-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verdünnen
von Brezellauge für Geräte zum Belaugen von Teiglingen.
-
Laugengebäck
ist eine süddeutsche Spezialität, meist aus schwerem
Hefeteig. Zum Laugengebäck gehört neben der Brezel
auch das Laugenbrötchen oder die Laugenstangen. Die typische
braune Kruste dieser Backwaren wird dadurch erzeugt, dass die Oberfläche
der Teiglinge automatisch in einer Laugenmaschine/-gerät
mit einer verdünnten Lauge benetzt wird. Diese Lauge, auch
Brezellauge genannt, ist in der Regel eine 3–5%ige NaOH-Lösung. Die
Natronlauge kann weitere Zusätze enthalten. In bestimmten
Fällen ist die Brezellauge auch eine NaHCO3-
oder Na2CO3-Lösung.
Die Laugenmaschinen/-geräte tauchen die Teiglinge entweder
in die Lauge oder führen sie unter einem Laugenschwall hindurch.
Beim Backen reagieren die Teiglinge mit der Lauge und bilden im
Idealfall eine gleichmäßige braune Oberfläche
aus. Hierbei wird die Lauge neutralisiert.
-
Die
Laugenmaschinen/-geräte weisen ein Vorratsvolumen auf,
in dem die verdünnte Brezellauge vorgehalten wird. Von
Zeit zu Zeit muss dieses Vorratsvolumen, meistens ein in die Laugenmaschine/-gerät
integrierter Vorratstank, von dem Maschinenführer aufgefüllt
werden. Hierzu muss er anhand des verbrauchten Volumens verdünnter
NaOH berechnen, wie viel konzentrierte Natronlauge er aus einem
bereitstehenden Kanister entnehmen, verdünnen und in den
Vorratstank der Laugenmaschine/gerät einfüllen
muß. Der Maschinenführer steht also vor der Schwierigkeit,
mit ätzender, konzentrierter Natronlauge umgehen sowie
mehrere Rechenschritte durchführen zu müssen.
-
Als
Hilfe für den Maschinenführer ist aus der
DE 1 710 904 beispielsweise
ein Messbecher für Brezellauge bekannt, der deutlich mit
einem Totenkopf gekennzeichnet ist und einen gezackten Rand als weiteren
Warnhinweis aufweist. Dieser Messbecher erlaubt jedoch nicht, in
einfacher Weise Mischungsverhältnisse zu berechnen. Er
erfordert weiterhin den direkten Umgang und Kontakt mit der offenen
konzentrierten Natronlauge.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, eine Verdünnungsvorrichtung
für Brezellauge anzugeben, bei der der Anwender weder eine
Rechenaufgabe lösen muss, noch in direkten Kontakt mit
der konzentrierten Natronlauge kommt.
-
Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst, dass zwischen einer Wasserversorgung
und einem Brezellaugenvorratsgefäß eine Zwangsverdünnungsvorrichtung
mit festem Verdünnungsverhältnis vorgesehen ist.
Eine Zwangsverdünnungsvorrichtung stellt mit großem
Vorteil sicher, dass automatisch eine Verdünnung der konzentrierten
Brezellauge erfolgt, so dass zunächst kein Umgang mit der
konzentrierten Brezellauge mehr erforderlich ist. Das feste Verdünnungsverhältnis
stellt mit sehr großem Vorteil sicher, dass ein Anwender
keinerlei Berechnungen mehr durchführen muss. Hierdurch
werden Rechenfehler vermieden und damit eine hohe Qualität
des später hergestellten Laugengebäcks sichergestellt.
Die Zwangsverdünnungsvorrichtung erhöht darüber
hinaus die Arbeitssicherheit beim Umgang mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, da an deren Ende ausschließlich verdünnte
Brezellauge bereitgehalten wird, so dass ein Anwender oder Maschinenführer ausschließlich
mit verdünnter Brezellauge in Verbindung kommen kann.
-
In
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Zwangsverdünnungsvorrichtung
eine Venturidüse ist. Diese Ausgestaltung der Zwangsverdünnungsvorrichtung
ist besonders einfach und robust und damit für den Alltagsgebrauch
in Bäckereien oder Großbäckereien besonders
geeignet. Bei einer Venturidüse erfolgt das zwangsweise
Verdünnen der konzentrierten Brezellauge dadurch, dass
diese aufgrund eines geänderten Staudruckes in das verdünnende
Wasser gesaugt wird, wobei die Verdünnungsrate ausschließlich
abhängig ist vom an der Venturidüse anstehenden
Wasserdruck. Eine Venturidüse weist keinerlei drehende
Teile auf und ist daher besonders verschleißarm.
-
In
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Vorrichtung
mehrere, austauschbare Venturidüsen aufweist. Durch diese
erfindungsgemäße Maßnahme wird mit besonderem
Vorteil sichergestellt, dass die Vorrichtung an die örtlichen
Gegebenheiten anpassbar ist. Je nach am Aufstellungsort vorherrschenden
Wasserdruck wird die dazu passende Venturidüse in den Strömungsweg
eingeschaltet, so dass stets eine 3 bis 5%ige Natronlauge resultiert. Die
Austauschbarkeit kann entweder manuell erfolgen, oder Mittels eines
Revolversystems, wobei jedoch insbesondere auf Dichtheit des Systems
zu achten ist.
-
Weist
die Wasserversorgung einen absperrbaren Anschluss an eine Wasserleitung
auf, so ist die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders
einfach zu bedienen. Der Maschinenführer muss lediglich
den absperrbaren Anschluss öffnen, das daraufhin durch die
Venturidüse strömende Wasser saugt aufgrund des
Druckunterschiedes konzentrierte Natronlauge aus dem Brezellaugenvorratsgefäß ein
und verdünnt diese. Der Maschinenführer muss lediglich
am Ende des Befüllvorgangs den absperrbaren Anschluss schließen.
Erfindungsgemäß kann für den absperrbaren
Anschluss ein Kugelventil verwendet werden.
-
Dadurch,
dass eine Mischstrecke nach der Zwangsverdünnungsvorrichtung
vorgesehen ist, wobei die Mischstrecke in einer Einfüllvorrichtung
endend ausgebildet ist, wird mit großem Vorteil eine homogene
verdünnte Lösung herstellbar. Die Mischstrecke
ist dabei so bemessen, dass ausgehend von einer laminaren Strömung
eine vollständige Vermischung zwischen der konzentrierten
Natronlauge und dem verdünnenden Wasser stattgefunden hat. Die
Mischstrecke dient gleichzeitig dazu, die bei der Verdünnung
frei werdende Lösungsenthalpie abzugeben. Sie kann dabei
zumindest in ihrem Anfangsbereich aus Metall, beispielsweise Edelstahl,
gebildet sein, jedoch sind auch Kunststoffe denkbar, so lange sie
temperatur- und chemikalienresistent sind. Die erfindungsgemäße
Einfüllvorrichtung am Ende der Mischstrecke kann einen
Handschutz aufweisen, der den Benutzer vor tropfender verdünnter
Lauge schützt.
-
Mit
großem Vorteil ist vorgesehen, dass die erfindungsgemäße
Vorrichtung fahrbar ausgebildet ist. Hierdurch kann sie aus dem
Arbeitsbereich entfernt werden und muss nur zu Zeiten der Befüllung
einer Laugenmaschine/-gerät im Arbeitsraum anwesend sein.
-
In
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Vorrichtung
ein Auffangvolumen aufweist. Dies dient dazu, möglicherweise
verschüttete oder austretende konzentrierte Natronlauge
nicht auf den Boden gelangen zu lassen sondern kontrolliert innerhalb
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu behalten.
-
Eine
Ausführungsform der Erfindung wird in 1 gezeigt.
-
1 zeigt
eine Ausführungsform der Erfindung. Dargestellt ist eine
fahrbare Vorrichtung oder ein fahrbares Gestell aus Edelstahl mit
einem Auffangvolumen 8, hier als chemikalienresistente
Wanne ausgebildet. In diesem Auffangvolumen 8 befindet sich
ein Brezellaugenvorratsgefäß 2, hier
ein Kanister 2 mit konzentrierter Natronlauge, also etwa 33%iger
NaOH. Von dem Kanister führt eine Zuleitung zu einer Zwangsverdünnungsvorrichtung 3,
hier einer Venturidüse. Die Venturidüse 3 ist
weiterhin mit einer Wasserversorgung 1 verbunden, wobei
die Wasserversorgung 1 hier ein Anschluß an eine
Hauswasserleitung ist. Erfindungsgemäß könnte
natürlich auch ein Anschluß an ein unter Druck
stehenden Wasservorrat oder einen mit einem statischen Druck versehenen
Wasservorrat vorgesehen sein, beispielsweise einem Wasserbehälter
auf einem Gebäudedach. Der Anschluß an die Wasserversorgung ist
absperrbar ausgebildet. Die Absperrung 5 erfolgt mittels
eines geeigneten Kugelventils 5, so dass die Vorrichtung
eine hohe Dichtheit aufweist. Dies ist wünschenswert, um
ein Lecken und damit das unkontrollierte und gefährliche
Austreten von verdünnter NaOH aus der Vorrichtung zu vermeiden.
Die Venturidüse 4 wird nach Öffnen des
Kugelventils 5 von Leitungswasser durchströmt.
Aufgrund des voreingestellten Wasserdruckes der Hauswasserleitung und
der Art der gewählten Venturidüse 4 ergibt
sich eine bestimmte Druckdifferenz, die in der Venturidüse 4 ein
bestimmtes Volumen konzentrierte NaOH pro Zeit mit sich reißt.
In der sich an die Venturidüse 4 anschließenden
Mischstrecke 6 herrscht vorzugsweise eine laminare Strömung,
so dass sich die angesaugte NaOH mit dem Wasser optimal vermischt. Gleichzeitig
dient die Mischstrecke 6 dazu, die frei werdenden Lösungsenthalpie
der Natronlauge abzuführen. Hierzu ist sie insbesondere
in ihrem zur Venturidüse 4 unmittelbar benachbartem
Bereich aus Edelstahl oder einem anderen, chemikalien- und wärmeresistenten
Material ausgebildet. Der nachfolgende Bereich der Mischstrecke 6 kann
dann auch einem chemikalienresistenten Kunststoffschlauch gebildet
sein. Am Ende der Mischstrecke 6, die so bemessen ist,
dass eine ausreichende Durchmischung stattfindet, befindet sich
eine Einfüllvorrichtung 7 für den Vorratstank
einer Laugenmaschine/gerät, bzw. eine Entnahmevorrichtung
für die verdünnte und abgekühlte Natronlauge.
Erfindungsgemäß ist sowohl ein Handschutz 9 als
auch ein weiterer Absperrhahn 10 vorgesehen, der am Ende
der Einfüllvorrichtung sitzt und der das unkontrollierte
Austreten von verdünnter Natronlauge verhindert. Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass ist weiterhin vorgesehen, dass die Zwangsverdünnungsvorrichtung 3 gekapselt
und somit vor mechanischer Beschädigung geschützt
ausgebildet ist. Ein Bediener der Vorrichtung kommt daher nicht
mit der Venturidüse 4 oder deren Anschlüssen,
sondern ausschließlich mit dem Absperrhahn 5 in
Kontakt.
-
Nicht
dargestellt ist die Ausführungsform, bei der unterschiedliche
Venturidüsen 4 in einer drehbaren Düsentrommel
vorgesehen sind. Bei einer derartigen Ausführungsform sind
die Anschlüsse an einem festen Block vorgesehen, der eine
drehbare Düsentrommel trägt. Weiterhin ist eine
Anzeigevorrichtung auf der kapselnden Abdeckung 11 vorgesehen,
die den Bediener über die momentan aktive Venturidüse informiert
und deren Verdünnungsverhältnis anzeigt. Hierdurch
kann in einfacher Weise der in jeder Bäckerei vorhandene
Unterschied im Wasserdruck ausgeglichen und für jede Bäckerei
das korrektes Verdünnungsverhältnis eingestellt
werden.
-
Aufgrund
der Zwangsverdünnung ermöglicht es die vorliegende
Erfindung, die Arbeitssicherheit zu steigern und den Arbeitsablauf
zu beschleunigen sowie Fehlerquellen auszuschalten.
-
- 1
- Wasserversorgung
- 2
- Brezellaugenvorratsgefäß
- 3
- Zwangsverdünnungsvorrichtung
- 4
- Venturidüse
- 5
- absperrbarer
Anschluß
- 6
- Mischstrecke
- 7
- Einfüllvorrichtung
- 8
- Auffangvolumen
- 9
- Handschutz
- 10
- Absperrhahn
- 11
- Abdeckung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-