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Die
Erfindung betrifft ein Körperpflegepräparat auf
Honigbasis, welches Tenside aus natürlich nachwachsenden
Rohstoffen enthält und eine dauerhaft homogene Konsistenz
aufweist.
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Der
Bedarf an naturkosmetischen Naturprodukten hat in den letzten Jahren
vor allem im Hinblick auf ein gesteigertes ökologisches
Verbraucherbewußtsein in erhöhtem Maße
zugenommen. Im Zuge der Entwicklung von Naturkosmetika wurden so
mehr und mehr konventionelle Inhaltsstoffe kosmetischer Produkte
durch natürliche Komponenten ersetzt.
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Ein
Körperpflegepräparat, welches einen Gehalt von
mindestens 40% Honig und mindestens 40% Tensid, umfassend eine grenzflächenaktive
Zusammensetzung aus natürlich nachwachsenden Rohstoffen
aufweist, ist aus
DE 20
2004 018 321 bekannt.
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Das
aus
DE 20 2004
018 321 U1 bekannte Körperpflegepräparat
auf Honig-Basis hat jedoch den Nachteil, dass es schon nach kurzer
Lagerdauer ein inhomogenes Erscheinungsbild aufweist. So kann bei
diesem Körperpflegepräparat schon nach wenigen
Wochen eine Trennung in eine inhomogene, gelartige obere Phase sowie
eine homogene, klare untere Phase beobachtet werden. Das Auftreten
einer Phasentrennung einer kosmetischen Formulierung ist insbesondere
bei der Präsentation des Produktes sowie bei der Aufbewahrung
und der unmittelbaren Anwendung beim Konsumenten äußerst
unerwünscht. Gerade bei kosmetischen Produkten wird auf
ein ästhetisches Erscheinungsbild großer Wert gelegt.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Körperpflegepräparat
mit einer dauerhaft homogenen Zusammensetzung bereitzustellen, dessen Tenside
die aquatischen Systeme nicht oder nur minimal belasten und eine
gute Hautfreundlichkeit gewährleisten.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
die Bereitstellung eines Körperpflegepräparates,
welches einen Honiganteil von wenigstens 20 Gew.-% und welches Tenside
umfassend eine grenzflächenaktive Zusammensetzung aus mindestens
einem ampholytischen Protein, welches hydrophile Bereiche enthält,
und/oder mindestens einem polaren anionischen oder/und nicht-ionischen
polymeren Naturstoff enthält, dadurch gekennzeichnet, dass
es einen Glycerinanteil von wenigstens 1 Gew.-% aufweist.
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Überraschend
zeigte sich, dass eine Phasentrennung ausbleibt, wenn einer Formulierung, welche
Honig und Tenside wie oben beschrieben sowie wahlweise weitere Bestandteile
wie beispielsweise ätherische Öle enthält,
Glycerin zugesetzt wird. Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen
Körperpflegepräparats kann so durch Verwendung
von Glycerin eine lagerstabile, d. h. dauerhaft homogene Formulierung
erreicht werden, die den ästhetischen Anforderungen im
kosmetischen Bereich gerecht wird. Bevorzugt ist die glycerinhaltige
Formulierung über mehrere Monate homogen, d. h. das erfindungsgemäße
Körperpflegepräparat kann über mehrere Monate
(z. B. mehr als 12 Monate) gelagert werden, ohne dass eine Auftrennung
in verschiedene Phasen erfolgt.
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Für
das Erreichen einer homogenen Formulierung sind außer dem
Glycerin keine weiteren Emulgatoren nötig, so dass das
erfindungsgemäße Körperpflegepräparat
frei von Konservierungsstoffen, frei von Emulgatoren (z. B. PEG),
frei von Parfüm- oder chemischen Aromastoffen, frei von
Produkten der Erdöl- oder Mineralölchemie, sowie
frei von chemischen Farbstoffen (z. B. Anilin oder dergleichen)
sein kann.
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Erfindungsgemäß beträgt
der Glycerinanteil, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung
mindestens 1 Gew.-%, bevorzugt mindestens 2 Gew.-% und besonders
bevorzugt mindestens 10 Gew.-%. Insbesondere beträgt der
Glycerinanteil 5–15 Gew.-%.
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Bevorzugt
besteht der Honiganteil aus Biohonig und insbesondere aus biologisch
hergestelltem Biowaldhonig. Es können jedoch auch Mischungen verschiedener
Honigsorten verwendet werden.
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Der
Honiganteil beträgt, bezogen auf die Gesamtmenge der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung mindestens 10 Gew.-%, bevorzugt mindestens 20 Gew.-%
und besonders bevorzugt mindestens 40 Gew.-% und noch mehr bevorzugt
mindestens 45 Gew.-%. Der Honiganteil kann insbesondere bis zu 80
Gew.-%, bevorzugt bis zu 60 Gew.-% betragen. Es hat sich gezeigt,
dass ein höherer Anteil an Honig zusätzlich für
die Stabilität des Körperpflegepräparats
förderlich ist.
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Die
eingesetzten Tenside aus natürlich nachwachsenden Rohstoffquellen
enthalten eine grenzflächenaktive Zusammensetzung, umfassend
eine Kombination aus mindestens einem ampholytischem Protein, welches
hydrophile Bereiche enthält, und/oder mindestens einen
polaren anionischen oder/und nicht-ionischen polymeren Naturstoff
sowie gegebenenfalls weitere Tenside.
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Weitere
tensidisch wirksame Verbindungen, die in dem Körperpflegepräparat
enthalten sein können, sind bevorzugt Verbindungen aus
natürlichen Fettsäuren und natürlichen
Glycosiden oder/und Aminosäuren. Bevorzugt sind hierbei
Tenside, die Kokosfettsäurebestandteile enthalten. Besonders bevorzugt
werden als tensidisch wirksame Verbindungen Cocoglycoside oder/und
amphotere Verbindungen wie beispielsweise Cocoamphodiacetate eingesetzt.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung, die aus nachwachsenden
Rohstoffen gebildet ist, weist aufgrund ihres sehr guten emulgierenden,
dispergierenden und grenzflächenaktiven Charakters selbst
in geringsten Dosierungen hervorragende tensidische Eigenschaften
auf. Vor allem die sehr hohe Fettlösekraft der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung erlaubt eine sehr geringe Wirkstoffdosierung für die
erfindungsgemäßen Körperpflegezwecke,
was weiterhin zu einer Reduzierung des Eintrags von Körperpflegeinhaltsstoffen
in die Umwelt, insbesondere in die aquatische Umwelt, führt.
Die Inhaltsstoffe der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
sowie deren Kombination sind zudem leicht biologisch abbaubar. Weiterhin
ist die erfindungsgemäße Zusammensetzung sehr
hautfreundlich, wie dermatologische Untersuchungen gezeigt haben.
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Das
erfindungsgemäße Körperpflegepräparat
enthält, wie oben beschrieben, tensidisch wirksame Proteine
oder/und tensidisch wirksame polare, anionische oder/und nichtionische
polymere Naturstoffe. Im Falle einer Kombination aus Protein und polymerem
Naturstoff werden in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
die Eigenschaften von ampholytischen Proteinen durch Zugabe von
polaren, anionischen oder/und nicht-ionischen polymeren Naturstoffen,
insbesondere durch geeignete Polysaccharide, verbessert.
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Es
wurde festgestellt, dass sich in den erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen bei einer Kombination von tensidisch wirksamen
Proteinen und polymeren Naturstoffen die Eigenschaften der Ausgangsstoffe
synergistisch verstärken und dass die Zusammensetzungen
insbesondere eine hohe Grenzflächenaktivität bzw.
Oberflächenaktivität aufweisen.
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Als
Ampholyt werden allgemein Verbindungen bezeichnet, die sowohl saure
als basische hydrophile Gruppen besitzen und sich somit je nach
Bedingung sauer oder basisch verhalten. Das erfindungsgemäß eingesetzte
ampholytische Protein enthält mindestens 1, bevorzugt mindestens
5, mehr bevorzugt mindestens 10 basisch wirkende Gruppierungen und
mindestens 1, bevorzugt mindestens 5, mehr bevorzugt mindestens
10 sauer wirkende Gruppierungen. Geeignete basisch wirkende Gruppierungen sind beispielsweise
Aminogruppen, während geeignete sauer wirkende Gruppierungen
beispielsweise Carbonsäuregruppen sind.
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Bevorzugt
wird als ampholytisches Protein ein Protein eingesetzt, welches
sowohl hydrophile als auch hydrophobe Bereiche enthält.
Solche Moleküle besitzen den für seifenartige
Systeme typischen Aufbau aus hydrophoben und hydrophilen Strukturelementen,
also Strukturelementen, die in unpolaren bzw. polaren Lösungsmitteln
löslich sind. Ampholytische Proteine, die sowohl hydrophile
als auch hydrophobe Bereiche enthalten, können auch als
amphophile Proteine bezeichnet werden. Das Verhältnis von
hydrophoben zu hydrophilen Bereichen kann bevorzugt von 10:90 bis
90:10, mehr bevorzugt von 30:70 bis 70:30 betragen.
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Das
Verhältnis von sauren zu basischen Gruppierungen kann über
einen großen Bereich variieren und beträgt bevorzugt
20:1 bis 1:20, mehr bevorzugt von 10:1 bis 1:10 und am meisten bevorzugt 5:1
bis 1:5.
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Beispiele
erfindungsgemäß einsetzbarer ampholytischer Proteine
umfassen Milchproteine (Milcheiweiß) oder pflanzliche Proteine,
wie etwa Sojaproteine, Lupinenproteine oder/und Erbsenproteine.
Bevorzugt wird das Milcheiweiß in Form von Casein oder
eines Caseinats, beispielsweise als Natriumcaseinat, verwendet.
Es ist aber auch möglich, einen Eiweißträger
mit geringerer Proteinkonzentration, wie z. B. Magermilchpulver,
einzusetzen.
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Als
polarer anionischer polymerer Naturstoff wird bevorzugt ein Polysaccharid,
wie etwa Xanthan, Carboxylmethylcellulose (CMC) oder eine modifizierte
Stärke wie etwa Phosphatstärke, eingesetzt.
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Als
polarer nicht-ionischer polymerer Naturstoff sind beispielsweise
Guakernmehl oder Amylopektin geeignet.
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Bei
einer Kombination von ampholytischem Protein und polymerem Naturstoff
kann das Verhältnis beider Komponenten zueinander über
einen weiteren Bereich variieren. Der Anteil an ampholytischem Protein
beträgt bevorzugt mindestens 10, mehr bevorzugt mindestens
25 und besonders bevorzugt mindestens 40 Gew.-% und bevorzugt höchstens
80, mehr bevorzugt höchstens 65 und am meisten bevorzugt
höchtens 50 Gew.-%, während der Anteil an polymerem
Naturstoff bevorzugt mindestens 20, mehr bevorzugt mindestens 35,
am meisten bevorzugt mindestens 50 Gew.-% und bevorzugt höchtens
90, mehr bevorzugt höchstens 75 und am meisten bevorzugt
höchstens 60 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
von ampholytischem Protein und polymerem Naturstoff ausmacht.
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Der
Anteil der grenzflächenaktiven Zusammensetzung in dem erfindungsgemäßen
Körperpflegepräparat beträgt mindestens
0,1 Gew.-%, bevorzugt mindestens 0,2 Gew.-% und besonders bevorzugt
mindestens 0,5 Gew.-%.
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Der
Anteil an weiteren Tensiden in dem erfindungsgemäßen
Körperpflegepräparat beträgt mindestens
5 Gew.-%, bevorzugt mindestens 10 Gew.-% und besonders bevorzugt
mindestens 20 Gew.-%.
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Als
weiteres amphoteres Tensid wird bevorzugt das Dinatriumsalz des
Cocoamphodiacetats eingesetzt. Als weiteres nicht-ionischens Tensid
werden bevorzugt Coco Glucoside (Alkylpolyglucoside) verwendet.
Bevorzugt wird als weiteres Tensid eine Kombination aus Coco Glucosid
und Dinatrium-Cocoamphodiacetat verwendet.
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Weiterhin
kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung ätherische Öle
mit einem Anteil von mindestens 0,1 Gew.-%, bevorzugt mindestens
0,5 Gew.-% enthalten. Besonders bevorzugt enthält die erfindungsgemäße
Zusammensetzung, mindestens 1 Gew.-% bis etwa 5 Gew.-% ätherische Öle.
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Weiterhin
kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung alkoholische Kräuterextrakte
mit einem Anteil von mindestens 0,1 Gew.-%, bevorzugt mindestens
0,5 Gew.-% enthalten. Besonders bevorzugt enthält die erfindungsgemäße
Zusammensetzung etwa 1 Gew.-% alkoholische Kräuterextrakte.
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Desweiteren
kann der pH-Wert der Formulierung durch Zugabe von Säure
eingestellt werden. Hierzu können organische Säuren
wie beispielsweise Zitronensäure verwendet werden. Bevorzugt
werden zur pH-Wert-Einstellung mindestens 10%ige (Gew./Vol.) und
insbesondere mindestens 20%ige (Gew./Vol.) Zitronensäurelösungen
eingesetzt. Der pH-Wert des Körperpflegepräparats
wird dabei so eingestellt, dass er im physiologischen Bereich zwischen
5,5–7,5 liegt.
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Die
Erfindung wird durch folgendes Ausführungsbeispiel weiter
erläutert (alle % Angaben beziehen sich auf das Gesamtgewicht):
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Beispiel
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- – 45–60 Gew.-% Waldhonig;
- – wenigstens etwa 10 Gew.-% Tensidanteil, und zwar
Coco Glycoside (mildes Tensid aus einer Verbindung aus natürlichen
Glycosiden und natürlichen Kokosfettsäuren = Naturkosmetikum)
sowie amphotere Tenside, z. B. Cocoamphodiacetat (mildes Tensid
aus einer Verbindung der natürlichen Aminosäure
Glycin mit natürlichen Fettsäuren), sowie hydrolysiertem
Milchprotein (biologisches Tensid auf natürlicher Eiweißbasis – aus Milch
gewonnen, d. h. aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen,
die auch zum menschlichen Verzehr geeignet sind); Xanthan (von Mikroorganismen
produzierter Gelbildner; natürlicher Gelbildner – Naturkosmetikum);
- – etwa 0,2–1 Gew.-% Zitronensäure
- – wenigstens 2 Gew.-% Glycerin
- – verbleibende Anteile von Aqua, insbesondere belebtes
Wasser nach Grander
- – etwa 1,5 Gew.-% ätherische Öle
(z.
B. Rosmarinöl rein natürlich,
Melissenöl
rein natürlich,
Lavendelöl rein natürlich,
Latschenkieferöl
rein natürlich);
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202004018321 [0003]
- - DE 202004018321 U1 [0004]