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Die
Erfindung betrifft eine zweiteilige Klemmzange, vornehmlich für Rohranschlussarbeiten
an unter Druck stehenden Leitungen auch in schlecht zugänglichen
Baugruben, der schnellen Schadensbegrenzung bei Rohr- oder Leitungsbrüchen und ähnlichen
Störfällen bei
minimalem Zeitaufwand (Soforthilfe) und der Vermeidung von Spätschäden.
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Beispielhaft
erfolgen herkömmlich
Anschlüsse
an ein vorhandenes, unter Druck stehendes Fluidnetz (hier beispielhaft
dargestellt als Wassernetz) dadurch, dass der unter Druck stehende
Blindstopfen durch eine Suchschachtung freigelegt wird. Da die Stutzen
nicht durch Warnband gekennzeichnet sind, besteht beim Aushub mittels
Minibagger erhöhte
Gefahr der Beschädigung,
Wasser läuft
aus. Während dieser
Zeit läuft
die Baugrube voll und die Arbeit kann nicht fortgeführt werden.
Es ergibt sich zusätzlicher Aufwand:
- – Es
muss zwingend ein Monteur des Versorgungsunternehmens herbeigerufen
werden (mehrstündige
Wartezeit).
- – Der
Monteur muss meist zwei Absperrschieber an der Hauptleitung in bis
zu 100 m Entfernung schließen.
- – Bei
undichten Schiebern müssen
weitere entfernte Schieber betätigt
werden.
- – Die
Baugrube muss anschließend
leergepumpt und gereinigt werden.
- – Es
kommt weiter zu länger
dauernden Belästigungen
der weiteren Anlieger.
- – Weitere
Nachteile ergeben sich im Einzelfall.
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Als
Stand der Technik kann angesehen werden das Europapatent
EP 0 532 391 B1 .
Mit dieser Zange wird ein Abquetschen des zu bearbeitenden Rohres
angestrebt. Die Zange weist aber wesentliche Nachteile auf in seiner
Grundausführung
wird die notwendige Presskraft durch einen mit einem Druckmedium
zu beaufschlagenden Zylinder erzeugt. Es setzt also voraus, dass
ein Druckerzeuger zur Baustelle herangeschafft und in Betrieb gesetzt
wird.
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Zur
Ausführung
planmäßiger Arbeiten
ist ein zusätzlicher,
vermeidbarer Arbeits- und Kostenaufwand erforderlich. Zur Bekämpfung akuter
Störfälle geht
wertvolle Zeit verloren. Durch das solange austretende Medium werden
vielfältige
Schäden
verursacht, z.B. ein Volllaufen der Baugrube u.ä.
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In
einer weiteren Ausführung
wird eine Betätigung
der Pressflächen
durch Einsatz einer Spindel vorgeschlagen. Von Nachteil ist, dass
der gesamte Pressflächenweg
durch das Drehen einer Spindel noch dazu unter Einsatz einer schrittweise
arbeitenden Knarre unter erheblichem Zeitaufwand zurückgelegt
werden muss. Wieder erfordert der Absperrvorgang im Störfall erhebliche
Zeit, es treten vermeidbare Folgeschäden auf.
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In
beiden Ausführungen
ist ein erheblicher Kraftaufwand zur Betätigung erforderlich, denn die Pressflächen zeigen
eine erhebliche Länge.
Die erforderliche Kraft aber bemisst sich aus der Länge des Rohrstücks, das
zusammengepresst werden soll.
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Aufgabe
dieser Erfindung ist es, ein Mehrzweckgerät für Arbeiten an Rohrleitung bereitzustellen
zum temporären
Absperren von unter Druck stehenden Rohrleitungen und weiter zu
Abtrennen von Rohrleitungen,
- – nutzbar
auch in schlecht zugänglichen
Baugrube
- – nutzbar
auch gegen in schlammigem Wasser nicht sichtbare Rohrleitungen
- – nutzbar
zum Einrichten von neuen Anschlüssen und
Absperren von unter Druck stehenden Rohrleitungen ohne Zuziehen
fremder Hilfen und ohne Unterbrechen der Versorgung Anderer
- – schnell
einsetzbar
- – betätigbar allein
durch Handkraft
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Üblicherweise
bestehen die Blindanschlüsse der
Versorgungsleitungen aus Kunststoff-Material. Sie lassen sich daher bis
zur Dichtigkeit zusammendrücken
und nehmen danach in etwa ihre alte Form wieder an.
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Die
gestellte Aufgabe wird durch diese Erfindung dadurch gelöst, dass
ein zangenartiges Gerät mit
zwei langen Hebelarmen und daran nahe der Drehachse der Zange befestigten
Klemmbacken ausgestattet ist.
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Die
beiden langen Hebelarme sind weiter durch ein feststellbares Verbindungselement
ausgestattet.
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Mit
Hilfe der Klemmbacken wird das flexible Rohr bis zur vollen Dichtigkeit
zusammengepresst. Hinter der Pressstelle kann ungestört und ohne
Risiko des Wasseraustritts gearbeitet werden.
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Unter
Benutzung der erfindungsgemäßen Klemmzange
werden die geschilderten Nachteile und Risiken vermieden. Zusätzlich ermöglicht das Verfahren
eine nach Arbeitsaufwand und Zeitbedarf optimierte Auftragserledigung.
- – Die
Anschlussarbeit kann allein vom Handwerker ausgeführt werden.
- – Das öffentliche
Netz muss nicht abgesperrt werden. Die Wasserversorgung der übrigen Verbraucher
wird nicht unterbrochen.
- – Es
wird kein Monteur des Versorgungsbetriebs benötigt. Kosten und Wartezeiten
entfallen.
- – Die
Gefahr des Wassereinbruchs in die Baugrube ist ausgeschlossen.
- – Lufteintritt
und Gefahr der Verschmutzung ist minimiert und kann über den
neuen Anschluss abgebaut werden. Andere Verbraucher werden nicht belästigt.
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Die
erfindungsgemäße Klemmzange
(1) ist in 1 und 2 dargestellt,
in 3, und 4 sind verschiedene Gestaltungsformen
der Klemmbacken dargestellt. Die Klemmzange (1) besteht
aus zwei Hebelarmen (4, 5), von denen der eine
(4) am unteren Ende zwei Wangen (6) trägt, die
durch einen Bolzen (7) verbunden sind. Der Hebelarm (5)
besitzt am unteren Ende einen Haken (3), der zwischen den Wangen
(6) eingeführt
den Bolzen (7) umfasst und damit eine kraftschlüssige Verbindung
herstellt. Diese lösbare
Verbindung der beiden Hebelarme ermöglicht das Ansetzen der Klemmzange
auch an schwer zugänglichen
Stellen und ein Anbringen von oben in einer gefluteten Baugrube
mit schlammiger Füllung.
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Nahe
den unteren Enden der Hebelarme sind zwei Klemmbacken (8, 9)
angebracht. Sie stehen sich gegenüber und können leicht drehbar an den
Hebelarmen (4, 5) befestigt sein, um so immer ein
genaues Gegenüberstehen
der Klemmbacken auch bei unterschielichen Öffnungswinkeln zu ermöglichen.
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Die
Klemmbacken können
zur Anpassung an unterschiedliche Rohrdurchmesser verschiedene Abmessungen
haben.
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Das
Zusammenpressen des meist relativ steifen Kunststoff-Rohres erfordert
beachtliche Druckkraft, die proportional ist zu der Länge des
zusammenzudrückenden
Rohrteils. Die verfügbare Kraft
ist begrenzt durch die verfügbare
Muskelkraft und die Länge
der Hebelarme.
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Erfindungsgemäß wird die
erforderliche Presskraft dadurch minimiert, dass die zusammenzupressende
Rohrlänge
minimiert wird. Dies wird dadurch erreicht, dass eine Klemmbacke
(8) flächig ausgebildet
ist, während
die andere Klemmbacke (9) keilförmig gestaltet ist. Dabei sollte
die Keilspitze abgerundet sein, damit wohl ein Zusammenpressen der Rohrwände, nicht
aber ein Einschneiden erfolgt.
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Durch
Einwechseln einer Klemmbacke mit spitzem Keil (11) kann
die Klemmzange auch zum Abschneiden von Rohrenden benutzt werden.
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Des
weiteren können
unterschiedliche Klemmbacken zum Einsatz kommen
- – zum Abklemmen
von PE-Leitungen
- – Hydraulikleitungen
- – Wasserschläuchen (z.B.
der Feuerwehr)
- – Kupferleitungen
(z.B. in Heizanlagen).
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Um
ein seitliches Austreten des Rohres beim Quetschvorgang zu verhindern,
können
die Klemmbacken (8, 9) im Querschnitt zueinander
passend gerundet sein, vor allem aber so gestaltet sein, dass bei der
Schließbewegung
zuerst die äußeren Kanten
der Klemmbacken sich nähern
und damit ein Öffnung zum
Austritt des Rohr verschlossen ist. Alternativ kann die Presszange 1 auch
so ausgebildet sein, dass die Klemmbacken am Äußeren Ende der Hebelarme angebracht
sind und in der Nähe
darüber
mit einem Bolzen, einer Schraube nach Scherenart beweglich verbunden
sind.
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Im
oberen Bereich der Hebelarme (4, 5) ist ein Sicherungssegment
(15) an einem Hebelarm drehbar angebracht. Es besitzt in
dichtem Abstand Kerben (18). Am anderen Hebelarm befindet
sich ein Rasterbolzen (17) in den die Kerben (18)
beim Zusammendrücken
einhaken können
und so die Zange im Presszustand arretieren.
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Eine
wesentliche Verstärkung
der Presskraft kann erfindungsgemäß dadurch erreicht werden, dass
in Wirkrichtung des Sicherungselements in den ersten Hebelarm (4)
drehbar eine Spindel (19) eingesetzt wird, die in eine
am Ende des Segments angebrachte Mutter (20) eingreift.
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Durch Übergreifen
des Segments (15) über beide
Hebelarme wird gewährleistet,
dass das Segment gegen Verdrehen gesichert ist. In dieser Richtung
sind weitere Lösungen
denkbar. Nach dem Zusammenpressen von Hand und Einrastendes Sicherungssegments
kann nun durch Anziehen der Spindel mit erheblich höherer Kraftverstärkung die
vollständige
Abdichtung herbeigeführt
werden.
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Durch
Auswechseln einer Klemmbacke (8) durch einen Kiel (10)
mit einer Schneide (11) kann die Presszange (1)
auch zum Abtrennen von Rohren benutzt werden.
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Die
Klemmzange ist wegen ihrer einfachen Handhabung bei minimalem Zeitbedarf
hervorragend geeignet in allen Notfällen mit undichten Schlauch- und
Rohrleitungen. Im Einsatz bei der Feuerwehr ist sie besonders geeignet
bei Schadensfällen,
in denen Flüssigkeiten,
auch z.B. gefährliche
Stoffe austreten. Weiter aber auch kann ein unter Druck stehender Feuerlöschschlauch
bedeutend schneller abgeklemmt werden als es bei der Verwendung üblicher Ventile
möglich
ist.
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Weiter
kann die Klemmzange z.B. bei Betankungen über Schläuche (Heizöl zur Hausversorgung, Umschlag
von Gefahrgut aus Tank-Lkw, Sattelzügen, Tank-Containern und Binnenschiffen)
als sofort greifbare Absperrhilfe in Sekundenschnelle den aufkommenden
Schaden minimieren und das mit äußerst geringem
Kostenaufwand.
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Gleiches
gilt für
den Einsatz bei Hydraulikanlagen von Bau- und anderen Arbeits-Maschinen und bei
Heizungsanlagen.
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- 1
- Klemmzange
- 2
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- 3
- Haken
- 4
- Hebelarm 1
- 5
- Hebelarm 2
- 6
- Wangen
- 7
- Bolzen
- 8
- Klemmbacke 1
- 9
- Klemmbacke 2
- 10
- Keil
- 11
- Schneide
- 12
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- 13
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- 14
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- 15
- Sicherungssegment
- 16
- Drehachse
- 17
- Rasterbolzen
- 18
- Rasterhaken
- 19
- Spindel
- 20
- Mutter
- 23
- Schlauch