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Die
Erfindung betrifft einen Führungsadapter für eine
Oberfräse zum Fräsen von Winkeln, Zylindern und
Bohrungen.
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Führungselemente
für Oberfräsen sind seit langem bekannt.
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DE 297 10 997 U1 offenbart
eine Kreisfrässchablone für Oberfräsen,
bestehend aus einer Grundplatte mit einer kreisförmigen Öffnung
und einer auf der Grundplatte mittels Rollbolzen oder -stiften drehbar
gelagerten Platte mit Sichtöffnungen für die Beobachtung
des Fräsvorganges sowie einen Führungsschlitz.
Abgesehen davon, dass diese Schablone nur für runde Ausfräsungen
geeignet ist, wird zu deren Anwendung eine Zentrierschablone zur
Ermittlung des Kreismittelpunktes benötigt.
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Aus
DE 2421954 C2 geht
beispielsweise eine Winkelführung für stationär
angeordnete oder mobile Hand-Oberfräsen, bestehend aus
einer Befestigungsplatte mit Halterungen für die Handoberfräse
und einer dazu im Winkel von 90° angeordneten Anschlagplatte
mit einer glatten Führungsseite, wobei im Bereich, in dem
sich die Führungsebenen von Befestigungsplatte und Anschlagplatte
schneiden, eine Aus sparung zum Durchführen des Fräswerkzeuges
vorsehen ist und die Anschlagplatte in ihrer Führungsebene
gegenüber der Befestigungsplatte verschiebbar ist, hervor.
Ein solches Führungselement hat jedoch nur einen eingeschränkten
Anwendungsbereich und ist für das Fräsen von Bohrungen und
Zylindern nicht geeignet.
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Aus
der
DE 39 34 358 A1 geht
eine Oberfräse hervor, die im unteren Maschinenbereich über
einen Auflagetisch verfügt und mit einem seitlich daran anordenbaren
Führungsteil zur Führung der Maschine, zum Beispiel
an einer Führungsschiene, verbunden ist. Diese Oberfräse
ermöglicht zwar im geführten Betrieb verschiedene
Winkelstellungen in Bezug zum jeweiligen Führungselement,
gestattet jedoch nicht das Fräsen von Zylindern und Bohrungen.
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Mit
einem Führungsschienenadapter der Robert Bosch GmbH ist
es zwar möglich, mit Oberfräsen Winkel, Bohrungen
und Zylinder zu fräsen, jedoch erfordert die Anwendung
dieses Adapters die Montage des Adapters am Ende eines Gestänges, an
dessen anderen Ende die Oberfräse zu montieren ist. Die
Oberfräse selbst benötigt dafür beidseitig
Aufnahmemöglichkeiten für das Gestänge
und Mittel, zum Beispiel Feststellschrauben, zum Feststellen des
Gestänges.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, einen Führungsadapter bereitzustellen,
der ohne ein zusätzliches Gestänge einfach an
der Oberfräse zu montieren und einfach handhabbar ist und
das Fräsen von Winkeln, Bohrungen und Zylindern mit hoher Genauigkeit
ermöglicht und der zudem noch kostengünstig herstellbar
ist.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch einen Führungsadapter für Oberfräsen
zum Fräsen von Winkeln, Zylindern und Bohrungen gelöst,
der aus einer Aufnahmekonsole mit einer damit verbundenen Führungsschablone
besteht, die eine Nut für eine Führungsschiene
aufweist und die Aufnahmekonsole Bohrungen für deren Befestigung
an der Oberfräse sowie eine Aussparung zum Durchführen des
Fräswerkzeuges sowie Bohrungen für die Positionierung
der Oberfräse mit dem Führungsadapter auf einem
Zentrierbolzen zum Fräsen der Zylinder und Bohrungen besitzt.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Führungsadapter
wird für Oberfräsen ein kostengünstig
herstellbares und universell einsetzbares Zusatzgerät bereitgestellt,
mit dem Winkel, Bohrungen und Zylinder mit hoher Genauigkeit gefräst
werden können. Der Führungsadapter ist einfach
handhabbar und problemlos an der Oberfräse, sowohl durch
den Hersteller als auch durch den Anwender, zu montieren. Die Oberfräse
selbst benötigt keine zusätzlichen materialaufwendigen
Aufnahme- und Feststellmittel, wie das für Führungsschienenadapter
nach dem Stand der Technik noch erforderlich ist. Die Oberfräse
kann daher kostengünstiger gefertigt werden.
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Eine
besondere Ausführungsform des Führungsadapters
sieht vor, dass die Bohrungen für die Aufnahme des Zentrierbolzens
radial angeordnet sind.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die
Aufnahmekonsole versetzt zueinander segmentartig angeordnete Bohrungen
zur Aufnahme des Zentrierbolzens mit jeweils unterschiedlichen radialen
Abständen zum Fräswerkzeug auf.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Bohrungen
zur Positionierung der Oberfräse mit dem Führungsadapter
auf dem Zentrierbolzen mit Senkungen versehen.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform des Führungsadapters
sieht vor, dass ein stegartiges Führungselement lösbar
an der Führungsschablone anordenbar ist.
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Bevorzugt
weist dieses Führungselement Bohrungen für die
Aufnahme des Zentrierbolzens auf, wobei die Bohrungen vorzugsweise
Senkungen besitzen.
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Nach
einer besonderen Ausführung des erfindungsgemäßen
Führungsadapters ist auf der Unterseite der Aufnahmekonsole
und/oder des stegartigen Führungselementes, bezogen auf
die einzelnen Bohrungen für die Aufnahme des Zentrierbolzens, eine
Skalierung angebracht, aus der der Durchmesser einer zu fräsenden
Bohrung oder eines zu fräsenden Zylinders bei Verwendung
eines bestimmten Fräswerkzeuges mit bekanntem Durchmesser
hervorgeht.
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Gemäß einer
weiteren Ausführung der Erfindung ist die Führungsschablone
auf der Aufnahmekonsole mittels einer Nut-Feder-Verbindung verschiebbar
angeordnet und durch geeignete Mittel, vorzugsweise Stellschrauben,
auch in ihrer Position fixierbar.
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Schließlich
sieht eine Ausführungsform des Führungsadapters
vor, dass ein Ende des Zentrierbolzens kegelförmig ausgebildet
und das andere Ende in seinem Längsquerschnitt der Geometrie
der Bohrungen angepasst ist, mit denen die Oberfräse auf
dem Zentrierbolzen aufgesetzt werden soll.
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Im
Folgenden soll die Erfindung an Hand von Zeichnungen näher
erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung des Führungsadapters in Draufsicht
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2 eine
perspektivische Darstellung des Führungsadapters gemäß 1 in
Untersicht
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2a einen
Ausschnitt der 2 in perspektivischer Darstellung
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3 den
Verlauf der Führung des Fräswerkzeuges beim Fräsen
einer Bohrung
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4 den
Verlauf der Führung des Fräswerkzeuges beim Fräsen
eines Zylinders
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5 die
perspektivische Darstellung einer speziellen Ausführung
des erfindungsgemäßen Führungsadapters
in Draufsicht
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6 die
perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen
Führungsadapters nach 5 in Untersicht
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7 den
Längsschnitt durch einen von einer Bohrung aufgenommenen
Zentrierbolzen in schematischer Darstellung.
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1 zeigt
den Führungsadapter in perspektivischer Darstellung in
Draufsicht, bestehend aus einer tellerförmigen Aufnahmekonsole 1 mit
einer in dieser Ausführungsform fest verbundenen Führungsschablone 2.
Zur Befestigung des Führungsadapters an der Oberfräse
weist die Aufnahmekonsole 1 die Bohrungen 3 auf.
Die Aufnahmekonsole 1 ist des Weiteren mit der Aussparung 5 versehen,
durch die das Fräswerkzeug 6 geführt
wird. Die Führungsschablone 2 weist an ihrer Unterseite,
wie auch aus 2 ersichtlich ist, eine Nut 4 für
eine Führungsschiene auf.
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Der
Führungsadapter ist gewöhnlich aus einem Kunststoff
gefertigt. Er kann aber auch aus Metall oder Holz hergestellt sein.
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Die
Aufnahmekonsole 1 besitzt, wie 1 und 2 zeigen,
radial angeordnete Bohrungen 7a und 7b für
den zur Fixierung des erfindungsgemäßen Führungsadapters
erforderlichen Zentrierbolzen 8 auf. Deutlich ist zu erkennen,
dass die Bohrungen 7a und die Bohrungen 7b in
einem jeweils unterschiedlichen radialen Abstand zum Fräswerkzeug 6 angeordnet
sind. Um den Zentrierbolzen 8 leicht in die Bohrungen 7a und 7b einführen
und positionieren zu können, weisen diese an der Unterseite
der Aufnahmekonsole 1 jeweils Senkungen 14 auf.
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Die 2a zeigt
ausschnittsweise einen in der eine Senkung 14 aufweisenden
Bohrung 7b positionierten Zentrierbolzen 8.
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Soll
nun beispielsweise ein Winkel gefräst werden, wird die
Führungsschiene in der für das Fräsen
der Geraden des gewünschten Winkels erforderlichen Position
auf das zu bearbeitende Material aufgelegt und dort fixiert. Die
Oberfräse mit dem daran befestigten Führungsadapter
kann dann entlang der Führungsschiene geführt
und so ein gewünschter Winkel im Verhältnis zu
einer Bezugslinie gefräst werden. Da die Führungsschiene
in beliebiger Richtung auf das zu bearbeitende Material aufgelegt
und auf diesem fixiert werden kann, können unter Verwendung
des erfindungsgemäßen Führungsadapters
Winkel unterschiedlicher Größe gefräst
werden. Es versteht sich, dass die Nut 4 und die Führungsschiene
nur ein sehr minimales Spiel aufweisen. Es ist aber auch möglich,
dass die Breite der Nut 4 auf mechanische Weise variabel
einstellbar ist.
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Aus 3 ist
der Verlauf der Führung des Fräswerkzeuges 6 beim
Fräsen der Bohrung 11 in einem bestimmten Durchmesser
ersichtlich.
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Ausgehend
von dem gewünschten Durchmesser der Bohrung 11 wird
zunächst der Zentrierbolzen 8 in das zu bearbeitende
Material gedrückt, und zwar in den Mittelpunkt der gewünschten
Bohrung 11. Anschließend ist zu berechnen, mit
welcher der Bohrungen 7a oder 7b die Oberfräse
mit dem daran befestigten Führungsadapter auf den Zentrierbolzen 8 aufgesetzt
werden soll. Wenn beispielsweise die Bohrung 11 mit einem
Durchmesser von 130 mm gefräst und dafür das Fräswerkzeug
mit einem Durchmesser von 12 mm verwendet werden soll, so ist die
Oberfräse mit jener Bohrung 7a oder 7b auf den
Zentrierbolzen 8 aufzusetzen, die einen Abstand von 53
mm, gerechnet vom Mittelpunkt der Bohrung 11 zum nächstliegenden
Punkt des Fräswerkzeuges 6, aufweist. Nach dem
Aufsetzen der Oberfräse auf den Zentrierbolzen 8 kann
das Fräswerkzeug 6 im festgelegten radialen Abstand
um den Zentrierbolzen 8 geführt und so die Bohrung 11 gefräst
werden.
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Aus 4 geht
die Führung des Fräswerkzeuges 6 beim
Fräsen eines Zylinders 12 mit einem bestimmten
Durchmesser hervor.
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Ausgehend
von dem gewünschten Durchmesser des zu fräsenden
Zylinders 12 wird der Zentrierbolzen 8 in den
Mittelpunkt des zu fräsenden Zylinders 12 gedrückt.
Danach ist jene Bohrung 7a oder 7b zu bestimmen,
mit der die Oberfräse einschließlich des daran
angeschraubten Führungsadapters auf den Zentrierbolzen 8 aufzusetzen
ist.
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Soll
beispielsweise der Zylinder 12 einen Durchmesser von 130
mm aufweisen, so ist jene Bohrung 7a oder 7b für
den Zentrierbolzen 8 auszuwählen, bei der sich
von deren Mittelpunkt bis zum nächstliegenden Punkt des
Fräswerkzeuges 6 ein Abstand von 65 mm ergibt.
Nach dem Aufsetzen der Oberfräse auf den Zentrierbolzen 8 kann
das Fräswerkzeug 6 im gewählten radialen
Abstand um den Zentrierbolzen 8 geführt und so
der Zylinder 12 aus dem betreffenden Material gefräst
werden.
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Um
Zylinder 12 und Bohrungen 11 größeren Durchmessers
zu fräsen, wird das stegartige Führungselement 9 an
der Führungsschablone 2 angebracht, die dafür
die Aussparung 13 besitzt, so wie das in 5 und 6 perspektivisch
dargestellt ist. Je nachdem, welchen Durchmesser die Bohrung 11 bzw.
der Zylinder 12 aufweisen soll, wird die betreffende Bohrung 10 des
Führungselementes 9 bestimmt, mit der die Oberfräse
auf den vorher auf dem zu bearbeitenden Material fixierten Zentrierbolzen 8 aufgesetzt
werden soll.
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Auf
der Unterseite der Aufnahmekonsole 1 und des stegartigen
Führungselementes 9 kann, bezogen auf die Bohrungen 7a, 7b und 10,
eine Skalierung angebracht sein, die bei Verwendung eines Fräswerkzeuges 6 mit
einem bestimmten Durchmesser ausweist, mit welchem Durchmesser Bohrungen 11 und
Zylinder 12 gefräst werden können, wenn
die Oberfräse mit der betreffenden Bohrung 7a, 7b oder 10 auf
den Zentrierbolzen 8 aufgesetzt wird. An Stelle der Skalierung
können jedoch auch die jeweiligen Werte der Durchmesser
der Bohrungen und Zylinder angegeben werden, die bei Verwendung
der betreffenden Bohrungen 7a, 7b oder 10 gefräst
werden können.
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7 zeigt
in schematischer Darstellung den Längsschnitt durch einen
Zentrierbolzen 8, der von einer Bohrung 7a, 7b oder 10 aufgenommen
ist. Deutlich ist zu erkennen, dass der Zentrierbolzen 8 in seinem
Längsschnitt der Geometrie der die Senkung 14 aufweisenden
Bohrung 7a, 7b und 10 angepasst ist.
Durch die Senkung 14 ist die Oberfräse nicht nur leichter über
dem Zentrierbolzen 8 zu positionieren, sondern durch das
Aufsetzen der Senkung 14 auf dem mittleren zylindrischen
Teil 15 des Zentrierbolzens 8 wird zugleich verhindert,
dass der Zentrierbolzen 8 beim Aufsetzen der Oberfräse
in voller Länge von der jeweiligen Bohrung 7a, 7b oder 10 aufgenommen
werden kann.
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- 1
- Aufnahmekonsole
- 2
- Führungsschablone
- 3
- Bohrung
- 4
- Nut
- 5
- Aussparung
- 6
- Fräswerkzeug
- 7a
- Bohrung
für zu fräsende Zapfen
- 7b
- Bohrung
für zu fräsende Bohrungen
- 8
- Zentrierbolzen
- 9
- stegartiges
Führungselement
- 10
- Bohrung
- 11
- Bohrung
- 12
- Zylinder
- 13
- Aussparung
- 14
- Senkung
- 15
- zylindrischer
Teil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 29710997
U1 [0003]
- - DE 2421954 C2 [0004]
- - DE 3934358 A1 [0005]