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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fördereinrichtung für Stückgut, insbesondere für versandfähige Pakete und sonstige Sendungen.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Aufsatzvorrichtung für eine Fördereinrichtung für Stückgut.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Stückgutverteilanlage.
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Schließlich betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum Einbringen von Stückgut in eine Stückgutverteilanlage.
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Die Beförderung eines Stückguts findet in aller Regel wie folgt statt: Zunächst wird das Stückgut bei einer Stückgutannahmestelle oder direkt beim Kunden von einem Lieferwagen abgeholt. Der Lieferwagen bringt die gesammelten Stückgüter zu einem Sammeldepot. Im Sammeldepot werden die Stückgüter von mehreren Lieferwagen auf Transportlaster verladen. Die Transportlaster transportieren die Stückgüter über größere Entfernungen, wobei auch weitere Beförderungsmittel, wie z. B. die Bahn oder Flugzeuge eingesetzt werden können.
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Der Transportlaster liefert die Stückgüter an ein weiteres Sammeldepot, wo die Stückgüter mittels einer Stückgutverteilanlage auf verschiedene Lieferwagen verteilt werden. Mittels des Lieferwagens wird das Stückgut dann schließlich zum Empfänger gebracht.
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Wenngleich ein erheblicher Prozentsatz der Stückgüter eine typische Quaderform hat und ein bestimmtes Gurtmaß nicht überschreitet, so befinden sich aufgrund der enormen Anzahl von Paketsendungen jeden Tag viele Hunderttausende von Paketen auf dem Beförderungsweg, die nicht standardmäßig behandelt werden können.
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Zudem gibt es selbst bei den Standard-Sendungen immer wieder Schwierigkeiten, den Empfänger maschinell zu identifizieren, so dass auch hier ein erheblicher manueller Aufwand erforderlich ist.
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Bei einem Sammeldepot bzw. einer Stückgutverteilanlage gemäß dem Stand der Technik werden die Stückgüter über eine teleskopierbare Fördereinrichtung, siehe z. B.
EP 1 559 666 A1 , in die Stückgutverteilanlage gefördert. Jeder Fördereinrichtung ist ein Mitarbeiter des Sammeldepots zugeordnet, der den Zuführvorgang überwacht, Probleme während dieses Vorgangs behebt und Stückgütern, bei denen ein Empfänger nicht automatisiert erkannt werden kann, manuell die Empfangsinformation zuweist. Solange die Zuweisung aber noch nicht erfolgt ist, muss die Zuführung von Stückgut in das Sammeldepot unterbrochen werden, bis das Stückgut mit der nicht-identifizierbaren Empfängerinformation bearbeitet ist.
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Ferner legen heutige Stückgutverteilanlagen dem Benutzer erhebliche Beschränkungen hinsichtlich der Größe der zu verarbeitenden Stückgüter auf. Viele Verteilsysteme sind insbesondere in Kurven und in Abzweigungen stark im Hinblick auf die maximalen Abmessungen des Stückguts beschränkt, so dass für das Personal der Stückgutverteilanlage ein erheblicher Aufwand beim Aussortieren und bei der Handhabung der Stückgüter, die nicht automatisch verarbeitet werden können, besteht.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, für eine Fördereinrichtung für Stückgut eine neue Technik aufzuzeigen, die eine effektivere Verarbeitung von Stückgütern, insbesondere von großen oder unregelmäßig geformten Stückgütern ermöglicht.
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Ferner ist es eine Aufgabe, eine Aufsatzvorrichtung aufzuzeigen, mittels derer bestehende Fördereinrichtungen auf die neue Technik umgerüstet werden können.
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Außerdem ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Stückgutverteilanlage aufzuzeigen.
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Schließlich ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum Einbringen von Stückgut in eine Stückgutverteilanlage zu zeigen.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch eine Fördereinrichtung für Stückgut, die Fördereinrichtung mit einem Förderkopf, der einen Aufnahmebereich zum manuellen Auflegen von Stückgut aufweist, mit einem Abgabebereich zum automatisierten Abgeben von Stückgut an eine Sortieranlage, mit einer Förderstrecke von variabler Länge, die sich zwischen dem Aufnahmebereich und dem Abgabebereich erstreckt, wobei der Förderkopf eine Bedieneinrichtung aufweist, die dafür ausgebildet ist es einem Bediener zu ermöglichen, den Förderkopf im Raum zu verlagern und die Fördereinrichtung zu betätigen und zu stoppen, und wobei der Förderkopf eine Eingabeeinrichtung aufweist, die dafür ausgebildet ist es einem Bediener zu ermöglichen, Eingaben vorzunehmen, die nicht der Bedienung des Förderkopfs oder der Fördereinrichtung dienen.
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Eine Besonderheit der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass die Fördereinrichtung, in der Art, wie sie in der eingangs genannten Druckschrift gezeigt ist, nicht nur im Hinblick auf die Position des Förderkopfs und die Betätigung der Förderstrecke bedient wird, sondern dass der Förderkopf zusätzlich eine Eingabeeinrichtung aufweist, die dafür ausgebildet ist, es einem Bediener zu ermöglichen, Eingaben vorzunehmen, die nicht der Bedienung des Förderkopfs oder der Fördereinrichtung dienen.
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Mit anderen Worten bietet die Fördereinrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung bereits bei der Zuführung der Stückgüter die Möglichkeit, Informationen durch den Bediener entgegenzunehmen. Dabei handelt es sich insbesondere um Information, die die Zugehörigkeit eines Stückguts zu einer Gruppe von Stückgütern beschreibt. Bevorzugt wird diese Information über eine Tastatur, insbesondere eine Zifferntastatur, eingegeben.
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Der Vorteil dieser Ausgestaltung soll anhand eines einfachen bevorzugten Ausführungsbeispiels erläutert werden: Die Stückgüter, die mit einem Lieferwagen zum Sammeldepot gebracht werden, sind in der Regel einer so genannten Tour zugeordnet. Der Fahrer des Lieferwagens oder des Transportlasters gibt vor der Zuführung der Stückgüter seine Tourennummer an. Damit wird auf einfache Weise sichergestellt, dass die nachfolgend zugeführten Güter der richtigen Tour zugeordnet werden. Dies ermöglicht u. a. eine bessere Nachverfolgbarkeit der Stückgüter und kann bei der Identifikation von Stückgütern helfen, falls eine Bearbeitung auch mittels manueller Handhabung schwierig bleibt.
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Diese Vorgehensweise unterscheidet sich vom Stand der Technik ganz erheblich. Hier war es nämlich bisher der Fall, dass die Stückgüter erst innerhalb des Depots verarbeitet und zugeordnet wurden. Dadurch ergibt sich aber ein gewisses Fenster der Unsicherheit, in dem man nicht genau sagen kann, welches Stückgut sich wo befindet. So können Stückgüter verloren gehen, ohne dass es einen konkreten Hinweis darauf gibt, wo die Stückgüter verloren gegangen sind.
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Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Eingabe zusätzlich oder alleinig in automatisierter Weise bereitgestellt werden kann. So ist es vorteilhaft, wenn der Bediener die Information über eine kabellose Übertragungsstrecke, bevorzugt mittels einer RFID-Lösung, an die Eingabeeinrichtung überträgt. Dadurch können mögliche Fehler minimiert werden. Soll außerdem eine manuelle Eingabemöglichkeit geschaffen werden, so können Bedienfeld und kabellose Übertragung (oder eine Identifikation mittels einer Chipkarte) in vorteilhafter Weise miteinander kombiniert werden.
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Es ist vorteilhaft, wenn sich die Eingabeeinrichtung in unmittelbarer Nähe bzw. neben der Bedieneinrichtung befindet. Dies verbessert die Bedienbarkeit.
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Damit ist die Aufgabe vollständig gelöst.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Eingabeeinrichtung einen Bildschirm zum Darstellen von Informationen für den Bediener auf.
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Diese Ausgestaltung bietet weitere Möglichkeiten, den Prozess des Zuführens von Stückgut in das Sammeldepot zu verbessern. So können dem Bediener z. B. Informationen übermittelt werden oder es können ihm konkrete Anweisungen gegeben werden. Konnte z. B. die Tourennummer nicht erkannt werden oder wurde eine falsche Tourennummer eingegeben, so kann der Benutzer nur auf diesen Fehler hingewiesen werden, bevor überhaupt nicht zugeordnete oder fehlerhaft zugeordnete Pakete in das Sammeldepot gelangen.
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Dies stellt einen erheblichen Unterschied zum Stand der Technik dar, da hier ein solcher Fehler erst bei der manuellen Bearbeitung hätte auffallen können. Daher unterstreicht auch diese Ausführungsform die besonderen Fähigkeiten der neuen Fördereinrichtung, dass Fehler früher erkannt und behandelt werden können.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Bedieneinrichtung ein Bedienelement auf, das dafür ausgebildet ist, die Fördereinrichtung in einer Rückwärtsrichtung zu betätigen.
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Diese Ausgestaltung ermöglicht es, Stückgüter wieder vom Bediener aus dem Sammeldepot herausfahren zu lassen, auch wenn ein entsprechendes Stückgut bereits auf der Fördereinrichtung in das Depot hineinbefördert wird. Ist bspw. ein Fehler erkannt worden, so kann der Bediener die Fördereinrichtung in Rückwärtsrichtung betreiben, um das entsprechende Stückgut wieder zurückzunehmen.
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Dies stellt einen entscheidenden Unterschied zum Stand der Technik dar, der nämlich lediglich eine Vorwärts- bzw. Stopp-Betätigung vorsah. Dies war unter dem Blickwinkel des Stands der Technik auch verständlich, da ja alle eventuellen Probleme und Fehler innerhalb des Depots an den manuellen Arbeitsplätzen behoben werden
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Um die Betätigung der Fördereinrichtung in Rückwärtsrichtung möglichst sicher zu gestalten, wird für die Betätigung in Rückwärtsrichtung eine Zweihand-Betätigung als vorteilhaft angesehen. Dies bedeutet, dass der Bediener beide Hände benötigt, um die Fördereinrichtung in Rückwärtsrichtung laufen zu lassen. Fehlt die Betätigung durch eine Hand oder hört die Betätigung durch eine Hand auf, so findet keine Rückwärtsbewegung statt.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung hat die Fördereinrichtung ferner einen Signalgeber, der eine vom Bediener vorgenommene Eingabe signalisiert.
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Diese Ausgestaltung ermöglicht es dem Bediener, im Falle eines Problems, schnell auf das Problem hinzuweisen und Hilfe zu bekommen. Ferner können auch automatisiert Fehler und Probleme angezeigt werden. Daher bietet diese Ausgestaltung eine höhere Effizienz bei der Zuführung von Stückgut in das Sammeldepot. Der Signalgeber, bevorzugt ein Leuchtmittel, kann dabei direkt an der Fördereinrichtung angeordnet sein oder ist bevorzugt mittels einer kabelgebundenen oder einer kabellosen Verbindung an einer zentralen Stelle des Depots angeordnet.
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Diese Herangehensweise ist neu gegenüber dem Stand der Technik, da gemäß der hier bekannten Vorgehensweise ein Problem bei der manuellen Bearbeitung gelöst worden wäre, so dass der Bediener weder eine Eingabe machen muss noch diese Eingabe signalisiert werden müsste.
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Die Signalisierung richtet sich daher auch nicht an den Bediener, sondern an das Personal des Sammeldepots. Das heißt, es ist entscheidend, dass die Signalisierung auch außerhalb des unmittelbaren Umfelds des Bedieners wahrgenommen wird. Vorteilhafterweise wird die vom Bediener vorgenommene Eingabe an einem zentralen Display signalisiert.
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Konkret ist es dabei insbesondere vorteilhaft, wenn der Bediener einerseits so genannte Trays anfordern kann, die für die automatische Beförderung von kleinen bzw. mehrteiligen Gegenständen innerhalb des Depots erforderlich sind. Andererseits kann der Bediener auch allgemein signalisieren, dass er Hilfe benötigt. Bevorzugt erfolgen derartige Eingaben über ein Ziffernfeld der Eingabeeinrichtung.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung hat die Fördereinrichtung ferner eine Messeinrichtung zum Erfassen von zumindest einer Abmessung des Stückguts und eine Vergleichseinrichtung, die dafür ausgebildet ist zu signalisieren, ob die Abmessung einen ersten Höchstwert überschreitet und/oder einen zweiten Höchstwert überschreitet.
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Dieser Ausgestaltung ermöglicht auf besonders effektive Weise den Umgang mit Stückgütern, die besonders groß sind oder besonders unregelmäßig geformt sind. Dazu wird zunächst von der Messeinrichtung zumindest eine Abmessung des Stückguts erfasst, insbesondere die größte Erstreckung des Stückguts. Dies kann über Laserscanner oder über Lichtschranken an der Fördereinrichtung erfolgen. Aus dem Vergleich mit einem ersten Höchstwert und/oder einem zweiten Höchstwert, wobei der zweite Höchstwert bevorzugt größer ist als der erste Höchstwert, lassen sich insbesondere die folgenden Aussagen ableiten:
- – Wenn der erste Höchstwert nicht überschritten wird, handelt es sich um ein Standardstückgut bzw. normales Stückgut, welches ohne Weiteres dem Sammeldepot und insbesondere der Stückgutverteilanlage zugeführt werden kann.
- – Wird der erste Höchstwert überschritten, nicht aber der zweite Höchstwert, so handelt es sich um ein übergroßes Stückgut, welches mit Einschränkungen innerhalb der Stückgutverteilanlage befördert werden kann.
- – Wird der zweite Höchstwert überschritten, so handelt es sich um ein sperriges Stückgut, welches nur manuell verarbeitet werden kann.
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Durch diese Unterscheidung wird – wie weiter unten noch ausführlicher dargelegt wird – eine besonders effektive Verarbeitung der Stückgüter ermöglicht, selbst wenn sich darunter übergroße Stückgüter und ggf. sogar sperrige Stückgüter befinden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung hat die Fördereinrichtung ferner eine verlagerbare, insbesondere in vertikaler Richtung verlagerbare, Absondereinrichtung, die dafür ausgebildet ist, ein Stückgut in Abhängigkeit von einer Abmessung des Stückguts an eine automatische Sortieranlage oder an einen manuellen Verteilbereich weiterzuleiten.
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Diese Ausgestaltung bietet auch den Vorteil, dass eine Vielzahl von verschiedenen Stückgütern effektiv verarbeitet werden kann. Grundsätzlich ist es möglich, eine automatische Sortieranlage einer Stückgutverteilanlage so auszulegen, dass zumindest auch übergroße Stückgüter automatisch transportiert werden können. Die Sortieranlage müsste dann jedoch sehr groß mit breiten Förderwegen ausgelegt werden, was zu extrem hohen Kosten führt. Andererseits hat die Anmelderin erkannt, dass es unerwünscht ist, wenn alle übergroßen und sperrigen Stückgüter manuell verarbeitet werden müssen.
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Bei dieser Ausführungsform werden normale Stückgüter von der Absondereinrichtung an die automatische Sortieranlage weitergeleitet, wobei die Sortieranlage dafür ausgebildet ist, Stückgüter von normaler Größe und Form zu transportieren. Derartige normale Stückgüter machen in etwa 90% des gesamten Stückgutvolumens aus. Die Absondereinrichtung kann aber zudem übergroße Stückgüter an einen manuellen Verteilbereich weiterleiten, die in etwa 9% des Stückgutvolumens ausmachen. Es verbleiben daher lediglich die schätzungsweise 1% an sperrigen Stückgütern, die gänzlich manuell gehandhabt werden müssen.
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Ein normales Stückgut soll also insbesondere dahingehend verstanden werden, dass es sich sowohl automatisch über die Fördereinrichtung zur Sortieranlage als auch innerhalb der Sortieranlage automatisch befördern lässt. Ein übergroßes Stückgut soll insbesondere dahingehend verstanden werden, dass sich das Stückgut zwar automatisch über die Fördereinrichtung befördern lässt, jedoch nicht von der Sortieranlage automatisch befördert werden kann oder befördert werden soll. Schließlich soll ein sperriges Stückgut insbesondere dahingehend verstanden werden, dass es aus der Sicht des Fachmanns weder auf der Fördereinrichtung noch auf der Sortieranlage befördert werden kann bzw. befördert werden soll.
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Die Absondereinrichtung wird insbesondere in der Art einer Falltür oder einer Klappe ausgeführt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch eine Aufsatzvorrichtung für eine Fördereinrichtung für Stückgut, die Aufsatzvorrichtung mit einem Aufgleitelement zum Umleiten eines ersten Förderbands der Fördereinrichtung, mit einem zweiten Förderband, dessen Transportfläche in einem Winkel zum ersten Förderband angeordnet ist, so dass ein erster Abgabebereich des ersten Förderbands von einem zweiten Abgabebereich des zweiten Förderbands verschieden ist, insbesondere oberhalb des ersten Abgabebereichs liegt, wobei das Aufgleitelement derart ausgebildet ist, dass es bei einer Anordnung unterhalb des ersten Förderbands das erste Förderband trägt und anhebt, so dass sich eine im Wesentlichen stetige Übergabestelle zwischen dem ersten Förderband und dem zweiten Förderband ergibt.
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Die erfindungsgemäße Aufsatzvorrichtung ermöglicht es insbesondere, eine bereits gemäß dem Stand der Technik vorhandene Fördereinrichtung so zu modifizieren, dass sie mit der neuen Technik, insbesondere im Hinblick auf die neue Absondereinrichtung, verwendet werden kann. Dies senkt die Kosten, die für eine Umrüstung bestehender Sammeldepots erforderlich sind.
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Der Winkel zwischen der Transportfläche des zweiten Förderbands und dem ersten Förderband, also der Transportfläche des ersten Förderbands, bezieht sich auf die Orientierung des ersten Förderbands, wenn das erste Förderband noch nicht durch das Aufgleitelement umgelenkt wird. Alternativ dazu kann der Winkel zwischen erstem Förderband und zweitem Förderband dort bestimmt werden, wo die Umlenkung des ersten Förderbands durch das Aufgleitelement keine oder nur eine vernachlässigbare Auswirkung hat.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird die Aufgabe gelöst durch eine Stückgutverteilanlage mit einer automatischen Sortieranlage, mit einem manuellen Verteilbereich und mit einer zuvor beschriebenen Fördereinrichtung, insbesondere mit einer Fördereinrichtung, die eine Absondereinrichtung aufweist.
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Eine derartige Stückgutverteilanlage ermöglicht eine besonders effektive Abwicklung von einer großen Anzahl von Stückgütern. Mögliche Fehler können früh erkannt und früh behandelt werden, und es ist eine durchgehende Kette der Nachverfolgbarkeit gegeben.
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Schließlich wird die Aufgabe nach einem weiteren Aspekt der Erfindung gelöst durch ein Verfahren zum Einbringen von Stückgut in eine Stückgutverteilanlage, das Verfahren mit folgenden Schritten:
- – Betätigen einer Förderstrecke in Vorwärtsrichtung;
- – Auflegen von Stückgut auf die Förderstrecke;
- – Erfassen von zumindest einer Abmessung des Stückguts;
- – Weiterleiten des Stückguts an eine automatische Sortieranlage, wenn die Dimension einen ersten Höchstwert nicht überschreitet;
- – Weiterleiten des Stückguts an eine manuellen Verteilbereich, wenn die Dimension den ersten Höchstwert überschreitet, aber nicht einen zweiten Höchstwert überschreitet; und
- – Stoppen der Förderstrecke, wenn die Dimension den zweiten Höchstwert überschreitet.
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Das vorgeschlagene Verfahren bietet u. a. den Vorteil, dass ein Großteil aller Stückgüter automatisiert in das Sammeldepot eingebracht werden kann, sei es zur automatischen Sortieranlage oder zum manuellen Verteilbereich. Sperrige Stückgüter, also solche Stückgüter, die den zweiten Höchstwert überschreiten, können durch ein Stoppen der Förderstrecke daran gehindert werden, automatisiert in das Sammeldepot eingebracht zu werden. Das Einbringen eines solchen Stückguts muss schließlich manuell erfolgen. Dies ist aufgrund der geringen Stückzahl von sperrigen Stückgütern aber unproblematisch.
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In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn der Bediener nach dem Stoppen der Förderstrecke die Förderstrecke in eine Rückwärtsbewegung versetzen kann, so dass das sperrige Stückgut durch ihn wieder von der Förderstrecke entnommen werden kann. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass bereits bei der Zuführung der Stückgüter in das Depot eine Überprüfung erfolgt, ob eine – zumindest teilweise – automatische Verarbeitung möglich ist. Mit anderen Worten steht für die Stückgüter, die über die Fördereinrichtung befördert werden, fest, dass sie – zumindest teilweise – automatisch verarbeitet werden können. Eine zusätzliche manuelle Überprüfung ist demnach nicht mehr erforderlich.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist das Verfahren ferner einen Schritt eines Erfassens einer Eingabe auf, die die Zugehörigkeit eines Stückguts zu einer Gruppe von Stückgütern beschreibt.
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Auf diese Weise kann unmittelbar eine Zuordnung der Stückgüter erfolgen, so dass kein Stückgut undefiniert oder ohne Zuordnung in das Sammeldepot zugeführt wird. Dabei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn die Tourennummer erfasst wird, da dann auf einfache Weise alle Stückgüter einer Tour als Gruppe erfasst werden können.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung näher dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung naher erläutert. Es zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel einer Fördereinrichtung für Stückgut;
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2 ein Ausführungsbeispiel der Steuereinrichtung eines Förderkopfs mit Bedieneinrichtung und Eingabeeinrichtung;
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3 ein Ausführungsbeispiel einer Aufsatzvorrichtung auf einer Fördereinrichtung;
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4 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Fördereinrichtung mit einer Absondereinrichtung; und
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5 ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zum Einbringen von Stückgut in eine Stückgutverteilanlage.
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1 zeigt eine Fördereinrichtung 10 für Stückgut 12. Die Fördereinrichtung weist einen Förderkopf 14 mit einem Aufnahmebereich 16 zum Auflegen von Stückgut 12 auf. Die Fördereinrichtung 10 weist außerdem einen Abgabebereich 18 zum automatisierten Abgeben von Stückgut 12 an eine Sortieranlage (nicht gezeigt) auf.
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Für die allgemeine Funktionsweise der Fördereinrichtung 10 sei auf den Stand der Technik zu teleskopierbaren Bandförderern (telescopic belt conveyors) verwiesen, zu dem auch die eingangs genannte Druckschrift gehört.
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Die Fördereinrichtung 10 hat ferner eine Förderstrecke 20 von variabler Länge, die sich zwischen dem Aufnahmebereich 16 und dem Abgabebereich 18 erstreckt. Die Förderstrecke 20 ermöglicht es, Stückgut 12 in Vorwärtsrichtung 22 oder in Rückwärtsrichtung 24 zu befördern.
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Der Förderkopf 14 weist eine Steuereinrichtung 26 mit einer Bedieneinrichtung 28 und einer Eingabeeinrichtung 30 auf. Für die nachfolgenden Erläuterungen der Steuereinrichtung 26, dabei insbesondere der Bedieneinrichtung 28 und der Eingabeeinrichtung 30, sei auf die 2 verwiesen, die eine vergrößerte Darstellung der Steuereinrichtung 26 zeigt.
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Die Bedieneinrichtung 28 ist dafür ausgebildet, es einem Bediener zu ermöglichen, den Förderkopf 14 im Raum zu verlagern und die Fördereinnichtung 10 zu betätigen und zu stoppen. Die Eingabeeinrichtung 30 ist dafür ausgebildet, es einem Bediener zu ermöglichen, Eingaben vorzunehmen, die nicht der Bedienung des Förderkopfes 14 oder der Fördereinrichtung 10 dienen. Die Eingabeeinrichtung 30 weist einen Bildschirm 32 zum Darstellen von Informationen für den Bediener auf.
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Die Fördereinrichtung 10 weist ein Bedienelement 34 auf, das dafür ausgebildet ist, die Fördereinrichtung 10 in der Rückwärtsrichtung 24 zu betätigen. Das Bedienelement 34 ist hier als Zweihand-Betätigung ausgeführt. Die Fördereinrichtung 10 weist einen ersten Signalgeber 36 und einen zweiten Signalgeber 38 auf, der eine vom Bediener vorgenommene Eingabe signalisiert.
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Anhand der 2 können noch weitere Details der Steuereinrichtung 26 des Förderkopfs 14 erläutert werden. So zeigt ein Vorlaufindikator 40 an, wenn die Fördereinrichtung 10 in Vorwärtsrichtung 22 betätigt wird, und ein Rückwärtsindikator 42 zeigt an, wenn die Fördereinrichtung 10 in Rückwärtsrichtung 24 betätigt wird. Lichtquellen 44 ermöglichen eine gute Beleuchtung des Arbeitsbereichs. Zwei Notausschalter 46 stellen sicher, dass die Fördereinrichtung 10 im Notfall sicher abgeschaltet werden kann. Mittels der Tasten 48, 50 kann der Vorlauf gestartet bzw. gestoppt werden. Der Entladeprozess wird mittels einer Kamera 52 überwacht.
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Neben einer Eingabe über das gezeigte Ziffernfeld 52 können auch Eingaben über den Empfänger 54 oder den Kartenleser 56 entgegengenommen werden. Die Funktionen der Steuereinrichtung 26 werden mittels eines Steuergeräts 58, hier mit einer gestrichelten Linie dargestellt, gesteuert.
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3 zeigt eine Aufsatzvorrichtung für eine Fördereinrichtung 10 für Stückgut 12. Die Aufsatzvorrichtung 60 hat ein Aufgleitelement 62 zum Umleiten eines ersten Förderbands 64 der Fördereinrichtung 10. Die Aufsatzvorrichtung 60 weist zudem ein zweites Förderband 66 auf, auf dem Stückgut 12 transportiert wird und dabei durch seitliche Begrenzungsschienen 68 vor einem Herunterfallen geschützt ist.
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Die Transportfläche 70 des zweiten Förderbands 66 ist in einem Winkel α zum ersten Förderband 64 angeordnet, so dass ein erster Abgabebereich 18 des ersten Förderbands 64 von einem zweiten Abgabebereich 72 des zweiten Förderbands 66 verschieden ist, insbesondere oberhalb des ersten Abgabebereichs 18 liegt.
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Das Aufgleitelement 62 ist derart ausgebildet, dass es unterhalb des ersten Förderbands 64 angeordnet ist und dabei das erste Förderband 64 trägt und anhebt, so dass sich eine im Wesentlichen stetige Übergabestelle 74 zwischen dem ersten Förderband 64 und dem zweiten Förderband 66 ergibt.
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Bei der hier gezeigten Ausführungsform stützt sich das Aufgleitelement am Rahmen der Fördereinrichtung 10 ab. Dies ist vorteilhaft, da dies konstruktiv leicht gelöst werden kann. Bei der gezeigten teleskopierbaren Fördereinrichtung 10 kann das Aufgleitelement 62 besonders einfach realisiert werden, da das Förderband 64 ohnehin auf verschiedene wirksame Längen eingestellt werden muss, insbesondere durch entsprechende Spannvorrichtungen. Daher kann die zusätzliche Länge, die durch das Aufgleitelement 62 hervorgerufen wird, ohne größere technische Maßnahmen bereitgestellt werden.
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Die erfindungsgemäße Aufsatzvorrichtung 60 hat den Vorteil, dass eine bestehende Fördereinrichtung 10 durch eine verhältnismäßig einfache Maßnahme umgerüstet werden kann, und so nun statt des ersten Abgabebereichs 18 ein neuer zweiter Abgabereich 72 zur Verfügung steht. Grundsätzlich wäre es zwar möglich, weitere Elemente der Stückgutverteilanlage hinter der Fördereinrichtung 10 anzuordnen. Dies würde jedoch die Gesamtlänge der Fördereinrichtung 10 erheblich vergrößern und ist daher nachteilig. Selbstverständlich kann die Aufsatzvorrichtung 60 auch als Einheit mit der Fördereinrichtung 10 hergestellt werden.
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Bei der hier gezeigten Ausführungsform weist die Fördereinrichtung 10 ferner eine Messeinrichtung 76 zum Erfassen von zumindest einer Abmessung L des Stückguts 12 auf.
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Die Fördereinrichtung 10 hat außerdem eine Vergleichseinrichtung 78, die dafür ausgebildet ist zu signalisieren, ob die Abmessung L einem ersten Höchstwert M1 überschreitet und/oder einen zweiten Höchstwert M2 überschreitet.
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4 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel einer Fördereinrichtung 10, die eine Absondereinrichtung 80 aufweist, wobei die Absondereinrichtung 80 im Wesentlichen vertikal verlagerbar ist. Bei der hier gezeigten Ausführungsform ist die Absondereinrichtung 80 um eine Achse 82 verschwenkbar. Die Absondereinrichtung 80 ist dafür ausgebildet, ein Stückgut 12 in Abhängigkeit von der Abmessung L des Stückguts 12 an eine automatische Sortieranlage 84 oder an einen manuellen Verteilbereich 86 weiterzuleiten. Die in dieser Figur gezeigten Elemente stellen daher in vereinfachter Form eine Stückgutverteilanlage 88 dar.
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In 5 soll nun das Verfahren zum Einbringen von Stückgut 12 in eine Stückgutverteilanlage 88 gezeigt werden, wie es mit einer Fördereinrichtung 10, insbesondere gemäß 4, realisiert werden kann. Mit dem Schritt S1 wird das Verfahren gestartet. Im Schritt S12 wird eine Tourennummer manuell eingegeben oder automatisch erkannt.
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Danach wird das Verfahren mit dem Schritt S14 fortgesetzt, bei dem die Fördereinrichtung 10 betätigt wird, das heißt, ihren Förderbetrieb aufnimmt. Die Betätigung der Fördereinrichtung 10 kann vom Bediener über die Steuereinheit 26 vorgenommen werden oder kann auch automatisch gestartet werden. Der Bediener legt (Schritt S16) dann die Stückgüter 12 auf die Fördereinrichtung 10, genauer auf die Förderstrecke 20. Es sei dabei darauf hingewiesen, dass hier zu einer vereinfachten Verdeutlichung des Verfahrens jeweils ein Stückgut 12 aufgelegt und verarbeitet wird. Vorteilhafterweise können aber weitere Stückgüter 12 auf die Förderstrecke 20 gelegt werden, selbst wenn sich auf der Förderstrecke 20 noch ein Stückgut 12 befindet, welches noch nicht, wie nachfolgend beschrieben, verarbeitet wurde.
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Im Schritt S18 wird zumindest eine Abmessung L des Stückguts 12 bestimmt. Wird im Schritt S20 festgestellt, dass die Abmessung einen ersten Höchstwert M1 nicht überschreitet, wird das Verfahren mit dem Schritt S22 fortgesetzt. Das Stückgut 12 wird dann an die automatische Sortieranlage 84 weitergeleitet. Wird der erste Höchstwert M1 überschritten, so wird im Schritt S24 überprüft, ob ein zweiter Höchstwert M2 überschritten wird, wobei M1 < M2 gilt. Wird der zweite Höchstwert nicht überschritten, verzweigt das Verfahren zum Schritt S26. Hier wird das Stückgut 12 dann an den manuellen Verteilbereich 86 weitergeleitet.
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Wird auch der zweite Höchstwert M2 überschritten, so wird im Schritt S28 die Fördereinrichtung 10 gestoppt. Der Bediener entfernt im Schritt S30 das Stückgut 12, wobei er insbesondere über die Steuereinrichtung 26 den Rücklauf der Förderstrecke 20 bewirken kann. Ist das entsprechende Stückgut 12 entfernt, kann das Verfahren mit einem erneuten Start der Fördereinrichtung (Schritt S14) fortgesetzt werden.
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Damit zeigt diese Anmeldung insgesamt eine neue Technik auf, mit der man die Verarbeitung von Stückgütern in einer Stückgutverteilanlage, insbesondere das Einbringen der Stückgüter in die Stückgutverteilanlage, effektiver gestalten und dabei Fehler früher erkennen und behandeln kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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