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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Rucksack mit mindestens einem
Gepäckfach
und einem mit diesem verbundenen Gurtsystem zum Anbringen des Rucksacks
am Körper
einer Person, wobei das Gurtsystem umfasst: zwei Schultergurte zur Abstützung des
Rucksacks an Schultern einer Person und einen Hüftgurt welcher in einem geschlossenen
Benutzungszustand eine Schlaufenform aufweist und einen linken Hüftabschnitt
zur Anlage an der linken Hüfte
einer Person, einen rechten Hüftabschnitt
zur Anlage an der rechten Hüfte
einer Person und einen zwischen dem linken Hüftabschnitt und dem rechten
Hüftabschnitt
verlaufenden Bauchabschnitt zur Anlage am Bauch einer Person umfasst, und
wobei der Hüftgurt
in dem linken und in dem rechten Hüftabschnitt jeweils einen Gurtlängenverstellmechanismus
aufweist, wobei jeder der beiden Gurtlängenverstellmechanismen einen
Zugbetätigungsabschnitt
umfasst, welcher durch eine Zugbetätigungsbewegung in einer vom
Gepäckfach
weg weisenden Vorwärtsrichtung
den Hüftgurt
verkürzt. Die
Erfindung betrifft ferner einen Hüftgurt für einen solchen Rucksack.
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Rucksäcke mit
Hüftgurten
sind insbesondere als Wanderrucksäcke oder dergleichen zum Transport
von Gepäck
bekannt. Der Hüftgurt
hat dann vor allem die Aufgabe, einen Teil des Gewichtes an der Hüfte der
den Rucksack tragenden Person abzustützen, um so die durch die Schultergurte
auf die Schultern der Person ausgeübte Kraft zu verringern und die
Schultern entsprechend zu entlasten. Ferner kann der Hüftgurt eine
Stabilisierung des Sitzes des Rucksacks am Rücken der Person unterstützen, so dass
einem seitlichen Verrutschen, insbesondere eines unteren Abschnitts
des Rucksacks, entgegengewirkt wird.
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Die
EP 1 418 828 B1 offenbart
einen gattungsgemäßen Rucksack
bzw. einen gattungsgemäßen Hüftgurt für einen
Rucksack, wobei an vorderen Enden des linken und rechten Hüftabschnitts
der Hüftgurt
jeweils einen Gurtlängenverstellmechanismus
aufweist, mit dem die Länge
des Hüftgurts
verstellt werden kann. Dazu zieht die Person an einem linken bzw.
einem rechten Gurtende, die aus dem jeweiligen Gurtlängenverstellmechanismus
nach vorne austreten. In der Mitte des Bauchabschnitts des bekannten
Hüftgurts
ist ein Clipverschluss vorgesehen, so dass der Hüftgurt in der Art eines Gürtels vor
dem Bauch geöffnet
bzw. geschlossen werden kann.
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Beim
Gebrauch der herkömmlichen
Rücksäcke, insbesondere
der in der
EP 1 418
828 B1 beschriebenen Art, hat sich gezeigt, dass bei längerem Tragen
oder beim Transport schwerer Lasten Verbesserungsbedarf in Hinblick
auf den Tragekomfort für
die Person besteht. So wurde festgestellt, dass die aus Spritzgussteilen
hergestellten Schlossteile des Gurtschlosses am Bauch der Person
unangenehm angedrückt
werden und mit fortschreitender Tragedauer zu schmerzhaften Druckpunkten
am Bauch des Trägers
führen
können.
Ferner besteht in der herkömmlichen
Anordnung die Gefahr, dass beim Schließen des Gurtschlosses benachbarte
Abschnitte der Bekleidung am Bauch der Person eingeklemmt werden
und dadurch das Kleidungsstück oder/und
das Gurtschloss beschädigt
wird.
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Weiterhin
erfordert das herkömmliche
Gurtsystem eine relativ hohe Anzahl von Schloss- oder Verstellelementen
sowie mindestens zwei übereinander
oder parallel geführte
Gurte im Bauchabschnitt, um die Funktionalität der Gurtlängenverstellung sowie des Öffnens bzw.
Schließens
des Hüftgurts
bereitzustellen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Rucksack und einen Hüftgurt für einen
Rücksack
bereitzustellen, welche die genannten Probleme des Standes der Technik überwinden
und welche einen erhöhten
Tragekomfort auch bei längerem
Tragen oder beim Tragen von größeren Lasten
ermöglichen.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe stellt die Erfindung einen Rucksack der eingangs
genannten Art bereit, bei welchem in dem linken oder/und dem rechten
Hüftabschnitt
ein Gurtschloss zum Öffnen
und Schließen
des Hüftgurts
angeordnet ist.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der Bauchbereich einer
Person besonders empfindlich auf über längere Zeit ausgeübten Druck durch
ein härteres
Bauteil reagiert. Auch eine Abpolsterung des Gurtschlosses im Bauchbereich
kann eine besondere Druckbelastung durch das harte Gurtschloss bei
längerer
Tragedauer nicht vollständig
ausgleichen. Untersuchungen der Erfinder haben ferner ergeben, dass
sich beim Träger
des herkömmlichen
Rucksacks aufgrund des im Bauchbereich vorgesehenen Gurtschlosses
unbewusst das Gefühl
einer Bewegungseinschränkung
einstellt, da sich das Gurtschloss beim Vorbeugen in den Bauch eindrücken kann.
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Wie
sich in überraschender
Weise herausgestellt hat, wird durch ein im Hüftabschnitt angeordnetes Gurtschloss
auch bei längerem
Tragen des Rucksacks sowie beim Transport von schwereren Lasten ein
sehr hoher Tragekomfort erreicht und die Entstehung von unbequemen
oder schmerzhaften Druckpunkten kann größtenteils vermieden werden.
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Eine
solche Verbesserung des Tragekomforts war so nicht zu erwarten.
Zum einen führt
nämlich
ein seitliches Gurtschloss zu einer unsymmetrischen, ungewöhnlichen
Gestaltung des Hüftgurts. Zum
anderen steht die erfindungsgemäße Anordnung
des Gurtschlosses im Widerspruch zur intuitiven und gebräuchlichen
Anordnung vor dem Bauch, wie sie bei allen gängigen Verschlusssystemen dieser
Art, z.B. bei einem Gürtel, üblich ist.
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Der überraschende
Effekt der Erfindung wird einerseits darauf zurückgeführt, dass in dem erfindungsgemäßen Rucksack
ein hartes Bauteil im Bauchbereich vermieden werden kann. Andererseits wird
das Ergebnis dahin gehend interpretiert, dass eine Druckbelastung
im Hüftbereich
von einer Person leichter aufgenommen werden kann.
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Die
Verbesserung des Tragekomforts in dem erfindungsgemäßen Rucksack
wird ferner auf die vorteilhafte Zusammenwirkung des im Hüftabschnitt angeordneten
Gurtschlosses mit dem in diesem Hüftabschnitt angeordneten Gurtlängenverstellmechanismus
zurückgeführt. Durch
die entstehende Nachbarschaft des Gurtschlosses und des Gurtlängenverstellmechanismus
verschmelzen der Druckpunkt des Gurtschlosses und der Druckpunkt
des Gurtlängenverstellmechanismus
zu einer gemeinsamen Druckzone, wodurch eine gefühlte Entlastung der Anlagebereiche
bewirkt wird.
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In
dem erfindungsgemäßen Rucksack
wirkt die Anordnung des Gurtschlosses vorteilhaft mit der Gestaltung
des Gurtlängenverstellmechanismus
zusammen. So erscheint zwar ein festes Schließen des seitlich an der Hüfte angeordneten
Gurtschlosses auf den ersten Blick etwas mühsamer. Die Verstellung der
Gurtlängenverstellmechanismen
durch Ziehen der Zugbetätigungsabschnitte
in einer ergonomisch günstigen
Vorwärtsrichtung
erlaubt es jedoch, das Gurtschloss zunächst in einem relativ weiten
Einstellzustand des Hüftgurts
bequem zu schließen
und anschließend
die notwendige Spannung des Hüftgurts durch
Betätigung
der Gurtlängenverstellmechanismen
zu erreichen.
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Vorzugsweise
weist der Hüftgurt
des erfindungsgemäßen Rucksacks
im Bauchabschnitt eine durchgehende, flache Gurtform auf. Der Hüftgurt läuft dann
kontinuierlich und ohne den Tragekomfort möglicherweise beeinträchtigende
Unregelmäßigkeit über den
Bauch der Person und ermöglicht
ein angenehmes Tragegefühl
sowie hohe Bewegungsfreiheit der Person, etwa beim Vorbeugen.
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Um
eine vollständige
Abnahme des Bauchabschnitts des Hüftgurts, z.B. beim Transport geringer
Lasten, zu erlauben, kann sowohl im linken als auch im rechten Hüftabschnitt
jeweils ein Gurtschloss vorgesehen sein. Eine besonders einfache und
mit einer geringen Zahl an Bauteilen hergestellte Ausführungsform
weist jedoch nur an einem der beiden Hüftabschnitte ein Gurtschloss
auf.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist das Gurtschloss zwei miteinander koppelbare Schlossteile auf
und in mindestens einem der beiden Hüftabschnitte ist der Gurtlängenverstellmechanismus
an einem Schlossteil des Gurtschlosses vorgesehen. In dieser Ausführungsform
wird eine vorteilhafte Kombination eines Schlossteils des Gurtschlosses
mit dem benachbarten Gurtlängenverstellmechanismus
zu einem kostengünstig
herzustellenden Kombinationsbauteil vorgeschlagen, wodurch nicht nur
eine Einsparung von Herstellungs- und Materialkosten möglich ist,
sondern auch eine besonders dicht benachbarte Anordnung des Gurtlängenverstellmechanismus
und des Gurtschlosses erreicht werden kann. Auf diese Weise lässt sich
das Gurtschloss sowohl optisch als auch in Hinblick auf das Tragegefühl unauffälliger an
dem Hüftgurt
anordnen.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung der vorstehenden Ausführungsform
ist das Schlossteil einstückig
mit dem Gurtlängenverstellmechanismus ausgebildet.
Auf diese Weise kann die Anzahl an notwendigen harten Bauteilen
verringert werden und ein einstückiges
Kombinationsbauteil, beispielsweise preisgünstig aus einem Spritzgussformteil
hergestellt, kann sowohl als Schlossteil als auch als Gurtlängenverstellmechanismus
wirken.
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Wenn
das Gurtschloss des erfindungsgemäßen Rucksacks zwei miteinander
koppelbare Schlossteile aufweist, so sind diese vorzugsweise mit einem
Rastmechanismus oder einem Verriegelungsmechanismus miteinander
koppelbar. Solche Mechanismen sind durch die Person leicht zu bedienen,
um den Hüftgurt
bei Bedarf zu öffnen
oder zu schließen. Als
Rastmechanismus oder Verriegelungsmechanismus können an sich bekannte Clipmechanismen zum
Einsatz kommen.
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Der
Gurtlängenverstellmechanismus
weist vorzugsweise mindestens einen Umlenksteg auf, an welchem ein
Gurtabschnitt des Hüftgurts
seine Ver laufsrichtung ändert,
und weist vorzugsweise mindestens eine Blockierkante auf, welche
eine selbstständige
Bewegung des Gurtabschnitts in einer Richtung zur Verlängerung
des Hüftgurts
blockiert, jedoch eine Zugbetätigungsbewegung
des Gurtabschnitts in einer Richtung einer Verkürzung des Hüftgurts erlaubt. Ein solcher
Gurtlängenverstellmechanismus kann
beispielsweise auf einem an sich bekannten, selbst hemmenden Funktionsprinzip
beruhen und erlaubt ein einfaches manuelles Verstellen der Länge des
Hüftgurts.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Rucksacks
ist vorgesehen, dass die Gurtverstellmechanismen nur die Länge des
zwischen den Gurtverstellmechanismen verlaufenden Abschnitts des
Hüftgurts,
also im Wesentlichen nur des Bauchabschnitts, verstellen. In einer
solchen Ausführungsform
bleibt gewährleistet,
dass sich die Position der Gurtverstellmechanismen sowie die Position
des mindestens einen Gurtschlosses im linken bzw. rechten Hüftabschnitt
des Hüftgurts
während der
Verstellung nicht verändern
und die genannten Elemente in jedem Verstellzustand des Hüftgurts eine
definierte und für
guten Tragekomfort ausgelegte Position an der Hüfte der Person einnehmen. Insbesondere
können
in dieser Ausführungsform
die Gurtverstellmechanismen direkt oder mit einem Kopplungsmittel
definierter bzw. unveränderlicher Länge am Hüftabschnitt
des Hüftgurts
angebracht sein.
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In
einer besonders einfachen Konfiguration des erfindungsgemäßen Rucksacks
wird vorgeschlagen, dass ein von dem Bauchabschnitt zu einem Hüftabschnitt
verlaufender Gurtabschnitt an dem Gurtlängenverstellmechanismus um
ungefähr
180° umgelenkt
wird, um als der Zugbetätigungsabschnitt von
dem Gurtlängenverstellmechanismus
aus in eine vom Gepäckfach
weg weisenden Vorwärtsrichtung zu
verlaufen. Durch die Umlenkung des Gurtabschnitts an dem Gurtlängenverstellmechanismus
um ungefähr
180° wird
die bevorzugte Vorwärts-Orientierung
des Zugbetätigungsabschnitts
erreicht, so dass der Zugbetätigungsabschnitt
in ergonomisch vorteilhafter Weise in Vorwärtsrichtung gezogen werden kann,
um den Hüftgurt
zu spannen. Eine Zugbewegung in Vorwärtsrichtung ist für die den
Rucksack tragende Person besonders einfach.
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Eine
besondere Materialeinsparung kann erzielt werden, wenn der Zugbetätigungsabschnitts
des linken Gurtlängenverstellmechanismus,
der Zugbetätigungsabschnitt
des rechten Gurtlängenverstellmechanismus
und der Bauchabschnitt durch einen einzigen, durchgehenden Gurt
gebildet sind, oder durch einen gemeinsamen, durchgehenden Gurt
miteinander verbunden sind. Bei dieser Konfiguration kann insbesondere
auch der Bauchabschnitt durch nur einen Gurt bereitgestellt werden,
welcher nach Umlenkung an den Gurtlängenverstellmechanismen bzw. dem
Gurtschloss auch beide Zugbetätigungsabschnitte
bildet. Eine solche Anordnung ist besonders einfach und kostengünstig herzustellen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass der Hüftgurt
mindestens ein Polsterteil aufweist, welches sich zumindest von dem
Hüftabschnitt
ausgehend in Richtung des Gepäckfachs
erstreckt, um in einem geschlossenen Benutzungszustand des Hüftgurts
an den Hüften
sowie an einem Teil des Rückens
der Person anzuliegen, und wobei die Gurtlängenverstellmechanismen oder/und
das Gurtschloss an einer Außenseite
des mindestens einen Polsterteils angeordnet sind. Dem Polsterteil
kommt in einer solchen Ausführungsform die
vorteilhafte Doppelfunktion zu, zum einen dass Rucksackgewicht angenehm
weich auf die Hüften bzw.
einen Teil des Rückens
zu übertragen
und andererseits eine direkte Auflage der harten Gurtlängenverstellmechanismen
oder/und des harten Gurtschlosses an der Hüfte der Person zu verhindern.
Die Bereitstellung einer zusätzlichen
Polsterung für
die härteren
Verstell- und Verschließelemente
ist somit nicht notwendig.
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Die
oben genannten Aufgabe der Erfindung wird ferner durch einen Hüftgurt für einen
Rucksack zum Abstützen
des Rucksacks am Körper
einer Person gelöst,
wobei der Hüftgurt
in einem geschlossenen Benutzungszustand eine Schlaufenform aufweist
und einen linken Hüftabschnitt
zur Anlage an der lin ken Hüfte
einer Person, einen rechten Hüftabschnitt
zur Anlage an der rechten Hüfte
einer Person und einen zwischen dem linken Hüftabschnitt und dem rechten
Hüftabschnitt
verlaufenden Bauchabschnitt zur Anlage am Bauch einer Person umfasst, und
wobei der Hüftgurt
in dem linken und in dem rechten Hüftabschnitt jeweils einen Gurtlängenverstellmechanismus
aufweist, wobei jeder der beiden Gurtlängenverstellmechanismen einen
Zugbetätigungsabschnitt
umfasst, welcher durch eine Zugbetätigungsbewegung in einer Vorwärtsrichtung
der Person den Hüftgurt
verkürzt,
und wobei in dem linken oder/und dem rechten Hüftabschnitt ein Gurtschloss
zum Öffnen
und Schließen
des Hüftgurts
angeordnet ist. Ein solcher erfindungsgemäßer Hüftgurt kann vorteilhaft mit
den vorstehend in Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Rucksack
beschriebenen Merkmalen weitergebildet sein, um die jeweils angegebenen
Vorteile zu erzielen.
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Der
Hüftgurt
kann fest oder lösbar
an einem Gepäckfach
eines Rucksacks angebracht sein oder durch geeignete Befestigungs-
oder Anbringungsmittel zur festen oder lösbaren Anbringung an einem Gepäckfach eines
Rucksacks vorbereitet sein.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
erfindungsgemäßen Rucksack mit
Gurtsystem gemäß dem Ausführungsbeispiel
in einer perspektivischen Ansicht von rechts und
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2 den
Rucksack der 1 in einer perspektivischen
Ansicht von links.
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In
der gesamten Beschreibung sowie in den Ansprüchen beziehen sich Angaben
wie "oben", "unten", "links", "rechts", "hinten" oder "vorn" auf einen am Körper einer
Person betriebsbereit angelegten Zustand des Gurtsystem des Rucksacks,
in welchem die Person aufrecht steht, so dass die besagten Angaben
aus Sicht der den Rucksack bzw. den Hüftgurt tragenden Person zu
verstehen sind. Ferner wird der Begriff "Hüfte" in seiner allgemeinsprachlichen
Bedeutung verwendet und bezeichnet sowohl einen seitlichen Körperbereich
am linken bzw. rechten Hüftknochen
als auch einen seitlichen Körperbereich oberhalb
des linken bzw. rechten Hüftknochens
bis zur Taille.
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Ein
in den Figuren allgemein mit 10 bezeichneter Rucksack umfasst
ein durch gestrichelte Linien nur schematisch angedeutetes Gepäckfach 12 sowie ein
daran befestigtes Gurtsystem 14 zum Anbringen des Rucksacks 10 am
Körper
einer nicht dargestellten Person.
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Das
Gurtsystem 14 umfasst ebenfalls nur in gestrichelten Linien
schematisch angedeutete Schultergurte 16 sowie einen erfindungsgemäßen Hüftgurt 18.
In einem Benutzungszustand sind die Schultergurte 16 über die
Schultern einer Person gelegt, der Hüftgurt 18 umläuft den
Hüftbereich
der Person und das Gepäckfach 12 ist
am Rücken
der Person angeordnet. Eine Vorwärtsrichtung
im Sinne dieser Beschreibung sowie der Ansprüche ist in den Figuren durch
einen Pfeil V illustriert.
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Der
Hüftgurt 18 weist
einen linken Hüftabschnitt 20L sowie
einen rechten Hüftabschnitt 20R auf,
welche im Benutzungszustand an der linken bzw. rechten Hüfte der
Person anliegen. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel verläuft ein
Polsterstreifen 22 von dem linken Hüftabschnitt 20L in
U-Form mit einem Rückenabschnitt 24 um
einen Rücken
der Person herum zu dem rechten Hüftabschnitt 20R. Der gesamte
Anlagebereich des linken und des rechten Hüftabschnitts 20L, 20R sowie
des Rückenabschnitts 24 ist
somit durch den einzigen durchgehenden Polsterstreifen 22 gebildet.
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Ein
zur Anlage am Bauch der Person bestimmter Bauchabschnitt 26 des
Hüftgurts 18 ist durch
einen einzigen, durchgehenden Gurt 28 gebildet, der glatt
und störungsfrei über den
Bauch der Person gespannt werden kann.
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Im
rechten Hüftabschnitt 20R des
Hüftgurts 18 ist
ein kurzes Gurtteil 30 an der Außenseite des Polsterstreifens 22 befestigt,
beispielsweise angenäht.
In einer Schlaufe des kurzen Gurtteils 30 ist ein erstes
Schlossteil 32 eines Gurtschlosses 34 verankert,
so dass das erste Schlossteil 32 beweglich jedoch zugfest
an dem kurzen Gurtteil 30 und somit an dem Polsterstreifen 22 angebracht
ist. Alternativ kann das erste Schlossteil 32 in anderer
Art an der Außenseite
des Polsterstreifens 22 angebracht sein.
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Das
erste Schlossteil 32 ist zur Verrastung mit einem komplementären zweiten
Schlossteil 36 des Gurtschlosses 34 eingerichtet,
wobei in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
das erste Schlossteil 32 eine Rastaufnahme bildet und das
zweite Schlossteil 36 einen Raststecker mit Rastzungen 37 bildet.
Als Gurtschloss können
an sich bekannte Schlösser
mit Clipmechanismus oder andere bekannte Rast- oder Verriegelungsmechanismen
verwendet werden.
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Das
zweite Schlossteil 36 des Gurtschlosses 34 weist
integral daran einen Gurtlängenverstellmechanismus 38R auf.
Insbesondere ist das zweite Schlossteil 36 ein einstückig hergestelltes
(z.B. durch ein Spritzgussverfahren geformtes) Kombinationsbauteil,
welches sowohl als zweites Schlossteil 36 des Gurtschlosses 34 als
auch als Gurtlängenverstellmechanismus 38 wirkt.
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Der
Gurtlängenverstellmechanismus 38R umfasst
in sich bekannter Weise einen Umlenksteg 40 sowie eine
Blockierkante 42. Der Gurt 28, welcher auch den
Bauchabschnitt 26 bildet, ist von dem Bauchabschnitt 26 aus
kommend um den Umlenksteg 40 herum geführt, so dass er seine Verlaufsrichtung
um ungefähr
180° ändert und
unmittelbar beim Verlassen des Gurtlängenverstellmechanismus 38 parallel
zum Gurt 28 des Bauchabschnitts 26 im Wesentlichen
in Vorwärtsrichtung
V verläuft
und in einen rechten Zugbetätigungsabschnitt 44R übergeht.
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Wenn
das Gurtschloss 34 geschlossen ist, so befinden sich die
beiden parallel geführten
Gurtabschnitte kurz vor und kurz nach der Umlenkung am Umlenksteg 40 beide
zwischen der Außenseite
des Polsterstreifens 22 und der Blockierkante 42,
wobei der zwischen Umlenksteg 40 und Zugbetätigungsabschnitt 44R verlaufende
Gurtabschnitt an der Blockierkante 42 anliegt.
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In
dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel weist der linke
Hüftabschnitt 20L des Hüftgurts 18 einen
linken Gurtlängenverstellmechanismus 38L auf,
welcher ebenso wie der rechte Gurtlängenverstellmechanismus 38R mit
einem Umlenksteg und einer Blockierkante gebildet ist und ebenfalls
den Gurt 28 in seinem Verlauf von dem Bauchabschnitt 26 aus
kommend um 180° in
Vorwärtsrichtung
V umlenkt, um einen nach vorn verlaufenden linken Zugbetätigungsabschnitt 44L bereitzustellen.
Für Details
des linken Gurtlängenverstellabschnitts 38L wird
auf die Beschreibung des analog aufgebauten rechten Gurtlängenverstellmechanismus 38R verwiesen.
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Am
linken Hüftabschnitt 20L ist
jedoch im Gegensatz zum rechten Hüftabschnitt 20R im
gezeigten Ausführungsbeispiel
kein Gurtschloss vorgesehen. Vielmehr ist ein Haltesteg 46 des
linken Gurtlängenverstellmechanismus 38L direkt
in einer Schlaufe eines linken kurzen Gurtteils 30L verankert, welches
wiederum an der Außenseite
des Polsterstreifens 22 befestigt ist.
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Aus
der vorstehenden Beschreibung sowie den Zeichnungen wird deutlich,
dass in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ein einziger Gurt 28 sowohl beide Zugbetätigungsabschnitte 44L, 44R als
auch den kontinuierlichen Bauchabschnitt 26 bereitstellt. Speziell
verläuft
der Gurt 28 ausgehend vom linken Zugbetätigungsabschnitt 44L durch
den linken Gurtlängenverstellmechanismus 38L,
anschließend
als Bauchabschnitt 26 zum rechten Gurtlängenverstellmechanismus 38R,
durch diesen hindurch und schließlich wieder in Vorwärtsrichtung
V, um den rechten Zugbetätigungsabschnitt 44R zu
bilden.
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Beim
Aufsetzten des Rucksacks wird der Rucksack zunächst mit seinen Schultergurten 16 über die
Schultern der Person gehängt,
wobei das Gurtschloss 34 geöffnet ist, um den Hüftgurt 18 um die
Hüften
der Person legen zu können.
Anschließend
wird sichergestellt, dass die Gurtlängenverstellmechanismen 38L, 38R so
eingestellt sind, dass die Länge
des Bauchabschnitts 26 ausreicht, um den Gurt 28 bequem
um den Bauch der Person herum legen zu können und das Gurtschloss 34 ohne
Kraftanstrengung schließen
zu können.
Falls notwendig werden die Gurtlängenverstellmechanismen 38L, 38R entsprechend
verstellt. Das Gurtschloss 34 wird nun verschlossen. Anschließend ergreift
die Person den linken Zugbetätigungsabschnitt 44L mit
der linken Hand und den rechten Zugbetätigungsabschnitt 44R mit
der rechten Hand und zieht beide Zugbetätigungsabschnitt 44L, 44R vorzugsweise
gleichzeitig in Vorwärtsrichtung
V, um den Bauchabschnitt 26 des Gurts 28 zu verkürzen und
somit den Hüftgurt 18 zu spannen.
Ist die gewünschte
Spannung erreicht, so lässt
die Person die Zugbetätigungsabschnitte 44L, 44R los,
wobei die Blockierkanten der Gurtlängenverstellmechanismen 38L, 38R eine
Rückverstellung des
Gurts 28 hemmen und somit die Spannung des Hüftgurts 18 aufrecht
erhalten.
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Zum
Absetzen des Rucksacks kann in umgekehrter Reihen vorgegangen werden,
indem zuerst die Spannung des Hüftgurts 18 durch
Anheben der Blockierkanten der Gurtlängenverstellmechanismen 28L, 38R gelöst wird
und anschließend
das Gurtschloss 34 geöffnet
wird.