-
Die
Erfindung betrifft ein automatisches Lagersystem für Güter,
wie Paletten, Werkstücke und/oder Materialien oder dergleichen,
mit einer Regalkonstruktion und einer auf zumindest einer Führungsschiene
parallel zur Regalfront verfahrbaren Hebe- und Übergabevorrichtung
für die Güter.
-
Die
EP 1 659 075 A1 beschreibt
ein integriertes System zum Handhaben von Werkstücken und Materialien,
wobei das System gebrauchsfertig in einem oder mehreren Frachtcontainern
eingebaut ist. Das System umfasst eine Regalkonstruktion, die im Frachtcontainer
angeordnet ist und mehrere Lagerplätze enthält,
um die auf den Paletten angeordneten Werkstücke zu lagern.
Weiters umfasst das System eine Hebe- und Übergabevorrichtung,
die ebenfalls im Frachtcontainer angeordnet ist, um Werkstücke außerhalb
des Frachtcontainers aufzunehmen und zu einem Lagerplatz zu transportieren,
sowie ein Steuerungssystem, welches die Materialverwaltung und Produktionspläne
aufrechterhält und überwacht, die Übergabe
steuert und Daten zwischen dem Steuerungssystem und einem anderen
Fertigungssystem übermittel. Das System umfasst weiters
eine Ladestation, die außerhalb des Frachtcontainers anschließbar
ist, um Werkstücke aufzunehmen und zuzuführen.
Weiters ist die Hebe- und Übergabevorrichtung so ausgebildet,
dass sie außerhalb des Frachtcontainers ausfährt,
um die Werkstücke einer oder mehreren Werkzeugmaschinen
zuzuführen, die in Verbindung mit dem Frachtcontainer angeordnet sind.
Das System hat den Nachteil, dass es nicht flexibel ist, da es nur
als ganze Einheit angeboten wird und diese eben genau die Abmessungen
eines Frachtcontainers hat. Allerdings sind die Abmessungen für
kleine Werkstücke zu groß und auch für
sehr große Werkstücke zu klein. Für vollautomatischen Betrieb
ist dieses System daher wenig geeignet. Da der Container für
den Transport dicke geschlossene Wände aufweist und das
System fix im Container untergebracht ist, ist eine visuelle Überwachung
und Kontrolle der Werkstücke nicht möglich. Weiters
ist durch den unflexiblen Aufbau des System eine Integration von
Sonderanlagen, wie zum Beispiel Waschautomaten nicht möglich.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und ein flexibel
anwendbares automatisches Lagersystem zu entwickeln, welches mit
geringstmöglichem Transport- und Installationsaufwand eingesetzt
werden kann.
-
Erfindungsgemäß wird
dies dadurch erreicht, dass das Lagersystem modulartig aufgebaut
ist, wobei ein Basismodul zumindest eine, vorzugsweise zwei Basisführungsschienen,
sowie eine Hebe- und Übergabevorrichtung aufweist, wobei
zumindest eine Basisführungsschiene fest mit einem Basisrahmen verbunden
ist, und wobei vorzugsweise der Basisrahmen zumindest ein Antriebsmittel
für eine Linearbewegung der Hebe- und Übergabevorrichtung
aufweist, und dass der Basisrahmen mit einem Basisregal fest verbunden
oder mit diesem verbindbar ist. Das Antriebsmittel kann beispielsweise
aus einem Zahnstangensegment bestehen, in welches ein Ritzel der
Hebe- und Übergabevorrichtung eingreift.
-
Der
Basisrahmen kann dabei eine Flanschfläche zur Verbindung
mit dem Basisregal aufweisen, um vor Ort einen raschen Zusammenbau
zu ermöglichen.
-
Alternativ
dazu ist es auch möglich, dass der Basisrahmen mit dem
Basisregal unlösbar verbunden ist. Das Basisregal ist dabei
also in das Basismodul integriert.
-
Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass an das Basismodul zumindest ein Erweiterungsmodul
anschließbar ist, wobei das Erweiterungsmodul zumindest
eine, vorzugsweise zwei Erweiterungsführungsschienen aufweist,
welche fest mit einem Erweiterungsrahmen verbunden ist. Ein Erweiterungsregal kann
entweder in das Erweiterungsmodul integriert und fest mit dem Erweiterungsrahmen
verbunden oder nachträglich mit dem Erweiterungsrahmen
verbindbar sein. Der Erweiterungsrahmen kann dabei zumindest ein
Antriebsmittel für eine Linearbewegung der Hebe- und Übergabevorrichtung
aufweisen.
-
Durch
den modulartigen Aufbau des Lagersystems kann eine flexible Erweiterung
der Anlage in alle Richtungen erfolgen. Dabei können Standardbausteine
zu kundenspezifischen Anlagen zusammengefügt werden, wodurch
flexibel auf Sonderwünsche eingegangen werden kann. Insbesondere
ist es möglich, spezielle Automationslösungen
(Montagelinien, Waschanlagen, Lackieranlagen) zu integrieren.
-
Das
kompakte Basismodul kann werksmontiert und voreingestellt zum Kunden
geliefert werden. Dadurch kann die Installationszeit vor Ort wesentlich reduziert
werden, was die Montagekosten bedeutend verringert.
-
Um
einen einfachen Transport des Systems zu ermöglichen, ist
es besonders vorteilhaft, wenn das Basismodul oder das Erweiterungsmodul
im zusammengebauten und gebrauchsfertigen Zustand als ganze Einheit
in einem Standard-Frachtcontainer transportierbar ist.
-
Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert.
Es zeigen.
-
1 ein
erfindungsgemäßes Lagersystem in einer Schrägansicht;
-
2 einen
Basismodul des Lagersystems in einer Schrägansicht;
-
3 das
Lagersystem in einer Seitenansicht;
-
4 das
Lagersystem in einer Seitenansicht in einem Transportcontainer in
einer Ausführungsvariante; und
-
5 das
Lagersystem in einer Seitenansicht in einem Transportcontainer in
einer weiteren Ausführungsvariante.
-
1 zeigt
ein automatisches Lagersystem 1 für Güter 3 wie
Paletten, Werkstücke, Rohmaterial, Spannsysteme oder dergleichen.
Das Lagersystem 1 weist eine Regalkonstruktion 2 auf,
in welchem Güter 3, wie zum Beispiel Paletten
oder Werkstücke, abgelegt sind. Zum Ablegen, bzw. Entnehmen
der Güter 3 ist eine automatische Hebe- und Übergabevorrichtung 4 vorgesehen,
welche parallel zur Regalfront in Führungsschienen 5, 6 verfahrbar
ist. Die untere Führungsschiene 5 ist über
einen Tragrahmen 11 mit der Regalkonstruktion 2 verbunden.
Die Güter 3 werden über eine Ladestation 7 dem
Lagersystem 1 zugeführt bzw. aus diesem entnommen.
Zur Weiterverarbeitung der Güter 3 kann eine oder
mehrere Werkzeugmaschinen 8 vorgesehen sein.
-
Das
automatische Lagersystem 1 ist modulartig aufgebaut und
besteht aus zumindest einem Basismodul 9, an welchem ein
oder mehrere Erweiterungsmodule 10 angeschlossen werden
können. Das Basismodul 9, welches in 2 dargestellt
ist, besteht aus einem Basisregal 2a, welches fest mit
einem Basisrahmen 11a verbunden ist.
-
Das
Basisregal 2a kann auch Mit dem Basisrahmen 11a ist
die untere Basisführungsschiene 5a fest verbunden.
Weiters ist eine obere Basisführungsschiene 6a mit
dem Basisregal 2a fest verbunden. Das Basismodul 9 beinhaltet
weiters eine Hebe- und Übergabevorrichtung 4 zur
Manipulation der Güter 3, wobei die Hebe- und Übergabevorrichtung 4 entlang
der Basisführungsschienen 5a, 6a verfahrbar ist.
-
Weiters
ist es auch möglich, Basisrahmen 11a, Führungsschienen 5a, 6a und
Hebe- und Übergabevorrichtung 4 zusammen als vorgefertigten
Basismodul 9 auszuführen und das Basisregal 2a erst vor
Ort nachträglich am Basisrahmen 11a zu befestigen.
-
An
das Basismodul 9 ist das Erweiterungsmodul 10 fluchtend
anschließbar, wobei das Erweiterungsmodul 10 ein
Erweiterungsregal 2b, einen Erweiterungsrahmen 11b,
sowie untere und obere Erweiterungsführungsschienen 5b, 6b beinhaltet, welche
fluchtend mit den Basisführungsscheinen 5a, 6b verbunden
werden können. Auch hier ist es möglich, das Erweiterungsregal 2b erst
nachträglich vor Ort mit dem Erweiterungsrahmen 11b des
aus Erweiterungsführungsschienen 5b, 6b und
Erweiterungsrahmen 11b bestehenden Erweiterungsmoduls 10 zu verbinden.
-
Durch
die Erweiterungsmodule 10 kann das Lagersystem 1 beliebig
erweitert werden. Das Basismodul 9 sowie jedes Erweiterungsmodul 10 ist
so bemessen, dass es in einen Standard-Frachtcontainer, sowie jedes
Erweiterungsmodul 10 transportiert werden kann.
-
4 zeigt
dazu ein Lagersystem 1, bei dem das Basismodul 9 einen
Basisrahmen 11a, Basisführungsschienen 5a, 6a,
eine Hebe- und Übergabevorrichtung 4 und ein Antriebsmittel 12 für
eine Linearbewegung der Hebe- und Übergabevorrichtung 4 beinhaltet.
Die Basisführungsschienen 5a, 6a dienen
zur Führung von Tragrollen 15, 16 der
Hebe- und Übergabevorrichtung 4. Dabei weist der
Basisrahmen 11a eine Flanschfläche 12 zum
Anbau eines separaten Basisregals 2a. auf. Das Antriebsmittel 12 besteht
im Ausführungsbeispiel aus einem rahmenfesten Zahnstangensegment 13,
in welches zumindest ein Ritzel 14 der Hebe- und Übergabevorrichtung 4 eingreift. Das
Basismodul 9 wird – ist in diesem Fall ohne Basisregal 2a – im
Container 15 als ganze Einheit im zusammengebauten und
gebrauchsfertigen Zustand transportiert.
-
5 zeigt
eine andere Ausführung des Lagersystems 1, bei
dem das Basismodul 9 aus einem Basisrahmen 11a,
Basisführungsschienen 5a, 6a, einer Hebe-
und Übergabevorrichtung 4 und zumindest einem
Antriebsmittel 12 für eine Linearbewegung der Hebe-
und Übergabevorrichtung 4, sowie einem fest mit
dem Basisrahmen 11a verbundenen Basisregals 2a besteht.
Das Basismodul 9 wird hier samt dem Basisregal 2a im
Container 15 als ganze Einheit im zusammengebauten und
gebrauchsfertigen Zustand transportiert.
-
Das
kompakte Basismodul 9, sowie jedes Erweiterungsmodul 10,
kann somit werksmontiert und voreingestellt zum Einsatzort geliefert
werden. Dadurch kann die Installationszeit im Vergleich zu bekannten
Lagersystemen wesentlich reduziert werden. Durch den modulartigen
Aufbau wird über die gesamte Lebensdauer des Lagersystems 1 eine hohe
Flexibilität erreicht, wobei insbesondere Anlagenumstellungen
und -umbauten einfach und unkompliziert erfolgen können.
Darüber hinaus ist es möglich, das Lagersystem 1 mit
zusätzlichen Modulen zu erweitern.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-