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Die
Erfindung betrifft einen Fenster- oder Türrohling, bestehend aus einer
wärmedämmenden Mittellage
und zwei diese einschließenden
Decklagen aus Holz.
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Rohlinge
für Fensterprofile,
Haustüren,
Füllungsplatten
und Fensterläden
benötigen
zwischen den beiden dünnen
Massivholzdecklagen eine wärmedämmende Mittellage,
die gleichzeitig zwei Forderungen erfüllen muss. So soll einerseits
die Wärmeleitung
durch die eingangs erwähnte
Sandwichstruktur möglichst
gering sein, um Wärmeverluste
zwischen innen und außen
weitgehend zu vermeiden, was durch die Wahl für den Werkstoff der Mittellage mit
einer möglichst
geringen Wärmeleitzahl
erreicht wird, andererseits soll aber auch die Mittellage eine optimale
Festigkeit gewährleisten,
was insbesondere bei sehr hohen Türen oder Fenstern von Bedeutung ist.
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Bisher
war es üblich,
die Mittellagen für Fenster-
oder Türrohlinge
aus Polyurethan oder Kork herzustellen, da hiermit eine gute Wärmedämmung erzielt
werden konnte; so liegt die Wärmeleitzahl
bei Kork etwa in der Größenordnung
von 0,03. Nachteilig ist jedoch die Tatsache, dass mit diesen Werkstoffen nur
eine sehr unzureichende Festigkeit erzielt werden kann, weshalb
zu zusätzlichen
Maßnahmen
gegriffen werden muss, um die Festigkeit zu erreichen. Eine Möglichkeit
besteht darin, den Fenster- oder Türrahmen aus Holz mit einer
PU- oder Kork-Mittellage
durch Stahleinlagen zu verstärken.
Dies bringt jedoch den Nachteil mit sich, dass dadurch das Gewicht
des gesamten Bauteils, abhängig
von dessen Größe, sehr
schwer wird und dass auf Grund der unterschiedlichen Werkstoffe,
aus denen die Sandwichstruktur zusammengesetzt ist, die Entsorgung
nicht unproblematisch ist. Nicht zuletzt ist auch durch den Einsatz
der verschiedenen Werkstoffe der Herstellungsprozess kompliziert.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Rohlinge für Fenster, Haustüren, Füllungsplatten
und Fensterläden
zur Verfügung
zu stellen, bei denen die oben erläuterten Nachteile vermieden
werden. So sollen die Rohlinge den Anforderungen an eine gute Wärmedämmung und
gleichzeitig an eine hohe Festigkeit gerecht werden.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe dadurch gelöst,
dass die Mittellage des Rohlings aus miteinander verleimten Holzwabenplatten
besteht. Dabei ist es von besonderem Vorteil, wenn die Holzwabenplatten
aus genuteten Massivholzplatten bestehen, die kreuzweise miteinander
verleimt sind.
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Ein
wesentlicher Vorteil der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik besteht
darin, dass der gesamte Rohling aus Holz besteht, ohne dass teure
chemische Dämmstoffe
zur Wärmedämmung erforderlich
sind. Die Wärmedämmung wird
bei der Erfindung dadurch erreicht, dass die Holzwabenplatten, die
eine genutete Struktur haben können,
eine Vielzahl von Lufteinschlüssen
bilden, was wegen der äußerst niedrigen
Wärmeleitzahl
von Luft, die niedriger als bei Kork ist, zu einer ausgezeichneten
Wärmeisolierung
führt.
Dabei wird zusätzlich
der Vorteil erzielt, dass der Rohling und damit auch das fertige Bauteil
gegenüber
herkömmlichen
Bauteilen wesentlich leichter ist.
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Darüber hinaus
hat die Mittellage der Sandwichstruktur gemäß der Erfindung eine ausgezeichnete
Festigkeit, insbesondere bei einer kreuzweisen Verleimung von genuteten
Massivholzplatten. Zusätzliche
Maßnahmen
zur Erhöhung
der Festigkeit erübrigen
sich damit vollständig.
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Die
Erfindung ist nachstehend an Ausführungsbeispielen erläutert, die
in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen:
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1 eine
teilweise geschnittene Darstellung eines gemäß der Erfindung hergestellten
Rohlings, der hier für
ein Türblatt
verwendet ist,
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2 eine
vergrößerte Ausschnittdarstellung
des Türblattes
der 1,
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3 eine
Variante der 2, bei der der Rohling für einen
Fensterrahmen verwendet ist, und
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4 eine
Schnittdarstellung eines Sandwichprofils zur Verwendung für den Fenster-
oder Türrohling
der 1 bis 3.
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In 4 ist
eine Sandwichstruktur 10 zu erkennen, die aus zwei die
Außenflächen bildenden Decklagen 12 aus
Holz besteht, zwischen denen eine wärmedämmende Mittellage 14 eingeschlossen
ist. Eine derartige Sandwichstruktur 10 ist unter der Handelsbezeichnung „dendrolight" bekannt. Zu ihrer
Herstellung werden Holzplatten mit einer Vielzahl paralleler Nuten 16 gefräst und dann
kreuzweise miteinander verleimt. Die dadurch erzeugten Blöcke werden anschließend in
dem gewünschten
Endprodukt entsprechend dicke Lamellen aufgetrennt und als Mittellage 14 verwendet.
Danach werden zwei dünne Decklagen 12 aufgeleimt,
die die Sandwichstruktur 10 nach außen abschließen. Sowohl
die Decklagen 12 als auch die Mittellage 14 können aus
allen verfügbaren
Naturhölzern
hergestellt werden, darunter Eiche, Buche oder Nadelhölzer.
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Durch
die Nuten 16 der Mittellage 14 werden Kammern
gebildet, die Lufteinschlüsse
enthalten, was einerseits der Wärmeisolierung
und andererseits dem Gesamtgewicht zugute kommt. Durch die kreuzweise
Verleimung der Massivholzplatten 26 der Mittellage 14 entsteht
ein Flächentragwerk,
das dem Endprodukt die notwenige Festigkeit verleiht und schnell,
einfach und kostengünstig
hergestellt werden kann.
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Dank
der Mittellage 14 aus Holz ergibt sich ein leichtes, aber
dennoch festes und „ruhiges" Massivholzprodukt,
bei dem sich die natürlichen
Kräfte des
Holzes aufheben und ein homogenes Holzprodukt entsteht. Die Mittellage 14 kann
in jeder gewünschten
Stärke
und je nach Bedarf des Bauteils – Fensterprofil, Haustürrohling,
Fensterladen – mit
der entsprechenden Wärmedämmung einfach
und schnell eingesetzt werden, wobei der als Platte ausgebildete
Sandwich-Rohling 10 in jede gewünschte Rahmenkonstruktion eingesetzt
werden kann, wie dies beispielsweise bei einer Massivholztür, einem Innentürrohling
oder einem Fensterladen üblich
ist.
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Da
der Rohling ein insgesamt natürliches Holzelement
ohne die Verwendung anderer Werkstoffe ist, kann nach Ablauf des
Produktzyklus ohne Probleme die Entsorgung vorgenommen werden. Es bedarf
dabei keinerlei Trennung der Materialien, wie das bei herkömmlichen
Sandwichprodukten üblich ist,
die im allgemeinen aus Holz in Verbindung mit Polyurethan, Styropor
oder andersartigen Materialien bestehen.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass durch das Flächentragwerk
der Mittellage 16 gemäß der Erfindung
die gewünschte
Stabilität
erreicht wird, ohne dass der Einbau von Metallversteifungen notwendig ist.
Damit muss auch bei der Bearbeitung, beispielsweise beim Fräsen, nicht
mehr auf störende
Metallteile geachtet werden.
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1 zeigt
ein Türblatt 34,
das aus einer Sandwichstruktur 10 gemäß der Erfindung besteht. Diese
hat, wie bereits erwähnt,
eine Mittellage 14 aus miteinander verleimten Holzwabenplatten,
vorzugsweise genuteten Massivholzplatten 26, die kreuzweise
miteinander verleimt sind. Diese Mittellage 14 ist zwischen
zwei verhältnismäßig dünnen Decklagen 12 aus
Holz eingeschlossen. Das Türblatt 34 ist
in einen Rahmen 36 aus Massivholz eingesetzt, der in bekannter
Bauweise ausgebildet und in einen Blendrahmen 20 eingesetzt
ist. Die untere Profilleiste 30 des Rahmens 36 kommt
an einer Schwelle 22 einer Laibung 28 zur Anlage.
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2 ist
ein Ausschnitt aus einem Fenster- oder Flügelprofil 18 ähnlich dem
Türblatt 18 der 1 in
Verbindung mit einem Blendrahmen 20. Der hierfür verwendete
Rohling kann auch als Türrohling Verwendung
finden. Sowohl das Fensterprofil 18 als auch der Blendrahmen 20 haben
eine erfindungsgemäß ausgebildete
Mittellage 14 aus Holzwabenplatten, die beidseitig von
einer Decklage 12 abgedeckt sind. Die Mittellage 14 sowohl
des Fensterprofils 18 als auch des Blendrahmens 20 ist
im Bereich zwischen den beiden Decklagen 12 von einem massiven Einleimer 30 abgedeckt,
dessen nach außen
weisende Fläche
den Erfordernissen entsprechend profiliert ist. Der profilierte
Einleimer 30 des Fensterprofils 18 hat Nuten zur
Aufnahme von jeweils einer Dichtung 38.
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In 2 ist
ferner angedeutet, dass zwischen die Mittellage 14 und
den anschließenden
Einleimer 30 eine Mittellage 14' aus untereinander verleimten Holzwabenplatten
gemäß der Erfindung
eingesetzt ist, deren Struktur eine besonders hohe Schubfestigkeit
gewährleistet,
die beispielsweise durch zusätzliche
Metallstabilisatoren 40 noch erhöht werden kann.
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3 zeigt
eine Variante der 2, bei der das Fenster- oder
Flügelprofil 18 an
einer Regenschiene 22 des Blendrahmens 20 anliegt,
der in eine Laibung eingesetzt ist. Auf den Seiten, auf denen die Mittellage 14 des
Fensterprofils 18 nicht zwischen den beiden Decklagen 12 eingeschlossen
ist, sind aus optischen und/oder konstruktiven Gründen massive
Einleimer 30 aus Holz angebracht. Auf den in 3 rechts
oben dargestellten Einleimer 30 ist eine Glasleiste 32 aufgeleimt.
Zwischen dieser und dem gegenüberliegenden
Einleimer 30 sitzt eine Doppelverglasung 24.
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Die
Mittellagen 14 des Blendrahmens 20 sind auf ihrer
zum Fensterprofil 18 weisenden Seite ebenfalls von jeweils
einem profilierten Einleimer 30 abgedeckt, während die
untere Seite des Blendrahmens 20 unmittelbar in eine Laibung
eingesetzt ist.
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Statt
der erwähnten
Einleimer 30 können auch
massive Anleimer zur Abdeckung der Mittellagen 14 dienen.
Eine weitere Variante besteht in der Verwendung von Kanten, die
nach der Profilierung der Mittellagen 14 aufgeleimt werden.