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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
Erfindung betrifft einen Trennvorhang mit Vliesoberfläche zum
Trennen von Sport- und Mehrzweckhallen und dergleichen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, wobei mindestens eine Behangseite aus einem Filz-
oder Vliesmaterial.
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STAND DER
TECHNIK
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Aus
dem Stand der Technik sind Trennvorhänge für Sport- und Mehrzweckhallen
nach DIN 18032 Teil 4 bekannt. Diese Trennanlagen werden zur optischen
und akustischen Trennung eingesetzt. Derartige Trennvorhänge können entsprechend
dem Stand der Technik mit hochraffbaren oder rollbaren Behängen ausgeführt werden.
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Beim
Einsatz dieser Trennvorhänge
in Sport- oder Mehrzweckhallen werden diese Trennungen in bekannter
Art und Weise aus Behangmaterialien, die im wesentlichen aus Kunstlederbahnen
bestehen ausgeführt.
Es sind dabei die Festlegungen gemäß DIN 18032 Teil 4 einzuhalten.
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Dieses
Behangmaterial muss aufgrund der Anforderungen im Sportbetrieb eine
sehr hohe Reissfestigkeit 1500 N nach DIN 53354 aufweisen und auch
bei der Weiterreissfestigkeit den sehr hohen Wert von 300 N nach
DIN 53363 erreichen, damit die dauerhafte Gebrauchstauglichkeit
der Anlagen auch bei Sportbetrieb, insbesondere von Ballsportarten gegeben
ist. Dadurch, dass diese Lösungen
aus dem Stand der Technik mit Nachteilen behaftet sind, bringen
diese bei der praktischen Anwendung eine Reihe von Problemen mit
sich.
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Als
für die
Nutzung nachteilig hat es sich erwiesen, wenn bei der Abtrennung
von Teilhallen die akustische Trennung der Teilhallen unzureichend und/oder
die Nachhallzeiten in den Teilhallen durch die Verkleinerung des
Luftraumvolumens respektive der für die der jeweiligen Teilhalle
nutzbaren Schallabsorberflächen
reduziert werden.
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Besonders
bei der mittleren Teilhalle einer Dreifachsporthalle kommt es durch
die von beiden benachbarten Teilhallen einwirkenden Schalldruck
zu einem erhöhten Lärmpegel.
Dieser Effekt verstärkt sich
noch durch das relativ schlechte Schallabsorptionsverhalten der
Behangflächen,
sodass die Nutzung dieser mittleren Teilhalle nur mit Einschränkungen
möglich
ist.
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Als
nachteilig wirkt sich insbesondere die Verschlechterung der Nachhallzeit
durch den Ersatz der oft sehr gut schallabsorbierenden festen Wandverkleidung
an den Hallenstirnflächen
durch die schallharten Kunstlederbahnen aus.
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Bekannt
sind nach
DE 32 34
202 C2 Vorhangbahnen mit gelochter Oberfläche, die
zwar gegenüber
der vollen Behangfläche
ein verbessertes Schallabsorptionsverhalten aufweisen, aber durch die
reduzierte Schalltrennung in Summe keine verbesserte Nutzbarkeit
der Teilhallen bringen.
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Es
sind auch Lösungen
nach
EP 0 941 684 A2 bekannt,
die eine Verbesserung der Schalltrennung ergeben, aber aufgrund
der aufwändigen
Konstruktion und der damit verbundenen hohen Kosten für die Lochung
des Behangmaterials, der zusätzlichen
Innenlagen und dem erheblichen Mehraufwand an Arbeit einen deutlichen
Kostennachteil gegenüber vollflächigen Behangmaterialien
haben.
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Als
problematisch bei gelochten Behängen hat
sich auch gezeigt, dass die für
die Ausbildung der Behangfläche
nach
EP 0 941 684 A2 durch
die aufgrund der Löcher
entstandenen Schallbrücken
erforderlichen schweren Innenlage/n ein deutlich erhöhtes Gesamtgewicht
ergibt. Durch diese höheren
Gewichte ergeben sich Mehrkosten bei Antriebsmaschine und Fangvorrichtung
sowie der Tragkonstruktionen.
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Bei
diesen bekannten Vorhangmaterialien hat es sich auch gezeigt, dass
diese durch die relativ dünne
Behangschichte sehr anfällig
gegen mechanische Beschädigungen
durch Vandalismus sind. Derartige Beläge können beispielsweise mit spitzen
Gegenständen
leicht verletzt werden. Schnitte, Löcher oder Risse in den Behangflächen wirken
dann aufgrund der glatten Oberfläche
besonders störend
und sind nur durch den Austausch der betroffenen Behangbahnen zu
beheben.
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Bekannt
sind auch Behangflächen
nach
EP 1 174 063 A1 die
aus einer mit Vlies beschichteten Kunstlederbahn bestehen. Diese
Behangflächen
haben einerseits eine vollflächige
Behangfläche
aus Kunstleder die an der Deckfläche
mit einem kaschierten Vliesoberbelag versehen ist.
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Derartige
Vorhänge
verbessern zwar den problematischen Schalldurchgang, aufgrund der schallharten
Hinterlegung der Vliesbeschichtung kann das Absorptionsverhalten
der Behangfläche aber
nur in geringem Umfang verbessert werden.
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DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Trennvorhangmaterial
einer Behangbahn 9 und einer Behangschicht 13 mit
einer sehr hohen Reiss- und Weiterreißfestigkeit zu konstruieren,
das auch eine besonders strapazierfähige Oberfläche aufweist, über ein
ausgezeichnetes Schallabsorptionsverhalten verfügt und eine hohe Schalltrennung zwischen
den Teilhallen ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale im kennzeichnenden Teil der Ansprüche 1 bis 7 im Zusammenwirken
mit den Merkmalen im Oberbegriff gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen
enthalten.
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Die
Behangmaterialien bestehen aus einem Grundkörper aus gefilztem oder verwebtem
Fadenmaterial. Dieser Grundkörper
kann, um die erforderliche Reiß-
oder Weiterreissfestigkeit zu erreichen auch mit einem oder mehreren
dimensionsstabilen Trägernetzen 3 vollflächig und
dicht verwebt werden.
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Mit
der Stärke
und Anzahl der Trägernetze kann
die Endfestigkeit des Behangmaterials den Anforderungen angepasst
werden.
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Durch
eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung können in
den Filz auch mehrere Trägernetze 3 eingewebt
werden, wodurch sich die Steifigkeit und auch die Reißfestigkeit
des Behanges erhöht.
Durch einen mehrschichtigen Aufbau (2, 3 und 4)
ist es möglich,
Trennvorhangbehänge
mit einem sehr geringen Gewicht aber hoher Reißfestigkeit und Steifigkeit
zu erreichen.
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Diese
Festigkeit ist erforderlich, um ein ausreichendes Dämpfungspotenzial
bei Zusammenstößen von
Sportlern mit den Behangflächen
zu erhalten.
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Beim
Einsatz in Sporthallen ist es besonders wichtig, dass Personen,
die zufällig
zeitgleich an der gleichen Stelle von beiden Trennvorhangseiten
in den Vorhang fallen, ausreichend abgefangen und vor gegenseitigen
Verletzungen geschützt
werden.
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Als
besonders vorteilhaft hat es sich dabei gezeigt, dass die erfindungsgemässen Behangbahnen
ab einer Dicke von 4 mm einen deutlichen Dämpfungseffekt beim Anprall
von Personen bieten.
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Ein
großer
Vorteil der erfindungsgemässen Trennvorhangbehänge liegt
in der ausgezeichneten Schallabsorption der Filzbahnen, es lassen
sich dadurch bei ausgezeichnetem Schallschluckverhalten auch beste
Werte in Bezug auf Schalltrennung realisieren.
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Dabei
ist es besonders günstig,
dass die erfindungsgemäßen Trennvorhangbehänge, die
gemäß dem Stand
der Technik jeweils zweischalig (5 und 7)
ausgebildet werden, durch die verwendete Behangschicht 13 beidseitig
schallabsorbierend sind und somit auch der durch die erste Behangbahn
eindringende Schalldruck innerhalb der beiden Behangflächen auch
durch die an der Trennvorhanginnenseite 18 liegende schallabsorbierende
Filzschichte 1 reduziert wird.
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Der
erfindungsgemässe
Behang ist in der Anfertigung sehr kostengünstig, die Behangkosten liegen
deutlich unter den Kosten für
Trennvorhangmaterial aus PVC freiem Kunstleder.
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Gegenüber dem
bisherigen Stand der Technik lassen sich auch wesentlich leichtere
Behangbahnen realisieren, wodurch sich auch die Kosten für Hubmaschinerie 23,
Sicherheitseinrichtungen und der Deckenaufhängung 10 einsparen
lassen.
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Besonders
interessant ist dieser Effekt bei älteren Sporthallen, deren statische
Belastbarkeit ohnehin nicht mehr dem aktuellen Anforderungsprofil entspricht.
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Als
sehr vorteilhaft hat es sich auch gezeigt, dass die Filzschichten
je nach Erfordernis mit Schichtdicken bis 20 mm gefilzt werden können ohne die
Falteigenschaften des Behangmaterials, wie sie beim Hochziehen eines
Faltvorhangs zwingend erforderlich sind, zu verlieren.
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In
einer Ausgestaltung ist es möglich
den Behang pro Sichtseite 17 in einer unterschiedlichen
Farbe, Tönung
oder auch Filzstärke
anzufertigen, sodass mit einem imprägnierten Rohmaterial aus Kunst-
oder Naturfasern zwei verschiedene Farbstellungen der Sichtseite 17 des
Trennvorhangs möglich sind.
Es ist dazu nur erforderlich die jeweiligen Filzschichten 2 der
Vorhangbahnen in abweichenden Farb- oder Materialstellungen zu produzieren.
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Insbesondere
wird aufgrund der vollflächigen und
dichten Verfilzung der Trägernetze 3 das
bei Kunstlederbehängen
als sehr störend
empfundene Ausfransen der Armierungsgitter an den Schnittkanten 6 deutlich
reduziert.
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Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt in der einfachen
Reparaturmöglichkeit
der Behänge.
Löcher
oder Einschnitte können
durch Vernähen
einfach und kostengünstig
repariert werden.
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Kleinere
Schnitte in der Oberfläche
werden nachgefilzt und sind nach der Reparatur kaum sichtbar. In
einer bevorzugten Ausführungsvariante
werden die Filzschichten mit einer mindestens 2 mm dicken Verschleißschichte
an der Sichtseite 17 des Trennvorhangs gearbeitet, sodass
auch kleinere Ausrisse oder Beschädigungen an der Oberfläche einfach
ausgekämmt
oder nachgefilzt werden können.
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In
einer Ausgestaltung ist das Filzmaterial auch durch eine Beschichtung 4,
beispielsweise durch Lackierung, Flammkaschierung oder Verklebung
verstärkt.
Es hat sich als günstig
gezeigt, wenn bodennahe Schichten mit einer Wasser und Staub abweisenden
Lackoberfläche
versehen werden, damit sich beispielsweise am Fußboden befindlicher Staub nicht
in der Vliesoberfläche
festsetzen kann.
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Es
hat sich gezeigt, dass es günstig
ist die Behangmaterialien an besonders beanspruchten Stellen, beispielsweise
an den Stirnseiten der Trennvorhänge
oder der Nietstellen mit einem Glühschneidewerkzeug zu bearbeiten.
Dadurch lassen sich die ansonsten nur sehr schwierig anzubringenden Schnitte
oder Öffnungen
rasch und sehr exakt anbringen. Ein weiterer äußerst günstiger Effekt dieser Bearbeitung
ist es, dass die Schnittkanten zusätzlich stabilisiert werden
und vor allem bei dickeren Materialien durch die aufgeschmolzene
Schnittstelle eine Dickenstabilisierung erreicht wird. Durch diese
Stabilisierung kann die Dauerhaftigkeit der Vernietung 15 beispielsweise
mit den Nahtenden der Zwischengurte auf einfachste Art deutlich
verbessert werden.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand von einem zumindest teilweise
in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 Behang
Aufbau aus durchgehendem Filzmaterial
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2 Behang
Aufbau aus einer Gewebeschicht
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3 Behang
Aufbau aus einer Gewebeschicht mit Filzschicht
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4 Behang
Aufbau aus einer Gewebeschicht mit Filzschicht
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5 Schematische
Darstellung von einem Trennvorhang
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6 Detail
des Trennvorhangs mit der Darstellung eines Zwischengurtes
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6a Schematische
Darstellung einer alternativen Hubmaschinerie mit einer Quer zum
Behang stehenden Wickelwelle
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6b Schematische Darstellung einer alternativen
Hubmaschinerie mit einer längs
zum Behang stehenden Wickelwelle
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7 Zweischaligen
Trennvorhangbehang
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In 1 wird
eine Behangschicht 13 aus durchgehendem Filzmaterial 1 gezeigt.
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In 2 wird
eine Behangschicht 13 bestehend aus einem Trägernetz 3,
das an der Sichtseite 17 und Trennvorhanginnenseite 18 je
eine Filzschicht 2 aufweist, gezeigt.
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In 3 wird
ein Aufbau einer Behangschicht 13 mit zwei Gewebeschichten
mit Trägernetz, die
an der Sichtseite 17 und Trennvorhanginnenseite 18 sowie
in der Mittellage je eine Filzschicht 2, eine Filzschicht
als Mittellage 5 und eine Behangrückseite 14 aufweisen
und auf der Sichtseite 17 eine Beschichtung 4 aufgebracht
ist, gezeigt.
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In 4 wird
ein Aufbau einer Behangschicht 13 mit zwei Trägernetzen 3,
die an der Sichtseite 17 und Trennvorhanginnenseite 18,
sowie in der Mittellage je eine Filzschicht 2 aufweisen,
gezeigt.
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In 5 wird
eine schematische Darstellung von einem Trennvorhang mit beidseitigem
Behang sowie einer Hubeinrichtung mit Wickelwelle 21 Hubrohr 22 Antriebsmotor 11 und
Deckenaufhängung 10 gezeigt.
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In 6 wird
ein Detailausschnitt aus einem Trennvorhangbehang im Bereich der
Vernietung 15 mit einem Zwischengurt 20 gezeigt.
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In 6a wird
eine Hochzugseinrichtung mit einer Quer zum Behang stehenden Aufzugswelle dargestellt.
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In 7 wird
ein Ausschnitt aus einem zweischaligen Trennvorhangbehang mit mehreren
Behangbahnen 9 und Zwischengurten 20 und Hubgurten 19 gezeigt.
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- 1
- durchgehende
Filzschicht
- 2
- Filzschicht
- 3
- Trägernetz
- 4
- Beschichtung
- 5
- Filzschicht
als Mittellage
- 6
- Schnittkante
- 7
- Loch
für Vernietung
- 8
- Nahtstelle
- 9
- Behangbahn
- 10
- Deckenaufhängung
- 11
- Antriebsmotor
- 12
- Gurtronde
an der Wickelwelle
- 13
- Behangschicht
- 14
- Behangrückseite
- 15
- Vernietung
- 16
- Behangseite
- 17
- Sichtseite
- 18
- Trennvorhanginnenseite
- 19
- Hubgurte
- 20
- Zwischengurt
- 21
- Wickelwelle
- 22
- Hubrohr
- 23
- Hubmaschinerie
- 24
- Hubmaschinerie
in Achse
- 25
- Hubmaschinerie
senkrecht zur Achse