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Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugreifen mit einem Hohlraum, eingefasst
durch einen die Lauffläche tragenden Laufstreifen und beidseitig
an diesen grenzende Seitenwände mit jeweils einem am freien
Ende angeordneten Wulst zum Anliegen an einem Felgenhorn der Felge
eines Rades, und mit einer mit der Innenseite des Laufstreifens
verbundenen, den Hohlraum teilweise ausfüllenden und der
Dämpfung, insbesondere in einem Frequenzbereich unterhalb
von 400 Hz dienenden Schaumeinlage.
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Derartige
Fahrzeugreifen für Kraftfahrzeuge, Anhänger und
Auflieger werden auch als Fahrzeugluftreifen bezeichnet. Bei diesen
Fahrzeugreifen handelt es sich um Hohlkammerreifen, die ihre Stabilität
maßgeblich durch einen in den Hohlraum eingebrachten Luftdruck
erhalten. Gebildet wird der Hohlraum eines solchen Fahrzeugreifens
durch einen die Lauffläche tragenden Laufstreifen, an den
beidseitig Seitenwände angeformt sind. Die Seitenwände
tragen an ihrem freien Ende jeweils einen Wulst, mit der der auf
eine Felge eines Rades montierte Reifen am Felgenbett sowie an einem
Felgenhorn anliegt. Bei schlauchlosen Reifen liegt der Wulst abgedichtet
am Felgenhorn bzw. am Felgenbett an. Der durch den Fahrzeugreifen
bereitgestellte Hohlraum durch die Felge abgeschlossen ist.
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Beim
Abrollen der Lauffläche eines solchen Reifens auf der Fahrbahn
entstehen vor allem durch das in die Lauffläche eingebrachte
Reifenprofil Rollgeräusche. Die für die Rollgeräusche
verantwortlichen Resonanzschwingungen werden als Luftschall an die
Umgebung und als Körperschall über das Rad, die
Fahrzeugradaufhängung und das Chassis in den Innenraum
transportiert. In
DE
30 42 350 A1 ist ein Fahrzeugluftreifen beschrieben, der
zum Herbeiführen einer Dämpfung über
eine in den Reifen eingelegte Schaumeinlage verfügt. Diese
ist mit der Innenseite des Reifens verbunden, beispielsweise mit
dieser verklebt oder an dieser anvulkanisiert. In jenem Dokument
wird darauf hingewiesen, dass viskoelastische Schäume für
einen Einsatz zur Körperschalldämpfung in einem
Fahrzeugrad ungeeignet sind. Aus diesem Grund handelt es sich bei
der in
DE 30 42 350
A1 beschriebenen Schaumeinlage zur Dämfpung um
ein nicht viskoelastisches Schaummaterial, beispielsweise einen
vernetzten PUR-Schaum. Auch wenn in diesem Stand der Technik offenbart
ist, dass der eingesetzte Schaum eine Dichte zwischen 35 und 300
kg/m
3 aufweisen kann, wird zum Erzielen
der Dämpfung offenbar ein Schaum mit einer Dichte von 100
kg/m
3 bevorzugt. Zum Erreichen eines solchen
Raumgewichtes können anorganische Füllstoffe dem
Schaum beigemengt sein. Erzielt wird bei einer solchen Schaumeinlage
eine Dämpfung in dem Frequenzbereich oberhalb von 500 Hz.
Auch wenn in diesem Dokument darauf hingewiesen wird, dass bei Erhöhung
der Schichtdicke die Dämpfung sich in Frequenzbereiche
auch etwas unterhalb von 500 Hz verschieben kann, können
Frequenzen unterhalb von 400 Hz, insbesondere Frequenzen in dem
Bereich 200 bis 250 Hz oder sogar darunter mit dem in diesem Dokument
beschriebenen Konzept nicht wirksam gedämpft werden.
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Aus
EP 0 367 556 A2 ist
ein Luftreifen bekannt geworden, auf dessen Innenseite mit gleicher
Dicke über die gesamte Innenseite des Luftreifens eine
poröse Dämpfungsschicht angeordnet ist. Wesentliches
Element dieser Schaumschicht ist, dass die Poren einen mittleren
Durchmesser von 10 μm nicht überschreiten dürfen,
wobei eine Schichtdicke von 4 bis 10 mm vorgesehen ist. Die Poren
dieser Schaumschicht sollen zu nicht weniger als 20% offen sein.
Als Material wird ein geschäumtes Gummimaterial verwendet,
welches auf eine luftdichte Schicht, vorzugsweise gleichen Materials,
auf der Innenseite des Reifens aufgebracht ist. Das mit diesem Reifen
erzielte Frequenzspektrum zeigt allerdings charakteristische Spitzen
im Frequenzbereich unter 300 Hz. Derartige Spitzen im Frequenzspektrum
sind, da oftmals als Einzelton hörbar, nicht erwünscht. Überdies
ist bei der Dämpfung gemäß
EP 0 367 556 A2 bei einer
Montage und umgekehrt bei einer Demontage des Reifens von der bzw.
auf die Felge darauf zu achten, dass die Schaumlage, insbesondere
im Bereich der Wülste, nicht beschädigt wird.
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EP 0 870 631 A2 offenbart
ein Kraftfahrzeugrad mit einer Laufflächen-Schwingungen
dämpfenden Schaumstoffschicht. Bei dieser kann es sich
um einen offenzelligen Polyätherschaum oder um einen viskoelastischen
PUR-Schaum handeln. Nähere Angaben zu der Art und Qualität
des Schaums in diesem Dokument sind nicht offenbart. Bevorzugt ist
der Hohlraum des Fahrzeugreifens mit der Schaumstofffüllung
weitestgehend gefüllt. In anderen Veröffentlichungen,
beispielsweise
EP 1
659 004 A1 , ist dagegen zum Erzielen einer Geräuschdämpfung
von Reifen gefordert, dass die Schaumeinlage den Hohlraum des Reifens
zu nicht mehr als 20% ausfüllen darf.
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Von
Interesse in Bezug auf die vorliegende Erfindung ist, dass ganz
offensichtlich unterschiedliche Ansätze verfolgt worden
sind, um eine Dämpfung von elastischen Fahrzeugreifen (Luftreifen)
zu verbessern, dass jedoch bislang derartige Reifen nicht oder noch
nicht angeboten werden. Zum einen dürfte dieses in der vor
allem im niederen Frequenzbereich noch nicht optimierten Dämpfung
begründet sein. Zum anderen dürfte mitunter auch
die durch die vorbekannten Schaumeinlagen bewirkte thermische Isolierung
als problematisch angesehen werden. Eine thermische Isolierung hat
zur Folge, dass die an der Lauffläche des Reifens entstehende
Wärme nur unzureichend in das Reifeninnere abstrahlen kann,
was wiederum den Verschleiß des Reifens erhöht.
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Ausgehend
von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher
die Aufgabe zugrunde, einen eingangs genannten elastischen Fahrzeugreifen
(Luftreifen) dergestalt weiterzubilden, dass dieser eine im Hinblick
auf eine Dämpfung optimierte Schaumeinlage aufweist. Bevorzugt
verfügt dieser Luftreifen über eine Schaumeinlage,
mit der auch die Wärmeabfuhr von der Lauffläche
bzw. dem Laufstreifen des Reifens verbessert ist.
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Gelöst
wird diese Aufgabe durch einen eingangs genannten, gattungsgemäßen
Fahrzeugreifen, bei dem die Schaumeinlage ein offenporiges, viskoelastisches
Schaumteil ist, wobei die zum Hohlraum weisende Oberfläche
der Schaumeinlage eine zumindest teilweise offenporige Strukturierung
aufweist und die Größe der Poren für
die Zwecke der Dämpfung in Richtung zur Innenseite des
Laufstreifens abnimmt.
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Ein
mit einer solche Schaumeinlage ausgerüsteter Fahrzeugreifen
weist überraschenderweise nicht nur eine bessere Körperschalldämpfung
im niederen Frequenzbereich und insbesondere in dem Frequenzbereich
200 bis 250 Hz auf, sondern zeichnet sich insgesamt durch ein geringeres
Laufgeräusch aus. Ganz maßgeblich betreffen die
verbesserten Eigenschaften eine unerwartet wirksame Dämpfung
in das Innere des Fahrzeu ges hinein, mit dem Ergebnis, dass gerade
im niederen Frequenzbereich Schalidruckspitzen vermieden, zumindest
jedoch nicht unerheblich gegenüber vorbekannten Fahrzeugreifen
reduziert sind. Eine solche Schaumeinlage vereint die gewünschte
Dämpfung durch Absorption mit einer wirksamen Körperschalldämpfung.
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Ausgebildet
wird eine solche Schaumeinlage vorzugsweise durch Einsatz eines
viskoelastischen Schaums, wobei die Materialeigenschaften der Schaumeinlage
dergestalt eingestellt sind, dass die sich infolge der Rotation
der Schaumeinlage zusammen mit dem rotierenden Fahrzeugreifen auf
die Schaumeinlage einwirkende Zentrifugalkraft eine Komprimierung
der Schaumeinlage zwischen der Innenseite der Lauffläche
und dem Hohlraum zur Folge hat. Bei einem solchen Schaumteil ist
nicht nur die Herstellung gegenüber einem Schaumteil welches
auch in unbelastetem Zustand bezüglich ihrer Größe
gradierte Poren aufweist, vereinfacht, sondern durch die Viskoelastizität
wird auch ein besonders gutes Dämpfungsverhalten erreicht,
insbesondere ein solches, welches an die geschwindigkeitsabhängig
unterschiedlich notwendige Dämpfung angepasst ist. Bei
höheren Rotationsgeschwindigkeiten erfolgt eine Komprimierung
des Schaumteils in Richtung zur Innenseite des Laufstreifens in
einem stärkeren Maße als bei geringeren Rotationsgeschwindigkeiten.
Zu diesem Zweck ist die Schaumeinlage auch mit der Innenwand des
Fahrzeugreifens verbunden. Das Ausnutzen der Zentrifugalkraft bei
der Rotation der Schaumeinlage mit dem Fahrzeugreifen führt
zu der gewünschten Porenraumgradierung mit abnehmender
Porengröße zur Innenwand des Laufstreifens des
Fahrzeugreifens hin.
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Unter
dem Begriff "offenporig" ist im Zusammenhang dieser Ausführungen
zu verstehen, dass vorzugsweise alle Poren des Schaums offene Poren
sind, zumindest jedoch die große Mehrzahl derselben. Die Offenporigkeit
kombiniert mit der vorzugsweise viskoelastischen Materialeigenschaft
der Schaumeinlage wirkt sich auf die wirksame Dämpfung
der durch das Rollen des Reifens in Schwingung versetzten Reifenteile
aus. Es wird vermutet, dass eine Übertragung der von dem
Fahrzeugreifen bei einem Rollen in Schwingung versetzten Teile auf
die innerhalb des Reifens befindliche Luftsäule nur gedämpft,
wenn überhaupt, weitergegeben wird. Die Offenporigkeit
des Schaums der Schaumeinlage hat zudem zum Vorteil, dass durch
die Wegsamkeit der offenen Poren in dem Schaum die Wärme
von dem Laufstreifen besser abgeführt werden kann als bei
geschlossen porigem Schaum. Unterstützend für
die Wärmeabfuhr kommt hinzu, dass durch die in die Schaumeinlage
induzierten Schwingungen, durch die an der Innenseite die Schaumeinlage
in einem gewissen Maße Luft herausgedrückt wird,
auf diesem Wege ebenfalls die Wärme von dem Laufstreifen
in den Hohlraum des Reifens transportiert wird.
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Durch
die Schaumeinlage ist der Hohlraum des Reifens zu mindestens 20%
gefüllt. Eine Füllung von 70% sollte jedoch nicht überschritten
werden. Bevorzugt ist eine Ausgestaltung, bei der durch die Schaumeinlage
der Hohlraum des Reifens zu nicht mehr als 50% ausgefüllt
ist. Es hat sich gezeigt, dass ein bei einer Füllung des
Reifenhohlraums zu mehr als 70% andere nachteilige Einflüsse
zum Tragen kommen können.
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Auch
wenn grundsätzlich gute Ergebnisse bereits mit einer Schaumeinlage,
angebunden an die Innenseite des Laufstreifens des Luftreifens,
erzielt werden, bei denen die Schaumeinlage keine sich entlang der Seitenwände
des Reifens erstreckende Seitenwandfortsätze aufweist,
werden bessere Ergebnisse erzielt, wenn die Schaumeinlage der Kontur
der Innenfläche des Fahrzeugreifens zumindest bis in einen
Abschnitt der Seitenwände hinein folgt. Dieses begünstigt
eine Dämpfung von Seitenwandschwingungen des Reifens. Bei einer
solchen Ausgestaltung ist die Dicke der Schaumeinlage im Bereich
des Laufstreifens typischer Weise größer als in
den angrenzenden Seitenwandbereichen, in denen die Schaumeinlage
in Richtung zum Wulst der Seitenwände hin typischerweise
ausdünnt. Die Seitenwandabschnitte einer solchen Schaumeinlage
enden vorzugsweise mit ausreichendem Abstand vor dem Wulst, damit
die Schaumeinlage beim Montieren und/oder Demontieren des Fahrzeugreifens
auf die bzw. von der Felge eines Rades nicht beschädigt
wird.
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Bevorzugt
weist der Schaum der nicht rotierenden Schaumeinlage folgen de Eienschaften
auf:
- – eine Dichte zwischen etwa 30
kg/m3 und etwa 80 kg/m3,
- – einen Elastizitätswert gemessen nach ASTM
D3574H M1 zwischen 4% und 15% und
- – einen Druckverformungsrest nach einer 90%-Kompression,
ermittelt nach ISO 1856/A M1 von weniger als 5%.
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Einfluss
in die vorzugsweise ausgeführte Komprimierung der Schaumeinlage
zum Erzielen des gradierten Porenvolumens über die Dicke
der Schaumeinlage bei rotierendem Fahrzeugreifen hat u. a. die Dichte des
Schaums der Schaumeinlage, die überraschenderweise daher
auch einen Einfluss auf die vorstehend skizzierte Problematik hat.
Schäume mit Dichten von mehr als 80 kg/m3 tragen
nicht nur über Maßen zu dem Gewicht des Fahrzeugreifens
bei, sondern wirken sich auch nachteilig auf die vorbeschriebene
Funktionalität aus. Gleichermaßen sollte die Dichte
des eingesetzten Schaums mehr als 30 kg/m3 aufweisen.
Vorzugsweise liegt die Dichte des eingesetzten Schaums zwischen
35 kg/m3 und 60 kg/m3,
insbesondere zwischen 40 kg/m3 und 55 kg/m3. Hieraus lässt sich ableiten,
dass für die gewünschte Dämpfung die
Schaumeinlage offenbar ein gewisses Raumgewicht aufweisen muss.
Zum Erzielen der vorbeschriebenen Eigenschaften der Schaumeinlage
ist es erforderlich, dass der Druckverformungsrest des Schaums der
Schaumeinlage weder zu klein und auch nicht zu hoch ist. Sowohl
unterhalb als auch oberhalb des vorgenannten Druckverformungsrestwertes sind
Beeinträchtigungen hinsichtlich der vorgeschriebenen Funktionalität
gegeben. Zur Beschreibung des Druckverformungsrestwertes des Schaums
bzw. des Schaumteils wird die bei einer eingebrachten Kompression
von 90% nach ISO 1856/A M1 verbleibende Deformation verwendet. Diese
soll weniger als 5% betragen und beträgt bevorzugt weniger
als 2,5% und weiter bevorzugt weniger als 2%. Diese Schaummaterialspezifischen
Werte werden bei ruhender Schaumeinlage ermittelt.
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Vor
dem Hintergrund der unterschiedlichsten, im Stand der Technik dokumentierten
Ansätze zum Lösen der aufgeworfenen Problematik
ist es umso überraschender, dass nunmehr mit einer Schaumeinlage
mit den genannten Charakteristika eine Problemlösung bereitgestellt
worden ist und sich diese Lösung mit einfachen Mitteln
umsetzen lässt.
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Der
Schaum der nicht rotierenden Schaumeinlage weist vorzugsweise ein
Zugkraft:Längungs-Verhältnis, gemessen nach ISO
1798 M1 zwischen 1:1,7 und 1:1,3, insbesondere zwischen 1,25 und
1,29 auf. Durch diese Größe ist der Längungsgrad
bei Anliegen einer bestimmten Zugkraft und damit die Steifigkeit
des Schaums beschreibbar. Ist der Schaum zu steif und weist daher
ein Verhältnis kleiner 1:1,7 auf, sind Einbußen hinsichtlich
der gewünschten Dämpfung hinzunehmen. Wenn umgekehrt
die Steifigkeit des Schaums ein Verhältnis größer
1,3 aufweist, ist dieser zu welch. Demzufolge ist für das
Dämpfungsverhalten auch die Steifigkeit des Schaums bzw.
des Schaumteils verantwortlich.
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Zur
Verbesserung der Wärmeabfuhr von der Innenseite des Laufstreifens
des Fahrzeugreifens kann vorgesehen sein, dass zwischen der Schaumeinlage
und der Fahrzeugreifeninnenseite im Bereich des Laufstreifens oder
eingebettet in die Schaumeinlage in ihrem an die Fahrzeugreifeninnenseite
im Bereich des Laufstreifens grenzenden Randbereich wenigstens eine
sich zumindest teilweise über die Breite des Laufstreifens erstreckende
Wärmeableitungseinlage angeordnet ist, die sich ausgehend
von der Fahrzeugreifeninnenseite im Bereich der Laufstreifens zum
Abführen von Wärme aus diesem Bereich bis in einen
Bereich der Seitenwände erstreckt, in welchem Bereich die
von der Innenseite des Laufstreifens abgeführte Wärme
von der Wärmeableitungseinlage in den Hohlraum abstrahlen
kann. Dieser Bereich kann auch als Abstrahlbereich angesprochen
werden. Die Wärmeableitungseinlage verfügt über
eine gute Wärmeleitfähigkeit. Daher ist diese
bevorzugt in Metall ausgeführt und kann beispielsweise
ein Metallgitter oder ein Metallgewebe sein. Das Vorsehen eines
Metallgitters oder eines Metallgewebes hat zum Vorteil, dass die
darin befindlichen Durchbrechungen bzw. Öffnungen genutzt
werden können, um die Wärmeableitungseinlage mit
dem Schaum der Schaumeinlage an die Innenseite des Fahrzeugreifens
anzudrücken bzw. daran zu fixieren, wenn sich die Wärmeableitungseinlage
an der Schnittstelle zwischen der Schaumeinlage und der Reifeninnenseite
befindet. Das Anbinden der Schaumeinlage an die Innenseite des Fahrzeugreifens
erfolgt vorzugsweise ohne Einsatz eines zusätzlichen Klebers
allein durch die Adhäsionskräfte des Schaums selbst.
Unterstützt werden kann dieser Vorgang des Anbindens der
Schaumeinlage an der Innenseite des Fahrzeugreifens dadurch, dass
freie Vulkanisationsvalenzen der Innenseite des Fahrzeugreifens
in den Anbindungsprozess bzw. den Vernetzungsprozess des Schaums
der Schaumeinlage eingebunden werden. Eine solche Wärmeableitungseinlage
hat vorzugsweise eine relativ große Kontaktfläche
zu der Innenseite des Reifens, insbesondere im Bereich der Innenseite
des Laufstreifens. Dieses lässt sich beispielsweise durch
ein Metallgitter mit wenigstens an einer Seite im Wesentlichen ungekrümmter
Oberfläche der einzelnen Stege erreichen. Die Querschnittsfläche
der Stege eines solchen Metallgitters – Gleiches gilt für
ein Metallgewebe – sind so bemessen, dass die abzuführende
Wärme, in dem Maße, in dem diese anfällt,
von der Innenseite des Laufstreitens abgeführt werden kann.
Die Wärmeableitungseinlage erstreckt zumindest abschnittsweise
entlang der Seitenwände zumindest entlang einer Seitenwand
und kann bis in den Bereich des Wulstes geführt sein. Wesentlich
ist, dass die Wärmeableitungseinlage sich bis in einen
Bereich erstreckt, in dem die von dem Laufstreifen abgeführte
Wärme in den verbliebenen Hohlraum innerhalb des Fahrzeugreifens
abstrahlen kann. Ein Abstrahlen ist möglich, wenn sich
die Wärmeableitungseinlage beispielsweise über
die seitliche Begrenzung der Schaumeinlage hinaus erstreckt. Ein
wirksames Abstrahlen ist auch möglich, wenn im Bereich
der vorgesehenen Wärmeabstrahlung die Schaumeinlage nur
noch eine geringe Dicke aufweist, und somit die Wärme ohne
Weiteres durch die Schaumeinlage hindurch in den Hohlraum des Reifens
abstrahlen kann.
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Die
vorstehenden Ausführungen zu dem Fahrzeugreifen mit der
Wärmeableitungseinlage, wobei grundsätzlich eine
oder mehrere Wärmeableitungseinlagen vorgesehen sein können,
machen deutlich, dass auf diesem Wege eine wirksame Wärmeableitung
von der Innenseite des Laufstreifens auch unabhängig von der
Ausgestaltung der Schaumeinlage und ihren physikalischen Kennwerten
ist. Ein Einsatz der vorbeschriebenen Wärmeableitung ist
daher nicht auf Luftreifen mit einer Schaumeinlage der vorbeschriebenen
Art beschränkt.
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Nachfolgend
ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es
zeigen:
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1:
einen schematisierten Querschnitt durch einen auf die Felge eines
Rades montierten Fahrzeugreifen gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel,
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2:
ein Diagramm, darstellend das sich bei einem Rollen des Reifens
der 1 ergebende Frequenzspektrum, gegen übergestellt
mit demjenigen eines herkömmlichen Reifens,
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3:
ein Diagramm, darstellend den über die Temperatur aufgetragenen
Verlustfaktor, ausgedrückt als tan δ,
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4a, 4b:
Diagramme, darstellend das mechanische Dämpfungsverhalten
einer Schaumeinlage zwischen zwei Schichten, bei einer Kompression
von 70% (4a) und bei einer Kompression
von 20% (4b) und
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5:
eine Darstellung entsprechend derjenigen der 1 gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel.
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Ein
Fahrzeugreifen 1 aus Gummi bzw. einer Gummimischung verfügt über
einen Laufstreifen 2, dessen Außenseite die Lauffläche 3 des
Fahrzeugreifens 1 bildet. An den Laufstreifen 2 sind
zwei Seitenwände 4, 4.1 angeformt. Die
Seitenwände 4, 4.1 tragen an ihrem Ende
jeweils eine Wulst 5, 5.1. Der Einfachheit halber
ist der Fahrzeugreifen 1 ohne eine Verstärkung
und ohne Karkasse gezeigt. Gleichfalls ist der in den Wülsten 5, 5.1 enthaltene
Wulstkern nicht dargestellt. Der Fahrzeugreifen 1 ist,
wie in 1 dargestellt, auf die Felge 6 eines
Rades 7 montiert. Die Wülste 5, 5.1 liegen
auf dem Felgenbett auf und sind durch den Reifeninnendruck mit ihren
Wülsten 5, 5.1 gegen das jeweils angrenzende
Felgenhorn 8, 8.1 angedrückt.
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In
dem Fahrzeugreifen 1 ist eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 9 gekennzeichnete
Schaumeinlage angeordnet. Die Schaumeinlage 9 ist mit der
Innenseite 10 des Laufstreifens 2 sowie den Innenseiten
der Seitenwände 4, 4.1 adhäsiv
verbunden. Bei einer Rotation des Fahrzeugreifens 1 rotiert
somit die mit dem Fahrzeugreifen 1 verbundene Schaumeinlage 9 mit.
Die Schaumeinlage 9 füllt den durch den Laufstreifen 2 und
die Seitenwände 4, 4.1 gebildeten Hohlraum 11 des
Fahrzeugreifens 1 zu etwa 30% aus. Die Schaumeinlage 9 folgt
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Innenkontur
des Fahrzeugreifens 1, wobei vorgesehen ist, dass die Dicke
der Schaumeinlage 9 im Bereich des Laufstreifens 2 größer
ist als in den angrenzenden Seitenwandabschnitten 12, 12.1,
in denen die Schaumeinlage 9 in Richtung zu den Wülsten 5, 5.1 hin
ausdünnt. Der Übergang von dem dickeren Basisabschnitt 13 der
Schaumeinlage 9 im Bereich des Laufstreifens 2 zu
den Seitenwandabschnitten 12, 12.1 und zu dem
randlichen Abschluss der Schaumeinlage 9 hin erfolgt kontinuierlich.
Die Seitenwandabschnitte 12, 12.1 verlaufen somit
zumindest teilweise parallel oder in einem geringen Winkel geneigt
gegenüber der inneren Oberfläche des Fahrzeugreifens 1.
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Die
Schaumeinlage 9 dient zur Dämpfung der Resonanzen
des eingeschlossenen Luftvolumens, kombiniert mit einem hohen Dämpfungsvermögen
in einem Frequenzbereich von weniger als 400 Hz und insbesondere
in einem Frequenzbereich zwischen 200 und 250 Hz. Die gezeigte Geometrie
der Schaumeinlage 9 mit ihrem Basisabschnitt 13 und
den Seitenwandabschnitten 12, 12.1 macht deutlich,
dass eine Schwingungsdämpfung des elastischen Fahrzeugreifens 1 nicht
nur im Bereich des Laufstreifens 2, sondern auch im Bereich
der Seitenwände 4, 4.1 stattfindet. Insgesamt
ist somit die Schaumeinlage 9 U-förmig ausgebildet.
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Die
zum Ausbilden der Schaumeinlage 9 verwendete Kunststoffmasse
ist vor dem Aufschäumen derselben in den Fahrzeugreifen 1 bei
drehendem Fahrzeugreifen 1 eingebracht worden. Aufgetragen
worden ist der flüssige Kunststoff im Bereich des Überganges
zwischen den Wülsten 5, 5.1 und den angrenzenden
Seitenwänden 4, 4.1, so dass sich dieser
ausgehend von diesem Ort der Applikation aufgrund der Rotation des Fahrzeugreifens 1 zum
Laufstreifen 2 hin verteilt. Je nach Breite des Fahrzeugreifens 1 kann
es zweckmäßig sein, zusätzlich den flüssigen
Kunststoff im Bereich der Innenseite des Laufstreifens 2 einzubringen.
Im Zuge des nachgeschalteten Vernetzungs- und Aufschäumprozesses,
der ebenfalls bei drehendem Fahrzeugreifen durchgeführt
wird, erfolgt die Anbindung des Schaums an die Innenwand des Fahrzeugreifens 1.
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Der
zur Ausbildung der Schaumeinlage 9 eingesetzte Schaum ist
offenporig und weist viskoelastische Materialeigenschaften auf.
Dabei ist vorgesehen, dass die zum Hohlraum 11 weisende
Oberfläche O der Schaumeinlage 9 durch die typische
offenporige Struktur des Schaums gekennzeichnet ist. Dies bedeutet, dass
die Oberfläche O nicht glatt ist, sondern durch die an
dieser Oberfläche O angeschnitten Poren eine entsprechend
strukturierte Oberfläche aufweist. Dieses dient insbesondere zur
Schallabsorption.
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Die
physikalischen Eigenschaften des zur Ausbildung der Schaumeinlage
9 eingesetzten
Schaums sind nachfolgender Tabelle zu entnehmen. Der zum Herstellen
der Schaumeinlage
9 eingesetzte Schaum ist in der nachfolgenden
Tabelle mit "Beispiel" angegeben:
| | Qualität | | Beispiel | Getestete
Varianz |
Versuchsbeschreibung | Versuchsverfahren | Ergebnis | Einheit | | |
Dichte | ISO
845 M1 | Dichte | kg/m3 | 49,6 | 43,0–53,0 |
CDH
Härte | ISO
3386/1 | CDH
40% nach 0'' | kPa | 4,1 | 2,2–4,2 |
Stress-Relaxation | | CDH
40% nach 180'' | kPa | 1,9 | 1,1–2,0 |
bei
20°C | | nach
10 sec | % | 58 | 55–62 |
| | nach
60 sec | % | 50 | 48–56 |
| | nach
120 sec | % | 48 | 46–55 |
Zugkraft | ISO
1798 M1 | Zugkraft | kPa | 111 | 98–111 |
Längung | | Längung | % | 142 | 135–164 |
Druckverformungsrest 90% | ISO
1856/A M1 | Setzverhalten | % | 1,68 | 1,2–5 |
Ball-Rückprall Test | ASTM
D3574H M1 | Elastizität | % | 12 | 4–14 |
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Die
Stress-Relaxationsmessungen wurden im Wege einer raschen Komprimierung
des untersuchten Schaums durchgeführt und die für
die notwendige Kompression (hier: 40%) notwendige Kraft bestimmt.
Gemessen worden ist zum einen die Kraft die zum Herbeiführen
der 40%-Kompression benötigt wird (CDH 40% nach 0 sec (0''))
bestimmt. Dieselbe Kraftbestimmung zum Erzielen einer 40%-Kompression
wird nach 180 Sekunden vorgenommen (CDH 40% nach 180 sec (180'')).
Das Verhältnis dieser Werte ist ein Maß für
die Stress-Relaxation, während die Kraft zum Herbeiführen
der 40%-Kompression nach 0 Sekunden ein Maß für die
CDH-Härte ist. Die weiteren Stress-Relaxationswerte die
als Einheit in Prozent angegeben sind, geben das jeweilige Verhältnis
gegenüber der Erstkraftmessung (CDH 40% nach 0'') wieder.
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Der
Viskoelastizitätswert, der durch den gesetzten Kompressionswert
90% ermittelt worden ist, gibt, nachdem die Kompressionsbelastung
beendet worden ist, die nach einer Belastung des Probenkörpers
mit einer Kompression seiner ursprünglichen Höhe
auf eine verbleibende Resthöhe von 10% die eingetretene
Verformungsrate wieder. Besonders gute schalldämpfende
Eigenschaften werden mit einem viskoelastischen Schaum realisiert,
dessen verbleibende Deformation entsprechend dem Messverfahren ISO
1856/A M1 weniger als 5% beträgt, geeignet. Die durchgeführten
Versuche haben gezeigt, dass besonders gute Dämpfungsergebnisse
erzielt werden können, wenn dieser Wert < 2,5 und insbesondere < 2% ist.
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Das
viskoelastische Verhalten dieses Schaums ist bei Temperaturen oberhalb
von 2 bis 3°C bis zu Temperaturen von 70 bis 80°C
nahezu konstant. Der Schaum der Schaumeinlage 9 des dargestellten
Ausführungsbeispiels eignet sich daher zum Ausrüsten
von Sommerreifen. Zum Ausrüsten von Winterreifen, die insbesondere
bei Temperaturen unterhalb von 0°C gefahren werden, wird
man einen Schaum mit denselben oder nahezu denselben physikalischen
Eigenschaften, jedoch mit einem anderen Chemismus einsetzen.
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Einem
Fachmann sind viskoelastische Schäume mit den beschriebenen
Eigenschaften hinreichend bekannt. Daher wird er anhand der im Rahmen
dieser Ausführungen beschriebenen Parameter und auch in Abhängigkeit
von dem Temperatureinsatzbereich ohne Weiteres einen geeigneten
Schaum auswählen.
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2 zeigt
ein Diagramm darstellend den sich im Innenraum eines Fahrzeuges
einstellenden Schalldruck eines mit einer Schaumeinlage mit den
genannten Eigenschaften ausgerüsteten Fahrzeugreifens.
Dem Frequenzspektrum dieses Fahrzeugreifens ist gegenübergestellt
das Frequenzspektrum eines herkömmlichen Reifens, wie dieses
beispielsweise auch in
3 der
EP 0 367 556 A2 gezeigt
ist. Die Gegenüberstellung zeigt deutlich, dass der mit
der erfindungsgemäßen Schaumeinlage ausgerüstete
Fahrzeugreifen ein deutlich verbessertes Dämpfungsverhalten
in dem Frequenzspektrum unterhalb 500 Hz aufweist. Insbesondere
der ansonsten bei einer Frequenz von etwa 220 Hz als Einzelton hörbare
Anteil im Frequenzspektrum herkömmlicher Reifen ist soweit
reduziert, dass diese Spitze nicht mehr erkennbar ist und auch als
Einzelton im Innenraum eines Fahrzeuges nicht heraushörbar
ist. Darüber hinaus wird auch eine Verbesserung im Frequenzbereich zwischen
100 und 150 Hz deutlich.
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Zur
Visualisierung des elastischen Verhaltens des zur Ausbildung der
Schaumeinlage 9 eingesetzten Schaums wird auf das Diagramm
der 3 verwiesen. In diesem ist der Verlustfaktor als
tan δ (tan delta) über die Temperatur aufgetragen.
Der Verlustfaktor liegt vorzugsweise über 0,3, bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel bei etwa 0,4 und ist
in jedem Fall kleiner als 0,8 und unterschreitet in dem zur Benutzung
des Fahrzeugreifens 1 vorgesehenen Temperaturbereich den
0,2-Wert nicht oder nur unwesentlich. Der tan δ ist entsprechend
der ISO 6721-1 definiert und dementsprechend bestimmt worden. Die
Messungen wurden auf einem an sich bekannten mechanischen dynamischen
Analysegerät der Firma TA-Instruments durchgeführt.
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4a, 4b zeigen
jeweils ein Diagramm, aus denen das frequenzabhängige Dämpfungsverhalten
des in vorstehend genannter Tabelle als "Beispiel" eingesetzten
Schaums zum Ausbilden der Schaumeinlage 9 dargestellt ist.
Aufgetragen sind in diesen Diagrammen jeweils der als "Beispiel"
gekennzeichnete Schaum und ein herkömmlicher Schaum mit
nicht viskoelastischen Eigenschaften, wie diese vorstehend beschrieben
sind. Im Zuge der Rotation des Fahrzeugreifens 1 wird durch
die auf die Schaumeinlage 9 einwirkende Zentrifugalkraft
die Schaumeinlage in Richtung zur Innenseite 10 des Laufstreifens 2 komprimiert,
und zwar gradiert, wobei mit zunehmendem Abstand von der inneren
Oberfläche O in Richtung zur Innenseite 10 des
Laufstreifens 2 die Kompression durch die jeweils größere,
der Zentrifugalkraft ausgesetzten Masse zunimmt. Die Folge ist,
dass entsprechend der Komprimierung das Porenvolumen in Richtung
zur Innenseite 10 des Laufstreifens 2 innerhalb
der Schaumeinlage 9 entsprechend abnimmt. 4a zeigt
das Dämpfungsverhalten des zur Ausbildung der Schaumeinlage 9 eingesetzten
Schaums bei einer Kornpression von 70%. Bei dieser Kompression handelt
es sich um die maximale Kompression des Schaums der Schaumeinlage 9,
wenn der Fahrzeugreifen 1 mit hoher Geschwindigkeit rotiert.
Folglich befindet sich diese Kompression im an die Innenseite 10 des
Laufstreifens 2 befindlichen Randbereich der Schaumeinlage 9.
Aufgetragen auf der x-Achse der Diagramme der 4a, 4b ist
die Frequenz (Hz). Auf der y-Achse ist aufgetragen das Dämpfungsverhalten,
wobei positive Werte eine Dämpfung und negative Werte eine
Verstärkung der induzierten Schwingungen darstellen.
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4a zeigt,
dass gerade in dem Bereich der maximalen Kompression (hier: von
70%) in dem als kritisch angesehenen Frequenzbereich von etwa 225
Hz eine besonders gute Dämpfung erreicht wird. Durch diese
Dämpfung werden insbesondere Wandschwingungen des Reifens
gedämpft. Diese Dämpfung ist auch dafür
verantwortlich, dass in dem Diagramm der 2 der gemessen
Schalldruck in eben diesem Frequenzbereich gegenüber einem
Reifen ohne Schaumeinlage deutlich reduziert ist.
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Das
Diagramm der 4a zeigt in dem Frequenzbereich
300 bis 350 Hz keine Dämpfung. Dieses ist unkritisch, da
es sich zum einen bei diesen Frequenzen nicht um reifensensitive
Frequenzen handelt (vgl. 2) und zum anderen diese Frequenzen
durch die in Richtung zum Hohlraum 11 angrenzenden, sukzessive
geringer komprimierten Schaumeinlagenbereich absorbiert werden.
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4b zeigt
das Dämpfungsverhalten der Schaumeinlage im Bereich der
20%-Kompression. Bei dem erfindungsgemäßen Schaum
ist eine gute Dämpfung im Frequenzbereich oberhalb von
210 Hz und insbesondere auch in dem interessierenden Bereich oberhalb
225 Hz zu erkennen. Konventioneller Schaum zeigt in dem Frequenzbereich
von 225 Hz keine Dämpfung. Deutlich erkennbar ist in 4b die
Schwingungsverstärkung des zum Vergleich aufgetragenen
herkömmlichen Schaums einer Schaumeinlage, die einen negativen Effekt
auf die Dämpfung des in 2 gefundenen
Peaks bei 120 Hz erwarten lässt. Einen positiven Einfluss auf
eine Dämpfung von Wandschwingungen des Fahrzeugreifens 1 hat
die U-förmige Ausgestaltung der Schaumeinlage 9 mit
ihren Seitenwandabschnitten 12, 12.1. Bei dem
sich drehenden Fahrzeugreifen 1 und der mit dem Fahrzeugreifen 1 rotierenden
Schaumeinlage 9 baut sich innerhalb der Seitenwandabschnitte 12, 12.1,
da die Schaumeinlage mit der Innenwand des Fahrzeugreifens 1 verbunden
ist, eine Scherbeanspruchung auf. Dieses unterstützt den
Dämpfungsvorgang.
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5 zeigt
einen weiteren Fahrzeugreifen 14, der grundsätzlich
aufge baut ist wie der Fahrzeugreifen 1 der 1.
In Ergänzung zu der Schaumeinlage 15 ist dieser
Fahrzeugreifen 14 zusätzlich mit einer Wärmeableitungseinlage 16 ausgerüstet.
Die Wärmeableitungseinlage 16 dient dem Zweck,
durch das Abrollen des Fahrzeugreifens 1 generierte Wärme
im Bereich des Laufstreifens 17 von diesem zur Reduzierung
eines Verschleißes der Lauffläche 18 abzuführen.
Die Wärmeableitungseinlage 16 des dargestellten
Ausführungsbeispiels ist als Metallgitter, beispielsweise
aus Messing oder Aluminium, ausgeführt. Die einzelnen Streben
des Metallgitters weisen eine rechteckförmige Querschnittgeometrie
auf. Die zur Innenseite des Fahrzeugreifens 14 weisenden
Oberflächen liegen an der Innenseite des Fahrzeugreifens 14 weitestgehend
vollflächig an. Die Wärmeableitungseinlage 16 erstreckt
sich von der Innenseite des Laufstreifens 17 bis entlang
der Seitenwände 19, 19.1, und zwar bis
in einen Bereich hinein, in dem die von dem Laufstreifen 17 abgeführte
Wärme in den Hohlraum 20 des Fahrzeugreifens 14 abstrahlen
kann. Bei dem in 4 gezeigten Ausführungsbeispiel, bei
dem die Schaumeinlage 15 im Bereich ihrer Seitenwandabschnitte
in Richtung zu den Wülsten hin ausdünnt, und die
Wärmeableitungseinlage 16 über den Abschluss
der Schaumeinlage 15 hinausgeführt ist, bildet derjenige
Abschnitt der Wärmeableitungseinlage 16 die Abstrahlfläche,
die aus der Schaumeinlage 15 hinausragt. Gleichfalls bildet
auch der Endbereich der Seitenwandabschnitte der Schaumeinlage 15,
in denen diese relativ dünn sind, einen Bereich, in dem
Wärme von der Wärmeableitungseinlage 16 in
den Hohlraum 20 abgestrahlt wird. Der Abstrahlbereich ist
in 4 bezüglich der Seitenwand 19 mit
dem Bezugszeichen 21 gekennzeichnet. Mit einer solchen
Wärmeableitungseinlage 16 wird zusätzlich
zu den Eigenschaften des offenporigen Schaums der Schaumeinlage 15 wirksam
Wärme von dem Laufstreifen 17 abgeführt,
wodurch die Lauffläche 18 weniger rasch erwärmt
und daher einem geringeren Verschleiß unterliegt, verglichen
mit herkömmlichen Schaumeinlage ausgerüsteten
Reifen.
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Angebunden
ist die Wärmeableitungseinlage 16 bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel an die Innenseite des Fahrzeugreifens 14 durch
den Schaum der Schaumeinlage 15, der die in dem Metallgitter
enthaltene Durchbrechungen durchgreift. Wird zum Einbringen der
Schaumeinlage 15 in den Fahrzeugreifen 14 das
zu dem Fahrzeugreifen 1 beschriebene Verfahren verwendet,
wird vor Einbringen der Kunststoffflüssigkeit in den Fahrzeugreifen 14 die
Wärmeableitungseinlage 16 eingelegt. Diese steht
vorzugsweise unter einer gewissen, gegen die Innenseite des Fahrzeugreifens 14 stehenden
Vorspannung, die zur Fixierung der Wärmeableitungseinlage 16 dient,
bis die Schaumeinlage 15 ausgehärtet und mit der
Innenseite des Fahrzeugreifens 14 verbunden ist.
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Anstelle
der beschriebenen Wärmeableitungseinlage, die als Metallgitter
beschrieben ist, kann diese auch als Folie, beispielsweise metallisierte
Folie ausgebildet sein. Wesentlich ist, dass die Wärmeableitungseinlage
Wärme aus dem Bereich des Laufstreifens des Fahrzeugreifens
in Richtung zu den Seitenwänden abführt und die
Wärme in den im Fahrzeugreifen verbliebenen Hohlraum und/oder
in die Felge abgeleitet wird. Letzteres ist dann gegeben, wenn die
Wärmeableitungseinlage bis in den Bereich eines Wulstes
des Luftreifens geführt ist und zwar soweit, dass die Wärmeableitungseinlage
bei auf einer Felge montiertem Reifen an der Felge anliegt und somit
zwischen dem Wulst und der Felge verklemmt gehalten ist.
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Eine
wirksame Wärmeableitung ist auch möglich, wenn
sich die Wärmeableitungseinlage im Randbereich der Schaumeinlage
und somit in nur einem kurzen Abstand zur Innenseite des Fahrzeugreifens
angeordnet ist.
-
Eine
Wärmeableitungseinlage, wie vorstehend von ihrem Funktionsprinzip
her beschrieben, kann beispielsweise auch durch eine luftundurchlässige
elastische Folie mit entsprechend guter Wärmeleitfähigkeit
gebildet werden, die zwischen der Schaumeinlage und der Innenwand
des Fahrzeugreifens angeordnet ist. in einer Weiterbildung einer
solchen Wärmeableitungseinlage ist vorgesehen, die Folie
mit einer solchen Elastizität auszustatten und/oder die
Bindungskräfte dieser Folie zur Innenwand des Fahrzeugreifens
so einzustellen, dass ein in den Reifen von außen eindringender
Störkörper, etwa ein Nagel zu einem Abheben der
Folie von der Innenwand des Fahrzeugreifens führt, dieser
Gegenstand die Folie jedoch nicht durchstößt.
Folglich ist bei einem solchen Fahrzeugreifen die Gefahr verringert,
dass dieser infolge von von außen eindringenden Gegenständen
Luft verliert. Grundsätzlich ist es ebenfalls möglich,
eine solche Folie oder Einlage auch ohne eine zwingende Wärmeableitungsfunktionalität
einzusetzen.
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Ergänzend
oder auch anstelle der beschriebenen Wärmeableitungseinlage
kann die Schaumeinlage vorzugsweise mikrogekapseltes Phasenübergangsmaterial,
so genanntes Latentwärmespeichermaterial enthalten. Durch
Einbau eines solchen Phasenübergangsmaterials in die Schaumeinlage
erfolgt in Abhängigkeit von der Wahl des Phasenübergangsmateriales,
und zwar in Abhängigkeit von der Temperatur, bei der sich
der Aggregatzustand des Phasenübergangsmateriales, insbesondere
von fest in flüssig ändert, um auf diese Weise
Wärme zu verbrauchen, eine Verzögerung eines weiteren
Temperaturanstieges, und zwar so lange, bis der Aggregatzustand
des Phasenübergangsmateriales geändert worden
ist. Dieses begründet die latente Wärmespeicherfähigkeit
des Materials. Der Einbau von einem solchen Phasenübergangsmaterial
in die Schaumeinlage eines Fahrzeugreifens dient zum Puffern von
Temperaturspitzen beim Fahrbetrieb im Hinblick auf eine Reifenerwärmung.
Als Phasenübergangsmaterial wird daher ein Material verwendet,
welches an die jeweilig noch zu tolerierende maximale Reifenbetriebstemperatur
angepasst ist bzw. dessen Phasenübergangstemperatur bei
dieser Temperatur liegt. Das Phasenübergangsmaterial befindet
sich zweckmäßigerweise im an die Innenseite des
Laufstreifens grenzenden Randbereich der Schaumeinlage. Als Phasenübergangsmaterial werden
in Bezug auf die vorbeschriebene Anwendung in Schaumeinlagen von
Fahrzeugreifen vorzugsweise Wachse oder Paraffine eingesetzt, die
vor allem im Hinblick auf eine Wärmespeicherung in dem
in Rede stehenden Temperaturfeld geeignet sind. Ohne Weiteres können
zum Erzielen einer Pufferwirkung über einen weiteren Temperaturbereich
auch Phasenübergangsmaterialien in den Schaum eingebaut
werden, deren Phasenübergangstemperatur jeweils unterschiedlich
ist.
-
Neben
den vorbeschriebenen Eigenschaften der Fahrzeugreifen ist eine Schaumeinlage,
zumindest jedenfalls wie in den 1 und 4 gezeigt, ebenfalls vorteilhaft im Hinblick
auf die Notlaufeigenschaften des Fahrzeugreifens. Die Schaumeinlage
gewährt eine gewisse Stützung im Falle eines Luftverlustes,
so dass mit einem solchermaßen ausgerüsteten Fahrzeugreifen
noch mit beschränkter Geschwindigkeit über eine
gewisse Strecke gefahren werden kann.
-
- 1
- Fahrzeugreifen
- 2
- Laufstreifen
- 3
- Lauffläche
- 4,
4.1
- Seitenwand
- 5,
5.1
- Wulst
- 6
- Felge
- 7
- Rad
- 8,
8.1
- Felgenhorn
- 9
- Schaumeinlage
- 10
- Innenseite
- 11
- Hohlraum
- 12,
12.1
- Seitenwandabschnitt
- 13
- Basisabschnitt
- 14
- Fahrzeugreifen
- 15
- Schaumeinlage
- 16
- Wärmeableitungseinlage
- 17
- Laufstreifen
- 18
- Lauffläche
- 19,
19.1
- Seitenwand
- 20
- Hohlraum
- 21
- Abstrahlbereich
- O
- Oberfläche
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 3042350
A1 [0003, 0003]
- - EP 0367556 A2 [0004, 0004, 0036]
- - EP 0870631 A2 [0005]
- - EP 1659004 A1 [0005]