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Die
Erfindung betrifft eine Trägerbaueinheit zum
Befestigen einer Kraftfahrzeug-Türschlosseinheit
an einem Trägerteil
einer Kraftfahrzeugtür,
wobei ein Tragbügel
vorgesehen ist, an dem die Türschlosseinheit
befestigt ist.
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Eine
derartige Trägerbaueinheit
ist aus der
DE 201
11 185 U1 zu entnehmen. Die Trägerbaueinheit dient als Hilfsmittel
zur Montage eines Kraftfahrzeug-Türschlosses an einer Kraftfahrzeugtür. Üblicherweise
ist hierbei die Trägerbaueinheit
multifunktional ausgebildet und trägt mehrere Baugruppen. Neben
dem Türschloss
ist dies insbesondere auch eine einen Griffbügel aufweisende Griffeinheit
für einen
Türgriff.
Die multifunktionale Trägereinheit
dient zur Vereinfachung der Montage.
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Um
die Montagezeiten kurz zu halten, werden heutzutage üblicherweise
sogenannte Türmodule
eingesetzt, auf denen eine Vielzahl von in der Tür enthaltenen Komponenten bereits
vormontiert sind. Das Türmodul
wird auch als Aggregat- oder
Komponententräger
bezeichnet. Dieses Türmodul
ist üblicherweise
gebildet durch einen plattenartigen Träger mit darauf angeordneten
Komponenten, wie beispielsweise Lautsprecher, Fensterhebersysteme
etc. Das Türmodul
ist hierbei zwischen einem Türaußenblech
und einer Türinnenverkleidung
angeordnet. Die multifunktionale Trägereinheit ist am Türmodul befestigt
und ragt in einen zwischen dem Türmodul
und dem Außenblech
gebildeten Innenraum hinein. Das Türschloss ist üblicherweise
an einer zwischen dem Außenblech
und der Türinnenseite
verlaufenden Stirnseite der Tür
angeordnet und wird bei der Endmontage mit einem dort verlaufenden
Türinnenblech verschraubt.
Gleichzeitig muss bei der Endmontage die Griffeinheit für den Türgriff mit
dem Außenblech verbunden
werden. Für
die Endmontage ist hierbei von entscheidender Bedeutung, dass die üblicherweise
vorgesehenen Befestigungslöcher
am stirnseitigen Türinnenblech
sowie am Türaußenblech
mit den zugeordneten Befestigungselementen, insbeson dere Schraublöchern am
Türschloss
bzw. am Griffbügel
fluchten. Da zugleich die multifunktionale Trägerbaueinheit am Türmodul angeordnet
ist, welches das Türschloss
sowie den Griffbügel
trägt,
muss für
die Endmontage eine toleranzgenaue Positionierung der multifunktionalen
Trägerbaueinheit
an drei Seiten gewährleistet
sein. Aufgrund von Toleranzen zwischen dem Außenblech, dem Innenblech und dem
Türmodul
ist eine exakte Positionierung der Trägerbaueinheit innerhalb der
für die
Befestigung des Türschloss
erlaubten Toleranzen nicht oder nur bedingt möglich.
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Um
eine gewisse Flexibilität
der Trägerbaueinheit
bei der Montage zu erlauben ist gemäß der WO 2004/108454 A1 eine
in Teilabschnitten flexible Verbindung mit einer Scheibenführung vorgesehen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache
Montage eines Türschlosses
mit Hilfe einer derartigen, insbesondere multifunktionalen Trägerbaueinheit
zu ermöglichen.
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Die
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
gelöst
durch eine Trägerbaueinheit,
die einen Tragbügel mit
einer daran befestigten Türschlosseinheit
aufweist. Zwischen dem Tragbügel
und der Türschlosseinheit
ist hierbei ein Federelement wirksam. Zugleich sind der Tragbügel und
die Türschlosseinheit relativ
zueinander um einen Kompensationsweg verstellbar. Durch diese Ausgestaltung
ist daher insgesamt die das Türschloss
aufweisende Türschlosseinheit
flexibel an der Trägerbaueinheit
befestigt. Das Türschloss
kann daher relativ zu dem Tragbügel
eine Ausgleichsbewegung vornehmen. Bei der Endmontage ist dadurch
bei nicht passgenauer Ausrichtung zwischen üblicherweise am Türschloss
vorgesehenen Schraublöchern
und in das Türinnenblech
eingebrachten Befestigungslöchern
eine Relativbewegung ermöglicht,
so dass beispielsweise die Befestigungsschrauben nicht verkanten.
Das Federelement drückt hierbei
gegen die Türschlosseinheit
und presst diese in Richtung auf das Türinnenblech zu. Die Türschlosseinheit
ist daher in Richtung zum Türinnenblech
vorgespannt.
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Unter
Federelement wird hierbei allgemein ein elastisches Element verstanden,
welches die Relativpositionierung der Türschlosseinheit zum Tragbügel ermöglicht.
Insgesamt ist durch diesen Aufbau für eine einfache Endmontage
ein Ausgleich von Bauteiltoleranzen ermöglicht.
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Im
Hinblick auf eine möglichst
einfache und kostengünstige
Ausgestaltung ist das Federelement als ein Federbügel ausgebildet.
Weiterhin ist zweckdienlicherweise das Federelement ein Teil des
Tragbügels.
Da dieser üblicherweise
aus Kunststoff und als ein Spritzgussteil ausgebildet ist, ist eine
derartige einstückige
Ausgestaltung ohne zusätzlichen
Aufwand problemlos möglich.
Gemäß einer
Variante ist das Federelement ein einstückiges Teil der Türschlosseinheit.
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Alternativ
zu dem einstückig
ausgearbeiteten Spritzgussteil ist das Federelement bevorzugt als
ein eigenständiges
Bauteil und insbesondere aus einem Federstahl ausgebildet. Die eigenständige Ausbildung
des Federelements bietet die Möglichkeit,
eine gezielte Federstärke
einzustellen und hierzu ein geeignetes Material auszuwählen, was
sich von dem für den
Tragbügel
eingesetzten Material unterscheidet.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung sind der Tragbügel und die Türschlosseinheit über eine
mechanische Verbindung derart aneinander befestigt, dass eine Relativverschiebung
zwischen diesen beiden Bauteilen möglich ist. Es ist daher im
Wesentlichen eine Parallelverschiebung zwischen dem Tragbügel und
der Türschlosseinheit
in Richtung zum stirnseitigen Türinnenblech
bei der Montage hin bzw. von diesem weg ermöglicht. Prinzipiell besteht
auch die Möglichkeit,
die Verbindung zwischen dem Tragbügel und der Türschlosseinheit
derart auszubilden, dass eine Schwenkbewegung oder eine Linearbewegung
mit überlagerter
Schwenkbewegung ermöglicht ist.
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Vorzugsweise
ist der Kompensationsweg und insbesondere die Relativverschiebung
zwischen dem Tragbügel
und der Türschlosseinheit
durch zwei voneinander beabstandete Anschläge begrenzt, so dass die Relativbewegung
nur innerhalb eines definierten Bereiches erlaubt ist.
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Im
Hinblick auf eine einfache Vormontage der Türschlosseinheit am Tragbügel ist
zwischen diesen beiden Bauteilen eine Rastverbindung ausgebildet.
Diese umfasst vorzugsweise eine Rastzunge, die die zwei voneinander
beabstandeten Anschläge aufweist,
wodurch eine einfach zu fertigende Ausgestaltung erzielt ist.
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Gemäß einer
zweckdienlichen Weiterbildung weist die Rastzunge zwei Zungenteile
auf, wobei jedes Zungenteil einen der Anschläge umfasst. Durch die zweiteilige
Ausgestaltung der Rastzunge werden zusätzliche Freiheitsgrade bei
der Konzeption und der Konstruktion erhalten. Es besteht die Möglichkeit, die
Zungenteile für
unterschiedliche Anforderungen oder Funktionen gezielt und unabhängig vom
anderen Zungenteil auszulegen.
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Bevorzugt
ist hierbei vorgesehen, dass das eine Zungenteil durch einen Rastbügel geführt ist
und das andere Zungenteil um den Rastbügel herumgeführt ist.
Das durch den Rastbügel
geführte
Zungenteil weist hierbei bevorzugt eine konische Einführspitze
auf und liegt im montierten Zustand beidseitig mit seinen Seiten
am Rastbügel
an, so dass eine Seitenführung
zwischen dem Tragbügel
und der Türschlosseinheit
erzielt ist. Das um den Rastbügel
herumgeführte
Zungenteil weist den zweiten Anschlag auf. Durch diese Maßnahmen
kann das durch den Rastbügel
geführte
Zungenteil sehr stabil und ohne Hinterschnitte oder Einschnitte
ausgeführt
sein, um eine mechanisch möglichst
belastbare Verbindung zu erzielen.
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Zweckdienlicherweise
ist hierbei die Rastzunge Teil des Tragbügels. Insgesamt sind daher
die Rastzunge sowie das Federelement einstückige Teile des spritzgegossenen
Tragbügels.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen jeweils in schematischen Darstellungen:
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1 eine
ausschnittsweise, perspektivische Darstellung der Trägerbaueinheit
mit einer an einem Tragbügel
befestigten Türschlosseinheit,
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2 eine
perspektivische Darstellung der in 1 dargestellten
Trägerbaueinheit
in einer Übersichts-Ansicht,
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3 die
in 2 dargestellte Trägerbaueinheit aus anderer Blickrichtung
und
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4 eine
perspektivische Gesamtansicht einer multifunktionalen Trägerbaueinheit
mit einem in etwa u-förmigen
Tragbügel,
an dem neben der Türschlosseinheit
auch eine Griffeinheit angebracht ist.
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In
den Figuren sind gleichwirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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Gemäß den Figuren
umfasst die darin dargestellte Trägerbaueinheit einen mehrfach
gebogenen Tragbügel 2,
an den eine Türschlosseinheit 4 über eine
Rastverbindung 6 befestigt ist. Die Türschlosseinheit 4 weist
im Ausführungsbeispiel
einen in etwa L-förmigen
Schlossträger 8,
ein an diesem befestigtes Türschloss 10 sowie
eine dieses teilweise überdeckende
Abdeckung 12 auf. Das Türschloss 10 ist mit
Noppen 14 an einem der beiden L-Schenkel des Schlossträgers 8 eingesteckt.
Weiterhin umfasst die Türschlosseinheit 4 einen
Rastbügel 16 der
Rastverbindung 6. Der Rastbügel 16 ist hierbei
im Ausführungsbeispiel
einstückig
am Türschloss 10 angeformt.
Das Türschloss
weist hierzu ein metallenes Gehäuse
auf, in dem die eigentlichen Türschloss-Komponenten
integriert sind. Im Unterschied hierzu sind der Tragbügel 2 und
der Schlossträger 8 als
Kunststoff-Spritzgussteile
ausgebildet.
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Der
Tragbügel 2 umfasst
eine Grundplatte 18, an deren der Türschlosseinheit 4 zugewandten Endseite
ein Versteifungssteg 20 abgewinkelt ist. Am Versteifungssteg 20 ist
ein Federbügel 22 ausgeformt.
Weiterhin geht die Grundplatte 18 an ihrer Außenseite
in einen Befestigungsarm 24 über, in den auch der Versteifungssteg 20 mündet. Der
Befestigungsarm 24 weist hierbei eine deutlich größere Materialstärke auf,
um eine ausreichende mechanische Stabilität zu erzielen. Frei endseitig
weist der Befestigungsarm 24 eine Rastzunge 26 auf,
die zwei Zungenteile 26a, b umfasst. Das eine Zungenteil 26a ist in
der montierten Stellung durch den Rastbügel 16 geführt und
gewährleistet
eine laterale Führung senkrecht
zu der Einsteckrichtung. Dieses erste Zungeteil 26a weist
für ein
einfaches einstecken in den Rastbügel 16 eine Anschrägung auf.
Im rückwärtigen Bereich
ist das erste Zungenteil 26a verbreitert, so dass dort
ein erster Anschlag 28a ausgebildet ist, der die Bewegung
der Rastzunge 26 und damit des gesamten Tragbügels 2 in
Einsteckrichtung begrenzt.
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Das
zweite Zungenteil 26b ist stegartig um den Rastbügel 16 herumgeführt und
hintergreift diesen mit einer Rastnase die zugleich einen zweiten Anschlag 28b bildet.
Dieser begrenzt die Bewegung der Rastzunge 26 entgegen
der Einsteckrichtung. Das zweite Zungenteil 26b ist elastisch
ausgebildet, so dass es beim Einstecken des ersten Zungenteils 26a aufgrund
seiner vorderseitigen Abschrägung dem
Rastbügel 16 ausweicht
und ihn erst anschließend
hintergreift.
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In
hier nicht näher
dargestellter Weise ist auf der gegenüberliegenden Seite der Türschlosseinheit 4 eine
gleiche oder ähnlich
ausgebildete Rastverbindung vorgesehen. Der Federbügel 22 ist
etwa mittig zwischen diesen beiden Rastverbindungen 6 angeordnet.
Durch diese spezielle Ausgestaltung und das Zusammenwirken der die
Relativverschiebung erlaubende Rastverbindung 6 mit dem
eine Federkraft ausübenden
Federbügel 22 ist
eine Ausgleichs- oder Kompensationsbewegung zwischen dem Tragbügel 2 und
der Türschlosseinheit 4 ermöglicht.
Hierbei ist eine Parallelverschiebung zwischen diesen beiden Bauteilen
in Richtung der Einsteckrichtung ermöglicht. Aufgrund der von dem
Federbügel 22 ausgeübten Federkraft
wird die Türschlosseinheit 4 zunächst in
Einsteckrichtung gegen den zweiten Anschlag 28b gepresst.
Bei der Endmontage, bei der eine Befestigung des Türschlosses 10 an
einem stirnseitigen Türinnenblech
erfolgt, wird aufgrund dieser Ausgestaltung die Türschlosseinheit 4 sicher
und zuverlässig gegen
die Innenseite des Türinnenbleches
gepresst, so dass Bauteiltoleranzen und Ungenauigkeiten ausgeglichen
werden. Die Türschlosseinheit 4 ist
aufgrund des Federbügels 2 und
der Relativverschiebbarkeit elastisch gelagert und kann in Rich tung
auf den ersten Anschlag 28a verschoben werden. Der Verschiebe-
oder Kompensationsweg entspricht hierbei dem Abstand zwischen den
beiden Anschlägen 28a,
b.
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Aus
den 2 bis 4 geht der Gesamtaufbau der
multifunktionalen Trägerbaueinheit noch
einmal hervor. Die in 2 dargestellte Blickrichtung
entspricht hierbei der Blickrichtung der Ansicht gemäß 1.
Diese zeigt also eine vergrößerte Darstellung
der 2 im Bereich des Federbügels 22. Die 3 zeigt
eine Ansicht auf die Trägerbaueinheit
nach 2, nachdem diese um etwa 180° gedreht wurde. Schließlich zeigt 4 eine
Gesamtansicht der Trägerbaueinheit
mit einer an dem Tragbügel 2 zusätzlich angeordneten
Griffeinheit 30.
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Wie
aus diesen Übersichts-Darstellungen
zu entnehmen ist, ist der Tragbügel 2 insgesamt
nach Art eines U-Bügels
geformt und weist an seinem einen U-Schenkel endseitig eine Befestigungsplatte 32 mit
Durchbrechungen 34 auf. Die Befestigungsplatte 32 dient
zur Befestigung an einem Türmodul
einer Kraftfahrzeugtür.
Hierzu wird der Tragbügel 2 mit dem
Türmodul
mit Hilfe von durch die Durchbrechungen 34 geführten Befestigungsmitteln,
beispielsweise Schrauben, befestigt. An dem gegenüberliegenden
U-Schenkel des Tragbügels 2 ist
die Griffeinheit 30 angeordnet, die zur Befestigung an
einem Türaußenblech
vorgesehen ist. Stirnseitig im Verbindungsbereich zwischen den beiden
U-Bügeln
ist die Türschlosseinheit 4 mit
dem Türschloss 10 befestigt. Wie
insbesondere aus der 3 hervorgeht, weist das Türschloss 10 neben
einer Falle 36 mehrere stirnseitig angeordnete Schraublöcher 38 auf,
die zum Befestigen des Türschlosses 10 am
stirnseitigen Türinnenblech
der Kraftfahrzeugtür
dienen. Bei der Endmontage müssen
diese Schraubenlöcher 38 möglichst
passgenau mit entsprechenden Bohrungen im Türinnenblech fluchten.
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- 2
- Tragbügel
- 4
- Türschlosseinheit
- 6
- Rastverbindung
- 8
- Schlossträger
- 10
- Türschloss
- 12
- Abdeckung
- 14
- Noppen
- 16
- Rastbügel
- 18
- Grundplatte
- 20
- Versteifungssteg
- 22
- Federbügel
- 24
- Befestigungsarm
- 26
- Rastzunge
- 26a,b
- erstes,
zweites Zungenteil
- 28a,b
- erster,
zweiter Anschlag
- 30
- Griffeinheit
- 32
- Befestigungsplatte
- 34
- Durchbrechung
- 36
- Falle
- 38
- Schraubloch