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Die
Erfindung beschreibt einen Elektronenstrahler zur Erzeugung ionisierender
Strahlung, insbesondere von Elektronenstrahlen oder Röntgenstrahlen,
aufweisend ein insbesondere evakuiertes Gehäuse mit einem
von einem, für die Elektronenstrahlung durchlässigen,
Fenster abgedeckten Strahlenaustrittsfenster und ein Fenster für
ein Strahlenaustrittsfenster eines Elektronenstrahlers. Ferner betrifft
die Erfindung die Verwendung des Elektronenstrahlers.
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Elektronenstrahler
nennt man solche elektronischen Röhren, die einen in ihrem
Inneren zwischen einer Anode und einer Kathode erzeugten Elektronenstrahl
durch ein hierfür vorgesehenes Strahlenaustrittsfenster
mit einem geeigneten Fenster, dem so genannten Lenard-Fenster, in
die Atmosphäre gelangen lassen. Als ein Fenster wird in
vorliegender Spezifikation stets eine vorzugsweise dünnwandige Abdeckung
einer Fensteröffnung eines Elektronenstrahlers bezeichnet,
wie es in der Elektronenstrahlen- bzw. der Röntgentechnik üblich
ist.
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Die
Elektronenstrahler werden in steigendem Maße industriell
eingesetzt. Anwendungsfelder sind beispielsweise eine schnelle Polymerisation
von Lacken und Körpern aus Kunststoffen ohne Wärmezufuhr
oder chemische Zusatzstoffe, Sterilisation von Lebensmitteln und
deren Behältern sowie von medizinischen Artikeln und anderem.
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Da
die Schwächung insbesondere der Elektronen-Strahlen in
Materialien mit deren chemischer Ordnungszahl zunimmt, werden für
diese Fenster vorzugsweise Materialien aus Elementen niedriger chemischer
Ordnungszahl wie Beryllium, Aluminium, Titan o. Ä. verwendet.
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Auch
die Dicke des Fensters wird so gering wie möglich gewählt,
damit die Strahlenschwächung in dem Fenster geringer ausfällt.
Trotzdem muss eine leckfreie Vakuum-Abdichtung gegen den äußeren
Atmosphärendruck gewährleistet sein, besonders wenn
man auf eine ständig einsatzbereite Vakuumpumpe verzichten
will. Üblich sind Scheibendicken im Bereich um etwa 10 μm.
Wegen seiner extrem hohen Dehnungsfestigkeit wird beispielsweise überwiegend
Titan für Elektronenstrahlfenster verwendet. Titan weist
jedoch immerhin eine chemische Ordnungszahl von 22 auf.
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Andererseits
verliert ein Elektronenstrahl durch die physikalisch bedingte Schwächung
infolge einer Vielzahl von Stößen Elektronenabsorption
im Material des Fensters einen so hohen Energiebetrag, dass diese
Fenster in der Regel über eine zusätzliche, beispielsweise
honigwabenartige Struktur aus Kupfer gestützt und gekühlt
werden müssen, wodurch die spezifische Strahlungsleistung
des Elektronenstrahlers begrenzt wird.
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In
dem Dokument
US
2004/0125919 A1 ist ein Fenster aus HOPG-Material für
die Röntgen-Strahlenerzeugung beschrieben. Hier handelt
es sich um ein Fenster für Röntgen-Strahlenerzeugung, bei
dem die verwendeten Fensterscheibendicken von 0,5–1,5 mm
für Röntgenanwendungen auch mit „weicher” Röntgenstrahlung
ausreichend dünn sind. Strahlenaustrittsfenster aus HOPG
dieser Dicke lassen jedoch keine nennenswerten Elektronenstrahlen mit
kinetischen Energien von einigen hundert keV oder darunter, bzw.
weiche Röntgenstrahlen mit Photonen-Energien unter 1 keV
(XUV = extreme Ultra-Violett-Strahlung) durch und eignen sich daher
nicht, Strahlenaustrittsfenster von Elektronen- oder XUV-Strahlern
abzudichten.
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HOPG
ist ein hochorientierter pyrolytischer Graphit bzw. Kohlenstoff
(Highly Oriented Pyrolytic Graphite), dessen Streuung der C-Achsenorientierung
der Atome unter etwa 1 Grad liegt. Es hat einem Metall ähnliche
Eigenschaften: es ist glänzend, hat eine hohe Dehnungsfestigkeit,
ist stromleitend und in der Orientierungsrichtung sehr hoch wärmeleitend. Außerdem
ist es in dickeren Formstücken spröde und blättrig,
während es als eine dünne Folie ausgebildet äußerst
flexibel wirkt.
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Die
Offenlegungsschrift
DE
10 2006 038 417 A1 beschreibt die Kühlung eines
Targets von Röntgenröhren. Hierbei treffen die
in der elektronischen Röhre zwischen der Kathode und Anode
durch die angelegte Spannung beschleunigten Elektronen auf das Target
und erzeugen bei ihrer Abbremsung anteilig nur zu 1–2 Röntgenstrahlung,
während der Rest ihrer kinetischen Energie mit mindestens
98 Anteil Wärme erzeugt. Die Abführung dieser
Verlustwärme von dem Target ist ein allgemeines Problem
bei Röntgenröhren und wird durch den Einsatz des HOPG-Materials
als Wärmeableiter verbessert. Hierbei wird die hohe Wärmeleitfähigkeit
des HOPG-Materials in einer Orientierungsebene in der Weise ausgenutzt,
indem die Lage dieser hoch wärmeleitenden Schichten überwiegend
senkrecht zur Targetebene angeordnet wird.
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In
US 3,916,200 ist ein Detektor
für Röntgen-Gamma- und Partikel-Strahlung beschrieben, der
mit einem dünnen Fenster aus HOPG von einer Dicke zwischen
2,5 und 25 μm versehen ist. Die dabei anfallende Wärmeentwicklung
spielt keine nennenswerte Rolle, so dass dieses HOPG-Fenster nicht
wie bei einem Elektronenstrahler große Wärmemengen
bewältigen muss.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Elektronenstrahler zur
Erzeugung ionisierender Strahlung, insbesondere von Elektronenstrahlen oder
Röntgenstrahlen derart zu verbessern, dass der Wirkungsgrad
des Elektronenstrahlers erhöht wird, d. h. anteilig weniger
Energie in Verlustwärme umgewandelt wird. Ferner ist es
die Aufgabe der Erfindung, die maximal erreichbare spezifische Austrittstrahlungsleistung
des Elektronenstrahlers zu erhöhen und dadurch eine kompaktere
Bauweise des Elektronenstrahlers zu ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des jeweils kennzeichnenden Teils der Ansprüche 1 und 17
im Zusammenwirken mit den Merkmalen des jeweiligen Oberbegriffs
gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.
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Die
Erfindung geht nach einem ersten erfindungsgemäßen
Aspekt von einem Elektronenstrahler zur Erzeugung von ionisierender
Strahlung, insbesondere von Elektronen- oder Röntgenstrahlen,
aus, aufweisend ein vorzugsweise evakuiertes Gehäuse mit
einem durch ein, für die Elektronenstrahlung durchlässiges,
Fenster abgedeckten Strahlenaustrittsfenster.
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Ein
besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass das Fenster
des Strahlenaustrittsfensters zum Abführen der, durch die
das Fenster durchtretende und/oder auftreffende Elektronenstrahlung
erzeugten Wärme aus einem hoch wärmeleitenden Material
hergestellt ist. Hierdurch kann die Verlustwärme, die in
dem Material des Fensters auftritt, zu dem Rand des Fensters abgeleitet
werden. Hierdurch kann die in dem Fenster auftretende Wärme über
den Rand der Fenster scheibe und den Fensterrand des Strahlenaustrittsfensters
in die Halterung des Fensters fließen. Die Halterung des
Fensters kann die zu ihr geleitete Wärme vorzugsweise aufnehmen,
speichern sowie an die Umgebung abstrahlen und ableiten.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung resultiert daraus, dass das wärmeableitende
Material des Fensters aus einem hochorientierten pyrolytischen Graphit
(HOPG, Highly Ordered Pyrolytic Graphite) ausgebildet ist. Das hochorientierte
pyrolytische Graphit, das sogenannte HOPG, weist eine um Faktor
4 bessere Wärmeleitfähigkeit als Kupfer auf, aber
eine um den Faktor 60 bessere Wärmeleitfähigkeit
als Titan, wodurch es möglich ist, eine um eine bis zwei Größenordnungen
höhere Verlustwärmeleistung von dem Fenster des
Strahlenaustrittsfensters abzuleiten. In einem Vergleichsbeispiel
beträgt diese Verlustwärmeleistung bei gegebener Öffnungsgröße
des Strahlenaustrittsfensters bei Verwendung konventioneller Materialien,
wie etwa dem Titan, ungefähr 10 Watt, wogegen bei der Verwendung
des HOPG eine Verlustwärmeleistung in der Größenordnung
von mehreren 100 Watt erreichbar ist, ohne dass das Material des
Fensters thermisch zerstört wird. Dementsprechend in gleichem
Maße wie die Verlustwärmeleistung verhält
sich der Anteil der hindurchgelassenen Teilchenstrahlung.
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Es
hat sich ferner überraschenderweise herausgestellt, dass
selbst dünne Fenster aus HOPG in der Größenordnung
von etwa 10 μm Dicke imstande sind, die durch einen Elektronenstrahl
in diese dünne Schicht des Fensters abgegebene Leistung
in der Größenordnung von 100 W abzuführen,
sofern der Fensterrand entsprechend gekühlt wird.
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Das
wärmeableitende Material des Fensters, vorzugsweise HOPG,
weist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung eine derartige räumliche Ausrichtung seiner Struktur
auf, dass eine für die Wärmeübertragung
besonders gut wärmeleitende Strukturausrichtung mit der
Hauptausbreitungsrichtung der Ebene des Fensters übereinstimmt. Hierdurch
ist gewährleistet, dass die anfallende Verlustwärme
besonders gut zu dem Rand des Fensters und über ihn zum
Fensterrand des Strahlenaustrittsfensters geleitet wird. Dagegen
ist eine gute Wärmeleitung in der senkrecht zur Hauptausbreitungsrichtung
der Ebene des Fensters weisenden Richtung nicht erforderlich, weil
die Innenseite des Fensters von wärmeisolierendem Vakuum
umgeben und die Außenseite des Fensters von einer ebenso
schlecht wärmeleitenden Atmosphäre umhüllt
ist.
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Die
Abführung der Verlustwärme, die aus dem Fenster 5 zu
ihrem Rand fließt, wird besonders bevorzugt über
einen Fensterrand des Strahlenaustrittsfensters realisiert, der
als ein erstes wärmeableitendes Mittel zum Ableiten der
an dem Rand des Fensters auftreffenden Wärme ausgebildet
ist. Hierdurch kann die zum Rand des Fensters geleitete Wärme
weiter in das Material und in das Volumen der Halterung des Fensters
fließen. Somit dient die äußere Fläche
der Halterung des Fensters als ein Wärmeabstrahler, der
die Wärme an die umgebende Luft abgibt.
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Um
die auf diese Weise in die Halterung des Fensters fließende
Verlustwärme noch effektiver abzuführen, ist gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung an
den als erstes wärmeableitendes Mittel zum Ableiten der
an dem Rand des Fensters auftreffenden Wärme verwendeten
Fensterrand wenigstens ein weiteres zweites wärmeableitendes
Mittel angekoppelt. In bevorzugten Ausgestaltungen der vorliegenden
Erfindung weist dieses zweite wärmeleitende Mittel wenigstens einen
Wärmeleiter auf, der aus Kupfer-, Aluminium- oder einem
anderen wärmeleitenden Metall, Metall-Legierung oder einer
Keramik, beispielsweise aus AlN ausgebildet ist. Solche Wärmeleiter
sind massiv metallisch ausgebildet und können zweckgemäß ganz
unterschiedliche Formen und Profile aufweisen.
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Das
zweite wärmeableitende Mittel kann besonders bevorzugt
wenigstens einen Wärmeleiter aufweisen, der aus dem oben
beschriebenen, hochorientierten pyrolytischen Graphit (HOPG, Highly
Ordered Pyrolytic Graphite) ausgebildet ist. Auch an dieser Stelle
leistet das gleiche HOPG-Material durch seine mehrfach bessere Wärmeleitfähigkeit
besonders hohe Wärmeableitungsleistung.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Elektronenstrahlers weist das zweite wärmeableitende Mittel
wenigstens einen Wärmeleiter auf, der als eine flüssigkeitsgefüllte
Röhre (Heat Pipe) ausgebildet ist. Solche als Heat Pipes genannten
flüssigkeitsgefüllten Röhren sind in
der Lage, die Wärme auch bei sehr geringen Temperaturunterschieden
und über eine relativ große Strecke zu übertragen,
wodurch die Verlustwärme schneller und weiter weg von dem
Fenster ableitbar ist.
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Eine
weitere vorteilhafte Fortentwicklung der vorliegenden Erfindung
besteht darin, dass das zweite wärmeableitende Mittel wenigstens
einen Wärmeleiter aufweist, der als ein Peltierelement
ausgebildet ist. Ein Peltierelement verschafft durch eine elektrisch
erzeugte Kühlung eine größere Temperaturdifferenz
zwischen dem zu kühlenden Fenster und dem letztlich wärmeableitenden
Mittel. Hierdurch kann die Wärmeableitungsleistung weiterhin
gesteigert werden.
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Wenigstens
das erste oder das zweite wärmeableitende Mittel ist gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung in Form wenigstens
eines Kanals ausgebildet, welcher von einem Kühlmittel
durchströmt ist. Dieser Kanal ist erfindungsgemäß insbesondere
nahe dem Fensterrand vorgesehen, wodurch die an dem Fensterrand
von dem Rand des Fensters ankommende Verlustwärme ortsnah
durch ein strömendes Kühlmittel wie Wasser, Luft,
Gas o. ä. aufgenommen werden kann. Der Fensterrand kann
auch auf seiner Außenseite mit Kühlrippen zur
Kühlung mit einem Luftstrom, sei es durch natürliche
Konvektion oder mittels eines Ventilators, versehen sein.
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Einen
besonderen Vorteil für eine effektive Wärmeableitung
erreicht man, wenn das Fenster mit dem Fensterrand des Strahlenaustrittsfensters
in einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung vakuumdicht und
wärmeleitend zusammengefügt sind. Je nach Erfordernissen
einer Anwendung beträgt die Dicke des Fensters erfindungsgemäß zwischen
1 und 100 μm. In besonders bevorzugten Ausgestaltungen
und Anwendungen der vorliegenden Erfindung beträgt die Dicke
des Fensters zwischen 1 und 30 μm und noch bevorzugter
zwischen 1 und 15 μm. Insbesondere eine Dicke des Fensters
im Bereich von 10 μm erfüllt die gestellten Aufgaben
der Erfindung. Bei dieser Dicke weist das erfindungsgemäß bevorzugt
verwendete HOPG-Material des Fensters sehr gute Durchlässigkeit
für die Elektronen, eine hohe Wärmeableitungsleistung
und eine ausreichend hohe mechanische Festigkeit, die durch die
Druckdifferenz zwischen äußerer Atmosphäre
und dem inneren Vakuum gefordert ist, auf.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Elektronenstrahlers ergibt sich, wenn im Strahlengang der Elektronenstrahlung
außerhalb des Gehäuses des Elektronenstrahlers
ein Röntgen-Target, beispielsweise eine Wolframplatte, angeordnet
wird, wobei das Röntgen-Target durch die auf ihn auftreffende
Elektronenstrahlung eine Röntgenstrahlung erzeugt. Die
auf diese Art erzeugte Röntgenstrahlung kann zum direkten
Bestrahlen von Gegenständen verwendet werden, wobei die
Abstrahlung der sekundär erzeugten Röntgenstrahlen direkt
in die Atmosphäre ohne irgendeinem Fenster erfolgt und
folglich die Zuführung der zu bestrahlenden Gegenstände
besonders einfach und preiswert gestaltet werden kann. Die Wellenlänge
der so erzeugten Röntgenstrahlung hängt von der
kinetischen Energie der Elektronen ab, die den Elektronenstrahl ausbilden,
und kann somit über diese relativ einfach eingestellt werden.
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Eine
besonders vorteilhafte Anwendung der vorliegenden Erfindung lässt
sich dadurch erreichen, dass an dem Elektronenstrahler ein weiteres
evakuiertes oder gasgefülltes Teilgehäuse beziehungsweise
Zusatzgehäuse derart angeordnet ist, dass die durch das
Fenster aus dem Elektronenstrahler austretende Elektronenstrahlung
in dieses Teilgehäuse eintritt.
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Dieses
Zusatzgehäuse, beziehungsweise Teilgehäuse, bildet
einen Röntgenaufsatz, indem in diesem Zusatzgehäuse
im Strahlengang der Elektronenstrahlung ein Röntgen-Target
angeordnet wird, das durch die auf ihn auftreffende Elektronenstrahlung
eine Röntgenstrahlung erzeugt. Im Gegensatz zur vorherigen
Ausgestaltung erlaubt diese, die Röntgenstrahlung in einem
evakuierten oder mit einem gewünschten Gas gefüllten
Raum zu erzeugen, ohne das Vakuum des eigentlichen Elektronenstrahlers
zu beeinflussen.
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Diese
bevorzugten erfindungsgemäßen Anordnungen ermöglichen
eine besonders wirtschaftliche modulare Bauweise von Elektronenstrahlern
und Röntgenstrahlern. Am günstigsten werden hierdurch so
genannte weiche Röntgenstrahlen, d. h. Röntgenstrahlen
an dem langwelligen Bereichsrand der Röntgenstrahlen erzeugt.
Im Gegensatz zu harter Röntgenstrahlung, die sehr gut durch
Materialien hindurchtritt, wird diese weiche Röntgenstrahlung
in großem Maße bereits durch Luft oder dünnes
Material eines Fensters effektiv geschwächt. Bei beiden
oben beschriebenen erfindungsgemäßen Ausgestaltungen
treten die weichen Röntgenstrahlen nicht durch irgendein
Fenster und können direkt einer Anwendung zugeführt
werden.
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Erfindungsgemäß wird
der Rand des Fensters mit dem Fensterrand des Strahlenaustrittsfensters
mithilfe einer materialschmelzenden Verbindung wie dem Hartlöten
oder Diffusions-Schweißen oder durch Verkleben zusammengefügt.
Hierbei wird die Fügestelle erfindungsgemäß besonders
bevorzugt derart ausgelegt, dass sie sowohl Zugkräfte wie
auch Wärme zu übertragen vermag. Hierdurch ist
die Fügestelle in der Lage, neben einer erforderlichen
vorteilhaften Vakuumdichtheit und der oben beschriebenen erfindungsgemäßen
hohen Wärmeleitfähigkeit auch eine Beanspruchung
des dünnen Fensters aus HOPG auf Zugkraft zu gewährleisten.
Das Fenster ist hierdurch mit dem Fensterrand kraftschlüssig
verbunden und wölbt sich unter der durch die Druckdifferenz
zwischen der äußeren Atmosphäre erzeugten Kraft
und dem innenliegenden Vakuum möglichst geringfügig
durch. Durch diese breite geringfügige Durchwölbung
wird das Fenster gedehnt und somit auf Zug beansprucht. Die Dehnungsfestigkeit
des erfindungsgemäß vorzugsweise eingesetzten
Fenstermaterials HOPG ist sehr hoch und ist mit der des Titans vergleichbar,
so dass eine denkbar vorteilhafte mechanische Beanspruchung vorliegt.
Insbesondere hierdurch ist es möglich, die Öffnung
des Strahlenaustrittsfensters beziehungsweise das Fenster größer
zu gestalten und damit den Anwendungsbereich des erfindungsgemäßen
Elektronenstrahlers auszuweiten. Ferner kann die Form des Strahlenaustrittsfensters
beziehungsweise des Fensters hierdurch nicht nur kreisrund ausgebildet
werden, sondern eine nahezu beliebige geometrische Form aufweisen.
Beispielsweise kann diese Öffnung rechteckig oder streifenförmig
ausgebildet werden oder eine beliebige, durch eine Anwendung bedingte
Form aufweisen.
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Ganz
besonders vorteilhaft lassen sich hierdurch Röntgenstrahler
mit einer so genannten weichen Röntgenstrahlung produzieren.
Die weiche Röntgenstrahlung ist als so genannte XUV-Strahlung beziehungsweise
X-Strahlung genannte langwellige Röntgenstrahlung. Sie
wird häufig als Submillimeterstrahlung bezeichnet und meistens
anstatt durch Wellenlänge durch ihre zugehörige
Photonenenergie beschrieben, die zwischen 10 und 1.000 Elektronenvolt
liegt.
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Derartige
weiche Röntgenstrahlung ist nicht in der Lage, wenig geschwächt
durch die verschiedensten Materialien hindurchzutreten, wie die
harte Röntgenstrahlung. Dadurch bedingt ist es notwendig, zum
Austreten der weichen Röntgenstrahlung möglichst
durchlässige Fenster vorzusehen. Durch die vorliegende
modulare Bauweise ist es hingegen möglich, die weiche Röntgenstrahlung
direkt und ortsnah an einer Anwendung zu erzeugen. Hierzu kann die
Anwendung beispielsweise innerhalb eines Zusatzgehäuses
positioniert werden oder das Zusatzgehäuse mit einem Austrittsfenster oder
einer einfachen Öffnung versehen sein, das die weiche Röntgenstrahlung
gut durchlässt. Das Zusatzgehäuse kann ferner
vorzugsweise auch als ein Strahlenschutzgehäuse ausgebildet
sein.
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Das
innerhalb des Zusatzgehäuses angeordnete Röntgen-Target,
beispielsweise eine Wolframplatte, kann direkt hinter dem Austrittsfenster
des Elektronenstrahlers angeordnet sein oder von ihm mit einem anwendungsspezifischen
Abstand beabstandet, positioniert werden. Ferner kann das beispielsweise
als eine Wolframplatte ausgeführte Röntgen-Target
unter einem gewählten Neigungswinkel gegenüber
dem Strahlengang der Elektronen positioniert sein. Das Zusatzgehäuse
kann je nach Erfordernissen einer Anwendung selbst evakuiert sein,
um den weichen Röntgenstrahlen sowie den Elektronenstrahlen
einen möglichst langen Weg bis zur Absorption im gewünschten
Objekt zu ermöglichen.
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Für
andere Anwendungen kann das Zusatzgehäuse mit einer Gasmischung
gefüllt sein. Schließlich kann das Zusatzgehäuse
mindestens eine offene Seite aufweisen beziehungsweise praktisch
gänzlich fehlen, so dass die erzeugte weiche Röntgenstrahlung
beispielsweise direkt ortsnah an einer Anwendung wirkt.
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Nach
einem anderen vorrichtungstechnischen Aspekt der vorliegenden Erfindung
werden die erfindungsgemäßen Aufgaben durch ein
Fenster für ein Strahlenaustrittsfenster eines Elektronenstrahlers zur
Erzeugung von ionisierender Strahlung gelöst. Das erfindungsgemäße
Fenster ist zum Abführen der durch die sie durchtretende
und/oder auftreffende Elektronenstrahlung erzeugten Wärme
aus einem wärmeableitenden Material hergestellt. Das Material des
Fensters ist insbesondere hoch wärmeableitend.
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Vorzugsweise
ist das wärmeableitende Material des Fensters aus einem
hochorientierten pyrolytischen Graphit (HOPG, Highly Ordered Pyrolytic Graphite)
ausgebildet. Das Wärme ableitende Material des Fensters
weist eine derartige räumliche Ausrichtung seiner Struktur
auf, dass eine für die Wärmeübertragung
besonders gut wärmeleitende Strukturausrichtung mit der
Hauptausbreitungsrichtung der Ebene des Fensters übereinstimmt.
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Die
Dicke des Fensters beträgt bevorzugt zwischen 1 und 100 μ-Metern,
noch bevorzugter zwischen 1 und 30 μ-Metern und noch bevorzugter
zwischen 1 und 15 μ-Metern.
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Der
erfindungsgemäße Elektronenstrahler nach einer
der vorhergehend beschriebenen Ausgestaltungen wird nach einem weiteren
erfindungsgemäßen Aspekt in medizinischen und/oder
lebensmitteltechnischen Vorrichtungen zum Sterilisieren von Erzeugnissen
und/oder Gegenständen durch Bestrahlung mit ionisierender
Strahlung verwendet.
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Ferner
wird der erfindungsgemäße Elektronenstrahler nach
einer der oben beschriebenen Ausgestaltungen für die Polymerisation
von Lacken und/oder Kunststoffen durch Bestrahlung mit ionisierende
Strahlung verwendet.
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Dadurch,
dass das Fenster zum Abführen der, durch die das Fenster
durchtretende und/oder auftreffende Elektronenstrahlen erzeugten
Wärme aus einem hoch wärmeableitenden Material
ausgebildet wird, wobei das wärmeableitende Material des Fensters
aus einem hochorientierten pyrolytischen Grafit (HOPG, Highly Oriented
Pyrolytic Graphite) ausgebildet wird, werden die erfindungsgemäßen Aufgaben
derart erreicht, dass eine höhere Leistungsdichte der Elektronenstrahlung
durch das Fenster durchtreten kann.
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Dadurch,
dass die Elektronenstrahlung des Elektronenstrahlers zum Auftreffen
auf ein außerhalb des Gehäuses angeordnetes Röntgen-Target
gerichtet wird, wird erfindungsgemäß eine weiche
Röntgenstrahlung erzeugt.
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Hierbei
wird das Fenster zum Abführen der, durch die es durchtretende
und/oder auftreffende Elektronenstrahlung erzeugten Wärme
vorzugsweise aus einem hoch wärmeableitenden Material ausgebildet,
wobei das wärmeableitende Material des Fensters aus einem
hochorientierten pyrolytischen Graphit (HOPG, Highly Oriented Pyrolytic
Graphite) ausgebildet wird.
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Die
Erfindung soll nachfolgend anhand von zumindest teilweise in den
Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert werden. Es zeigen:
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1:
eine schematische Querschnittdarstellung einer bevorzugten Ausgestaltung
eines erfindungsgemäßen Elektronenstrahlers,
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2:
eine schematische Querschnittdarstellung eines erfindungsgemäßen
Elektronenstrahlers mit einem an ihn angebauten Zusatzgehäuse,
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3:
eine schematische Querschnittdarstellung eines erfindungsgemäßen
Elektronenstrahlers mit abgewinkelter Ausstrahlrichtung.
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Anhand
der 1 wird nachstehend ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
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Ein
erfindungsgemäßer Elektronenstrahler 10 weist
einen evakuierten Vakuumbehälter bzw. ein Gehäuse 1 auf,
das beispielsweise in vorliegender Ausgestaltung aus Sicherheitsgründen
elektrisch an das Erdpotential angeschlossen ist. Im Innenraum 1' des
Gehäuses 1 ist an einem zwischenpositionierten, auf
Hochspannung liegenden Isolator 2 mit Hochspannungsverbindung 2' eine
Elektronenkanone 3 angeordnet. Die Elektronenkanone 3 weist
einen Emitter 4 auf, aus dem das Elektronenstrahlbündel 20 austritt.
Der Emitter 4 der Elektronenkanone 3 ist in einer
Aussparung 5 der Elektronenkanone 3 angeordnet,
so dass die austretenden Elektronen im Wesentlichen parallel zur
Symmetrieachse 100 des Elektronenstrahlers 10 verlaufen
und durch eine (nicht dargestellte) Beschleunigungsspannung in Richtung
auf das Austrittsfenster 6 beschleunigt werden.
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Eine
Halterung 7 verlängert das Gehäuse 1 und
ist vorzugsweise in vorliegender Ausgestaltung mit einem geringeren
Durchmesser als das Gehäuse 1 ausgeführt.
Die Halterung 7 ist bereits als ein wärmeableitendes
Mittel ausgeführt, indem sie beispielsweise aus einem wärmeleitenden
Metall hergestellt oder mit innenliegenden Kühlkanälen
versehen ist. Die Halterung 7 endet vorzugsweise mit einem
kreisrunden Strahlenaustrittsfenster 6. In einer anderen erfindungsgemäßen
Ausführung kann das Strahlenaustrittsfenster aber auch
eine schlitzförmige Form aufweisen. In dieses Strahlenaustrittsfenster 6 ist
ein erfindungsgemäßes Fenster 8 vorzugsweise
kraftschlüssig eingesetzt. Der Rand 11 des Strahlenaustrittsfensters 6 ist
mit dem Rand des Fensters 8 vorzugsweise in einen kraftschlüssigen
Eingriff gebracht, so dass eine gute wärmeleitende Ankopplung von
dem Material des Fensters 8 bis zu dem Material der Halterung 7 gegeben
ist. Ferner ist diese Verbindung vorzugsweise vakuumdicht ausgeführt.
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Das
erfindungsgemäße Fenster 8 ist vorzugsweise
aus einem hochwärmeleitenden Material, wie dem hochorientierten
pyrolytischen Graphit (HOPG), hergestellt. Die Orientierung des
HOPG Materials des Fensters 8 ist erfindungsgemäß so
gewählt, dass die hochwärmeleitende Strukturrichtung im
Wesentlichen in der Ebene des Fensters 8 verläuft bzw.
mit dieser übereinstimmt.
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Die
Dicke des Fensters 8 ist vorzugsweise im Bereich von 10 μm
+/– 5 μm gewählt, wodurch einerseits
die Vakuumdichtigkeit des Fensters und andererseits geringe Wärmeverluste
infolge der Absorption der durch das Fenster 8 durchtretenden
oder auftreffenden Elektronen gewährleistet sind. Weil
die Dehnungsfestigkeit des hochorientierten Graphits HOPG an die
des Titans heranreicht, ist das dünne Fenster 8 in
der Lage, die Druckdifferenz zwischen einem äußeren
beispielsweise einem atmosphärischen Druck und einem Ultrahochvakuumdruck
innerhalb des Gehäuses 1 des Elektronenstrahlers 10 standzuhalten.
Die Öffnung des Strahlenaustrittsfensters 6 ist
in der vorliegenden bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Elektronenstrahlers 10 als eine kreisrunde Öffnung
mit einer auf der Innenseite des Fensterrandes 11 vorragenden
Kante ausgeführt. Das Fenster 8 wird durch die
aus der Druckdifferenz herrührenden Kraft gegen diese Kante
gedrückt.
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Zwecks
einer besseren mechanischen und wärmeleitenden Verbindung
zwischen dem Fenster 8 und dem Rand 11 des Strahlenaustrittsfensters 6 sind
diese mithilfe geeigneter Verbindungsmittel, wie einem Klebstoff
oder einer Verlötung bzw. Verschweißung, vorzugsweise
kraftschlüssig verbunden.
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Da
die Wärmeleitfähigkeit des hochorientierten pyrolytischen
Graphits HOPG etwa das Vierfache der Leitfähigkeit des
Kupfers ausmacht, ist das erfindungsgemäße Fenster 8 in
der Lage, eine bis zwei Größenordnungen höhere
Verlustwärmeleistung des Strahlenaustrittsfensters abzuleiten.
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Damit
solch ein hoher Wärmefluss von dem Fenster 8 auch
effektiv abgeleitet wird, sind erfindungsgemäß weitere
Kühlmittel vorgesehen. So weist die an dem Rand des Fensters 8 unmittelbar angrenzende
Randregion 11 der Halterung 7 einen vorzugsweisen
innenliegenden Kanal 12 auf, durch den beispielsweise eine
Kühlflüssigkeit fließt. Solche Kanäle
können in bevorzugten weiteren Ausgestaltungen in einer
Vielzahl entlang der Halterung 7 vorgesehen werden.
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Zusätzlich
sind weitere Kühlmittel 13 an dem Außenumfang
der Halterung 7 vorzugsweise in Längsrichtung
angeordnet und mit einem wärmekoppelnden Kontakt an die
Halterung 7 angebracht. Es kann eine Vielzahl solcher vorzugsweise
strangförmig ausgebildeten Wärmeleiter 13, 13' an
der äußeren Fläche der Halterung 7 umlaufend
angeordnet sein, so dass die von dem Fenster 8 abgeleitete
Wärme in entferntere und ausgedehntere Volumen- und Flächenregionen
abgeleitet wird. Die Wärmeleiter 13, 13' können
erfindungsgemäß aus massiven metallischen Strängen
bzw. als eine durchgehende Hülse ausgebildet sein. In einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden die Wärmeleiter 13, 13' aus
dem hochorientierten pyrolytischen Graphit HOPG hergestellt. Alternativ
oder in einer kombinierten Ausgestaltung können die Wärmeleiter 13, 13' oder
die Kühlkanäle 9 als flüssigkeitsgefüllte
wärmeableitende Röhren, so genannte Heat Pipes,
ausgebildet sein. Als ein weiteres Kühlmittel 13 kann
ein von der Außenseite an die Halterung 7 bzw.
an die darauf angeordneten Wärmeableiter 13, 13' ein
oder mehrere zusätzliche Kühlmittel 14 angebracht
werden. Auch dieses Kühlmittel 14 kann als ein
Kanal mit einer darin fließenden Kühlflüssigkeit
ausgebildet sein. In einer bevorzugten weiteren Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Elektronenstrahlers 10 kann wenigstens
eines der Kühlmittel 9, 13 oder 14 als
ein Peltierelement ausgeführt sein, mit dem eine elektrisch
bewirkte Kühlung des Fensterrandes 11 des Strahlenaustrittsfensters 6 betrieben
werden kann.
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Alle
erfindungsgemäßen Kühlmittel können in
weiteren bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung jeweils einzeln
oder in einer beliebigen Kombination miteinander zum Abführen
der in dem Fenster 8 durch die durchtretende und auftreffende
Elektronenstrahlung aufkommende Wärme verwendet werden.
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Durch
Verwendung des erfindungsgemäßen Fensters 8 ist
es möglich, die Leistungsdichte der Elektronenstrahlung
zu erhöhen, wodurch bei gleichen Anwendungen, beispielsweise
der Sterilisation von Gegenständen, eine kürzere
Bestrahlungsdauer und damit eine höhere Produktivität
oder längere Lebensdauer erreichbar sind.
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Soweit
die Wärme nicht über die Kühlmittel 7, 13 und 14 radial
nach außen abgeführt wird, sondern in Pfeilrichtung 9 zum
Kühlring 18 geleitet wird, kann diese über
die Anschlüsse 19 und 19' mittels eines
weiteren flüssigen Kühlmittels abgeleitet werden.
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2 zeigt
eine schematische Querschnittdarstellung eines erfindungsgemäßen
Elektronenstrahlers 10 mit einem an ihm angebauten Zusatzgehäuse 15.
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Die
weiteren Kühlmittel 13 und 14 sind der Übersichtlichkeit
wegen in dieser und der nächsten Figur fortgelassen.
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In
dieser Ausgestaltung ist die Halterung 7 des Fensters 8 beispielsweise
das einzige Kühlmittel und beispielsweise aus einem Metall
ausgeführt. Da das Elektronenstrahlbündel 20 erfindungsgemäß eine
erhöhte Strahlenleistungsdichte aufweisen kann, eignet
sich ein solcher Elektronenstrahl u. a. auch dazu, durch Auftreffen
auf ein Röntgen-Target 17 ein Röntgenstrahlbündel 21 zu
erzeugen. Hierzu kann ein Röntgen-Target, beispielsweise
eine Wolframplatte, einfach außerhalb, in der Nähe
oder auf dem Fenster 8 des Elektronenstrahlers 10 angeordnet
werden. Um die Elektronenstrahlung zum Erzeugen der Röntgenstrahlung 21 noch
effektiver verwenden zu können, wird erfindungsgemäß ein
zusätzliches Teilgehäuse oder Zusatzgehäuse 15 an
der Halterung 7 derart angeordnet, dass die aus dem Elektronenstrahler 10 durch
das Fenster 8 austretende Elektronenstrahlung in den Innenraum 16 des
Zusatzgehäuses 15 eintritt.
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Das
Röntgen-Target 17 kann innerhalb des Innenraumes 16 des
Zusatzgehäuses 15 in einer für die betreffende
Anwendung geeigneten Ausrichtung und Position angeordnet werden.
Der Innenraum 16 des Zusatzgehäuses 15 kann
anwendungsspezifisch mit einem Gas bzw. einer Gasmischung gefüllt
sein oder bis auf ein für die jeweilige Anwendung erforderliches
Vakuum ausgepumpt sein. Das Zusatzgehäuse 15 ist
vorzugsweise vakuumdicht an der Stirnkante des Fensterrandes 11 des
Fensters 8 mithilfe geeigneter Befestigungs- und Dicht mittel
kraftschlüssig befestigt. Deswegen benötigt das
Zusatzgehäuse 15 kein eigenes Fenster, sondern
weist lediglich eine Fensteröffnung auf, die mit dem Strahlenaustrittsfenster 6 des
Elektronenstrahlers 10 fluchtend angeordnet ist.
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Die
durch die auf das Röntgen-Target 17 auftreffende
Elektronenstrahlung erzeugte Röntgenstrahlung kann zu einer
Bestrahlungsanwendung außerhalb des Zusatzgehäuses 15 gerichtet
sein oder alternativ auf eine innerhalb des Innenraums 16 des Zusatzgehäuses 15 liegende
Bestrahlungsanwendung gerichtet sein.
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Vorteilhaft
ist hierbei, dass eine modulare Aufbauweise der Elektronenstrahler
ermöglicht ist. So kann ein baugleicher Elektronenstrahler 10 lediglich
als ein Elektronenstrahler verwendet werden oder durch das erfindungsgemäße
modulare Anbauen des Zusatzgehäuses 15 zu einem
Röntgenstrahler ausgebildet sein. Von besonderem Vorteil
ist dabei, dass die austretende Strahlung eine höhere Leistungsdichte
aufweisen kann, so dass auch die von ihr erzeugte Röntgenstrahlung
eine entsprechend höhere Strahlenleistungsdichte aufweisen
kann.
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In
einer weiteren, nicht dargestellten, Ausgestaltung kann jedoch das
Zusatzgehäuse 15 mit dem Gehäuse 1 einstückig
ausgeführt sein, wenn dies für eine Anwendung
von Vorteil ist.
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3 zeigt
eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung des
Elektronenstrahlers. Während bei den in den vorstehenden
Figuren gezeigten Ausführungsformen die Hochspannungszuführung 2',
der Hochspannungsisolator 2, die Elektronenkanone 3, das
Elektronenstrahlenbündel 20 und das erfindungsgemäße
Fenster 8 auf einer Achse 100 lagen, ist bei diesem
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
die Elektronenkanone 3 um 90° so gedreht, dass
das Elektronenstrahlbündel 20 im Wesentlichen senkrecht
zur vorgenannten Achse 100 aus dem Elektronenstrahler 10 durch
das erfindungsgemäße Fenster 8 austritt.
Diese Bauform ist besonders in den Fällen vorteilhaft,
wo aus räumlichen Gründen ein Austritt des Elektronenstrahlbündels 20 senkrecht
zur genannten Achse 100 gewünscht wird.
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Alle
erfindungsgemäßen Kühlmittel können in
weiteren bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung jeweils einzeln
oder in einer beliebigen Kombination miteinander zum Abführen
der in dem Fenster 5 durch die durchtretende und auftreffende
Elektronenstrahlung aufkommende Wärme verwendet werden.
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Durch
Verwendung des erfindungsgemäßen Fensters 8 ist
es möglich, die Leistungsdichte der Elektronenstrahlung
zu erhöhen, wodurch bei gleichen Anwendungen, beispielsweise
der Sterilisation von Gegenständen, eine kürzere
Bestrahlungsdauer und damit eine höhere Produktivität
erreichbar sind.
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- 1
- Gehäuse,
Vakuumbehälter
- 2
- Isolator
- 2'
- Hochspannungsverbindung
- 3
- Elektronenkanone
- 3'
- Aussparung
- 4
- Emitter
- 5
- Aussparung
- 6
- Strahlenaustrittsfenster
- 7
- Halterung
- 8
- Fenster
- 9
- Kühlmittel
- 10
- Elektronenstrahler
- 11
- Fensterrand
- 12
- Kanal
- 13
- erstes
Kühlmittel, Wärmeleiter
- 14
- zweites
Kühlmittel, Wärmeleiter
- 15
- Zusatzgehäuse,
Teilgehäuse
- 16
- Innenraum
des Zusatzgehäuses
- 17
- Röntgen-Target
- 18
- Ein-/Auslauf
für Kühlmedium
- 19
- Kühler
- 20
- Elektronenstrahlbündel
- 21
- Röntgenstrahlbündel
- 100
- Achse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2004/0125919
A1 [0007]
- - DE 102006038417 A1 [0009]
- - US 3916200 [0010]