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Die
Erfindung betrifft ein Lenkrad mit einem Lenkradskelett und mindestens
zwei die Lenkradform bestimmenden Schalen und weiters ein Verfahren
zur Herstellung eines derartigen Lenkrades.
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Die
Herstellung von Lenkrädern
für Kraftfahrzeuge
ist ein zeitaufwendiger und teurer Vorgang, insbesondere wenn das
Lenkrad in seinem Aussehen individuellen Wünschen angepasst werden soll. So
ist auch das Versehen eines Lenkrades mit einem Überzug aus textilem Material,
Leder, Kunstleder oder dgl. ein zeitintensiver Vorgang, der aufgrund
der komplexen Formen von Lenkrädern
zum Teil in Handarbeit vorgenommen werden muss und zu hohen Kosten
führt.
Besonders schwierig ist dabei die Gestaltung der Ränder des Überzugs.
Schon Ungenauigkeiten im Milli-meterbereich beeinträchtigen
die Optik des Lenkrades stark. Auch das Vernähen der Ränder muss teilweise in Handarbeit
geschehen und ist somit ein langsamer und teurer Produktionsprozess.
Ein weiteres Problem der manuellen Fertigung ist es, die Qualität des Überzugs
konstant zu halten.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Lenkrad zu schaffen, bei
dem aufgrund seines Aufbaus das Äußere leicht
individuell angepasst werden kann. Die Montage soll rasch und weitgehend maschinell
erfolgen können.
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Lenkräder mit
aufgesetzten Schalen und solche mit Überzug sind schon seit langer
Zeit bekannt.
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Die
DE 298 13 985 U1 beispielsweise
zeigt ein Lenkrad mit Dekorverkleidung, wobei ein Lenkradskelett
mit Lenkradkranzeinlage und Speichen zumindest abschnittsweise mit
Schaum ummantelt ist und abschnittsweise mit der Dekorverkleidung,
insbesondere mit Holzdekor versehen ist. Das Lenkradskelett ist
von einer Schaumummantelung umschäumt. Auf dieser Schaumummantelung
ist in den speichenfreien Be-reichen die Dekorverkleidung angebracht.
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Nachteilig
an dieser Konstruktion ist, dass das Lenkradskelett zuerst umschäumt werden
muss um dann anschließend überzogen
zu werden. Dies stellt einen zusätzlichen
Arbeitschritt dar, der wiederum unnötige Kosten mit sich bringt.
Weiters erfolgt die Befestigung der Verkleidungsteile nicht direkt
am Lenkradskelett, sondern jeweils an dem gegenüberliegenden Verkleidungsteil,
was instabil ist.
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Auch
die
DE 298 03 133
U1 offenbart ein Lenkrad mit mindestens einem Verkleidungsteil,
das in diesem Fall mit einem clipsartigen Verbindungsteil mit der
Um-mantelung des Lenkrades verbunden ist. Das Lenkrad weist als
wesentliche Bestandteile ein rohrförmiges Skelett mit Speichen
und eine Lenkradeinlage im Lenkradkranz auf, die von einer Hülle, insbesondere
aus PUR – Schaum
umgeben, d.h. umschäumt
sind.
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Die
Hülle ist
mit Weichschaum überdeckt, der
mit Leder verkleidet ist. Eine vollständige maschinelle Fertigung
des Überzugs
ist aber nur bedingt möglich,
da das umschäumte
Lenkrad im Ganzen eine sehr komplexe und in der Herstellung teure Form
aufweist.
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Die
DE 2 817 284 A1 zeigt
die Befestigung von Lenkradteilen mittels Clipse. Dabei muss aber
jeder Teil einen Abschnitt des Lenkradskelettes aufweisen, der teilweise
umschäumt
ist. Diese Konstruktion ist auch aus Kostengründen nachteilig.
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Die
EP 1 442 957 A1 ist
ein Beispiel für
bekannte Konstruktionen, bei denen das Lenkradskelett umschäumt wird
und erst auf dieses Vorprodukt schalenförmig ein Überzug aufgebracht wird. Das Umschäumen des
Lenkradskelettes soll gemäß vorliegender
Erfindung aber vermieden werden.
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Die
vorliegende Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schalen
aus mehreren Schalensegmenten zusammengesetzt sind, die am Lenkradskelett
dieses umgreifend angeordnet und mit ihrer Innenseite jeweils der
Kontur des Lenkradskelettes angepasst sind.
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Sowohl
das Aufbringen eines Überzugs
auf die Schalensegmente als auch das Befestigen der Schalensegmente
am Lenkradskelett kann einfach und vollständig maschinell erfolgen. Dies
spart Zeit, ist billig und gewährleistet
gleichbleibend hohe Qualität.
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Das
Lenkradskelett, bestehend aus einem Lenkradkranz, Lenkradspeichen
sowie einem Lenkradkopf, ist vorzugsweise als Gussteil ausgebildet.
In einer weiteren Ausführungsvariante
kann das Lenkradskelett beispielsweise auch durch Verschrauben oder
Verschweißen
von Einzelteilen hergestellt sein. Vorzugsweise wird der Überzug direkt
auf den Schalensegmenten aufgebracht. Es kann aber auch das Schalensegment
ohne Überzug
die fertige Oberfläche
für das
Lenkrad bilden.
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Wenn
die Schalensegmente aus Softtouchmaterial sind oder der Überzug über eine
Softtouchlage auf den Schalensegmenten aufgebracht ist, erhält man eine
angenehme Griffigkeit des Lenkrades.
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Für einen
möglichst
einfachen Aufbau ist gemäß einer
Ausführungsvariante
das Lenkradskelett direkt von den Schalensegmenten umschlossen,
d.h. die Schalensegmente werden direkt am Lenkradskelett befestigt
oder durch das Lenkradskelett hindurch miteinander verbunden.
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Das
Lenkradskelett kann mit einer Beschichtung versehen sein und die
Schalensegmente umschließen
das Skelett und diese Beschichtung. Die Beschichtung des Lenkradskeletts
kann z.B. die Haftung der Verklebung der Schalensegmente mit dem Lenkradskelett
erhöhen.
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Für eine rasche
und haltbare Befestigung sind die Schalensegmente nach einer Variante
der Erfindung auf den Lenkradkern aufgeklebt. Die Schalensegmente
sind im Bereich der Außenfläche des Lenkrades
mit einem Überzug
versehen. Der Rand des Überzugs
kann dabei ausschließlich
die Außenfläche bedecken
als auch zur Innenseite der Schalensegmente hineingezogen sein.
Somit werden die Schalensegmente auch im Bereich ihrer einander
zugewandten Stossflächen
zumindest teilweise bedeckt, bevor sie am Lenkradkern befestigt
werden. Dadurch werden die Ränder
des Überzugs
beim Befestigen der Schalensegmente am Lenkradskelett zwischen die
Stossflächen
geklemmt, und der Überzug
wird daran gehindert sich abzulösen.
Ferner sind Ungenauigkeiten bei der Aufbringung insbesondere im
Randbereich ohne Bedeutung.
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Zur
Verbesserung der Montierbarkeit können jeweils ein vorderes und
ein hinteres Schalensegment über
einen flexiblen Steg verbunden sein, der die Funktion eines Scharniers
hat.
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Weiters
können
auf den Schalensegmenten Steckdorne mit Widerhaken vorgesehen sein,
die in den gegenüberliegenden
Schalensegmente in Ausnehmungen einrasten um somit eine Verbindung
herzustellen.
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Allgemein
können
die erfindungsgemäßen Schalensegmente
mit Überzug
an jedem beliebigen Teil des Lenkradskeletts vorgesehen sein. So
gibt es beispielsweise Segmente, die die Form des Lenkradkranzes
bestimmen, Segmente die die Lenkradspeichen übergreifen, Segmente die am
Lenkradkopf vorgesehen sind sowie Segmente die die Verbindungsstücke der
eben genannten Teile umhüllen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, dass die die Querschnittsform des Lenkrades
bestimmende Schalensegmente mit jeweils einem Überzug 6, 7 zumindest
im Bereich der Außenfläche des
Lenkrades bedeckt werden und dass dann die bedeckten Schalensegmente 2, 3 an dem
Lenkradskelett vorzugsweise durch Kleber 10 oder Steckverbindung
befestigt werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen, die in der
beiliegenden Zeichnung dargestellt sind, näher beschrieben.
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1 zeigt
eine Draufsicht auf eine Ausführungsform
des Lenkrades.
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2 zeigt
einen Schnitt durch den Lenkradkranz in einem Bereich zwischen den
Lenkradspeichen.
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3 zeigt
ebenfalls einen Schnitt durch den Lenkradkranz in einem Bereich
zwischen den Lenkradspeichen, wobei in dieser Ausführungsform
die Schalen mittels einer Steckverbindung miteinander und mit dem
Lenkradskelett verbunden sind.
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4 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung, wobei das vordere und das hintere Schalensegment
in einer Einheit zu einem sogenannten Clips zusammengefasst sind.
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1 zeigt
eine Aufsicht auf das Lenkrad 11 mit Lenkradkranz 12,
Lenkradspeichen 13 und Lenkradkopf 14. Um eine
vollständig
maschinelle Fertigung der Überzüge der Schalen
zu ermöglichen,
sind die Schalen in Schalensegmente 2, 3 aufgeteilt,
von denen in 1 nur die oberen Schalensegmente 2 sichtbar
sind. In diesem Ausführungsbeispiel
vorgesehen sind Schalensegmente 2, 3 zwischen
den Lenkrad speichen 13, Schalensegmente 20 welche die
Speichen sowie das Anschlussstück
am Lenkradkranz 12 umfassen, sowie Segmente am Lenkradkopf 14.
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Die 2 zeigt
den Querschnitt durch den Lenkradkranz 12 eines Lenkrades
im Bereich zwischen zwei Lenkradspeichen. Mit Bezugszeichen 1 ist
das Lenkradskelett bezeichnet, das beispielsweise aus Aluguss gefertigt
ist und das Grundgerüst
des Lenkrades darstellt. Ferner sind ein oberes Schalensegment 2 und
ein unteres Schalensegment 3 angeordnet, die jeweils im
Bereich der Lenkradaußenfläche von
einer Lage 4, 5 aus Softtouchmaterial umgeben
sind. Bei jedem Schalensegment 2, 3 schließt darüber ein Überzug 6, 7 an,
der sich auch über
die einander zugewandten Stossflächen 8, 9 der
Schalensegmente 2, 3 erstreckt. Die so überzogenen Schalensegmente 2, 3 werden
mit Kleber 10 direkt am Lenkradskelett 1 befestigt,
wobei die Ränder
des Überzugs 6, 7 zwischen
den Stossflächen 8, 9 der Schalensegmente 2, 3 eingeklemmt
werden.
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Die
in der Figur eingezeichnete Schicht des Kleber 10 kann
z.B. auch eine klebende Beschichtung sein.
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3 zeigt
ebenfalls einen Querschnitt durch den Lenkradkranz 12 eines
Lenkrades im Bereich zwischen zwei Lenkradspeichen, wobei in dieser
Ausführungsform
die Schalensegmente 2, 3 mittels einer Steckverbindung
miteinander und mit dem Lenkradskelett 1 verbunden sind.
Diese Steckverbindung besteht aus einem Steckdorn 15 mit
Widerhaken 16, der an dem vorderen Schalensegment 2 vorgesehen
ist, aus einem Durchgangsloch 17 im Lenkradskelett 1 und
einer Ausnehmung 18 zur Aufnahme des Widerhakens 16 an
der Unterseite des Schalenskeletts 3. Nach erst-maligem
Einführen
des Widerhakens 16 in die Ausnehmung 18 können die
beiden Teile nicht mehr zerstörungsfrei
voneinander getrennt werden.
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Das
obere Schalensegment 2 überdeckt
einen größeren Umfang
des Lenkradquerschnittes, sodass das untere Schalensegment 3 wie
ein Deckel von unten aufgesetzt wird.
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Die
in 4 dargestellte Ausführungsform zeigt ein oberes
und ein unteres Schalensegment 2, 3, die durch
einen Verbindungssteg 19 flexibel miteinander verbunden
sind. Ein Vorteil dieser Variante liegt in der einfacheren Montierbarkeit,
da diese Schalensegmente den Lenkradkern clipsartig umfassen und
nur noch einseitig fixiert werden müssen. Hierbei wirkt der Verbindungssteg 19 wie
ein Scharnier.
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Die
Schalensegmente 2 und 3 können in Aufsicht und im Querschnitt
die verschiedensten Formen und Teilungen aufweisen. So können im
Querschnitt zwei Halbschalen oder auch ein U-förmiges Schalensegment mit gerader
Abschlussplatte oder gemäß 3 eine
2/3 bis 1/3-Teilung vorgesehen sein. Die Schalensegmente können aus
allen geeigneten Kunststoffen bestehen. Kostengünstige Kunststofflenkräder können ohne Überzug produziert
werden. Mit verschieden ausgebildeten Schalensegmenten kann das
Aussehen des Lenkrades einfach dem gewünschten Design des Fahrzeuginnenraumes
angepasst werden.