ein chlorfrei gebleichter so genannter "fluff pule" eingesetzt, der sich durch ein sehr gutes Bindungsverhalten auszeichnet, was die mechanische Festigkeit der Saugmatte gegen vertikale Zugkräfte verbessert.
Bei der Herstellung in einem kontinuierlichen Verfahren wird die später die Schicht 4 bildende Faserstoffbahn aus einer im Luftstrom aufgeschichteten Schüttung von Zellstofffasern aus defiberisiertem Zellstoff (wood pule) und ggf. eingestreuten Absorbermaterialien hergestellt. Für die Herstellung einer standardisierten, defiberisierten Ware kann auf die am Markt verfügbaren, nachwachsenden Holzrohstoffe zurückgegriffen werden.
Das Verfahren der Zellstoffschüttung als Ausgangsprodukt für die Schicht 4 ermöglicht eine trockene Verarbeitung der Zellstofffasern und damit bei der anschließenden Prägung zwischen zwei Strukturwalzen eine sehr gute Fusionierung der Zellstofffasern in den diskreten Prägebereichen. Außerhalb der Prägebereiche 7 liegen die Fasern locker aneinander, was die Saugfähigkeit und die Flexibilität der Schicht 5 verbessert.
Das Saugverhalten der Vliesschicht 4 ist im wesentlichen "trocken", d. h. solange eine vollständige Sättigung noch nicht erreicht ist, lässt sich die absorbierte Schmutzflüssigkeit nicht nach Art eines Schwammes wieder ausquetschen. Auch nach Gebrauch und solange das Absorptionsverhalten der Schicht nicht erschöpft ist, erscheint daher die erfindungsgemäße Matte trocken.
Die Herstellung erfolgt aus Bahnmaterial, welches in einem kontinuierlichen Prozess gefertigt wird. In luftunterstützter Schichtung werden zunächst die Zellstofffasern und die SAP's zur Bildung der Schicht 4 gelegt. Anschließend erfolgt in einem Kalander mit zwei strukturierten Kalanderwalzen die Herstellung der Prägebereiche 7. In weiteren Schritten werden oben Schicht aus Highloft Material 5 und die Deckschicht 3 und unten die Basisschicht 2 angeordnet und mit der Kernschicht 4 verbunden. Das so hergestellte Bahnmaterial wird schließlich in einzelne, vorzugsweise rechteckige Felder geschnitten, die dann die Saugmatte bilden.
Ein wichtiges Anwendungsgebiet für die erfindungsgemäße Saugmatte ist die Verwendung als Wickeltischauflage oder als Krankenunterlage.

1: Saugmatte
2: Basisschicht
3: Deckschicht
4: Absorptionsschicht
5: High-Loft-Material
6a, 6b: Rand Saugmatte
7: Prägebereich

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- EP 1032342 B1 [0010]

Claims

Mehrlagig aufgebaute Saugmatte (1) mit einer für Flüssigkeiten undurchlässigen Basisschicht (2), einer Schicht (4) aus einem absorbierenden Material und einer zur Schicht (5) benachbarten Schicht, die ein Highloft Material aufweist.
Saugmatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass über der Schicht aus Highloft Material eine für Flüssigkeiten durchlässige Deckschicht (3) angeordnet ist.
Saugmatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (3) ein oder beidseitig metallisiert ist, vorzugsweise mit Silber oder Aluminium.
Saugmatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisschicht (2) die absorbierende Schicht (4), die benachbarte Schicht (5) und die ggf. vorhandene Deckschicht (3) an mindestens einem Rand umschließt.
Saugmatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die absorbierende Schicht (4), die Schicht aus Highloft Material (5) und/oder die Flüssigkeiten durchlässige Deckschicht (3) oder beide Schichten wundheilende Stoffe enthalten, wie Aloe Vera, Heilkreme oder ähnliche Stoffe handeln.
Saugmatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die absorbierende Schicht (4) aus Zellstofffasern mit über die Fläche der Matte verteilten Prägebereichen (7) versehen ist, in denen die Zellstofffasern stärker als in den übrigen Bereichen miteinander verpresst und hierdurch klebstoff- und/oder bindemittelfrei fusioniert sind.
Saugmatte nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Prägebereiche (7) kegelstumpf- oder pyramidenstumpfförmig sind.
Saugmatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die absorbierende Schicht (4) aus im Luftstrom aufgeschichteten Fasern aus defiberisiertem Zellstoff (wood pule) besteht.
Saugmatte nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die in die Schicht (4) aus Zellstofffasern polymere Absorber eingearbeitet sind.
Saugmatte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Highloft Material eine Dichte von weniger als 0,01 g/cm³ aufweist.
Saugmatte nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Highloft Material ein Gewicht zwischen 10 und 90 g/m² aufweist.