DE202007015247U1 - Zahnabdruckbox - Google Patents

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Abstract

Zahnabdruckbox zur Herstellung von Gebissmodellen umfassend:
– mindestens zwei dentale Abdrucklöffel mit dazugehörigem Deckel,
– Abdruckmasse und
– Modellmasse, wobei
die Abdrucklöffel Impressionsschichten aufweisen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zahnabdruckbox umfassend dentale Abdrucklöffel und Abdruckmaterialien zur Herstellung von Gebissmodellen sowie einen Abdrucklöffel.
  • In der Zahntechnik werden zur Herstellung von Zahnersatzteilen, wie etwa Kronen, Brücken, Teil- und Vollprothesen, dentale Abdrucklöffel herangezogen. Diese Abdrucklöffel bzw. Abformlöffel werden für die Abdrucknahme vom Zahnarzt benutzt. Abhängig vom Verwendungszweck werden konfektionierte und individuelle Löffel angefertigt. Bei konfektionierten Löffeln handelt es sich um fabrikgefertigte Abdrucklöffel, die für die Abdrucknahme bei Zahnersatzteilen, Situationsmodellen und bei normalen Kieferverhältnissen für Arbeitsmodelle verwendet. Individuelle Löffel werden auf Modellen des Patienten maßangefertigt, mit denen genauere Abdrücke genommen werden können.
  • Um die Zahnersatzteile anfertigen zu können, erfolgt zunächst ein genauer Abdruck/Abformung des Gebisses oder eines Teils davon, die sog. Negativform des Patientengebisses. Hierbei wird in einen Abdrucklöffel eine zähfließende Abdruckmasse eingebracht und dann auf die abzuformende Zahnreihe aufgedrückt. Dabei bilden sich die entsprechenden Zähne als negativ ab. Das Abdruckmaterial, meist auf Basis von Silikon-, Polyether- oder Alginatmaterialien, härtet im Mund aus und kann dann mit dem Abdrucklöffel aus dem Mund genommen werden. Anschließend wird der Abdruck mit Hilfe eines Skalpells für den sog. Zweitabdruck beschnitten. Mit Hilfe eines dünn fließenden Zweit- oder Sekundärmaterials wird anschließend ein Modell der Gebisssituation aus Spezial-Hartgipsen angefertigt. Dieses Modell dient als Arbeitsgrundlage für den Zahntechniker, der ein neues Gebiss bzw. Zahnreihen modellieren und anfertigen kann.
  • Aus dem Stand der Technik sind zahlreiche Abdrucklöffel bekannt, die individuell in einer bestimmten Größe (meistens 3 Größen) hergestellt werden. Mit Hilfe dieser Löffel können genaueste Abdrücke genommen werden, um hochwertigen Zahnersatz zu produzieren.
  • Bei der Rekonstruktion eines neuen Kiefers und neuer Zahnreihen kommt es darauf an, dass die künstlichen Zähne ihre Aufgabe hinsichtlich Ästhetik, Phonetik und Kaufunktion erfüllen. Insbesondere soll der Patient möglichst unauffällig seiner Umgebung mit den gleichen Zahnformen und Zahnfarben entgegen treten können, ohne unerwünschte Nachfragen diesbezüglich zu erhalten.
  • Jedoch ist die Anfertigung von Teil- bzw. Totalprothesen äußerst schwierig, da es meistens nicht mehr möglich ist, den ganzen Kiefer aufgrund eines Unfalls oder Krankheit zu erfassen. Auch ist der Verlust aller Zähne für die Rekonstruierung besonders schwierig, da Form und Farbe sowie deren Stellung zueinander nicht mehr bekannt ist. Der Zahntechniker muss dann mithilfe von ggf. alten Fotografien die Zähne nachbilden, was nicht immer zufrieden stellend gelingt.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher einen Abdrucklöffel mit dem dazugehörigen dentalen Zubehör bereitzustellen, mit dem der potentielle Patient/Anwender selbsttätig, ohne zahntechnische Kenntnisse, sein eigenes Gebiss abformen kann, damit bei Bedarf das spätere Herstellen von Zahnersatzteilen durch Zahntechniker/Zahnärzten problemlos durchgeführt werden kann.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Zahnabformbox der eingangs genannten Art vorgeschlagen, welche Abdrucklöffel mit dazugehörigem Deckel, Abdruckmasse und Modellmasse umfasst, wobei die Abdrucklöffel Impressionsschichten aufweisen.
  • Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Zahnabformbox hergestellte Gebissmodellen kann die Form und Stellung der oberen und unteren From- und Seitenzähne aller Menschen, insbesondere von Jugendlichen, gesichert werden, die noch keinen Zahnersatz haben oder benötigen.
  • Die von der Natur vorgegebene, gewachsene Anatomie des Gebisses kann somit bei späterem Verlust, Frakturen oder Fehlstellungen der Zähne nachgebildet werden.
  • Bei der Abnahme des Abdrucks wird bis zur Erhärtung der Abdruckmasse mittels willkürlichen Fingerdrucks des Zahnarztes oder Zahnhelferin am Kiefer fixiert. Es ist besonders wichtig, während dieser Zeit die gleiche Position zu halten, anderenfalls würde es einen verzerrten Negativabdruck ergeben, was zu einem verzerrten Gebissmodell führen würde. Es ist für den Anwender nicht selbstverständlich, die genaue Position während der Abdrucknahme zu halten.
  • Besonders bevorzugt handelt es sich bei der Impressionsschicht um eine Wachsschicht oder wachsähnliche Schicht, die durch leichtes Erwärmen, vorzugsweise mit Wasser, welch wird, damit der Anwender durch Zubeißen die Markierung festlegt, bevor der Abdruck durchgeführt wird. Nach Befüllen des Abdrucklöffels mit der Abdruckmasse kann der Anwender nach Aufnahme des Abdrucklöffels in den Mund die Position durch Ertasten mit den Zähnen wiederfinden und „fixieren".
  • Vorteilhaft ist es natürlich, dass der Abdrucklöffel auf der Ober- und Unterseite mit der Impressionsschicht, insbesondere der Wachsschicht, überzogen ist. Somit ist die Fixierung der Position sowohl durch den Ober- als auch Unterkieferzahnreihe gesichert, da der Abdruck bzw. Abformung bei nahezu geschlossenem Mund stattfindet. Auf das lästige Auflassen des Mundes kann somit verzichtet werden.
  • Vorzugsweise ist der Abdrucklöffel einwandig ausgestaltet. Aufgrund der einwandigen Ausgestaltung lässt es sich besser mit der Abdruckmasse befüllen und leichter ausgliedern. Darüber hinaus bewirkt sie ein angenehmeres Empfinden während der Abdrucknahme.
  • Bevorzugt weist der Abdrucklöffel eine Anschlagleiste auf, mit der der Anwender einen zusätzlichen Markierungsstop hat. Auch bewirkt die Anschlagleiste eine Retention der Abdruckmasse und eine gleichmäßige Verteilung der Abdruckmasse, so dass eine gleichmäßige Abdruckmasse-Stärke erhalten werden kann.
  • Des Weiteren weist der Abdrucklöffel einen abnehmbaren Griff auf. Für das Einführen und Herausnehmen des Abdrucklöffels in bzw. aus dem Mund erweist sich der Griff als besonders hilfreich. Zum einen kann der Anwender damit die Lippenmitte finden, zum anderen ist er für das Ausgliedern von Vorteil. Für die Anfertigung des Gebissmodells ist es erforderlich, dass er abnehmbar ist.
  • Bevorzugt bildet der Abdrucklöffel zusammen mit dem dazugehörigen Deckel einen Standfuß, wobei bestimmte Bereiche des Abdrucklöffels und des Deckels derart abgeflacht ist. Dadurch ist es möglich, die Modellmasse in die vertikale aufgestellte Zahnabdruckbox einfließen zu lassen und die Aushärtung des Gebissmodells in vertikaler Position durchzuführen.
  • Der Abdrucklöffel kann auch als Aufbewahrungsschatulle benutzt werden. Des Weiteren können sowohl die Abdruckmasse als auch die Modellmasse mit herkömmlichen Farbstoffen gefärbt sein. Für die Identifizierung der Gebissmodelle sind Namenetiketten oder Buchstabenstanzvorrichtung vorstellbar.
  • Bevorzugt als Abdruckmasse ist ein Alginat oder ein Silikon. Es können auch andere Abdruckmaterialien in Frage kommen, die aus dem Stand der Technik bekannt sind.
  • Vorzugsweise wird für die Modellmasse zur Herstellung des Gebissmodells ein Gips der Klasse 4 verwendet. Mit diesem kann ein Gebissmodell mit sehr harte, glatte Struktur und sehr gute Detailwiedergabe erhalten werden.
  • Besonders bevorzugt wird für die Modellmasse ein 2-Komponenten-Kunststoff-Gemisch verwandt. Ebenfalls kann damit sehr gute Detailwiedergabe erhalten, die daraus hergestellten Gebissmodelle weisen jedoch eine glänzende Oberflächenbeschaffenheit auf und sind zudem bruchfester als mit Gips.
  • Es ist vorstellbar, aus dem Stand der Technik bekannte Modellmasse zu verwenden.
  • Die Erfindung betrifft ebenfalls den erfindungsgemäßen Abdrucklöffel, dessen Merkmale wie oben beschrieben sind.
  • Bevorzugt soll die erfindungsgemäße Zahnabdruckbox für den Anwender zur eigenen Verwendung vorgesehen werden; jedoch ist es ebenfalls vorstellbar, den Einsatz für das zahntechnisch und zahnärztlich versierte Personal auszudehnen.
  • Das mit der erfindungsgemäßen Abdruckbox, insbesondere mit dem erfindungsgemäßen Abdrucklöffel, hergestellte Gebissmodell kann als dentaler Fingerabdruck betrachtet werden.
  • Nachstehend wird anhand von Zeichnungen der Abdrucklöffel näher beschrieben, wobei:
  • 1 Draufsicht eines erfindungsgemäßen Abdrucklöffels mit angebrachten Griff
  • 2 Draufsicht eines erfindungsgemäßen Abdrucklöffels mit abnehmbarem Griff
  • 3 Querschnitt eines erfindungsgemäßen Abdrucklöffels
  • 4 Querschnitt eines erfindungsgemäßen Deckels
  • 5 Querschnitt eines erfindungsgemäßen Abdrucklöffels mit dazugehörigem Deckel
  • 6 Draufsicht eines erfindungsgemäßen Abdrucklöffels mit dazugehörigem Deckel
  • 1 zeigt eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Abdrucklöffels 1 mit einer Anschlagsleiste 12, einer Aufnahmefläche 15 und einem Standfuß 13, flach ausgebildet an einem bestimmten Bereich des Abdruckslöffels 1. Ein abnehmbarer Griff 14 ist an dem Abdrucklöffel 1 mittig angebracht.
  • 2 zeigt auch eine Draufsicht des erfindungsgemäßen Abdrucklöffels 1 mit der Anschlagsleiste 12, der Aufnahmefläche 15 und dem Standfuß 13, wobei der abnehmbare Griff 14 von dem Abdrucklöffel 1 gelöst ist.
  • 3 zeigt einen Querschnitt des erfindungsgemäßen Abdrucklöffels 1 mit der Anschlagsleiste 12 und einem Deckelverschluss 16. Auf der Oberseite des Abdrucklöffels 1 ist eine Impressionsschicht 17a und auf der Unterseite des Abdrucklöffels 1 ist eine Impressionsschicht 17b aufgebracht. Beide dienen zur Markierung des Gebisses während der Abdrucknahme.
  • 4 zeigt einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Deckels 2, der an dem gleichen Bereich wie beim Abdrucklöffel 1 flach ausgebildet ist, so dass dieser zusammen mit dem Abdrucklöffel 1 einen Standfuß 13 bilden. (nicht gezeichnet)
  • 5 zeigt einen Querschnitt einer Kombination 3 des erfindungsgemäßen Abdrucklöffels 1 mit dem Deckel 2, der eingerastet an dem Deckelverschluss 16 verbunden ist. Diese Kombination 3 ermöglicht dem Anwender, das Befüllen des Abdrucklöffels 1 mit einer Modellmasse in vertikaler Position zur Herstellung eines Gebissmodells.
  • 6 zeigt eine Draufsicht der Kombination 3 des erfindungsgemäßen Abdrucklöffels 1 mit dem dazugehörigen Deckel 2.
  • Beispiel
  • Durchführung zur Anfertigung eines Gipsmodells
  • Zunächst wird der Abdrucklöffel, beispielsweise zuerst für den Oberkiefer, erwärmt, damit die Impressionsschichten erweichen können. Dann muss der Anwender den Abdrucklöffel in den Mund führen und leicht zubeißen, damit die Position markiert wird. Als Anhaltspunkt dient zudem die vorne in der Innenwand angebrachte Anschlagleiste sowie der mittig angebrachte Griff als Orientierung der Lippenmitte.
  • Bei Raumtemperatur erhärtet sich die Impressionsschicht und der Anwender kann nun den Löffel mit der Abdruckmasse, beispielsweise ein Alginat, befüllen, der dann wiederum in den Mund eingeführt wird. Aufgrund der vorab festgelegten Markierung und der Anschlagleiste kann der Anwender die Position wiederfinden und den Abdrucklöffel in dieser Position, bis das Alginat hart geworden ist, halten. (max. 3,5 Minuten, abhängig von der Abdruckmasse)
  • Danach wird der Abdrucklöffel mithilfe des Griffes aus dem Mund genommen und mit dem dazugehörigen Deckel „verschlossen". Der Griff kann nun abgenommen werden. Nach dem Aushärten des Abdrucks erfolgt die Anfertigung des Gebissmodells. Der Abdrucklöffel mit dem Deckel kann nun in vertikaler Position hingestellt werden, so dass es dem Anwender möglicht ist, das z. B. vorbereitete 2-Komponenten-Kunststoff-Gemisch einzufüllen. Das Gebissmodell kann nach ca. 30 Minuten entnommen werden.

Claims (11)

  1. Zahnabdruckbox zur Herstellung von Gebissmodellen umfassend: – mindestens zwei dentale Abdrucklöffel mit dazugehörigem Deckel, – Abdruckmasse und – Modellmasse, wobei die Abdrucklöffel Impressionsschichten aufweisen.
  2. Zahnabdruckbox gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Impressionsschichten um Wachsschichten handeln.
  3. Zahnabdruckbox gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdrucklöffel auf der Ober- und Unterseite mit einer Wachsschicht überzogen ist.
  4. Zahnabdruckbox gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdrucklöffel einwandig ist.
  5. Zahnabdruckbox gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdrucklöffel eine Anschlagleiste aufweist.
  6. Zahnabdruckbox gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdrucklöffel einen mittig angebrachten, abnehmbaren Griff aufweist.
  7. Zahnabdruckbox gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdrucklöffel zusammen mit dem dazugehörigen Deckel einen Standfuß ausbildet, wobei bestimmte Bereiche des Abdrucklöffels und des Deckels abgeflacht sind.
  8. Zahnabdruckbox gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdruckmasse ein Alginat oder ein Silikon ist.
  9. Zahnabdruckbox gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Modellmasse vorzugsweise ein Gips der Klasse 4 ist.
  10. Zahnabdruckbox gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Modellmasse vorzugsweise ein 2-Komponenten-Kunststoff-Gemisch ist.
  11. Abdrucklöffel nach einem der Ansprüche 2 bis 7.
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