-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur externen Urinableitung,
insbesondere eine externe Urin-Drainage.
-
Bei
pflegebedürftigen,
insbesondere älteren Menschen,
die nicht mehr in der Lage sind, eigenständig auf die Toilette zu gehen,
werden üblicherweise,
um den austretenden Urin aufzunehmen, Windeln angelegt. Die Windeln
haben jedoch eine Vielzahl von Nachteilen.
-
So
müssen
die Windeln häufig
kontrolliert und gewechselt werden, was gerade bei älteren Menschen,
die sich kaum mehr bewegen können,
eine ziemliche Kraftanstrengung für das Pflegepersonal sein kann.
Aufgrund von Personal- und Zeitknappheit im Pflegebereich kann es
auch vorkommen, dass eine Windel zu spät kontrolliert und gewechselt
wird, was dazu führt,
dass die Windel ausläuft
und der Pflegebedürftige
in nasser Wäsche
liegt. Dies ist nicht nur für
den Pflegebedürftigen
unangenehm, sondern auch für
das Pflegepersonal, da das Waschen des Pflegebedürftigen und die zusätzlich anfallende
Wäsche
mehr Arbeitsaufwand für
das Pflegepersonal bedeutet. Weiterhin führt der sich in der Windel
gesammelte Urin zu einer unangenehmen Geruchsbelästigung.
-
Ein
weiterer Nachteil der Verwendung von Windeln liegt darin, dass täglich viele
frische Windeln benötigt
werden, so dass eine große
Menge an Windeln bevorratet werden muss, was zum einen sehr kostenintensiv
ist und zum anderen auch ein logistisches Problem darstellen kann,
denn das Lagern von Windeln erfordert viel Raum. Außerdem fällt eine
große
Menge an Windelabfall an, der aufwändig entsorgt werden muss.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
bereitzustellen, die es pflegebedürftigen Menschen, die nicht
mehr in der Lage sind, eigenständig
auf die Toilette zu gehen, ermöglicht,
Urin in hygienischer Form abzugeben, und die es ferner ermöglicht,
auf Windeln zumindest weitestgehend zu verzichten. Darüber hinaus
soll die Vorrichtung für
das Pflegepersonal einfach zu handhaben und für den Pflegebedürftigen
angenehm zu verwenden sein.
-
Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch
eine Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur externen Urinableitung umfasst einen Trichter mit einer Trichteröffnung und
einem Trichterhals und einen an dem Trichterhals angeordneten Adapter
zum Befestigen eines Schlauches an dem Trichterhals, wobei der Schlauch
zu einer Urinsammelvorrichtung führbar
ist.
-
Die
Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung
liegen insbesondere darin, dass der austretende Urin über einen
Schlauch sofort vom Körper
des Pflegebedürftigen
wegleitbar ist und der Pflegebedürftige nicht
wie bei der Verwendung von Windeln in einer nassen Windel oder bei
einer ausgelaufenen Windel in nasser Wäsche liegt, was für den zu
Pflegenden deutlich hygienischer als die Verwendung von Windeln
ist, sowie darin, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung selbst nicht
gewechselt werden muss. Es muss nur der in einer Urinsammelvorrichtung
gesammelte Urin entfernt werden, was für das Pflegepersonal im Allgemeinen
deutlich einfacher ist als das Wechseln der Windeln. Ein weiterer
Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
liegt darin, dass bei Männern
der Penis nicht an der Windel reibt, was weniger Schmerzen bei den
Pflegebedürftigen
bedeutet.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann auch einen internen Dauerkatheter ersetzen, wodurch die hierbei
in vielen Fällen
auftretenden Entzündungen
der Blase verhindert werden und auch die aufwändige Katheterpflege entfällt.
-
Ein
weiterer großer
Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist die pflegerische Zeitersparnis, die sich insbesondere daraus
ergibt, dass der Windel wechsel entfällt und die Urinsammelvorrichtung schnell
und einfach zu entleeren bzw. zu tauschen ist. Von Vorteil ist auch
die einfache Handhabbarkeit der Vorrichtung durch das Pflegepersonal.
Hinzu kommt der deutlich geringere Waschaufwand im Vergleich zur
Verwendung von Windeln, da diese häufig auslaufen und dementsprechend
Wäsche
und Kleidung sowie auch die zu pflegende Person zu waschen sind.
Hieraus ergibt sich auch ein deutlich geringerer Wäschebedarf.
Da keine oder zumindest weniger Windeln benötigt werden, reduziert sich auch
die Vorratshaltung für
Windeln sowie der anfallende Windelabfall entsprechend. Dies hat ökologische
Vorteile, beispielsweise reduziert sich die Kohlendioxidbelastung,
da weniger Müll
verbrannt werden muss.
-
Insgesamt
führt die
Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
auch zu erheblichen Kosteneinsparungen, die sich positiv sowohl
für den einzelnen
Pflegebedürftigen
als auch für
die Heime und die Krankenkassen auswirken. Neben dem Wegfall oder
zumindest der deutlichen Reduzierung der durchaus erheblichen Kosten
für die
Windeln sei auf die Einsparungen bei der Abfallentsorgung hingewiesen,
aber auch die Zeitersparnis bei der Pflege wirkt sich entsprechend
reduzierend bei den Gesamtpflegekosten aus.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
können
der Adapter und der Trichterhals getrennte Bauteile sind, wobei
ein dem Trichterhals zugewandtes erstes Ende des Adapters und der
Trichterhals im zusammengefügten
Zustand eine wasserdichte Verbindung ausbilden. Somit kann eine
Vielzahl von Trichter/Adaptersystemen verwendet werden, was eine große Flexibilität hinsichtlich
der verwendbaren Trichter und Adapter bedeutet und die Anwendung der
Vorrichtung einfach gestaltet. Alternativ kann der Adapter aber
auch mit dem Trichterhals einstückig ausgebildet
sein, beispielsweise können
Trichter und Adapter gemeinsam aus einem Material hergestellt sein.
-
Bei
einer bevorzugten Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Trichteröffnung an
ihrem Rand eine Umkragung (auch: Umwölbung) in die Trichteröffnung hinein
auf. Diese Umkragung kann derart ausgebildet sein, dass sie mit
der Trichterwand einen Winkel im Bereich von 0° bis 90° einschließt. Beispielsweise kann die
Umkragung zumindest nahezu senkrecht zur Trichterwand stehen, oder die
Umkragung verläuft
zumindest im We sentlichen parallel zur Trichterwand. Der Übergang
zwischen Trichterwand und Umkragung kann als Rundung ausgebildet
sein. Der große
Vorteil dieser Ausbildung liegt darin, dass bereits in den Trichter
abgegebener Urin nicht einfach wieder aus der Trichteröffnung herausfliesen
kann, beispielsweise wenn der Pflegebedürftige eine an sich nicht vorgesehene,
ungünstige Körperhaltung
einnimmt. Vielmehr läuft
der Urin gegen die Umkragung bzw. in den Zwischenraum zwischen Umkragung
und Trichterwand und wird dadurch am Austritt gehindert.
-
Vorzugsweise
sind die Abmessungen der Trichteröffnung derart ausgewählt, dass
die Trichteröffnung
zwischen den Beinen einer Person anordenbar ist und die Genitalien,
insbesondere bei Männern Penis
und Hoden, umschließt.
Somit kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
gewährleisten,
dass der gesamte austretende Urin in die Trichteröffnung gelangt
und nicht neben die Trichteröffnung
läuft.
-
Vorteilhafterweise
ist die Größe der Trichteröffnung und
der Vorrichtung insgesamt derart gewählt, dass die Vorrichtung für den Pflegebedürftigen nicht
unangenehm beim Tragen ist. Für
den zu Pflegenden wäre
es zum Beispiel unangenehm, wenn die Trichteröffnung drückt, weil sie zu groß ist. Vorzugsweise
kann die Trichteröffnung
einen Durchmesser im Bereich von 5 bis 15 cm aufweisen.
-
Die
Trichteröffnung
kann zumindest im Wesentlichen kreisförmig ausgebildet sein. Eine
derartige Vorrichtung eignet sich bevorzugt für Männer. Alternativ ist es auch
möglich,
dass die Trichteröffnung im
Wesentlichen elliptisch ausgebildet ist, vorzugsweise mit einer
Auswölbung
im Bereich der Hauptscheitel der Ellipse und einer Vertiefung im
Bereich der Nebenscheitel der Ellipse. Eine derartige Ausbildung
ist besonders gut an die Körperform
von Menschen angepasst und insbesondere auch für Frauen geeignet.
-
Um
für verschiedene
Körpermaße eine
geeignete Vorrichtung bereitstellen zu können, kann es zweckmäßig sein,
ein Set an Vorrichtungen mit unterschiedlichen Abmessungen und/oder
Formen bereitzustellen, aus dem die Pflegekraft die jeweils geeignete
Vorrichtung auswählt.
-
Eine
vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass der Trichter der Vorrichtung
an und/oder nahe der Trichteröffnung
zwei gegenüberliegende
Mulden in den Trichterinnenraum hinein aufweist. Dadurch ist die
Vorrichtung gut an die Körperform
der zu pflegenden Person angepasst. Die Mulden sind insbesondere
ausgebildet und bestimmt zur Anordnung an den Schenkelinnenseiten
des Pflegebedürftigen.
Bei entsprechender Anordnung wird die Vorrichtung gleichzeitig durch
die Schenkel in der gewünschten
Position fixiert und ein Verrutschen verhindert. Bevorzugt sind
die Mulden mit einem Polster versehen, damit sie am Schenkel nicht
drücken.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform kann
der Trichter flexibel ausgebildet sein und insbesondere aus einem
flexiblen Material, beispielsweise einem gummielastischen Material,
bestehen, was den Tragekomfort erhöht.
-
Vorteilhafterweise
kann der Trichter mittels einer Hose, insbesondere mittels einer
herkömmlichen
Netzhose, fixierbar sein. Da der Pflegebedürftige in der Regel eine Hose
trägt,
hat dies den Vorteil, dass keine zusätzlichen Befestigungsmittel
benötigt werden.
-
Eine
zweckmäßige Weiterbildung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sieht vor, dass der Trichter eine Fixierung aufweist, mittels der
die Vorrichtung am Körper
eines Pflegebedürftigen
fixierbar ist, beispielsweise mittels einer Hose, insbesondere einer
herkömmlichen
Netzhose. Bei der Fixierung kann es sich um einen vom Trichter,
insbesondere im Bereich des Randes der Trichteröffnung, abstehenden Fixierungssteg
handeln, der vorzugsweise einstückig mit
dem Trichter ausgebildet ist.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform kann
der Adapter ein Schlauchstück
umfassen oder sein, das aus einem flexiblen Material, beispielsweise
einem gummiartigen Material, besteht. Dies ermöglicht es dem Adapter, in gewissen
Grenzen Bewegungen zwischen dem Trichter und dem Schlauch aufzunehmen,
ohne dass sich die Verbindung zwischen dem Trichter und dem Adapter
löst. Hierbei kann
das Schlauchstück
des Adapters vorteilhafterweise zusätzlich eine gewisse Steifigkeit
aufweisen, die ein Abknicken des Schlauchstückes verhindert. Denn ein abgeknicktes
Schlauchstück
des Adapters würde
den Urinabfluss aus dem Trichter blockieren, was zu einem Aus laufen
des Urins aus der Trichteröffnung
führen
könnte
und somit zu nasser Wäsche bei
der zu pflegenden Person.
-
Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann ein dem Trichterhals
gegenüberliegendes
zweites Ende des Adapters mit einem Schlauch wasserdicht verbindbar
sein. Dies hat den Vorteil eines einfachen Aufbaus der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und einer schnellen und sauberen Ableitung des von der zu pflegenden
Person abgegebenen Urins in eine Urinsammelvorrichtung.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform
kann der Schlauch mittels eines Schlauchadapters mit dem oder einem
dem Trichterhals gegenüberliegenden
zweiten Ende des Adapters wasserdicht verbindbar sein. Der Schlauchadapter
kann das Verbinden herkömmlicher
Systeme, wie beispielsweise bei Kathetern üblicherweise eingesetzte Standard-Urinbeutelsysteme,
zum Sammeln von Urin mit verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung
vereinfachen. In der Regel sind derartige Urinbeutelsysteme bereits mit
einem geeigneten Schlauchadapter ausgerüstet.
-
Die
Urinsammelvorrichtung, die beispielsweise ein Urinbeutel eines Standard-Urinbeutelsystems
oder ein Eimer sein kann, kann so ausgelegt sein, dass sie von dem
Pflegepersonal entleert oder ausgetauscht werden kann. Dies hat
den Vorteil das die Urinsammelvorrichtung wiederverwendet werden kann,
was im Vergleich zur Verwendung von Windeln zu geringeren Kosten
und weniger Abfall führt.
Darüber
hinaus ist das Fassungsvermögen
einer Urinsammelvorrichtung in der Regel höher als das der Windeln, so
dass die Urinsammelvorrichtungen, wie etwa Urinbeutel, seltener
getauscht werden müssen als
Windeln, was für
das Pflegepersonal zusätzliche Arbeitsersparnis
bedeutet.
-
Vorzugsweise
kann der Schlauch mit einer Urinsammelvorrichtung wasserdicht verbunden
sein, so dass der von der pflegebedürftigen Person in den Trichter
abgegebene Urin über
den Schlauch in die Urinsammelvorrichtung geführt werden kann, ohne dass
Urin an irgendeiner Stelle austritt, was wiederum die Gefahr auslaufenden
Urins verbunden mit nasser Wäsche
deutlich reduziert.
-
Das
Sammeln des Urin in einer Urinsammelvorrichtung, wie etwa einem
Urinbeutel, weist darüber
hinaus medizinische Vorteile auf. So können anhand der in der Urinsammelvorrichtung
gesammelten Urinmenge und der Urinfarbe medizinische Aussagen betreffend
der zu pflegenden Person getroffen werden, wie beispielsweise Aussagen
oder Hinweise über
das Trinkverhalten der zu pflegenden Person. Weiterhin kann der
gesammelte Urin für
weitere analytische Untersuchungen verwendet werden.
-
Die
Verwendung eines Urinbeutelsystems zusammen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat
zudem den Vorteil, dass im Gegensatz zu Windeln keine unangenehmen
Gerüche
entstehen.
-
Die
Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und
Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme
auf die beiliegenden, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Dabei
zeigen
-
1 eine
schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einer Seitenansicht,
-
2 eine
schematische Darstellung einer beispielhaften Verwendung einer Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur externen Urinableitung zusammen mit einem Standard-Urinbeutelsystem,
-
3 eine
schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einer seitlichen, dreidimensionalen Darstellung, und
-
4 in
Vergrößerung den
Rand der Trichteröffnung
des Ausführungsbeispiels
gemäß 3.
-
Einander
entsprechende Komponenten und Teile sind in den Figuren mit den
gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
-
1 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zur externen Urinableitung 1. Die Vorrichtung zur externen
Urinableitung 1 umfasst einen Trichter 2 mit einer
Trichteröffnung 3 und
einem Trichterhals 4. An dem Trichterhals 4 ist
ein Adapter 5 angeordnet.
-
Der
Trichter 2 besteht aus einem flexiblen Material. Die Trichteröffnung 3 ist
klein genug, um zwischen den Beinen eines Pflegebedürftigen
angeordnet zu werden, aber groß genug,
um die Genitalien, insbesondere bei Männern Penis und Hoden, zu umschließen. Hierzu
ist die Trichteröffnung 3 kreisförmig oder
elliptisch geformt.
-
Um
zu verhindern, dass der abgegebene Urin bei einer ungünstigen
Körperstellung
des Pflegebedürftigen
aus der Trichteröffnung 3 herausläuft, ist
am Rand 14 der Trichteröffnung 3 eine
Umkragung 15 (auch: Umwölbung)
in die Trichteröffnung 3 hinein
ausgebildet. Diese Umkragung 15 schließt über eine Rundung an die Trichterwand
an und ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
im Wesentlichen parallel zur Trichterwand ausgerichtet.
-
Der
Adapter 5 ist ein Schlauchstück aus einem Material, das
flexibel ist, aber dennoch eine gewisse Steifigkeit besitzt, um
ein Abknicken des Schlauchstücks
zu verhindern.
-
Ein
dem Trichter 2 zugewandetes erstes Ende 6 des
Adapters 5 ist über
den Trichterhals 4 des Trichters 2 gezogen und
bildet eine wasserdichte Verbindung aus.
-
Der
mit dem Adapter 5 verbundene Trichter 2 wird über die
Genitalien, insbesondere bei Männern über Penis
und Hoden, gelegt und anschließend
mittels einer Hose, wie zum Beispiel einer herkömmlichen Netzhose, am Körper der
zu pflegenden Person fixiert, indem der Adapter 5 und der
Trichterhals 4 durch eine Öffnung im Schritt der Hose
nach außen geführt werden.
-
In 2 ist
eine beispielhafte Verwendung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 mit
einem Standard-Urinbeutelsystem 7 dargestellt. Das Standard-Urinbeutelsystem 7 umfasst
einen Schlauch 8, der an einem Ende mit einem Urinbeutel 9 verbunden
ist. Der Urinbeutel 9 um fasst Ösen 10 zum Befestigen
des Urinbeutels an einer Halterung am Bett, Stuhl, Rollstuhl oder
dergleichen des Pflegebedürftigen.
Weiterhin ist im Urinbeutel 9 ein Entleerungssystem 11 vorgesehen,
was es ermöglich,
den vollen Urinbeutel zu entleeren und den Urinbeutel mehrmals zu
verwenden.
-
Das
freie Schlauchende 12 des Schlauches 8 ist mit
einem dem Trichterhals 4 gegenüber liegenden zweiten Ende 13 des
Adapters 5 wasserdicht verbunden, indem das freie Schlauchende 12 in
das dem Trichterhals 4 gegenüberliegende zweite Ende 13 des
Adapters 5 geschoben ist.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 wird wie
oben beschrieben angelegt und mittels einer Hose fixiert, wobei
der Adapter 5 und der Trichterhals 4 durch eine Öffnung im
Schritt der Hose herausragen. Das freie Schlauchende 12 des
Schlauches 8 wird in den Adapter 5 gesteckt, wobei
der Schlauch 8 dabei zumindest weitestgehend außerhalb
der fixierenden Hose geführt
wird.
-
Sobald
die zu pflegende Person Urin abgibt, wird der Urin über die
Trichteröffnung 3 in
den Trichter 2 geführt.
Der im Trichter 2 gesammelte Urin gelangt durch den Trichterhals
in den Schlauch 8 des Standard-Urinbeutelsystems 7 und
wird über
den Schlauch 8 in den Urinbeutel 9 geführt, wo
er gesammelt wird. Sobald der Urinbeutel 9 voll ist, kann
er ausgetauscht werden, indem das gesamte Standard-Urinbeutelsystem
ausgetauscht wird, oder er kann mittels des Entleerungssystems 11 entleert werden
und weiter verwendet werden.
-
Voraussetzung
für das
ordnungsgemäße Funktionieren
der Vorrichtung ist, dass der Urin mittels Schwerkraft abfließen kann,
d.h. der Trichter muss höher
als der Urinbeutel angeordnet werden. Die Vorrichtung kann somit
insbesondere bei Personen angewendet werden, die in einer aufrechten
Position im Bett liegen oder die zum Beispiel in einem Rollstuhl
oder Sessel sitzen. Der Urinbeutel kann dann am Bett beziehungsweise
am Rollstuhl oder Sessel befestigt werden.
-
Weiterhin
ist die Vorrichtung aber auch für
Inkontinenzpatienten, die sich frei bewegen können, geeignet. Um die Bewegungsfreiheit
eines Inkonti nenzpatienten zu erhöhen, kann der Urinbeutel beispielsweise
am Körper
des Patienten befestigt sein.
-
Bei
einer nicht dargestellten alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
können
der Adapter und der Trichter einstückig ausgebildet sein. Insbesondere
kann die Vorrichtung insgesamt eine einstückige Vorrichtung sein.
-
Ebenso
sind weitere Ausführungsformen denkbar,
bei denen der Adapter jede beliebige Form aufweisen kann, die einen
wasserdichten Anschluss an den Trichter und/oder an den Schlauch
ermöglicht.
Der Adapter kann auch fest, insbesondere einstückig, mit dem Trichter verbunden
sein, oder er ist zum wasserdichten Anschluss an den Trichter ausgebildet.
-
Darüber hinaus
kann zwischen dem Adapter 5 und dem Schlauch 8 ein
Schlauchadapter vorgesehen sein, um die erfindungsgemäße Vorrichtung
einfach an herkömmliche
Standard-Urinbeutelsysteme, wie zum Beispiel ein bei Kathetern verwendetes Standard-Urinbeutelsystem,
anzuschließen.
Bei diesem System ist ein entsprechender Schlauchadapter in der
Regel bereits vorhanden. Dieser kann dann direkt mit dem Adapter
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
verbunden werden.
-
Schließlich kann
der Schlauch 8 des Urinbeutelsystems 7 auch geschickt
durch ein Hosenbein geführt
werden, um den Schlauch weitgehend zu verbergen.
-
3 zeigt
eine alternative, erfindungsgemäße Vorrichtung
zur externen Urinableitung 1. Die Vorrichtung zur externen
Urinableitung 1 umfasst wiederum einen Trichter 2 mit
einer Trichteröffnung 3 und
einem Trichterhals 4. Es ist wiederum vorgesehen, dass
am Trichterhals 4 ein Adapter angeordnet wird. Hier gelten
alle vorstehend erläuterten
Ausführungen
entsprechend, einschließlich
aller beschriebenen Anschlüsse,
Funktionen, Verwendungen und Alternativen.
-
Der
Trichter 2 gemäß 3 kann
ebenfalls aus zumindest geringfügig
flexiblem Material bestehen. Die Trichteröffnung 3 ist klein
genug, um zwi schen den Beinen eines Pflegebedürftigen angeordnet zu werden.
Die Trichteröffnung 3 ist
hier im Wesentlichen elliptisch geformt, und durch Auswölbungen 17a und 17b im
Bereich der Hauptscheitel der Ellipse und Vertiefungen 18a und 18b im
Bereich der Nebenscheitel der Ellipse optimal an die Körperform des
Pflegebedürftigen
angepasst, insbesondere an die Körperform
von Frauen.
-
Um
zu verhindern, dass der abgegebene Urin bei einer ungünstigen
Körperstellung
des Pflegebedürftigen
aus der Trichteröffnung 3 herausläuft, ist
auch beim Ausführungsbeispiel
gemäß 3 am Rand 14 der
Trichteröffnung 3 eine
Umkragung 15 (auch: Umwölbung)
in die Trichteröffnung 3 hinein ausgebildet.
Diese Umkragung 15 ist vergrößert in 4 dargestellt.
Dort ist zu erkennen, dass die Umkragung 15 über eine
Rundung an die Wand 19 des Trichters 2 anschließt. Umkragung 15,
Rand 14 und Wand 19 sind einstückig ausgebildet. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel
verläuft
die Umkragung 15 in etwa parallel zur Wand 19 des
Trichters 2, und zwar mit Abstand. Im Raum zwischen Wand 19 und Umkragung 19 kann
sich bei ungünstiger
Körperhaltung
des Pflegebedürftigen
der Urin sammeln, wodurch ein Herauslaufen aus der Trichteröffnung 3 verhindert
wird. Selbstverständlich
können
Umkragung 15 und Wand 19 auch anders zueinander
orientiert sein, sie können
einen Winkel zwischen 0° und
90° zueinander
bilden, beispielsweise kann die Umkragung 15 auch senkrecht
auf der Wand 19 stehen und dadurch noch ein Herauslaufen
des Urins verhindern.
-
Ferner
weist das Ausführungsbeispiel
gemäß 3 eine
Fixierung 16, und zwar einen Fixierungssteg 16,
auf. Dieser ist im Bereich des Randes 14 der Trichteröffnung 3 am
Trichter 2 ausgebildet, und zwar einstückig mit dem Trichter 2.
Mittels dieser Fixierung 16 lässt sich die Vorrichtung 1 verrutschsicher
am Körper
des Pflegebedürftigen
fixieren, indem beispielsweise eine Hose, insbesondere eine übliche Netzhose, über den
Trichter 2 geschoben wird, die Fixierung 16 jedoch
aus der Hose heraussteht. Die Hose verläuft somit zwischen Fixierung 16 und
Trichter 2 und wird möglichst
bis an die Verbindungsstelle in diesen Zwischenraum hineingezogen. Eine
vergleichbare Fixierung kann auch an der Vorrichtung 1 gemäß 1 ausgebildet
sein.
-
In
allen dargestellten Ausführungsbeispielen können im
Bereich der Trichteröffnung
zwei gegenüberliegende
Mulden (nicht dargestellt) in den Trichterinnenraum hinein ausgebildet
sein, über
die sich die Vorrichtung zwischen den Schenkeln des zu Pflegenden
fixieren lässt.
Diese Mulden können
zur Vermeidung oder Reduzierung von Druckgefühl zumindest leicht gepolstert
sein.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
und auch der Urinbeutel sind leicht zu reinigen und somit problemlos
wiederverwendbar. Da Vorrichtung und Urinbeutel nur extern und nicht
intern (wie ein Dauerkatheter) angewendet werden, reicht für die Reinigung das
Durchspülen
mit Desinfektionsmittel und Wasser, gegebenenfalls noch mit Duftstoffen.
Vorrichtung und Urinbeutel sind dann für den langfristigen Gebrauch geeignet.
Grundsätzlich
reichen zwei Vorrichtungen, die im Wechsel eingesetzt werden, für die dauerhafte Versorgung
eines Pflegebedürftigen.
-
Für die Fixierung
der Vorrichtung am Pflegebedürftigen
eignen sich insbesondere Netzhosen, beispielsweise Windel-Netzhöschen. Hierbei
sollte im Schrittbereich, insbesondere in der Schrittmitte, eine Öffnung zur
Durchführung
des Schlauches bzw. des Adapters oder Trichterhalses vorgesehen
sein. Diese Durchführungsöffnung kann
auch der Halterung und Fixierung der Vorrichtung dienen. Bei Männern kann
auch eine herkömmliche
Unterhose mit Eingriff verwendet werden. Bei Darminkontinenz kann
in Netzhose bzw. Unterhose eine kleine Einlage angeordnet werden,
die getrennt entsorgt werden kann.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
erleichtert die Pflege, ermöglicht
erhebliche Kosteneinsparungen und trägt gleichzeitig zum Umweltschutz durch
Reduzierung der Abfallmengen bei.
-
So
kann beispielsweise bei der privaten Haushaltspflege die Windelpflege
seitens der Sozialstation entfallen, es ist lediglich der Wechsel
der Vorrichtung zur Nacht und am Morgen erforderlich, beispielsweise
beim Waschen des Pflegebedürftigen.
-
Für den Pflegebedürftigen
hat die Vorrichtung den großen
Vorteil, dass er im Trockenen und nicht in einer nassen Windel liegt.
Dies erleichtert auch den Pflegealltag, da der Pflegebedürftige nicht mehr – was häufig der
Fall ist – lange
in nassen Windeln auf deren Wechsel warten muss oder gar mangels
Zeit des Pflegepersonals für
die Anbringung einer Windel lange auf einem Klostuhl sitzen muss. Darüber hinaus
ist die Vorrichtung für
Angehörige
in der Haushaltspflege und auch für professionelle Pflegekräfte einfach
handhabbar.
-
Querschnittsgelähmte im
Rollstuhl können die
Vorrichtung gegebenenfalls sogar selbst anbringen und brauchen damit
keine oder weniger fremde Hilfe.
-
Im
Unterschied zur Windel lässt
sich der mittels der Vorrichtung im Urinbeutel gesammelte Urin bzw.
die in bestimmten Zeiträumen
abgegebene Urinmenge des Pflegebedürftigen leicht kontrollieren.
-
Auch
muss der Pflegebedürftige
nicht – was häufig der
Fall ist – aufs
Trinken verzichten, um weniger Urin abzugeben und damit die Pflege
zu erleichtern. Somit wird durch die Vorrichtung ein Austrocknen
der Pflegebedürftigen
verhindert. Auch die Farbe des Urins ist im Urinbeutel einfach zu
erkennen und erlaubt gegebenenfalls Rückschlüsse auf den Zustand des Pflegebedürftigen.
Beispielsweise lässt sich
eine Austrocknung an der Urinfarbe erkennen.
-
Ein
weiterer Vorteil der Vorrichtung ist, dass aufgrund der Abführung des
Urins kein schmerzhafter Urinbrand an den Genitalien auftreten kann.
Auch können
Wunden im Windelbereich, vor allem im Afterbereich, durch Verwendung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wesentlich besser abheilen, da sie nicht fortlaufend dem Urin in
der Windel ausgesetzt sind.
-
Von
Vorteil ist auch, dass der Stuhlgang durch die Vorrichtung von den
Genitalien ferngehalten wird, die Vorrichtung sorgt hier für eine Trennung, so
dass eine Kontamination der Genitalien nicht möglich ist. Dies erleichtert
die Reinigung und reduziert damit den Pflegeaufwand.
-
Die
Vorrichtung verursacht keine Gerüche und
ermöglicht
eine vollständige
Hygiene für
Pflegebedürftige
und Angehörige
bzw. Pflegepersonal und auch für
die Umgebung.
-
Die
Vorrichtung ist angenehm zu tragen, Wundsein im Windelbereich tritt
nicht auf. Der Pflegebedürftige
hat keine nassen Windeln und damit kein entsprechendes Gewicht zwischen
den Beiden (nassen Windeln wiegen ca. 0,5 bis 1 kg). Auch kann es nicht
vorkommen, dass Nässe
austritt, wie dies beispielsweise beim Sitzen mit vollen Windeln
der Fall sein kann. Die Vorrichtung ermöglicht somit ein leichteres
Gehen und baut Sitzhemmungen ab.
-
Ferner
ist die Vorrichtung auch als Ersatz für einen Dauerkatheter oder
Cystofix geeignet, so dass der hierfür erforderliche tägliche intensive
Pflegeaufwand und auch der durch Fachpersonal vorzunehmende gelegentliche
sterile Wechsel des Dauerkatheters entfällt.
-
Bei
Anwendung der Vorrichtung reduziert sich der Arbeitsaufwand für das Heimpersonal,
für die
privaten Pflegekräfte
und für
Sozialstationen deutlich, da wie bei einem Dauerkatheter lediglich
der Urinbeutel zu entleeren ist. Das Waschen des Pflegebedürftigen
beim Windelwechsel entfällt.
Dadurch bleibt mehr Zeit für
die Betreuung der Pflegebedürftigen,
beispielsweise für
Gespräche.
Dadurch wird ein deutlicher Beitrag zur Verbesserung der Pflegesituation
und zur Qualitätssicherung
bzw. -steigerung geleistet.
-
Die
Vorteile hinsichtlich des Umweltschutzes ergeben sich insbesondere
aus der reduzierten Abfallmenge, da die Vorrichtung dauerhaft anwendbar ist
und somit ihre Anwendung keinen Abfall produziert, im Unterschied
zum großen
Abfallvolumen bei der Verwendung von Windeln. Dadurch wird auch
die Kohlendioxidbelastung reduziert, da weniger oder kein Windelabfall
mehr verbrannt werden muss.
-
Eine
weitere Kohlendioxidreduktion ergibt sich aus dem Wegfall des Transports
von Windeln zu Heimen, Apotheken, Sanitätshäusern, Kliniken, usw. und dem
Wegfall des entsprechenden Windelabfall-Abtransports.
-
Hieraus
ergibt sich auch der direkte Vorteil für Privatpersonen und Heime,
Kliniken, usw., dass weniger Einkauf von Windeln erforderlich ist
und weniger Lagerraum für
die Windeln und den Windelabfall bereitgestellt werden muss.
-
Für die Umwelt
wirkt sich auch positiv aus, dass durch die Anwendung der Vorrichtung
nasse Eigenwäsche
und Bettwäsche
durch auslaufende Windeln entfallen und somit – neben der Arbeitsersparnis für Heime,
usw. – auch
der Stromverbrauch für
das Wäschewaschen
entfällt.
Dies führt
auch zu Kosteneinsparungen.
-
Hinsichtlich
der Kosten ist insbesondere auf das Einsparungspotential durch den
Wegfall der Windeln hinzuweisen. Bei einem täglichen Bedarf von nur zwei
Windeln ergibt sich pro Monat (31 Tage) ein Verbrauch von 62 Windeln
und pro Jahr von 744 Windeln. Durch Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung
entfallen somit für
einen Patienten jährlich
mindestens 744 Windeln, bei 1.000 Patienten sind dies bereits 744.000
Windeln und bei 100.000 Patienten 74,4 Millionen Windeln. Dabei
ist noch nicht berücksichtigt,
dass viele Patienten 3 oder gar 4 Windeln pro Tag benötigen, Patienten
mit Herzinsuffizienz und Diuretikaeinnahme sogar noch mehr. Angesichts
der Windelkosten liegt in dieser deutlichen Reduktion neben den
Umweltvorteilen ein erhebliches Einsparungspotential im Pflegebereich,
was sich positiv sowohl bei den Patienten als auch bei den Heimen, Krankenhäusern, usw.
sowie bei den Kranken- und Pflegekassen auswirkt. Auch das Budget
der Ärzte wird
deutlich entlastet, da diese wesentlich weniger Windeln verschreiben
müssen.
-
- 1
- Vorrichtung
zur externen Urinableitung
- 2
- Trichter
- 3
- Trichteröffnung
- 4
- Trichterhals
- 5
- Adapter
- 6
- dem
Trichterhals zugewandte erste Ende des Adapters 5
- 7
- Standard-Urinbeutelsystem
- 8
- Schlauch
- 9
- Urinbeutel
- 10
- Ösen
- 11
- Entleerungssystem
- 12
- freies
Schlauchende
- 13
- dem
Trichterhals gegenüberliegendes zweites
Ende des Adapters 5
- 14
- Rand
der Trichteröffnung 3
- 15
- Umkragung,
Umbiegung
- 16
- Fixierung,
Fixierungssteg
- 17a,
17b
- Auswölbung
- 18a,
18b
- Vertiefung
- 19
- Wand
des Trichters 2