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Die
Erfindung betrifft einen Münzersatz zur Betätigung
eines Münzpfandschlosses an Einkaufswagen nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Ein
gattungsbildender Münzersatz ist beispielsweise in der
Offenlegungsschrift
EP
0 854 455 A1 beschrieben. Dabei weist der bekannte Münzersatz
einen Münzfunktionsteil zur Wechselwirkung mit der Mechanik
des Münzpfandschlosses und einen am Münzfunktionsteil
anschließenden Halteteil auf, wobei das Münzfunktionsteil
einen Stegabschnitt und einen Kreisabschnitt aufweist und aus dem
umgebenden Halteteil über eine Gelenkachse derartig ausklappbar
ausgebildet ist, dass seine die Funktion des Münzpfandschlosses
bestimmende Außenkonturen zur Einbringung in das Münzpfandschloss
freigegeben werden. Ein derartiger herkömmlicher Münzersatz
ist zum Zusammenwirken mit solchen Münzpfandschlössern
ausgebildet, bei welchen die Münze bzw. der Münzersatz
in einen zugeordneten Schlitz des Schlosses eingeschoben wird. Zwischenzeitlich sind
jedoch auch andere Münzpfandschlösser bekannt,
insbesondere solche, bei welchen die Münze in die Aufnahme
eines Auslegers eingelegt wird und dieser Ausleger dann zur Öffnung
des Schlosses in dieses eingeschoben wird. Ein herkömmlicher
Münzersatz eignet sich nicht zur Verwendung mit einem derartigen
Münzpfandschloss.
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Insofern
liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, den bekannten
Münzersatz so weiterzubilden, dass er flexibler eingesetzt
werden kann.
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Überraschenderweise
löst die Erfindung die obenstehende Aufgabe schon mit einem
Münzersatz gemäß den Merkmalen von Anspruch
1. Dabei zeichnet sich der erfindungsgemäße Münzersatz
dadurch aus, dass das Münzfunktionsteil eine weitere Gelenkachse
aufweist zum relativen Verschwenken zumindest eines Teils des Stegabschnitts
und des Kreisabschnitt zueinander, derartig, dass ein Teil des Stegabschnitts
und der Kreisabschnitt in einen Winkel von etwa 90° zueinander
gebracht werden können, sodass letztlich der erfindungsgemäße
Münzersatz zum Zusammenwirken mit beiden oben beschriebenen
Münzpfandschlössern ausgebildet ist.
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Die
Vorteile des herkömmlichen Münzersatzes bleiben
mit der erfindungsgemäßen Ausbildung erhalten.
Beispielsweise kann der Münzersatz kartenförmig
ausgebildet sein, wobei die Außenkontur des Halteteils
vorzugsweise die Maße 85 mm × 54 mm (Länge × Breite)
entsprechend den Maßen einer Chip- oder Kreditkarte aufweist.
Das Halteteil kann als Werbefläche dienen, zusätzlich
können weitere Funktionalitäten, wie beispielsweise
ein Mikrochip bzw. ein Magnetstreifen im Halteteil integriert sein.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Besonders
zweckmäßig ist es, wenn die erste und zweite Gelenkachse
parallel zueinander angeordnet sind, wodurch sich die Handhabung
des erfindungsgemäßen Münzersatzes erleichtert.
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Zweckmäßigerweise
kann der Münzersatz als Spritzgussteil ausgebildet sein,
insbesondere als integral hergestelltes Spritzgussteil, bei welchem
das Münzfunktionsteil und das Halteteil einstückig
ausgebildet sind. Andererseits ist es jedoch auch möglich, dass
der Münzersatz ein Stanzteil ist, insbesondere ein Stanzteil,
bei welchem das Münzfunktionsteil und das Halteteil einstückig
ausgebildet sind. Mittels Stanzen lassen sich beispielsweise in
einem einzelnen Arbeitsschritt eine Vielzahl von Münzersatzstücken
aus einem plattenförmigen Kunststoff-Rohling herausstanzen,
der ein Multilayer-Kunststoff-Rohling sein kann.
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Besonders
zweckmäßig kann es sein, wenn beide Gelenkachsen
jeweils als Filmscharnier ausgebildet sind, welche im Vergleich
zu benachbarten Bereichen des Halteteils bzw. des Münzfunktionsteils eine
Querschnittsverjüngung aufweisen, um ein Aus- bzw. Einschwenken
von Teilen des Münzersatzes um die Gelenkachsen zu erleichtern.
Diese Querschnittsverjüngung kann im Falle der spritzgießtechnischen
Herstellung mittels einer entsprechenden Gestaltung der Gießform
und im Falle der stanztechnischen Herstellung mittels einer Quetschung
des Rohlings entlang der Gelenkachse gleichzeitig mit dem Stanzvorgang
realisiert sein.
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Wird
zur Herstellung des erfindungsgemäßen Münzersatzes
eine Multilayer-Technik eingesetzt, wie sie beispielsweise bei der
Herstellung von Kreditkarten Verwendung findet, kann zumindest eine
der Gelenkachsen oder beide durch eine durchgehende Schicht aus
reißfestem Kunststoff gebildet sein, wobei die übrigen
Schichten unterbrochen sind.
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Besonders
zweckmäßig ist es, wenn der erfindungsgemäße
Münzersatz so ausgebildet ist, dass das Halteteil bei in
die Ebene des Halteteils eingeklapptem Münzfunktionsteil
letzteres aufnimmt, wobei das Halteteil im Bereich der Aufnahme
des Kreisabschnittes des Münzfunktionsteils einen Innenkonturdurchmesser
von mindestens 29 mm aufweist. Die Durchmesser der für übliche
Münzschlösser verwendeten Münzen wie
1 oder 2 Euro-Stücke und damit der Durchmesser des Kreisabschnittes
des Münzfunktionsteils ist somit bei dieser vorteilhaften
Ausführungsform viel geringer als der kreisförmige
Innenkonturdurchmesser des Halteteils, sodass sich ein vergleichsweise
großer Spalt ergibt. Hierdurch wird einerseits vermieden,
dass sich bei der Benutzung der zwei Gelenkachsen senkrecht zu diesen Achsen
eine so große Materialausdehnung ergeben kann, dass das
Münzfunktionsteil im Laufe eines häufigen Gebrauchs
aufgrund der Längenausdehnung nicht mehr von dem Halteteil
aufgenommen werden kann. Darüber hinaus bietet diese zweckmäßige
Gestaltung die Möglichkeit, den Münzersatz in Verbindung
mit Flaschen zu verteilen. Durch das Vorsehen einer Innenkontur
von mindestens 29 mm kann der erfindungsgemäße
Münzersatz nach dem Ausklappen des Münzfunktionsteils
aus der Ebene des Halteteils heraus auf den Hals üblicher
Flaschen mit Schraub- oder Kronenverschluss aufgefädelt werden.
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Besonders
zweckmäßig ist es dabei, wenn das Halteteil im
Bereich der Aufnahme des Kreisabschnitts eine kreisförmige
Innenkontur besitzt.
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Die
Erfindung wird im Folgenden durch das Beschreiben einiger Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen erläutert,
wobei
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1 den
erfindungsgemäßen Münzersatz in einer
Aufsicht mit noch eingeklapptem Münzfunktionsteil,
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2 den
Münzersatz gemäß 1 mit ausgeklapptem
Münzfunktionsteil und einem eingestellten Winkel des Kreisabschnitts
zu einem Teil des Stegabschnitts von 90° zueinander in
einer Aufsicht,
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3 den
Münzersatz gemäß 2 in einer Seitenansicht
und
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4 den
Münzersatz gemäß den 2 und 3 in
einer Schrägansicht zeigt.
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1 zeigt
eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Münzersatzes 1, der als Stanzteil aus einem Kunststoff-Rohling
herausgestanzt wurde. Das Halteteil 20 weist die Form einer
Bankkarte auf, d. h. ist rechteckig ausgebildet mit rechteckig zueinander
verlaufenden Kanten 21, 22. Das über
eine Gelenkachse 33 mit dem Halteteil 20 verbundene Münzfunktionsteil
weist einen Stegabschnitt 31a, 32b auf, an dem
sich ein Kreisabschnitt 34 anschließt, welcher
das eigentliche Münzersatzvolumen zur Einbringung in das
Münzpfandschloss bereitstellt. In der beschriebenen Ausführungsform
ist der Stegabschnitt über eine weitere Gelenkachse 32 in
zwei Abschnitte aufgeteilt, wobei darauf hinzuweisen ist, dass in
der beschriebenen Ausführungsform der Münzersatz
einteilig aufgebaut ist.
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Die
beiden Gelenkachsen 33, 32 sind als Filmscharniere
ausgebildet, welche beim Herstellungsvorgang durch eine Quetschung
des Materials durch Aufdrücken eines Steges erzeugt werden.
Beide Gelenkachsen verlaufen parallel zueinander und parallel zu
den kurzen Kanten 22.
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Die
in 1 dargestellte Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Münzersatzes wird durch einen
Stanzvorgang aus einem Kunststoffplattenrohling hergestellt, bei
welchem in einem einzelnen Arbeitsschritt die äußeren
Kanten 21, 22 mit der Außenkontur 39,
der Spalt 40 zwischen der Fläche des Münzfunktionsteils
und dem Halteteil und die Filmscharniere 32, 33 erzeugt
werden. Damit entsteht der in 1 dargestellte
Münzersatz, bei dem das Halteteil 20 die Außenkontur
des Münzfunktionsteils aufnimmt, das über das
Filmscharnier 33 mit dem Halteteil 20 verbunden
ist. Herstellungsbedingt verbleibt am ansonsten freien Ende des
Münzfunktionsteils eine Nase 41, welche stegartig
das besagte freie Ende des Münzfunktionsteils mit dem Halteteil
verbindet und eine gute Stapelbarkeit vor dem ersten Gebrauch des
erfindungsgemäßen Münzersatzes sicherstellt.
Vor dem ersten bestimmungsgemäßen Gebrauch des
Münzersatzes wird dieser Verbindungssteg 41 herausgebrochen,
sodass dann das Münzersatzteil mittels der Schwenkachse 33 aus
der Ebene des Halteteils 20 herausgeschwenkt werden kann.
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Wie
aus 1 ersichtlich, ist der Spalt 40 zwischen
der Innenkontur des Halteteils 20 und des Münzfunktionsteils
im Bereich von dessen Kreisabschnitt 34 am größten
und verjüngt sich im Bereich der beiden Stegabschnitte 31a, 31b des
Münzfunktionsteils. In der beschriebenen Ausführungsform weist
der kreisförmige Innenkonturabschnitt 24 (siehe 2)
des Halteteils einen Durchmesser D von 29 mm auf, sodass das Halteteil
bei aufgeklapptem Münzfunktionsteil auf den Flaschenhals
einer üblichen Kronkorkenflasche oder einer Flasche mit Schraubverschluss
aufgesteckt werden kann.
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2, 3 zeigen
den erfindungsgemäßen Münzersatz gemäß 1 mit
herausgeschwenktem Münzfunktionsteil 30 in einer
Aufsicht bzw. einer Seitenansicht. 2 zeigt
deutlich, dass das Halteteil 20 einen rechteckförmigen
Innenkonturabschnitt 23 zur Aufnahme der beiden Stegabschnitte 31a, 31b und
einen kreisförmigen Innenkonturabschnitt 24 zur
Aufnahme des Kreisabschnitts 34 des Münzfunktionsteils
aufweist. Die 2 bis 3 zeigen
den erfindungsgemäßen Münzersatz in einer Gebrauchsstellung,
wie er für beide bekannten Münzersatzschlösser
verwendet werden kann. Insbesondere aus 3 geht hervor,
dass in dieser Stellung der erste Stegabschnitt 31a mittels
der Gelenkachse 33 etwa um 90° aus der Ebene des
Halteteils 20 herausgeschwenkt ist und gleichzeitig der
zweite Stegabschnitt 31b und der Kreisabschnitt 34 mittels
der weiteren Gelenkachse 32 um 90° aus der Ebene
des ersten Stegabschnitts 31a herausgeschwenkt ist, derartig,
dass der Kreisabschnitt 34 sich über das Erstreckungsmaß des
Halteteils 20 hinaus erstreckt.
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Die
integral mit dem Halteteil und dem Münzfunktionsteil hergestellten
Filmscharniere 32, 33 sind so gestaltet, dass
sie eine formstabile Lage der einzelnen Abschnitte des Münzersatzes
zueinander wie in den 2 bis 4 gezeigt,
ermöglichen.
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4 zeigt
den in den 2 und 3 dargestellten
Münzersatz in einer perspektivischen Ansicht.
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- 1
- Münzersatz
- 20
- Halteteil
- 21,
22
- Kanten
des Halteteils
- 23
- Rechteckförmiger
Innenkonturabschnitt
- 24
- Kreisförmiger
Innenkonturabschnitt
- 30
- Münzfunktionsteil
- 31a
- Stegabschnitt
- 31b
- Stegabschnitt
- 32
- Gelenkachsenabschnitt
- 33
- Gelenkachsenabschnitt
- 34
- Kreisabschnitt
- 39
- Außenkontur
des Münzfunktionsteils
- 40
- Spalt
- 41
- Nase
- D
- Durchmesser
des Innenkonturabschnitts 24
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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