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Die
Erfindung betrifft eine Baueinheit bestehend aus einem Fehlerstromschutzschalter
und einem Überspannungsschutzgerät, wobei
der Fehlerstromschutzschalter Anschlüsse für die Phasenleiter (L1, L2,
L3) und den Neutralleiter (N) und das Überspannungsschutzgerät mindestens
ein Überspannungsschutzelement
mit einem Ableiter, insbesondere einem Überspannungsableiter, aufweist.
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Elektrische
Stromkreise arbeiten mit der für sie
spezifizierten Spannung, der Nennspannung (in der Regel ≅ Netzspannung),
normalerweise störungsfrei.
Das gilt dann nicht, wenn Überspannungen auftreten.
Als Überspannungen
gelten alle Spannungen, die oberhalb der oberen Toleranzgrenze der Nennspannung
liegen. Hierzu zählen
vor allem auch die transienten Überspannungen,
die aufgrund von atmosphärischen
Entladungen, aber auch durch Schalthandlungen oder Kurzschlüsse in Energieversorgungsnetzen
auftreten können
und galvanisch, induktiv oder kapazitiv in elektrische Stromkreise,
insbesondere in Gebäude-
und Industrieinstallationen eingekoppelt werden können. Um
nun elektrische oder elektronische Stromkreise und die an die Stromkreise
angeschlossenen Geräte
und Anlagen, wo auch immer sie eingesetzt sind, gegen transiente Überspannungen
zu schützen,
sind Überspannungsschutzelemente
entwickelt worden und seit Jahrzehnten bekannt.
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Die
erforderlichen Maßnahmen
zum Schutz der Stromversorgung von Anlagen und Geräten gliedern
sich je nach Ableiterauswahl und den zu erwartenden Umwelteinflüssen in
verschiedene Stufen. Die Überspannungsschutzgeräte für die einzelnen Stufen
unterscheiden sich dabei grundsätzlich
durch die Höhe
des Ableitvermögens
und den Schutzpegel.
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Die
erste Schutzstufe (Typ 1) wird dabei in der Regel von einem Blitzstromableiter
gebildet, der als leistungsstärkstes
Schutzgerät
in der zentralen Stromversorgung eines Gebäudes installiert wird. Wesentlicher
Bestandteil eines derartigen Blitzstromableiters ist eine Funkenstrecke
mit mindestens zwei Elektroden, wobei beim Zünden der Funkenstrecke zwischen
den beiden Elektroden ein Lichtbogen entsteht.
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Die
zweite Schutzstufe (Typ 2) bildet in der Regel ein Überspannungsableiter
auf Varistorbasis. Diese Schutzstufe begrenzt nochmals die verbleibende
Restspannung über
dem Blitzstromableiter. Je nach Gefährdungspotential der zu schützenden
Anlage, bzw. des zu schützenden
Gebäudes,
kann es im Einzelfall ausreichen, wenn mit der zweiten Schutzstufe,
d. h. dem Überspannungsableiter,
begonnen wird.
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Daneben
gibt es noch getriggerte Blitzstromableiter, die auf dem AEC-Prinzip
(Active Energy Control) beruhen und eine Kombination aus Blitzstromableiter
und Überspannungsableiter
darstellen. Bei einer derartigen Ableiterkombination können Blitzstrom-
und Überspannungsableiter
direkt parallel geschaltet werden. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn
Blitzstrom- und Überspannungsableiter
nicht räumlich
getrennt voneinander installiert werden können.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung sollen die zuvor beschriebenen
Varianten zusammenfassend als Ableiter bezeichnet werden, ohne daß die Erfindung
auf einen speziellen Ableitertyp beschränkt sein soll. Ein derartiger
Ableiter bildet dann den wesentlichen Bestandteil eines Überspannungsschutzelements,
wobei das Überspannungsschutzelement
zumindest noch ein den Ableiter aufnehmendes Gehäuse aufweist. Vorzugsweise
wird als Ableiter jedoch ein Überspannungsableiter
der zweiten Schutzstufe (Typ 2), d. h. ein Varistor und/oder ein gasgefüllter Überspannungsableiter
verwendet.
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Bekannte Überspannungsschutzgeräte weisen
zum Anschluß an
elektrische Leitungen ein Geräteunterteil
auf, welches beispielsweise auf einer Tragschiene montiert werden
kann. Zur Installation eines solchen Überspannungsschutzgeräts, welches beispielsweise
die phasenführenden
Leiter L1, L2, L3 sowie den Neutralleiter N und gegebenenfalls auch den
Erdleiter PE schützen
sollen, sind bei den bekannten Überspannungsschutzgeräten an dem
Geräteunterteil
entsprechende Anschlußklemmen
für die
Phasenleiter und den Erd- bzw. Neutralleiter vorgesehen. Ein derartiges Überspannungsschutzgerät ist beispielsweise
aus dem Prospekt "Überspannungsschutz
TRABTECH 2005",
Seiten 20 und 21 der Anmelderin sowie aus der
DE 20 2004 005 491 U1 und der
DE 20 2004 006 227
U1 bekannt.
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Zur
einfachen mechanischen und elektrischen Kontaktierung des Geräteunterteils
mit dem jeweiligen Überspannungsschutzelement
sind bei dem bekannten Überspannungsschutzgerät die Überspannungsschutzelemente
als "Schutzstecker" ausgebildet, d.
h. das Geräteunterteil
weist mit den Anschlußklemmen
verbundene Steckerbuchsen und das Überspannungsschutzelement korrespondierende
Steckerstifte auf, so daß das Überspannungsschutzelement
auf das Geräteunterteil
aufsteckbar ist. Zusätzlich
weist das bekannte Überspannungsschutzgerät noch einen
Wechslerkontakt als Signalgeber für eine Defektmeldung auf, wobei
hierzu an dem Geräteunterteil
ein Kontaktelement und an dem Überspannungsschutzelement
ein korrespondierendes Gegenkontaktelement vorgesehen ist. Dadurch ist
die Installation und Montage der Überspannungsschutzelemente
sehr einfach und zeitsparend durchführbar.
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Neben
den zuvor beschriebenen Überspannungsschutzgeräten werden
in elektrischen Stromkreisen auch Fehlerstromschutzschalter verwendet, die
im allgemeinen Sprachgebrauch als FI-Schalter oder gemäß der europäischen Norm
als RCD (Residual Current protective Device) bezeichnet werden. Fehlerstromschutzschalter
dienen grundsätzlich
zum Schutz von Personen, Tieren und Sachen vor den Gefahren des
elektrischen Stroms. Fließt
aufgrund einer unzureichenden elektrischen Isolation zwischen dem
Stromnetz und der Erde Strom auf einem "falschem" Weg, etwa durch den Körper einer
Person, so wird der überwachte
Stromkreis durch den Fehlerstromschutzschalter innerhalb sehr kurzer
Zeit vom restlichen Stromnetz getrennt. Bei RCDs handelt es sich
um netzstromunabhängige
Fehlerstromschutzschalter, die keine Verstärkerschaltungen auf Basis von
Halbleitern aufweisen, so daß das
Risiko, daß wegen
eines Transistor-Ausfalls der Fehlerstromschutzschalter im Fehlerfall
nicht mehr funktioniert, entfällt.
In Europa werden Fehlerstromschutzschalter heutzutage normalerweise
in Sicherungskästen
zusätzlich
zu Überstromschutzeinrichtungen (Leitungsschutzschalter
und Schmelzsicherungen) installiert.
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Soll
in einem elektrischen Stromkreis eine komplette Schutzlösung für Personen
und Geräte
sowohl gegen Überspannungen
als auch gegenüber
einem Fehlerstrom gewährleistet
werden, so werden bisher in der Praxis ein entsprechender Fehlerstromschutzschalter
und ein an die jeweilige Netzform angepaßtes Überspannungsschutzgerät getrennt
voneinander installiert, so daß auch
beide Geräte
einzeln elektrisch angeschlossen werden müssen.
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Aus
der
DE 30 29 453 C2 ist
eine Geräteanordnung
gemäß dem Oberbegriff
des Schutzanspruchs 1 bekannt, hierbei ist jedoch vom speisenden
Netz aus gesehen der Fehlerstromschutzschalter vor den Überspannungsableitern
angeordnet, so daß eine
aus dem Netz eingekoppelte Überspannung
die Schaltkontakte des Fehlerstromschutzschalters belastet, so daß diese
bei zu hohen Stoßströmen verschweißen können. Der
Fehlerstromschutzschalter kann dann im Fehlerstromfall seine Schutzfunktion
nicht mehr erfüllen,
wobei zusätzlich das
Problem besteht, daß ein
derartiger Ausfall des Fehlerstromschutzschalters nicht erkannt
wird.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine eingangs
beschriebene Baueinheit bestehend aus einem Fehlerstromschutzschalter
und einem Überspannungsschutzgerät dahingehend
zu verbessern, daß ein
sicherer Schutz sowohl von Personen als auch von Geräten gegen Fehlerströme und Überspannungen
gewährleistet
ist, wobei die Installation und der Aufbau der Baueinheit möglichst
einfach erfolgen soll.
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Diese
Aufgabe ist bei der eingangs beschriebenen Baueinheit zunächst und
im wesentlichen dadurch gelöst,
daß aus
Sicht des speisenden Netzes in Energieflußrichtung das Überspannungsschutzgerät vor dem
Fehlerstromschutzschalter angeordnet ist, und daß die elektrische Verbindung
zwischen den an die eingangsseitigen Anschlüsse des Fehlerstromschutzschalters
anzuschließenden
Leiter L1, L2, L3, N und den einzelnen Überspannungsschutzelementen über vorgebogene
Leiterelemente erfolgt.
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Durch
die Anordnung des Überspannungsschutzgeräts in Energieflußrichtung
vor dem Fehlerstromschutzschalter wird der Fehlerstromschutzschalter
durch das Überspannungsschutzgerät vor Überspannungen
geschützt.
Eine aus dem Netz eingekoppelte Überspannung
wird vor dem Fehlerstromschutzschalter abgeleitet, so daß die Schaltkontakte
des Fehlerstromschutzschalters durch die Überspannung nicht belastet
werden. Durch die Verwendung vorgebogener Leiterelemente für die elektrische
Verbindung zwischen den an die eingangsseitigen Anschlüssen des
Fehlerstromschutzschalters anzuschließenden Leiter L1, L2, L3, N
und den einzelnen Überspannungsschutzelementen
kann eine aufwendige manuelle Verdrahtung der einzelnen Geräte entfallen.
Der Anschluß der
Phasenleiter und des Neutralleiters an die erfindungsgemäße Baueinheit
erfolgt dabei so, wie dies der Elektriker bei der Installation von
normalen Fehlerstromschutzschaltern gewohnt ist; ein zusätzlicher
elektrischer Anschluß des Überspannungsschutzgeräts ist somit
nicht erforderlich.
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Gemäß einer
ersten bevorzugten Ausgestaltung werden als vorgebogene Leiterelemente
isolierte Kupferdrähte,
insbesondere lackisolierte Kupferdrähte, verwendet. Derartige lackisolierte
Kupferdrähte
haben den Vorteil, daß sie
sehr einfach und kostengünstig
herstellbar und auch einfach an die jeweiligen Anforderungen anpaßbar sind.
So sind lackisolierte Kupferdrähte
beispielsweise wesentlich günstiger
als entsprechende Stanzbiegeteile. Zur einfachen Realisierung der
Installation von Fehlerstromschutzschalter und Überspannungsschutzgerät ragen
die einen Enden der Leiterelemente in die Anschlüsse für die Phasenleiter und den
Neutralleiter am Fehlerstromschutzschalter hinein. Beim Anschluß der Phasenleiter
und des Neutralleiters an die Eingangsseite des Fehlerstromschutzschalters
werden somit die einzelnen speisenden Leiter gleichzeitig über die
Leiterelemente an die einzelnen Überspannungsschutzelemente
angeschlossen.
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Vorzugsweise
ist dabei vorgesehen, daß die in
die eingangsseitigen Anschlüsse
für die
Phasenleiter und den Neutralleiter am Fehlerstromschutzschalter
hineinragenden Enden der Leiterelemente mit einer Metallplatte elektrisch
und mechanisch verbunden sind. Die Metallplatten sind dabei jeweils
so an den einzelnen Enden der Leiterelemente angeordnet, daß beim Anschluß der Phasenleiter
und des Neutralleiters an den Fehlerstromschutzschalter die Phasenleiter
und der Neutralleiter auf der einen Seite der Metallplatte und das
Ende eines Leiterelements auf der gegenüberliegenden Seite der Metallplatte angeordnet
sind. Die Metallplatten, die mit den Enden der Leiterelemente vorzugsweise
verlötet
oder verschweißt
sind, gewährleisten
somit jeweils eine sichere Doppelklemmung eines anzuschließenden Leiters
und des einen Endes eines vorgebogenen Leiterelements. Sind die
Anschlüsse
des Fehlerstromschutzschalters als Schraubanschlußklemmen ausgebildet,
so ragen die Enden der Leiterelemente und die daran verlöteten oder
verschweißten
Metallplatten in den Klemmraum für
die Anschlußleiter
hinein.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Leiterelemente
in einem insbesondere aus Kunststoff bestehenden Träger angeordnet
und gehalten. Der Träger
weist hierzu entsprechende Vertiefungen auf, in denen die vorgebogenen
Leiterelemente eingerastet werden können. Durch die Ver wendung
eines die Leiterelemente aufnehmenden Trägers werden zum einen die vorgebogenen
Leiterelemente geschützt,
vereinfacht sich zum anderen die Montage der Leiterelemente in der Baueinheit,
da hierzu nur noch der Träger
im Gehäuse
der Baueinheit eingesetzt und befestigt werden muß.
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Wie
von dem eingangs beschriebenen Überspannungsschutzgeräten bekannt,
sind auch bei dem Überspannungsschutzgerät der erfindungsgemäßen Baueinheit
vorzugsweise die Überspannungsschutzelemente
als "Schutzstecker" ausgebildet, d.
h. das Überspannungsschutzgerät weist
ein Geräteunterteil
auf, welches vorzugsweise als Steckerbuchsen ausgebildete Steckkontakte
besitzt, in die an den Überspannungsschutzelementen
vorzugsweise als Steckerstifte ausgebildete korrespondierende Anschlußsteckkontakte
einsteckbar sind, so daß die Überspannungsschutzelemente
auf das Geräteunterteil
aufsteckbar sind. Hierbei ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß die im
Geräteunterteil angeordneten
Steckkontakte mit den den Überspannungsschutzelementen
zugeordneten zweiten Enden der einzelnen Leiterelemente elektrisch
und mechanisch verbunden, insbesondere verlötet oder verschweißt sind.
Vorzugsweise ist somit an einem Ende der bevorzugt als Leiterelemente
verwendeten lackisolierten Kupferdrähte jeweils eine Metallplatte und
am anderen Ende eine Steckerbuchse angelötet oder angeschweißt. Die
derart vormontierten Leiterelemente sind darüber hinaus zusammen in einem Kunststoffträger angeordnet
und gehalten, so daß zur
Montage dieser Baugruppe nur der Kunststoffträger in das Gehäuse des
Geräteunterteils
des Überspannungsschutzgeräts eingelegt
und dort befestigt werden muß.
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Wie
ebenfalls bei den eingangs beschriebenen Überspannungsschutzgeräten bekannt
ist, weisen auch das Geräteunterteil
des Überspannungsschutzgeräts der erfindungsgemäßen Baueinheit
einen Fernmeldekontakt zur Fernmeldung des Zustands mindestens eines Überspannungsschutzelementes
und die Überspannungsschutzelemente
eine optische Zustandsanzeige auf. Der Fernmeldekontakt im Geräteunterteil
weist dabei einen Schalter auf, wobei die optische Zustandsanzeige
und der Schalter über
ein gemeinsames mechanisches Betätigungssystem
betätigbar
sind. Das mechanische Betätigungssystem
weist dabei eine erste federbelastete Betätigungseinrichtung in Form
eines Hebelsystems zur Betätigung
des Schalters und eine zweite federbelastete Betätigungseinrichtung zur Betätigung der
optischen Zustandsanzeige auf. Bezüglich der bevorzugten konkreten Realisierung
des mechanischen Betätigungssystems
wird auf die
DE
20 2004 006 227 U1 verwiesen.
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Schließlich ist
auch bei dem Überspannungsschutzgerät der erfindungsgemäßen Baueinheit
vorzugsweise vorgesehen, daß das
Geräteunterteil
eine der Anzahl der Überspannungsschutzelemente
entsprechende Anzahl an Kodierelementen und die einzelnen Überspannungsschutzelemente jeweils
ein korrespondierendes Gegenkodierelement aufweisen, wodurch ein
fehlerhaftes Stecken eines Überspannungsschutzelementes
auf eine falsche Position am Geräteunterteil
verhindert werden kann.
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Im
einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Baueinheit
aus einem Fehlerstromschutzschalter und einem Überspannungsschutzgerät auszugestalten
und weiterzubilden. Dazu wird verwiesen sowohl auf die dem Schutzanspruch
1 nachgeordneten Schutzansprüche,
als auch auf die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen
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1 eine
perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer Baueinheit aus
einem Fehlerstromschutzschalter und einem Überspannungsschutzgerät,
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2 ein
elektrisches Ersatzschaltbild der Baueinheit gemäß 1,
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3 die
Baueinheit gemäß 1,
mit teilweise weggelassenem Gehäuse,
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4 den
Fehlerstromschutzschalter der Baueinheit gemäß 1, mit daran
angeschlossenen Leiterelementen,
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5 die
einzelnen vorgebogenen Leiterelemente zur Realisierung der elektrischen
Verbindung zwischen den Anschlüssen
des Fehlerstromschutzschalters und den einzelnen Überspannungsschutzelementen,
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6 die
vorgebogenen Leiterelemente gemäß 5,
angeordnet in einem Kunststoffträger und
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7 eine
perspektivische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Baueinheit
bestehend aus einem Fehlerstromschutzschalter und einem Überspannungsschutzgerät.
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Die 1 und 7 zeigen
jeweils eine erfindungsgemäße Baueinheit 1 bestehend
aus einem Fehlerstromschutzschalter 2 und einem Überspannungsschutzgerät 3,
wobei die beiden dargestellten Baueinheiten 1 jeweils auf
einer Tragschiene 4 aufrastbar sind. Die beiden in den 1 und 7 dargestellten
Baueinheiten 1 unterscheiden sich dadurch voneinander,
daß die
Baueinheit 1 gemäß 1 bei einer
3-phasigen Energieeinspeisung und die Baueinheit 1 gemäß 7 bei
einer 1-phasigen Energieeinspeisung einsetzbar ist. Entsprechend
weist der Fehlerstromschutzschalter 2 bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1 eingangs-
und ausgangsseitig jeweils drei Anschlüsse 5 für die Phasenleiter
L1, L2, L3 und jeweils einen Anschluß 6 für den Neutralleiter N
auf, während
bei dem Fehlerstromschutzschalter 2 gemäß 7 eingangs-
und ausgangsseitig jeweils nur ein Anschluß 5 für den Phasenleiter
L1 und ein Anschluß 6 für den Neutralleiter
N vorgesehen ist. Korrespondierend zur Anzahl der Anschlüsse 5, 6 weist
das Überspannungsschutzgerät 3 eine
entsprechende Anzahl an Überspannungsschutzelementen 7 auf,
wobei die einzelnen Überspannungsschutzelemente 7 jeweils
einen in einem Gehäuse 8 angeordneten
Ableiter 9, 10 aufweisen.
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Aus
dem Schaltbild gemäß 2 ist
dabei ersichtlich, daß die
mit den eingangsseitigen Anschlüssen 5 für die Phasenleiter
L1, L2, L3 verbundenen Ableiter 9 als Varistoren ausgebildet
sind, während
der Ableiter 10, der einerseits mit dem Anschluß 6 für den Neutralleiter
N sowie mit den zweiten Anschlüssen
der anderen Ableiter 9 und andererseits mit Erde PE verbunden
ist, als gasgefüllter Überspannungsableiter
ausgebildet ist. Außerdem
ist aus 2 ersichtlich, daß aus Sicht
des speisenden Netzes in Energieflußrichtung E das Überspannungsschutzgerät 3 vor
dem Fehlerstromschutzschalter 2 angeordnet ist Gemäß dem elektrischen
Ersatzschaltbild in 2 weist der Fehlerstromschutzschalter 2 noch
ein Schaltschloß 11,
einen Summenstromwandler 12, einen Fehlerstromauslöser 13 und
eine – auch
in 1 dargestellte – Test-Taste 14 auf.
Insoweit entspricht der Fehlerstromschutzschalter 2 einen
handelsüblichen
RCD.
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Die
in dem elektrischen Ersatzschaltbild gemäß 2 nur prinzipiell
dargestellte elektrische Verbindung zwischen den an die eingangsseitigen Anschlüsse 5, 6 des
Fehlerstromschutzschalters 2 anzuschließenden Leiter L1, L2, L3, N
und den einzelnen Überspannungsschutzelementen 7 des Überspannungsschutzgeräts 3 wird
konkret durch im einzelnen in 5 dargestellte
vorgebogene Leiterelemente 15 realisiert. Als Leiterelemente 15 werden
dabei lackisolierte Kupferdrähte
verwendet, die besonders kostengünstig
hergestellt und einfach entsprechend den jeweiligen Anforderungen
abgebogen werden können.
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Wie
insbesondere aus den 3 und 4 ersichtlich
ist, ragen die einen Enden 16 der Leiterelemente 15 in
die Anschlüsse 5, 6 für die Phasenleiter L1,
L2, L3 und den Neutralleiter N am Fehlerstromschutzschalter 2 hinein.
Darüber
hinaus ist an die einzelnen Enden 16 der als Leiterelemente
verwendeten lackisolierten Kupferdrähte 15 jeweils eine
Metallplatte 17 angeschweißt, die sich im montierten
Zustand innerhalb der Klemmtaschen 18 der als Schraubklemmen
ausgebildeten Anschlüsse 5, 6 befinden.
Wie insbesondere aus 4 ersichtlich ist, befinden
sich die Metallplatten 17 unterhalb der Enden 16 der
Leiterelemente 15, so daß die anzuschließenden Phasenleiter
L1, L2, L3 sowie der Neutralleiter N im angeschlossenen Zustand
von unten gegen die Metallplatten 17 geogen und dadurch
sicher innerhalb der Klemmtasche 18 elektrisch kontaktiert werden.
Die Anordnung der Metallplatten 17 an den Enden 16 der
Leiterelemente 15 gewährleistet
somit eine sichere Doppelklemmung sowohl der anzuschließenden Leiter
als auch der Enden der Leiterelemente 15 in den Klemmtaschen 18 der
Anschlüsse 5, 6.
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Aus 3 und
insbesondere auch aus 6 ist ersichtlich, daß die einzelnen
lackisolierten Kupferdrähte 15 gemeinsam
in einem Kunststoffträger 19 angeordnet
und gehalten sind. Der Kunststoffträger 19 weist hierzu
zumindest bereichsweise entsprechende Vertiefungen 20 auf,
in denen die vorgebogenen Kupferdrähte 15 eingerastet
sind. Durch die Anordnung und Halterung der Kupferdrähte 15 in
dem Kunststoffträger 19 sind
die Kupferdrähte 15 zum
einen gegen Beschädigungen
geschützt,
ist zum anderen die Montage der Kupferdrähte 15 sehr einfach durchführbar, indem
einfach der Kunststoffträger 19 mit
den darin angeordneten Kupferdrähten 15 im
Geräteunterteils 21 des Überspannungsschutzgeräts 3 eingesetzt
und darin verrastet wird.
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In
den 1 und 7 ist dargestellt, daß das Überspannungsschutzgerät 3 aus
einem Geräteunterteil 21 und
mehreren, als "Schutzstecker" ausgebildeten Überspannungsschutzelementen 7 besteht.
Zum Aufstecken der Überspannungsschutzelemente 7 auf
das Geräteunterteil 21 sind
in dem Geräteunterteil 21 als
Steckerbuchsen ausgebildete Steckkontakte 22 angeordnet,
in die die mit den Ableitern 9, 10 der Überspannungsschutzelemente 7 verbundenen,
hier nicht dargestellten korrespondierenden Steckerstifte einsteckbar
sind. Aus 5 ist dabei ersichtlich, daß die Steckkontakte 22 des
Geräteunterteils 21 mit
den zweiten Enden 23 der Leiterelemente 15, die
den einzelnen Überspannungsschutzelementen 7 zugeordnet
sind, elektrisch und mechanisch verbunden sind. Vorzugsweise sind
dabei die Steckkontakte 22 mit den Enden 23 der
Leiterelemente 15 verschweißt oder verlötet.
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Wie
aus 1, 3 und 7 ersichtlich ist,
weisen die einzelnen Überspannungsschutzelemente 7 des Überspannungsschutzgeräts 3 an
ihrer Oberseite jeweils eine optische Zustandsanzeige 24 auf,
wobei die Zustandsanzeige 24 vorzugsweise als grün/rot Farbanzeige
ausgebildet ist. Zusätzlich
weist das Geräteunterteil 21 noch
einen – hier
nicht dargestellten – Fernmeldekontakt
zur Fernmeldung der Zustände
der einzelnen Überspannungsschutzelemente 7 auf.
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Auch
wenn die Baueinheit 1 aus dem Fehlerstromschutzschalter 2 und
dem Überspannungsschutzgerät 3 besteht,
weisen der Federstromschutzschalter 2 und das Überspannungsschutzgerät 3 jeweils
ein separates Gehäuse 25, 26 auf,
wobei es sich bei dem Gehäuse 26 um
das Gehäuse
des Geräteunterteils 21 handelt.
Das Gehäuse 25 des
Fehlerstromschutzschalters 2 und das Gehäuse 26 des Geräteunterteils 21 sind
jedoch mechanisch fest miteinander verbunden, insbesondere miteinander
verklebt. Zur Fixierung und Sicherung des Kunststoffträgers 19 am
Federstromschutzschalter 2 weist das Gehäuse 25 des
Fehlerstromschutzschalters 2 einen an der Speiseseite befestigbaren
Deckel 27 auf, der entsprechende Vertiefungen zur Aufnahme
und Halterung des Kunststoffträgers 19 aufweist.
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Schließlich ist
aus den 1 und 3 noch ersichtlich,
daß das
Geräteunterteil 21 des Überspannungsschutzgeräts 3 zwei
Erdanschlüsse 28 für den Anschluß an den
Potentialausgleich und an die Anlagenerde aufweist. Die beiden Erdanschlüsse 28 sind
dabei als Bi-Connect-Anschlüsse
ausgebildet, so daß an
den jeweils unteren Erdanschluß 28 ein abisolierter
Leiter oder ein Leiter mit An schlußhülse und an den jeweils oberen
Erdanschluß 28 ein
Leiter mit Gabelschuhkontakt einfach angeschlossen werden kann.