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Die
Erfindung betrifft ein Kraftübertragungssystem
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, insbesondere zum Übertragen einer Antriebskraft zwischen
einer Antriebsseite und einer Abtriebsseite eines Antriebssystems
für ein
Verstellelement eines Kraftfahrzeugs.
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Ein
derartiges Kraftübertragungssystem kann
antriebsseitig mit einem Antriebssystem und abtriebsseitig mit einem
nachfolgend auch kurz als Kfz-Verstellelement bezeichneten Verstellelement
eines Kraftfahrzeugs gekoppelt sein. Das Antriebssystem weist bevorzugt
einen Elektromotor auf, der innerhalb eines Kraftflusses üblicherweise über ein
zur Kraftübersetzung
dienendes Getriebe mit dem abtriebsseitigen Verstellelement gekoppelt
ist. Das Verstellelement kann ein an eine Fahrzeugkarosserie angelenktes
oder gegenüber
dieser schiebebeweglich geführtes
Verschließteil,
beispielsweise eine Heckklappe, ein Schiebedach, eine Fahrzeugscheibe,
eine Fahrzeugtür,
ein Kofferraumdeckel oder ein Motorraumdeckel, zum Verschließen einer
Karosserieöffnung
sein.
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Das
zwischen das Antriebssystem und das abtriebsseitige Verstellelement
geschaltete Kraftübertragungssystem
soll einerseits eine Antriebskraft oder ein antriebsseitig erzeugtes
Antriebsmoment auf das abtriebsseitige Verstellelement übertragen. Andererseits
soll das Kraftübertragungssystem
eine von der Abtriebsseite her wirksame Verstellbewegung zur Antriebsseite
hin entkoppeln oder sperren. Hierzu eignet sich ein schlingfederartiges
Schlingelement, dass mit einer zugeordneten Reibfläche zusammenwirkt
und zwischen einem kraftübertragenden
und einem kraftübertragungslosen
Schaltzustand schaltbar ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfach aufgebautes mechanisches
Kraftübertragungssystem
anzugeben, das bei gleichzeitig möglichst großem Wir kungsgrad einerseits
für eine
zuverlässige
Kraftübertragung
zwischen Antrieb und Abtrieb sowie andererseits zur sicheren Entkopplung des
Abtriebs vom Antrieb besonders geeignet ist. Das Kraftübertragungssystem
soll insbesondere zur motorischen Betätigung eines Verstellelement
eines Kraftfahrzeuge geeignet sein.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 1. Dazu umfasst das Kraftübertragungssystem
ein Schlingelement mit zugeordneter Reibfläche sowie Mittel zum Schalten des
Schlingelementes zwischen zwei Schaltzuständen, wobei das Schlingelement
mit der Reibfläche
in einem (ersten) Schaltzustand in einer kraftübertragenden und in einem anderen
(zweiten) Schaltzustand in einer kraftübertragungslosen Wirkverbindung
mit von der Reibfläche
vollständig
abgehobenen Schlingelement steht. Vorteilhafte Varianten, Ausgestaltungen
und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das
Kraftübertragungssystem
umfasst als Schling- oder Reibschlusselement vorzugsweise eine Schlingfeder
mit einer Anzahl von Windungen. Dem Schlingelement ist zweckmäßigerweise
eine um eine zentrale Systemachse rotationssymmetrische, zylindrische
oder hohlzylindrische Reibfläche zugeordnet.
Das Schlingelement kann auch ein Schlingband, eine Schlinggliederkette,
ein Schlingseil oder dergleichen sein.
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Die
zum Schalten des Schlingelementes vorgesehen Schaltmittel bewirken
einen Wechsel zwischen zwei Schaltzuständen. Dabei sind in einem (ersten)
Schaltzustand das Schlingelement und die Reibfläche in einer durch Reibschluss
hergestellten kraftübertragenden
Wirkverbindung ohne Relativbewegung zwischen dem Schlingelement
und der Reibfläche.
Im anderen (zweiten) Schaltzustand sind das Schlingelement und die
Reibfläche
nicht in einer kraftübertragenden
Wirkverbindung, indem das Schlingelement von der Reibfläche vollständig abgehoben
ist.
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Im
einen (ersten) Schaltzustand kann gemäß einer ersten Alternative
eine Antriebskraft auf die Abtriebsseite gekoppelt bzw. auf diese übertragen
werden, wenn der Reibschluss zwischen dem Schlingelement und einem
die Reibfläche aufweisenden
oder diese bildenden Abtriebselement hergestellt ist. In dem anderen
(zweiten) Schaltzustand ist dann eine vollständige Entkopplung zwischen
der Antriebsseite und der Abtriebsseite des Kraftübertragungssystem hergestellt,
so dass ein abtriebsseitiges Verstellelement ohne Rückwirkung
auf die Antriebsseite frei beweglich ist. Diese erste Alternative,
bei der der zweite Schaltzustand die Ausgangs- oder Ruheposition
des Kraftübertragungssystem
darstellt, eignet sich besonders für einen Türantrieb eines Kraftfahrzeugs, wenn
eine über
das Kraftübertragungssystem
motorisch in die Offenstellung bewegte Kraftfahrzeugtür praktisch
kräftefrei,
d. h. ohne Erzeugung einer Gegenkraft durch das Kraftübertragungssystem
manuelle in die Schließstellung
zurückbewegbar
sein soll.
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Gemäß einer
zweiten Alternative kann in einem (ersten) Schaltzustand eine Abtriebskraft
gesperrt oder blockiert werden, wenn der Reibschluss mit einem zweckmäßigerweise
drehfesten Bauteil oder Gehäuse
hergestellt ist. Im anderen (zweiten) Schaltzustand, in dem dann
das Schlingelement von der Reibfläche abgehoben ist, kann eine
Antriebskraft auf die Abtriebsseite reibungsfrei übertragen werden.
Diese zweite Alternative, bei der der erste Schaltzustand die Ausgangs- oder Ruheposition
des Kraftübertragungssystem
darstellt, eignet sich beispielsweise für einen Heckklappenantrieb
eines Kraftfahrzeugs, indem aufgrund der Brems- oder Sperrfunktion
des Kraftübertragungssystems
im ersten Schaltzustand eine selbsttätige Rückbewegung der motorisch in
eine Offenstellung bewegten Heckklappe zuverlässig verhindert ist.
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In
zweckmäßiger Ausgestaltung
umfasst das Kraftübertragungssystem
ein Antriebselement zur Kopplung mit einem Abtriebselement zur Anbindung an
ein Kfz-Verstellelement.
Eine Antriebskraft kann somit über
die Schaltmittel mit Verringerung des wirksamen Durchmessers des
Schlingelementes reibungsfrei auf das Abtriebselement übertragen
werden.
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Das
Schlingelement wirkt mit der rotationssymmetrischen Reibfläche des
Bauteils derart zusammen, dass aufgrund einer Anpress- oder Reibkraft,
die in Folge einer Vor- oder Verspannung des Schlingelementes erzeugt
ist, im ersten Schaltzu stand eine Relativbewegung gegenüber der
Reibfläche
verhindert ist. Das Schlingelement weist dazu zweckmäßigerweise
vorspannbare Federwindungen auf, wobei die jeweiligen Windungs-
oder Federenden zueinander beabstandet sind. Die Vorspannung des
Schlingelementes wird bei einer durch ein hohlzylindrisches Bauteil
gebildeten und somit innenwandseitigen Reibfläche dadurch bewirkt, dass der Außendurchmesser
des Schlingelementes größer ist als
der Innendurchmesser des hohlzylindrischen Bauteils.
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Bei
einer solchen Variante mit innenliegender Schlingfeder und mit von
der Innenwandung eines hohlzylindrischen Bauteils oder Hohlkörpers gebildeten,
um eine zentrale Systemachse rotationssymmetrischen Reibfläche sind
zueinander beabstandete und nach innen abgewinkelte Federenden des
Schlingelementes über
ein als Schaltmittel wirksames Koppelelement in Form eines Verstärkungs- oder Übertragungshebel
miteinander verbunden oder gekoppelt. Diese hebelartigen Schaltmittel
wirken mit den Federenden des Schlingelementes derart zusammen,
dass sich im ersten Schaltzustand eine Abtriebskraft durch Verspannen
des Schlingelementes gegen die Reibfläche im hohlzylindrischen Bauteil
oder Gehäuse
abstützen
kann, während
im zweiten Schaltzustand eine Antriebskraft durch vollständiges Lösen des
Schlingelementes von der Reibfläche
freigeschaltet ist.
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Bei
dieser Variante ist in einer Ausführungsform des Kraftübertragungssystems
zum vollständigen
Abheben des Reibschlusselementes von der Reibfläche im zweiten Schaltzustand
ein fliehkraftgesteuertes Masseelement vorgesehen. Das Masseelement
kann integraler Bestandteil der Schaltmittel bzw. des hebelartigen
Koppelelementes sein. Das Schaltmittel bzw. das Koppelelement ist
zweckmäßigerweise
als bogenförmig
gekrümmter,
dezentral verlaufender Hebel mit einer Masseverteilung entlang des
Außenbogens
ausgeführt,
deren Masseschwerpunkt im Scheitel oder Scheitelpunkt des Außenbogens
zwischen den Hebelenden bzw. zwischen den Federenden des Schlingelementes
liegt oder positioniert ist.
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Alternativ
kann das Schaltmittel bzw. das Koppelelement im Bereich des Scheitels
des Außenbogens
mit einer taschenartigen Aufnahmen für ein separates Masseelement
versehen sein. Bei dieser Alternative kann das Schaltmittel bzw.
das Koppelelement aus Kunststoff bestehen, so dass ein einfache Fertigung
bei gleichzeitig vergleichsweise geringem Gewicht des Kraftübertragungssystems
ermöglicht ist.
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Bei
der Variante mit innenliegender Schlingfeder ist in einer anderen
Ausführungsform
des Kraftübertragungssystems
zum vollständigen
Abheben des Reibschlusselementes von der Reibfläche im zweiten Schaltzustand
ein momentengesteuerter Hebelarm vorgesehen. Zweckmäßigerweise
ist hierbei der Hebelarm durch einen am Schaltmittel bzw. am hebelartigen
Koppelelement wirksamen Abstand zwischen einem antriebsseitigen
Anlagepunkt und einem abtriebsseitigen Kipppunkt gebildet. Das Schaltmittel
bzw. das Koppelelement ist dann zweckmäßigerweise als zentral verlaufender
Hebel ausgeführt.
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Bei
diesem momentengesteuerten Kraftübertragungssystem
stützt
sich das Schlingelement im zweiten Schaltzustand an Anlagemittel
ab, die bevorzugt von einer dem dann zweckmäßigerweise als Schlingfeder
ausgeführten
Schlingelement zugewandten Anlagekontur des Antriebselementes gebildet
sind. Die Anlage- oder Abstützmittel
stabilisieren, fixieren bzw. zentrieren die Lage des Schlingelementes
gegenüber
der Reibfläche
im zweiten Schaltzustand, wenn das Schlingelement durch ein Zusammenwirken
mit den Schaltmitteln, d. h. mit dem Koppelelement sowie mit dem
Antriebselement und mit dem Abtriebselementes vollständig von
der Reibfläche
vollständig
abgehoben wird.
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Sowohl
das als momentengesteuerte Schlingelementbremse, insbesondere als
Schlingfederbremse, wirksame Kraftübertragungssystem als auch
das flieh- oder zentrifugalfraftgesteuerte Kraftübertragungssystems, das als
drehzahlgesteuerte Schlingelement- bzw. Schlingfederbremse wirksam ist,
ist beispielsweise bei einem nicht selbsthemmenden Antriebssystem
zweckmäßig. Die
Antriebskraft wird hierbei durch eine Kopplung des Antriebselementes über das
als Schaltmittel wirk same Koppelelement von der Antriebsseite zur
Abtriebsseite des Kraftübertragungssystems übertragen.
Im (zweiten) Schaltzustand, in dem bei dieser Variante mit innenliegender
Schlingfeder das Schlingelement nicht mit der Reibfläche in Wirkverbindung
steht und eine Antriebskraft auf die Abtriebsseite des Kraftübertragungssystems
gekoppelt oder eingekoppelt werden kann, ist die Bremsfunktion des
Kraftübertragungssystem
unwirksam. Der Kraftfluss kann daher vom Antriebssystem auf das
Kfz-Verstellelement reibungsfrei übertragen werden.
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Im
ersten Schaltzustand, in dem bei der Variante mit innenliegender
Schlingfeder das Schlingelement mit der Reibfläche in einer kraftübertragenden Wirkverbindung
steht, stützt
sich das in entgegen gesetzter Übertragungsrichtung
von der Abtriebsseite her wirksame Abtriebsmoment bzw. die Abtriebskraft in
dem drehfesten, die rotationssymmetrische Reibfläche ausbildenden hohlzylindrischen
Bauteils oder Hohlkörper
ab und wird somit quasi gesperrt. In diesem ersten Schaltzustand
ist die Bremsfunktion wirksam, so das Kraftübertragungssystems die Abtriebskraft
blockiert.
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Bei
einer Variante mit außen
liegender Schlingfeder mit von der Außenwandung eines zylindrischen
Bauteils gebildeter und dabei wiederum um eine zentrale Systemachse
rotationssymmetrischen Reibfläche
sind zueinander beabstandete und insbesondere im Falle einer Schlingfeder
nach außen
abgewinkelte Federenden des Schlingelementes ebenfalls über das
als Schaltmittel wirksame hebelartige Koppelelement miteinander
verbunden bzw. gekoppelt. Die Reibfläche ist vorzugsweise von einem
abtriebsseitigen zylindrischen Bauteil, beispielsweise einem als
Welle ausgeführten
Abtriebselement, gebildet.
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Bei
dieser Variante mit außenliegender Schlingfeder
wirken die Schaltmittel bzw. das Koppelelement mit den zueinander
beabstandeten Federenden des Schlingelementes derart zusammen, dass
bei wirksamer Antriebskraft eine an den Schaltmitteln bzw. am hebelartigen
Koppelmittel angreifende Fliehkraft das Schlingelement unter Erzeugung des
ersten Schaltzustandes zunehmend gegen das zylindrische Bauteil
verspannt. Im zweiten Schaltzustand umschlingt das Schlingelement
das zylindrische Bauteil unabhängig
von dessen Verstellbewegung und Drehrichtung berührungslos. Hierzu sind die
Schaltmittel zur Einstellung des zweiten Schaltzustandes vorzugsweise über eine
langlochartige Führungskulisse
und unter Kraftwirkung einer Rückstellfeder
auf der zentralen Systemachse zentriert und gehalten.
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Bei
dem als drehzahlgesteuerte Schlingelementkupplung, insbesondere
als Schlingfederkupplung, wirksamen flieh- oder zentrifugalkraftgesteuerten
Kraftübertragungssystem
wird bei dieser Variante das Antriebsmoment bzw. die Antriebskraft
wiederum durch eine Kopplung des Antriebselementes über das
Schlingelement mit dem Abtriebselement von der Antriebsseite zur
Abtriebsseite des Kraftübertragungssystems übertragen.
In diesem (ersten) Schaltzustand, in dem bei dieser Variante das
Schlingelement durch Verringerung dessen wirksamen Durchmessers
mit der Reibfläche
in Wirkverbindung steht, ist die Antriebskraft auf die Abtriebsseite
des Kraftübertragungssystems
im Sinne einer Einkopplung zugeschaltet. Der Kraftfluss vom Antriebssystem
kann daher mittels des oder über
das Kraftübertragungssystems
auf das Verstellelement übertragen
werden.
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Im
anderen (zweiten) Schaltzustand, in dem bei dieser Variante das
Schlingelement mit der Reibfläche
nicht in einer kraftübertragenden
Wirkverbindung steht, ist die Abtriebsseite des Kraftübertragungssystems
von dessen Antriebsseite vollständig und
rückwirkungsfrei
entkoppelt, so dass sich das Abtriebselement innerhalb des Kraftübertragungssystems
reib- oder reibungsfrei bewegen kann.
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Obwohl
eine gewisse Vorspannung des Schlingelementes bereits dadurch erzeugt
wird, dass deren mehrere Federwindungen bei der Variante mit innenliegender
Schlingfeder gegen die Reibfläche verspannt
und bei der Variante mit außenliegender Schlingfeder
diese von Reibfläche
vollständig
abgehoben ist, ist mittels des als Verstärkungs- oder Übertragungshebel
wirksamen Koppelelementes vorzugsweise zusätzlich eine Kraft zur Verspannung
des Schlingelementes in das Kraftübertragungssystem einkoppelbar.
Da das den Schaltmitteln zugeordnete oder als solche wirksame Koppelelement
an den beiden Federenden des Schling elementes gemeinsam gehalten
ist, wird eine Krafteinwirkung auf das Koppelelement in Folge dessen
Hebelwirkung mit entsprechender Kraftaufteilung auf beide Windungs- oder
Federenden in Richtung zunehmender Verspannung des Schlingelementes
gegen die Reibfläche übertragen
und somit dessen Verspannung gegen die Reibfläche verstärkt. Analog wirkt das hebelartige
Koppelelement beim Abheben des Schlingelementes von der Reibfläche auf
beide Federenden.
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Das
Kraftübertragungssystem
ist bei allen Varianten und Ausführungsformen
derart symmetrisch aufgebaut, dass sich die beiden Schaltzustände in jeder
Drehrichtung der Schaltmittel und des mit diesen zusammenwirkenden
Schlingelementes einstellen. Somit kann in dem jeweiligen Schaltzustand drehrichtungsunabhängig eine
Antriebskraft im Sinne einer Einkopplung auf die Abtriebsseite des
Kraftübertragungssystems
zugeschaltet werden. Zudem kann in dem jeweils anderen Schaltzustand
drehrichtungsunabhängig
entweder eine Abtriebskraft gesperrt oder der Abtrieb des Kraftübertragungssystems
vollständig
freigeschaltet werden.
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In
Folge des vollständigen
Abhebens des Schlingelementes von der Reibfläche treten sowohl bei der fliehkraftgesteuerten
Schlingelementkupplung mit außenliegendem
Schlingelement als auch bei einer momenten- oder fliehkraftgesteuerten Schlingelementbremse
mit innenliegendem Schlingelement im zweiten Schaltzustand keine
Reibverluste auf. Grund hierfür
ist, dass in demjenigen Schaltzustand, in dem das Schlingelement
der als Reibpartner dienenden Reibfläche nicht kraftübertragend, also
kraftübertragungslos
gegenüberliegt,
zwischen den Reibpartner kein mechanischer Kontakt besteht, der
eine gleitreibungsbehaftete und somit schleifende Relativbewegung
der Reibpartner verursachen könnte.
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Das
Kraftübertragungssystem
erfüllt
dabei einerseits die Aufgabe, bei einer motorischen Betätigung des
Kfz-Verstellelementes, insbesondere in die Offenstellung, den Kraftfluss
von der Antriebsseite (Antrieb) zur Abtriebsseite (Abtrieb) hin
mit einer zum Betätigen
des Verstellelementes ausreichenden Antriebskraft zu übertragen.
Andererseits ist das Kraftübertragungssystem
im zweiten Schaltzustand mit von der Reibfläche vollständig abgehobenem Schlingelement
reibverlustfrei und besonders geräuscharm. Zudem ist das Kraftübertragungssystem
besonders geeignet, eine von der Abtriebsseite (Abtrieb) zur Antriebsseite
(Antrieb) hin wirkende Abtriebskraft im Sinne einer Ent- oder Auskopplung
zuverlässig
zu sperren oder die Abtriebsseite innerhalb des Kraftübertragungssystems
vollständig
berührungslos
zu schalten.
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen daher insbesondere
darin, dass in Folge eines durch ein Schaltmittel bewirktes vollständiges Abheben
eines Schlingelementes von einer diesem zugeordneten Reibfläche ein
besonders geräusch- und
reibverlustarmes Kraftübertragungssystem,
insbesondere für
ein Antriebssystem eines Kfz-Verstellelementes, vorzugsweise für einen
elektrischen Heckklappen- oder Türantrieb,
bereit gestellt ist.
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Mit
anderen Worten: Zur Vermeidung von Laufgeräuschen und/oder von Reibverlusten
ist erfindungsgemäß eine schaltbare
Reibschlussverbindung unter Verwendung betriebsbedingt gesteuerter Schaltmittel
vorgesehen, die insbesondere ab einer bestimmten, vorgegebenen oder
eingestellten Drehzahl oder ab einem bestimmten, mechanisch bewirkten
Moment ein vollständiges
Abheben eines Schlingelementes, insbesondere einer Schlingfeder,
von einer diesem bzw. dieser zugeordneten Reibfläche und somit ein vollständiges,
gleitreibungsfreies Lösen
einer durch derartige Reibpartner erzeugten Reibschlussverbindung
bewirkt.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 schematisch
ein als fliehkraftgesteuerte Schlingfederbremse wirksames Kraftübertragungssystem
mit einem als Schlingfeder ausgeführten Schlingelement mit zugeordneter
innenwandseitiger Reibfläche,
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2 schematisch
ein als fliehkraftgesteuerte Schlingfederkupplung wirksames Kraftübertragungssystem
mit einem als Schlingfeder aus geführten Schlingelement mit zugeordneter
außenwandseitiger
Reibfläche,
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3 in
einer Darstellung gemäß 1 ein als
momentengesteuerte Schlingfederbremse wirksames Kraftübertragungssystem
im antriebslosen Ausgangszustand, und
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4 das
Kraftübertragungssystem
gemäß 3 im
angetriebenen Schaltzustand.
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Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Beugszeichen
versehen.
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1 zeigt
schematisch einen Querschnitt durch ein Kraftübertragungssystem 1 mit
einem nachfolgend als Gehäuse
bezeichneten hohlzylindrischen oder hohlwellenartigen Bauteil 2.
Ein Schlingelement in Form einer mehrere Windungen oder Federwindungen
aufweisenden Schlingfeder 3 ist mit Vorspannung in das
Gehäuse 2 eingesetzt
und kraft- oder reibschlüssig
mit diesem verbunden. Hierzu weist die Schlingfeder 3 im
Ausgangszustand einen Außendurchmesser
auf, der größer ist
als der Innendurchmesser des Gehäuses 2.
Die Innenwandung des Gehäuses 2 ist
der Schlingfeder 3 als Reibfläche 4 zugeordnet.
Die Schlingfeder 3 weist nach innen abgewinkelte und somit
in den Innenraum des Gehäuses 2 hineinragende
Federenden 3a und 3b auf.
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Die
Federenden 3a, 3b der Schlingfeder 3 sind über einen
als Schaltmittel und als Verstärkungs-
oder Übertragungshebel
wirksames Koppelelement 5 miteinander verbunden. Das Koppelelement 5 weist
eine bogenförmige
Hebelkontur mit einem sich zwischen den beiden Federenden 3a, 3b der
Schlingfeder 3 befindenden Hebelscheitel 6 auf. In
diesem Hebelscheitel 6 des Koppelelementes 5 ist ein
Masseelement 7 angedeutet. Das Masseelement 7 befindet
sich somit in einem Abstand b zur zentralen Achse oder Systemachse 9 des
Kraftübertragungssystems 1.
Zur gemeinsamen Verbindung der Federenden 3a, 3b der
Schlingfeder 3 mit dem Koppelelement 5 ist dieses
mit Ausnehmungen oder Aufnahmeöffnungen 8a, 8b versehen,
in die das jeweilige Federende 3a bzw. 3b eingreift
oder hinein geführt ist.
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Das
Masseelement 7 kann ein separates Masseteil oder eine entsprechend
gezielte Masseverteilung sein, deren Masseschwerpunkt sich im Hebelscheitel 6 des
Außenbogens
der bogenförmigen
Hebelkontur des Koppelelementes 5 befindet. Ein separates
Masseteil eignet sich besonders in Verbindung mit einem insbesondere
aus Kunststoff bestehenden hebelartigen Koppelelement 5,
in dem dann an der entsprechenden Position im Bereich des Hebelscheitels 6 ein
beispielsweise taschenartige Ausnehmung zur Aufnahme des Masseelementes 7 vorgesehen
ist.
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Auf
der zentralen Achse 9 sind ein Antriebselement 10 und
ein Abtriebselement 11 angeordnet. Das Antriebselement 10 erstreckt
sich auf der dem Masseelement 7 gegenüberliegenden Seite der Achse 9 radial
nach außen
und bildet an dessen der Schlingfeder 3 zugewandten Außenseite
eine bogenförmige
Anlage- oder Abstützkontur 12.
Das Antriebselement 10 ist zudem im Bereich der Achse 9 beidseitig
mit Schulterkonturen 10a und 10b versehen, die
dem jeweiligen Schlingfederende 3a bzw. 3b der Schlingfeder 3 zugewandt
sind. Analog ist das Abtriebselement 11 im Bereich der
Achse 9 mit entsprechenden Schulterkonturen 11a und 11b versehen. Die
Schulterkonturen 10a und 11a sowie 10b und 11b bilden
zwickelartige Einwölbungen 12a bzw. 12b aus,
in die jeweils nach innen abgebogene Hebelenden 5a bzw. 5b des
Koppelelementes 5 hineinragen. Das Abtriebselement 11 weist
beidseitige des Masseelementes 7 Führungsschenkel 11c und 11d auf, durch
die das Koppelelement 5 hindurch oder an denen dieses mit
dessen bogenförmigen
Hebelbereich entlanggeführt
ist.
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Das
Kraftübertragungssystem 1 gemäß 1 ist
als drehzahl- oder fliehkraftgesteuerte Schlingfederbremse wirksam.
So wird eine Antriebskraft FAN bzw. ein
Antriebsmoment über
das Antriebselement 10 in beiden Drehrichtungen, d.h. im
Uhrzeigersinn und im Gegenuhrzeigersinn, auf das Abtriebselement 11 und
somit vom Antrieb (Antriebsseite) zum Abtrieb (Abtriebsseite) hin übertragen.
Hierzu erfolgt zunächst
je nach Drehrichtung des Antriebselementes 10 eine Anlage
der jeweiligen Schulterkontur 10a oder 10b an
das entsprechende Hebelende 12a, 12b des Koppelelementes 5.
Dieses nimmt daraufhin seinerseits das entsprechende Federende 3a, 3b der
Schlingfeder in derselben Drehrichtung mit, so dass die Schlingfeder 3 über dieses
Federende 3a bzw. 3b von der Reibfläche 4 abgehoben
wird. Infolge dessen gleitet die Schlingfeder 3 an der
Reibfläche 4 entlang,
so dass zwischen dieser – und
damit dem ortsfesten Gehäuse 2 – und der
Schlingfeder 3 eine Relativbewegung erfolgt. Aufgrund der
Hebelwirkung des Koppelelementes 5 wird zudem zeitgleich
auch das jeweils gegenüberliegende
Federende 3b, 3a der Schlingfeder 3 von
der Reibfläche 4 abgehoben,
was ein verstärktes
Zusammenziehen der Schlingfeder 3 bewirkt. Im Zuge der
Drehbewegung wird dann über
das Koppelelement 5 das Abtriebselement 11 in
derselben Drehrichtung mitbewegt. Eine wirksame Antriebskraft FAN wird somit vom Kraftübertragungssystem 1 auf
dessen Abtrieb oder Abtriebsseite im Sinne einer Ein- oder Zuschaltung übertragen.
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In
diesem Schaltzustand des Kraftübertragungssystems 1 nach 1,
indem die Schlingfeder 3 bereits nicht oder nicht mehr
in einer kraftübertragenen
Wirkverbindung mit der Reibfläche 4 bzw.
dem Gehäuse 2 steht,
wird die Schlingfeder 3 ab einer bestimmten Drehzahl der
innerhalb des Gehäuses 2 um die
Achse 9 rotierenden und zumindest teilweise auch als Schaltmittel
wirksamen Komponenten – nämlich dem
Antriebselement 10, dem Koppelelement 5, der Schlingfeder 3 und
dem Abtriebselement 11 – infolge der aufgrund der
Masseverteilung mit dem Masseschwerpunkt im Bereich des Masseelementes 7 bedingten
Fliehkraft vollständig
von der Reibfläche 4 abgehoben.
Dabei stützt
sich die Schlingfeder 3 an der Anlage- oder Abstützkontur 12 des
Antriebselementes 10 ab. Die Anlage- oder Abstützkontur 12 bewirkt
somit eine zusätzliche
Stabilisierung und Zentrierung der Schlingfeder 3 innerhalb des
Gehäuses 2 in
diesem Schaltzustand, so dass eine Anlage der Schlingfeder 3 an
der dem Antriebselement 10 gegenüberliegenden Seite der Reibfläche 4 besonders
zuverlässige
verhindert ist. Insbesondere das Koppelelement 5 ist hierbei
Bestandteil von Schaltmitteln zur Drehzahl- oder Fliehkraftsteuerung
des Kraftübertragungssystems 1.
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Die
Fliehkraft FF ist dabei gemäß der Beziehung
FF = m·ω2·r,
mit m als Masse gemäß der Masseverteilung
des Koppelelementes 5, r = b und ω = 2π·n proportional zur Drehzahl
n und zum Abstand b des Masseschwerpunktes bzw. des Masseelementes 7 zur
zentralen Systemachse 9. Die Abstimmung des Systems 1 erfolgt
dabei über
die Drehzahl n und den Radius des Gehäuses 2 sowie über die
Federvorspannung der Schlingfeder 3. Die Federvorspannung,
die vom Drahtdurchmesser der Federwindungen und von der Durchmesserdifferenz
zwischen der Schlingfeder 3 im eingebauten und im nicht
eingebauten Zustand abhängig
ist, bestimmt dabei die Lösekraft
der Schlingfeder 3 zu deren vollständigem Abheben von der Reibfläche 4.
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Eine
vom Abtrieb oder von der Abtriebsseite her wirksame Abtriebskraft
FAB bzw. ein entsprechendes Abtriebsmoment
wird demgegenüber
im Sinne einer Entkopplung, Auskopplung oder eines Wegschaltens
gesperrt, so dass das Kraftübertragungssystem 1 eine
Kraft- oder Momentenübertragung
auf die Antriebsseite blockiert. So führt eine auf das Abtriebselement 11 wirkende
Abtriebskraft FAB in beiden Drehrichtungen – und somit
wiederum drehrichtungsunabhängig – zu einer
Anlage der entsprechenden Schulterkontur 11a, 11b des
Abtriebselements 11 an dem entsprechenden Hebelende 5a bzw. 5b des Koppelelementes 5 mit
der Folge, dass über
die Federenden 3a und 3b der Schlingfeder 3 diese
zunehmend gegen die Reibfläche 4 verspannt
wird. Somit ist eine Übertragung
der Abtriebskraft FAB auf das Antriebselement 10 zuverlässig verhindert.
Das Kraftübertragungssystem 1 nach 1 eignet
sich daher besonders bei einem nicht selbsthemmenden Antrieb oder
Antriebssystem.
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2 zeigt
eine Ausführungsform
des Kraftübertragungssystems 1 mit
außen
liegender Schlingfeder 3. Die Schlingfeder 3 umgibt
mit deren Federwindungen ein zylindrisches Bauteil 2', dessen Außenwandung
die Reibfläche 4 bildet.
Bei dieser Ausführungsform
bildet das Bauteil 2' gleichzeitig
das Abtriebselement. An den nach außen abgewinkelten Federenden 3a, 3b der
Schlingfeder 3 greifen über entsprechende
Ausnehmungen 8a, 8b die Hebelenden 5a bzw. 5b eines
wieder um bogenförmigen
Koppelelementes 5 an. Die Federenden 3a und 3b der Schlingfeder 3 sind
wiederum über
das hebelartige Koppelelement 5 miteinander verbunden.
Auf der zentralen Achse 9 ist zudem wiederum ein Antriebselement 10 zentriert
angeordnet. Das Antriebselement 10 weist den jeweiligen
Hebelenden 5a und 5b und somit den entsprechenden
Federenden 3a bzw. 3b der Schlingfeder 3 zugewandte
Anlage- oder Schulterkonturen 10a bzw. 10b auf.
Auch bei dieser Ausführungsform
ist das Koppelelement 5 Bestandteil von Schaltmitteln zur
Drehzahl- oder Fliehkraftsteuerung des Kraftübertragungssystems 1.
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Bei
der Ausführungsform
nach 2 ist die Schlingfeder 3 im dargestellten,
den Ausgangszustand bildenden Schaltzustand vollständig von
der Reibfläche 4 und
damit vom das Abtriebselement bildenden Bauteil 2' abgehoben.
Hierzu ist das Koppelelement 5 als Schaltmittel über eine
langlochartige Ausnehmung 13 auf der zentralen Achse 9 zentriert angeordnet.
Eine in der langlochartigen Ausnehmung 13 geführte und
den Schaltmitteln zuzuordnende Rückstellfeder 14 übt in diesem
Schaltzustand über
das Koppelelement 5 auf die Federenden 3a, 3b eine
zusätzliche
Lösekraft
zum vollständigen
Abheben der Schlingfeder 3 von der Reibfläche 4 aus.
In diesem, in 2 dargestellten Schaltzustand
umgibt die Schlingfeder 3 das abtriebsseitige Bauteil 2' berührungslos,
so dass dieses quasi freigeschaltet ist und sich rückwirkungsfrei
und drehrichtungsunabhängig
bewegen kann. Eine an das abtriebsseitige Bauteil 2' gekoppelte
oder mit diesem verbundene Fahrzeugtür lässt sich daher praktisch ohne
Gegenkraft des Kraftübertragungssystems 1 manuell
betätigen.
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Das
Kraftübertragungssystem 1 gemäß der Ausführungsform
nach 2 ist als fliehkraft- oder drehzahlgesteuerte
Schlingfederkupplung wirksam. So wird aufgrund des wiederum symmetrischen
Aufbaus des Kraftübertragungssystems 1 in
beiden Drehrichtungen eine auf das Antriebselement 10 wirkende
Antriebskraft (Antriebsmoment) FAN auch
auf das als Schaltmittel wirksame Koppelelement 5 und über dieses
auf die Federenden 3a, 3b der Schlingfeder 3 übertragen,
so dass zusammen mit dem Antriebselement 10 das Koppelelementes 5 und
die Schlingfeder 3 in derselben Drehrichtung rotieren.
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Mit
zunehmender und/oder ab einer bestimmten Drehzahl n wird infolge
der Fliehkraftwirkung, die wiederum durch eine entsprechende Masseverteilung
oder ein zusätzliches
Masseelement 7 unterstützt
eingestellt ist, die Schlingfeder 3 bzw. deren Federwindungen
bis zur reibschlüssigen
Anlage an der Reibfläche 4 zusammengezogen
mit der Folge, dass dann das abtriebsseitige Bauteil 2' in derselben
Drehrichtung rotiert. In diesem Schaltzustand, in dem die Schlingfeder 3 mit
der Reibfläche 4 in
kraftübertragender
Wirkverbindung steht, wird eine Antriebskraft FAN über die
Schlingfeder 3 und das Koppelelement 5 auf das
Bauteil 2' und
somit auf die Abtriebsseite übertragen.
-
Die 3 und 4 zeigen
eine Ausführungsform
mit innen liegender Schlingfeder 3, der analog zu der Ausführungsform
nach 1 die Innenwandung eines hohlzylindrischen Gehäuses 2 als Reibfläche 4 zugeordnet
ist. Auch ist das Kraftübertragungssystem 1 gemäß dieser
Ausführungsform wiederum
hinsichtlich des Schaltzustands mit kraftübertragungsloser Wirkung zwischen
der Schlingfeder 3 und der Reibfläche 4 betriebsbedingt
dahingehend gesteuert, dass die Schlingfeder 3 von der
Reibfläche 4 vollständig abgehoben
ist. Hierzu ist das Kraftübertragungssystem 1 gemäß dieser
Ausführungsform als
momentengesteuerte Schlingfederbremse wirksam.
-
Bei
dieser Ausführungsform
ist das wiederum als Schaltmittel wirksame hebelartige Koppelelement 5 zentral
verlaufend ausgeführt.
Dazu ist das Koppelelement 5 über eine langlochartige Ausnehmung 15 auf
der zentralen Achse 9 angeordnet und an den beiden Federenden 3a und 3b der
Schlingfeder 3 gehalten. Das Koppelelement 5 weist
hierzu ebenfalls an dessen Hebelenden 5a, 5b jeweils
eine Ausnehmung 8a bzw. 8b auf, in die das jeweilige
Federende 3a bzw. 3b der Schlingfeder 3 eingreift.
-
Ein
Antriebselement 10 und ein Abtriebselement 11 sind
innerhalb des Gehäuses 2 und
innerhalb der Schlingfeder 3 auf gegenüberliegenden Seiten des Koppelelementes 5 angeordnet.
Das Antriebselement 10 umfasst wiederum dem je weiligen
Federende 3a, 3b der Schlingfeder 3 zugewandte
Anlagekonturen 10a bzw. 10b. Analog weist das
Abtriebselement den Federenden 3a, 3b der Schlingfeder 3 jeweils
zugewandte Anlage- oder Anschlagkonturen 11a bzw. 11b auf.
Das Antriebselement 10 enthält darüber hinaus wiederum eine der
Schlingfeder 3 zugewandte Anlage- oder Abstützkontur 12.
-
Wie
aus 4 vergleichsweise deutlich ersichtlich ist, sind
die Anlagekonturen 11a, 11b des Abtriebselementes 11 und
die Anlagekonturen 10a bzw. 10b des Antriebselementes 10 entlang
des Verstärkungshebels
bzw. Koppelelementes 5 in einem Abstand a positioniert.
Dadurch ist zwischen einem nachfolgend als Kipppunkt 16 bezeichneten
Anlagepunkt zwischen dem Abtriebselement 11 und dem Koppelelement 5 und
einem zwischen dem Antriebselement 10 und dem Koppelelement 5 gebildeten Anlagepunkt 17 ein
entsprechender Hebelarm a gebildet. Dieser Hebelarm a ist aufgrund
des wiederum symmetrischen Aufbaus des Kraftübertragungssystems 1 beidseitig
der zentralen Achse 9 zwischen dem Abtriebselement 11 und
dem Koppelelement 5 einerseits sowie zwischen diesem und
dem Antriebselement 10 andererseits gebildet.
-
Aufgrund
der Vorspannung der Schlingfeder 3 im in 3 dargestellten,
dem Ausgangszustand entsprechenden Schaltzustand des Kraftübertragungssystems 1 sowie
der Verstärkungswirkung
des Koppelelementes 5 führt
eine Abtriebskraft (Abtriebsmoment) FAB auf
das Abtriebselement 11 in beiden Drehrichtungen und somit
drehrichtungsunabhängig zu
einer Sperrung oder Blockierung des Kraftübertragungssystems 1 mit
einer entsprechenden kraftübertragenden
Wirkverbindung zwischen der Schlingfeder 3 und der Reibfläche 4.
Dabei wird die Abtriebkraft FAB in das ortfeste
oder fixierte Gehäuse 2 eingeleitet.
Eine Übertragung
dieser Abtriebskraft FAB auf das Antriebselement 10 ist
somit in diesem Schaltzustand vermieden, da aufgrund des bereits verspannten
Reibschlusszustandes und sich mit zunehmender Abtriebskraft FAB verstärkenden
Reibschlusses zwischen der Schlingfeder 3 und der Reibfläche 4 bzw.
dem Gehäuse 2 keine
Relativbewegung zwischen diesen Reibpartner erfolgt. Das Kraftübertragungssystem 1 eignet sich
daher wiederum besonders bei einem nicht selbsthemmenden Antriebssystem.
-
Wirkt
demgegenüber
auf das Antriebselement 10 eine Antriebskraft oder ein
Antriebsmoment FAN in einer der beiden Drehrichtungen,
beispielsweise in der dargestellten Drehrichtung, so gelangt zunächst die
entsprechende Anschlagkontur 17 des Antriebselementes 10 mit
der durch den Pfeil 18 angedeuteten Antriebskraft FAN im Anlagepunkt 17 gegen das Koppelelement 5.
Aufgrund der Führung
des Koppelelementes 5 über
dessen langlochartige Ausnehmung 15 wird das Koppelelement 5 zunächst in Richtung
auf das Abtriebselement 11 verschoben mit der Wirkung,
dass bereits beide Federenden 3a und 3b der Schlingfeder 3 in
Richtung abnehmendem Schlingfederdurchmesser von der Reibfläche 4 abgehoben
werden. Sobald das wiederum als Schaltmittel wirksame Koppelelement 5 sich
im Kipppunkt 16 an das Abtriebselement 11 unter
der Wirkung der durch den Pfeil 19 angedeuteten Abtriebs-
oder Gegenkraft FAB anlegt, entsteht über den
Hebelarm a ein Drehmoment oder eine Drehhebelwirkung in Richtung
des Pfeils 20 und damit in Gegenrichtung zum Antriebsmoment
bzw. zur Antriebskraft FAN. Dieses zusätzliche Drehmoment bewirkt
in diesem Schaltzustand ein vollständiges Abheben der Schlingfeder 3 von
der Reibfläche 4.
Dabei stützt
sich die Schlingfeder 3 wiederum an der Anlage- oder Abstützkontur 12 des
Antriebselementes 10 ab, so dass eine Anlage der Schlingfeder 3 an
der dem Antriebselement 10 gegenüberliegenden Seite an der Reibfläche 4 zuverlässig verhindert
ist.
-
Mit
dem Kraftübertragungssystem 1 sowohl in
dessen Ausführung
als Schlingfederbremse gemäß den 1 sowie 3 und 4 als
auch in dessen Ausführung
als Schlingfederkupplung gemäß der Ausführungsform
nach 2 werden aufgrund des vollständigen Abhebens der als Schlingelement
eingesetzten Schlingfeder 3 von der zugeordneten Reibfläche 4 im
entsprechenden Schaltzustand einerseits praktisch keine Reibverluste
und andererseits keine Laufgeräusche
verursacht. Die Steuerung oder der Wechsel zwischen einem Schaltzustand
des Kraftübertragungssystems 1 mit
Kraftübertragungswirkung
zwischen den aus der Schlingfeder 3 und der Reibfläche 4 gebildeten
Reibpartnern sowie einem anderen Schalt zustand ohne Kraftübertragungswirkung
zwischen diesen beiden Reibpartnern 3 und 4 erfolgt
bei allen Ausführungsformen
betriebsbedingt durch eine vorgegebene, bestimmte oder gezielte Fliehkraft-,
Drehzahl- oder Momentensteuerung. So ist bei allen Ausführungsformen
in jeweils einem der beiden Schaltzustände eine zuverlässige Übertragung
einer Antriebskraft (Antriebsmoment) FAN auf die
Abtriebsseite des Kraftübertragungssystems 1 im Sinne
einer Einkopplung oder Zuschaltung ermöglicht.
-
Im
jeweils anderen Schaltzustand kann dann entweder – entsprechend
den Ausführungsformen nach
den 1 sowie 3 und 4 – eine Abtriebskraft (Abtriebsmoment)
FAB von der Abtriebsseite auf die Antriebsseite
hin zuverlässig
im Sinne einer Sperrung des Kraftübertragungssystems 1 blockiert
werden oder – gemäß der Ausführungsformen
nach 2 – die
Abtriebsseite vollständig
freigeschaltet, d. h. innerhalb des Kraftübertragungssystems 1 von der
Antriebsseite berührungslos
ab- oder ausgekoppelt werden.
-
Zusammenfassend
bewirkt somit eine mittels des vorzugsweise schlingfederartigen
Schlingelementes 3 hergestellte, gesteuert schaltbare Reibschlussverbindung
einerseits eine kraftübertragende Wirkverbindung,
die zum zuverlässigen
Sperren, Blockieren oder Entkoppeln einer wirksamen Abtriebskraft
(Abtriebsmoment) FAB oder für ein sicheres Übertragen
oder Einkoppeln einer insbesondere elektromotorisch erzeugten Antriebskraft
(Antriebsmoment) FAN auf die Abtriebsseite
eines mechanischen Kraftübertragungssystems 1 wirksam
ist. Andererseits bewirkt die gesteuert schaltbare Reibschlussverbindung
eine nicht nur kraftübertragungslose,
sondern auch zwischen den Reibpartnern reibungsfrei Wirkverbindung,
die für
eine besonders zuverlässige Übertragung
oder Einkoppeln einer insbesondere elektromotorisch erzeugten Antriebskraft (Antriebsmoment)
FAN auf die Abtriebsseite eines mechanischen
Kraftübertragungssystems 1 oder
für eine
vollständige
und reibungsfreie Entkopplung der Abtriebsseite von der Antriebsseite
des Kraftübertragungssystems 1 wirksam
ist. Aufgrund der vermiedenen oder zumindest besonders geringen
Reibungsverluste im zweiten Schaltzustand, in dem das Schlingelement 3 von
der diesem zugeordneten Reibfläche 4 vollständig abhoben ist,
wird insgesamt ein besonders hoher Wirkungsgrad des Kraftübertragungssystems 1 erreicht.
-
Das
Kraftübertragungssystems 1,
das ein Antriebselement 10 und ein Abtriebselement 11, 2' zum Übertragen
einer Antriebskraft FAN vom Antrieb auf
den Abtrieb sowie ein zwischen dem Antriebselement 10 und
dem Abtriebselement 11, 2' angeordnetes Schlingelement 3 umfasst,
das für
eine besonders geräusch-
und verlustarme Wirkungsweise mit Schaltmittel 5, 10, 11, 14 zur
Herstellung einer Reibschlussverbindung zwischen dem Schlingelementes 3 und
der zugeordneten Reibfläche 4 sowie
zum Lösen
der Reibschlussverbindung durch vollständiges Abheben des Schlingelementes 3 von
der Reibfläche 4 zusammenwirkt,
ist daher besonders vorteilhaft in einem oder für ein Antriebssystem eines
Verstellelementes eines Kraftfahrzeugs verwendbar.
-
- 1
- Kraftübertragungssystem
- 2
- Bauteil/Gehäuse
- 3
- Schlingfeder
- 3a,
b
- Schlingfederende
- 4
- Reibfläche
- 5
- Schaltmittel/Koppelelement
- 5a,
b
- Hebelende
- 6
- Hebelscheitel
- 7
- Masseelement
- 8a,
b
- Ausnehmung
- 9
- Systemachse
- 10
- Antriebselement
- 10a,
b
- Schulter-/Anlagekontur
- 11
- Abtriebselement
- 11a,
b
- Schulter-/Anlagekontur
- 11c,
d
- Führungsschenkel
- 12a,
b
- Einwölbung
- 13
- Ausnehmung
- 14
- Rückstellfeder
- 15
- Ausnehmung
- 16
- Kipppunkt
- 17
- Anlagepunkt
- 18
- Kraft-/Richtungspfeil
- 19
- Kraft-/Richtungspfeil
- 20
- Richtungs-/Pfeil
- FAB
- Abtriebskraft/-moment
- FAN
- Antriebskraft/-moment
- FF
- Flieh-/Zentrifugalkraft
- a
- Abstand/Hebel
- b
- Abstand/Radius