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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Be- und Entladevorrichtung für Lagerbehälter in
und aus einem Hochregallager.
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Stand der Technik
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Hochregal-Lagersysteme
dienen zumeist als Zwischenlager für eine Vielzahl von jeweils
in Lagerbehältern
befindlichen Stückgütern, die
es in Abhängigkeit
von Ein- und Ausgabeaufträgen gezielt
in Ablageplätze
bzw. aus bestimmten Ablageplätzen des Hochregallagers
einzulagern bzw. zu entnehmen gilt. Hochregallager weisen eine große Vielzahl
einzelner Lagerfächer
auf, die längs
Lagerspalten und Lagerzeilen feldartig angeordnet sind. Die Befüllung bzw. Entleerung
der einzelnen Lagerfächer
innerhalb eines Hochregallagers erfolgt über eine Frontseite, gegenüber der
sämtliche
Lagerfächer
einseitig offen ausgebildet sind. Zur Bestückung der einzelnen Lagerfächer mit
Stückgütern, die üblicherweise
in Lagerbehälter
untergebracht sind, die wiederum an die Raumgröße der einzelnen Lagerfächer des
Hochregallagers angepasst sind, dient ein relativ zur Frontseite
sowohl in horizontaler als auch vertikaler Richtung positionierbares
Regalbediengerät,
das mit einem Lastaufnahmemittel ausgestattet ist, welches in Eingriff
mit den jeweiligen Lagerbehältern
bringbar ist und neben der Bestückungsfunktion
auch eine gezielte Entnahme eines jeweiligen Lagerbehälters aus einem
Lagerfach ermöglicht.
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An
derartige automatisch arbeitende Kommissionier-Lagersysteme werden
zum Teil gänzlich unterschiedliche,
teilweise sogar widersprüchliche Anforderungen
gestellt, wie bspw. einerseits der Wunsch nach einer möglichst
hohen Auslastung des Kommissioniersystems, d. h. es soll eine möglichst hohe
Anzahl von ein- und aus zu lagernde Behälter pro Zeiteinheit erreicht
werden, und andererseits der Wunsch nach einer möglichst kurzen Reaktionszeit, d.
h. einzelne Aufträge
sollen möglichst
kurzfristig ausgeführt
und abgeschlossen werden. Darüber
hinaus ist es vorteilhaft und wünschenswert,
wenn im Falle von aus einem Hochregallager auszulagernden Lagerbehältern eine
bestimmte Auslagersequenz erreicht wird, d. h. die von dem Regalbediengerät aus unterschiedlichen
Lagerfächern
zu entnehmenden Lagerbehälter
gilt es in einer dem Hochregallager vor- oder nebengeordneten Vorzone – der Begriff Vorzone
beschreibt jenen Ort bei einem Hochregal-Lagersystem, an einzelne oder mehrere
vom Regalbediengerät
aus dem Hochregallager entnommene Lagerbehälter für die weitere Kommissionierung abgelegt
werden und die wieder einzulagernden Lagerbehälter dem Regalbediengerät bereitgestellt werden – in einer
gewünschten
Reihenfolge bzw. Sequenz abzulegen. Ist dies nicht möglich, so
bedarf es einer so genannten zweistufigen Kommissionierung, bei
der entweder manuell oder mit zusätzlichem technischem Aufwand
die aus dem Hochregallager angelieferten Lagerbehälter endsortiert
werden müssen.
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Aus
der
DE 41 12 830 C2 ist
ein Regalbediengerät
mit einem Lastaufnahmemittel für
Lagerbehälter
beschrieben, das über
klappbare Zughaken in Eingriff mit den jeweiligen Lagerbehältern zu
bringen ist, um diese gezielt aus einem Lagerfach eines Regalladers
zu entnehmen oder in ein diesbezügliches Lagerfach
zu verbringen.
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Der
DE 39 07 623 A1 ist
eine Hochregalanlage mit einem Regalförderzeug entnehmbar, bei der gegenüber der
Frontseite des Hochregallagers ein Regalbediengerät horizontal
beweglich angeordnet ist, das für
jede Lagerzeile ein Lastaufnahmemittel vorsieht, mit dem ein Lagerbehälter in
oder aus einem bestimmten Lagerfach ablegbar bzw. entnehmbar ist.
Zur Übergabe
von Lagerbehälter
auf die Lastaufnahmemittel oder von den einzelnen vertikal übereinander
angeordneten Lastaufnahmemitteln des horizontal längs des
Hochregallagers beweglich angeordneten Regalbediengerätes dient
eine im Bereich der Vorzone angeordnete Be- und Entladestation,
die über
ein Vertikal-Fördermittel
verfügt, über das
die Ladebehälter
auf die Lastaufnahmemittel oder von den einzelnen Lastaufnahmemitteln übergeben
werden können.
Ein derartiges Hochleistungs-Behälter-Lagersystem
ist vorzugswiese für
eine Betriebsweise ausgelegt, bei der es gilt, aus einer möglichst langen
Liste von Aufträgen
Aus- und Einlagerungen jeweils so auszuwählen, dass die hierfür erforderlichen
Verfahrwege und Zwischenstops zur Übergabe der Lagerbehälter zwischen
dem Regalbediengerät und
dem Vertikal-Fördermittel
optimiert sind. Gilt es hingegen einzelne Aus- oder Einlagerungsvorgänge in möglichst
kurzer Zeit auszuführen,
so stößt die beschriebene
Hochregalanlage an ihre konzeptbedingten Grenzen. Ferner ist eine
beliebig zusammenstellbare Ablagesequenz der aus dem Hochregallager entnommenen
Lagerbehältern
im Bereich der Vorzone nicht oder nur in einem sehr begrenzten Umfang realisierbar.
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Neben
der vorstehend beschriebenen Hochleistungs-Hochregalanlage sind
auch Regalanlagen mit Regalbediengeräten bekannt, die lediglich
ein Lastaufnahmemittel vorsehen, deren Leistungsvermögen jedoch
stark begrenzt ist und in der Regel bei heutigen Kommisionieraufgaben
nicht ausreicht.
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Aus
DE 90 10 709 U1 ist
ein Regal bekannt, das aus mindestens zwei Stützen und aus mindestens zwei
horizontalen Tragböden
besteht. Zur Anpassung des Regals an schräge Wände sind an den Innenflächen der
Stützen
schwenkbare Streben vorgesehen, die die Tragböden zwischen sich aufnehmen
und die zusammen mit diesen so schwenkbar sind, dass die horizontale
Lage der Tragböden
beibehalten wird.
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Darstellung der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen an einem Hochregal-Lagersystem zu ergreifen,
mit denen es einerseits möglich
ist, ein hohes Leistungsvermögen
zu erzielen, d. h. möglichst viele
Aus- und Einlagerungsvorgänge
pro Zeiteinheit zu realisieren und zugleich kurze Reaktionszeiten
für die
Ein- und Auslagerung einzelner Lagerbehälter zu ermöglichen. So soll es überdies
möglich
sein, die zum Stand der Technik aufgezeigte Lücke zwischen den Hochleistungs-Lagersystemen und
den Standard-Lagersystemen mit nur einem Lastaufnahmemittel zu schließen, ohne
dabei den beiden vorstehend beschriebenen Anforderungen nur bedingt
gerecht zu werden. Die hierfür
zu treffenden Maßnahmen
sollen technisch möglichst
einfach zu realisieren sein, so dass sie auch bei bereits im Einsatz
befindlichen Regalbediengeräten
nachrüstbar
sind.
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Die
Lösung
der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben,
der eine Be- und Entladevorrichtung für Lagerbehälter in und aus einem Hochregallager
zum Gegenstand hat, mit dem eine beliebig zusammenstellbare Sequenz an
Lagerbehältern
innerhalb kurzer Zeit übergebbar ist.
Den lösungsgemäßen Gedanken
vorteilhaft weiterbildende Merkmale sind Gegenstand der Unteransprüche sowie
insbesondere der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Ausführungsbeispiele
zu entnehmen.
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Eine
lösungsgemäße Komponente
zur Lösung
der vorstehenden Aufgabe stellt ein klappbar ausgebildetes Regal
dar, mit wenigstens zwei jeweils horizontal orientierten Ablageebenen,
die über
ein Rahmengestell miteinander verbunden sind. Das Rahmengestell
ist lösungsgemäß derart
drehbar mit den wenigstens zwei Ablageebenen verbunden, dass die
Ablageebenen aus einer ersten Stellung, in der die Ablageebenen
vertikal übereinander
angeordnet sind, durch Schwenken des Rahmengestells in eine zweite
Stellung überführbar sind,
in der die wenigstens zwei Ablageebenen in einer gemeinsamen Ebene
nebeneinander angeordnet sind, wobei während des Schwenkvorganges
die wenigstens zwei Ablageebenen jeweils horizontal orientiert verbleiben.
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In
einer Be- und Entladevorrichtung für Lagerbehälter in und aus einem Hochregallager,
dient das klappbar ausgebildete Regal als Lagerbehälter-Zwischenpuffer und
ist vorzugsweise im Bereich der Vorzone aus der vorstehend beschriebenen
ersten die entsprechende zweite Stellung verschwenkbar. Zur Übergabe
einzelner Lagerbehälter
von bzw. in einzelne Ablageebenen des klappbar ausgebildeten Regals
dient ein Regalbediengerät,
das auf einer Plattform relativ zu einem Hochregallager beweglich angeordnet
ist und einzelne Lagerbehälter
aus den Regalfächern
des Hochregallagers an entsprechende Ablageebenen des Regals oder
umgekehrt, d. h. einzelne Lagerbehälter aus dem Regal entnimmt
und in entsprechende Regalfächer
des Hochregallagers überführt. In
vorteilhafter Weise ist das klappbar ausgebildete Regal mit der
beweglichen Plattform verbunden, so dass das als Lagerbehälter-Zwischenpuffer
dienende Regal gemeinsam mit dem Regalbediengerät relativ zu einer Frontseite
des Hochregallagers verfahrbar ist. Es jedoch auch denkbar, das klappbare
Regal fest im Bereich der Vorzone zu installieren, im Weiteren wird
jedoch davon ausgegangen, dass das Regal mit der Plattform und dem
daran angebrachten Regalbediengerät verfahrbar gelagert ist.
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Das
Regalbediengerät
weist einen vertikalen Träger
auf, längs
dem ein Hubtisch vertikalbeweglich verfahrbar ist, an dem wiederum
ein Lastaufnahmemittel angebracht ist, das zwei in einer gemeinsamen Ebene
liegende Ablageflächen
aufweist, die jeweils wenigstens in der Größe einer Ablageebene des Regals
ausgebildet sind, um entsprechend dimensionierte Lagerbehälter sicher
aufnehmen zu können. Zwischen
beiden Ablageflächen
des Lastaufnahmemittels ist ein Bereich mit einem Reibriementrieb
vorgesehen, mit dem einzelne Lagerbehälter zwischen dem Hochregal
und dem Lastaufnahmemittel sicher überführbar sind. Hierzu überragt
der Reibriementrieb vorzugsweise beidseitig zwei gegenüberliegende
Begrenzungsseiten der Ablageebenen, um unter die im Hochregal befindlichen
Lagerbehälter
eingreifen zu können.
Da aus Raumnutzungsgründen
zwei Hochregallager stirnseitig unmittelbar gegenüberstehend
angeordnet sind und eine schmale Gasse einschließen, längs der das Regalbediengerät verfahrbar
gelagert ist, ist das Lastaufnahmemittel vorzugsweise derart symmetrisch
ausgebildet, so dass eine Lagerbehälterübergabe mit beiden sich gegenüberstehenden
Hochregallager möglich
ist. Die in den nachfolgenden Figuren beschriebenen Ausführungsbeispiele
helfen die spezielle Ausbildung des Regalbediengerätes weiter
zu erhellen.
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Senkrecht
zur Förderrichtung
des Reibriementriebes ist am Lastaufnahmemittel eine linear bewegliche
Verbringeinheit vorgesehen, die wenigstens ein Lagerbehälter zwischen
den beiden Ablageflächen
sowie dem Bereich des Reibriementriebes zu positionieren vermag.
Wie die weiteren Ausführungen
unter Bezugnahme auf das in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiel
zeigen werden, ist es mit der lösungsgemäßen Kombination
des ausgebildeten Regals mit einem auf einer beweglichen Plattform angebrachten
Regalbediengerät
möglich,
Lagerbehälter
zwischen dem als Zwischenpuffer dienenden Regal und einem Hochregallager
vereinzelt zu übergeben,
so dass grundsätzlich
eine kurze Reaktionszeit für
die Einzelübergabe
eines Lagerbehälters möglich ist. Überdies
kann bei der Ausgabe einer Vielzahl unterschiedlicher Lagerbehälter eine
gewünschte
Abgabesequenz in der Vorzone ermöglicht werden,
zumal das Regalbediengerät
gegenüber dem
klappbar ausgebildeten Regal individuell zur Übergabe einzelner Lagerbehälter gegenüber bestimmten
Ablageebenen bzw. Ablagefächern
des Regals positionierbar ist.
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Durch
den Klappmechanismus des Regals kann auf eine technisch aufwendige,
vertikale Hubfördereinrichtung
verzichtet werden, wie sie beispielsweise aus der eingangs zitierten
Druckschrift, der
DE
39 07 623 A1 entnehmbar ist. Das klappbare Regal ermöglicht eine
sichere Überführung der
vertikal übereinander,
in den einzelnen Regalfächern
eingebrachten Lagerbehälter
in eine horizontale Anordnung, in der die einzelnen Lagerbehälter nebeneinander,
und dies in einer einheitlichen Ebene, zu liegen kommen. Zur Überführung der
auf den Ablagefächern
des Regals befindlichen Lagerbehälter
bedarf es in dieser horizontalen Stellung lediglich eines linear
beweglichen Schiebers, der die einzelnen Lagerbehälter je
nach Ausbildung des Schiebers einzeln oder vorzugsweise gesamtheitlich
auf eine neben den horizontal ausgerichteten Auflageflächen des Regals
angeordnete Lagerfläche
verbringt, von der aus die Lagerbehälter einer weiteren Kommissionierung
zugeführt
werden. Anzumerken ist an dieser Stelle, dass die Lagerbehälter bereits
in einer wunschgemäßen Abfolge
bzw. Sequenz längs
der in der Vorzone vorgesehenen Lagerfläche vorliegen.
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Gleichsam
dem vorstehend beschriebenen Entladevorganges, bei dem die Lagerbehälter von den
einzelnen Ablageflächen
des Regals mit Hilfe des horizontal linear beweglichen Schiebers
auf die Lagerfläche
verschoben werden, ist es ebenso möglich, die in einer gemeinsamen
Ebene angeordneten Ablageebenen des Regals mit entsprechenden bevorrateten
Lagerbehälter
zu beladen. Hierzu ist in einer Ausführungsform der Be- und Entladevorrichtung im
Bereich der Vorzone eine weitere, zweite Lagerfläche vorgesehen, auf der in
das Hochregallager zu verbringende Lagerbehälter nebeneinander liegend bevorratet
sind. Mit Hilfe der vorstehend beschriebenen horizontal linear beweglichen
Schiebereinheit werden die in das Hochregallager zu verbringenden Lagerbehälter auf
die entsprechenden Auflageebenen des Regals verschoben werden, das
nach entsprechender Beladung aus der horizontalen Stellung in die
vertikale Stellung überführt wird,
in der das Regalbediengerät
die einzelnen Lagerbehälter
aus dem Regal entnimmt und an entsprechenden Zielpositionen in das
Hochregal überführt.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben. Es zeigen:
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1 perspektivische Übersichtsdarstellung einer
Be- und Entladevorrichtung für
Lagerbehälter
in bzw. aus einem Hochregallager,
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2a bis f Sequenzbilddarstellungen zur Funktionsweise
eines klappbar ausgebildeten Regals,
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3 Detaildarstellung
eines Beladevorganges des Regals im Bereich der Vorzone,
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4a bis f weitere Sequenzbilddarstellung zur
Funktionsweise des klappbar ausgebildeten Regals,
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5 perspektivische
Darstellung des Regalbediengerätes,
sowie
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6a bis
x Sequenzbilddarstellungen zur Übergabe
von Stückgütern zwischen
einem Hochregal und dem klappbar ausgebildeten Regal.
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Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
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1 zeigt
eine Be- und Entladevorrichtung für einzelne Lagerbehälter 2,
die zur Lagerung in einem Hochregallager 1 eingebracht
sind. Das Hochregallager 1 weist eine Vielzahl vertikal übereinander angeordneter
Lagerzeilen 1z sowie Lagerspalten 1p auf, längs derer
jeweils einzelne Lagerfächer
vorgesehen sind, in die die Lagerbehälter 1 einbringbar bzw.
einschiebbar sind. Nur zur übersichtlicheren Darstellung
ist in der 1 lediglich ein Hochregallager
vorgesehen, deren Frontseite, über
die die einzelnen Lagerbehälter 1 in
das Lager ablegbar bzw. aus dem Lager entnehmbar sind, der Zeichenebene zugewandt
dargestellt ist. In der Praxis stehen sich jedoch zwei derartiger
Hochregallager jeweils frontseitig zugewandt gegenüber und
schließen
eine Gasse ein, längs
der ein Regalbediengerät,
das einen Vertikalträger 3,
einen längs
des Vertikalträgers 3 vertikalbeweglichen
Hubtisch 9 sowie ein Lastaufnahmemittel 7 umfasst,
beweglich und exakt positionierbar angeordnet ist, auf das im Weiteren
im Einzelnen noch eingegangen wird.
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Unmittelbar
der Frontseite gegenüberliegend verfahrbar
angeordnet ist eine bewegliche Plattform P vorgesehen, die längs einer
Linearachse A horizontal verfahrbar ist. Auf der beweglichen Plattform
P ist das Regalbediengerät,
um exakt gegenüber
einer bestimmten Regallagerposition innerhalb des Hochregallagers 1 positioniert
zu werden. Ebenso auf der beweglichen Plattform P ist ein klappbar
ausgebildetes Regal 5 vorgesehen, auf dessen Funktionalität auf die
weiteren Figuren verwiesen wird, das über eine Vielzahl vertikal übereinander
angeordneter Ablageebenen 51 verfügt, die im gezeigten Ausführungsbeispiel
jeweils als rechteckförmige
Fachböden ausgebildet
sind. Die einzelnen Fachböden 51 weisen
jeweils eine dem Lastaufnahmemittel 7 zugewandte offene
Seite (aufgrund der perspektivischen Darstellung in 1 nicht
sichtbar) auf, über
die jeweils ein Lagerbehälter 2 auf
den Fachboden 51 abgelegt bzw. von diesem entnommen werden
kann. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die einzelnen Fachböden 51 jeweils
mit einem Lagerbehälter 2 bestückt.
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Das
Regal 5 selbst weist ein aus vier vertikal orientierten
Trägerelementen 511 bis 514 bestehendes
Rahmengestell auf, das dafür
sorgt, dass die vertikal übereinander
angeordneten Fachböden 51 gemäß der in 1 dargestellten
ersten Position in eine horizontale Stellung schwenkbar sind, wobei
während
des Schwenkvorganges die einzelnen Fachböden 51 ihre horizontale
Orientierung beibehalten. Hierzu sind die Trägerelemente 511 bis 514 drehbeweglich
jeweils an den Fachböden 51 angelenkt,
um die vorstehend beschriebene und unter Bezugnahme auf die 2 im
Einzelnen näher
dargestellte Schwenkbewegung zu realisieren.
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Das
schwenkbar ausgebildete Regal 5 substituiert somit einen
Vertikal-Hubförderer,
der technisch ungleich aufwendiger zu realisieren ist.
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Des
Weiteren ist neben dem Hochregallager 1 eine Vorzone 6 eingerichtet,
in der einzelne Lagerbehälter 2 von
dem in die horizontale Stellung geschwenkten Regal auf horizontal
in der Vorzone 6 vorgesehene Lagerflächen 61 bzw. 62 mit
Hilfe eines Horizontalschiebers 4 verbringbar sind. Ebenso
erfolgt in der Vorzone 6 die Neubestückung der Fachböden 51 des
Regals 6 mit Lagerbehältern,
die es gilt, vereinzelt in das Hochlager einzusortieren.
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In
den Bildsequenzdarstellungen gemäß der 2a bis f ist der Schwenkmechanismus des
Regals 5 zu entnehmen sowie eine Neubestückung der Fachböden 51 des
Regals 5 mit neuen Lagerbehältern. In den 2a und
b ist der Klappmechanismus des Regals 5 zu ersehen, mit
dem das Regal 5 aus einer ersten vertikalen Stellung gemäß Bilddarstellung
in 1 in eine horizontale Stellung gemäß Bilddarstellung
in 2c überführbar ist. Hierzu sind die Trägerelemente 511 bis 514 jeweils über Einachsgelenklager
mit den Fachböden 51 des
Regals verbunden, wobei die Schwenkachsen der Einachsschwenklager
jeweils horizontal orientiert sind. Die Schwenklagerpunkte an jeweils
zwei unmittelbar benachbart zueinander angeordneten Fachböden 51 bilden
während
des Schwenkvorganges in Projektion zur Frontseite des Hochregallagers
eine Parallelogrammgeometrie, wobei die Längsseiten des Parallelogramms, d.
h. die Ebenen der Fachböden,
während
des gesamten Schwenkvorganges stets horizontal ausgerichtet bleiben.
Auf diese Weise ist gewährleistet, dass
die auf den Fachböden 51 aufsitzenden
einzelnen Lagerbehälter
während
des Schwenkvorganges sicher auf den Fachböden verbleiben. Es ist selbstverständlich,
dass die Fußpunkte
der Trägerelemente 511 bis 514 drehbeweglich
fest an der beweglichen Plattform P angelenkt sind. Der Schwenkvorgang
ist beendet, sobald alle Fachböden
des Regals 5 nebeneinander in einer gemeinsamen Ebene zu
liegen kommen, in der zugleich auch im Bereich der Vorzone 6 zwei
entsprechende Lagerflächen 61 und 62 vorgesehen
sind, die jeweils das in horizontaler Stellung umgeklappte Regal
beidseitig begrenzen. Auf der in der Bilddarstellung gemäß 2c vorderen Trägerfläche 62 ist ein Schieber 4 vorgesehen,
der neue Lagerbehälter 2 ergriffen
hat (siehe auch Bilddarstellung in 2d).
Durch horizontales seitliches Verschieben des Schiebers 4 werden
die auf den Fachböden 1 aufliegenden
Lagerbehälter
seitlich nach links auf die Lagerfläche 61 verschoben
und zugleich neue Behälter 1 auf
die Fachböden 51 des
Regals 5 verbracht (siehe hierzu Sequenzbilddarstellung
gemäß 2e und 2f).
Die Trägerflächen 61, 62 sind
vorzugsweise als Rollenförderstrecken
ausgebildet, von denen bzw. auf die die reihenförmig hintereinander angeordneten
Lagerbehälter
in einer linear vorgegebenen Förderrichtung
transportierbar sind.
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In 3 ist
die Vorzone 6 mit den Trägerflächen 61 und 62 detaillierter
dargestellt. Der Schieber 4 weist ein rechtwinkelförmig ausgebildetes
Schiebeblech 41 auf, das eine Vielzahl einzelner Lagerbehälter 1 gemeinsam
in einer quer zur Längserstreckung der
Trägerflächen 61, 62 orientierten
Bewegungsrichtung zu schieben vermag. Ferner ist am Schieber 4 eine
ausklappbare Mitnehmervorrichtung 42 vorgesehen, die stirnseitig
an der rechteckförmigen
Schieberkonstruktion 41 angebracht ist, um im Bereich des Schiebers
befindliche Lagerbehälter 2 in
die entgegen gesetzte Linearrichtung zu ziehen.
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Frontseitig
zu den Trägerflächen 61, 62 ist ein
Arbeitsbereich 14 vorgesehen, der die Lagerbehälter 2 einem
Kommissionierpersonal zuführt.
Alternativ ist es möglich, über entsprechende
im Arbeitsbereich 14 vorgesehene Reibriemenantriebe 14' vereinzelte
Lagerbehälter 2 quer
zur Längserstreckung beider
Trägerflächen 61, 62 zu
verbringen.
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In
den Sequenzbilddarstellungen gemäß der 4a bis f ist eine Neubeladung des in horizontaler Stellung
befindlichen Regals mit einer vertikalen Wiederaufrichtung dargestellt.
In den Sequenzbildern gemäß der 4a bis c werden die in horizontaler Lage angeordneten
Fachböden 51 des
Regals 5 mit neuen Lagerbehälter 2 mittels des
Horizontal-Schiebers 4 bestückt. In den 4d bis
f ist der Schwenkvorgang entnehmbar, um das Regal 5 aus
der horizontalen Stellung in die vertikale Stellung gemäß 4f überzuführen. Auch
im Falle des Wiederaufrichtens des Regals verbleiben sämtliche
Fachböden 51 des
Regals in der horizontalen Ausrichtung.
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Nicht
notwendigerweise ist es erforderlich, das klappbare Regal 5 mitbeweglich
auf die bewegliche Plattform P zu integrieren. Um jedoch Verfahrzeiten
zwischen dem Regal 5 und dem Regalbediengerät zu minimieren,
ist es vorteilhaft, das Regal 5 für den Übergabevorgang zwischen Regal
und Regalbediengerät
möglichst
nah am Regalbediengerät
anzuordnen.
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Um
die Interaktion zwischen dem Regalbediengerät und dem Hochregallager möglichst zeitsparend
und ökonomisch
zu gestalten, ist das an dem Vertikalträger 3 beweglich angeordnete
Lastaufnahmemittel 7 mit zwei nebeneinander liegenden Ablageflächen bzw.
Pufferplätzen 11, 10 ausgestattet, siehe 5.
Hierdurch ist es möglich,
an einer bestimmten Anfahrposition des Lastaufnahmemittels 7 gegenüber dem
Hochregallager 1 ohne weitere Hub- oder Fahrbewegung einen
auszulagernden Lagerbehälter 2 aus
dem Hochregal zu entnehmen und in das frei gewordene Regalfach einen
der mitgebrachten Lagerbehälter
abzugeben. So ist am Lastaufnahmemittel 7 zwischen beiden
Ablageflächen 10, 11 ein Reibriementrieb 8 vorgesehen,
der zur Aufnahme eines innerhalb des Hochregallagers befindlichen
Lagerbehälters
in Eingriff mit diesen bringbar ist. Hierzu überragt der Reibriementrieb 8 die
dem Hochregallager zugewandte Seitenkanten der Ablageflächen 10 und 11,
um in Reibkontakt mit einem im Hochregallager befindlichen Lagerbehälter zu
gelangen. Das Lastaufnahmemittel 7 sowie der darauf angebrachte Reibriementrieb 8 ist
symmetrisch ausgebildet, ferner vermag der Reibriementrieb 8 in
entgegen gesetzte Riemenförderrichtungen
zu transportieren, zumal das Regalbediengerät zur Bestückung bzw. zur Entnahme von
Lagerbehältern
von bzw. aus zwei sich unmittelbar gegenüberstehende Hochregallagern
geeignet ist, von denen in 5 aus Gründen einer übersichtlicheren
Darstellung nur ein Hochregallager gezeigt ist.
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Nach
Ergreifen eines im Hochregallager befindlichen Lagerbehälters durch
den Reibriementrieb 8 gelangt dieser vollständig zwischen
beide Ablageflächen 10, 11.
Anschließend
wird der mittig auf dem Lastaufnahmemittel positionierte, aus dem
Hochregallager entnommene Lagerbehälter mit einer am Lastaufnahmemittel
vorgesehenen Verbringeinheit 12 durch Linearbewegung seitlich
auf eine der beiden Ablageflächen
verbracht. Hierfür
dienen entsprechend an der Verbringeinheit 12 angebrachte
Mitnahmeeinheiten 13, die seitlich nach unten zur Erfassung des
Lagerbehälters
abklappbar sind. Zur Funktionsweise des vollständigen Entnahme- und Übergabevorganges
eines Lagerbehälters
aus dem Regal in einen entsprechenden Lagerplatz innerhalb des Hochregallagers
sei auf die Sequenzbilddarstellungen gemäß 6 verwiesen.
Grundsätzlich
sei darauf hingewiesen, dass es mit dem Lastaufnahmemittel möglich ist
drei nebeneinander angeordnete Lagerbehälter zu transportieren, d.
h. der Bereich des Reibriementriebes 8 ist gleichsam den
Ablageflächen 10 und 11 zur
vollständigen
Aufnahme eines Lagerbehälters dimensioniert.
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In
den 6a bis 6d wird
ein im Regal befindlicher Lagerbehälter mittels der am Lastaufnahmemittel
linear beweglich angebrachten Verbringeinheit ergriffen und durch
Horizontalbewegung auf eine Ablagefläche des Lastaufnahmemittels
verbracht (siehe 6d). Gemäß 6e wird
sodann eine entsprechende Position relativ zum Hochregallager mit
dem Regalbediengerät
angefahren. In den Sequenzbildern gemäß 6f bis 6h gilt
es nun, einen weiteren Lagerbehälter
aus dem Hochregallager auf das Lastaufnahmemittel zu entnehmen.
Hierzu wird der Reibriementrieb gegenüber dem im Hochregallager befindlichen
Lagerbehälter
positioniert (siehe 6f), wobei der Reibriementrieb
in Eingriff mit dem Lagerbehälter
tritt und eine Übernahme
des Lagerbehälters
auf das Lastaufnahmemittel möglich
wird (siehe 6h und 6i).
In den Sequenzbildern gemäß 6i bis
k werden beide auf dem Lastaufnahmemittel befindlichen Lagerbehälter seitlich
auf den Ablageflächen
verschoben, so dass der ursprünglich
aus dem Regal entnommene Lagerbehälter in eine Position auf dem
Lastaufnahmemittel überführt wird,
von der aus der Lagerbehälter
in eine gewünschte
leere Position innerhalb des Hochregallagers verbracht wird (siehe 6i).
Hierzu dient wiederum der Reibriementrieb der den Lagebehälter in
umgekehrter Richtung vom Lastaufnahmemittel abfördert.
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In
den Sequenzbildern 6m bis x wird gezeigt, wie der
aus dem Hochregal entnommene Lagerbehälter in einen freien Platz
innerhalb des Regals verbracht wird. Hierzu gilt es zum einen, den
Lagerbehälter
innerhalb des Lastaufnahmemittels mit Hilfe der linearen Verbringeinheit
in eine Übergabeposition
zu verfahren, zum anderen gilt es, das Regalbediengerät in eine
entsprechende vertikale Ausrichtung gegenüber dem Regals zu verbringen.
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Das
vorstehend beschriebene Be- und Entladesystem für Lagerbehälter in und aus einem Hochregallager
weist eine maximierte Leistungsfähigkeit auf,
die sich aus der geringen Anzahl von Hub- und Fahrbewegungen des
Regalbediengerätes
ergibt, wobei das Regal maximal befüllt sein kann, ohne dabei Leistungseinschränkungen
in Kauf nehmen zu müssen,
wie es bei konventionellen Lagersystemen der Fall ist, zumal in
diesen bekannten Fällen
ein gewisser Anteil an Regalfächern
frei zu bleiben ist, um sinnvolle Lagerstrategien durchführen zu
können. Überdies
ermöglicht
das vorstehend beschriebene Be- und Entladesystem die Zusammenstellung wunschgemäßer Lagerbehältersequenzen,
wodurch der weitere Kommissionieraufwand erheblich reduziert ist.
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- 1
- Hochregallager
- 2
- Lagerbehälter
- 3
- Vertikalträger
- 4
- Schieber
- 5
- Regal
- 51
- Fachboden
- 511–514
- Trägerelemente
- 6
- Vorzone
- 61,
62
- Lagerfläche
- 7
- Lastaufnahmemittel
- 8
- Reibriemenantrieb
- 9
- Hubtisch
- 10,
11
- Ablagefläche
- 12
- Verbringeinheit
- 13
- Mitnahmeeinheit
- 14
- Arbeitsbereich
- 14'
- Reibriemenantrieb