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Die
Erfindung beschreibt Formkörper, die bei der Herstellung
von Betonelementen mit lichtleitenden Fasern und Stäben,
insbesondere bei einer definierten Anordnung dieser Fasern und Stäbe,
eingesetzt werden können. Die Formkörper weisen
die besondere Eigenschaft auf, dass sie in beliebige Freiformen
gebracht werden können und wiederverwertbar sind. Dies
bringt zum einen technische und zum anderen wirtschaftliche Vorteile
gegenüber üblichen Schalungskörpern für
Betonbauteile.
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Bauteile
aus Beton mit lichtleitenden Fasern oder Stäben sind in
vielen unterschiedlichen Arten in der Patentliteratur beschrieben.
Einheitlich bei diesen Bauteilen ist, dass die Fasern das Betonbauteil komplett
durchdringen, so dass Licht, dass an der einen Seite des Bauteils
auf die Enden der lichtleitenden Fasern trifft, an der anderen Seite
des Bauteils die lichtleitenden Fasern wieder austritt. Die Lichtleitung
erfolgt also durch das Betonbauteil hindurch. Die Anordnung der
Fasern auf der Ansichtsfläche des Betonbauteils ergibt
ein Leuchtmuster. Die unterschiedlichen Faserarten, Faserdurchmesser
und die unterschiedliche Anordnung der Fasern auf der Ansichtsfläche
charakterisieren dieses Leuchtmuster.
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Ein
offensichtlicher Unterschied bei lichtleitenden Betonbauteilen besteht
in der Anordnung der Fasern auf der Ansichtsfläche der
Betonbauteile. Man kann zwischen Bauteilen mit einer mehr oder weniger
zufälligen Verteilung der Faserenden auf der Ansichtsfläche
und Betonbauteilen mit einer definierten Anordnung der Faserenden
Ansichtsfläche unterscheiden. Bei einer nicht definierten
Anordnung der Faserenden wirkt vorrangig die faser- und verfahrensbedingt
erzeugte „natürliche" Struktur der zufällig verteilten
Faserenden als Leuchtmuster. Bei einer definierten Anordnung lassen
sich absolut regelmäßige Leuchtraster, leuch tende
Schriftzüge, leuchtende Logos und Piktogramme und auch
leuchtende Bilder erzeugen.
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Lichtleitender
Beton, d. h. Beton, der mit Hilfe von eingebetteten optischen Fasern,
z. B. Glasfasern oder Polymerfasern, transparent wird, ist ursprünglich
bekannt aus
DE 93 10 500 .
Verfahren zur Herstellung der Betonkörper oder Eigenschaften
der Formkörper für die Herstellung der lichtleitenden Bauteile
sind nicht benannt.
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Ebenso
sind lichtleitender Beton sowie Herstellverfahren für lichtleitenden
Beton bekannt aus
WO 03/097954 (Losonczi),
DE 20 2006 000 028 (Seufert),
JP 2006224349 (Ohbayashi),
WO 2007/096083 (HeidelbergCement)
bzw.
DE 20 2007 000 753 (Luccon)
und
WO 2008/031610 (Fischer).
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Gemeinsam
ist den Formkörpern zur Herstellung dieser Bauteile, dass
sie immer ganze Blöcke aus Beton mit lichtleitenden Fasern
aufnehmen. Die Formkörper sind eigentlich rechteckige Kisten ohne
spezielle Vorrichtungen zur Fixierung oder Richtungsgebung oder
gar definierten Anordnung einzelner lichtleitender Fasern. Die Betonblöcke
mit lichtleitenden Fasern werden im Laminierverfahren schichtweise
hergestellt und nach der Aushärtung in kleinere lichtleitende
Bauteile (Mauerblöcke, Platten) zerteilt. Die Fasern im
Betonbauteil enden jeweils auf der Ansichtsfläche und auf
der der Ansichtsfläche gegenüberliegenden Seite,
so dass Licht hindurch geleitet wird.
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Aus
US 5517745 (Preston) sind
Betonelemente mit lichtleitenden Fasern bekannt, die definiert,
z. B. in Form von Schriftzeichen, im Betonelement angeordnet werden.
Nach dem Stand der Technik nach Preston werden die Fasern in einer
Matrize angeordnet, indem sie einzeln in vorgebohrte Löcher der
Matrize gesteckt werden. In dem speziellen Verfahren nach Preston
fallen die Fasern aus einem Behäl ter durch Vibration automatisch
in die Löcher der Matrize, wodurch wirtschaftliche Vorteile
bei der Herstellung erreicht werden sollen. Mit dem Verfahren nach
Preston sind jedoch keine Bauteile herstellbar, welche gekrümmte
Ansichtsflächen aufweisen. Das Verfahren ist auch maschinell
aufwändig, so dass es sich nur bei häufiger Wiederholung
des gleichen Musters, also bei einer Massenproduktion gleichartiger
lichtleitender Betonelemente, eignet.
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In
JP 2006220981 (Ohbayashi)
ist ein Verfahren zur Herstellung von lichtleitenden Bauteilen mit
einer definierten Anordnung der lichtleitenden Fasern benannt. Die
lichtleitenden Fasern werden dabei durch starre Matrizen an den
Enden eines Formkörpers in einer vorgegebenen Anordnung
fixiert. Beton wird zwischen die Matrizen in den Formkörper
gegossen. Nach dem Trocknen des Betons wird der Betonblock an oder
zwischen den Stellen der Matrizen in Scheiben gesägt. Das
gewünschte Ergebnis von regelmäßig verteilten
Fasern auf der Ansichtsfläche der Betonelemente ist jedoch
nur gewährleistet, wenn die Fasern zwischen den Matrizen
gerade bleiben und sich der Abstand der Fasern zwischen den Matrizen
nicht verändert. Hierzu werden auch zwischen den Enden
des Formkörpers weitere starre Matrizen angeordnet, welche
den richtigen Abstand der Fasern untereinander gewährleisten
sollen. Freie Formen von lichtleitenden Bauteilen lassen sich mit dieser
Art Formkörper nicht herstellen. Der Abstand der Matrizen
zueinander und damit der Aufwand bei der Herstellung der Bauteile,
ist nicht beschrieben. Die Matrizen sind, da sie vollständig
einbetoniert werden, nicht wiederverwertbar.
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Alle
genannten Schriften zum Lichtleitenden Beton nennen jedoch keine
Ausführung von Formkörpern, welche folgende wesentliche
Merkmale aufzeigen: Die Formkörpers sollen die Anordnung
der lichtleitenden Fasern auch in freien Formen der lichtleitenden
Betonbauteile ermöglichen. Die Formkörper sollen
einfach und wirtschaftlich wiederverwertbar sein.
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Die
nicht gelösten Aufgabenstellungen an eine Bereitstellung
von einfachen und preisgünstigen Formkörper für
eine besonders flexible, variantenreiche und trotzdem wirtschaftliche
Herstellung von lichtleitenden Betonbauteilen mit einer individuellen, definierten
Anordnung der lichtleitenden Fasern sollen durch die Merkmale der
Ansprüche dieser Erfindung gelöst werden. Dies
gilt insbesondere für eine individuelle Einzelanfertigung
von Bauteilen aus Lichtbeton, wie sie bei dieser Art von lichtleitenden Betonbauteilen
durch Vorgabe der Leuchtmuster je nach Anwendung und Kundenwunsch
(Logo oder Namen einer Firma) überwiegend auftreten wird.
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Der
erfindungsgemäße Formkörper besteht immer
aus seitlichen Flächen und einem Boden. Die seitlichen
Flächen begrenzen den Formkörper an den Seiten.
Der Boden des Formkörpers gibt der späteren Ansichtsfläche
des lichtleitenden Betonelements seine Form. Der Boden des Formkörpers
kann eben sein, was dann Betonplatten oder Betonblöcke ergibt.
Der Boden des Formkörpers kann aber auch ein- oder mehrfach
gekrümmt oder beliebig geformt sein, was der späteren
Betonoberfläche eine beliebige Formgebung ermöglicht.
Auch die Seitenflächen des Formkörpers können
gekrümmt oder sonst wie frei geformt sein.
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Wie
auch im Stand der Technik genannt, sollen die lichtleitenden Fasern
in vorgebohrte oder vorgestanzte Löcher in den Formkörper
gesteckt und so beim Betonieren in der gewünschten Position
fixiert werden. Das Muster der Löcher im Formkörper
ergibt das Leuchtmuster im späteren lichtleitenden Betonbauteil.
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Erfindungsgemäß bestehen
alle Flächen des Formkörpers, in welche Löcher
zur Aufnahme der Fasern gesteckt werden sollen, aus einer bei Raumtemperatur
festen jedoch einfach zu bearbeitendem und leicht schmelzbaren und
wiederverwertbaren Formmasse, z. B. Wachs oder Paraffin.
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Der
Vorteil bei der Verwendung einer Formmasse liegt darin, dass die
Formmasse und damit die Form und damit das spätere Betonbauteil
in nahezu jede beliebige Form gebracht werden kann. Ein weiterer
Vorteil liegt in der Wiederverwendbarkeit einer solchen Formmasse.
Noch ein, nicht unerheblicher, Vorteil liegt darin, dass der Betonkörper
auch bei komplizierten Formen ohne Komplikationen entschalt werden
kann.
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Zur
Herstellung von Ansichtsfläche für plattenförmige
Lichtbetonelemente braucht nur flüssige Formmasse in eine
kastenförmige Holz- oder Metallschalung gegossen zu werden.
Nach dem Erhärten der Formmasse auf dem Boden der Schalung
werden dann die Löcher in die Formmasse gebohrt, in welche
dann die lichtleitenden Fasern gesteckt werden. Der erfindungsgemäße
Formkörper ist die Einheit aus Schalung und Formmasse.
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Zur
Herstellung von Formkörpern für lichtleitende
Betonbauteile mit frei geformten Ansichtsflächen können
ganze Blöcke aus der Formmasse gegossen und ausgehärtet
werden, welche dann durch fräsen, sägen, schälen,
kratzen oder schneiden etc. oder mit künstlerischen Methoden
bearbeitet werden, bis ein Negativ der gewünschten Ansichtsfläche
des Betonbauteils entsteht. In die gehärtete und geformte Formmasse
werden dann wieder Löcher zur Aufnahme der lichtleitenden
Fasern nach den gewünschten Muster gebohrt. Die Negativform
wird dann mit einer Schalung aus Holz oder Metall in geeigneter
Weise umbaut oder in eine solche Schalungsform eingesetzt. Der erfindungsgemäße
Formkörper ist die Einheit aus Schalung und frei geformter
Negativform.
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Negativformen
aus Formmasse können auch an den seitlichen Flächen
einer Holz- oder Metallschalung angebracht werden. Der erfindungsgemäße
Formkörper ist die Einheit aus Schalung und den (frei geformten)
Negativformen aus der Formmasse.
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Es
kann auch ganz auf eine Holz- oder Metallschalung verzichtet werden.
Die Seitenflächen und der Boden des erfindungsgemäßen
Formkörpers werden dann komplett aus der Formmasse gebildet.
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Die
Bohrungen im Formkörper zur Aufnahme der lichtleitenden
Fasern können per Hand über gedruckte Vorlagen
eingebracht werden, indem ein spiegelverkehrter Ausdruck des gewünschten Leuchtmusters
vorübergehend auf die ausgehärtete Formmasse aufgelegt
wird und Löcher durch die Vorlage gebohrt werden. Auch
in künstlerischer Freiheit freihand gesetzte Bohrungmuster
sind möglich. Alternativ kann das Bohren der Muster direkt über
eine Software durch einen Roboter erfolgen.
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Nach
dem Einbringen der Fasern, dem Eingießen des Betons in
den Formkörper und nach dem Aushärten des Betons
kann die Formmasse des Formkörpers durch erneutes Aufschmelzen
wiedergewonnen und erneut verwendet werden. Eventuelle störende
Bestandteile wie Betonreste können abgefiltert werden.
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Die
erfindungsgemäßen Merkmale der Formkörper
sowie vorteilhafte Ausgestaltungen werden in den Schutzansprüchen
näher gekennzeichnet.
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Die
Erfindung sowie das technische Umfeld werden anhand der folgenden
Figuren näher erläutert. Er wird darauf hingewiesen,
dass die Figuren einige vorteilhafte Ausführungsvarianten
zeigen, die Erfindung jedoch nicht auf diese beschränkt
ist.
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1:
Formkörer für lichtleitende Betonbauteile mit
ebener Ansichtsfläche.
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Die
Abbildung in 1 stellt einen Formkörper
(1) für lichtleitende Betonbauteile mit definierter Faseranordnung
dar. Der Boden des Formkörpers und damit die spätere
Ansichtsfläche des Betonbauteils sind hier eben. Der Boden
besteht aus der Formmasse (2) in welche die Löcher
zur Aufnahme der lichtleitenden Fasern (3) gebohrt werden.
Die Seitenflächen (4) des Formkörpers
bestehen hier aus einer üblichen Holzschalung, welche an
einer Grundplatte (5) befestigt ist. Die Fasern werden
in die vorgebohrten Löcher (6) des Formkörperbodens
eingesteckt. Der Formkörper wird nach dem Stecken der Fasern mit
Beton ausgegossen.
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- 1
- Formkörper
- 2
- Formmasse
- 3
- lichtleitende
Fasern
- 4
- Seitenflächen
des Formkörpers
- 5
- Grundplatte
- 6
- vorgebohrte
Löcher
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 9310500 [0004]
- - WO 03/097954 [0005]
- - DE 202006000028 [0005]
- - JP 2006224349 [0005]
- - WO 2007/096083 [0005]
- - DE 202007000753 [0005]
- - WO 2008/031610 [0005]
- - US 5517745 [0007]
- - JP 2006220981 [0008]