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Die
Erfindung betrifft ein Matratzensystem mit einer Unterfederung und
einer Auflage und einer Umhüllung.
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Matratzensysteme
sind in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt und
finden insbesondere in Liegemöbeln Verwendung. Matratzensysteme, bei
denen die Unterfederung mit der Auflage zu einem System integriert
ist wurden aufgrund der Nachteile des allgemein bekannten Systems
aus Matratze und Unterfederung entwickelt. Dieses System umfasst
unter anderem eine Unterfederung, die aus einem Rahmen besteht,
auf dessen Holmen in Querrichtung, d. h. quer zur Liegerichtung
einer auf der Matratze in bestimmungsgemäßer Weise
liegender Person, verlaufende, seitlichen Abstand zu einander aufweisende
Querlatten aufliegen oder angebracht sind. Diese Querlatten bilden
dann die Auflagefläche für eine oberseitig aufliegende,
nachgiebige Auflage, (Matratze), deren Oberseite wiederum die Liegefläche
für eine liegende Person bildet. Nachteilig bei diesem
bekannten System ist, dass stets ein sowohl den Rahmen der Unterfederung,
als auch die Matratze über einen Teil ihrer Höhe
umgebender Rahmen als Teil eines Bettgestells vorhanden sein muss,
um zu verhindern, dass sich die Matratze relativ zur Unterfederung
verschiebt.
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Um
hier Abhilfe zu schaffen, wurden Matratzensysteme entwickelt, bei
denen die Matratze und die Latten eine Einheit bilden. Beispielsweise
ist aus der
DE 92 08
627 U1 eine Matratze offenbart, die als Verbundkörper
mit wenigstens zwei elastischen Polsterschichten und mit dazwischen
angeordneten Latten vorgesehen ist, wobei alle Teile in einem Bezug angeordnet
sind. Es ist vorgesehen, die Latten durch eine Naht oder Klebeschicht
an wenigstens einer elastischen Polsterschicht zu befestigen.
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Nachteilig
hierbei ist, dass diese Verbindung aufwendig ist.
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Die
Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Matratzensystem ohne
den genannten Nachteil zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 wiedergegebene Matratzensystem
gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Matratzensystem weist eine Auflage
auf, die formschlüssig an der Unterfederung angeordnet
ist. Hierdurch ist die Auflage auf einfache Art und Weise dauerhaft
gegen Verrutschen gegenüber der Unterfederung gesichert.
Damit ist eine Voraussetzung für einen festen Zusammenhalt
der einzelnen Elemente des Matratzensystems geschaffen, der einen
die Auflage über einen Teil ihrer Höhe umgebenden
Rahmen, etwa als Teil eines Bettgestells, entbehrlich macht.
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Es
ist denkbar, den Formschluss dadurch zu erzielen, dass lediglich
ein Fortsatz von der Auflage in eine geeignete nutähnliche
Vorrichtung der Unterfederung eingreift.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform weist die Auflage an
zumindest zwei gegenüberliegenden Seiten nach unten weisende
Fortsätze auf, die zumindest seitlich um die Unterfederung
herumreichen. Hierdurch ist auf äußerst einfache
Art und Weise eine Verschiebbarkeit der Auflage gegenüber
der Unterfederung senkrecht zu diesen Seiten verhindert.
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In
der besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Auflage
an allen Seiten Fortsätze, also die Form einer nach unten
offenen Wanne auf, die über die Unterfederung gestülpt
ist. Hierdurch wird auf verblüffend einfache und zuverlässige
Art die Verschiebbarkeit der Auflage gegenüber der Unterfederung
in allen horizontalen Richtungen verhindert. Zudem ist mit den Fortsätzen
nur wenig Material der Auflage nicht über der Unterfederung
angeordnet. Daher trägt nahezu das gesamte Material der
Auflage dazu bei, die Liegefläche zu unterstützen
und möglichst komfortabel zu gestalten.
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Denkbar,
jedoch nicht bevorzugt ist, dass Fortsätze nicht lediglich
seitlich, sondern auch um die Unterseite der Unterfederung herum
reichen.
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Die
Auflage ist bevorzugt aus Schaumstoff vorgesehen.
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In
der bevorzugten Ausführungsform ist zusätzlich
zu der bereits genannten Auflage eine obere Auflage vorgesehen.
Vorzugsweise ist sie weicher als die bereits benannte Auflage vorgesehen
und etwa so welch wie eine handelsübliche Matratze. Auf diese
Weise kann die Lebensdauer und der Schlafkomfort des Matratzensystems
deutlich verbessert werden, da die zuvor erwähnte Auflage
ausreichend hart sein kann, um den von der Unterfederung ausgehenden
Druck dauerhaft flächig zu verteilen und dennoch durch
die obere Auflage eine weiche Liegefläche gewährleistet
ist.
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In
der bevorzugten Ausführungsform umfasst die Unterfederung
Querlatten, die ihrerseits mehrere Stützelemente aufweisen.
Die Stützelemente sind vorzugsweise elastisch verformbar
vorgesehen. Hierdurch werden die Anpassungsfähigkeit der Unterfederung
und damit der Schlafkomfort deutlich verbessert. Denn anders als
bei einer herkömmlichen Querlatte geben die auf der Querlatte
angeordneten Stützelemente bei punktueller Belastung nicht über
die gesamte Länge der Querlatte nach, sondern es verformt
sich lediglich das einzelne Stützelement.
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Zudem
wird ein weiterer Nachteil einer herkömmlichen Unterfederung
behoben: Eine herkömmliche, an den Seiten abgestützte
Querlatte verformt sich in der Mitte am leichtesten. Hieraus ergibt
sich, dass die herkömmliche Unterfederung an ihren Rändern
härter ist. Dem Schlafkomfort ist jedoch meist eine über
die gesamte Breite möglichst gleich harte Unterfederung
zuträglich. Dies gilt insbesondere dann, wenn etwa in einem
Doppelbett zwei Unterfederungen nebeneinander angeordnet sind. Die
sich bei herkömmlichen Unterfederungen hierbei meist ergebende
zunehmende Härte in der Mitte des Bettes ist meist unerwünscht.
Durch die einzelnen Stützelemente kann eine gleichmäßige
Härteverteilung der Unterfederung entlang ihrer Breite
erreicht werden.
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Falls
dies gewünscht sein sollte, kann durch unterschiedlich
harte Stützelemente ein nahe zu beliebiger Verlauf der
Härte der Unterfederung entlang ihrer Breite erreicht werden.
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In
der bevorzugten Ausführungsform umfassen die Stützelemente
Glasfiberprofile. Es hat sich gezeigt, dass diese die gewünschte
Dauerelastizität und Belastbarkeit in besonders großem
Maße aufweisen.
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Vorzugsweise
weist die Unterfederung zwei parallel zueinander beabstandete Holme
auf an denen die Querlatten (unabhängig davon, ob sie Stützelemente
aufweisen oder nicht) angeordnet sind.
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Die
Holme sind bevorzugt tragend, also belastbar und im Wesentlichen
nicht verformbar vorgesehen. Hierdurch können sie einfach
dauerhaltbar hergestellt werden, zum Beispiel aus Holz und müssen
nur an wenigen Punkten, etwa an einem Bettgestell, abgestützt
sein. Auch ist es hierdurch erleichtert, – wie bevorzugt – mindestens
ein Gelenk an jedem Holm vorzusehen, welches – besonders
bevorzugt – in verschiedenen Winkelpositionen fixiert werden
kann. Aufgrund der Härte und Belastbarkeit (Biegesteifigkeit)
der Holme können sie auf die beschriebene Art abgewinkelt
werden, ohne dass hierfür aufwändige Unterstützungen
oder Ähnliches erforderlich werden.
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Um
die Lebensdauer der Auflage und den Schlafkomfort des Matratzensystems
zu erhöhen, ist in der bevorzugten Ausführungsform
zwischen der Unterfederung und der Auflage eine Zwischenlage – bevorzugt
aus Filz – vorgesehen.
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Um
den Zusammenhalt der einzelnen Elemente des Matratzensystems weiter
zu steigern, schließt die Umhüllung alle Elemente
des Matratzensystems (ausgenommen sich selbst) ein. Die Umhüllung
ist vorzugsweise so gewählt, dass die mindestens eine Auflage
in vertikaler Richtung durch die Umhüllung etwas komprimiert
wird. Der hierdurch gesteigerte Druck zwischen den einzelnen Elementen steigert
die Haftreibung und damit den Zusammenhalt weiter. In der Ausführungsform
mit zwei Auflagen ist hierdurch die Verschiebbarkeit der Auflagen
zueinander hinreichend erschwert.
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In
einer Ausführungsform ist das Matratzensystem Bestandteil
eines Sitz-/Liegemöbels. Unter anderem aufgrund der Entbehrlichkeit
eines die Auflage über einen Teil ihrer Höhe umgebenden
Rahmens und die hiermit verbundenen gesteigerten Gestaltungsmöglichkeiten
des Matratzensystems machen es für eine Verwendung in einem
Sitz-/Liegemöbel besonders geeignet.
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Die
Erfindung soll nun anhand von in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispielen
weiter erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht auf ein Matratzensystem von unten, größtenteils
ohne Umhüllung, mit nur wenigen Querlatten;
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2 eine
Querschnittsdarstellung gemäß der Schnittlinie
A-A in 1;
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3 eine
perspektivische Darstellung einer Unterfederung;
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4 eine
perspektivische Darstellung eines Rahmens eines Bettgestells;
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5 eine
perspektivische Ansicht einer in einem Rahmen in einem Bettgestells
angeordneten Unterfederung mit abgewinkelten Gelenken ohne Auflage;
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6 eine
Ansicht wie in 5 mit Auflage, jedoch ohne Fortsätze;
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7 eine
perspektivische Ansicht eines Matratzensystems in einem Bettgestell;
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8 eine
perspektivische Ansicht von unten auf ein in einem Bettgestell angeordnetes
Matratzensystem ohne Umhüllung.
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Das
als Ganzes mit 100 bezeichnete Matratzensystem umfasst
eine Unterfederung 1, eine Auflage 2, eine obere
Auflage 3 und eine Umhüllung 4.
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Wie
unter anderem aus 3 ersichtlich, setzt sich die
Unterfederung 1 aus Querlatten 5 und zwei beabstandeten
Holmen 7, 7', zusammen. Zwei jeweils stirnseitig
an den Holmen 7, 7' angeordnete Querleisten vervollständigen
diese zu einem Rahmen. Das Material und die Stärke des
Materials des Rahmens sind so gewählt, dass sich dieser
bei gewöhnlicher Nutzung nicht wesentlich verformt. Im
gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Rahmen aus Holz vorgesehen.
Auch das Material und die Dimensionierung der Querlatten 5 können
so gewählt sein, dass sich diese während gewöhnlicher
Belastungen nicht wesentlich verformen. Sie können ebenfalls
aus Holz vorgesehen sein.
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Beide
Holme 7, 7' sind jeweils in drei Bereiche 7a, 7b, 7c bzw. 7'a, 7'b, 7'c unterteilt,
wobei die mittleren Bereiche 7b, 7'b grob doppelt
so lang sind wie die Randbereiche 7a, 7c bzw. 7'a, 7'c.
Die Randbereiche 7a, 7c bzw. 7'a, 7'c sind
mit den mittleren Bereichen 7b, 7'b über
selbstrastende Gelenke 9, 9' verbunden, so dass
die Randbereiche 7a, 7c bzw. 7'a, 7'c wahlweise
aus der Horizontalen hochgeklappt werden können, wie dies
aus 5 und 6 sinnfällig wird.
Das Matratzensystem kann somit sowohl als Liege-, als auch als Sitzmöbel
zum Einsatz kommen.
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Auf
den Querlatten 5 sind Stützelemente 6 in Form
von Glasfiberprofilen 6a vorgesehen. Jedes dieser Glasfiberprofile 6a kann
sich unabhängig von den benachbarten Profilen bei Belastung
verformen und so für eine sehr gute Anpassungsfähigkeit
der Unterfederung 1 sorgen.
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Wie
insbesondere aus den 1 und 2 hervorgeht,
weist die Auflage 2 an allen Seiten Fortsätze 2b auf.
Die Auflage 2 hat also die Form einer nach unten geöffneten
Wanne 2a, die über den Rahmen der Unterfederung 1 von
oben übergestülpt ist. Die die Wände
der Wanne 2a bildenden Fortsätze 2b liegen
an allen äußeren Seiten des Rahmens der Unterfederung 1 an
und verhindern so, dass die Auflage horizontal relativ zu der Unterfederung 1 verschoben werden
kann. Die Auflage 2 ist also gegen seitliches Verrutschen
gegenüber der Unterfederung 1 vollständig
fixiert.
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Die
Unterfederung 1 liegt mit ihren Oberseiten an der Unterseite
einer Zwischenlage 8 an, die als Filzlage 8a ausgebildet
ist. An die Oberseite der Filzlage 8a grenzt die Unterseite
der Wanne 2a.
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Die
Wanne 2a ist aus Schaumstoff gefertigt.
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Auf
der Wanne 2a liegt eine obere Auflage 3, die als
Schaumstoffblock 3a ausgebildet ist. Der Schaumstoffblock 3a weist
eine Härte auf, die der einer gewöhnlichen Matratze
entspricht. Zur besseren Druckverteilung der Glasfiberprofile 6a ist
der Schaumstoff der Wanne 2a härter als der Schaumstoff
des Schaumstoffblocks 3a.
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Wie
insbesondere aus 2 hervorgeht, ist eine Umhüllung 4 vorgesehen,
die als Drell 4a ausgebildet ist. Die Seiten des Drells 4a sind
etwas schmaler, als die Summe der Dicke der Unterfederung 1 und
der Wanne 2a sowie des Schaumstoffblocks 3a, so
dass insbesondere Wanne 2a und Schaumstoffblock 3a durch
den Drell 4a etwas zusammen – und aufeinander
gepresst werden und hierdurch gut aufeinander halten. Aufgrund des
großflächigen Kontakts zwischen der Wanne 2a und
dem Schaumstoffblock 3a, sowie der guten Haftung von Schaumstoff auf
Schaumstoff, ist bereits hierdurch eine ausreichende Fixierung des
Schaumstoffblocks 3a gewährleistet.
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Der
Schaumstoffblock 3a kann auch auf der Wanne 2a verklebt
sein.
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Der
in den 4 bis 8 gezeigte Rahmen eines Bettgestells 10 kann
weniger tief ausfallen, als dies bei einer herkömmlichen
Matratze auf einer herkömmlichen Unterfederung erforderlich
wäre oder vollständig entfallen.
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- 100
- Matratzensystem
- 1
- Unterfederung
- 2
- Auflage
- 2a
- Wanne
- 2b
- Fortsätze
- 3
- obere
Auflage
- 3a
- Schaumstoffblock
- 4
- Umhüllung
- 4a
- Drell
- 5
- Querlatten
- 6
- Stützelemente
- 6a
- Glasfiberprofile
- 7,
7'
- Holme
- 7a,
7b, 7c
- Bereiche
- 7'a,
7'b, 7'c
- Bereiche
- 8
- Zwischenlage
- 8a
- Filzlage
- 9,
9'
- Gelenk
- 10
- Rahmen
eines Bettgestells
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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