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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur optischen Kontrolle
des Kältemittel/Ölgemisches
einer Klimaanlage.
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Klimaanlagen
sollten in bestimmten Abständen
gewartet werden. Dies liegt zum einen daran, dass die Lüftungskanäle in einer
Klimaanlage verschmutzen, und es insofern zur Bildung von Gerüchen kommt,
was allerdings die Funktion der Klimaanlage als solche nicht beschränkt.
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Andererseits
ist das Kältemittel/Ölgemisch
in der Klimaanlage Verschleiß unterworfen.
Das Kältemittel/Ölgemisch
einer Klimaanlage ist eine Suspension; das bedeutet, dass das Öl in dem
Kältemittel
in fein verteilter Form vorliegt. Das Öl hat die Aufgabe, insbesondere
dafür zu
sorgen, dass insbesondere die beweglichen Teile des Kompressors
geschmiert werden. Das Öl,
das einem Kältemittel
zugegeben wird, um gemeinsam als Gemisch für eine Klimaanlage zu fungieren,
ist ein besonderes Öl.
Das Öl
ist stark hygroskopisch, was im Übrigen
auch, zwar in einem verminderten Maße für das Kältemittel als solches gilt.
Aufgrund der hygroskopischen Eigenschaften des Kältemittel/Ölgemisches verfügt jede
Klimaanlage über
einen Trockner. Wird die Kapazität
des Trockners überschritten,
steigt somit der Feuchtigkeitsgehalt in dem Gemisch an, so kann
dies zu Schäden
einerseits am Kompressor und andererseits Expansionsventil durch
Korrosion führen.
Zu beobachten ist hierbei, dass sich das Kältemittel aufgrund von Rostbildung
rötlich
braun einfärbt.
Bevor es allerdings zu einer derartigen optisch erkennbaren Rostbildung
kommt, sind bereits auch geringere Anteile an Wasser in dem Kältemittel/Ölgemisch
erkennbar. So trübt
bereits ein geringer Anteil von Feuchtigkeit in der Klimaanlage
das Kältemittel
ein.
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Des
Weiteren führen
allerdings auch Undichtigkeiten zu Schäden an der Klimaanlage, die
wiederum in Anschauung des Kältemittel/Ölgemisches auch
optisch sichtbar werden. Die serienmäßigen Klimaanlagen haben üblicherweise
einen Kältemittelverlust
von etwa 3 % bis 8 % jährlich.
Fällt der
Kältemittelstand
unter ein bestimmtes Limit, kann der Kompressor das Kältemittel
nur noch gasförmig
absaugen, das heißt,
dass die Anlage zwar kühlt,
aber mit vermindertem Wirkungsgrad, allerdings ist, da das Öl im Kältemittelgemisch
als Suspension vorliegt, nunmehr die Schmierung der beweglichen
Teile, insbesondere des Kompressors, nicht mehr gewährleistet.
Die Folge hiervon ist, dass der Kompressor überhitzt oder festfrisst. Es
bilden sich dann schwarze Flocken im Kältemittel, die sich nicht absetzen,
die auf verbranntes Öl
hinweisen. Enthält
das verbleibende Kältemittel/Ölgemisch
bereits metallische Späne,
so ist davon auszugehen, dass der Kompressor irreparablen Schaden
genommen hat, und dass infolgedessen die komplette Anlage auseinandergenommen,
gereinigt und gegebenenfalls Komponenten ausgetauscht werden müssen.
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Auch
ist nicht jedes beliebige Öl
für den
Betrieb einer Klimaanlage einsetzbar; so kann es ebenfalls zu Schäden an der
Klimaanlage kommen, wenn falsches Öl eingesetzt wurde.
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Erkennbar
ist der Einsatz falscher Öle
durch eine Flockenbildung im Gemisch (weiße Flocken).
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Wie
sich den obigen Ausführungen
entnehmen lässt,
lässt sich
aus dem optischen Zustand des Kältemittel/Ölgemisches
bereits auf eine Vielzahl von Schäden schließen, um dann zu entscheiden,
welcher Service für
die Wartung der Klimaanlage des Fahrzeugs erforderlich ist.
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Um
nun das Kältemittel/Ölgemisch
einer Klimaanlage sichtbar zu machen, ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die Vorrichtung einen Hohlkörper umfasst,
der zumindest über
einen Teil seines Umfangs das in dem Hohlkörper befindliche Gemisch sichtbar
erscheinen lässt,
wobei der Hohlkörper
an den einander gegenüberliegenden
Enden jeweils eine Öffnung
für den
Zu- und den Ablauf aufweist.
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Durch
den Anschluss eines solchen Behälters
an die Klimaanlage kann der Inhalt der Klimaanlage in den Behälter überführt werden.
Der Behälter, der
zumindest auf einem Teil seines Umfangs Einsicht in das Innere des Behälters gewähren soll,
und der vorzugsweise insofern ein zylindrisches Schauglas aufweist
oder als solches ausgebildet ist, lässt deshalb bereits eine optische
Kontrolle des Gemisches zu. Üblicherweise
ist ein Kältemittel/Ölgemisch guter
Qualität
im Wesentlichen durchsichtig wie sauberes Wasser. Jegliche Verfärbung, wie
oben beschrieben, gibt dem Fachmann nicht nur einen Hinweis auf
die Qualität
des Kältemittel/Ölgemisches, sondern
unter Umständen
auch einen Hinweis auf die Art der Schädigung der Klimaanlage. Das
heißt, die
Verfärbung
des Kältemittel/Ölgemisches
ist für den
Fachmann ein Maß nicht
nur für
den Verscheiß des
Gemisches, sondern gibt ihm auch Anhaltspunkte über den Zustand der Klimaanlage.
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Hieraus
wird deutlich, dass die Werkstatt mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in der Lage ist, dem Kunden Vorschläge zur Wartung der Anlage zu
machen, ohne dass Eingriffe an der Klimaanlage oder dem Kältemittel/Ölgemisch
vorgenommen werden. Das ist haftungstechnisch relevant, weil dann, wenn
ein Eingriff stattgefunden hat, die Haftung für einen späteren Schaden auf die Werkstatt übergeht.
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Wie
bereits an anderer Stelle erläutert,
ist ein Problem bei Klimaanlagen die Dichtigkeit der Klimaanlage.
Es wurde bereits beschrieben, dass selbst neue Klimaanlagen einen
Kältemittelverlust
von 5 % bis 8 % pro Jahr aufweisen. Wird demzufolge über Jahre
der Kältemittelstand
in der Klimaanlage nicht überprüft, so kann
es zu Schäden
an der Klimaanlage kommen. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist nun möglich auch
zu überprüfen, ob
der Kältemittelstand
in der Klimaanlage ausreichend ist. Wird der Behälter bei Anschluss an die Klimaanlage
vollständig
gefüllt,
so ist genügend
Kältemittel
in der Klimaanlage vorhanden. Kann die Vorrichtung nicht vollständig gefüllt werden,
so kann es hierfür
zwei Gründe
geben: Zum einen kann der Kältemittelstand
in der Anlage zu gering sein, was dadurch erkennbar ist, dass kaum
oder gar kein Öl
bei normalem Druck in dem eingefüllten
Kältemittel
sichtbar ist, zum anderen kann sich Luft in der Anlage befinden.
In diesem Fall besteht die Möglichkeit,
die Luft dadurch abzulassen, dass der Behälter senkrecht gestellt wird,
die Luft, die bei dem Umgebungsdruck nicht kondensiert, abgelassen
wird, während
sich der Behälter
von unten langsam mit Kältemittel
füllt.
So ist dann ebenfalls erkennbar, in welcher Qualität sich das
Kältemittel/Ölgemisch
befindet. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung kann der Klimaanlage
auch neues Gemisch zugeführt
werden.
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Die
Wartung von Klimaanlagen erfolgt durch sogenannte Klimaservicegeräte statt.
Hierbei wird durch das Klimaservicegerät das Kältemittel aus der Klimaanlage
abgesaugt. Es ist an anderer Stelle bereits erläutert worden, dass Klimaanlagen
häufig
Undichtigkeiten aufweisen. Um damit verbundene aufwändige Reparaturen
zu vermeiden, werden bei erkannten Undichtigkeiten immer öfter chemische Dichtungsmittel
zur Abhilfe benutzt. Derartige Dichtungsmittel funktionieren ähnlich wie
Dichtungsmittel, die einem Kühler
zugesetzt werden, um diesen wieder dicht zu gestalten und zwar insofern,
als sich diese Dichtungsmittel unmittelbar in Leckageöffnungen setzen.
Derartige Dichtungsmittel haben die unangenehme Eigenschaft, dass
sie sich dann, wenn sie mit der Umgebungsluft in Berührung kommen,
unmittelbar verfestigen. In dem Klimaservicegerät befindet sich nunmehr unter
Umständen
Luft, insbesondere dann, wenn vorher eine undichte Klimaanlage gewartet
wurde. Wird nun im Folgenden das Kältemittel einer Klimaanlage
abgesaugt und befindet sich ein derartiges Dichtungsmittel in dem
Kältemittel,
so kommt es bei Verfestigung des Dichtungsmittel in dem Klimaservicegerät dort zu
erheblichen Schäden.
Solche Schäden
können
dadurch ausgeschlossen werden, dass durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
aufgrund von Verfärbung
des Gemisches im Vorhinein, also bevor das Kältemittel die Klimaanlage erreicht, erkennbar
ist, ob sich ein solches Dichtungsmittel in der Klimaanlage befindet.
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Zusammenfassend
bedeutet dies, dass durch die optische Kontrolle des Kältemittel/Ölgemisches
mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung erkennbar
ist, ob das Kältemittel/Ölgemisch
noch funktionsfähig
ist oder ob aufgrund von Verfärbungen oder
Verschmutzungen im Kältemittel/Ölgemisch
die Klimaanlage bereits Schäden
aufweist oder diese zu erwarten sind. Diese Kontrolle findet statt,
bevor ein Austausch des Kältemittels
durch das Klimaservicegerät
stattfindet. Würde
ein solcher Service mit einem Klimaservicegerät stattfinden, das heißt, dass
Kältemittel
abgesaugt werden, Schäden
allerdings unerkannt bleiben, eben weil die Verfärbungen nicht sichtbar geworden
sind, dann würde
ein Totalschaden nach einem solchen Klimaanlagenservice zulasten der
durchführenden
Werkstatt gehen, wie dies bereits zuvor angedeutet wurde. Dadurch,
dass mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nun erkennbar ist, in welchem Zustand sich die Klimaanlage insgesamt
befindet, kann die Werkstatt in Abhängigkeit von der optischen
Kontrolle den Besitzer des Fahrzeugs mit der Klimaanlage Vorschläge unterbreiten, wie
die Klimaanlage wieder instand gesetzt werden kann, ohne dass auf
die Klimaanlage bzw. auf das dem Kältemittel/Ölgemisch irgendwelchen Einfluss genommen
worden wäre.
Das heißt,
der Fahrzeugbesitzer hat die Möglichkeit
zu entscheiden, entweder das alte Kältemittel/Ölgemisch wieder in die Klimaanlage
zurückzuführen mit
der Gefahr, dass die Klimaanlage völlig versagt, oder aber, wie
von der Werkstatt gegebenenfalls vorgeschlagen, eine entsprechende
Wartung vornehmen zu lassen, die auch beinhalten kann, dass nach
Entfernung des Kältemittels
mit Hilfe des Klimaservicegerätes
die Anlage gespült
wird, wobei hierbei ein weiterer Vorteil der Erfindung offenbar
wird, der dann besteht, dass, wenn während des Spülvorgangs
die erfindungsgemäße Vorrichtung
zwischen Klimaservicegerät
und Klimaanlage geschaltet ist, nunmehr erkennbar wird, wann aufgrund
der Färbung
des Spülmittels
die Klimaanlage tatsächlich
vollständig
gespült
ist.
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Weitere
vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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So
ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass eine Öffnung
mit einem Rückschlagventil
versehen ist. Dies ist insbesondere die Auslassöffnung, da bei geschlossenem
Rückschlagventil
zunächst
das Schauglas mit dem Gemisch aus der Klimaanlage befüllt werden
soll, ohne dass dieses dort unmittelbar wieder austritt. Da die
Klimaanlage unter erheblichem Innendruck steht, ist vorgesehen,
dass der Behälter
druckfest ausgebildet ist.
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Des
Weiteren ist, um zu verhindern, dass bei der Rückführung des aus der Klimaanlage
entnommenen Gemisches zurück
in die Klimaanlage grobe Schmutzpartikel mit in die Klimaanlage
gelangen, vorgesehen, dass vor der Öffnung für den Ablauf ein Filter, insbesondere
in Sintermetallfilter, angeordnet ist. Die Anordnung eines derartigen
Filters vor dem Auslauf hat den Vorteil, dass der Besitzer einer
solchen Klimaanlage im Nachhinein nicht behaupten kann, dass die
Klimaanlage, wenn sie auf Grund des mangelhaften Kältemittel/Ölgemisches
weiter betrieben wird, durch zusätzliche
Verschmutzungen im Behälter
geschädigt
worden ist.
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Anhand
der Zeichnung wird die Erfindung beispielhaft näher erläutert.
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1 zeigt
den Behälter
in einer perspektivischen Darstellung, wobei an dem Behälter an
seiner Auslassöffnung
ein Filter anschraubbar ist. Der insgesamt mit 1 bezeichnete
Behälter
umfasst ein druckfestes Schauglas 2, das endseitig durch
zwei Kappen 3, 4 verschließbar ist. Die Kappen sind miteinander
durch Stäbe 5 verbunden,
die die Klappen miteinander verspannen, um ein dichtes Schließen des
Schauglases zu beiden Enden durch die Kappen 3, 4 zu
ermöglichen.
Die beiden Kappen 3, 4 besitzen jeweils zentrisch
eine Öffnung 10, 11,
wobei in die Öffnung 10 der
insgesamt mit 20 bezeichnete Filter einsetzbar ist. Hierzu
besitzt der Filter ein Gewinde 21 mit endseitigem angeordnetem
O-Ring 22, um die Öffnung 10 dichter
zu verschließen.
Der Filter 20 besitzt an seinem Ende ein Rückschlagventil 23,
wobei dieses Rückschlagventil
nur durch den Aufsatz eines entsprechenden Stutzens geöffnet werden
kann (nicht dargestellt). Am anderen Ende, d. h. in der Öffnung der
Kappe 4, sitzt ein Gewindestutzen 30, der ein
Außengewinde 31 besitzt,
um daran die Zuführleitung
aus der Klimaanlage anzuschließen.