-
Die
Erfindung betrifft einen Plattentrenner zum Trennen aufeinander
angeordneter Platten nach dem Anspruch 1.
-
In
Platten verarbeitenden Betrieben, beispielsweise Steinmetzbetrieben,
werden aus Platzersparnisgründen
noch unbearbeitete rohe, aber auch schon teilweise oder ganz bearbeitete
Steinplatten oder Marmorplatten hintereinander senkrecht aufgestellt
und aneinandergelehnt oder in bekannten Plattenhaltern hintereinander
gelagert. Diese Art der Lagerung hat den Vorteil, dass die Platten
mit speziellen Greifvorrichtungen an ihren schmalen Oberkanten gegriffen
und mittels einen Krans oder eines anderen Hubmittels hochgehoben
und zur nachfolgenden Bearbeitung auf einen Arbeitsbock oder zum
Transport auf ein Transportmittel oder ein Transportfahrzeug gehoben
werden können.
Bevor dies geschieht, müssen
die Platten aber zumindest soweit auseinander gespreizt werden,
dass das Greifwerkzeug sie von beiden Seiten greifen kann. Hiermit
sind einige Probleme verbunden. Bisher werden die Platten meist
an ihren seitlichen, senkrecht stehenden Kanten von Hand auseinandergedrückt. Bei
einer ganz vorne aufliegenden Platte mag dies noch möglich sein,
wobei es bei einer schweren und großen Platte bereits sehr umständlich und
für den
Steinmetz auch gefährlich
ist. Soll eine Platte aus mehreren Platten herausgehoben werden,
so ist dies aufgrund des großen Gewichts
auf obige Weise kaum mehr möglich.
Zudem besteht beim seitlichen, einseitigen Auseinanderdrücken, besonders
bei breiten Steinplatten die Gefahr, dass durch das einseitige Drücken oder
Ziehen Spannungen in der Platte entstehen, die zu deren Auseinanderbrechen
führen
können.
-
Um
dies zu vermeiden, werden die aufeinander liegenden Platten üblicherweise
möglichst
mittig auseinander gespreizt. Da dies aber gerade bei mehreren,
schweren, fast bündig
aufeinander liegenden Steinplatten von Hand nur sehr schwer möglich ist, werden
hierzu meist gerade greifbare, gängige
Steinmetzwerkzeuge verwendet, um in den schmalen Spalte zwischen
die zwei Platten einzugreifen. Oft wird ein Schraubendreher mit
seiner schmalen Kante in den Spalt eingeführt und anschließend über eine Hebelbewegung
des Schraubendrehers die vorne liegenden Platten von der dahinter
liegende Platte weggehebelt. Es werden auch andere, hierzu eigentlich
nicht geeignete Werkzeuge eingesetzt, wobei diese oft scharfe Spitzen
oder Kanten haben. Dies birgt zum einen die Gefahr, dass die Platten durch das
scharfe Werkzeug zerkratzt werden, was insbesondere bei bereits
polierten oder bearbeiteten Platten vermieden werden muss. Zudem
entstehen aufgrund der oft schmalen Auflagefläche des Werkzeugs an den Platten
hohe Kräfte,
durch welche Stücke
der Platten abgesprengt werden können.
Im ungünstigsten
Fall ist die Belastung auf die Platten so groß, dass eine oder beide Platten
brechen.
-
Ein
weiteres Problem beim herkömmlichen Abheben
der Platten liegt darin, dass zum Ansetzen der Greifeinrichtung
die vor der herauszuhebenden Platte liegenden Platten wie auch die
herauszuhebende Platte von der nachfolgenden Platte in entsprechendem
Abstand zueinander gehalten werden müssen. Es wird also in der Regel
eine zweite Person benötigt,
die die Greifeinrichtung platziert, an der Platte befestigt und
die Hubvorrichtung bedient. Erst wenn die Platte sicher an der Greifeinrichtung
befestigt und aus den mehreren Platten herausgehoben wurde, kann
die zweite Person wieder ihrer vorherigen Arbeit nachgehen. Gerade
in kleinen Betrieben ist oftmals nur eine Person anwesend, so dass
diese gleichzeitig die Platte halten und die Greif- und Hubvorrichtung
bedienen muss. Hierbei besteht die Gefahr, dass die Platte umkippt,
dabei beschädigt
oder ganz zerstört
wird und auch die anderen Platten in Mitleidenschaft gezogen werden.
Zudem besteht beim Umkippen der Platte große Verletzungsgefahr für den Steinmetz,
beispielsweise durch Einquetschen der haltenden Hand. Um zumindest
das Halten im richtigen Abstand zu erleichtern, werden in Steinmetzbetrieben üblicherweise
Holzbalken oder gerade greifbare, an sich ungeeignete Werkzeuge
zwischen die Platten geklemmt, die hierbei aber oft herunterfallen,
wodurch die Platte umfallen und der Steinmetz verletzt werden kann.
-
Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die oben genannten
Nachteile zu überwinden
und einen Plattentrenner zu schaffen, der einfach handhabbar ist
und ein sicheres, gefahrloses und beschädigungsfreies Trennen von aufeinander liegenden
oder aneinander lehnenden Platten und das Halten der Platten im
getrennten Zustand ermöglicht.
-
Diese
Aufgabe wir durch einen Plattentrenner mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen
und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angeben.
-
Ein
erfindungsgemäßer Plattentrenner
für aufeinander
angeordnete Platten, insbesondere Steinplatten, weist ein in einen
schmalen Spalt zwischen zwei Platten einführbares Trennelement auf, welches
durch weiteres Einführen
in den Spalt diesen soweit aufweiten kann, dass ein beweglich am
Trennelement angeordnetes Spreizelement zum Auseinanderspreizen
der Platten in den aufgeweiteten Spalt einführbar ist. Das Trennelement
des erfindungsgemäßen Plattentrenners
ermöglicht
es, zwei aufeinander liegende Platten geringfügig voneinander abzuheben und
den zwischen ihnen liegenden Spalt so weit aufzuweiten, dass das
Spreizelement des Plattentrenners nachfolgend in den Spalt eingeführt werden
kann. Hierdurch kann die weitere Aufweitung bis zu einem Abstand
der Platten voneinander durchgeführt
werden, der zum Greifen der Platte mit einer Greifeinrichtung geeignet
ist.
-
In
einer besonders vorteilhaften Ausführung weist das Trennelement
einen Trennkeil auf, so dass es besonders gut in den schmalen Spalt
zwischen zwei Platten eingeführt
werden kann. Weist das Spreizelement einen vorne abgerundeten Spreizkeil auf,
so erleichtert sich auch das Einführen des Spreizelements in
den durch das Trennelement aufgeweiteten Spalt vorteilhaft. Besonders
vorteilhaft lassen sich die Platten trennen und auseinanderspreizen, wenn
die Kanten des Trennkeils und des Spreizkeils zueinander parallel
verlaufen.
-
Um
das Spreizelement und das Trennelement aneinander beweglich zu lagern,
kann vorteilhafter ein Schiebelager am Spreizelement vorgesehen
werden, in welchem das Trennelement entlang seiner Längsachse
verschiebbar ist. Hierdurch wird eine vorteilhafte Führung der
Elemente zueinander ermöglicht.
Zum einfachen Ansetzen des Spreizelements ist das Schiebelager um
eine senkrecht zur Längsachse
des Trennelements verlaufende Drehachse drehbar am Spreizelement
angeordnet.
-
Das
Einführen
des Spreizelements oder auch des Trennelements kann vorteilhaft
erleichtert werden, wenn am Trennelement und/oder am Spreizelement
ein Handgriff vorgesehen wird. Hierdurch kann das Trennelement einfach
in den schmalen Spalt zwischen zwei Platten eingeführt und
mit Kraft soweit eingeschoben werden, das nachfolgend das Spreizelement
mit dem Handgriff einfach eingeschoben werden kann.
-
Besonders
vorteilhaft kann es sein, am Spreizelement an seinem im eingesetzten
Zustand zwischen den Platten in Anlage zu einer der Platten kommenden
oberen Ende ein weiches Auflageelement vorzusehen, um Beschädigungen
der Steinplatten zu verhindern.
-
Um
ein besonders vorteilhaftes Aufweiten der Platten mit dem Trennelement
zu ermöglichen, besteht
dies aus einem gegenüber
den Platten harten Material, während
weiter vorteilhaft das Spreizelement zum möglichst beschädigungsfreien
weiteren Aufspreizen und anschließenden Halten der Platten aus
einem gegenüber
diesen weichen Material besteht.
-
Weitere
Besonderheiten und Vorzüge
der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
-
1 eine
seitliche Ansicht eines erfindungsgemäßen Plattentrenners;
-
2 eine
seitliche Draufsicht auf den Plattentrenner aus 1 von
in 1 links.
-
1 zeigt
den erfindungsgemäßen Plattentrenner 1 unmittelbar
vor dem Ansetzen an einen Spalt 2 zwischen zwei Steinplatten 3 und 4.
Die Steinplatten 3 und 4 sind in 1 nur
schematisch, verkürzt
und nicht maßstabsgetreu
gezeichnet, wobei der zwischen ihnen befindliche Spalt 2 in
Relation zum Plattentrenner 1 vergrößert dargestellt ist.
-
Um
den schmalen Spalt 2 zwischen den beiden Platten aufzuweiten,
weist der Plattentrenner 1 ein Trennelement 5 auf.
Das Trennelement 5 besteht aus einem länglichen Rundstahl und weist
an seinem in den Spalt 2 zwischen den Platten 3 und 4 einzuführenden
Ende einen Trennkeil 6 auf. Um das Trennelement 5 und
den Trennkeil 6 einfach von Hand an den Spalt 2 ansetzen
und in diesen einführen
zu können,
ist an dem dem Trennkeil 6 entgegen gesetzten Ende des
Trennelements 5 ein Handgriff 7 vorgesehen.
-
Das
Trennelement 5 ist in einem Schiebelager 8 gelagert,
welches seinerseit an einem Spreizelement 9 angeordnet
ist. Das Schiebelager 8 ermöglicht es, das Trennelement 7 in
Richtung seiner Längsachse
L entlang des Spreizelements 9 zu verschieben. Um zu verhindern,
dass das Trennelement 5 aus dem Schiebelager 8 nach
in 1 oben herausgezogen werden kann, ist am Trennelement 5 ein ringförmiger Anschlag 10 vorgesehen.
Der Anschlag 10 begrenzt zusätzlich die maximale Einführtiefe
des Trennelements 5 in den Spalt 2.
-
Das
Spreizelement 9 weist an dem Ende, dass in den durch das
Trennelement 5 aufgeweiteten Spalt 2 eingeführt wird,
einen vorne abgerundeten Spreizkeil 11 auf, der eine Verlängerung eines
keilförmigen
Einführteils 12 bildet.
Das Spreizelement 9 besteht aus einem Hartplastik, welches
zwar robust, aber weicher als die Steinplatten 3 und 4 ist.
An dem in 1 oberen Ende des keilförmigen Einführteils 12 des
Spreizelements 9 ist ein aus einem weichen Gummimaterial
bestehendes Auflageelement 13 vorgesehen, während auf
der anderen Seite des keilförmigen
Einführteils 12 ein
Handgriff 14 vorgesehen ist. Der Handgriff 14 ist
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
als langlochförmige
Ausnehmung ausgebildet, kann aber auch auf andere Art verwirklicht
werden.
-
Da
die Steinplatten 3, 4 in der Praxis oftmals nicht
die in 1 gezeigte senkrechte und planparallele Stellung
zueinander annehmen, sondern zum Teil in unterschiedlichen Winkeln
gegeneinander gelehnt sind, ist das Schiebelager 8 in der
durch den Doppelpfeil P angedeuteten Richtung um die Drehachse D
drehbar am Spreizelement 9 angeordnet. Diese drehbare Anordnung
ermöglicht
es, nach dem Einführen
des Trennelements 5 in den schmalen Spalt 2 zwischen
den Platten 3 und 4 und entsprechender geringer
Aufweitung des Spalts 2 das Spreizelement 9 in
einem günstigen
Einführwinkel
einführen
zu können.
-
Nachfolgend
wird nun anhand der Zeichnungen der Einsetz- und Aufspreizvorgang
des Plattentrenners 1 beschrieben.
-
Hierzu
wird der Plattentrenner 1 in die in 1 gezeigte
Stellung bezüglich
der Steinplatten 3 und 4 und des Spalts 2 mit
einer Hand am Handgriff 14 gehalten, wobei das Einsetzen
auch vereinfacht werden kann, indem der Spreizkeil 11 des
Spreizelements 9 direkt mit seinem gegenüber den
Steinplatten 3 und 4 weichen Material am Spalt 2 angesetzt wird.
Die Kanten von Trennkeil 6 und Spreizkeil 11 verlaufen
hierbei parallel zueinander und parallel zu den Spaltkanten des
Spalts 2. Dann wird das Trennelement 5 mit der
anderen Hand am Handgriff 7 von der in den Zeichnungen
mit durchgezogenen Linien gezeichneten Stellung entlang des Schiebelagers 8 in
die durch gestrichelte Linien angedeutete Stellung geschoben, bis
der Trennkeil 6' in
den Spalt 2 eindringt. In der gestrichelt angedeuteten
Stellung werden die entsprechenden Teile mit einem Strich gekennzeichnet,
also beispielsweise 6' statt 6 beim Trennkeil 6.
Durch weiteres Eindrücken
des Trennelements 5 von Hand in den Spalt 2 wird
dieser durch den Trennkeil 6' vorsichtig
aufgeweitet, wobei aufgrund der geringen Steigung der Keilform des
Trennkeils 6' keine
Gefahr besteht, dass die Steinplatten 3 oder 4 hierbei
beschädigt
werden. Da der Trennkeil 6 wie auch das Trennelement 5 aus
einem gegenüber den
Steinplatten 3 und 4 härteren Material geformt sind,
besteht keine Gefahr, dass der Trennkeil 6 beim Einschieben
und Aufweiten des Spalts 2 beschädigt wird oder sogar abbricht.
Wie aus 1 besonders klar hervorgeht, ist der Durchmesser
des Trennelements 5 größer als
die geringste Breite des Spreizkeils 11, sodass bei vollständig in
den Spalt 2 eingesetztem Trennkeil 6' der Spreizkeil 11 des
Spreizelements 9 problemlos an den aufgeweiteten Spalt 2 angesetzt
und in diesen eingeführt
werden kann. Wird anstelle des hier gezeigten zylinderförmigen Trennelements 5 ein
anders geformtes Trennelement 5 verwendet, beispielsweise
ein Vierkantstahl, so ist maßgeblich,
dass der Trennkeil 6 mindestens an seinem Übergang
in den Vierkantstahl breiter ist als die vordere, abgerundete Kante
des Spreizkeils 11. Es muss also sichergestellt werden,
dass der durch das eingeführte
Trennelement 5 aufgeweitete Spalt 2 so groß ist, dass
der Spreizkeil 11 problemlos eingeführt werden kann.
-
Das
Spreizelement 9 wird dann durch weiteres Drücken auf
seine Oberseite und/oder Ziehen am Handgriff 14 weiter
zwischen die Steinplatten 3 und 4 geschoben, wobei
aufgrund der Keilform des Einführteils 12 der
durch das Trennelement 5 aufgeweitete Spalt 2 weiter
aufgespreizt wird. Das Spreizelement 9 wird soweit zwischen
die Platten 3, 4 eingeschoben, bis der Handgriff 14 an
einer der Steinplatten 3, 4 anschlägt. Handelt
es sich bei der Steinplatte 3 entgegen der 1 um
eine vordere, aufliegende Steinplatte, so kann das Spreizelement 9 soweit
eingeschoben werden, bis die oberen Kanten der Steinplatte 3 in
eine V-förmigen
Ausnehmung 15 zwischen Handgriff 14 und Einführteil 12 eingreifen.
Auf jeden Fall wird durch den Handgriff 14 sichergestellt,
dass im ganz eingeschobenen Zustand des Plattentrenners 1 zwischen
die Steinplatten 3 und 4 der Plattentrenner 1 nicht
nach unten herunterfallen kann, unabhängig davon, ob er nun zwischen
mehrere Platten eingeschoben wird oder nur zwischen der vorderen Platte
und einer hinter dieser angeordneten Platte.
-
Da
die Steinplatten 3, 4 oftmals in unterschiedlichen
Winkeln aufeinander liegen und insbesondere die vordere Platte oftmals
einen weniger steilen Winkel bezüglich
der Senkrechten zum Boden aufweist als eine unter ihr liegende Steinplatte 4, kann
bei entsprechender Breite der vorderen Platte 3 der Plattentrenner 1 soweit
eingeführt
werden, dass das Auflageelement 13 auf der inneren, unten
liegenden Steinplatte 4 zu liegen kommt und zusätzlich sicherstellt,
dass die Steinplatte 4 nicht beschädigt wird.