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Die
Erfindung betrifft eine Scheibenreinigungsvorrichtung, insbesondere
für Kraftfahrzeugfenster
oder andere kleine bis mittelgroße, insbesondere asymmetrische
Fensterflächen.
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Fensterscheiben
eines Kraftfahrzeuges können
in einer Fahrzeug-Waschanlage nur auf der Fahrzeugaußenseite
automatisch gereinigt werden. Das Reinigungsergebnis auf der Scheibenaußenseite
ist hierbei nicht immer zufriedenstellend, so dass häufig eine
manuelle Nachreinigung der Außenflächen erforderlich
ist. Die Innenseiten der Fensterscheiben erfordern in jedem Falle
eine manuelle Reinigung. Eine solche manuelle Reinigung geschieht üblicherweise
mit einem Fenstertuch bzw. mit einem Fensterleder unter Zuhilfenahme
eines Reinigungsmittels. Die Zugänglichkeit
verschiedener Bereiche der Kraftfahrzeugscheiben ist jedoch sehr
eingeschränkt.
Insbesondere der innere Winkelbereich zwischen der Windschutzscheibe
und dem Armaturenbrett ist vom Fahrersitz aus durch das Lenkrad teilweise
abgedeckt. Eine streifenfreie und vollständige Reinigung dieses und
anderer Scheibenbereiche ist deshalb mühsam. Vergleichbare Schwierigkeiten tauchen
auch beispielsweise im Haushalt bei kleinen bis mittelgroßen, schwer
zugänglichen
Fensterflächen
auf.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Scheibenreinigungsvorrichtung
anzugeben, mit der eine gründliche
manuelle Scheibenreinigung vereinfacht ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Scheibenreinigungsvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
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Es
wird eine Scheibenreinigungsvorrichtung vorgeschlagen, die einen
Stielhandgriff, eine in einem Endbereich des Stielhandgriffes angeordnete Stützplatte
und ein aus mindestens zwei Lagen gebildetes, durch die Stützplatte
gestütztes
Reinigungstuch umfasst. Dabei ist eine erste Lage des Reinigungstuches
als außenseitige
Wischlage und eine zweite Lage als innenseitige Sauglage ausgebildet. Die
Anordnung der Stützplatte
mit dem Reinigungstuch im Endbereich des Stielhandgriffes bewirkt
eine Verlängerung
des Benutzerarmes. In den räumlich beengten
Verhältnissen
eines Kraftfahrzeuges können
unzugängliche
Stellen bei der Reinigung leicht erreicht werden. Das Reinigungstuch
wird durch die Stützplatte
in Form gehalten. Mittels der Stützplatte kann
manuell ein beliebiger Anpressdruck des Reinigungstuchs an die zu
reinigende Fläche
erzeugt werden, ohne dass die Hand in direktem Kontakt mit dem Reinigungstuch
liegt. Die im Wesentlichen ebene Stützplatte erzeugt eine gleichmäßige Flächenpressung.
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Die
mindestens zweilagige Ausbildung des Reinigungstuchs trägt zur Verbesserung
des Reinigungsergebnisses bei: Das Reinigungstuch kann mit einem
Reinigungsmittel in geeigneter Weise, insbesondere nebelfeucht getränkt werden.
Die innenseitige Sauglage bildet dabei ein Reservoir und Puffer
für das
flüssige
Reinigungsmittel, während
die außenseitige Wischlage
beim Wischen über
die Scheibenfläche
die eigentliche Reinigung herbeiführt. Die innenseitige Sauglage
bevorratet eine hinreichende Menge des flüssigen Reinigungsmittels, um
auch große
Fensterflächen
ohne Nachbefeuchtung reinigen zu können. Gleichzeitig wird eine übermäßige Abgabe
des flüssigen
Reinigungsmittels verhindert, wodurch eine Streifenbildung beim
Reinigen vermieden wird.
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In
vorteilhafter Weiterbildung bilden die Wischlage und die Sauglage
ein Verbundmaterial. Die innige Verbindung beider Lagen zu dem Verbundmaterial
stellt einen gleichmäßigen Feuchtigkeitsaustausch
zwischen beiden Lagen sicher. Für ein
gutes Reinigungsergebnis ist die Wischlage zweckmäßig aus
Mikrofasern gebildet. Eine hohe Wirksamkeit der Sauglage als Feuchtigkeitsreservoir und
-Puffer ist durch eine Ausbildung als Polyesterfilz und/oder als
Polyamidfilz sichergestellt. Bei den genannten Materialien kann
eine hohe Wirksamkeit selbst bei dünnen Lagen erreicht werden.
Das Reinigungstuch ist waschbar und wiederverwendbar.
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Bevorzugt
sind Mittel zur lagesicheren Befestigung des Reinigungstuchs an
der Stützplatte vorgesehen.
Hierzu kann es zweckmäßig sein,
das Reinigungstuch beispielsweise mit einem Klettverschluss an der
Stützplatte
anzubringen. In vorteilhafter Weiterbildung ist das Reinigungstuch
als die Stützplatte
allseitig umschließende
Tasche mit einer Öffnung
für den
Stielhandgriff ausgebildet. Die Ausbildung als Tasche ermöglicht einerseits
eine leichte Befestigung des Reinigungstuchs an der Stützplatte bzw.
ein leichtes Austauschen. Im aufgezogenen Zustand ist die Tasche
nahezu vollständig
gegen Verrutschen gesichert. Andererseits kann die Tasche bedarfs weise
gegenüber
der Stützplatte
gedreht werden, so dass sequentiell zwei Flächen der Tasche für den Reinigungsvorgang
zur Verfügung
stehen, bevor ein Auswechseln oder ein Zwischenereinigen des Reinigungstuchs
erforderlich wird. Zweckmäßig weist
die Tasche Klettverschlüsse
zum verschließen der Öffnung beidseitig
des Stielhandgriffes auf. Bei leichter Bedienbarkeit ist eine zuverlässige Lagesicherung
der Tasche gegenüber
der Stützplatte
sichergestellt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Stützplatte
in einem festen Winkel am Stielhandgriff angeordnet und insbesondere
einteilig damit ausgebildet. Zweckmäßig liegt der Winkel zwischen
der Ebene der Stützplatte
und einer Längsachse
des Stielhandgriffes in einem Bereich von einschließlich 10° bis einschließlich 20° und beträgt insbesondere etwa
15°. Hierdurch
erhalten der Stielhandgriff und die ihn umfassende Hand des Benutzers
gegenüber der
Arbeitsfläche
der Stützplatte
einen hinreichenden Freiraum. Es ist sichergestellt, dass die Arbeitshand nicht
in Berührung
mit der zu reinigenden Scheibenoberfläche gerät. Andererseits ist der Winkel
klein genug, um auch spitzwinklige Bereiche beispielsweise zwischen
der Windschutzscheibe und dem Armaturenbrett mühelos erreichen zu können. Die
feste und insbesondere einteilige Verbindung der Stützplatte mit
dem Stielhandgriff ermöglicht
es, wahlweise eine gleichmäßige Flächenpressung
zwischen Stützplatte und
zu reinigender Oberfläche
oder aber auch einen erhöhten
Anpressdruck im Bereich einer Stützplattenkante
aufzubringen. Hierdurch können
auch hartnäckige
Schmutzreste mühelos
entfernt werden.
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In
vorteilhafter Weiterbildung ist zwischen der Stützplatte und dem Stielhandgriff
ein etwa rechtwinklig zur Ebene der Stützplatte liegender Knieträger angeordnet.
Hierdurch wird der Abstand des Stielhandgriffes vertikal zur Arbeitsfläche der
Stützplatte
weiter vergrößert. Des
weiteren entsteht eine dem Stielhandgriff zugewandte Kante der Stützplatte,
die bei bestimmten Reinigungsaufgaben nutzbringend eingesetzt werden
kann.
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Die
Stützplatte
weist vorteilhaft dem Stielhandgriff zugewandt eine insbesondere
rechtwinklig zur Ebene der Stützplatte
abgewinkelte Andruckfläche
auf. Dies ermöglicht
eine verbesserte Reinigung von Winkelbereichen beispielsweise zwischen
einer Fensteroberfläche
und einem daran angrenzenden, hervorstehenden Rahmen. Neben der
bevorzugten Anwendung im KFZ-Bereich können auch Reinigungsarbeiten
im Haushalt vereinfacht durchgeführt werden.
In einem gemeinsamen Wischvorgang wird die Fensterfläche und
die etwa rechtwinklig darüber hervorstehende
Rahmenfläche
gesäubert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist die Stützplatte
dem Stielhandgriff gegenüberliegend eine
gerade, scharfe Kratzkante auf. Bei abgenommenem Reinigungstuch
kann diese Kratzkante zur Entfernung hartnäckiger Schmutzreste wie Insekten auf
der Windschutzscheibe durch Kratzen entfernt werden. Des weiteren
ist eine Benutzung als Eiskratzer im Winter möglich.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist im Folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Scheibenreinigungsvorrichtung
mit aufgezogenem, als Tasche ausgebildetem Reinigungstuch;
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2 eine
Darstellung der einteilig mit dem Stielhandgriff ausgebildeten Stützplatte
aus der Anordnung nach 1;
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3 eine
Seitenansicht der Anordnung nach 2 mit Einzelheiten
zu ihrer geometrischen Ausgestaltung;
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4 eine vergrößerte Detaildarstellung der Anordnung
nach 3 im Bereich der Stützplatte zur Erläuterung
ihrer Wechselwirkung mit dem schematisch dargestellten Reinigungstuch.
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1 zeigt
in perspektivischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Scheibenreinigungsvorrichtung,
die zur Reinigung insbesondere von Kraftfahrzeug-Fensterscheiben oder
vergleichbaren kleinen bis mittelgroßen, insbesondere asymmetrischen
oder in anderer Weise schwer zugänglichen
Fensterflächen
vorgesehen ist. Die Scheibenreinigungsvorrichtung umfasst einen als
Gittermodell dargestellten Stielhandgriff 1, der in einem
Endbereich 2 mittels eines gegenüber dem Stielhandgriff 1 abgewinkelten
Knieträgers 10 in
eine hier nicht, aber in 2 dargestellte Stützplatte 3 übergeht.
Die Stützplatte 3 nach 2 ist
von einem Reinigungstuch 4 in Form einer Tasche 7 allseitig
umschlossen.
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Die
Tasche 7 weist auf ihrer dem Stielhandgriff 1 zugewandten
Seite eine Öffnung 8 auf,
durch die der Stielhandgriff 1 mit dem Knieträger 10 hindurchgeführt ist.
Die Öffnung 8 ist
beidseitig des Knieträgers 10 mittels
angedeuteter Klettverschlüsse 19 verschlossen.
Zum Verschließen
der Öffnung 8 kann
auch eine Zugschnur, ein Gummizug oder dergleichen zweckmäßig sein.
Durch die Ausbildung des Reinigungstuchs 4 als Tasche 7 mit
der Öffnung 8 und
den Klettverschlüssen 19 sind
Mittel zur Lagesicherung des Reinigungstuchs 4 gegenüber der Stützplatte 3 gebildet.
Es kann auch eine Lagesicherung zweckmäßig sein, bei der das Reinigungstuch 4 insbesondere
ohne Ausbildung als Tasche 7 mit einem Klettverschluss
direkt an der Stützplatte 3 (2)
befestigt ist.
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2 zeigt
die Anordnung nach 1 mit abgenommenem Reinigungstuch 4.
Der Stielhandgriff 1 geht mittels des endseitig angeordneten
Knieträgers 10 in
die Stützplatte 3 über. Die
Stützplatte 3 weist
dem Stielhandgriff 1 gegenüberliegend eine gerade, scharfe
Kratzkante 12 auf. Die Stützplatte 3 ist auf
ihrer Oberseite mit Rippen 13 zur Aussteifung versehen.
Des weiteren ist noch eine quer zur Längsachse der Anordnung sich
erstreckende, vom Knieträger
beidseitig ausgehende und entlang der Hinterkante der Stützplatte 3,
also gegenüberliegend
zur Kratzkante 12 verlaufende Querrippe 21 vorgesehen. Der
Stielhandgriff 1, der Knieträger 10 und die Stützplatte 3 mit
ihren Rippen 13 und der Querrippe 21 sind einteilig
aus spritzgegossenem Kunststoff gefertigt, wodurch die Stützplatte 3 fest
mit dem Stielhandgriff 1 verbunden ist. Der Darstellung
nach 1 ist noch zu entnehmen, dass die Stützplatte 3 eine
im Wesentlichen rechteckige Grundfläche aufweist. Es kann auch
eine abweichende, beispielsweise trapezförmige Grundfläche oder
eine andere geeignete Form zweckmäßig sein.
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3 zeigt
eine Seitenansicht der Anordnung nach 2 mit Einzelheiten
zu ihrer geometrischen Ausgestaltung. Die Stützplatte 3 ist im
Wesentlichen eben mit konstanter Dicke ausgeführt. Ihre Oberseite geht mittels
einer Schrägfläche 15 in
einem Winkel von etwa 45° in
die scharfe Kratzkante 12 über. An die Kratzkante 12 grenzt
eine im Wesentlichen ebene Arbeitsfläche 14 an, die durch
die Unterseite der Stützplatte 3 gebildet
ist.
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Zwischen
der Stützplatte 3 und
dem Stielhandgriff 1 ist der Knieträger 10 angeordnet.
Dieser erstreckt sich zumindest näherungsweise rechtwinklig zur
Ebene der Stützplatte 3.
Die Stützplatte 3 weist dem
Stielhandgriff 1 zugewandt eine etwa rechtwinklig zur Ebene
der Stützplatte 3 abgewinkelte
Andruckfläche 11 auf,
die durch die Querrippe 21 gebildet ist, und die zumindest
teilweise in die rückseitige, dem
Stielhandgriff 1 zugewandte Oberfläche des Knieträgers 10 übergeht.
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Bezogen
auf die senkrechte Richtung zur Ebene der Stützplatte 3 ist der
Stielhandgriff 1 zur Erzeugung eines Handfreiraumes gegenüber der
Arbeitsfläche 14 mittels
des Knieträgers 10 hochgesetzt.
Eine Längsachse 9 des
Stielhandgriffs 1 liegt dabei in einem festen Winkel α zur Ebene
der Stützplatte 3.
Der Winkel α liegt
vorteilhaft in einem Bereich von einschließlich 10° bis einschließlich 20° und beträgt im gezeigten,
bevorzugten Ausführungsbeispiel
etwa 15°.
Die Höhe
der Andruckfläche 11 senkrecht
zur Ebene der Stützplatte 3 beträgt mindestens etwa
2 cm und bevorzugt etwa 4,5 cm.
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Der
Darstellung nach 3 ist noch zu entnehmen, dass
der Stielhandgriff 1 nahe dem Knieträger 10 auf seiner
der Stützplatte 3 abgewandten Oberseite
eine Daumenmulde 16 und auf der gegenüberliegenden Unterseite eine
Fingermulde 17 aufweist. In Richtung zur Stützplatte 3 hin
sind die Daumenmulde 16 und die Fingermulde 17 durch
einen um den Stielhandgriff 1 umlaufenden Ringwulst 18 begrenzt.
Hierdurch ist eine griffige und rutschsichere Haptik des Stielhandgriffs 1 gegeben,
mittels derer beliebige Handkräfte
ermüdungsfrei
auf die erfindungsgemäße Scheibenreinigungsvorrichtung
aufgebracht werden können.
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4 zeigt eine vergrößerte Detaildarstellung der
Anordnung nach 3 im Bereich der Stützplatte 3.
Die im Querschnitt schematisch angedeutete Tasche 7 ist
durch das zweilagige Reinigungstuch 4 gebildet, indem das
Reinigungstuch in Form der Tasche 7 gefaltet und entlang
einer Naht 20 vernäht
ist. Die Tasche 7 umschließt vollständig die Stützplatte 3 und ist
so weit um den Knieträger 10 herumgezogen, dass
auch die Andruckfläche 11 vom
Reinigungstuch 4 abgedeckt ist. Demnach kann alternativ
oder gleichzeitig sowohl mit der Arbeitsfläche 14 als auch mit
der Andruckfläche 11 Druck
auf das Reinigungstuch 4 und damit gegen die zu reinigende
Oberfläche ausgeübt werden.
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Eine
erste Lage des Reinigungstuchs 4 ist als außenseitige,
also der Andruckfläche 11 bzw.
der Arbeitsfläche 14 abgewandte
Wischlage 5 ausgebildet. Sie besteht bevorzugt aus Mikrofasern.
Eine zweite Lage des Reinigungstuchs 4 ist als innenseitige,
also der Andruckfläche 11 bzw.
der Arbeitsfläche 14 zugewandt
liegende und im Vergleich zur Wischlage 5 dickere Sauglage 6 ausgebildet.
Die Sauglage 6 ist bevorzugt aus einem Polyesterfilz und/oder
einem Polyamidfilz gebildet. Dies bedeutet, dass vorrangig Polyesterfasern,
Polyamidfasern oder ein Gemisch aus beidem eingesetzt ist, jedoch
auch Faseranteile aus anderem Material anteilig eingesetzt werden
können.
Alternativ oder in Kombination kann auch Baumwolle gewählt werden.
Zusätzlich
zur Wischlage 5 und zur Sauglage 6 können auch
weitere Lagen vorgesehen sein.
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Es
kann zweckmäßig sein,
die Wischlage 5 und die Sauglage 6 einzeln übereinander
zu legen. Bevorzugt bilden sie ein Verbundmaterial, wobei die Wischlage 5 und
die Sauglage 6 beispielsweise durch ein Bindemittel, durch
Verfilzung oder dergleichen miteinander verbunden sind. Es kann
auch eine Ausbildung des Verbundmaterials als mehrlagiges Gestricke,
Gewirke oder dergleichen zweckmäßig sein.