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Die
Erfindung betrifft ein Abzeichen zur Gestaltung von Trägermaterialien
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bekannt
sind Abzeichen, auch geläufig
unter dem Begriff „Plakette", um das Trägermaterial
von Gegenständen
mit einer bestimmten Kennzeichnung, einem Logo, einer Abbildung
oder beispielsweise einem Namenszug zu gestalten. Verbreitete Beispiele
sind die Abzeichen aus Metall oder Leder, die beispielsweise auf
Jeanshosen oder Jacken angebracht sind. Oft hinterlässt auch
ein Designer seinen guten Namen auf Werkstücken wie Handtaschen, Aktenkoffern
etc. Accessoires aus dem Automobilbereich, insbesondere Fußmatten,
Sitze und Sitzverkleidungen, werden vom Automobilhersteller bevorzugt
mit solchen Plaketten gekennzeichnet, um allen Produkten, die mit
der Automarke verbunden sind, eine gemeinsame Kennung zu verschaffen.
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Aus
der
DE 203 16 855
U1 ist es bekannt, derartige Abzeichen mittels am Abzeichen
befestigten Stiften am Trägermaterial
zu befestigen, die das Trägermaterial
durchdringen und auf der gegenüberliegenden
Seite von einem mechanischen Verbindungselement aufgenommen und
verwahrt sind. Das mechanische Verbindungselement wird durch Nietkappen,
Sicherheitsnietkappen oder Schraubverbindungen gebildet. Die Stifte
werden beim Herstellungsprozess des Abzeichens am Abzeichen angeformt.
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Ansonsten
werden solche Plaketten bislang hauptsächlich durch Vernieten oder
Annähen
angebracht: Sie werden entweder durch den Trägerstoff geschlagen und dann
vernietet, was bislang das Problem mit sich bringt, dass zum Einen
die Plakette unlösbar
mit dem Gegenstand – beispielsweise
einer Fußmatte,
einem Sitz oder einer Sitzverkleidung – verbunden ist und dass zum
Anderen das vernietete Ende ein erhebliches Beschädigungspotential
für den
eigentlichen Fahrzeugfußbodenbelag
mit sich bringt. Des Weiteren sind gerade Fußmatten in Autos unter Umständen Feuchtigkeit
ausgesetzt. In Verbindung mit Feuchtigkeit neigen übliche Nieten
jedoch zur Ausbildung eines elektrochemischen Potentials und dem
zu Folge zum Rosten. Dies führt
auf Dauer zur Zerstörung
der Befestigung der Plakette sowie zu unschönen, kaum zu entfernenden Rostflecken
auf dem Fahrzeugbodenbelag.
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Um
dieser Problematik zu entgehen, gibt es Plaketten mit einer Vorrichtung,
durch die ein Faden geführt
werden kann, um so die Plakette mit dem Untergrund, auf dem sie
befestigt werden soll, zu vernähen.
Hier ist die Möglichkeit
gegeben, die Löcher
zur Durchführung
des Fadens direkt in der Plakette selbst anzubringen, was dem Design
einer modernen Plakette jedoch erheblich entgegensteht. Sollen anderenfalls Ösen an der
Unterseite der Plakette angebracht werden, so bringt dies zum Einen
Herstellungsaufwand und zum Zweiten ein umständliches Annähverfahren
mit sich.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein Abzeichen zu schaffen, dessen Design nicht durch
die Befestigung in Mitleidenschaft gezogen wird und das auf seinem
Trägermaterial
beschädigungsarm
und lösbar
auch bei Massenproduktion angebracht werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Abzeichen mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Der
wenigstens eine Stift wird im Herstellungsprozess nach Herstellung
des Abzeichens an diesem angebracht bzw. angelötet. Dies erleichtert vor allem
die Anbringung von Gewindestiften und Gewindehülsen, die nicht den Veredelungsprozessen des
Abzeichens unterworfen werden müssen
und mitunter auch nicht unterworfen werden können. Gleichzeitig werden damit
die Voraussetzungen für eine
erleichterte Austauschbarkeit und Nachrüstbarkeit der Abzeichen geschaffen.
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Der
auf der nicht gestalteten Seite des Abzeichens angebrachte Stift
wird durch das Trägermaterial
hindurchgetrieben, um dann von einem mechanischen Verbindungselement
aufgenommen zu werden. Durch dieses Verbindungselement wird das
Zurückrutschen
des Stifts aus dem Trägermaterial
verhindert, zum Anderen wird durch die besondere Gestaltung dieser
Verbindungselemente vorzugsweise bewirkt, dass das aus dem Trägermaterial
herausragende Stiftende selbst geschützt ist und seinerseits keine
Schädigungen
durch Verkratzen etc. verursachen kann. Die Verbindung ist so gestaltet,
dass die Verbindungselemente wieder gelöst werden können. Dies birgt den Vorteil,
dass verschiedene Abzeichen an ein- und derselben Stelle angebracht
werden können,
ohne dass deswegen das Abzeichen oder das Trägermaterial zerstört werden
muss.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung.
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Im
Folgenden wird die Erfindung an Hand von in den beigefügten Figuren
dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1a eine
Draufsicht auf ein Abzeichen in einem ersten Ausführungsbeispiel,
bei dem die Stifte als Gewindestifte ausgebildet sind,
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1a eine
Draufsicht auf ein Einsatzteil für ein
Abzeichen,
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1c einen
Rahmen eines Abzeichens,
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1d eine
Rückseite
eines Einsatzteils,
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1e ein
Abzeichen von hinten im zusammengebauten Zustand,
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1f, 1g Seitenansichten
des Abzeichens.
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2a–2g Ansichten
eines Abzeichens in einem zweiten Ausführungsbeispiel in Darstellungen
gemäß den 1a bis 1g,
wobei die Stifte mit Nietkappen verbunden werden,
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3a–3g Ansichten
eines Abzeichens in einem dritten Ausführungsbeispiel in Darstellungen
gemäß den 1a bis 1g,
wobei die Stifte als Gewindehülsen
ausgebildet sind,
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4a, 4b eine
Seitenansicht der Nietkappe sowie eine Ansicht der Nietkappe von
unten.
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Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele
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1a, 2a, 3a zeigen
die Draufsicht auf ein Abzeichens 1 ovaler Form. Die Oberfläche des
Abzeichens kann beliebig ausgestaltet sein. So können z.B. alphanumerischen
Zeichen als Relief herausgearbeitet sein und aus dem Hintergrund
hervortreten. Es ist ebenfalls denkbar, dass statt alphanumerischer
Zeichen eine bildhafte Ausgestaltung gewählt wird, die, alternativ zum
Heraustreten aus dem Hintergrund, in diesen eingraviert oder -geprägt ist.
Anders als im gezeigten Ausführungsbeispiel kann
auch die Grundform des Abzeichens 1 variiert werden, es
sind hierbei ebenso runde, rechteckige oder anders geformte Grundschnitte
denkbar.
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Das
Abzeichen hat die Form einer Plakette, also einer Platte, die einseitig
z.B. als Relief ausgestaltet sein kann und als Maschinenprodukt
gefertigt wird, um Trägermaterialien
wie z.B. Fußmatten,
Sitze, Sitzbezüge
oder Sitzverkleidungen – insbesondere
aus dem Automobilbereich – oder
Lederwaren zu gestalten. Dieses Abzeichen besteht z.B. aus Metall, kann
jedoch auch anderer Materialien enthalten, wenn beispielsweise die
Oberfläche
mit einer Schutzfolie oder Farbfolie oder einem Lack versehen ist
oder ein Einsatzteil 10 aus einem anderen Material wie
z.B. Kunststoff, vorzugsweise wie Polyurethan eingesetzt wird.
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Aus 1d und 1e ist
zu ersehen, dass das Abzeichen 1 an der der Sichtseite 2 gegenüberliegenden
Seite 4 mit zwei Stiften 5 versehen ist, die dafür vorgesehen
sind, durch das Trägermaterial 3 gestochen
zu werden. Die Anzahl der Stifte 5 bemisst sich sinnvoll
nach der Größe des zu
befestigenden Abzeichens 1. Damit das Abzeichen 1 nicht
gedreht werden kann, sind mindestens zwei Stifte vorgesehen, alternativ
kann auch ein Stift mit Verdrehsicherung vorgesehen sein.
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Die 1e und 1g zeigen,
wie das Abzeichen 1 auf dem Trägermaterial 3 befestigt
ist. Die vorzugsweise nicht gestaltete Seite 4 liegt auf
dem Trägermaterial 3 auf
und die beiden Stifte 5 durchdringen das Trägermaterial 3.
Die beiden aus dem Trägermaterial 3 herausragenden
Enden der Stifte 5 werden von zwei mechanischen Verbindungselementen 6, 6', 6'' aufgenommen. Im ersten Ausführungsbeispiel
handelt es sich bei diesen mechanischen Verbindungselementen um
Muttern 6'', im zweiten
Ausführungsbeispiel
der 2a bis 2g um
Nietenkappen 6' und
im dritten Ausführungsbeispiel
der 3a bis 3g sind
die mechanischen Verbindungselemente mit Gewindestiften versehen, die
in als Stifte 5 ausgebildete Gewindehülsen eingreifen.
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In
den Ausführungsbeispielen
ist das Abzeichen mehrteilig, wobei ein Einsatzteil 9 in
einem Rahmen 10 eingesetzt wird. Die Stifte 5 sind
so am Einsatzteil angeordnet, dass ihre Befestigung am Trägermaterial 3 den
Rahmen 10 fixiert. Dazu besitzt der Rahmen 10 einen
Aufnahmebereich 10a für
das Einsatzteil 9 sowie Anformungen 10b mit Aufnahmelöchern 11 für die Stifte 5.
Es versteht sich jedoch von selbst, dass das Abzeichen auch einteilig
sein kann und/oder am Rahmen selbst die Stifte 5 angebracht sein
können.
In diesen Fällen
kann das Einsatzteil 9 auch in einen Aufnahmebereich 10a befestigt
und z.B. eingeklebt werden.
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Die
Stifte 5 werden an die Teile des Abzeichens 1 angelötet, über die
die Befestigung der Teile des Abzeichens am Trägermaterial erfolgt. Gerade bei
großen
Stückzahlen
hat dies den Vorteil, dass ggf. günstigere Schraubverbindungen
für die
Verbindung zwischen Stift 5 und mechanischem Verbindungselement 6 gewählt werden
können,
die zerstörungsfrei
wieder zu lösen
sind. Gleichzeitig müssen derartige
Gewindeverbindungen nicht dieselben z.B. galvanischen Veredelungsprozesse
durchlaufen, die eventuell das Abzeichen mit seinen Teilen durchlaufen
muss.
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Mittels
der Nietenkappen 6' des
zweiten Ausführungsbeispiels
wird verhindert, dass die Stifte aus dem Trägermaterial zurückrutschen
können.
Gleichzeitig bringt die Ausgestaltung des mechanischen Verbindungselements 6 als
Nietenkappe 6' den
Vorteil, dass einerseits die Stifte vor Abbrechen geschützt sind,
andererseits die herausragenden Enden ihrerseits nicht zu Beschädigungen
führen,
wenn sie auf einem anderen Material zu liegen kommen.
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In 4a, 4b wird
der Aufbau einer Nietenkappe 6' gezeigt. Sie sind aus zwei Teilen
aufgebaut: Der Kappe 8 und der Feder 7. Der Stift 5 wird zum
Schließen
der Verbindung in die Feder 7 eingeführt, diese wird mit einem geeigneten
Werkzeug derart deformiert, dass sie den Stift 5 sicher
hält. Die Verbindung
kann gelöst
werden, indem einerseits ein geeignetes Nietenöffnungswerkzeug verwendet wird, oder
in dem andererseits die Niete mit einem beliebigen Werkzeug abgezogen
wird, wobei die Niete zerstört
werden kann. Die Feder 7 steht in mechanisch fixierter
Verbindung mit einer Kappe 8, in die sie eingelegt ist.
Die Kappe 8 ist in Bezug auf die Federöffnung 7' mit einer konkaven
Wölbung
ausgeformt, so dass zwischen Kappe 8 und Federöffnung 7' genug Raum
für das
von der Federöffnung 7' aufgenommene
Ende des Stifts 5 vorhanden ist. Die Ränder der Kappe 8 weisen
nach innen, so dass auch hier kein Potenzial entsteht, mit der Kante
der Kappe 8 eine Beschädigung
von Material zu bewirken, auf dem die Kappe 8 nach Anbringen
des Abzeichens 1 zu liegen kommt. Durch den eingebogenen
Rand der Kappe 8 wird des Weiteren verhindert, dass die
Feder 7 sich aus der Kappe 8 herauslöst, mit
der sie durch eine Klemmpassung verbunden ist. 4b zeigt
die Feder 7. Die Kappe besteht vorzugsweise aus Edelstahl,
der ggf. galvanisch veredelt ist, die Feder ist aus Federstahl,
der vorzugsweise verzinkt oder verzinnt ist. Kappe wie Feder haben
vorzugsweise matte Oberflächen.
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In
allen Ausführungsbeispielen
geht die Rauhigkeit der äußeren Oberfläche der
Kappe 8, die auf anderen Materialien wie beispielsweise
einem Fahrzeugboden zu liegen kommt, gegen Null. Hierdurch wird
verhindert, dass es durch Reibung der Kappe zu Beschädigungen
des Materials kommt, auf dem die Kappe ruht.
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Gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
der 1a bis 1g ist
eine weitere Möglichkeit,
eine Verbindung zwischen Stift 5 und Verbindungselement 6 zu
schaffen, den Stift an seinem Ende mit einem Schraubgewinde zu versehen
und als aufnehmendes Element eine Mutter 6' einzusetzen. Die Mutter wird in
diesem Fall, analog zur Feder 7, in die Kappe eingebettet.
Die Einbettung der Mutter in die Kappe 8 kann ebenfalls
durch eine Klemmpassung erfolgen, Kappe 8 und Verbindungselement
können jedoch
auch wie in 1f dargestellt einstückig sein. In
diesem Fall ist die Möglichkeit
gegeben, den Stift aus seinem Verbindungselement zu lösen. Hierzu muss
weder das aufnehmende Element noch der Stift 5 zerstört oder
beschädigt
werden. Für
einen Nutzer dieses Abzeichens 1 ist es daher von Vorteil, dass
er ein Abzeichen 1 gegen ein anderes austauschen oder es
leicht nachrüsten
kann, ohne deswegen den Untergrund, auf dem es angebracht ist, zerstören oder
beschädigen
zu müssen.
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Bei
im Übrigen
vergleichbaren Aufbau wie in den ersten beiden Ausführungsbeispielen
ist der Stift 5 im dritten Ausführungsbeispiel der 3a bis 3g eine
Gewindehülse,
die mit einem Außengewinde
eines Gewindestifts des mechanischen Verbindungselements 6 zusammenwirkt.
Das mechanische Verbindungselement ist dabei wiederum entweder mit
einer Kappe 8 versehen oder wie im Ausführungsbeispiel als Schraubenkopf
bereits so ausgebildet, dass eine Beschädigung angrenzender Materialien
unterbleibt.
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Bedarfsweise
kann das mechanische Verbindungselement auch eine selbstschneidende Schraube
sein, die ihr Gewinde auf eine Stift 5 wie im zweiten Ausführungsbeispiel
selbst schneidet.
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Wenn
Fußmatten,
Sitzbekleidungen oder Lederwaren direkt bei der Herstellung mit
solchen Abzeichen 1 versehen werden, ist es von erheblichem Vorteil,
wenn diese beim Anbringen auf den Untergrund nicht angenäht werden
müssen,
weil dies ein zusätzlicher
Arbeitsschritt ist, der erheblich aufwändiger durchzuführen ist
als das einfache Sichern eines Stifts mit einer Nietkappe oder einer
Schraubverbindung. Andererseits können beliebig hergestellte
Fußmatten
oder Lederwaren auch jederzeit mit Abzeichen, die Träger von
Markenzeichen sind, nachgerüstet
werden. Ein Hersteller solcher Fußmatten oder auch von Lederwaren
kann daher seinen Herstellprozess flexibel gestalten, er ist nicht
von potentiellen Abnehmern abhängig,
die ihr Kennzeichen auf dem Produkt unterbringen möchten.