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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Filtervorrichtung, mit der eine
Vielzahl von Proben filtriert werden kann, ohne dass ein Vakuum
anliegen muss, mit dem das Filtrat durch das Filtermaterial gezogen wird.
Vielmehr arbeitet die erfindungsgemäße Filtervorrichtung mit Schwerkraft,
gegebenenfalls verstärkt
durch eine Beschleunigung in Richtung des Filtratflusses durch das
Siebmaterial, beispielsweise erzeugt durch Fliehkraft bei Rotation
der Vorrichtung um eine Achse. Die erfindungsgemäße Filtervorrichtung stellt
eine Mehrzahl von Näpfen
bereit, die einseitig mit Filtermaterial dichtend versehen sind,
um eine Vielzahl von Flüssigkeitsproben
zeitlich versetzt oder parallel zu filtrieren, beispielsweise im
Mikrotiterplattenformat mit 96 oder 384 parallel angeordneten Näpfen. Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
das die Näpfe
in einer oder mehreren Reihen angeordnet und miteinander verbunden
sind.
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Aus
dem Stand der Technik sind Vorrichtungen zur Filtration von Flüssigkeitsproben
bekannt.
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Die
US 2004/0149659 A1 beschreibt eine Filtervorrichtung im Mikrotiterplattenformat,
bei der der Boden eines Napfs von einem Gitter bedeckt ist und eine
Auslassöffnung
aufweist. Oberhalb des Gitters liegt ein Filter auf, der von einem
Dichtungsring gegen das Gitter gehalten ist. Der Dichtungsring ist
zur Fixierung seiner Position im Napf in dessen Innenfläche geklemmt.
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Die
US 5861094 beschreibt einen
zweiteiligen Filter zur Filtrierung einer einzelnen Probe, bei dem
eine ringförmige
Schulter innerhalb eines Röhrchens
in einem Winkel gegen die Achse des Röhrchens geneigt ist und auf
dieser Schulter ein Filtermaterial angeordnet ist, das von einem
in dem ersten Röhrchen
zweiten, koaxial angeordneten Röhrchen kleineren
Durchmessers gegen die Schulter gepresst wird. Das Filtermaterial
ist in einem Winkel zur gemeinsamen Achse der beiden Röhrchen eingespannt.
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Gegenüber diesem
Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine alternative
Filtervorrichtung bereitzustellen. Vorzugsweise soll die alternative
Filtervorrichtung einen einfacheren Aufbau als bekannte Filtervorrichtungen
aufweisen.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe durch Bereitstellen einer Filtervorrichtung, bei der
eine Vielzahl von Näpfen,
in die die zu filtrierende Flüssigkeitsprobe
eingegeben werden kann, nachfolgend als Retentatnäpfe bezeichnet,
einseitig von einem Filter- oder Siebmaterial abgedeckt sind. Das
Filtermaterial, beispielsweise ein gewebtes oder ungewebtes Gewebe,
oder ein Membranmaterial mit Poren, das vorzugsweise elastisch ist,
ist für
die Vielzahl miteinander verbundener Retentatnäpfe einstückig, sodass einzelne Abschnitte
des Filtermaterials die Retentatnäpfe einseitig abdecken. Das
Filtermaterial weist zumindest einseitig angeformte erste Stutzen auf,
die auf einer ersten Seite des Trägermaterials angeformt oder
angeklebt sind und dichtend gegen die Retentatnäpfe anordnbar sind, um den
von den Stutzen umfaßten
Abschnitt des Filtermaterials gegen die Stirnflächen der Retentatnäpfe abzudichten. Alternativ
können
auf dem Filtermaterial beidseitig deckungsgleich Stutzen angeordnet
sein, so dass die den ersten Stutzen gegenüberliegend angeordneten zweiten
Stutzen gegen Dichtungen einer Druckplatte anordnbar sind.
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Die
erfindungsgemäße Filtervorrichtung sieht
daher die Unterteilung des Filtermaterials in Abschnitte durch die
ein- oder beidseitig auf dem Filtermaterial angeordneten Stutzen
vor, die jeweils passend zu den Stirnflächen der Seitenwände der
Retentatnäpfe
anzuordnen sind.
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Daher
erzeugen die ersten Stutzen, die auf der ersten Seite des Filtermaterials
angeordnet sind, eine Dichtung bzw. Flüssigkeitssperre zwischen Retentatnäpfen und
Filtermaterial, sowie eine dichtende Abgrenzung der Abschnitte des
Filtermaterials gegeneinander, die einzelne Retentatnäpfe abdecken. Auf
diese Weise wird eine Vermischung von Flüssigkeit, die durch die Kapillarwirkung
innerhalb des Filtermaterials auftreten könnte, zuverlässig vermieden. Die
auf der den Retentatnäpfen
gegenüberliegenden zweiten
Seite des Filtermaterials angeordneten zweiten Stutzen dienen ebenfalls
der Verhinderung einer Vermischung von Flüssigkeit, nämlich auf der Filtratseite.
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Die
dichtende Anordnung der ersten Stutzen, die auf der ersten Seite
des Filtermaterials angeordnet sind, gegen die Retentatnäpfe, bzw.
gegen die Stirnflächen
von deren Wandungen, die den lichten Querschnitt der Retentatnäpfe umfassen,
kann durch Pressen des erfindungsgemäßen Filtermaterials gegen die
Vielzahl passend ausgerichteter Retentatnäpfe erreicht werden, oder durch
Fixierung des Filtermaterials an den Retentatnäpfen bzw. durch einstückige Ausbildung
des Filtermaterials mit den Retentatnäpfen. Bei einstückiger Ausbildung
des Filtermaterials mit bzw. F den Retentatnäpfen bilden die Wandungen der
Retentatnäpfe
die ersten Stutzen, die einseitig auf dem Filtermaterial angeordnet
sind; die auf der gegenüberliegenden
Seite des Filtermaterials angeordneten zweiten Stutzen sind auf
dem Filtermaterial angeordnet. Die Stutzen können beispielsweise durch Kleben
oder Aufschmelzen an bzw. Anformen mit dem Filtermaterial verbunden werden.
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Ein
Stützgitter,
das den Querschnitt der Retentatnäpfe überspannt und einseitig am
Filtermaterial anliegt, ist erfindungsgemäß nicht erforderlich. Entsprechend
kommt die erfindungsgemäße Filtervorrichtung
ohne Stützgitter
aus, beispielsweise kann die Vorrichtung aus dem erfindungsgemäßen Filtermaterial
mit ein- oder beidseitig passend zu den Stirnflächen der Retentatnäpfe angeordneten
Stutzen mit den Retentatnäpfen
bestehen, vorzugsweise mit einer Druckplatte und, weiter bevorzugt,
mit passend angeordneten Filtratnäpfen.
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Eine
Druckplatte liegt mit Bereichen am Filtermaterial an, denen gegenüber die
ersten Stutzen angeordnet sind, bzw. an den zweiten Stutzen an,
um die ersten Stutzen gegen die Stirnflächen der Retentatnäpfe unter
Spannung zu setzen. Zwischen diesen Bereichen weist die Druckplatte Öffnungen
auf, die passend zu den von den ersten Stutzen umgrenzten Abschnitten
des Filtermaterials angeordnet sind, um Filtrat aus dem Filtermaterial
in Filtratnäpfe
hindurchtreten zu lassen.
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In
weniger bevorzugter Auführungsform weist
das Filtermaterial keine ersten und/oder zweiten Stutzen auf, und
die offenen Querschnitte der Retentatnäpfe sind von elastischem Dichtungsmaterial umgeben,
so dass bei Anordnung des Filtermaterials gegen das Dichtungsmaterial
an den Retentatnäpfen eine
Flüssigkeitsdichtung
um die Abschnitte des Filtermaterials gebildet wird, die an die
Retentatnäpfe angrenzen.
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Die
Druckplatte weist vorzugsweise Dichtungen auf, die über eine
erste Oberfläche
der Druckplatte, die dem Siebmaterial zugewandt ist, herausragen
und die Öffnungen
der Druckplatte umfassen, besonders bevorzugt dann, wenn das Siebmaterial nur
erste Stutzen und keine zweiten Stutzen aufweist, so dass das Siebmaterial
unmittelbar die Druckplatte kontaktiert. Diese Dichtungen der Druckplatte
sind gegen das Filtermaterial anordnbar und anpreßbar und
dienen zur Verhinderung des Übertritts
von Filtrat zwischen benachbarten Abschnitten des Filtermaterials.
Die Dichtungen der Druckplatte können
einstückig
mit der Druckplatte geformt sein, oder auf der Druckplatte angeordnete,
z.B. angeklebte oder in Nuten der Druckplatte angeordnete, elastische
Dichtungen sein, z.B. O-Ringe.
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Die
Druckplatte weist in bevorzugter Ausführungsform innerhalb ihrer Öffnungen
zumindest jeweils einen Kontaktstift auf, dessen erstes Ende zumindest
bis in die Ebene ragt, in der die Oberfläche der Druckplatte liegt,
oder die von Dichtungen der Druckplatte aufgespannt wird. Der Kontaktstift
einer jeden Öffnung
der Druckplatte ist mit Anordnung der Druckplatte gegen das Siebmaterial
bzw. gegen die zweiten Stutzen des Siebmaterials anordnbar. Daher kontaktiert
das erste Ende eines Kontaktstifts den von den ersten Stutzen umfaßten Abschnitt
des Siebmaterials oder ist in geringem Abstand zu diesem angeordnet.
In der Folge kann Filtrat nach Durchtritt durch das Filtermaterial
entlang des Kontaktstifts strömen,
was eine Verteilung des Filtrats über die Oberfläche der Öffnung in
der Druckplatte reduziert oder verhindert.
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Das
dem ersten Ende eines Kontaktstifts gegenüberliegende zweite Ende kann
bis in die Ebene ragen, in der die zweite Oberfläche der Druckplatte liegt,
gegenüber
deren Dichtungen. Bevorzugt ragen die zweiten Enden von Kontaktstiften über die
zweite Oberfläche
der Druckplatte hinaus und bilden jeweils zumindest einen Leitstift,
entlang dessen Filtrat strömen
kann. Solche Leitstifte ragen vorzugsweise soweit über die
zweite Oberfläche
der Druckplatte, dass sie einen z.B. von Abstandshaltern auf der
zweiten Oberfläche
der Druckplatte hergestellten Abstand zur Öffnung von Filtratnäpfen überspannen
und besonders bevorzugt bis in beabstandet zur Druckplatte angeordnete
Filtratnäpfe
hineinragen. Alternativ zur Anformung eines Leitstifts am Kontaktstift
können
Leit- und Kontaktstifte jeweils getrennt voneinander in dem von
der Öffnung
der Druckplatte definierten Raum angeordnet sein, jeweils mit einem
oder mehreren einzelnen oder gemeinsamen Verbindungsstücken innerhalb
der Öffnung
mit der Druckplatte verbunden.
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Kontaktstifte
und Leitstifte können
einstückig mit
der Druckplatte ausgebildet sein. Bevorzugt sind Kontaktstifte und/oder
Leitstifte innerhalb einer Öffnung
der Druckplatte mittels zumindest eines Verbindungsstücks mit
der Druckplatte verbunden.
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Auf
der Seite des Filtermaterials, die den Retentatnäpfen gegenüber liegt, ist zum Auffangen
des Filtrats eine Vielzahl passend ausgerichteter Auffang- oder
Filtratnäpfe
angeordnet, beispielsweise in Form einer Mikrotiterplatte. Die Filtratnäpfe sind
einseitig offen, wobei ihre Öffnungen
parallel gegenüberliegend
zum Siebmaterial angeordnet sind, jeweils passend ausgerichtet zu
den durch die Stutzen definierten Abschnitten.
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Das
Filtermaterial kann Maschengrößen im Bereich
von 30 bis 200 μm,
vorzugsweise 45 bis 150 μm
aufweisen und z.B. aus Polymeren, Polyethylen, Polypropylen, Polycarbonat,
Mischungen und Copolymeren dieser oder aus Metall bestehen.
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Die
erfindungsgemäßen Stutzen,
die ein- oder beidseitig auf dem Filtermaterial angeordnet sind,
können
auf einer oder beiden Seiten dadurch gebildet sein, dass ein elastisches
Material auf dem Filtermaterial angeformt ist oder angeklebt ist,
das eine im wesentlichen konstante Dicke aufweist und Durchbrechungen,
deren Kanten die Stutzen bilden.
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Ein
besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt in der
Vielzahl von Näpfen,
in denen eine Vielzahl von Proben parallel und isoliert voneinander
filtriert werden kann, sowie in ihrem einfachen Aufbau, der auf
wenige Bestandteile beschränkt
ist. Weiterhin ermöglicht
der Aufbau der Filtervorrichtung eine einfache Demontage, Reinigung der
Retentatnäpfe
und des Siebmaterials und eine erneute Montage, so dass eine mehrfache
Verwendung möglich
ist. Insbesondere in der bevorzugten Ausführungsform mit Kontaktstiften,
besonders bevorzugt mit zusätzlichen
Leitstiften, vermindert bzw. verhütet die Vorrichtung die Vermischung
von Proben, die sich in benachbarten Retentat- und Filtratnäpfen befinden.
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Die
Erfindung wird nun genauer mit Bezug auf die Figuren beschrieben,
in denen
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1 eine
schematische Querschnittsansicht einer Ausführungsform der Erfindung zeigt,
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2A und 2B schematisch
Querschnittsansichten zweier Ausführungsformen des Filtermaterials
zur Verwendung in der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt,
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3 eine
Aufsicht der Schnittansicht von 2 zeigt,
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4 eine
schematische Explosionsdarstellung einer Ausführungsform der Erfindung zeigt
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5 schematisch
eine einstückige
Ausführungsform
von Retentatnapf und Filtermaterial zur Verwendung in der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt,
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6A eine
schematische Querschnittsansicht eines Abschnitts einer Druckplatte
zeigt und
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6B eine
schematische Aufsicht eines Abschnitts von 6A zeigt.
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1 zeigt
schematisch eine Mehrzahl von Retentatnäpfen 1, die parallel
nebeneinander angeordnet sind, deren Wandungen 2 aneinander
angrenzen, bzw. von einem gemeinsamen Abschnitt gebildet werden.
Die Retentatnäpfe 1 haben
ein offenes Ende 3, in das die zu filtrierende Flüssigkeit
eingegeben werden kann, und einen gegenüberliegenden Querschnitt 4,
die angrenzend an das Filtermaterial 10 angeordnet ist.
Das Filtermaterial 10 weist auf seiner ersten Seite erste
Stutzen 11 auf und auf seiner zweiten, gegenüberliegenden
Seite zweite Stutzen 12, die jeweils passend zu den Stirnflächen 5 der Wandungen
der Retentatnäpfe 1 angeordnet
und ausgerichtet sind. Die ersten Stutzen 11 und die zweiten
Stutzen 12 begrenzen zwischen sich passend angeordnete
Abschnitte 13 des Filtermaterials 10, die jeweils
zumindest einen Anteil der Querschnitte 4 der Retentatnäpfe 1 überdecken.
Die ersten Stutzen 11 des Filtermaterials 10 grenzen
dichtend an die Stirnflächen 5 der
Wandungen der Retentatnäpfe 1 an,
sodass Flüssigkeit,
die durch das offene Ende 3 aufgegeben wird, unter Schwerkraft
oder mit zusätzlicher
Beschleunigung durch die Abschnitte 13 des Filtermaterials 10 zwischen
den ersten Stutzen 11 bzw. den zweiten Stutzen 12 hindurch
treten kann, jedoch nicht zwischen ersten Stutzen 11 und
Stirnfläche 5 der
Wandung der Retentatnäpfe 1 zu
einem benachbarten Retentatnapf 1.
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Nach
Durchtritt einer Flüssigkeit
durch den Abschnitt 13 des Filtermaterials 10 zwischen
den ersten Stutzen 11 und dem zweiten Stutzen 12 wird
bei Wirkung der Schwerkraft bzw. einer Beschleunigung im Wesentlichen
senkrecht auf das Filtermaterial 10 Filtrat zwischen den
zweiten Stutzen 12 gehalten, sodass das Filtrat in die
passend ausgerichteten Filtratnäpfe 20 treten
kann. Die Filtratnäpfe 20 sind
mit ihren offenen Enden 21 passend zu den Abschnitten 13 des
Filtermaterials 10, die von den zweiten Stutzen 12 begrenzt
werden, angeordnet. In bevorzugter Ausführungsform weisen die Retentatnäpfe 1 und
die Filtratnäpfe 20 gleiche
Abmessungen auf, beispielsweise entsprechend einer üblichen
Mikrotiterplatte mit 96 oder mehr parallel zueinander angeordneten Näpfen. Die
Filtratnäpfe 20 sind
in einem Abstand zu den zweiten Stutzen 12 angeordnet,
sodass zwischen den zweiten Stutzen 12 und den Wandungen der
Auffangnäpfe 20 ein
Abstand eingestellt ist, der als Belüftungsöffnung 30 dienen kann.
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Gemäß der bevorzugten
Ausführung
weist die Druckplatte 40 an Verbindungsstücken 46,
die innerhalb der Öffnungen 41 angeformt
sind, Kontaktstifte 44 auf. Diese Kontaktstifte 44 ragen
mindestens bis in die Ebene aus den Öffnungen 41, die von
Dichtungen 43 aufgespannt wird. Die Kontaktstifte 44 können sich
bis an das Filtermaterial erstrecken. Die Dichtungen 43 sind
umfänglich
geschlossen um die Öffnungen 41 auf
der Seite der Druckplatte 40 angeordnet, die dem Filtermaterial 10 zugewandt
ist und sind in dem Bereich angeordnet, der den Stirnflächen der
Wandungen 2 der Retentatnäpfe 1 gegenüber passend
anordnbar ist, bzw. in dem Bereich, der gegenüber den ersten Stutzen 11 und/oder
gegenüber den
zweiten Stutzen 12 anordnbar ist. Vorzugsweise sind die
Dichtungen zu den ersten und/oder zweiten Stutzen 11, 12 passend
ausgerichtet angeordnet, um gegen das Filtermaterial 10 bzw.
die zweiten Stutzen 12 angeordnet zu werden. Auf diese
Weise wird zu jedem Retentatnapf 1 ein Strömungsweg
erzeugt, der nur zum Filtratnapf offen ist, dessen Querschnitt durch
das Filtermaterial 10 überspannt
wird. Durch die Kontakt- 44 und/oder Leitstifte 45 wird
dem Filtrat ein Strömungsweg
vorgegeben, der von den Wandungen der Öffnung 41 der Druckplatte 40 beabstandet
ist, was zusätzlich
zur Verminderung eines Übertritts
von Filtrat in die nicht passend zu einem Retentatnapf ausgerichteten
Filtratnapf beiträgt.
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2A zeigt
schematisch eine Querschnittsansicht durch das Filtermaterial 10 und
zeigt die ersten Stutzen 11 und die zweiten Stutzen 12 in
Form von Abschnitten eines elastischen Materials, beispielsweise
eines plastischen Polymers, das beidseitig auf das Filtermaterial 10 aufgebracht
ist und Ausnehmungen aufweist, die deren Kanten die ersten Stutzen 11 und
die zweiten Stutzen 12 bilden.
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Die
in 2B gezeigte Ausführungsform weist keine zweiten
Stutzen 12 auf der zweiten Seite des Filtermaterials 10 auf.
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3 zeigt
schematisch eine Aufsicht auf das in 2 dargestellte
Filtermaterial 10, dessen Abschnitte 13 dadurch
gebildet werden, dass das elastische Material in diesen Bereichen
Ausnehmungen aufweist. Das elastische Material, das angrenzend an
die Abschnitte 13 des Filtermaterials 10 angeordnet
ist, bildet die ersten Stutzen 11 auf der ersten Seite
des Filtermaterials 10, bzw. die zweiten Stutzen 12 auf
der zweiten Seite des Filtermaterials 10.
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Die
dichtende Anordnung der ersten Stutzen 11 gegen die Stirnflächen 5 der
Wandungen der Retentatnäpfe 1 kann
dadurch erfolgen, dass eine Druckplatte 40 unter Spannung
gegen die zweiten Stutzen 12 angeordnet ist. Eine solche
Druckplatte 40 weist Öffnungen 41 in
den Bereichen auf, die zumindest einen Teil der Abschnitte 13 des
Filtermaterials 10 entsprechen und passend zu den Abschnitten 13 des
Filtermaterials 10 ausgerichtet sind. Die Belüftungsöffnungen 30 können dann
zwischen der Druckplatte 40 und Auffangnäpfen 20 bereitgestellt sein.
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Zur
Erzeugung der Spannung der Druckplatte 40 gegen die Stirnflächen 5 der
Retentatnäpfe 1 mit
zwischen diesen angeordneten ersten Stutzen 11 und zweiten
Stutzen 12 des Filtermaterials 10 kann durch Anordnung
der Retentatnäpfe 11 und
der Druckplatte 40 zwischen parallelen beabstandeten Platten
erfolgen, die miteinander verbunden sind.
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Eine
solche Anordnung der erfindungsgemäße Filtervorrichtung ist schematisch
in 4 als Explosionzeichnung darstellt. Die Retentatnäpfe 1 sind in
einer Vielzahl paralleler Reihen angeordnet, wobei sich ihre offenen
Enden 3 und ihre Querschnitte 4 in jeweils einer
parallelen beabstandeten Ebene befinden. Das Filtermaterial 10 ist
zwischen beidseitig aufgebrachtem elastischen Material angeordnet,
das jeweils die ersten Stutzen 11 und zweiten Stutzen 12 bildet,
die zwischen sich Abschnitte 13 des Filtermaterials 10 umgrenzen.
Die Abschnitte 13 des Filtermaterials 10 sind
deckungsgleich mit den Querschnitten 4 der Retentatnäpfe 1 anzuordnen
und erstrecken sich zumindest über
einen Teil der Querschnitte 4, vorzugsweise vollständig über die
Querschnitte 4.
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Ebenfalls
passend zu den Querschnitten 4 der Retentatnäpfe 1 angeordnet
und auszurichten sind Öffnungen 41 der
Druckplatte 40, sodass Filtrat aus den Retentatnäpfen 1,
begrenzt durch deren Querschnitte, zwischen den ersten Stutzen 11 auf
die Abschnitte 13 des Filtermaterials 10 fließen kann, und
die ersten Stutzen 11 die Querschnitte der Retentatnäpfe 1 gegeneinander
abdichten.
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Zum
Aufbringen einer Kraft, mit der die Druckplatte 40 gegen
die zweiten Stutzen 12 unter Spannung gesetzt wird, und
die Retentatnäpfe 1 gegen
die ersten Stutzen 11 unter Spannung gesetzt wird, sind
Druckplatte 40, Filtermaterial 10 und Retentatnäpfe 1 zwischen
parallelen beabstandeten Schienen 51, 52 angeordnet,
die z.B. als integraler Bestandteil einer Klemmvorrichtung 50 bereitgestellt sein
können.
In dieser Ausführungsform
nach Art einer Kassette oder eines Rahmens ist die Anordnung aus
Retentatnäpfen 1,
Druckplatte 40 mit zwischen diesen angeordnetem Filtermaterial 10,
dessen ersten und zweiten Stutzen 11, 12 jeweils
gegen die Druckplatte 40 bzw. gegen die Stirnflächen 5 der
Retentatnäpfe
angeordnet sind, zwischen die Schienen 51, 52 eingeschoben.
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Alternativ
ist es auch möglich,
die Druckplatte 40 dadurch gegen die zweiten Stutzen 12 des
Filtermaterials 10 unter Spannung zu setzen, dass die Druckplatte 40 gegen
die Retentatnäpfe 1 gespannt ist,
beispielsweise durch Befestigungselemente (nicht dargestellt), z.B.
Schrauben, die die Retentatnäpfe 1 gegen
den Druckplatte 40 ziehen. Bohrungen 6 für solche
Schrauben sind mit den Retentatnäpfen 1 verbunden,
Bohrungen 42 mit der Druckplatte 40. Eine der
passend paarweise zu einander ausgerichteten Bohrungen 42 der
Druckplatte 40 bzw. der Bohrungen 6 der Retentatnäpfe 1 sind
vorzugsweise mit einem Gewinde versehen. Das Filtermaterial 10 weist
vorzugsweise ebenfalls Bohrungen 14 zum Durchtritt von
Befestigungselementen auf, die zur Ausrichtung des Filtermaterials 10 zwischen
den Retentatnäpfen 1 und
der Druckplatte 40 dienen.
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6A zeigt
einen Querschnitt durch eine Druckplatte 40 mit um die Öffnungen 41 angeordneten
Dichtungen 43, die gemäß der bevorzugten
Ausführung über die
Oberfläche
der Druckplatte 40 hinausragen, die dem Filtermaterial 10 zugewandt
anordnbar ist, in 6A die Oberseite. Die Dichtungen 43 sind
optional und können
aus dem Material der Druckplatte bestehen, z.B. angeformt sein,
oder aus einem anderen Material bestehen. Dichtungen 43 können aus
nicht-elastisch verformbaren Material bestehen, z.B. aus PE, PP,
PC, Polyacrylat, insbesondere in Ausführungsformen, in denen das
Filtermaterial 10 zweite Stutzen 12 aus elastischem
Material aufweist, die mit den Dichtungen 43 in Kontakt
bringbar sind. Dichtungen 43 benachbarter Öffnungen 41 können von
einem gemeinsamen Strukturelement gebildet sein.
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Innerhalb
der Öffnungen 41 ist
jeweils ein Kontaktstift 44 auf einem oder zwei Verbindungsstücken 45 angeordnet.
Die Verbindungsstücke 45 sind jeweils
an der Innenwandung der Öffnung 41 der Druckplatte 40 fixiert,
vorzugsweise einstückig
aus dem Material der Druckplatte 40 geformt. Die Kontaktstifte 44 sind
in verschiedenen Ausführungsformen
gezeigt, in denen sie z.B. bis in die Ebene ragen, in die die Dichtungen 43 ragen,
oder über
die Ebene hinaus, in die die Dichtungen 43 ragen. Die Länge der
Kontaktstifte 44 hängt
von der Ausführung
des Filtermaterials ab, und ist bei einem Filtermaterial ohne zweite
Stutzen 12 vorzugsweise bis in die Ebene, in die die Dichtungen 43 ragen.
Bei Filtermaterial mit zweiten Stutzen 12 erstrecken sich
die Kontaktstifte 44 vorzugsweise um die Erstreckung der
zweiten Stutzen 12 oberhalb der Ebene, in die sich die Dichtungen 43 erstrecken.
Auf diese Weise wird abhängig
vom Vorhandensein der zweiten Stutzen 12 ein Kontakt der
Kontaktstifte 44 mit dem Filtermaterial 10 im
Bereich von dessen Abschnitten 13, die sich jeweils über einen
Querschnitt der Retentatnäpfe 1 erstrecken,
bei Anordnung der Druckplatte 40 parallel zum Filtermaterial 10 möglich.
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Die
Leitstifte 45 dienen zur Führung des Filtrats in die Filtratnäpfe 20,
um einen Übertritt
in einen benachbarten Filtratnapf 20 zu minimieren. Wie
in 6A gezeigt können
Leitstifte 45 bis in die Ebene der Oberfläche der
Druckplatte 40 gegenüber
dem Filtermaterial ragen. Vorzugsweise ragen die Leitstifte 45 über die
Oberfläche
der Druckplatte hinaus, so dass sie bis in angrenzend angeordnete
Filtratnäpfe ragen.
Auf diese Weise wird der Übertritt
von Filtrat durch Aerosole, die sich beim Abfallen eines Tropfens
von dem Kontaktstift 44 bzw. Leitstift 45 bilden können, in
benachbarte Filtratnäpfe
vermindert.
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In 6B ist
eine bevorzugte Ausführungsform
gezeigt, nämlich
die einstückige
Ausbildung von Kontaktstift 44 mit Leitstift 45,
die von einem gemeinsamen Verbindungsstück 46 an der Innenwandung der Öffnung 41 der
Druckplatte 40 fixiert sind.
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- 1
- Retentatnapf
- 2
- Wandung
- 3
- Offenes
Ende
- 4
- Querschnitt
- 5
- Stirnfläche der
Wandung
- 6
- Bohrung
- 10
- Filtermaterial
- 11
- erste
Stutzen
- 12
- zweite
Stutzen
- 13
- Abschnitt
des Filtermaterials
- 14
- Bohrung
- 20
- Filtratnapf
- 21
- offenes
Ende des Filtratnapfs
- 30
- Belüftungsöffnung
- 40
- Druckplatte
- 41
- Öffnung
- 42
- Bohrung
- 43
- Dichtung
- 44
- Kontaktstift
- 45
- Leitstift
- 46
- Verbindungsstück
- 50
- Rahmen
- 51
- Schiene
- 52
- Schiene