DE202006019964U1 - Ausgestaltung einer Scheibenversenkmechanik für rahmenlose Fahrzeugtürenscheiben - Google Patents

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Abstract

Vorrichtung zum Versenken einer Scheibe (2) in einen Zwischenraum (10) zwischen einer Innenwand (11) und einer Außenwand (12) einer Fahrzeugtür (1) dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein vorderer Teil (14) der Scheibe (2) in seiner Vertikalbewegung durch ein Spiegeldreieck (5) teilweise verdeckt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft die Ausgestaltung einer Scheibenversenkmechanik für rahmenlose Fahrzeugtürenscheiben, besonders für viertürige Fahrzeuge mit faltbarem Verdeck, die umgangssprachlich als Cabrios oder Cabriolets bezeichnet werden.
  • Bei klassischen Limousinen mit Metalldach laufen die versenkbaren Scheiben zumeist in Fensterführungsprofilen, welche auch im oberen Teil der schwenkbaren Türen den Türrahmen bilden. An der äußeren Seite des Türrahmens sind auch die Profildichtungen angebracht, welche die schwenkbare Tür gegen die feststehende Türöffnung in der Karosserie abdichtet. Eine direkte Berührung zwischen den versenkbaren Scheiben und der feststehenden Türöffnung tritt bei dieser Bauart nicht auf.
  • Bei so genannten Coupés, also eleganten Zweitürern, und ganz besonders bei Cabrios würde ein fest mit dem unteren Teil der Türe verbundener Türrahmen zur Aufnahme des Fensterführungsprofils im oberen Teil der schwenkbaren Türen das Design und damit das Gesamterscheinungsbild des Fahrzeugs besonders bei geöffneten Türen ganz erheblich stören.
  • Deswegen wird bei Cabrios meistens auf den Türrahmen mit den darin enthaltenen Fensterführungsprofilen bewusst verzichtet.
  • Ein Verzicht auf den Türrahmen im oberen Teil der Türen mit den darin enthaltenen Fensterführungsprofilen bedeutet jedoch, dass die versenkbaren Scheiben ohne Führungsprofile frei im Raum geführt werden müssen. Da nun auch die versenkbaren Scheiben ohne zusätzlichen Übergang direkt gegen die feststehenden Türöffnungen in der Karosserie abdichtet werden müssen, entsteht bei der Montage ein erheblicher Aufwand.
  • Bei Cabrios wird aus Gründen der Eleganz und des offenen Designs auch auf eine Mittelsäule, welche auch B-Säule genannt wird, zwischen dem vorderen und hinteren Fenster verzichtet.
  • Durch diese vorgenannten Randbedingungen müssen die vorderen versenkbaren Scheiben sowohl an den feststehenden Türöffnungen der Karosserie wie auch den ebenfalls versenkbaren Scheiben im Fond des Fahrzeugs so anliegen, dass einerseits eine Dichtigkeit hinsichtlich Luftströmung und Spritzwasser zwischen dem Fahrgastraum und der Umwelt gewährleistet ist und andererseits ein Versenken und Anheben der Scheiben einzeln oder zusammen ohne ein Verklemmen, Verkanten oder gar störende Geräusche durch mögliche Relativbewegungen der Scheibenränder gegeneinander problemlos möglich ist.
  • Durch den Verzicht auf den Türrahmen im oberen Teil der Türen mit den darin enthaltenen Fensterführungsprofilen bleibt als einzig verbleibendes Führungsprofil auf einem Teil der Versenkstrecke das Profil im hinteren Teil des Spiegeldreiecks als Verlängerung der Seitenscheibenführung über die Fensterbrüstung nach oben hinaus möglich. Das Spiegeldreieck bildet in der Türkonstruktion eine mit dem Unterteil der Türe fest verbundene dreieckige, blinde Platte im vorderen, oberen Teil der Tür. An einem solchen Spiegeldreieck ist, wie der Name schon verrät, meist ein Außenspiegel befestigt.
  • In der DE 101 03 402 B4 in der 1 Pos. 4 ein Spiegeldreieck an einer Vordertür eines Personenkraftwagens dargestellt.
  • Die DE 195 30 941 B4 beschreibt eine Vordertür eines Personenkraftwagens mit einem in den unteren Teil der Tür eingesteckten Spiegeldreieck, in dem sich ein Fensterführungsprofil 18, welches sich als Profilierung 19 bis ins Spiegeldreieck 13 im oberen Teil der Tür fortsetzt und die Führung der hier nicht dargestellten Scheibe gewährleistet, darstellt.
  • Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für versenkbare Scheiben in rahmenlosen Fahrzeugtüren der eingangs genannten Art eine Möglichkeit aufzuzeigen, welche ein einfaches und fehlerfreies Versenken und Anheben einzelner Scheiben wie auch aller Scheiben synchron und ohne ein Verklemmen, Verkanten oder gar ein Auftreten störender Geräusche durch mögliche Relativbewegungen der Scheibenränder gegeneinander gewährleistet. Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch eine Scheibenversenkmechanik mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsbeispiele sind in den Unteransprüchen 2 bis 5 beschrieben.
  • Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, dass zwei Körper mit benachbarten Dichtungsprofilen – in diesem Fall Fahrzeugscheiben – nur dann problemlos kinematisch aneinander vorbei gleiten können, wenn diese translatorischen Bewegungen nicht exakt parallel zu den jeweiligen Außenkanten der Scheiben, sondern in einem spitzen Winkel voneinander weg erfolgt.
  • So sollten beispielsweise bei einem Cabrio die Scheiben der Vorder- und der Hintertür je nach Wunsch der Passagiere unabhängig voneinander versenkt werden können, ohne dass störende Schleif- oder Quietschgeräusche oder gar Verkantungen auftreten. Bei einem viertürigen Cabrio stellt sich zusätzlich das Problem, dass sowohl die Scheiben in der Vorder- wie in der Hintertür ohne Scheibenführung oberhalb der Brüstung eingestellt werden müssen. Durch das mannigfaltige Öffnen und Schließen der Türen oder durch ein Abstellen des Fahrzeugs auf unebenem Grund können minimale Abweichungen der Scheiben gegeneinander schon zu Problemen beim Versenken führen.
  • Bewegen sich beim Versenken beide Scheiben voneinander weg, was bedeutet, dass die Führungsbahnen der Scheibenversenkmechanik in einem spitzen Winkel zueinander stehen, treten die vorgenannten Probleme auch bei verschiedensten Scheibenstellungen nicht auf, da es während der Relativbewegung keine Berührungspunkte zwischen Vorder- und Hinterscheibe mehr gibt.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform gleitet die Vorderscheibe in Fahrtrichtung gesehen schräg nach vorne ab. Damit löst sich schon kurz nach Beginn der Abwärtsbewegung der Vorderscheibe deren hintere Kante von der vorderen Kante der hinteren Scheibe. Beide Scheiben kommen während der gesamten Abwärtsbewegung nicht mehr miteinander in Berührung.
  • Durch das schräg nach vorne Absenken der Vorderscheibe muss jedoch auch das Fensterführungsprofil im Spiegeldreieck entsprechend schräg nach vorne angepasst werden. Durch diese Schrägung verkleinert sich die Außenfläche des Spiegeldreiecks. Dies würde sich insofern nachteilig auswirken, da in modernen Außenspiegeln komplexe Funktionen wie mehrdimensionale, elektrische Außenspiegelverstellungen, elektrische Spiegelheizungen, Fahrtrichtungsanzeiger und andere Funktionen integriert sind, welche entsprechend Platz beanspruchen.
  • Dieses Problem der ungewollten Beeinflussung der Geometrie des Spiegeldreiecks durch das schräg nach vorne vertikale Abgleiten der Vorderscheibe wird vorteilhaft dadurch gelöst, dass zumindest der vordere Teil der Scheibe in seiner oberen Stellung vom Spiegeldreieck teilweise verdeckt wird. Durch die beidseitige Abdeckung des vorderen Teils der Scheibe bleibt auf der Fahrzeugaußenseite ausreichend Fläche zur Montage eines Außenspiegels mit Zusatzfunktionen wie elektrischer Spiegelwinkelverstellung, elektrischer Spiegelheizung und Leuchten beispielsweise für Fahrtrichtungsanzeiger. Im Innenraum kann das Design der Turinnenverkleidung auf einer größeren Fläche auf das Spiegeldreieck übertragen werden.
  • In einer vorteilhaften Ausführungsform wird die Scheibe durch ein Fensterführungsprofil als Kulissenführung im oberen Teil des Außenspiegels gehalten. Da ein Scheibenrahmen zur Führung der Vertikalbewegung der Scheiben über den Fahrzeugtüren fehlt, gibt dieses Fensterführungsprofil den Scheiben zumindest im unteren Drittel über der Brüstungslinie Seitenhalt.
  • Somit verbirgt sich der vordere Teil der Scheibe vorteilhaft im hochgefahrenen Zustand in einer Tasche, deren innere Form beispielsweise durch eine durch das Bewegungsprofil der vorderen Scheibenkante definierte Nut im hinteren Teil des Spiegeldreiecks gebildet wird. Im Innenbereich der Tasche befindet sich eine elastische Dichtung, die den Innenraum sowohl gegen Spritzwasser wie auch gegen Luftzug abdichtet.
  • In weiteren vorteilhaften Ausführungsformen wird die Scheibe an Führungsschienen, welche in an den Türen befestigten Führungsprofilen zum Abgleiten der Führungsschienen laufen, auf einer fest definierten Bahn auf oder ab bewegt. Alternativ zu diesen Führungsschienen und Führungsprofilen können auch X-förmige Hebescheren oder Seilzüge die Scheiben bewegen.
  • Der Fensterheberantrieb erfolgt bevorzugt durch Elektromotoren. Hydraulische Heber wären eine alternativen Ausführung.
  • Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung in den verschiedenen Zuständen erläutert:
    Dabei zeigen jeweils schematisch:
  • 1 eine Seitenansicht der vorderen Tür ohne Türinnenverkleidung mit vollständig hochgefahrener Scheibe.
  • 2 eine Seitenansicht der vorderen Tür ohne Türinnenverkleidung mit fast vollständig runtergefahrener Scheibe.
  • 3 eine perspektivische Ansicht der vorderen Tür ohne Scheibe von schräg oben hinter der Tür stehend.
  • 1 zeigt eine hochgefahrene Scheibe 2. Ein vorderer Teil 14 der Scheibe 2 wird durch ein Fensterführungsprofil 6 im Spiegeldreieck 5 gehalten. Durch eine Tasche 8 im Spiegeldreieck 5 ist der vordere Teil 14 der Scheibe 2 sowohl für den Außenstehenden wie auch für die Passagiere verdeckt. Durch die beidseitige Abdeckung des vorderen Teils 14 der Scheibe 2 bleibt auf einer Fahrzeugaußenseite 12 ausreichend Fläche zur Montage eines Außenspiegels 9 mit Zusatzfunktionen wie elektrischer Spiegelwinkelverstellung, Spiegelheizung und Leuchten beispielsweise für Fahrtrichtungsanzeiger. Im Innenraum kann das Design der Turinnenverkleidung 11 auf die Innenseite des Spiegeldreiecks 5 flächig übertragen werden.
  • 2 zeigt die fast vollständig heruntergefahrene Scheibe 2. Der vordere Teil 14 der Scheibe 2 ist nun aus dem Fensterführungsprofil 6 im Spiegeldreieck 5 entlang eines Fensterführungsprofils 7 im Unterteil der Tür herausgefahren.
  • Die Scheibe 2 bewegt sich dabei auf einer translatorischen Bahn auf einer mit ihr fest verbundenen Führungsschienen 4 auf einem Führungsprofil 3 in Fahrtrichtung nach schräg unten. Alternativ zu diesen Führungsschienen und Profilen können X-förmige Hebescheren oder Seilzüge die Scheibe 2 bewegen.
  • Die perspektivische Ansicht 3 erlaubt einen Einblick in die Tasche 8 im hinteren Teil des Spiegeldreiecks 5 und in einen Zwischenraum 10 zwischen Innenwand 11 und Außenwand 12 der Tür 1. In der für die Aufnahme des vorderen Teils 14 der Scheibe 2 bestimmten Tasche 8 erkennt man das Fensterführungsprofil 6 im Spiegeldreieck 5, da die Scheibe 2 in dieser Ansicht nicht dargestellt ist. Auf der Außenseite des Spiegeldreiecks 5 befindet sich ein Außenspiegel 9. Im Innenbereich der Tasche 8 befindet sich eine elastische Dichtung, die den Innenraum sowohl gegen Spritzwasser wie auch gegen Luftzug abdichtet. Diese Dichtung kann aus einem Formgummiteil, einem Moosgummi oder aus einem technischen Textil wie Filz oder aus einer Kombination aus diesen Teilen bestehen.

Claims (5)

  1. Vorrichtung zum Versenken einer Scheibe (2) in einen Zwischenraum (10) zwischen einer Innenwand (11) und einer Außenwand (12) einer Fahrzeugtür (1) dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein vorderer Teil (14) der Scheibe (2) in seiner Vertikalbewegung durch ein Spiegeldreieck (5) teilweise verdeckt wird.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass im Spiegeldreieck (5) ein Fensterführungsprofil (6) als Kulissenführung für die Scheibe (2) vorgegeben ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der vordere Teil (14) der Scheibe (2) in einer Tasche (8), welche vom Spiegeldreieck (5) als äußere Begrenzung gebildet wird, geführt wird.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Führungsschienen (4) an den Scheiben (2) gegenüber den Führungsprofilen (3) an der Tür (1) durch einen Fensterheberantrieb (13) betrieben werden.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Fensterheberantrieb (13) ein elektrisches Antriebselement ist.
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