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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Federspannvorrichtung mit zwei
Federspannelementen zur Aufnahme einer an einem Federbein angebrachten, zu
spannenden Schraubenfeder, sowie mit einer Antriebseinheit zur Verschiebung
der Federspannelemente relativ zueinander entlang einer Federspannrichtung.
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Eine
Federspannvorrichtung wie oben beschrieben ist beispielsweise aus
der
DE 298 16 410 U1 der
Firma Hazet bekannt geworden. Die Antriebseinheit ist dort als Gewindespindelantrieb
ausgebildet. Um die Schraubenfeder an dem Federbein zu fixieren
wird zunächst das Federbein in ein Kraftfahrzeug eingebaut.
Die Schraubenfeder wird dann mittels der Federspannvorrichtung im
Einbauzustand im Kraftfahrzeug gespannt, indem die Federspannelemente
an der Schraubenfeder in Eingriff gebracht werden und nachfolgend
mit einem Schlagschrauber ein Antriebsmehrkant des Gewindespindelantriebs angetrieben
wird. Nachdem die Schraubenfeder auf die gewünschte Länge
gespannt wurde, wird diese am Federbein fixiert, indem auf das Federbein
ein Kopf aufgeschraubt wird.
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Das
Spannen der Schraubenfeder mittels einer solchen Federspannvorrichtung
ist mit erheblichen Risiken für den Bediener der Federspannvorrichtung
verbunden, da dieser bei einem ggf. während des Spannens
der Schraubenfeder auftretenden Federbruchs durch abgebrochene Federteile verletzt
werden kann, die sich aufgrund der hohen auf die Schraubenfeder
wirkenden Kräfte von bis zu ca. 25 000 N mit hoher Beschleunigung
von der Bruchstelle entfernen. Wegen der großen auf die Schraubenfeder
wirkenden Kräfte kann der Bediener auch durch Schutzkleidung
nur unzureichend geschützt werden.
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Aufgabe der Erfindung
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Federspannvorrichtung
dahingehend weiterzubilden, dass der Bediener beim Spannen der Schraubenfeder
besser geschützt ist. Insbesondere kann auch die Bedienung
der Federspannvorrichtung erleichtert werden und ggf. eine Qualitätskontrolle der
Schraubenfeder beim Spannen erfolgen.
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Gegenstand der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Federspannvorrichtung der eingangs genannten Art, bei der die
Federspannvorrichtung ein Schutzgehäuse aufweist, welches
das Federbein mit der Schraubenfeder beim Spannen der Schraubenfeder
umschließt. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen,
das Spannen der Schraubenfeder in dem Schutzgehäuse vorzunehmen,
um den Bediener im Falle eines Federbruchs vor abgebrochenen Teilen der
Schraubenfeder zu schützen. Das Spannen der Schraubenfeder
am Federbein erfolgt hierbei nicht am Kraftfahrzeug, vielmehr wird
die Schraubenfeder in der Federspannvorrichtung gespannt und an
dem Federbein fixiert, bevor das Federbein mit der montierten Schraubenfeder
als Ganzes in das Kraftfahrzeug eingebaut wird.
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Das
Schutzgehäuse ist hierbei so dimensioniert, dass es ausreichend
Raum für alle gängigen Typen von Federbeinen bietet,
die jeweils einem oder mehreren Kfz-Modellen zugeordnet sind. Das Schutzgehäuse
umschließt zumindest während des Spannens (und
Entspannens) der Schraubenfeder das Federbein mit der Schraubenfeder,
jedoch nicht zwingend vollständig. Vielmehr kann auf das
Vorsehen eines Bodens in dem Schutzgehäuse ggf. ganz oder
teilweise verzichtet werden, wenn die Federspannvorrichtung mit
dem Schutzgehäuse auf einem Untergrund aufgestellt wird,
der abgebrochenen Teilen der Schraubenfeder standhält.
Es versteht sich, dass die Art und Dicke des Materials des Schutzgehäuses
so gewählt werden müssen, dass die bei einem Federbruch
stark beschleunigten Federteile das Schutzgehäuse nicht
durchdringen können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform weist das Schutzgehäuse
mindestens eine bevorzugt in Federspannrichtung bewegliche Schutzhaube
auf. Die Schutzhaube kann aus einer geschlossenen Stellung, die
sie während des Spannens der Schraubenfeder einnimmt, in
eine geöffnete Stellung bewegt werden, um die Schraubenfeder
bzw. das Federbein zum Spannen an den Federspannelementen zu positionieren
bzw. das Federbein mit der gespannten Schraubenfeder aus dem Schutzgehäuse
zu entnehmen. Für die Bewegung kann die Schutzhaube verschwenkbar
ausgebildet sein, besonders bevorzugt ist diese stufenlos linear
verschiebbar. Insbesondere können auch zwei Schutzhauben
vorgesehen sein, die in Federspannrichtung teleskopartig verschoben werden
können und die jeweils ca. die halbe Länge des
Schutzgehäuses abdecken. In diesem Fall ist durch Verschieben
der Schutzhauben die gesamte Längsseite des Schutzgehäuses
für den Bediener zugänglich, ohne dass der für
die Verschiebung der Schutzhauben benötigte Bauraum deutlich über
die Längsabmessungen des Federbeins hinausgeht.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das
Schutzgehäuse mindestens eine bevorzugt quer zur Federspannrichtung
bewegliche Abdeckung auf. Die bewegliche Abdeckung kann als Klappe,
d. h. verschwenkbar, oder als Schiebetür ausgebildet sein.
Insbesondere können zwei an gegenüberliegenden
Seiten angebrachte Abdeckungen das Schutzgehäuse in Querrichtung
abschließen.
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Bevorzugt
weisen die Schutzhaube und/oder die Abdeckung jeweils mindestens
einen Handgriff auf, um dem Bediener das Öffnen bzw. Schließen des
Schutzgehäuses zu erleichtern.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform besteht das
Schutzgehäuse zumindest teilweise aus einem transparenten
Material, insbesondere aus Plexiglas. Durch das transparente Material
ist der Innenraum des Schutzgehäuses für den Bediener
einsehbar, sodass der Spannvorgang überwacht werden kann
und der Bediener erkennen kann, wenn die Schraubenfeder genügend
stark gespannt ist, um diese mittels eines Abschlusselements am Federbein
fixieren zu können. Es versteht sich, dass zum Schutz des
Bedieners auch das transparente Material eine Beschaffenheit aufweisen
muss, die bei nicht zu großer Materialdicke sicherstellt,
dass das transparente Material bei einem Federbruch abgebrochenen
Teilen der Schraubenfeder standhält; als solches Material
ist insbesondere Plexiglas geeignet.
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Besonders
bevorzugt umfasst die Federspannvorrichtung einen Rahmen mit Stellfüßen,
an dem das Schutzgehäuse angebracht ist. Der Rahmen kann
aus einem verhältnismäßig leichten Material,
z. B. aus Aluminium, bestehen, um zu gewährleisten, dass
das Gewicht der Federspannvorrichtung klein genug bleibt, damit
diese von zwei oder mehr Personen getragen werden kann. Zu diesem Zweck
sollte die Federspannvorrichtung ein Gewicht von ca. 60 kg nicht überschreiten.
Die Stellfüße weisen in der Regel eine Länge
von wenigen Zentimetern auf, um einen sicheren Stand der Federspannvorrichtung
zu gewährleisten. Auch ist es für den Fall, dass
das Schutzgehäuse zumindest in einem Teilbereich nicht
mit einem Boden versehen ist günstig, wenn der Abstand
zwischen der Unterseite des Schutzgehäuses und dem Untergrund,
auf dem die Federspannvorrichtung abgestellt wird, so klein ist, dass
keine bei einem Federbruch abgetrennten Teile der Schraubenfeder
zwischen der Unterseite des Schutzgehäuses und dem Untergrund
hindurch treten können.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung ist an dem Rahmen eine Mehrzahl
von Handgriffen zum Transport der Federspannvorrichtung angebracht. Mit
Hilfe der Handgriffe kann die Federspannvorrichtung von zwei oder
mehr Personen zum jeweiligen Einsatzort transportiert werden. Die
Abmessungen der Federspannvorrichtung können hierbei so
gewählt werden, dass diese mobil ist und beim Transport über
größere Strecken im Kofferraum eines Pkws Platz
findet, so dass die Federspannvorrichtung insbesondere auch bei
Versuchs- und Erprobungsfahrten eingesetzt werden kann.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Antriebseinheit
zur stufenlosen Verschiebung der Federspannelemente in Federspannrichtung
ausgelegt. Die Antriebseinheit kann zu diesem Zweck insbesondere über
eine Gewindespindel verfügen und einen Motor aufweisen,
der mittels einer geeigneten Ansteuerung stufenlos regelbar ist.
Dies ermöglicht eine präzise Positionierung der
Federspannelemente und damit eine verbesserte Bedienbarkeit der
Federspannvorrichtung.
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Bevorzugt
weist die Antriebseinheit einen (stufenlos regelbaren) Motor mit
Getriebe auf. Die Antriebseinheit mit dem Motor erlaubt im Gegensatz zum
im Stand der Technik verwendeten Schlagschrauber ein präzises
Verschieben der Federspannelemente, was z. B. beim Positionieren
der Schraubenfeder an den Federspannelementen günstig ist. Insbesondere
kann auch der Abschluss des Spannvorgangs definiert erfolgen, während
mit dem Schlagschrauber ggf. ungewollt die Schraubenfeder über
das für das Fixieren am Federbein erforderliche Maß hinaus
gespannt wird, was im Hinblick auf einen Federbruch besonders kritisch
ist. Der Motor kann auf unterschiedliche Weise realisiert sein,
z. B. als stufenlos regelbarer Elektromotor oder Druckluftmotor,
wobei in letzterem Fall ein Druckluftgetriebe verwendet wird.
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Besonders
bevorzugt sind die Federspannelemente zur Aufnahme von Spannscheiben
ausgebildet, an denen jeweils eine Federwindung der Schraubenfeder
anliegt. Die Spannscheiben können hierbei z. B. wie in
der
DE 20 2006
014 999 U1 der Firma Hazet ausgebildet sein. Es versteht
sich, dass auch Spannscheiben von anderen Herstellern, z. B. von der
Firma Klann, bei der erfindungsgemäßen Feder spannvorrichtung
verwendet werden können. In jedem Fall können
unterschiedliche Spannscheibentypen von den Federspannelementen
aufgenommen werden, die an den jeweiligen Schraubenfedertyp des
Federbeins eines bestimmten Kfz-Modells angepasst sind.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Federspannvorrichtung
eine Messeinrichtung zur Aufnahme einer Kennlinie beim Spannen der
Schraubenfeder. Als Kennlinie wird typischer Weise die Beziehung
zwischen der aufgewendeten Kraft und dem Verschiebeweg der Federspannelemente
in Federspannrichtung gemessen, wozu ggf. auch der Abstand der Federspannelemente
zu Beginn des Spannprozesses ermittelt wird. Durch Vergleich der
aufgenommenen Kennlinie, d. h. der Kraft-Weg-Abhängigkeit
der Schraubenfeder mit für den entsprechenden Federtyp
charakteristischen Kennlinien kann ein Defekt an der Schraubenfeder detektiert
werden. Wird die Kennlinie „online", d. h. beim Spannen
der Schraubenfeder mit charakteristischen Kennlinien verglichen,
kann ein bevorstehender Federbruch ggf. erkannt werden und der Spannvorgang
der Schraubenfeder vor dem Federbruch abgebrochen werden.
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Bevorzugt
umfasst die Federspannvorrichtung eine Schnittstelle zur Übertragung
von Messdaten an eine externe Auswerteeinrichtung. Mit der externen
Auswerteeinrichtung (z. B. einem Laptop) können Messdaten,
insbesondere die aufgenommene Kennlinie, mit charakteristischen
Kennlinien verglichen werden und z. B. ein akustisches oder optisches
Signal an den Bediener ausgegeben werden, falls der Vergleich ergibt,
dass mit einem Federbruch zu rechnen ist. Es versteht sich, dass
beim Auswerten der aufgenommenen Kennlinie bei oder nach dem Abschluss
des Spannvorgangs eine Überprüfung durchgeführt
werden kann, ob die Schraubenfeder den Qualitätsanforderungen
entspricht. Es versteht sich ferner, dass die Auswerteeinrichtung
auch in die Federspannvorrichtung integriert werden kann, und insbesondere
an der Federspannvorrichtung eine Anzeigeeinrichtung zur Anzeige
von Messdaten oder anderen Daten, z. B. über den Betriebszustand der
Federspannvorrichtung vorgesehen sein kann.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform umfasst die
Federspannvorrichtung mindestens eine Bedieneinrichtung für
die Antriebseinrichtung, insbe sondere eine Handtasteinrichtung oder
eine Fußtasteinrichtung. Die Bedieneinrichtung ermöglicht
ein stufenloses Verschieben der Federspannelemente, wobei ggf. zwischen
zwei oder mehr unterschiedlichen Verschiebegeschwindigkeiten ausgewählt
werden kann. Auch eine stufenlose Variation der Verschiebegeschwindigkeit
mit Hilfe eines stufenlos regelbaren Bedienelements ist ggf. möglich.
An der Federspannvorrichtung kann ein Umschalter zwischen Hand-
und Fußbetrieb vorgesehen sein. Die Fußtasteinrichtung
ist insbesondere beim Positionieren der Schraubenfeder an den Federspannelementen
von Vorteil, da der Bediener in diesem Fall die Hände frei
hat, um die Position der Schraubenfeder ggf. zu korrigieren.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist das
Schutzgehäuse mindestens einen Kontaktschalter auf, der
beim Schließen des Schutzgehäuses aktiviert wird.
Eine Steuereinrichtung der Federspannvorrichtung kann mit dem Kontaktschalter
in Verbindung stehen und diesen überwachen, wobei der Motor
für das Spannen bzw. Entspannen der Schraubenfeder erst
freigegeben wird, wenn der Kontaktschalter aktiviert ist, d. h.
wenn das Schutzgehäuse geschlossen ist.
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Um
die Schraubenfeder an einem Federbein mittels einer Federspannvorrichtung
zu montieren, können folgende Schritte durchgeführt
werden: Positionieren der an dem Federbein angebrachten, zu spannenden
Schraubenfeder zwischen zwei Federspannelementen der Federspanneinrichtung,
Spannen der Schraubenfeder durch Verschieben der Federspannelemente
relativ zueinander, sowie Fixieren der gespannten Schraubenfeder
an dem Federbein, wobei beim Spannen der Schraubenfeder das Federbein
mit der Schraubenfeder von einem Schutzgehäuse der Federspanneinrichtung
umschlossen wird. Bei der Montage der Schraubenfeder am Federbein tritt
ein Federbruch in der Regel während des Spannens der Schraubenfeder
auf. Für einen Bruch der Schraubenfeder im gespannten Zustand
besteht hingegen nur eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit. Erfindungsgemäß wird
daher das Spannen der Schraubenfeder vom Einbauort am Kraftfahrzeug
in das Schutzgehäuse der Federspannvorrichtung verlegt, aus
dem das Federbein mit der gespannten Schraubenfeder gefahrlos entnommen
und nachfolgend als Ganzes am Fahrzeug verbaut werden kann.
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Hierbei
kann zum Positionieren der Schraubenfeder sowie zum Fixieren der Schraubenfeder das
Schutzgehäuse geöffnet werden. Das Fixieren der
Schraubenfeder bei geöffnetem Schutzgehäuse ist
für den Bediener ungefährlich, da – wie
oben ausgeführt – in der Regel an der gespannten
Feder kein Federbruch mehr auftritt.
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Zusätzlich
kann während des Spannens der Schraubenfeder eine Kennlinie
der Schraubenfeder aufgenommen werden. Wie oben dargestellt kann die
Kennlinie mit für den verwendeten Federtyp charakteristischen
Kennlinien verglichen werden, um einen bevorstehenden Federbruch
zu erkennen und/oder die Qualität der Schraubenfeder zu
bewerten.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der
Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die
noch weiter aufgeführten Merkmale je für sich
oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die
gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht
als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern
haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
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Es
zeigen:
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1a,
b perspektivische Darstellungen einer Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Federspannvorrichtung mit geschlossenem
bzw. ohne Schutzgehäuse, und
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2a–c
Seitenansichten der erfindungsgemäßen Federspannvorrichtung
längs bzw. quer zur Federspannrichtung bei geschlossenem
Schutzgehäuse sowie eine Draufsicht auf die Federspannvorrichtung
ohne Schutzgehäuse.
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1a sowie 2a,
b zeigen eine Federspannvorrichtung 1 mit einem Rahmen 2 aus
Aluminium, an dem ein Schutzgehäuse 3 angebracht
ist, das zwei in Längsrichtung des Rahmens 2 verschiebbare
Schutzhauben 4a, 4b aufweist, die teleskopartig in
Längsrichtung des Rahmens 2 verschoben werden können.
An gegenüberliegenden Enden der Federspannvorrichtung 1 sind
an dem Rahmen 2 weiterhin zwei in Querrichtung des Rahmens 2 verschiebbare Schiebetüren 5a, 5b angebracht.
Für die Schutzhauben 4a, 4b sowie die
Schiebetüren 5a, 5b dient der Rahmen 2 als
Führung, um diese mit Hilfe von Handgriffen 6a, 6b, 7a, 7b in
die gewünschte Position zu schieben. An der gewünschten
Position können die Schutzhauben 4a, 4b bzw.
die Schiebetüren 5a, 5 mittels eines
an den Handgriffen 6a, 6b, 7a, 7b angebrachten
Rastmechanismus arretiert werden, indem eine an den Handgriffen 6a, 6b, 7a, 7b positionierte
Rastnase mit einer an dem Rahmen 2 angebrachten Zahnstange
in Eingriff gebracht wird. Der Rahmen 2 weist ferner Stellfüße 8a–d
auf, um die Federspannvorrichtung 1 auf einem stabilen
Untergrund abzustellen.
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Das
Schutzgehäuse 3 umfasst auch eine Zwischenwand 9,
welche mehrere an dem Rahmen 2 angeordnete elektronische
bzw. mechanische Komponenten vom Innenraum des Schutzgehäuses 3 trennt,
vgl. 2c. Zunächst handelt es sich hierbei um
einen Schaltschrank 10 zur Stromversorgung, dessen Seitenwand
einen Teil der Zwischenwand 9 bildet und der über
einen Servo-Umrichter 11 mit einem Schneckengetriebemotor 12 in
Verbindung steht. In 2c ebenfalls zu erkennen sind
vier an dem Rahmen befestigte Tragegriffe 13a–d
zum Transport der Federspannvorrichtung 1, die sowohl mobil
als auch stationär betrieben werden kann.
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Der
Schneckengetriebemotor 12 dient dem Antrieb einer im Schutzgehäuse 3 in
einem Führungsrohr 14 (vgl. 1b)
angeordneten Gewindespindel, die eine Relativbewegung von zwei mit
der Gewindespindel gekoppelten Federspannelementen 15a, 15b,
die in Form von Greifern ausgebildet sind, in einer Federspannrichtung
F bewirkt. Die Federspannelemente 15a, 15b sind
hierbei jeweils zur Aufnahme einer (nicht gezeigten) Spannscheibe
ausgelegt, an der eine Federwindung einer Schraubenfeder 16 in
Anlage gebracht werden kann. Da die Spannscheiben nicht fest mit
den Federspannelementen 15a, 15b verbunden sind,
können für den jeweiligen Schraubenfedertyp geeignete
Spannscheiben ausgewählt werden. Der Schraubenfedertyp
legt hierbei Eigenschaften wie Durchmesser, Federsteigung, Federlänge
etc. der Schraubenfeder fest, die vom Fahrzeugtyp abhängig
sind, in den die Schraubenfeder eingebaut werden soll.
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Nachfolgend
wird der Spannvorgang der Schraubenfeder bzw. die Montage der Schraubenfeder
an einem Federbein 17 mit Hilfe der Federspannvorrichtung 1 im
Einzelnen beschrieben:
Zunächst wird die auf das Federbein 17 aufgesetzte, zu
spannende Schraubenfeder 16 zwischen den beiden Federspannelementen 15a, 15b der
Federspannvorrichtung 1 positioniert, vgl. 1b,
bei der auf die Darstellung des Schutzgehäuses 3 verzichtet wurde.
Nach dem Positionieren wird das Schutzgehäuse 3 geschlossen,
d. h. die Schutzhauben 4a, 4b bzw. die Schiebetüren 5a, 5b werden
in die in 1a gezeigte, geschlossene Position
gebracht. Das Schutzgehäuse 3 umschließt
hierbei die Federspannelemente 15a, 15b sowie
die Schraubenfeder 16 mit dem Federbein 17 von
fünf Seiten, d. h. das Schutzgehäuse 3 ist
lediglich im Bodenbereich offen. Da die Federspannvorrichtung 1 in
der Regel auf einem Untergrund aus einem Material abgestellt wird,
das einem Federbruch standhält, ist der Bediener bei einem
Bruch der Schraubenfeder 16 während des Spann-
bzw. Entspannvorgangs durch des Schutzgehäuse 3 und
den Untergrund geschützt. Das Schutzgehäuse 3 kann
auch ganz oder wie in 1b gezeigt in einem Teilbereich
mit einem Boden 18 versehen werden, so dass das Schutzgehäuse 3 die Schraubenfeder 16 ggf.
von allen Seiten vollständig umschließt.
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Beim
Bewegen der Schiebetüren 5a, 5b sowie
der Schutzhauben 4a, 4b können an dem
Rahmen 2 (nicht gezeigte) Kontaktschalter aktiviert werden,
sobald die Schiebetüren 5a, 5b bzw. die
Schutzhauben 4a, 4b eine geschlossene Stellung
einnehmen. In einer (nicht gezeigten) Steuereinrichtung können
die Kontaktschalter überwacht werden und die Bewegung der
Federspannelemente 15a, 15b bzw. die Aktivierung
des Schneckengetriebemotors 12 zum Spannen bzw. Entspannen
der Schraubenfeder 16 erst dann freigegeben werden, wenn
alle Kontaktschalter aktiviert sind, d. h. wenn das Schutzgehäuse 3 geschlossen
ist.
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In
dem geschlossenen Schutzgehäuse 3 wird die Schraubenfeder 16 durch
Verschieben der Federspannelemente 15a, 15b relativ
zueinander in Federspannrichtung F gespannt, wobei über
den Servo-Umrichter 11 eine stufenlose Regelung des Motors 12 und
damit eine stufenlose Verschiebung die Federspannelemente 15a, 15b erfolgt.
Zur Steuerung des Verschiebevorgangs stehen dem Bediener eine Handtasteinrichtung 20 sowie
eine (nicht gezeigte) Fußtasteinrichtung zur Verfügung.
Die Handtasteinrichtung 20 ist mit dem Rahmen 2 lösbar
verbunden. Wird die Handtasteinrichtung 20 vom Rahmen 2 gelöst,
steht diese über eine Kabelverbindung mit der Federspannvorrichtung 1 in
Verbindung. Die Handtasteinrichtung 20 weist vier Tasten
auf, die eine Bewegung der Federspannelemente 15a, 15b in
Federspannrichtung F aufeinander zu bzw. voneinander weg mit zwei
unterschiedlichen Geschwindigkeiten (langsam/schnell) bewirken.
Ein Schalter an der Handtasteinrichtung 20 ermöglicht
das Umschalten zwischen dem Handbetrieb und dem Fußbetrieb
mit der Fußtasteinrichtung, die mit dem Schaltkasten 10 der
Federspannvorrichtung 1 über ein Kabel verbunden
ist und die zwei Pedale aufweist, die einen Betrieb des Motors 12 mit
langsamer Geschwindigkeit ermöglichen. Der Fußbetrieb
ist für den Bediener insbesondere beim Positionieren der
Schraubenfeder 16 an den Federspannelementen 15a, 15b vorteilhaft.
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Weist
die Schraubenfeder 16 die gewünschte Spannung
auf, kann der Bediener das Schutzgehäuse 3 öffnen
und die gespannte Schraubenfeder 16 fixieren, indem ein
Aufsatz auf das Federbein 17 aufgeschraubt wird. Nachfolgend
wird die Schraubenfeder bei geschlossenem Schutzgehäuse 3 entspannt.
Danach wird das Federbein 17 mit der montierten Schraubenfeder 16 aus
dem Schutzgehäuse 3 entnommen und kann in einem
Kraftfahrzeug montiert werden.
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Während
des Spannvorgangs kann mittels einer Messeinrichtung 21 (vgl. 2c)
die Federkennlinie der Schraubenfeder 16 ermittelt werden,
indem die auf die Schraubenfeder 16 ausgeübte
Kraft bzw. das vom Motor 12 ausgeübte Moment in
Abhängigkeit von der Stellung der Gewindespindel, d. h. von
der relativen Position der Federspannelemente 15a, 15b in
Federspannrichtung F bestimmt wird. Die auf diese Weise ermittelte
Federkennlinie kann über eine serielle oder eine andere
geeignete Schnittstelle 22 an eine (nicht gezeigte) externe
Auswerteeinheit, z. B. einen Computer, übermittelt werden
und dort mit bekannten, für den verwendeten Federtyp charakteristischen
Federkennlinien verglichen werden. Wird dieser Vergleich während
des Spannens der Schraubenfeder 16 durchgeführt,
so kann ggf. bereits frühzeitig ein Defekt an der Schraubenfeder 16 erkannt und
auf diese Weise ein Federbruch verhindert werden. Auch kann eine
signifikante Abweichung der Federkennlinie von einem vorgegebenen
Toleranzbereich dazu führen, dass der Spann vorgang abgebrochen
wird und die nicht der Norm entsprechende Schraubenfeder bereits
vor dem Abschluss des Spannvorgangs durch eine andere Schraubenfeder ersetzt
wird.
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Insgesamt
kann mit Hilfe der oben beschriebenen mobilen Federspannvorrichtung 1 die
Montage bzw. Demontage einer Schraubenfeder 16 an einem
Federbein 17 innerhalb des Schutzgehäuses 3 kontrolliert,
schnell und sicher durchgeführt werden. Es versteht sich,
dass die Federspannrichtung F nicht zwingend horizontal verlaufen
muss, vielmehr kann die Federspannvorrichtung auch so ausgelegt sein,
dass die Federspannrichtung in einer anderen Richtung verläuft,
z. B. in vertikaler Richtung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 29816410
U1 [0002]
- - DE 202006014999 U1 [0015]