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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ultraschall-Messung.
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Insbesondere
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die Ultraschall-Messung
des Blutflusses im menschlichen oder tierischen Körper
durch eine dynamische oder unregelmäßige Öffnung,
beispielsweise eine insuffiziente oder stenosierte Herzklappe, eine
verengte Vene oder Arterie oder dergleichen. Beispielsweise ist
es wünschenswert, den Volumenstrom und/oder das Flußvolumen
bei einer kranken Herzklappe, insbesondere den Rückfluß durch
eine kranke Herzklappe, zu bestimmen, um dadurch den Schweregrad
eines Klappendefekts bestimmen und ggf. eine Herzklappenoperation
mit optimalem Ergebnis durchführen zu können.
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Die
WO 00/51495 A1 und
WO 2004/075754 A1 offenbaren
Ultraschall-Meßverfahren, bei denen gepulste Ultraschallsignale
ausgesendet und die rückgestreuten Ultraschallstrahlen
basierend auf der Doppler-Technik ausgewertet werden.
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Weitere
Vorrichtungen zur Ultraschall-Messung sind beispielsweise aus der
US 6,464,642 B1 ,
US 6,423,006 B1 ,
US 6,293,914 B1 ,
US 5,676,148 A1 ,
US 5,085,220 A ,
US 4,873,985 A ,
US 4,519,260 A ,
WO 2005/023098 A1 und
JP 2006-014891 A1 bekannt.
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Im
folgenden wird primär auf die Ultraschall-Messung am Herzen – also
die Echokardiographie – abgestellt. Jedoch ist die vorliegende
Erfindung hierauf nicht beschränkt. Vielmehr kann die vorliegende
Erfindung auch bei sonstigen Ultraschall-Messungen eingesetzt werden,
insbesondere zur Untersuchung des menschlichen oder tierischen Körpers.
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Um
die vorliegende Erfindung besser verstehen zu können, werden
zunächst bekannte Ultraschall-Meßverfahren, wie
sie insbesondere für die Echokardiographie eingesetzt werden,
näher erläutert. Auf diese Verfahren wird später
bei Beschreibung der Erfindung auch Bezug genommen. Die Verfahren
werden insbesondere in
"Echokardiographie" von PD Dr. med.
Thomas Bartel und Dr. med. Silvana Müller, Urban & Fischer Verlag,
1. Auflage 2007, Seiten 13 bis 46, erläutert.
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Bei
der sogenannten M-mode-Technik werden Ultraschallpulse von einem
Schallkopf, insbesondere einem sogenannten Transducer (Sender und
Empfänger), ausgesendet und bei Reflexion wieder empfangen.
Nach Aussendung eines Pulses erfolgt eine Pause, bis alle Reflektionen
des Pulses empfangen sind, bevor der nächste Puls ausgesendet
wird. Die Frequenz, mit der die Pulse nacheinander ausgesendet werden
können, wird als Pulsfrequenz oder Pulswiederholrate (Puls
Repetition Frequency – PFR) bezeichnet. Die PRF hängt
von der Laufzeit eines Pulses bis zur ausgewählten Eindringtiefe
und der gleichen Laufzeit für die Reflexion ab. Die Laufzeit
errechnet sich aus der Geschwindigkeit der Ultraschallpulse im Gewebe
und der Laufstrecke oder Eindringtiefe. Die PRF liegt üblicherweise
im kHz-Bereich und beträgt beispielsweise etwa 7,5 kHz.
Ein Vorteil der M-mode-Technik liegt in einer hohen zeitlichen Auflösung
von etwa 0,3 bis 1,0 ms. Dadurch lassen sich auch schnelle Bewegungen
kleiner Strukturen, wie die oszillierende Bewegung eines Klappensegels,
als fließende Bewegung darstellen.
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Die
2-D-Echokardiographie erlaubt die Echtzeitdarstellung sektorförmiger
Schnittbilder des Herzens. Hierbei wird die Sende- und Empfangsrichtung der
Ultraschallsignale in einem Sektor von beispielsweise 90° verändert.
Durch eine schnelle Schwenkbewegung der Sende-Empfangs-Richtung
wird aus den eindimensionalen Scanlinien-Informationen ein Sektortbild
zusammengesetzt. Die Anzahl dieser Scanlinien und damit die laterale
Auflösung des Schnittbildes werden durch die PRF, die Bildfrequenz
und den Sektorwinkel bestimmt.
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Die
3-D-Echokardiographie ermöglicht die räumliche,
dynamische Darstellung des Herzens. Es werden räumliche
Bilddatensätze erzeugt. Grundsätzlich kann dies
durch Zusammensetzten einer Vielzahl von 2-D-Schnittbildern erfolgen,
wobei durch computerbasierte Rekonstruktion ein Volumendatensatz
erfolgt wird. Mittels spezieller Schallköpfe, insbesondere
sogenannter Phased-Array-Transducer, wird die unmittelbare Ultraschall-Messung
in einem dreidimensionalen Raumbereich, insbesondere in einem pyramidenförmigen
Schallvolumen, ermöglicht. Moderne Matrix-Schallköpfe
(Transducer) bestehen beispielsweise aus einer zweidimensionalen
Anordnung von etwa 3.000 Ultraschallelementen. Durch entsprechende
Datenverarbeitung ist es möglich, pyramidenförmige
Schallvolumina von ca. 90° lateraler Ausdehnung und 30° Breite
abzutasten und die Ultraschallbildinformationen in Echtzeit darzustellen.
So können Echtzeit-3-D-Bilddatensätze erzeugt
werden.
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Die
Doppler-Echokardiographie bzw. das Doppler-Verfahren erlaubt die
Bestimmung von Blutflußgeschwindigkeiten. Es handelt sich
primär um kein Bildgebungsverfahren, sondern vielmehr um
ein Geschwindigkeitsmeßverfahren. Ausgenutzt wird hierbei
der sogenannte Doppler-Effekt, also die Frequenzverschiebung des
reflektierten Ultraschallsignals, das auch kurz als Dopplersignal
bezeichnet wird. Diese Frequenzverschiebung ist proportional der
Bewegungsgeschwindigkeit des reflektierenden Objekts relativ zum
Ultraschallempfänger. Diese Frequenzverschiebung wird auch
als Doppler-Frequenz bezeichnet.
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Es
sind drei Doppler-Verfahren bekannt, nämlich das kontinuierliche
Doppler-Verfahren, daß gepulste Doppler-Verfahren und das
Farb-Doppler-Verfahren.
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Beim
kontinuierlichen Doppler-Verfahren werden kontinuierlich Ultraschallwellen
ausgesendet und nach Reflexion von anderen Schallelementen kontinuierlich
empfangen. Durch den kontinuierlichen Empfang ist die Bestimmung
sehr hoher Flußgeschwindigkeiten von bis etwa 8 m/s möglich.
Es ist jedoch keine eindeutige örtliche Zuordnung der registrierten
Bewegung möglich. Es wird ein Geschwindigkeitsspektrum
erzeugt. Daher wird der kontinuierliche Doppler auch als Spektral-Doppler
bezeichnet. Jeder Bildpunkt innerhalb des Geschwindigkeitsspektrums repräsentiert
dabei jeweils eine Geschwindigkeit und einen Zeitpunkt. Je mehr
Objekte mit gleicher Geschwindigkeit fließen, desto größer
ist die Ultraschallenergie bei dieser Doppler-Frequenz und dem entsprechend
heller wird der entsprechende Bildpunkt dargestellt. Daher ist beispielsweise
das Doppler-Sektrum einer schweren Mitralinsuffizienz wesentlich
heller als das einer geringen Mitralinsuffizienz, weil der Doppler-Strahl
bei größerem Mitralklappenleck einen größeren
Flußquerschnitt mit größerer Anzahl reflektierender
Blutkörperchen erfaßt. Die Intensität
des Doppler-Sektrums gibt damit einen Hinweis auf die Größe
des Regurgitationsflusses (Rückflusses) und damit den Schweregrad
der Mitralinsuffizienz.
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Aufgrund
der Erfassung unterschiedlicher Flüsse entlang des Doppler-Strahls
ist jedoch eine Quantifizierung nur des Regurgitationsflusses nicht möglich.
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Gegenüber
dem kontinuierlichen Doppler-Verfahren erlaubt das gepulste Doppler-Verfahren entlang
des Ultraschallstahls eine eindeutige örtliche Zuordnung
der Doppler-Geschwindigkeiten. Es lassen sich jedoch nur Geschwindigkeiten
bis ca. 2 bis 3 m/s bestimmen. Die PRF für die Doppler-Pulse hängt
wie bei der M-mode-Technik von dem Abstand zu dem zu messenden Objekt
und von der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Ultraschalls ab. Beim
gepulsten Doppler-Verfahren ist die maximal meßbare Phasenverschiebung
von der PRF abhängig. Damit die Doppler-Frequenz, die der
Phasenverschiebung entspricht, anhand der Ultraschallpulse erfaßt
werden kann, muß die PRF mindestens der zweifachen Doppler-Frequenz
entsprechen. Darüber hinaus ist die maximal erfaßbare
Geschwindigkeit – generell und nachfolgend als Nyquist-Geschwindigkeit – von der
PRF abhängig. Je höher die PRF, desto geringer ist
die Nyquist-Geschwindigkeit. So ergibt sich beispielsweise bei einer
PRF von 5 MHz und einem Abstand von 7 cm eine Nyquist-Geschwindigkeit
von etwa 0,85 m/s. Wenn die Nyquist-Geschwindigkeit überschritten
wird, können mehrere Meßfenster entstehen (wodurch
die Eindeutigkeit der örtlichen Zuordnung der Geschwindigkeiten
verloren geht) oder durchlaufen die Geschwindigkeiten oberhalb der
Nyquist-Geschwindigkeit wiederholt das Geschwindigkeits-Spektrum
bzw. Nyquist-Spektrum (hierdurch geht die Eindeutigkeit der Geschwindigkeitsbestimmung
verloren – dieses Durchlaufen wird nachfolgend als Aliasing
bezeichnet).
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Üblicherweise
wird die Geschwindigkeitsskala innerhalb der Nyquist-Grenzen beibehalten, um
eine eindeutige örtliche Zuordnung der Geschwindigkeiten
zu erhalten. Wenn die Doppler-Frequenz gegenüber der PRF
zu groß ist, kann die Doppler-Frequenz und damit die Geschwindigkeit nicht
eindeutig erkannt werden. Es tritt der Effekt des Aliasing auf.
Zu berücksichtigen ist hierbei, daß das gepulste
Doppler-Verfahren bzw. eine gepulste Doppler-Einrichtung anhand
der Phasenverschiebung nicht nur die Geschwindigkeit des sich bewegenden
Objekts, sondern auch die Richtung der Geschwindigkeit – also
die Flußrichtung – erkennten kann. Wenn die Doppler-Frequenz
die Nyquist-Grenzen von +/–½ PRF überschreitet,
kann keine eindeutige Geschwindigkeit bzw. Geschwindigkeitsrichtung mehr
zugeordnet werden. Es folgt dann eine Fehldarstellung.
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Im
Doppler-Modus ist üblicherweise die Möglichkeit
vorhanden, die Informationen der Bewegungsrichtung zu Gunsten höherer
Geschwindigkeiten aufzugeben. Statt jeweils in die positive und
negative Richtung Geschwindigkeiten zu messen und anzuzeigen, ist
es möglich, in einer Richtung die Doppler-Frequenzen (also
Geschwindigkeiten) bis zu der PRF (Nyquist-Grenze) zu erfassen.
Diese Skalenverschiebung wird auch als Nullinienverschiebung bezeichnet.
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Auch
das gepulste Doppler-Verfahren erlaubt wie das kontinuierliche Doppler-Verfahren
die Registrierung der unterschiedlichen Geschwindigkeiten eines
Flusses in Form eines Geschwindigkeitsspektrums. Beim gepulsten
Doppler-Verfahren besteht aufgrund des Meßfensters mit
einem bestimmten Tiefenbereich eine hohe Proportionalität
zwischen der reflektierten Ultraschallenergie und der Größe
des reflektierenden Flußquerschnitts (hier auch Querschnittsfläche
genannt), wodurch eine Quantifizierung des Flußquerschnitts
und der Flußmenge anhand des Doppler-Sektrums prinzipiell möglich
ist.
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Das
Farb-Doppler-Verfahren erlaubt eine zwei- oder dreidimensionale
farbkodierte Darstellung von Geschwindigkeiten, insbesondere Blutflüssen,
in Kombination mit der 2-D- oder 3-D-Echokardiographie. Wegen der
physikalischen Grenzen, die der Doppler-Technik durch die PRF gesetzt
sind, ist es unmöglich, allen Bildpunkten entlang einer
Bildlinie genaue Flußgeschwindigkeiten zuzuordnen.
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Das
Farb-Doppler-Verfahren basiert grundsätzlich auf dem Prinzip
des gepulsten Doppler-Verfahrens. Statt das gesamte Geschwindigkeitsspektrum
in einem Meßpunkt zu registrieren, werden beim Farb-Doppler-Verfahren
pro Meßpunkt mehrere Pulse aufeinanderfolgend ausgesendet
und jeweils nur die Phasenverschiebung zwischen zwei aufeinanderfolgenden
reflektierenden Pulsen verglichen (Autokorrelation). Diese Phasenverschiebungen
werden gemittelt, um eine mittlere Flußgeschwindigkeit
des jeweiligen Meßpunkts zu bestimmen. Je größer
die PRF und damit die Anzahl der Phasenverschiebungen sind, desto
genauer (sensitiver) ist die Bestimmung der mittleren Ge schwindigkeit.
Je größer die PRF ist, desto stärker
sinkt aber die Bildrate. Die mittleren Geschwindigkeiten werden
nach Höhe und Richtung der Geschwindigkeit farblich kodiert.
Dunkles rot bis helles gelb kodiert üblicherweise Geschwindigkeiten
von 0 bis zur halben (positiven) Nyquist-Geschwindigkeit auf den
Schallkopf zu und dunkles blau bis helles blau von 0 bis zur halben
(negativen) Nyquist-Geschwindigkeit vom Schallkopf weg.
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Aufgrund
der gewünschten Ortsauflösung unterliegt das Farb-Doppler-Verfahren
der gleichen Begrenzung der maximalen Nyquist-Geschwindigkeit mit
dem Effekt des Aliasing wie das gepulste Doppler-Verfahren. Die
Nyquist-Geschwindigkeit des Farb-Doppler-Verfahrens ist bei gleichen
Einstellungen jedoch etwas geringer als beim gepulsten Doppler-Verfahren,
da ein Teil der Pulse für die Bilderzeugung benötigt
wird und damit die PRF für das Farb-Doppler-Verfahren sinkt.
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Die
mittleren Geschwindigkeiten werden durch eine Farbkodierung, insbesondere
wie bereits oben erläutert, dargestellt. So ergibt sich
insbesondere ein Farbkreis. Bei Überschreiten der Nyquist-Grenze
bzw. -Geschwindigkeit erfolgt ein Farbwechsel bzw. Farbumschlag,
beispielsweise von hellblau zu gelb, bei Fluß vom Schallkopf
weg oder von gelb zu hellblau bei Fluß auf den Schallkopf
zu. Je höher die mittlere Geschwindigkeit ist, desto häufiger wird
der Farbkreis durchlaufen bzw. erfolgt ein Farbumschlag. In diesem
Fall kann auch von mehrfachem Aliasing gesprochen werden.
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Bei
der vorliegenden Erfindung ist unter dem Begriff "Aliasing" insbesondere
nicht nur zu verstehen, daß ein Farbwechsel bzw. Farbumschlag
erfolgt ist, sondern wie oft. Das Aliasing bzw. ein entsprechender
Aliasing-Wert gibt also an, wie oft die Nyquist-Geschwindigkeit überschritten
bzw. die Farbskala durchlaufen worden ist.
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Basierend
auf dem Farb-Doppler-Verfahren ist die sogenannte PISA-Methode bekannt.
Es wird der Regurgitationsfluß anhand der hemisphärischen Flußkonvergenz
vor einer durchströmten Öffnung bestimmt. Die
hemisphärische Fläche vor der Öffnung wird
mit Hilfe der Farbumschlagsgrenze aufgrund des Farbumschlags beim
Aliasing erfaßt. Die so bestimmte Fläche wird
mit der Nyquist-Geschwindigkeit multipliziert, wodurch sich der
Volumenstrom des Fluids durch diese Fläche und damit auch
durch die Öffnung ergibt. Zu Einzelheiten wird auf
"Echokardiographie",
Seite 41/42, und die dort zitierte Literatur verwiesen.
Problematisch bei der PISA-Methode ist, daß die Aliasing-Grenze
in vielen Fällen nicht hemisphärisch verläuft
und daß die Hemisphäre des Aliasing zudem einem
Winkelfehler, dem sogenannten Doppler-Winkelfehler (Abweichung der
Flußrichtung von der Ultraschallrichtung), unterliegt.
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Bei
der vorliegenden Erfindung bezeichnet der Begriff "Volumenstrom"
ein Volumen an Fluid, wie Blut, das pro Zeiteinheit fließt.
Der Volumenstrom ergibt sich insbesondere aus dem Produkt der Geschwindigkeit
(Fließgeschwindigkeit oder Flußgeschwindigkeit)
des Fluids und der von dem Fluid durchströmten Querschnittsfläche.
Bei über der Querschnittsfläche variierenden Geschwindigkeiten wird über
die Querschnittsfläche integriert.
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Das
"Flußvolumen" bezeichnet das Volumen an Liquid, das über
einen gewissen Zeitraum geströmt ist. Es ergibt sich bei
variierendem Volumenstrom insbesondere aus dem Integral des Volumenstroms über
die gewünschte Zeitspanne.
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Um
beispielsweise bei einer insuffizienten Herzklappe den Volumenstrom,
das Flußvolumen und/oder einen dazu proportionalen Wert – nachfolgend
kurz auch Meßwerte genannt – des Blutrückstroms
zu bestimmen, soll der Meßbereich innerhalb der vena contracta
(Strahlverengung) im Rückstrom des Bluts durch die Herzklappe
liegen.
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Bei
der vorliegenden Erfindung wird mit dem Begriff "Meßbereich"
derjenige räumliche Bereich bezeichnet, der von einem Sendestrahl
sonifiziert, also beschallt, und dessen Rückstreuung erfaßt
und ausgewertet wird, wobei gegebenenfalls nur die Rückstreuung
eines Teilbereichs erfaßt und/oder ausgewertet wird. Die
rückgestreuten Ultraschallwellen werden auch einfach als
Ultraschallsignale oder Dopplersignale bezeichnet.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zur Ultraschall-Messung eines Volumenstroms und/oder Flußvolumens
durch eine Öffnung eines Farb-Doppler-Datensatzes anzugeben,
wobei eine einfache, vorzugsweise automatisierte Messung, insbesondere
an einer verhältnismäßig großen
und/oder unregelmäßig geformten und/oder dynamischen Öffnung,
unter Verwendung des Farb-Doppler-Verfahrens auch bei Fließgeschwindigkeiten über
der Nyquist-Geschwindigkeit ermöglicht wird.
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Die
obige Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch
1 oder 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß mittels
des Farb-Doppler-Verfahrens eine zwei- oder dreidimensionale Verteilung
der Geschwindigkeit des Fluids gemessen wird. Der Meßbereich
liegt vorzugsweise in und/oder nach einer insbesondere dynamischen
und/oder unregelmäßigen Öffnung, die
von dem Fluid durchströmt wird. Besonders bevorzugt liegt
der Meßbereich im Bereich einer Vena contracta. So wird
ein Datensatz mit farbkodierten Geschwindigkeiten erfaßt.
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Die
Nullinie der Farbkodierung des Datensatzes wird so angepaßt,
daß bei den farbkodierten Geschwindigkeiten im Meßbereich
kein Farbumschlag erfolgt.
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Alternativ
oder zusätzlich wird das Aliasing der Farbkodierung bestimmt.
Dies erfolgt insbesondere dadurch, daß erfaßt
wird, wie oft die Nyquist-Geschwindigkeit von einer Geschwindigkeit, insbesondere
einer maximalen oder mittleren Geschwindigkeit, im Meßbereich überschritten
wird. Diese Geschwindigkeit wird insbesondere separat und/oder absolut
bestimmt, besonders bevorzugt mittels dem kontinuierlichen Doppler-Verfahren.
Jedoch kann auch ein sonstiges Verfahren für diese Bestimmung
eingesetzt werden.
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Schließlich
wird der Volumenstrom und/oder das Flußvolumen aus den
farbkodierten Geschwindigkeiten des angepaßten Datensatzes – also
mit der angepaßten Farbkodierung – unter Berücksichtigung des
Aliasing und der Nyquist-Geschwindigkeit und/oder unter Berücksichtigung
der absoluten Geschwindigkeit gemessen.
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Vorzugsweise
werden die farbkodierten Geschwindigkeiten nach Anpassung der Farbkodierung in
einem Farbbild dargestellt. Besonders bevorzugst kann dabei auch
gleichzeitig der Volumenstrom und/oder das Flußvolumen
angezeigt werden.
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An
Stelle des Volumenstroms bzw. Flußvolumens können
generell Meßwerte im Sinne der vorliegenden Erfindung,
also beispielsweise auch dazu proportionale oder davon abhängende
Werte angezeigt werden.
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Weitere
Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung einer vorschlagsgemäßen
Vorrichtung bei der Ultraschall-Messung des Rückstroms
durch eine insuffiziente Herzklappe;
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2 eine
schematische Darstellung einer Ultraschall-Messung einer vena contracta
in einer Öffnung; und
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3 ein
Doppler-Spektrum einer vena contracta.
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1 zeigt
in schematischer Darstellung eine vorschlagsgemäße
Vorrichtung 1 und ein vorschlagsgemäßes
Verfahren zur Ultraschall-Messung eines Fluidstroms durch eine insbesondere
dynamische und/oder unregelmäßige Öffnung 2,
die von einem Fluid, insbesondere Blut 3, durchströmt
wird.
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1 zeigt
schematisch einen nur teilweise angedeuteten Körper 4 mit
einem zu untersuchenden Herz 5, das von Blut 3 durchströmt
ist. Eine Herzklappe – hier die Mitralklappe M – ist
insuffizient und schließt daher während der Kontraktion
der Herzkammer (im weiteren Systole genannt) nicht vollständig,
sondern bildet die in 1 schematisch angedeutete Öffnung 2.
Während der Systole strömt Blut 3 durch
die Öffnung 2 zurück.
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Mittels
der vorschlagsgemäßen Vorrichtung 1 können
Meßwerte, nämlich der zeitlich während
der Meß- oder Flußperiode variierende Volumenstrom des
rückströmenden Bluts 3, das gesamte Flußvolumen
an rückströmendem Blut 3 und/oder ein
dazu proportionaler oder davon abhängiger Wert, bestimmt
werden.
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Die
vorschlagsgemäße Vorrichtung 1 ist jedoch
nicht auf die Bestimmung der Meßwerte bei einer Mitralklappe
beschränkt, sondern kann zur Bestimmung der Meßwerte
bei jeder Herzklappe oder bei jeder sonstigen dynamischen und/oder
unregelmäßigen, insbesondere von Blut 3 durchströmten Öffnung 2,
beispielsweise einem Loch in der Herzscheidewand, einer stenosierten
Vene oder Arterie oder dergleichen, eingesetzt werden. Darüber
hinaus ist das vorschlagsgemäße Verfahren nicht
auf die Bestimmung der Meßwerte bei einer einzigen Öffnung 2 beschränkt,
sondern kann die Meßwerte auch von mehreren Öffnungen 2 nacheinander – beispielsweise
während der Systole bei einer insuffizienten Mitralklappe
und während der Diastole (Relaxation und Füllung
der Herzkammer) bei einer insuffizienten Aortenklappe – oder
simultan – beispielsweise bei zwei Öffnungen 2 in
einer insuffizienten Mitralklappe oder bei einer insuffizienten
Mitralklappe und einer stenosierten Aortenklappe – bestimmen.
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2 veranschaulicht
schematisch das Grundprinzip der Ultraschall-Messung. Die schematisch
angedeutete Öffnung 2 ist von einem Fluid, wie dem
Blut 3, durchströmt, wobei sich nach der Öffnung 2 ein
Bereich 6 mit zumindest im wesentlichen laminarer Strömung
bildet, der sich verjüngt, also eine Strahleinschnürung
bzw. -verengung zeigt und deshalb auch als vena contracta bezeichnet
wird. Dieser laminare Bereich 6 läuft je nach
Form der Öffnung 2 spitz, ggf. konisch, zu und
geht zunehmend in eine turbulente Strömung über.
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Insbesondere
bezieht sich das vorschlagsgemäße Verfahren auf
die Messung im Bereich einer vena contracta mit einer Strahleinschnürung
um den Faktor 0,65 bis 0,85 (Fläche oder Durchmesser des verjüngten
Bereichs 6 zu Fläche oder Durchmesser der Öffnung 2).
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Es
werden gepulste Ultraschall-Signale 7 ausgesendet, wie
in 2 angedeutet, und die Rückstreuung von
Ultraschall-Dopplersignalen 8 wird erfaßt und
ausgewertet.
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Beispielhaft
ist in 2 ein Meßbereich 9 eingezeichnet,
in dem die Öffnung 2 liegt und/oder der nach der Öffnung 2,
also stromab der Öffnung 2, angeordnet ist. Relevant
ist jedoch vorzugsweise nur ein in 2 ebenfalls
schematisch angedeuteter, kleinerer Meßbereich 10,
der insbesondere im Bereich 6 der vena contracta liegt
und insbesondere zumindest im wesentlichen einem Querschnitt des
Bereichs 6 entspricht. Jedoch stellt dies nur ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel dar. Abweichungen hiervon sind also
möglich.
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Zur
Erzeugung und zum Empfang bzw. zur Erfassung der Ultraschallwellen 7, 8 wird
vorzugsweise ein sogenannter Multi-Array-Transducer 11 als Schallkopf
bzw. Sender und Empfänger eingesetzt. Der Transducer 11 weist
eine Vielzahl von insbesondere matrixartig angeordneten Ultraschallerzeugern, beispielsweise
Piezo-Elementen, auf, die derart in ihrer Phase und Amplitude ansteuerbar
sind, daß die Ultraschallwellen als gerichtete Sendestrahlen
ausgesendet werden, wobei insbesondere die Richtung der Sendestrahlen
und deren Breite bzw. Querschnitt elektronisch steuerbar sind. Entsprechend
sind auch die Empfangsrichtung und Breite bzw. Querschnitt der empfangen
Signale – also die räumliche Auflösung – steuerbar.
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Mittels
des vorzugsweise vorgesehenen Multi-Array-Transducers 11 oder
eines sonstigen geeigneten Schallerzeugers und -empfängers
sind bei dem vorschlagsgemäßen Ultraschall-Meßverfahren also
sowohl die räumliche Lage als auch die Größe – insbesondere
Querschnitt und Tiefe – der Meßbereiche 9, 10 steuerbar
und/oder durch entsprechende Auswertung festlegbar.
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Zur
Durchführung der Ultraschallmessungen und zur Steuerung
des Transducers 11 weist die Vorrichtung 1 über
den Transducer 11 hinaus vorzugsweise eine Farb-Doppler-Einrichtung 12,
eine Anpaßeinrichtung 13, eine Meßeinrichtung 14,
eine Erfassungseinrichtung 15, eine Auswerteeinrichtung 16 und/oder
eine zugeordnete Anzeigeeinrichtung 17 auf, wie in 1 angedeutet.
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Die
Farb-Doppler-Einrichtung 12 mißt gemäß dem
Farb-Doppler-Verfahren, insbesondere wie eingangs erläutert,
die Geschwindigkeit des Fluids. Die gemessenen Geschwindigkeiten
werden farbkodiert. Bei Geschwindigkeiten über der Nyquist-Geschwindigkeit
tritt das genannte Aliasing auf. Die farbko dierten Geschwindigkeiten
werden als Datensatz 18 erfaßt und insbesondere
gespeichert. Hierzu ist vorzugsweise ein in 1 nicht
dargestellter Speicher oder dergleichen vorgesehen. Der Datensatz 18 stellt
also eine zweidimensionale oder insbesondere dreidimensionale Verteilung
der farbkodierten Geschwindigkeiten dar, insbesondere in dem gewünschten
Meßbereich 10, gegebenenfalls auch in einem größeren
Meßbereich 9.
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Besonders
bevorzugt arbeitet die Einrichtung 12 in Echtzeit und/oder
gemäß dem erläutertem 3D-Farb-Doppler-Verfahren.
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Die
optionale Anpaßeinrichtung 13 dient einer Anpassung
der Farbkodierung der Geschwindigkeiten des Datensatzes 18,
um bei den meisten oder allen farbkodierten Geschwindigkeiten im
interessierenden Meßbereich 10, also insbesondere
im Bereich der vena contracta, sicherzustellen, daß kein Farbumschlag
bzw. -wechsel aufgrund von Aliasing erfolgt. Diese Anpassung erfolgt
insbesondere durch entsprechende Nullinienverschiebung (vgl. obige
Erläuterung). Alternativ oder zusätzlich kann
auch eine Spreizung oder Schrumpfung des Farbbereichs relativ zum
kodierten Geschwindigkeitsbereich erfolgen.
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Vorzugsweise
erfolgt das Erkennen eines Farbwechsels bzw. -Umschlags bei den
farbkodierten Geschwindigkeiten innerhalb des relevanten bzw. interessierenden
Meßbereichs 10 beim Datensatz 18 automatisch.
Hierzu kann ein nicht dargestellter Farbsensor oder dergleichen
eingesetzt werden. Jedoch ist es alternativ, zusätzlich
oder optional auch möglich, die Anpassung – insbesondere
Nullinienverschiebung – manuell vorzunehmen. Die Anpaßeinrichtung 13 ist
dann entsprechend ausgebildet oder kann ganz entfallen.
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Die
hinsichtlich ihrer Farbkodierung modifizierten Geschwindigkeiten
werden von der Anpaßeinrichtung 13 insbesondere
als modifizierter Datensatz 19 ausgegeben, bereitgestellt
und/oder gespeichert.
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Weiter
ist vorzugsweise die Meßeinrichtung 14 zur separaten
und/oder absoluten Messung einer Geschwindigkeit, insbesondere einer
mittleren oder maximalen Geschwindigkeit im Meßbereich 10,
vorgesehen.
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Die
Messung der Geschwindigkeit durch die Meßeinrichtung
14 bzw.
separat vom Farb-Doppler-Verfahren kann insbesondere gemäß dem
kontinuierlichen Doppler-Verfahren bzw. gemäß dem
in der
WO 2004/075754
A1 beschriebenen Verfahren erfolgen, die diesbezüglich
als ergänzende Offenbarung hiermit eingeführt
wird.
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Die
optionale Erfassungseinrichtung 15 dient der Erfassung
von Aliasing im eingangs genannten Sinne. Insbesondere wird erfaßt,
wie oft die Nyquist-Geschwindigkeit der Farb-Doppler-Einrichtung 12 von
der von der Meßeinrichtung 14 gemessenen Geschwindigkeit,
insbesondere also der maximalen oder mittleren Geschwindigkeit des
Fluids im Meßbereich 10, überschritten
wird.
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Die
Auswerteeinrichtung 16 ist zur Bestimmung eines Meßwerts,
insbesondere des Volumenstroms und/oder des Flußvolumens,
aus den farbkodierten Geschwindigkeiten des angepaßten
Datensatzes 19, also nach Anpassung der Farbkodierung durch
die Anpaßeinrichtung 13, ausgebildet.
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Insbesondere
wird bei der Bestimmung des Meßwerts das von der Erfassungseinrichtung 15 bestimmte
Aliasing berücksichtigt. Dies erfolgt beim Ausführungsbeispiel
vorzugsweise dadurch, daß aus dem angepaßten Datensatz 19 aufgrund
der angepaßten Farbkodierung die entsprechenden Geschwindigkeiten
bestimmt und eine Korrekturgeschwindigkeit dazu addiert wird. Die
Korrekturgeschwindigkeit ergibt sich beim Darstellungsbeispiel aus
dem Produkt aus dem Aliasing (genauer gesagt dem Aliasing-Faktor
bzw. der Anzahl der Farbwechsel), wie von der Erfassungseinrichtung 15 bestimmt, und
der Nyquist-Geschwindigkeit der Farb-Doppler-Einrichtung 12.
Die sich dann ergebenden Geschwindigkeiten stellen eine sehr gute
Näherung der tatsächlichen Geschwindigkeiten dar.
Diese Geschwindigkeiten werden über den Querschnitt bzw. die
Querschnittsfläche zur Bestimmung des Volumenstroms des
Fluids integriert.
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Alternativ
kann aus den in ihrer Farbkodierung angepaßten Geschwindigkeiten
des Datensatzes 19 zunächst ein erster Volumenstrom
durch Integration über die Querschnittsfläche
bestimmt werden. Weiter wird dann ein zweiter Volumenstrom bestimmt,
der das Aliasing berücksichtigt und zu dem ersten Volumenstrom
hinzuaddiert wird. Der zweite Volumenstrom setzt sich aus dem Produkt
Aliasing mal Nyquist Geschwindigkeit bestimmen, wenn die so bestimmte
Geschwindigkeit mit der Querschnittsfläche multipliziert
oder über diese integriert wird. Die Querschnittsfläche
kann mittels des Farb-Doppler-Verfahrens bzw. anhand des Datensatzes 19,
insbesondere mittels der Auswerteeinrichtung 16, verhältnismäßig
leicht festgelegt und/oder bestimmt werden. Insbesondere zeichnet
sich die gewünschte Querschnittsfläche, die die
gesamte Vena contracta abdeckt, durch eine zumindest weitgehend
gleiche Farbe aufgrund des im Bereich bzw. innerhalb der Vena contracta
homogenen und laminaren Flusses aus.
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Jedoch
sind auch andere Verfahren möglich, um die Querschnittsfläche
festzulegen und/oder zu bestimmen. Insbesondere ist auch eine manuelle Festlegung
möglich. Besonders bevorzugt reduziert sich die manuelle
Festlegung jedoch auf das Festlegen einer gewünschten Schnittebene,
vorzugsweise wobei jeweils der berechnete Volumenstrom mit anzeigbar
ist.
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Alternativ
kann die von der Meßeinrichtung 14 separat erfaßte
Geschwindigkeit auch unmittelbar zur Skalierung bzw. Festlegung
der farbkodierten Geschwindigkeiten des angepaßten Datensatzes 19 eingesetzt
werden. In diesem Fall ist die Bestimmung des Aliasing und insbesondere
die dafür vorgesehene Erfassungseinrichtung 15 nicht
erforderlich.
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Bei
einer weiteren Alternative kann das Aliasing auch durch Mitzählen
der Farbwechsel bzw. -umschläge über beispielsweise
eine Systole hinweg erfaßt werden. Hierbei wird dann insbesondere
der Farbwechsel verschiedener Bildpunkte, also der Geschwindigkeiten
an unterschiedlichen Raumpunkten im relevanten Meßbereich 10,
erfaßt. Dies kann wiederum mittels der Erfassungseinheit 15 und/oder
unter Verwendung eines nicht dargestellten Farbsensors oder dergleichen
erfolgen.
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Die
Veränderungen des Volumenstroms über einen Herzzyklus
werden anhand mehrerer 3-D-Farb-Doppler-Datensätze erfaßt.
Insbesondere wird die vorgeschlagene Bestimmung der Meßwerte während
eines Herzzyklus bzw. innerhalb einer gewünschten Periode,
wie einer Systole, mehrfach wiederholt.
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In
dem 3-D-Farb-Doppler-Datensatz 18, 19 wird vorzugsweise
eine dreidimensionale Box – also ein dreidimensionaler
Bereich – über den Bereich der vena contracta
gelegt. Innerhalb der dreidimensionalen Box kann eine Querschnittsebene
insbesondere manuell (durch eine Maussteuerung oder dergleichen)
bewegt oder festgelegt werden, innerhalb der die Flußquantifizierung
bzw. Bestimmung mindestens eines Meßwerts erfolgt. So wird
also der gewünschte Meßbereich 10 festgelegt.
Bedarfsweise handelt es sich bei dem Meßbereich 10 letztendlich um
eine zweidimensionale, insbesondere ebene Fläche.
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Durch
manuelle oder automatische Verschiebung der Schnittebene in der
3-Dimensionalen Box kann vorzugsweise direkt der entsprechende Volumenstrom
angezeigt werden.
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Mittels
der Anzeigeeinrichtung 17 ist insbesondere ein Farbbild
des Datensatzes 19, also der farbkodierten Geschwindigkeiten
mit angepaßter Farbkodierung, anzeigbar. Des weiteren sind
die ermittelten Meßwerte vorzugsweise ebenfalls anzeigbar.
Beides erfolgt vorzugsweise in Echtzeit bzw. fortlaufend.
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Die
Bestimmung einer Geschwindigkeit durch die Meßeinrichtung 14 erfolgt
besonders bevorzugt gemäß dem kontinuierlichen
Doppler-Verfahren. 3 zeigt schematisch als Beispiel
ein entstehendes Dopplerspektrum – Geschwindigkeit in Anhängigkeit
von der Zeit – einer vena contracta bei einer Mitralklappe,
also die Rückströmung von Blut während
zweier aufeinanderfolgender Systolen. Das Doppler-Spektrum zeigt
keine konturenscharfe Kurve, sondern pro Zeitpunkt eine Rückstreuleistung,
die mit den Anteilen unterschiedlicher Geschwindigkeit variiert,
wie in 3 durch den gepunkteten Bereich angedeutet und
durch das eingezeichnete Geschwindigkeitsspektrum – Verteilung
der Anteile mit unterschiedlicher Geschwindigkeit für einen
Zeitpunkt – eingezeichnet. Beim dargestellten Doppler-Spektrum
wird nämlich nicht nur eine Geschwindigkeit eines bestimmten
Punkts innerhalb des Meßbereichs 9, 10 angezeigt,
sondern werden die verschiedenen Geschwindigkeiten aller Meßpunkte
innerhalb des Meßbereichs 9, 10 berücksichtigt,
die sich zu einem bestimmten Zeitpunkt je nach auftretender Häufigkeit überlagern
können.
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Es
erfolgt vorzugsweise eine kontinuierliche Messung der Geschwindigkeit,
insbesondere der maximalen Geschwindigkeit durch die Meßeinrichtung 14 gemäß dem
kontinuierlichen Doppler-Verfahren über einen Herzzyklus,
so daß zu den Zeitpunkten der Erfassung der Geschwindigkeiten
durch das Farb-Doppler-Verfahren beispielsweise die maximalen Flußgeschwindigkeiten
basierend auf dem Doppler-Spektrum – insbesondere der in 3 dargestellten
Linie maximaler Geschwindigkeit – zu jedem Zeitpunk der
Bestimmung der Meßwerte erfaßt werden kann. Diese
maximale Geschwindigkeit wird dann vorzugsweise von der Meßeinrichtung 14 bestimmt bzw.
ausgegeben und zur Erfassung des Aliasing durch die Erfassungseinrichtung 15 und/oder
zur Normierung der farbkodierten Geschwindigkeiten des Datensatzes 18 bzw. 19 genutzt.
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Das
sich durch das kontinuierliche Doppler-Verfahren ergebende Doppler-Spektrum,
wie beispielhaft in 3 dargestellt, kann alternativ
oder zusätzlich auch für die Bestimmung der Öffnungsfläche der Öffnung 2 bzw.
der Querschnittsfläche verwendet werden, sofern der Meßbereich 9 bzw. 10 die Öffnung 2 bzw. Öffnungsfläche
vollständig einhüllt bzw. überdeckt.
Das Integral der Leistungswerte über die Geschwindigkeit
bzw. das Geschwindigkeitsspektrum zu einem Zeitpunkt stellt, nämlich
ein Maß für die Öffnungsfläche
bzw. Querschnittsfläche dar. Es ist möglich, eine
effektive Öffnungs- bzw. Querschnittsfläche zu
bestimmen, die der in der vena contracta tatsächlich wirkenden
Flußquerschnittsfläche entspricht und insbesondere
um den Faktor 0,65 bis 0,85 kleiner als die geometrische Öffnungsfläche
der Öffnung 2 ist.
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Zu
Einzelheiten zur Bestimmung der (maximalen) Geschwindigkeit durch
das kontinuierliche Doppler-Verfahren und/oder zur Bestimmung der Flußquerschnittsfläche
insbesondere unter Berücksichtung von Leistungswerten beim
Doppler-Spektrum wird auf die
WO 2004/075754 A1 bzw. die
WO 00/51495 A1 verwiesen,
die hiermit vollumfänglich als ergänzende Offenbarungen
eingeführt werden. Wie bereits gesagt, kann die Flußquerschnittsfläche aber
auch aus den Farb-Doppler-Daten oder auf sonstige Weise bestimmt
werden.
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Die
Meßeinrichtung 14 bzw. das zur separaten Messung
oder Auswertung bevorzugte kontinuierliche Doppler-Verfahren kann
auch zur Feststellung eingesetzt werden, ob eine Vena contracta überhaupt
vorliegt.
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Zur
Feststellung, ob ein für eine Vena contracta charakteristisches
Dopplerspektrum vorliegt, erfolgt vorzugsweise zunächst
eine Filterung. Beispielsweise bleiben alle Geschwindigkeitswerte
unterhalb einer Mindestgrenze VMIN von beispielsweise 100
cm/s unberücksichtigt und/oder werden nur Geschwindigkeitswerte
berücksichtigt, die einen glockenförmigen oder
annähernd normalverteilten Geschwindigkeitsverlauf zeigen
und/oder oberhalb eines Mindestwerts von beispielsweise 20%–50%
des Maximalwerts des jeweiligen Spektrums liegen. Anschließend
wird bei den vorzugsweise gefilterten oder in sonstiger geeigneter
Weise aufbereiteten Spektren bzw. Werten vorzugsweise überprüft,
ob
die mittlere Geschwindigkeit einen Mindestwert überschreitet
oder für alle Spektren bzw. Meßbereiche 9, 10 maximal
ist,
ob die Breite des Doppler- oder Geschwindigkeitsspektrums
einen Maximalwert unterschreitet oder für alle Spektren
bzw. Meßbereiche 9, 10 minimal ist,
ob
die Leistung oder das Leistungsintegral über die Geschwindigkeit
einen Mindestwert überschreitet oder für alle
Spektren bzw. Meßbereiche 9, 10 maximal
ist,
ob das Dopplerspektrum eine zumindest im wesentlichen
durchgehende oder stetige Linie maximaler Geschwindigkeit zeigt,
wie in 3 angedeutet, und/oder
ob das Geschwindigkeitsspektrum
zu einem Zeitpunkt, insbesondere bei maximaler Geschwindigkeit, wie
in 3 angedeutet, zumindest im wesentlichen Gauß-verteilt
bzw. normalverteilt ist.
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Nur
wenn mindestens ein, zwei oder, vorzugsweise alle der vorgenannten
Bedingungen erfüllt sind, wird von dem vorschlagsgemäßen
Verfahren bzw. der vorschlagsgemäßen Vorrichtung 1 das
Auftreten einer Vena contracta festgestellt oder zumindest vorläufig
angenommen oder einem Bediener zur Aus wahl angezeigt, wobei bedarfsweise
in einen den vorgesehenen Bereich der vermuteten Vena contracta
darstellenden Bildmodus umschaltbar ist.
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Nach
Feststellen des Auftretens einer vena contracta kann automatisch
oder auf ein entsprechendes Bestätigungssignal eines Bedieners
hin eine Ultraschall-Messung zur Bestimmung der Meßwerte,
wie bereits oben erläutert, erfolgen. Die vorschlagsgemäße
Vorrichtung 1 und das vorschlagsgemäße
Verfahren ermöglichen vorzugsweise also eine automatisierte
Lokalisation und/oder Messung der Meßwerte bei einer dynamischen
und/oder unregelmäßigen Öffnung 2,
die von einem Fluid, wie Blut 3, durchströmt ist.
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Die
vorschlagsgemäße Vorrichtung 1 zeichnen
sich gemäß einer Weiterbildung dadurch aus, daß nacheinander
oder simultan während einer Meßperiode die Meßwerte
für mehrere getrennte Öffnungen 2 bestimmt
werden können. So ist es möglich, daß beispielsweise
zwei getrennte Öffnungen 2 mit jeweils einem,
eine vena contracta charakterisierenden Dopplerspektrum im Suchmodus
erkannt und dann entweder nacheinander oder simultan unter Bestimmung
der Meßwerte gemessen werden. Die Meßwerte können
dann beispielsweise mittels der in 1 schematisch
dargestellten Anzeigeeinrichtung 17 dem Bediener angezeigt
werden.
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Die
vorschlagsgemäße Vorrichtung 1 ist universell
einsetzbar, wobei die optionale Automatisierung insbesondere eine
einfache und sichere Bedienung sowie eine schnelle Untersuchung
bzw. Messung ermöglicht.
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Zusammenfassend
oder mit anderen Worten ausgedrückt, betrifft die vorliegende
Erfindung eine Vorrichtung zur Rauschunterdrückung und/oder Sichtbarmachung,
bzw. Erzeugung von Farb-Doppler-Bildern bei hohen Strömungsgeschwindigkeiten, insbesondere
im Bereich der Kardiologie. Mittels des kontinuierlichen Doppler-Verfahrens
wird vorzugsweise das gesamte Geschwindigkeitsprofil innerhalb des
zu untersuchenden Volumens, wie einer vena contracta, ermittelt.
So oder auf sonstige Weise werden absolute Geschwindigkeiten bestimmt.
Die relativen Geschwindigkeitsprofile bzw. -werte, die durch das
Farb-Doppler-Verfahren bereitgestellt werden, also die farbkodierten
Geschwindigkeiten, werden mit den absoluten Geschwindigkeiten verglichen bzw.
skaliert. Alternativ oder zusätzlich kann dieser Vergleich bzw.
die Skalierung auch nach Umrechung in Volumenströme erfolgen.
Alternativ oder zusätzlich wird zur Bestimmung von absoluten
Geschwindigkeiten und/oder absoluten Volumenströmen aus
den farbkodierten Geschwindigkeiten auf das Aliasing, wie bereits
beschrieben, zurückgegriffen.
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Mit
anderen Worten ausgedrückt kann die vorliegende Erfindung
auch folgendermaßen beschrieben werden: Die direkte Flußquantifizierung bei
Mitralklappeninsuffizienz mittels Farb-Doppler-Echokardiographie
war bisher aufgrund vielfachem Farb-Doppler-Aliasing in dem turbulenten
Insuffizienzjet unmöglich. Studien zeigten jedoch, daß in
der Vena contracta des Insuffizienzjets ein zumindest im wesentlichen
laminarer Fluß mit einem schmalen Geschwindigkeitsspektrum
existiert und somit ein Dealiasing zur exakten Bestimmung der Flußgeschwindigkeiten
möglich sein sollte. Diese Annahme wurde anhand von Echtzeit-3D-Farb-Doppler-Datensätzen
(RT3DE) in einem in vitro-Flußmodell überprüft.
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In
dem in vitro-Flußmodell wurden Regurgitationsjets mit Flußraten
zwischen 5 bis 60 ml/s durch asymmetrische Öffnungen von
0,2 bis 0,6 cm2 erzeugt. In den RT3DE-Datensätzen
(IE33, Philips) wurde die Farb-Doppler-Querschnittsfläche
(QSF) durch die Vena contracta exakt dargestellt. Der Regurgitationsfluß ohne
Aliasing wurde durch automatische Integration der Farb-Doppler-Geschwindigkeiten über
die QSF der Vena contracta berechnet (4D Echo View, TomTec, München),
wobei Aliasing durch maximalen Baseline-Shift zur Maximierung des
Nyquist-Spektrums verhindert wurde. Zum Dealiasing wurde anhand
der maximalen CW-Doppler-Geschwindigkeit die Anzahl der Aliasing-Durchläufe
ermittelt. Der Regurgitationsfluß mit Aliasing berechnete
sich aus QSF × Nyquist-Geschwindigkeit × Anzahl der
Aliasing-Durchläufe. Der Gesamtfluß ergab sich aus
der Summe des Regurgitationsflusses ohne Aliasing und mit Aliasing.
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Das
Modell zeigte, daß die RT3DE-Darstellung der QSF der Vena
contracta für alle Flußgrößen ohne
Farb-Doppler-Aliasing möglich war. Die mittels der RT3DE-Datensätze
berechneten Flußraten zeigten eine exzellente Korrelation
mit den tatsächlichen Flußraten (r = 0,99) der
Versuchsanlage mit einem mittleren Fehler von 3,7 ± 2,5
ml (nicht signifikant im T-Test).
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Im
Ergebnis hat sich gezeigt, daß durch Dialiasing eine exakte
Bestimmung des Regurgitationsflusses an der Vena contracta anhand
von RT3DE-Datensätzen möglich ist. Das neue Verfahren
läßt sich direkt in existierende RT3DE-Systeme zur
Bestimmung des Mitralregurgitationsvolumens implementieren.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 00/51495
A1 [0003, 0072]
- - WO 2004/075754 A1 [0003, 0057, 0072]
- - US 6464642 B1 [0004]
- - US 6423006 B1 [0004]
- - US 6293914 B1 [0004]
- - US 5676148 A1 [0004]
- - US 5085220 A [0004]
- - US 4873985 A [0004]
- - US 4519260 A [0004]
- - WO 2005/023098 A1 [0004]
- - JP 2006-014891 A1 [0004]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - "Echokardiographie"
von PD Dr. med. Thomas Bartel und Dr. med. Silvana Müller,
Urban & Fischer
Verlag, 1. Auflage 2007, Seiten 13 bis 46 [0006]
- - "Echokardiographie", Seite 41/42 [0023]