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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Set bestehend aus einer Kopfbedeckung
und einem vorzugsweise in Komponentengehäusen angeordneten Hörgerät nach dem
Knochenleitungsprinzip, umfassend eine Mikrophoneinrichtung, einen
Verstärker
und eine Schwingungseinrichtung zur Übertragung von modulierten
Vibrationsschwingungen auf den Schädelknochen, insbesondere auf
das menschliche Mastoid, wobei die Kopfbedeckung Haltevorrichtungen aufweist,
welche zur Aufnahme der Mikrophoneinrichtung, des Verstärkers und
der Schwingungseinrichtung vorgesehen sind, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Bei
Patienten mit schweren Mittelohrerkrankungen bzw. -fehlbildungen
ist der von konventionellen Hörgeräten benutzte
Schallübertragungsweg
zwischen Trommelfell und Innenohr (mittels Gehörknochen) mitunter nicht mehr
brauchbar. In solchen Fällen
der Schwerhörigkeit
finden daher spezielle Hörgeräte Einsatz,
welche instrumentell erzeugten Schall als mechanischen Schall direkt
zum Innenohr weiterleiten. Solche als Knochenleitungs-Hörgeräte bezeichneten
Hörbehelfe
umgehen also den gewöhnlichen
menschlichen Schalleitungsapparat des äußeren Ohres und des Mittelohres
und übertragen Vibrationsschwingungen
auf ausgewählte
Partien des Schädelknochens,
vorzugsweise auf das hinter dem Ohr befindliche Felsenbein (Mastoid). Über den Schädelknochen
bzw. über
das Mastoid wird in der Folge das gesamte Mittel- und Innenohr in
Schwingung versetzt und der Patient kann diese Vibrationsschwingungen
als gehörte
Information wahrnehmen.
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Zur Übertragung
derartiger Vibrationsschwingungen wird eine Schwingungseinrichtung
mit einem elektromagnetisch betätigten
Vibrationselement eingesetzt, welche Vibrationsschwingungen im Rhythmus
von Schallschwingungen erzeugt und auf das Mastoid weiterleitet.
Das auch als Konduktorknopf oder Konduktorplatte bezeichnete Vibrationselement
muss zu diesem Zweck mit einem ausreichenden Anpressdruck, welcher
in der Regel einer Gewichtswirkung von 50 bis 200 g entspricht,
am Mastoid bzw. am darüber
befindlichen Areal der Kopfhaut anliegen.
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Bei
der beschriebenen Knochenleitungs-Technik wird also nur dann eine
gute Schallübertragung
erzielt, wenn auf die Kopfhaut bzw. das Mastoid ein Druck ausgeübt wird,
welcher für
den Patienten nach einer gewissen Zeitdauer als unangenehm empfunden
werden kann.
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Die
Schwingungseinrichtungen von Knochenleitungshörgeräten nach dem Stand der Technik sind
etwa mittels eines elastischen Haltebügels am Ohr des Patienten befestigt,
während
die restlichen Elektronikkomponenten, insbesondere die Mikrophoneinrichtung
und der Verstärker
in einem separaten Behältnis,
etwa in einer am Hosengurt oder in einem Jackenknopf anzubringenden
Tasche bzw. einem Gehäuse
untergebracht sind.
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Im
Zuge der Miniaturisierung von Elektronikbauteilen wurde es weiterhin
ermöglicht,
Mikrophoneinrichtung, Verstärker
und Schwingungseinrichtung in eine Brille bzw. in deren in Gebrauchslage
am Mastoid endenden Brillenbügel
einzubauen.
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In
Gebrauchslage einer solchen „Hörbrille" befindet sich die
im Brillenbügel
integrierte Schwingungseinrichtung bzw. das Vibrationselement stets am
gleichen Ort der Kopfhaut bzw. des Schädelknochens, woraus bei mangelhafter
Anpassung der Hörbrille
ein subjektives Druckgefühl
zufolge der Druckwirkung des im Brillenbügel integrierten Vibrationselementes
bzw. Konduktorknopfes resultieren kann. Auf der anderen Seite würde ein
zu leichter Anpressdruck des Vibrationselementes an der Kopfhaut
eine schlechte Schwingungsübertragung
nach sich ziehen. Insbesondere bei Kindern wäre eine unkomplizierte Variation
der Gebrauchslage der Schwingungseinrichtung bzw. des Vibrationselementes
gewünscht.
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Als
weiterer Nachteil von konventionellen Knochenleitungs-Hörgeräten hat sich deren Inflexibilität hinsichtlich
einer individuellen Anordnung des Vibrationselementes am Schädelknochen
herausgestellt. Die Erfahrung in der Knochenleitungs-Hörtechnik
hat nämlich
gezeigt, dass je nach individueller Konstitution des Nervensystems
bzw. der Physiognomie eines Patienten ein anderer Bereich des Schädelknochens
zur optimalen Weiterleitung der von der Schwingungseinrichtung erzeugten
Vibrationsschwingungen an das Innenohr und damit zur Anlage des
Vibrationselement geeignet ist. Dies bedeutet, dass es nicht unbedingt
das hinter dem Ohr gelegene Mastoid sein muss, an welchem das Vibrationselement
anliegt, sondern dass zwecks Erzielung eines optimalen Hörerfolges
eine Anlage des Vibrationselementes auch an anderen Bereichen des
Schädelknochens
indiziert sein kann.
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Bekannte
Hörbehelfe
können
einer solchen Indikation zur Anlage des Vibrationselementes an einer
abseits des Mastoids gelegenen Stelle des Schädelknochens zufolge ihrer konstruktiven
Auslegung nicht gerecht werden und führen daher daher im individuellen
Anwendungsfall zu einem schlechten Hörergebnis als dies für den jeweiligen
Patienten an sich möglich
wäre.
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Ein
weiterer Nachteil von Hörbrillen
ist es, dass diese zur genauen Anpassung an die Kopfform des Patienten
ein Biegen des Brillenbügels
unter Wärmebehandlung
des gesamten hinteren Endes des Brillenbügels erforderlich machen. Ein
solches Biegen des Brillenbügels
ist aufwändig
und kann zufolge der mit der Wärmebehandlung
einhergehenden Materialalterung bzw. -versprödung nicht beliebig oft erfolgen.
Wird eine derartige Wärmebehandlung
mit einem Heißluftfön (Ventilette)
zu lange oder mit zu hoher Temperatur durchgeführt, besteht die Gefahr eines
Verschmelzens der Brillenbügel.
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Insbesondere
können
bekannte Hörbehelfe nicht
rasch und in flexibler Weise an den stetig wachsenden Schädel eines
Kleinkindes angepasst werden.
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Als
Alternative zu den bisher beschriebenen Knochenleitungs-Hörgeräten existieren auch knochenverankerte
Hörgeräte, welche
auf einer operativ im Schädelknochen
verankerten Schraube fixiert werden. Als Nachteil ist hierbei anzuführen, dass
ein derartiger operativer Eingriff unter Vorsehung einer permanent
die Kopfhaut perforierenden Schraube dem integren Befinden des Patienten
widerspricht und auch vielerlei Probleme in hygienischer und ästhetischer
Hinsicht aufwirft. Insbesondere bei Kindern, bei denen sich ja der
Schädelknochen
noch im Wachstum befindet, wird eine Vorsehung knochenverankerter
Hörgeräte nicht
in Frage kommen.
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Zur
optimalen Entgegennahme der von der Außenwelt bzw. von einem Gesprächspartner
auf den Patienten zukommenden akustischen Eindrücke wäre des Weiteren eine möglichst
frontal am Kopf des Patienten angebrachte Mikrophoneinrichtung ideal.
Bei einer Hörbrille
bietet sich lediglich eine Anordnung der Mikrophoneinrichtung in
den seitlich der Schläfe
verlaufenden Brillenbügeln
an. Die Akustik des Hörgeräts kann
dadurch jedoch nicht in idealer Weise ausgestaltet werden.
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Grundsätzlich ist
es ein Nachteil der Hörbrille,
dass im Falle eines Defekts der Brillenoptik und einer daher notwendigen
Reparatur dem Patienten für die
Zeitdauer der Reparatur auch das in der Brille integrierte Hörgerät abhanden
kommt und zumeist kein (da individuell zu adaptierendes) Ersatzgerät zur Verfügung steht.
Umgekehrt muss bei einem Defekt der Elektronikkomponenten des Knochenleitungs-Hörgeräts die gesamte
Brille zur Reparatur abgegeben/eingeschickt werden und der betreffende
Patient muss sich eine optische Ersatzbrille beschaffen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die genannten
Nachteile zu vermeiden, und ein tragbares Hörgerät nach dem Knochenleitungsprinzip
zu schaffen, welches sich durch eine erhöhte Flexibilität auszeichnet
und dem Patienten einen verbesserten Trage- und Benutzungskomfort
ermöglicht.
Die Empfangs- und Wiedergabeeigenschaften eines Knochenleitungs-Hörgerätes sollen
optimiert werden.
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Insbesondere
ist es das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Knochenleitungs-Hörgerät mit einer
in einfacher Weise an einer beliebigen Stelle des Schädelknochens
anordenbaren Schwingungseinrichtung bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß werden
diese Ziele durch eine Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Hierbei ist ein Set vorgesehen, bestehend aus einer Kopfbedeckung
und einem Hörgerät nach dem
Knochenleitungsprinzip, umfassend eine Mikrophoneinrichtung, einen
Verstärker
und eine Schwingungseinrichtung zur Übertragung von modulierten
Vibrationsschwingungen auf den Schädelknochen, insbesondere auf
das menschliche Mastoid, wobei die Kopfbedeckung Haltevorrichtungen
aufweist, welche zur Aufnahme der Mikrophoneinrichtung, des Verstärkers und
der Schwingungseinrichtung vorgesehen sind, wobei die Haltevorrichtungen
als vorzugsweise verschließbare Taschen
ausgebildet sind.
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Indem
fortan sämtliche
Bauteile bzw. Elektronikkomponenten des Knochenleitungs-Hörgeräts in einer
hinsichtlich seiner Position am Kopf des Patienten veränderbaren
Kopfbedeckung integriert sind, können
die die Vibrationsschwingungen vermittelnden Schwingungseinrichtungen
bzw. deren Vibrationselemente einerseits vom Patienten selbst in ihrer
Lage verändert
werden, sobald eine unangenehme Druckstelle an seinem Kopf entsteht,
andererseits können
die Schwingungseinrichtung bzw. die Vibrationselemente fortan an
beliebigen Stellen des Schädelknochens
bzw. der Kopfhaut angeordnet sein, was insbesondere dann von großem Vorteil
ist, wenn beim Patienten die Anordnung der Vibrationselemente in
einem zum Mastoid benachbarten Bereich des Schädelknochens, z. B. in Richtung
des Hinterkopfes oder in Richtung der Schädeldecke indiziert ist.
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Hinsichtlich
der Anordnung der Schwingungseinrichtung bzw. deren Vibrationselemente
am Schädelknochen
wird also erfindungsgemäß eine große Freiheit
eröffnet.
Auch die den Patienten bzw. Trägern
von Knochenleitungs-Hörgeräten wohlbekannten
und lästigen
Druckstellen an der Kopfhaut lassen sich nun zufolge der flexiblen
Anordenbarkeit der Kopfbedeckung in ihrer Wirkung entschärfen. Der Trage-
und Benutzungskomfort gattungsgemäßer Knochenleitungs-Hörgeräte wird
somit wesentlich verbessert. Insbesondere beim im Wachstum befindlichen
Schädelknochen
von Säuglingen
und Kleinkindern kann eine bleibende Deformierung verhindert werden.
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Einzelne
Bauteile des Hörgeräts oder
das gesamte Hörgerät sind von
der Kopfbedeckung abnehmbar und an dieser oder an einer anderen
Kopfbedeckung wiederbefestigbar. Auf diese Weise kann das Knochenleitungs-Hörgerät je nach
Bedarf in unterschiedlichen Kopfbedeckungen angebracht werden. Wird
die Kopfbedeckung beschädigt
oder entspricht diese – so
z. B. bei rasch wachsenden Kleinkindern – nicht mehr der aktuellen
Physiognomie des Patienten, so können
einzelne Bauteile des Knochenleitungs-Hörgeräts oder das gesamte Knochenleitungs- Hörgerät dennoch weiterverwendet und
mit wenigen Handgriffen in einer neuen, passenden Kopfbedeckung
angebracht werden, ohne dass zu dieser Manipulation ein Fachmann
hinzugezogen werden müsste.
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Gemäß den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 2 sind die Taschenelemente an der Innenseite
der Kopfbedeckung angeordnet. Dadurch sind die darin gehaltenen
Bauteile des Knochenleitungs-Hörgeräts einerseits
in vorteilhafter Weise zum Schädelknochen
benachbart, andererseits sind diese Bauteile durch das darüberliegende
Material der Kopfbedeckung vor Außeneinflüssen besser geschützt.
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Gemäß den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 3 handelt es sich bei der Kopfbedeckung
um ein Stirnband oder eine Kappe/Mütze oder einen Hut oder einen
Haarreifen. Aufgrund des Einsatzes derartiger, einen Großteil des
Schädelumfangs
umfassender Kopfbedeckungen als Trägermedium für die Bauteile des Knochenleitungs-Hörgeräts kann
die Gewichtswirkung dieser Bauteile, insbesondere der Mikrophoneinrichtung,
des Verstärkers
und der Schwingungseinrichtung, fortan vernachlässigt werden. Da das Gewicht
der Bauteile des Knochenleitungs-Hörgeräts gleichmäßig über eine vom Stirnband, der
Kappe/Mütze
oder dem Haarreifen vermittelte, relativ große Fläche am Kopf des Patienten verteilt
wird, empfindet dieser kein Beschwernis- oder Druckgefühl.
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Eine
Integration der Bauteile bzw. Elektronikkomponenten des Knochenleitungs-Hörgeräts in ein Stirnband,
eine Mütze/Kappe,
einen Hut oder einen Haarreifen gibt somit vollkommene Freiheit
in deren Anordnung an der jeweiligen Kopfbedeckung. Denn während eine
Brille im Wesentlichen an drei relativ kleinflächigen Arealen auflagert, nämlich an
den beiden Ohren und am Nasenrücken,
so umspannen die genannten Kopfbedeckungen wie Stirnband, Mütze/Kappe
und Haarreifen bei kontinuierlicher Druckverteilung einen relativ
großen
Bereich des Kopfumfangs und sind geeignet, beliebig lokalisierte
kleinere Massen bzw. Elektronikkomponenten wie Mikrophon- oder Schwingungseinrichtungen
zu tragen.
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Da
es sich bei Stirnbändern,
Kappen/Mützen,
Hüten und
Haarreifen um gängige
und allgemein akzeptierte Kopfbedeckungen handelt, welche geeignet
sind, die Bauteile bzw. Elektronikkomponenten des Knochenleitungs-Hörgeräts weitgehend
zu verbergen, wird auch ästhetischen
Gesichtspunkten Rechnung getragen und insbesondere Kinder und Jugendliche
können
sich unbeschwerter bewegen, da sie fortan keine auffällige „Sonderkonstruktion" mehr an ihrem Kopf
tragen müssen,
welche sie in ihrem Handicap kennzeichnet.
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Um
auch die Empfangs- und Wiedergabeeigenschaften eines Knochenleitungs-Hörgerätes zu optimieren,
sind folgende erfindungsgemäßen Merkmale
des Knochenleitungs-Hörgeräts vorgesehen:
Zufolge
der kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 4 weist die Mikrophoneinrichtung
zwei an unterschiedlichen Bereichen der Kopfbedeckung angeordnete,
vorzugsweise mittels eigener Haltevorrichtungen gehaltene Mikrophoneinheiten
auf. Auf diese Weise kann ein Stereo-Effekt aufbereitet werden, welcher
dem Patienten bzw. dem Träger
des Knochenleitungs-Hörgerätes ein
möglichst
realistisches Abbild der ihm entgegengebrachten akustischen Eindrücke vermittelt.
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Gemäß den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 5 kann etwa die erste Mikrophoneinheit in
einem dem linken Stirn- bzw. Schläfenbereich zugeordneten Bereich
der Kopfbedeckung angeordnet sein, während die zweite Mikrophoneinheit
in einem dem rechten Stirn- bzw. Schläfenbereich zugeordneten Bereich
der Kopfbedeckung angeordnet ist. Auf diese Weise können die von
der Außenwelt
bzw. von einem Gesprächspartner
auf den Patienten zukommenden akustischen Eindrücke in optimaler Weise empfangen
und zu geeigneten, realitätsnahen
Vibrationsschwingungen verarbeitet werden.
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Zur
Vermittlung der Vibrationsschwingungen an den Schädelknochen
weist die Schwingungseinrichtung gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 6 mindestens ein zur Anlage am Schädelknochen bzw. am Mastoid
bestimmtes, in seiner Aufbauart an sich bekanntes Vibrationselement
auf. In einer besonderen Ausführungsart
des Hörgeräts gemäß den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 7 ist eine zweiteilige Aufbauart der Schwingungseinrichtung
vorgeschlagen, indem die Schwingungseinrichtung zwei separate Vibrationselemente
umfasst, welche jeweils an der linken und der rechten Schädelseite
bzw. am linken und am rechten Mastoid anliegen. Es versteht sich,
dass die Vibrationselemente nicht unmittelbar an der Kopfhaut anliegen
müssen,
sondern noch von diversen Ummantelungen oder schallvermittelnden
Schichten umgeben sein können.
Eine auf diese Weise realisierte Hörversorgung ermöglicht eine
lokal reduzierte Intensität
der auf den Schädelknochen
induzierten Vibrationsschwingungen und somit einen größeren Hörkomfort
für den
Patienten.
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Zwecks
leichter Manipulierbarkeit und im Sinne einer stoßsicheren
Bauweise ist es gemäß den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 8 vorgeschlagen, dass ein erstes Komponentengehäuse und
ein zweites Komponentengehäuse
vorgesehen sind, in welchen wahlweise beliebige Bauteile des Hörgeräts angeordnet
sind. In einer bevorzugten Ausführungsart
sind hierbei im ersten Komponentengehäuse die Verstärkereinheit
und eine Batterie bzw. eine Akkueinheit sowie eine oder mehrere
Mikrophoneingänge
bzw. Mikrophoneinheiten angeordnet, während im zweiten Komponentengehäuse ein
Vibrationselement samt allfälliger
elektromagnetischer Bauteile angeordnet ist.
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Im
Falle einer zweiteiligen Ausführung
der Schwingungseinrichtung bzw. einer binauralen Hörversorgung
ist es gemäß den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 9 vorgesehen, dass an der Kopfbedeckung zwei Paare
an Komponentengehäusen,
also insgesamt vier Komponentengehäuse angebracht sind, wobei
ein ein erstes Vibrationselement bergendes Komponentengehäuse in einem
der linken Schädelhälfte zugeordneten
Bereich der Kopfbedeckung angeordnet ist und ein ein zweites Vibrationselement
bergendes Komponentengehäuse
in einem der rechten Schädelhälfte zugeordneten
Bereich der Kopfbedeckung angeordnet ist. Die beiden Komponentengehäuse-Paare können in
solchem Fall auch datentechnisch miteinander verknüpft bzw. mittels
eines Verbindungskabels verbunden sein, um die binaurale Akustik
besser koordinieren zu können.
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Um
die Komponentengehäuse
in einer gewünschten,
z. B. exakt symmetrischen Position am Kopf des Patienten in ihrer
Gebrauchslage zu halten, sind die Komponentengehäuse gemäß den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 10 an einem vorzugsweise der Schädelform angepassten Haltebügel gehalten.
Der mit den Komponentengehäusen bestückte Haltebügel kann
mittels der beschriebenen Haltevorrichtungen in die Kopfbedeckung
integriert sein, es kann der Haltebügel jedoch auch so ausgestaltet
sein, dass er selbst die Kopfbedeckung bildet und z. B. noch eine
zusätzliche
Halterung für
die Mikrophoneinrichtung und den Verstärker aufweist.
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Um
im Bedarfsfalle ein besonders einfaches und schnelles Anbringen
bzw. Auswechseln der Komponentengehäuse zu ermöglichen, ist es gemäß den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 11 vorgesehen, dass der Haltebügel zwei
Endbereiche aufweist, an welchen jeweils eines der Komponentengehäuse mittels
eines vorzugsweise clipsbaren Schnellverschlusses anbringbar bzw.
abnehmbar ist. Im Falle einer binauralen Hörversorgung so wie in Anspruch
8 beschrieben, ist es jeweils das mit einem Vibrationselement versehene
Komponentengehäuse eines
Komponentengehäuse-Paares,
welches an einem Endbereich des Haltebügels gehalten ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsvariante gemäß den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 12 ist es vorgesehen, dass jedes der am
Haltebügel
anbringbaren Komponentengehäuse
zwei vorzugsweise an im Wesentlichen gegenüberliegenden Gehäuseseiten
angeordnete Aufnahmen aufweist, während die Endbereiche des Haltebügels jeweils
zwei gabelförmige
Adapterfortsätze
aufweisen, welche in ihren Endabschnitten jeweils mit einem Passelement
ausgestattet sind. Diese Passelemente sind in die zugeordneten Aufnahmen
des Komponentengehäuses
einsetzbar bzw. aus diesen wieder entfernbar. Selbstverständlich können die
Passelemente integral mit dem Haltebügel ausgeführt sein. Das Anbringen bzw.
Auswechseln der Komponentengehäuse
gestaltet sich auf diese Weise auch für den Laien besonders einfach.
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Das
erste und/oder das zweite Komponentengehäuse weist gemäß den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 13 eine Batterieaufnahmevorrichtung auf, welche sich
bei Betätigung
eines vorzugsweise im Komponentengehäuse versenkten, z. B. mittels
eines Federelementes vorgespannten Entriegelungselementes selbsttätig öffnet. Auf
diese Weise wird ein erhöhter
Bedienkomfort geschaffen und ein Batteriewechseln auch für einen
noch unkundigen Benutzer des erfindungsgemäßen Hörgeräts vereinfacht.
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In
einer praktischen Ausführungsvariante
einer solchen Batterieaufnahmevorrichtung ist es gemäß den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs vorgesehen, dass die Batterieaufnahmevorrichtung
eine um eine Drehachse schwenkbar im Komponentengehäuse gelagerte
und mittels eines Federelementes, vorzugsweise mittels einer Blattfeder
vorgespannte Batterielade aufweist, welche mittels Druckbetätigung des
Entriegelungselementes aus einer im Komponentengehäuse gehaltenen
Position freigegeben und vom Federelement in eine geöffnete Position
befördert
wird.
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Die
Komponentengehäuse
sind gemäß den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 15 mittels eines in der Kopfbedeckung integrierbaren
Verbindungskabels – vorzugsweise
lösbar – miteinander verbunden.
Zum Zwecke einer Befestigung des Verbindungskabels an der Kopfbedeckung
ist diese mit einer oder mehreren Haltevorrichtung für das Verbindungskabel
versehen. Sämtliche
das erfindungsgemäße Hörgerät konstituierenden
Bauteile sind also in der Kopfbedeckung integriert. Bei geeigneter
Verarbeitung können
diese Bauteile optisch vollkommen kaschiert bzw. für einen
Betrachter unsichtbar gehalten werden.
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Die
Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei
zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung einer zweiteiligen Schwingungseinrichtung
eines erfindungsgemäßen Knochenleitungs-Hörgeräts mit geöffneter
Batterieaufnahmevorrichtung in Schrägansicht
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2 eine
schematische Darstellung einer zweiteiligen Schwingungseinrichtung
eines erfindungsgemäßen Knochenleitungs-Hörgeräts mit geschlossener
Batterieaufnahmevorrichtung in Schrägansicht
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3 ein
erfindungsgemäßer Haltebügel in Schrägansicht
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4 ein
erfindungsgemäßer Haltebügel in Vorderansicht
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5 ein
erfindungsgemäßer Haltebügel in Seitenansicht
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6 ein
Detail des erfindungsgemäßen Haltebügels in
Schrägansicht
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7 eine
Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäßen Sets
mit monauraler Hörversorgung
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8 eine
Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäßen Sets
mit binauraler Hörversorgung
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9 eine
Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäßen Sets
mit binauraler Hörversorgung
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10 ein
Komponentengehäuse
mit erfindungsgemäßer Batterieaufnahmevorrichtung
in Schrägansicht
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11 ein
Komponentengehäuse
mit erfindungsgemäßer Batterieaufnahmevorrichtung
in Schnittansicht
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Ein
erfindungsgemäßes Set
besteht aus einer in seiner Gebrauchslage am Kopf eines Patienten verschiebbaren
Kopfbedeckung 5 und einem darin integrierten Knochenleitungs-Hörgerät 1, so wie in 7 dargestellt.
Das Knochenleitungs-Hörgerät 1 umfasst
neben anderen Bauteilen insbesondere eine Mikrophoneinrichtung 2,
einen digitalen Verstärker und
eine Schwingungseinrichtung 3 zur Übertragung von modulierten
Vibrationsschwingungen auf den Schädelknochen, welche wahlweise
in zwei durch ein Verbindungskabel 14 miteinander verbundenen, z.
B. aus Kunststoff gefertigten Komponentengehäusen 6a, 6b angeordnet
sind (1).
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Die
Schwingungseinrichtung 3 weist mindestens ein zur Anlage
an einer ausgewählten
Stelle des Schädelknochens
bzw. der Kopfhaut des Patienten bestimmtes, elektromagnetisch betätigbares
Vibrationselement auf. Derartige Vibrationselemente 3a, 3b sind
von ihrem Aufbau her prinzipiell bekannt und werden vorzugsweise
am hinter dem Ohr befindlichen Mastoid (Felsenbein, lat. os mastoidius)
oder auch an anderen geeigneten Bereichen des Schädelknochens
positioniert. Die im ersten und/oder im zweiten Komponentengehäuse 6a, 6b angeordneten Vibrationselemente 3a, 3b erzeugen
Vibrationsschwingungen, welche als Festkörperschall durch die Kopfhaut
und das subkutane Gewebe in den Schädelknochen und von dort weiter
bis zum Innenohr bzw. zur Hörschnecke
(lat. cochlea) übertragen werden,
wo sie einen vom Patienten in gehörte Informationen umsetzbaren
Nervenreiz verursachen.
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Zu
Generierung geeigneter an den Schädelknochen weiterleitbarer
Vibrationsschwingungen ist in einem oder beiden der Komponentengehäuse 6a, 6b eine
Mikrophoneinrichtung 2 samt einem Verstärker vorgesehen. Hierbei ist
eine im Komponentengehäuse 6a vorgesehene
Mikrophoneingangsöffnung 17 durch
ein Schutzvlies vor dem Eindringen von Flüssigkeiten oder Staub geschützt. Der
Aufbau der Mikrophon- und Verstärkersysteme
sei an dieser Stelle nicht näher
detailliert.
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Um
eine erweitere Flexibilität
in der Nutzung gattungsgemäßer Knochenleitungs-Hörgeräte zu ermöglichen,
sind sowohl die Schwingungseinrichtung 3 als auch die Mikrophoneinrichtung 2 und
der Verstärker
sowie allfällige
zusätzliche
Bauteile in einer in ihrer Gebrauchslage am Kopf verschiebbaren
bzw. veränderbaren
Kopfbedeckung 5 integriert, wobei die Kopfbedeckung 5 eine
oder mehrere Haltevorrichtungen 4 aufweist, an welchen
die Bauteile des Knochenleitungs-Hörgeräts 1,
insbesondere die Komponentengehäuse 6a, 6b anbringbar
und wieder lösbar sind
(siehe 7–9).
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Bei
den Haltevorrichtungen 4 kann es sich etwa um an der dem
Kopf zugewandten Innenseite der Kopfbedeckung 5 angeordnete
Taschenelemente aus Baumwolle oder einem sonstigen Textilgewebe handeln,
in welche die Bauteile bzw. Komponentengehäuse 6a, 6b des
Knochenleitungs-Hörgeräts 1 eingelegt
bzw. eingenäht
sind. Um ein Herausfallen dieser Bauteile bzw. Komponentengehäuse 6a, 6b zu
vermeiden, können die
Taschenelemente z. B. mittels eines Druckknopfes oder eines Zippverschlusses
verschließbar
sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsvariante des
erfindungsgemäßen Sets
sind die Haltevorrichtungen 4 als Schnellverschlüsse, vorzugsweise
als Verrastungsvorrichtungen oder als Klettverschlüsse ausgeführt. Als
Schnellverschluss können
an dieser Stelle gleichfalls Clip-, Niet- oder Reißverschlusssysteme
Einsatz finden. In solchem Falle sind einzelne Bauteile bzw. Komponentengehäuse 6a, 6b des
Knochenleitungs-Hörgeräts 1 jeweils
mit einem korrespondierenden Schnellverschlusselement versehen, welche
mit der an der Kopfbedeckung 5 angeordneten Haltevorrichtung 4 kuppelbar
bzw. zusammenführbar
sind.
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Solcherart
kann das Knochenleitungs-Hörgerät auf besonders
einfache und schnelle Weise von der jeweiligen Kopfbedeckung 5 abgenommen und
an dieser oder an einer anderen Kopfbedeckung 5 wiederbefestigt
werden.
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Es
versteht sich, dass im Bedarfsfalle auch lediglich selektive Bauteile
des Knochenleitungs-Hörgeräts 1 von
einer ihnen zugeordneten Haltevorrichtung 4 abgenommen
werden können,
während
die übrigen
Bauteile des Knochenleitungs-Hörgeräts 1 an
der jeweiligen Kopfbedeckung 5 befestigt bleiben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsart
des erfindungsgemäßen Sets
sind im ersten Komponentengehäuse 6a der
Verstärker
und eine Batterie 16 sowie eine oder mehrere Mikrophoneinheiten 2a, 2b angeordnet,
während
im zweiten Komponentengehäuse 6b eine
Schwingungseinrichtung 3 bzw. ein Vibrationselement samt
allfälliger
elektromagnetischer Komponenten angeordnet ist (siehe 7).
In solchem Falle wird also eine monaurale Hörversorung realisiert, wobei
das das Vibrationselement bergende zweite Komponentengehäuse 6b sowohl
im Bereich der linken Schädelhälfte bzw.
am linken Mastoid als auch im Bereich der rechten Schädelhälfte bzw.
am rechten Mastoid zur Anlage kommen kann. Anstelle der Batterie 16 kann
selbstverständlich
auch eine Akkueinheit, in besonderen Anwendungsfällen auch eine lokal schnurgebundene
Stromversorgung als Energiequelle für das Knochenleitungs-Hörgerät 1 dienen.
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Grundsätzlich ist
es jedoch möglich,
beliebige Bauteile bzw. Elektronikkomponenten des Knochenleitungs-Hörgeräts 1 auf
die beiden Komponentengehäuse 6a, 6b zu
verteilen, wobei das Knochenleitungs-Hörgerät 1 auch mit einem
programmierbaren Mikroprozessor samt assoziierter Speichereinheiten
versehen sein kann. Die Komponentengehäuse 6a, 6b sind
jeweils in einem der linken und in einem der rechten Schädelhälfte zugeordneten
Bereich der Kopfbedeckung 5 bzw. in dort vorgesehenen Haltevorrichtungen 4 angeordnet.
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Die
Schwingungseinrichtung 3 kann in einer bevorzugten Auführungsvariante
der Erfindung auch zweiteilig ausgeführt sein und zwei separate
Vibrationselemente 3a, 3b aufweisen, um eine binaurale Hörversorgung
zu ermöglichen.
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Im
Falle einer zweiteiligen Ausführung
der Schwingungseinrichtung 3 bzw. einer binauralen Hörversorgung
ist es in einer bevorzugten Ausführungsvariante
der Erfindung vorgesehen, dass die Kopfbedeckung 5 mit
zwei Komponentengehäuse-Paaren 6a, 6b,
so wie bereits anhand von 1 beschrieben,
bestückt
ist. Die Kopfbedeckung 5 weist somit gemäß 8 und 9 insgesamt
vier Komponentengehäuse 6 auf,
welche untereinander datentechnisch verknüpft bzw. mittels eines zusätzlichen
(nicht dargestellten) Kabels verbunden sein können, um die binaurale Akustik
besser koordinieren zu können
oder um von einer gemeinsamen Batterie gespeist zu werden. Hierbei
ist ein ein erstes Vibrationselement 3a bergendes Komponentengehäuse 6b in
einem der linken Schädelhälfte zugeordneten
Bereich der Kopfbedeckung 5 angeordnet, während und
ein ein zweites Vibrationselement 3b bergendes Komponentengehäuse 6b in
einem der rechten Schädelhälfte zugeordneten
Bereich der Kopfbedeckung 5 angeordnet ist.
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Ebenso
wäre es
jedoch möglich,
eine binaurale Hörversorgung
mit lediglich zwei an der Kopfbedeckung angebrachten Komponentengehäusen 6a, 6b,
so wie in 7 dargestellt, zu realisieren.
In solchem Falle müsste
jedes der Komponentengehäuse 6a, 6b mit
einem separaten Vibrationselement 3a, 3b versehen
sein, wobei einzelne Komponenten der Mikrophoneinrichtung 2 und
des Verstärkers
sowie des Mikroprozessors und eventuell assoziierter Speichereinheiten
ebenfalls in diesen beiden Komponentengehäusen 6a, 6b untergebracht
sind. In solchem Anordnungsfalle können die einzelnen Vibrationselemente 3a, 3b entweder
von einer in einem der Komponentengehäuse 6a, 6b angeordneten,
gemeinsamen Energiequelle bzw. Batterie 6 gespeist sein
oder auch jeweils eine eigene Energiequelle bzw. Batterie 6 aufweisen.
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Bei
der Kopfbedeckung 5 kann es sich z. B. um ein Stirnband
(9), eine Kappe/Mütze (8) oder
einen Haarreifen handeln. Allgemein gesprochen kann es sich bei
der Kopfbedeckung 5 um Kopfauflagen im weitesten Sinne
handeln, also auch um Hüte,
Ohrenschützer,
Kopftücher,
Haarnetze und dergleichen. Bei Kindern und Jugendlichen wird eine geschlechterspezifische
Auswahl der das Knochenleitungs-Hörgerät 1 bergenden
Kopfbedeckung 5 getroffen werden. So kann etwa für Knaben
eine Baseballkappe und für
Mädchen
ein Haarreifen oder ein Stirnband als Kopfbedeckung 5 vorgesehen
sein.
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Insbesondere
Stirnbänder
und Mützen
aus elastischem Material eigenen sich als Kopfbedeckung 5,
da das Gewicht der Komponentengehäuse 6a, 6b und
der Komponentengehäuse 4a, 4a samt der
darin angeordneten Bauteile in idealer Weise auf eine relativ große Fläche des
Kopfes des Patienten verteilt wird und ein geeigneter Anpressdruck
der Komponentengehäuse 6a, 6b bzw.
der darin angeordneten Vibrationselemente 3a, 3b an
den Kopf des Patienten gewährleistet
ist.
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Die
Kopfbedeckung 5 kann vorteilhafterweise auch mit einer
Schnalle oder einer anderen Adaptionseinrichtung ausgestattet sein,
um eine schnelle und flexible Anpassung des Kopfbedeckung 5 an
die Physiognomie bzw. den Umfang des Patientenkopfes und somit eine
Regulation des Anpressdrucks der Vibrationselemente 3a, 3b bzw.
der Komponentengehäuse 6a, 6b an
die Kopfhaut zu ermöglichen.
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Die
von der Kopfbedeckung 5 gehaltenen Komponentengehäuse 6a, 6b werden
vorzugsweise in einer symmetrischen Position am Kopf des Patienten
angeordnet, sodass beispielsweise das Komponentengehäuse 6b des
ersten Komponentengehäuse-Paares
bzw. dessen Vibrationselement 3a im Zentrum des hinter
dem linken Ohr gelegenen linken Mastoids und das Komponentengehäuse 6b des
ersten Komponentengehäuse-Paares
bzw. dessen Vibrationselement 3b im Zentrum des hinter
dem rechten Ohr gelegenen rechten Mastoids zum Liegen kommt (siehe
die schematische Darstellung gemäß 8).
Die Vibrationselemente 3a, 3b können entweder
durch das Komponentengehäuse 6a, 6b hindurchragen
und an der Kopfhaut anliegen oder auch vollkommen vom Komponentengehäuse 6a, 6b umgeben
sein. Im letzteren Falle kann das Komponentengehäuse 6a, 6b in
jenem zur Übertragung
der erzeugten Vibrationsschwingungen an den Schädelknochen bestimmten Bereich
eine geeignete schallvermittelnde Zwischenschicht, z. B. aus Naturkautschuk
oder Kunststoff aufweisen.
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Um
die Komponentengehäuse 6a, 6b in
einer gewünschten
Position am Kopf des Patienten in ihrer Gebrauchslage zu halten
und ein einfaches Umsetzen des Knochenleitungs-Hörgeräts 1 in eine andere
Kopfbedeckung 5 zu ermöglichen,
ist ein in den 3–6 dargestellter
Haltebügel 7 vorgesehen, an
welchem die Komponentengehäuse 6a, 6b mittels eines
clipsbaren Schnellverschlusses gehalten sind. Der Haltebügel 7 ist
an die Schädelform
des Patienten angepasst und kann auch einen in den vorliegenden
Figuren nicht dargestellten Längenverstellmechanismus
aufweisen.
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Wie
in 3 ersichtlich, weist der Haltebügel 7 zwei
Endbereiche 7a, 7b mit jeweils zwei gabelförmigen Adapterfortsätzen 9a, 9b auf.
Die Adapterfortsätze 9a, 9b sind
in ihren Endabschnitten 9a', 9b' jeweils mit
einem im Wesentlichen stiftförmigen
Passelement 10a, 10b ausgestattet, wobei die beiden Passelemente 10a, 10b einander
zugewandt sind. Analog zur Geometrie der Passelemente 10a, 10b weist
jedes Komponentengehäuse 6a, 6b zwei
Aufnahmen 8a, 8b auf (siehe 1).
Die im vorliegenden Ausführungsbeispiel
als Bohrungen ausgestalteten Aufnahmen 8a, 8b sind
an im Wesentlichen gegenüberliegenden
Gehäuseseiten
der Komponentengehäuse 6a, 6b angeordnet
und zur Aufnahme der stiftförmigen
Passelemente 10a, 10b bestimmt.
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Wie
in einer Detaildarstellung des Endbereichs 7a des Haltebügels 7 gemäß 6 ersichtlich, sind
die Passelemente 10a, 10b integral mit dem Haltebügel 7 ausgeführt.
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Die
Komponentengehäuse 6a, 6b können somit
in einfacher Weise an den Endbereichen 7a, 7b des
Haltebügels 7 angebracht
und auch wieder entfernt werden. Es versteht sich hierbei, dass zum
beschriebenen Zweck eines Schnellverschlusses auch andere Vorrichtungen
Einsatz finden können,
z. B. indem die Passelemente 10a, 10b an den Komponentengehäusen 6a, 6b und
korrespondierende Aufnahmen 8a, 8b am Haltebügel 7 vorgesehen
sind.
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Der
dargestellte Haltebügel 7 kann
mitsamt den Komponentengehäusen 6a, 6b in
die Kopfbedeckung 5, z. B. eine Kappe integriert und dort
mittels einer oder mehrerer Haltevorrichtungen 4 fixiert
sein, ebenso kann der Haltebügel 7 bei
geeigneter Dimensionierung und Materialwahl jedoch auch selbst die Kopfbedeckung 5 bilden.
So ist es etwa denkbar, den in 3 abgebildeten
Haltebügel 7 mit
Stoff zu überziehen
und ihm das Design eines Stirnreifens zu geben. Der Haltebügel 7 kann
auch noch zusätzliche Halterungen
für die
Mikrophoneinrichtung 2, den Verstärker sowie für allfällige andere
Bauteile des Knochenleitungs-Hörgeräts 1 aufweisen.
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Ein
in beschriebener Weise am Haltebügel 7 angeordnetes
Knochenleitungs-Hörgerät 1 kann
somit auf einfache Weise von der Kopfbedeckung 5 entfernt
und in eine andere Kopfbedeckung 5 transferiert werden,
ohne dass die Geometrie einer solchen Kopfbedeckung 5 geändert bzw.
zur Einstellung eines optimalen Anpressdrucks der Schwingungseinrichtung 3 bzw.
der Vibrationselemente an den Patientenkopf adaptiert werden müsste.
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Im
Falle einer anhand von 8 beschriebenen binauralen Hörversorgung
sind es hingegen jeweils die zweiten Komponentengehäuse 6b der
beiden Komponentengehäuse-Paare,
welche an den Endbereichen 7a, 7b des Haltebügels 7 bzw.
an den gabelförmigen
Adapterfortsätzen 9a, 9b anbringabar sind,
während
die die Mikrophoneinrichtung 2 bergenden zweiten Komponentengehäuse 6b der
beiden Komponentengehäuse-Paare
entweder an eigens dafür
vorgesehenen weiteren Schnellverschlüssen (nicht dargestellt) des
Haltebügels 7 oder
auch an beliebigen Stellen der Kopfbedeckung 5 mittels zugeordneter
Haltevorrichtungen 4 gehalten sind.
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Zwecks
Verbesserung der Empfangs- und Wiedergabeeigenschaften des Knochenleitungs-Hörgerätes 1 weist
die Mikrophoneinrichtung 2 in einer bevorzugten Ausführungsvariante
zwei vorzugsweise an unterschiedlichen Bereichen der Kopfbedeckung 5 angeordnete
Mikrophoneinheiten 2a, 2b auf. Diese Mikrophoneinheiten 2a, 2b beliefern über geeignete
Schnittstellen den Verstärker
bzw. den Mikroprozessor mit Signalen, welche anschließend mittels
der Schwingungseinrichtung 3 bzw. den Vibrationselementen 3a, 3b in
Vibrationsschwingungen umgesetzt werden. Die im vorliegenden Ausführungsbeispiel
gemäß 1 am
ersten Komponentengehäuse 6a angeordnete
Mikrophoneingangsöffnung 17 kann
selbstverständlich
auch am zweiten Komponentengehäuse 6b vorgesehen
sein.
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Gemäß 8 ist
die erste Mikrophoneinheit 2a in einem dem linken Stirn-
bzw. Schläfenbereich zugeordneten
Bereich der Kopfbedeckung 5 angeordnet, während die
zweite Mikrophoneinheit 2b in einem dem rechten Stirn-
bzw. Schläfenbereich
zugeordneten Bereich der Kopfbedeckung 5 angeordnet ist.
Auf diese Weise kann der Patient Eindrücke der Außenwelt, z. B. einen Gesprächspartner
oder ein Konzert viel realitätsgetreuer
erleben als dies bisher mit konventionellen Knochenleitungs-Hörgeräten 1 möglich war.
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Um
eine flexible Positionierung sowie eine insbesondere im Anwendungsbereich
von Kindern erforderliche erhöhte
Stoßresistenz
der Mikrophoneinheiten 2a, 2b zu ermöglichen,
sind diese in den ersten Komponentengehäusen 6a untergebracht, können jedoch
gegebenenfalls auch in den zweiten Komponentengehäusen 6b angeordnet
sein.
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Im
Falle einer Ausführung
der Haltevorrichtung 4 als Taschenelement ist diese mit
einer kleinen Öffnung 15 versehen,
welche einen ungehinderten Empfang akustischer Eindrücke der
Außenwelt
durch die Mikrophoneinrichtung 2 bzw. durch die Mikrophoneinheiten 2a, 2b ermöglichen
soll.
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Die
Mikrophoneinrichtung 2 kann weiterhin auch einteilig ausgeführt sein.
In solchem Falle empfiehlt es sich, eine einzige, vorzugsweise als
Stereo-Mikrophon ausgestaltete Mikrophoneinheit in einem in Gebrauchslage
im zentralen Bereich der Stirn des Patienten zum Liegen kommenden
Areal der Kopfbedeckung 5 anzuordnen.
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Gemäß 1 ist
am ersten Komponentengehäuse 6a ein
Lautstärkesteller 11 vorgesehen, welcher
einem Hörgeräte-Benutzer die Einstellung einer
subjektiv gewünschten
Lautstärke
bzw. der Intensität
der von der Schwingungseinrichtung 3 generierten Vibrationsschwingungen
ermöglicht.
Der Lautstärkesteller 11 kann
im Komponentengehäuse 6a versenkt
sein.
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Das
zwischen den Komponentengehäusen 6a, 6b verlaufende
Verbindungskabel 14 kann zwecks Schutz und besserer Eingliederung
in die jeweilige Kopfbedeckung 5 mit einer schlauchförmigen Ummantelung
aus einem Textilmaterial versehen sein, welche wiederum mit geeigneten
Befestigungselementen zur Anbringung am Kopfbedeckung 5 ausgestattet
sein kann. Ebenso können
an der Kopfbedeckung 5 auch eine oder mehrere eigens für das Verbindungskabel 14 eingerichtete
Haltevorrichtungen 4 vorgesehen sein, wobei im Falle einer
binauralen Hörversorgung
gemäß den 7 und 8 jeweils
zwei schlauchförmige
Ummantelungen für
die Verbindungskabel 14 der beiden Komponentengehäuse-Paare
vorgesehen sind.
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Es
sei erwähnt,
dass zwischen den Bauteilen des Knochenleitungs-Hörgeräts 1,
insbesondere zwischen der in den Komponentengehäusen 6a, 6b angeordneten
Schwingungseinrichtung 3, dem Verstärker und der extern angeordneten
Mikrophoneinrichtung 2 bzw. den Mikrophoneinheiten 2a, 2b auch
eine drahtlose Signalübertragung,
z. B. mittels Bluetooth- bzw. WPAN-Technik stattfinden kann. In
solchem Falle kann die Vorsehung des Verbindungskabels 14 entfallen.
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Das
Komponentengehäuse 6a, 6b weist
in einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung
eine in den 10 und 11 näher ersichtliche
Batterieaufnahmevorrichtung 12 auf, welche sich bei Betätigung eines
Entriegelungselementes 13 selbsttätig öffnet.
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Hierbei
ist im Komponentengehäuse 6a eine um
eine durch Achsstummel 20 ausgebildete Drehachse 30 schwenkbare
Batterielade 21 vorgesehen, in welche z. B. eine handelsübliche Knopfzellenbatterie
einsetzbar ist. Im Komponentengehäuse 6a ist weiters
ein im vorliegenden Ausführungsbeispiel
als Blattfeder 24 ausgeführtes Federelement angeordnet,
welches im geschlossenen Zustand bzw. in einer im Komponentengehäuse 6a, 6b gehaltenen
Position der Batterielade 21 mit einer definierten Vorspannung
gegen diese drückt.
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Das
in einem Führungsabschnitt 28 des Komponentengehäuses 6a versenkt
gelagerte Entriegelungselement 13 weist einen bolzenförmigen Endabschnitt 13a auf,
welcher über
eine in 1 ersichtliche Ausnehmung 18 im
Komponentengehäuse 6a z.
B. von einem Schraubendreher kontaktierbar und in Betätigungsrichtung 22 nach
unten druckbar ist. Ein gegenüber
dem Endabschnitt 13a angeordneter, schleifenförmiger Kompressionsabschnitt 29 des
Entriegelungselementes 13 sorgt dafür, dass das Entriegelungselement 13 entgegen
der Betätigungsrichtung 22 an
Anschlagbereiche 28a des Führungsabschnitts 28 gedrückt wird
und in dieser verriegelnden Stellung verharrt, bis es in beschriebener
Weise betätigt
wird.
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Die
Batterielade 21 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
mittels einer Verrastungsvorrichtung 25 vom Entriegelungselement 13 gehalten. Hierbei
weist das Entriegelungselement 13 gern 10 ein
angeformtes erstes Verrastungselement 26 auf, welches mit
einem an der Batterielade 21 angeformten zweiten Verrastungselement 27 verrastbar ist.
Zu diesem Zweck weisen die Verrastungselemente 26, 27 nasenförmige Endabschnitte 26a, 27a auf, welche
im verrasteten Zustand der Verrastungselemente 26, 27 ineinandergreifen.
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Insbesondere
anhand der Schnittansicht gemäß 11 kann
nachvollzogen werden, wie sich der Kompressionsabschnitt 29 des
Entriegelungselementes 13 im Falle eines in Betätigungsrichtung 22 ausgeübten manuellen
Drucks auf den Endabschnitt 13a des Entriegelungselementes 13 geringfügig zusammenstaucht
und der nasenförmige
Endabschnitt 26a des ersten Verrastungselementes 26 den
nasenförmigen
Endabschnitt 27a des zweiten Verrastungselementes 27 freigibt,
sodass die an der Drehachse 30 gelagerte Batterielade 21 von
der vorgespannten Blattfeder 24 in Öffnungsrichtung 23 aufgeschwenkt wird
und die Batterie 16 aus der Batterieaufnahmevorrichtung 12 entnommen
bzw. ausgewechselt werden kann.
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Um
die in einer geöffneten
Position gemäß 1 befindliche
Batterielade 21 wieder zu verschließen, bedarf es eines einfachen
manuellen Drucks entgegen der Öffnungsrichtung 23,
sodass der nasenförmige
Endabschnitt 27a des zweiten Verrastungselementes 27 der
Batterielade 21 wiederum mit dem nasenförmigen Endabschnitt 26a des
ersten Verrastungs elementes 26 des Entriegelungselementes 13,
so wie in 11 dargestellt, in Eingriff
kommt.
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Im
Sinne einer erhöhten
Kindersicherheit – ein
Verschlucken von Batterien 6 durch Kinder soll verhindert
sein – kann
das im Komponentengehäuse 6a vorgesehene
Entriegelungselement 13 bzw. dessen betätigbarer Endabschnitt 13a auch
versteckt sein oder nur mittels eines Spezialwerkzeugs, z. B. eines
Uhrmacherschraubendrehers öffenbar
sein.
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In
einer alternativen Bauweise können
der Lautstärkesteller 11 und
das Entriegelungselement 13 auch in ihrer Funktionalität vereinigt
werden, indem lediglich ein einziges Bauteil vorgesehen ist, welches
sowohl (zwecks Lautstärkeänderung)
drehbar als auch (zwecks Betätigung
der Batterieaufnahmevorrichtung 12) in Betätigungsrichtung 22 druckbar
ist. In diesem Falle kann die Vorsehung einer der in 1 ersichtlichen
Ausnehmungen 18 oder 19 im Komponentengehäuse 6a entfallen.