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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Haushaltgerät mit einer einen Geräteraum insb.
Behandlungsraum für
Lebensmittel schubladenartig verschließbaren Tür, die an einem Paar von Schiebezügen winkelsteif
befestigt ist und entlang einer Verschiebebahn von einer Öffnungsstellung
in eine Schließstellung
und umgekehrt verschiebbar ist, welche Schiebezüge in einem Paar von stationären Laufschienen
verschiebbar und am öffnungsseitigen Ende
der Verschiebebahn von den Laufschienen trennbar sind und am Schließseitigen
Endabschnitt der Verschiebebahn durch eine selbsttätig wirksame Schließkraft in
die Schließstellung
gezwungen werden.
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Ein
derartiges Haushaltgerät
in Form eines Backofens ist z.B. aus
EP 044 33 29 B1 bekannt. Hierbei sind horizontal
verlaufende Schiebezüge, d.h.
ein Paar von Schiebezügen
mit einer senkrecht stehenden Tür
winkelsteif verbunden und bilden zusammen mit den Schiebezügen beim
genannten Beispiel einen so genannten Backwagen. Diese Schiebezüge sind
auf Laufrollen gelagert und geführt
in ebenfalls einem Paar von horizontalen Laufschienen, wobei im
Bereich der Geräterückseite
eine Rasteinrichtung vorgesehen ist für die Fixierung der beim Beispiel
Backofentür
in der Schließstellung
mit einer vorbestimmten Schließkraft
gegenüber
einem frontseitigen Muffelflansch der Beschickungsöffnung des Behandlungsraumes,
d.h. der Backofenmuffel. Das zu behandelnde Gargut ist auf einem
an der winkelsteifen Backofentür
gelagerten Gargutträger
gelagert.
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Bei
derartigen Backöfen
ist es bekannt, die Schließbewegung
ohne manuelles Zutun zu bewirken durch eine schräg nach unten geneigte Ablaufbahn
im Bereich des schließseitigen
Endabschnittes der Verschiebebahn. Mit oder ohne Ablaufbahn, also auch
bei vollständig
manuellem Antrieb des Backwagens wird auf diesen am Ende der Schließbewegung durch
deren plötzlichen
Stopp ein mehr oder weniger großer
Ruck ausgeübt
durch welchen im Falle eines vorgenannten Backwagens eines Backofens
flüssiges
Lebensmittel aus dem Gargutbehälter überschwappen
kann.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Haushaltgerät der eingangs
genannten Art so auszugestalten, dass im schließseitigen Endabschnitt der
Verschiebe bahn die Tür
und die daran gehalterten Träger,
z.B. Gargutträger,
einen vom manuellen Geschick unabhängigen, selbsttätigen und
dabei sanften, ruckfreien Ablauf vollziehen kann.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Haushaltgerät der eingangs genannten Art
dadurch gelöst,
dass an den Laufschienen und Schiebezügen eine die Schließkraft bewirkende
Schließeinrichtung
und eine dieser Schließkraft
entgegenwirkende Dämpfungseinrichtung
angebracht sind, die bei Relativbewegungen zwischen Laufschienen
und Schiebezügen
im Endabschnitt der Verschiebebahn selbsttätig trennbar sind
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Erfindungsgemäß wird die
Schließbewegung der
Tür und
der daran gehalterten Träger
für die
in den Geräteraum
zu befördernden,
z.B. flüssigen Substanzen
einerseits automatisiert, d.h., vom menschlichen Zutun unabhängig gemacht
und andererseits wird durch die Dämpfungseinrichtung eine sanfte,
ruckfreie Schließbewegung
bis zum Schließzustand,
d.h. dem Aufeinandertreffen von Tür und Geräteraum-Begrenzung, z.B. in
Form eines Muffelflansches bei einem Backofen bewirkt.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gegeben, dass die Schließeinrichtung
als Federkraftspeicher ausgebildet ist, der an mindestens einer
stationären
Laufschiene oder an mindestens einem Schiebezug angebracht ist und
der eine Kupplungsvorrichtung aufweist, die durch ein komplementäres und
selbsttätig
trennbares Kupplungselement am Schiebezug oder an der Laufschiene
aktivierbar und deaktivierbar ist. Zugunsten einer gleichmäßigen Krafteinwirkung
auf die mit der Tür
verbundene Baueinheit, z.B. auf den so genannten Backwagen ist es vorteilhaft,
wenn an beiden Laufschienen, bzw. Schiebezügen solche Schließeinrichtungen
angeordnet sind, sodass ein Verkanten der Baueinheit verhindert
wird. Durch die Trennbarkeit der Schließeinrichtung können die
Schiebezüge
nach ihrer Trennung, also nach Verlassen des schließseitigen
Endabschnitts, ungehindert bis in die maximale Öffnungsstellung und darüber hinaus
in eine Stellung bewegt werden, in der sie von den Laufschienen
abgehoben werden können.
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In
vorteilhafter Weise kann eine solche Schließeinrichtung dadurch gebildet
sein, dass die Kupplungsvorrichtung der Schließeinrichtung eine Gleitführung aufweist,
die durch die Relativbewegung des Kupplungselements eine Eingriffskupplung zur
Spannung oder Ent spannung des Federkraftspeichers bewirkt und dass
diese Gleitführung
mit einem Sperrelement zur Speicherung der potentiellen Schließkraft versehen
ist.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Dämpfungseinrichtung
einen vorzugsweise in einem hydraulischen Mittel geführten Dämpfungskolben
auf, der sich bei Aktivierung der Schließeinrichtung an einem entlang
der Verschiebebahn angeordneten Anschlag vorzugsweise der Laufschienen
abstützt.
Auf diese Weise wird der über den
Federweg nicht linear gleich bleibenden Federkraft des gespannten
Federkraftspeichers eine konstant bleibende Dämpfungskraft entgegengesetzt, die
eine gleichmäßige, sanfte
und ruckfreie Verschiebebewegung der Schiebezüge und damit der Tür bis in
die End-Schließstellung
bewirkt.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist am schließseitigen
Endabschnitt eine gegenüber
der Horizontalen geneigte, zusätzliche Schließbewegung
bewirkende Ablaufbahn an den Schiebezügen und/oder an den Laufschienen
vorgesehen. Dadurch wird, auch bei nachlassender Federkraft des
Federkraftspeichers, und stets unter der Wirkung der Dämpfungseinrichtung
eine sichere Bewegung der Schiebezüge bis in die Endstellung und damit
eine dichte Anlage, z.B. der Backofentür am Muffelflansch der Ofenmuffel
gewährleistet.
Hinzu kommt, dass durch die vertikale Absenk-Bewegung der Tür dem Benutzer
deutlich wahrnehmbar die korrekte Vollendung des Schließvorganges
angezeigt wird.
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Die
Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
nachstehend erläutert.
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Es
zeigt:
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1 Die
Seitenansicht eines schematisch dargestellten, bekannten Backofens
ohne Darstellung der erfindungsgemäßen Maßnahmen,
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2 Eine
vergrößerte und
schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Schließeinrichtung und Dämpfungseinrichtung
an einem Schiebezug und einer Laufschiene der – seitenverkehrt dargestellten – Anordnung
gemäß 1.
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Bei
dem in 1 dargestellten, ein Haushaltgerät darstellenden
Backofen erkennt man ein quaderförmiges
Ofengehäuse
(1), in welchem eine ebenfalls quaderförmige Backofenmuffel (2)
angeordnet ist. Diese Backofenmuffel (2) ist zur Frontseite des
Backofens hin offen und durch einen, eine nicht weiter dargestellte
Dichtung tragenden Muffelflansch (4) begrenzt. Unterhalb
der Backofenmuffel (2) stationär angeordnet ist ein Paar von
horizontal verlaufenden gehäusefesten
und damit stationären
Laufschienen (5), wobei in der Zeichnung nur eine solche kanalförmige Laufschiene
(5) des Laufschienen-Paares zu erkennen ist. Ebenfalls
paarweise angeordnet sind gegenüber
den Laufschienen (5) bewegliche Schiebezüge (6),
die frontseitig winkelsteif mit einer senkrecht stehenden Backofentür (7)
verbunden sind. An der Innenseite der Backofentür (7) angeordnet sind
hakenförmige
Halterungen (8) an welchen Gargutträger (9) eingehängt werden
können.
Die Schiebezüge
sind rollengelagert in der Weise, dass sie im Bereich der Frontseite
(3) des Backofens sich auf stationären Laufrollen (10)
abstützen,
welche Laufrollen (10) an den Laufschienen (5)
gelagert sind und an den Rückseiten
Laufrollen (11) besitzen, die an den freien hinteren Enden
der Schiebezüge
(6) gelagert sind und somit relativ zu den Laufrollen (10) beweglich
sind. Die zuletzt genannten Laufrollen (11) sind geführt in den
im Beispiel U-förmigen
Laufschienen (5). Es ergibt sich somit eine horizontale
Verschiebebahn des aus Schiebezügen
(6) und Backofentür
(7) bestehenden so genannten Backwagens, und zwar zur Verschiebung
dieses Backwagens in eine Öffnungsstellung
in Pfeilrichtung (12) und umgekehrt in eine Schließrichtung
entsprechend Pfeilrichtung (13), d.h., in der Schließstellung
gerät der
Gargutträger
(9) mit dem darauf befindlichen, zu behandelnden Gargut
in das Innere der Backofenmuffel (2), wo eine Wärmebehandlung
des Gargutes vollzogen werden kann. Mit (14) und (15)
sind Bedienorgane und Anzeigeorgane für die Betriebsweise des Backofens
bezeichnet. Der vorgenannte Backwagen ist von den stationären Laufschienen
(5) trennbar indem er, bzw. die Schiebezüge (6)
nach Überfahren
der Öffungsstellung
gemäß 1 durch
Kippen, z.B. nach oben, aus dem Ofengehäuse (1) herausgenommen werden
können,
indem die Laufrollen (11) der Schiebezüge (6) infolge des
Kippvorganges über
die stationären
Laufrollen (10) hinweggleiten.
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Wie
in 2 verdeutlicht läuft jeder z.B. U-förmig profilierte
Schiebezug (6) in einer ebenfalls U-förmigen Laufschiene (5),
wobei der schließseitige Endabschnitt
der Verschiebebahn in 2 mit der Kennzahl (16)
bezeichnet ist, innerhalb welcher durch eine Schließeinrichtung
(17) die Schiebezüge (6)
selbsttätig
in die Schließstellung
gezwungen werden, in welcher Stellung die Backofentür (7)
am Muffelflansch (4) bzw. an dessen Dichtung mit einer
vorbestimmten Schließkraft
anschlägt.
Diese Schließeinrichtung
(17) besitzt einen an der stationären Laufschiene (5)
befestigten Federkraftspeicher (18), dargestellt durch
eine einfache Feder, eine damit verbundene Kupplungsvorrichtung
(20) mit einer einseitig offenen Gleitführung, die um eine Achse (21)
aus der horizontalen in eine vertikale, gestrichelt angedeutete
Stellung schwenkbar ist und schließlich ein am Schiebezug (6)
befestigtes Kupplungselement (22), z.B. in Form eines Stiftes,
das bei der Schließbewegung
innerhalb des Endabschnitts (16) der Verschiebebahn der
Verschiebezüge
(6) in die offene Gleitführung der gekrümmte Auflaufflächen aufweisenden
Kupplungsvorrichtung (20) eingreift und durch manuelles
Verschieben der Schiebezüge
(6) diese Kupplungsvorrichtung (20) um die Achse
(21) in die vertikale Stellung bewegt. Dabei wird ein zapfenartiges
Sperrelement (23) der Kupplungsvorrichtung (20)
aus einer Sperröffnung
(24) im Schiebezug (6) entfernt und die Kupplungsvorrichtung
(20) wird zusammen mit dem darin gefangenen Kupplungselement
(22) des Schiebezuges (6) durch die Kraft der Feder
(18) bis zur Schließstellung
des Backwagens, d.h. der Schiebezüge (6) gezogen, d.h.
der Federkraftspeicher 18 kann nach Aufhebung der Sperre
die Schließkraft
ausüben.
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Während dieser
erzwungenen Schließbewegung
innerhalb der endseitigen Verschiebebahn (16) wird eine
Dämpfungseinrichtung
(25) in Form eines in einem hydraulischen Zylinder geführten Dämpfungskolbens
(26) aktiviert, indem sein freies Kolbenende an einem Anschlag
(27) der stationären
Laufschiene (5) anschlägt
und damit eine Dämpfungskraft
der Schließkraft
des Federkraftspeichers (18) entgegenwirkt im Sinne einer
Harmonisierung der restlichen Schließbewegung in die Schließ-Endstellung.
Umgekehrt wird beim manuellen Öffnen
des Backwagens durch das in der Kupplungsvorrichtung (20)
gefangene Kupplungselement (22) der Federkraftspeicher (18)
gespannt und durch das in die Sperröffnung (24) einfallende
Sperrelement (23) dessen Kraftpotential gespeichert. Hierzu
ist es vorteilhaft, wenn die Feder (18) in 2 unterhalb
der Achse (21) an der Kupplungsvorrichtung (20)
für die
Sperrbewegung des Sperrelements (23) angelenkt ist, während die
Kupplungsvorrichtung (20) während der Spannphase auf der
Oberkante des Schiebezuges (6) bis zum Einfallen des Sperrelementes
(23) in die Sperröffnung
(24) in der vertikalen, gestrichelt angedeuteten Stellung gehalten
wird und danach das Kupplungselement (22) und damit der
Schiebezug (6) von der Schließeinrichtung (17)
mit hori zontal verschwenkter Kupplungsvorrichtung (20)
getrennt und zur weiteren Verschiebung in die Öffnungsstellung freigegeben
wird.
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Wie
noch in 2 angedeutet sind sowohl an der stationären Laufschiene
(5) als auch am Schiebezug (6) gegenüber der
Horizontalen geneigte Ablaufbahnen (28) für die Laufrollen
(10, 11) vorgesehen, durch welche am schließseitigen
Ende der Verschiebebahn den Schiebezügen (6) eine zusätzliche
Schließkraft
aufgezwungen wird, verbunden mit einer geringfügigen vertikalen Schließbewegung
der Tür
(7).